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One Night Stands und wahre Liebe


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TIM BURTON’S NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS


TIM BURTON’S NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS TIM BURTON’S NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS (DVD: Touchstone/Bunea Vista, Deutschland)
(OT: Tim Burton’s The Nightmare Before Christmas | USA 1993 | Regie: Henry Selick)


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Jack Skellington (Chris Sarandon) ist der wichtigste Mann in “Halloween Town“, ist aber von den alljährlichen Festivitäten rund um das gruselige Großereignis mittlerweile absolut gelangweilt. Als Jack eines Tages durch Zufall eine Tür entdeckt, die nach “Christmas Town“ führt, ist er von der bunten Welt so sehr angetan, dass er sich dazu entschließt, auch in “Halloween Town“ Weihnachten zu feiern...

Noch ein Film aus meinem diesjährigen Weihnachtsprogramm. Nightmare Before Christmas von Regisseur Henry Selick und Produzent Tim Burton ist ja dann doch einer dieser Filme, über die man gar nicht mehr viel sagen muss. Den dürfte wahrscheinlich eh schon jeder kennen und vielleicht auch schon mehrmals angesehen haben. Meine letzte Sichtung lag nun schon sicher ca. 6 Jahre zurück und es war mal wieder an der Zeit, Jack Skellington in seiner obskuren Halloween-Welt zu besuchen. Diese ganzen kleinen Details, die Selick, Burton & Co. da eingearbeitet haben sind einfach nur großartig und an diesen wunderbaren Set Pieces kann ich mich irgendwie gar nicht satt sehen. Gepaart mit diesem herrlich absurden Humor - der ja ein Wahrzeichen von Burton ist - und dieser unglaublichen Warmherzigkeit, mit der der Film auch in seinen obskursten Momenten zu punkten weiß, entwickelt sich da eine Art von Magie, die ich gar nicht richtig in Worte fassen kann und von der ich mich einfach immer wieder gefangen nehmen lasse. Mach’s gut Jack Skellington, bis zur nächsten Sichtung in ein paar Jahren, bei der ich persönlich es in “Halloween Town“ dann auch wieder weitaus cooler finden werde als in “Christmas Town“.

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Henry Selick 1990er Oscar Nominee


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TNT JACKSON


TNT JACKSON TNT JACKSON (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: T.N.T. Jackson | Philippinen/USA 1974 | Regie: Cirio H. Santiago)


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Auf der Suche nach ihrem verschwundenen Bruder verschlägt es die attraktive Diana Jackson (Jeannie Bell) nach Hongkong. Dort erhofft sie nähere Informationen hinsichtlich des Verbleibs ihres Bruders zu bekommen und gerät bei ihren Nachforschungen ins Kreuzfeuer eines Verbrecherkartells...

Hätte ich den vor kurzer Zeit gesehenen Firecracker nach TNT Jackson gesehen, hätte ich geschrieben, dass dieser die Geschichte von TNT Jackson in leicht veränderter Form noch mal erzählt. Denn tatsächlich hat Regisseur Cirio H. Santiago mit Firecracker ein lupenreines Remake von TNT Jackson gedreht. Und da ihm die Story wohl extrem viel Freude bereitete hat er im Jahr 1993 mit dem Film Angelfist sogar noch ein weiteres Remake nachgelegt. Aber hier soll es ja um das Original von 1975 gehen und das rockt das Haus ohne Ende. Hauptdarstellerin Jeannie Bell ist - trotz ihres mächtigen Afros, den sie hier zur Schau trägt - einfach nur zuckersüß anzusehen und sehr zur Freude des Zuschauers auch relativ oft relativ leicht bekleidet unterwegs. Ähnlich wie im Remake dient auch hier der hauchdünne Plot in erster Linie dazu, die schnuckelige Protagonistin in diverse Martial-Arts-Kämpfe zu verwickeln (obwohl in so einigen Szenen natürlich deutlich zu erkennen ist, dass nicht Jeannie Bell, sondern ein männlicher Stuntman am Werk ist), ein paar gesunde Härten zu präsentieren und ein paar nackte Tatsachen zu zeigen. Mit seiner wirklich extrem übersichtlichen Laufzeit von gerade mal gut 70 Minuten hangelt sich TNT Jackson souverän von Schauwert zu Schauwert, reiht Höhepunkt an Höhepunkt und läuft nie Gefahr, in irgendeiner Weise langweilig zu werden.

TRAILER:


Cirio H. Santiago Jeannie Bell 1970er female nudity Rache Hongkong Blaxploitation New World Pictures


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DER TOLLWÜTIGE


DER TOLLWÜTIGE DER TOLLWÜTIGE (DVD: NEW, Deutschland)
(OT: La belva col mitra | Italien 1977 | Regie: Sergio Grieco)


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Gemeinsam mit drei anderen Schwerverbrechern flieht der skrupellose Gangster Nanni Vitali (Helmut Berger) aus dem Gefängnis und will sich an den Leuten rächen, die für seinen Aufenthalt hinter Gittern verantwortlich waren...

Italienisches Krimi- bzw. Cop-Kino aus den 70ern. Damit kann ich eigentlich gar nicht viel falsch machen. In Der Tollwütige gibt sich ein ziemlich durchgeknallter Helmut Berger die Ehre, der als aus dem Knast entkommener Psychopath noch ein paar alte Rechnungen begleichen will und gleichzeitig von Cop Richard Harrison gejagt wird. So derb wie der Trailer unten es vielleicht suggerieren mag, ist Der Tollwütige aber dann doch nicht ausgefallen. Wer hier einen Oberkracher der Marke Der Berserker erwartet, dürfte unter Umständen etwas enttäuscht werden. Denn für einen Rachefilm - noch dazu für einen aus Italien - ist der Streifen sogar relativ zahm geworden. Der Qualität des Films hat die etwas ruhigere Inszenierung allerdings keineswegs geschadet. Der Tollwütige ist tolles Genrekino und definitiv über jeden Zweifel erhaben.
Die weibliche Hauptrolle ist übrigens mit Marisa Mell besetzt, die mir in dem 10 Jahre früher entstandenen Diabolik noch ganz gehörig den Kopf verdreht hat und die in Der Tollwütige mit gerade mal 38 Jahren schon extrem alt und irgendwie verbraucht aussieht. Fand ich schon ein bisschen schockierend.
Und ja, ich kann es nicht lassen, zum Abschluss noch ein klitzekleines bisschen Trivia: In Tarantinos Jackie Brown läuft dieser ganz vorzügliche Streifen im Hintergrund im TV.

TRAILER:


Sergio Grieco Marisa Mell 1970er car chase female nudity Rache Poliziotteschi


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DIE ETWAS ANDEREN COPS


DIE ETWAS ANDEREN COPS DIE ETWAS ANDEREN COPS (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: The Other Guys | USA 2010 | Regie: Adam McKay)


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Highsmith (Samuel L. Jackson) und Danson (Dwayne Johnson) sind die großen Stars der New Yorker Polizei, alle anderen Kollegen stehen widerwillig im Schatten der zwei Draufgänger. Als die beiden bei einem Einsatz unerwartet ums Leben kommen, wittert Terry Hoitz (Mark Wahlberg) seine große Chance. Nun will er etwas vom großen Ruhm abbekommen. Dumm nur, dass sein Partner Allen Gamble (Will Ferrell) die Arbeit am Schreibtisch vorzieht und überhaupt keine Lust darauf hat, Verbrecher auf offener Straße zu jagen...

Vor meinem geistigen Auge sehe ich unbedarfte Zuschauer, die sich Die etwas anderen Cops mit der Erwartung an eine typische Mainstream-Action-Buddy-Komödie anschauen - eine Erwartungshaltung, die durch den furiosen Auftakt mit den beiden Gaststars Samuel L. Jackson und Dwayne Johnson zunächst auch durchaus bestätigt werden dürfte - und denen nach eben dieser Auftaktsequenz und dem Ableben der von Jackson und Johnson gespielten Polizisten im weiteren Verlauf des Geschehens die Gesichtsmuskeln ziemlich entgleiten dürften. Die etwas anderen Cops von Regisseur Adam McKay ist dann nämlich doch eine etwas andere Action-Buddy-Komödie, eine, die so gar nicht ins typische Bild dieses Subgenres passen will. McKays Film ist in erster Linie eine Anarcho-Komödie und gleicht einer riesigen Bühne, auf der es sich Will Ferrell schön gemütlich eingerichtet hat und auf der sich dieser begnadete Komiker mal wieder so richtig schön austoben darf. Und natürlich wieder mit der Art von Humor, die definitiv nicht jedermanns Sache sein dürfte. Wie gesagt, wer den typischen Buddy-Film sehen will, ist mit Die etwas anderen Cops denkbar schlecht bedient. Der Rest erfreut sich an dem bodenlosen Blödsinn, den Ferrell gemeinsam mit seinem Co-Star Mark Wahlberg hier über knapp 2 Stunden verzapft und sitzt mit einem dicken Grinsen auf der Couch.

TRAILER:


Adam McKay Will Ferrell Mark Wahlberg Eva Mendes Dwayne Johnson Samuel L. Jackson Michael Keaton Brooke Shields Ice-T 2010er car chase New York


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THE PROTECTOR


THE PROTECTOR THE PROTECTOR (DVD: Warner, USA)
(OT: The Protector | Hongkong/USA 1985 | Regie: James Glickenhaus)


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Der New Yorker Polizist Billy Wong (Jackie Chan) macht sich gemeinsam mit seinem neuen Partner Danny Garoni (Danny Aiello) auf den Weg nach Hongkong um dort einen Entführungsfall aufzuklären...

Action aus den 80ern. Auch The Protector gehörte früher immer zu meinen Lieblingen und auch dieser Streifen ist erstaunlich gut gealtert. Hier gibt es Jackie Chan und Danny Aiello als Cop-Duo, welches die Ermittlungen in einem Entführungsfall nach Hongkong führt. Wer aufgrund des Mitwirkens von Jackie Chan jetzt vielleicht denkt, dass es sich bei The Protector um eine frühe Rush Hour-Variante handeln könnte, liegt völlig falsch. Jackie Chan befindet sich hier mal nicht im üblichen Klamauk-Modus, dafür sorgt schon Regisseur James Glickenhaus, der ja ein paar Jahre zuvor mit dem erst kürzlich von mir gesehenen The Exterminator ein absolutes Highlight des düsteren 80er-Jahre-Action-Films abgeliefert hat. Gut, so extrem düster wie The Exterminator ist The Protector nun nicht unbedingt geraten, aber insgesamt betrachtet muss man den Film in meinen Augen schon zu den ernsthafteren Vertretern der Action-Welle der 80er Jahre zählen. Die ganze Atmosphäre und die Grundstimmung des Streifens sind überwiegend grimmig ausgefallen, werden nur sehr selten durch kleine Anflüge von Humor - wenn man das überhaupt so nennen darf - aufgelockert und wenn in The Protector gestorben wird, dann auch ausgesprochen blutig. Sicher kein Meisterwerk, aber ein absolut sehenswerter Genrebeitrag mit einer nicht gerade geringen Anzahl an Schauwerten (Schießereien, Verfolgungsjagden, Martial-Arts-Kämpfe, nackte Haut - alles vorhanden, was das Herz des Exploitation-Freundes begehrt).

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James Glickenhaus Jackie Chan 1980er car chase female nudity New York Hongkong


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FRIDAY THE 13TH: THE FINAL CHAPTER


FRIDAY THE 13TH: THE FINAL CHAPTER FRIDAY THE 13TH: THE FINAL CHAPTER (DVD: Paramount, Großbritannien)
(OT: Friday the 13th: The Final Chapter | USA 1984 | Regie: Joseph Zito)


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Eine Gruppe von Teenagern (u.a. Crispin Glover) hat sich ausgerechnet ein Haus in der Nähe des Crystal Lake als Feriendomizil ausgesucht und macht schon bald Bekanntschaft mit Jason Voorhees (Ted White), dem kurz zuvor die Flucht aus dem Leichenschauhaus gelungen ist…

Während Freddy Krueger die Teenies in der Elm Street terrorisiert, treibt Jason Voorhees weiter in den Wäldern rund um den Crystal Lake sein Unwesen. Im mittlerweile vierten Teil hat sich Jason wieder eine Reihe jugendlicher Schwerenöter ausgesucht, die er nach allen Regeln der Kunst unter die Erde bringt, bis er am Ende schließlich selbst seinen Meister findet. Dieser vierte Teil erfindet das Rad des Slasher-Films definitiv nicht neu, überzeugt dafür mit dem gewissenhaften "Abarbeiten" der anerkannten Regeln des Genres und seinen abwechslungsreichen "creative kills". Mir persönlich hat dieser Film neben dem ersten Teil bisher am besten gefallen, insbesondere weil wieder ein bisschen mehr Wert auf die Charakterentwicklung der Opfer gelegt wurde und der Film keine reine Nummernrevue darstellte. Man konnte tatsächlich mit Jasons Opfern bangen und leiden. Und auch die Tatsache, dass hier das eine oder andere bekannte Gesicht mitgewirkt hat, war sicher nicht gerade von Nachteil. So ist beispielsweise Crispin Glover mit von der Partie, der nur ein Jahr später als George McFly eine tragende Rolle in Zurück in die Zukunft übernehmen sollte. Und Corey Feldman spielt mit. Der sollte sich in den darauffolgenden Jahren mit seinen Rollen in Filmen wie Die Goonies, Stand by Me, The Lost Boys und Meine teuflischen Nachbarn zu einem der bekanntesten Kinder- bzw. Jugend-Schauspieler der 80er entwickeln.

TRAILER:


Joseph Zito Corey Feldman 1980er female nudity Sequel Slasher


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NIGHTMARE ON ELM STREET 2 - DIE RACHE


NIGHTMARE ON ELM STREET 2 - DIE RACHE NIGHTMARE ON ELM STREET 2 - DIE RACHE (DVD: Warner/New Line, Deutschland)
(OT: A Nightmare on Elm Street Part 2: Freddy’s Revenge | USA 1985 | Regie: Jack Sholder)


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Kurz nachdem Jesse (Mark Patton) und seine Familie in ihr neues Zuhause in der Elm Street gezogen sind, beginnen den Teenager seltsame Albträume zu plagen. Freddy Krueger (Robert Englund), dem es schon zuvor gelungen ist, Teenager in ihren Träumen zu töten, versucht nun von Jesse Besitz zu ergreifen und diesen zu seinem willenlosen Werkzeug zu machen…

New Line Cinema schickt Freddy Krueger in die zweite Runde. Dieses Mal mit leicht veränderter Agenda. Freddy schleicht sich nicht mehr in die Träume verschiedener Teenager um diese dort zu töten, sondern sucht sich in diesem zweiten Teil einen bestimmten Teen aus, den er im Traum manipuliert und so zu seinem Erfüllungsgehilfen macht (oder war es doch der Verrichtungsgehilfe - diese Frage können etwa mitlesende Juristen gerne klären). Dieser zweite Teil gilt ja gemeinhin als das "schwarze Schaf" der Reihe und auch ich mochte diesen Film früher nie so sehr. Bei der jetzigen Sichtung habe ich mal versucht, den Zeitpunkt herauszufinden, ab dem der Film für mich früher nicht mehr funktioniert hat. Es dürfte wohl entweder der Mord am Sportlehrer oder die Party im letzten Drittel gewesen sein. Ich bin mir nicht mehr so ganz sicher und irgendwie hat mir der Film bei dieser erneuten Sichtung - auch wenn es wahrscheinlich nie zur ganz großen Liebe reichen wird - weitaus besser gefallen als bei den vielen Sichtungen zuvor. Mittlerweile hab ich mich mit Sholders Film wohl ganz gut arrangiert und akzeptiere ihn als das, was er für mich ist: der aus der Reihe tanzende Beitrag im Nightmare-Kosmos, der unter der Fassade wahrscheinlich gar nicht so schlecht ist, wie er auf den ersten Blick zu sein scheint.

TRAILER:


Jack Sholder Robert Englund 1980er Rache Sequel Slasher


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MIAMI VICE: SEASON 1


MIAMI VICE: SEASON 1 MIAMI VICE: SEASON 1 (DVD: Universal, USA)
(OT: Miami Vice: Season 1 | USA 1984/1985 | Idee: Anthony Yerkovich)


Infos zur Serie:
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Um den Tod seines Bruders zu rächen begibt sich der New Yorker Cop Ricardo Tubbs (Philip Michael Thomas) nach Miami und kommt dort James Crockett (Don Johnson) vom “Miami Vice“, einer Spezialeinheit des Miami Police Departments in die Quere, der es auf den gleichen Verbrecher wie Tubbs abgesehen hat. Nach diesen Startschwierigkeiten wird aus den beiden Polizisten ein eingeschworenes Team, welches fortan mit seinen Kollegen (u.a. Saundra Santiago, Michael Talbott) das Verbrechen in Miami zu bekämpfen versucht…

Wenn man an die 80er zurückdenkt, muss man wohl zwangsläufig an Miami Vice denken. Die von 1984 - 1990 laufende Serie hat die Film- und Fernsehlandschaft unglaublich geprägt und die Einflüsse von Miami Vice - dem Baby von Autor Anthony Yerkovich und Produzent Michael Mann - sind auch heute noch zu erkennen. Keine Ahnung, wie so mancher Blockbuster von Bay, Bruckheimer und Co. aussehen würde, wenn es Miami Vice nicht gegeben hätte. Für mich war das nun ein Wiedersehen nach wirklich verdammt langer Zeit und ich bin begeistert wie gut - zumindest die bisher gesehene erste Staffel - Miami Vice doch gealtert ist. Klar, über so manche Mode- und Frisur-Verbrechen aus den 80er Jahren muss man hinwegsehen können, die wirken heute einfach nur noch “strange“, aber der ganze Look der Serie und insbesondere diese unterkühlte Atmosphäre und diese bedrückende Stimmung die praktisch jede Folge der Staffel begleiten, fesseln einen als Zuschauer von Anfang an und lassen einen einfach nicht mehr los. Da kann die Sonne über Miami noch so strahlen, hier ist nichts mit eitel Sonnenschein, jeder abgeschlossene Fall ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, jeder Sieg gegen das Verbrechen kommt einer Niederlage gleich. Die einzelnen Folgen sind dabei größtenteils abgeschlossen. Einen großen Handlungsfaden, der sich durch die gesamte Staffel zieht, gibt es - sieht man mal von der Entwicklung der Hauptcharaktere und ihrer Beziehungen untereinander ab - eigentlich nicht. Miami Vice muss man also nicht unbedingt am Stück anschauen, die Serie würde sich wie kaum eine andere mir bekannte Serie bestens dazu eignen, sich einfach ab und zu mal einzelne Folgen rauszupicken um Crockett und Tubbs - für die Don Johnson und Philip Michael Thomas damals einfach die Idealbesetzung darstellten - bei ihrem Kampf gegen das Verbrechen zuzusehen. Wirklich schwache Folgen gibt es in dieser ersten Staffel nicht. Alle Episoden sind auf einem richtig guten Niveau, wobei mir persönlich am besten der Pilotfilm Brother’s Keeper, die Doppelfolge Calderone’s Return sowie die Folge Made for Each Other gefallen haben. Freue mich auf jeden Fall jetzt schon sehr auf Staffel Nr. 2.
Und natürlich muss ein Text zu Miami Vice mindestens einen Hinweis auf den Soundtrack der Serie haben. Der ist ja ähnlich legendär wie die Serie selbst und trägt viel zur vermittelten Stimmung und Atmosphäre bei. Bereits im Pilotfilm sorgt der Einsatz von “In the Air Tonight“ von Phil Collins für einen echten magischen Moment, viele weitere sollten folgen. Großartig!

CLIP:


Anthony Yerkovich Don Johnson Philip Michael Thomas Ed ONeill Bruce Willis Michael Madsen John Turturro Pam Grier Ving Rhames 1980er Miami car chase


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NIGHTMARES IN RED, WHITE AND BLUE: THE EVOLUTION OF THE AMERICAN HORROR FILM


NIGHTMARES IN RED, WHITE AND BLUE: THE EVOLUTION OF THE AMERICAN HORROR FILM NIGHTMARES IN RED, WHITE AND BLUE: THE EVOLUTION OF THE AMERICAN HORROR FILM (DVD: Lorber Films, USA)
(OT: Nightmares in Red, White and Blue: The Evolution of the American Horror Film | USA 2009 | Regie: Andrew Monument)


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Von den klassischen Universal-Monstern wie Dracula und Frankensteins Monster bis zu aktuellen Kassenschlagern wie der Saw-Reihe - Regisseure wie John Carpenter, Joe Dante, Larry Cohen und George A. Romero geben Einblicke in die Entwicklung des Horrorkinos vor den gesellschaftlichen und politischen Hintergründen der jeweiligen Zeit...

Noch eine Dokumentation über das Genrekino. Die schießen in den letzten Jahren irgendwie auch wie Pilze aus dem Boden und es kommt ja auch noch der eine oder andere Film raus. Ich freue mich schon sehr auf Corman’s World: Exploits of a Hollywood Rebel von Regisseur Alex Stapleton und fast noch mehr freue ich mich auf das neue Projekt des Not Quite Hollywood- und Machete Maidens Unleashed-Regisseurs Mark Hartley, der mit Electric Boogaloo der Geschichte der in den 80er Jahren besonders umtriebigen Cannon Films auf den Grund gehen will.
Aber nun zu Nightmares in Red, White and Blue von Andrew Monument. Die Doku ist ähnlich aufgebaut wie der ein Jahr später erschienene und von mir vor ein paar Wochen gesichtete American Grindhouse, sprich Andrew Monument versucht einen Überblick über die Geschichte des amerikanischen Horrorfilms zu geben und verzichtet auf so Sachen wie “Anekdoten von verschiedenen Drehs“ praktisch gänzlich. Nightmares in Red, White and Blue ist insbesondere für Neueinsteiger in die Welt des (amerikanischen) Horrorfilms ausgesprochen interessant geworden, bekommen sie doch eine regelrechte “To Watch“-Liste der wichtigsten Genrevertreter vorgelegt. Für Horror-Aficionados dürfte es dagegen nicht unbedingt neue Filme zu entdecken geben. Dafür erfahren die, wenn sie es nicht eh schon wissen, wie sich der Horrorfilm im Kontext der jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Ereignisse weiterentwickelt hat und können da vielleicht auch noch die eine oder andere neue Information herausholen. Und die Tatsache, dass Andrew Monument sich für sein Projekt mit Regisseuren wie John Carpenter, George A. Romero, Larry Cohen, Roger Corman, Brian Yuzna und natürlich Joe Dante - der ja in praktisch jeder Doku dieser Art mitwirkt - ausgesprochen prominente Unterstützung ins Boot geholt hat, macht aus Nightmares in Red, White and Blue nicht nur einen interessanten, sondern auch noch einen extrem kurzweiligen Film. Für Fans von Horrorfilmen und denen die es werden wollen ist diese Dokumentation definitiv einen Blick wert.

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Andrew Monument George A. Romero John Carpenter Joe Dante Larry Cohen Darren Lynn Bousman Roger Corman Lance Henriksen Mick Garris Brian Yuzan Tom McLoughlin 2000er female nudity


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SCHÖNE BESCHERUNG


SCHÖNE BESCHERUNG SCHÖNE BESCHERUNG (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: National Lampoon's Christmas Vacation | USA 1989 | Regie: Jeremiah S. Chechik)


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Zu Beginn der Adventszeit beginnt Clark Griswold (Chevy Chase) mit der Planung für das perfekte Weihnachtsfest. Doch egal ob es die Organisation des geeigneten Baumes oder das Schmücken des eigenen Hauses ist - nichts läuft so wie es laufen sollte...

So, jetzt also pünktlich zu Weihnachten (ich hole mit meinen Rückständen langsam aber sicher auf, diesen Film habe ich vor ca. 2 Wochen gesehen) der Eintrag zu Schöne Bescherung. Ohne den vierten Teil bisher gesehen zu haben lege ich mich fest und sage, dass das hier der für mich beste Film der Vacation-Reihe ist. Chevy Chase, der ja in den 80ern wirklich in verdammt vielen Komödien brilliert hat, gibt in seiner Parade-Rolle als Familienoberhaupt der Griswolds eine weitere Glanzvorstellung ab. Ich kann bei diesem Film - so oft ich ihn mir auch ansehe - wirklich immer wieder Tränen lachen. Die Griswolds feiern Weihnachten und das beinhaltet u.a.:
  • die Suche nach dem perfekten Baum und die Erkenntnis, dass - nachdem der Baum irgendwo in der Wildnis gefunden wurde - die notwendige Axt daheim vergessen wurde,
  • eine aberwitzige Familienzusammenführung,
  • ein Yuppie-Pärchen in der Nachbarschaft, welches durch die Griswolds - ohne dass die es überhaupt merken - an den Rand eines Nervenzusammenbruchs getrieben wird,
  • ein verzweifelter Kampf mit der Weihnachtsbeleuchtung und - nachdem diese endlich in vollem Glanz erstrahlt - ein regelrechtes Attentat auf die städtische Stromversorgung,
  • eine gegrillte Katze,
  • eine irrsinnige Flucht vor einem Eichhörnchen,
  • eine Entführung,
  • einen groß angelegten Polizeieinsatz und
  • die Explosion einer Jauchegrube.
In all dem Klamauk ist zusätzlich noch Platz für ein paar Filmzitate - Und wieder ist Freitag der 13. und Ich glaub' ich steh' im Wald! -, den einen oder anderen magischen Moment (wunderschön beispielsweise die Szene, in der sich der versehentlich auf dem Dachboden eingesperrte Clark mit einem eingestaubten Projektor alte Familienvideos ansieht) und eine schön kitschige und sympathische Botschaft am Ende. Lustigster! Weihnachtsfilm! Ever! In diesem Sinne wünsche ich allen, die das hier lesen, ein frohes Weihnachtsfest.

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Randy Quaid Juliette Lewis Beverly DAngelo Chevy Chase Jeremiah S. Chechik 1980er Sequel


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HILFE DIE AMIS KOMMEN!


HILFE DIE AMIS KOMMEN! HILFE DIE AMIS KOMMEN! (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: National Lampoon’s European Vacation | USA 1985 | Regie: Amy Heckerling)


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Nachdem sie eher zufällig bei einer Quiz Show im TV den Hauptpreis gewonnen haben, machen sich die Griswolds (u.a. Chevy Chase, Beverly D’Angelo) auf den Weg nach Europa um dort einen unvergesslichen Urlaub zu verbringen...

Im zweiten Teil der Vacation-Reihe machen die Griswolds um Familienoberhaupt Chevy Chase Europa unsicher. Nachdem sie in einem absurden TV Quiz den Hauptpreis abgeräumt hat, walzt sich die chaotische Familie regelrecht durch England, Frankreich, Deutschland und Italien und hinterlässt mal wieder das komplette Chaos. Klar, dass dabei die porträtierten Länder in ihrer klischeehaften Darstellung allesamt ihr Fett abbekommen, wobei es kein Land so dick abbekommt wie Deutschland, welches ausschließlich aus durchgeknallten Volksmusikanten zu bestehen scheint. Aber da sich Drehbuchautor John Hughes und Regisseurin Amy Heckerling im Endeffekt ähnlich über die Vereinigten Staaten lustig machen - die Quizshow im Fernsehen, der Abspann des Films - sollte man ihnen diese klischeehaften Seitenhiebe definitiv nicht übel nehmen, sondern lieber herzhaft über diese lachen. Hilfe, die Amis kommen! ist insgesamt betrachtet vielleicht nicht ganz so lustig ausgefallen wie der direkte Vorgänger, bietet aber dennoch genügend Gags um einen als Zuschauer 90 Minuten bei Laune zu halten. Mein persönliches Highlight ist dabei der Running Gag mit dem von Eric Idle gespielten Fahrradfahrer und diesem fast unausweichlichem Zitat: “It’s just a flesh wound!“.

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Amy Heckerling Chevy Chase Beverly DAngelo Paul Bartel 1980er female nudity London Paris Rom Sequel


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OTIS


OTIS OTIS (DVD: Warner, Großbritannien)
(OT: Otis | USA 2008 | Regie: Tony Krantz)


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Der übergewichtige Pizzalieferant Otis (Bostin Christopher) freut sich wie ein kleines Kind auf den Schulball, bei dem er nie teilnehmen konnte und den er nun selbst nach seinen eigenen Vorstellungen veranstalten will. Er braucht nur noch eine Ballkönigin...

Regisseur Tony Krantz hat da mit Otis eine bitterböse Horrorkomödie gedreht, bei der einem ein ums andere Mal das Lachen regelrecht im Halse stecken bleibt. Ja, der Humor, der hier präsentiert wird ist tatsächlich einfach nur makaber, rabenschwarz und "surely not everyone's cup of tea". Absolutes Highlight des Streifens ist dabei der von Jere Burns gespielte, mehr als schmierige FBI-Agent, der mit dem Feingefühl einer Abrissbirne die Ermittlungen im Fall der entführten Riley leitet und der die Eltern des entführten Teenagers alleine durch seine unkonventionelle Art fast mehr in den Wahnsinn treibt als die Tatsache, dass sich ihre Tochter ganz offensichtlich in den Händen eines verrückten Psychopathen befindet. Die Entführte kann sich übrigens nach etwas mehr als der Hälfte der Laufzeit des Films schließlich selbst aus ihrer misslichen Lage befreien und was dann im weiteren Verlauf der Handlung noch passiert, lässt sich am besten mit der englischen Floskel "the shit has hit the fan" beschreiben. Da wird der schwarze Humor der ersten Hälfte dann noch mal potenziert und der Film gipfelt in einem fast schon aberwitzigen Finale. Ich bin wirklich sehr angetan von diesem kleinen Drecksack von einem Film, der übrigens auch mit der perfekten Musikuntermalung überzeugen kann. Denn der Soundtrack des Streifens mit 70er- und 80er-Jahre-Größen wie Blue Öyster Cult, A Flock of Seagulls, Talking Heads oder The B-52's ist der absolute Hammer!

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Tony Krantz 2000er Rache


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GONE IN 60 SECONDS


GONE IN 60 SECONDS GONE IN 60 SECONDS (DVD: Mr. Banker Films, Deutschland)
(OT: Gone in 60 Seconds | USA 1974 | Regie: H.B. Halicki)


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Maindrian Pace (H.B. Halicki) und sein Team von Autoknackern erhalten von einem Gangster einen lukrativen Auftrag. Sie sollen 48 ganz bestimmte Wagentypen klauen. Pace und seine Leute machen sich an die Arbeit und können die Liste bis auf einen einzigen Wagen tatsächlich abhaken. Doch ein 73er Ford Mustang Mach I, den die Gauner “Eleanor“ getauft haben, scheint einfach nicht zu bekommen zu sein...

Das Remake aus dem Jahr 2000 mit Nicolas Cage und Angelina Jolie fand ich damals ganz nett und ausgesprochen unterhaltsam. Jetzt hab ich mir endlich mal das Original von 1974 zu Gemüte geführt. Einen Vergleich zwischen beiden Filmen kann man definitiv nicht ziehen. Das Original ist ein Independent-Projekt ohne großartiges Skript, das Remake ein durchgestylter Hollywood-Blockbuster - weiter voneinander entfernt könnten beide Filme nicht sein. Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller H.B. Halicki kümmert sich weder um eine ausgeklügelte Geschichte noch um eine Charakterisierung seiner Figuren. Sein Hauptdarsteller ist der gelbe Ford Mustang mit dem Namen "Eleanor" - selbst in den Anfangscredits erscheint neben dem Filmtitel nur die Einblendung "Starring Eleanor". Jeder Anflug von Handlung dient einzig und allein dem Zweck auf die Hauptattraktion des Films überzuleiten. Diese besteht in einer einzigen, riesigen Verfolgungsjagd, welche die komplette zweite Filmhälfte einnimmt und die von Halicki und seinem Team in solch einer Intensität gefilmt wurde, dass man sich davor nur respektvoll verbeugen kann. Ganz großer Sport und ein absolutes Highlight des Action-Kinos der 70er Jahre! Ich bin begeistert und muss einfach mal wieder diesen Satz hier unterbringen: “No, they just don't make 'em like this anymore...“

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H.B. Halicki 1970er car chase Carsploitation


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THE PSYCHIC


THE PSYCHIC THE PSYCHIC (DVD: Severin Films, USA)
(OT: Sette note in nero | Italien 1977 | Regie: Lucio Fulci)


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Schon ihn ihrer Kindheit wurde Virginia (Jennifer O’Neill) von Visionen geplagt, die sich letztendlich als wahr herausstellen sollten. So sah sie beispielsweise einst den Tod ihrer Mutter voraus. Nun sieht Virginia erneut Bilder vor ihrem geistigen Auge und versucht, der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei bringt sie sich jedoch selbst in größte Gefahr...

So sehr ich Fulcis Gore- und Splatter-Klassiker auch mag, je mehr Filme ich aus seiner Schaffensphase vor Zombi 2 & Co. sehe, desto überzeugter bin ich davon, dass Fulcis beste Streifen vor 1979 entstanden sind. The Psychic ist einer von Fulcis Gialli und handelt von einer Frau, die von Visionen eines brutalen Mordes geplagt wird und daraufhin versucht, diesen vermeintlichen Mordfall auf eigene Faust aufzuklären. The Psychic hat mich bei dieser Erstsichtung heute regelrecht weggeblasen. Ich habe wirklich schon lange keinen so extrem spannenden Film mehr gesehen wie diesen hier. Lucio Fulci erschafft eine unglaublich dichte Atmosphäre, überrascht mit so manchen Wendungen und einem an die Nerven gehenden Finale, welches sich über das komplette letzte Drittel des Films erstreckt. Ein echter “Nailbiter“, der mit u.a. Jennifer O’Neill, Gabriele Ferzetti, Marc Porel, Gianni Garko, Ida Galli und Jenny Tamburi ganz hervorragend besetzt ist und der einen schon nach wenigen Minuten am Schlafittchen packt und bis zum Ende einfach nicht mehr los lässt. Der grandiose Score des aus Franco Bixio, Fabio Frizzi und Vince Tempera bestehenden Komponisten-Trios hat daran einen großen Anteil. Insbesondere das Hauptthema - welches übrigens auch von Quentin Tarantino für Kill Bill verwendet wurde - verursacht eine Gänsehaut nach der anderen. Wenn ich allein an die Sequenz in der Kirche denke. Hammerfilm!

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Lucio Fulci 1970er Giallo


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NIGHTMARE ON ELM STREET - MÖRDERISCHE TRÄUME


NIGHTMARE ON ELM STREET - MÖRDERISCHE TRÄUME :love: NIGHTMARE ON ELM STREET - MÖRDERISCHE TRÄUME :love: (DVD: Warner/New Line, Deutschland)
(OT: A Nightmare on Elm Street | USA 1984 | Regie: Wes Craven)


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Zunächst nimmt Nancy (Heather Langenkamp) ihre Albträume von dem unheimlichen Killer (Robert Englund) mit dem entstellten Gesicht, der Krallenhand, dem geringelten Pullover und dem Schlapphut nicht allzu ernst. Doch als sich herausstellt, dass auch ihre Freunde (u.a. Johnny Depp, Amanda Wyss) von dem gleichen Typen träumen und es die ersten Todesfälle zu beklagen gibt, ist sich Nancy sicher, dass der Killer durchaus real zu sein scheint und es auch auf sie abgesehen hat...

Spätestens mit A Nightmare on Elm Street hat sich Regisseur Wes Craven selbst ein Denkmal gesetzt und ganz nebenbei mit der Figur des Freddy Krueger eine der großartigsten und beliebtesten Horrorfilm-Figuren aller Zeiten geschaffen. Es gibt ja viele dieser ikonischen Figuren - insbesondere auch im Bereich des Slasher-Films - egal ob sie jetzt Michael Myers, Jason Voorhess, Leatherface, Pinhead oder wie auch immer heißen, aber ich wage einfach mal zu behaupten, dass der von Robert Englund verkörperte Freddy Krueger die Figur mit der größten Fanbasis sein dürfte. Das hat für mich zwei Gründe. Erstens verbindet man praktisch keinen Schauspieler im Bereich des Horrorfilms so sehr mit dem von ihm gespielten Charakter - ich habe jetzt schon Angst davor, mir in naher Zukunft das Remake ohne Robert Englund anzusehen - und zweitens ist die Nightmare-Reihe meines Erachtens die qualitativ hochwertigste Horrorfilm-Reihe aller Zeiten. Dieses Konzept mit dem Killer, der sich in die Träume seiner Opfer schleicht, finde ich einfach nur grandios und es ist dieses Konzept, welches immer wieder für Abwechslung in diesem Auftaktfilm sorgt und auch in den folgenden Filmen sorgen wird. Es kommt einfach keine Langeweile auf in Cravens Film und A Nightmare on Elm Street gehört definitiv zu meinen absoluten Lieblingen im Bereich des Horrorkinos. Ich fiebere auch beim gefühlten hundertsten Ansehen noch immer mit den Charakteren mit und das Finale finde ich noch immer spannend wie Hölle. Freue mich jetzt schon sehr darauf, mir die ganzen Fortsetzungen in der nächsten Zeit mal wieder anzusehen. Ist schon verdammt lange her, dass ich die Reihe zum letzten Mal komplett gesehen habe.

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Wes Craven Heather Langenkamp Robert Englund Johnny Depp John Saxon 1980er female nudity Rache Slasher


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AUTO FOCUS


AUTO FOCUS AUTO FOCUS (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Auto Focus | USA 2002 | Regie: Paul Schrader)


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Bob Crane (Greg Kinnear) ist ein mäßig erfolgreicher Schauspieler. Bis zu dem Zeitpunkt als er die Hauptrolle in der neuen Serie Hogan’s Heroes ergattert und praktisch über Nacht zum Star wird. Doch mit dem Ruhm treten auch falsche Freunde in Cranes Leben, allen voran der undurchsichtige HiFi-Junkie John Carpenter (Willem Dafoe), der Crane und seine Kollegen mit dem neuesten technischen Schnickschnack versorgt und Crane zudem in die Welt der Bars und Nachtclubs einführt...

Paul Schrader - der ja eine beachtliche Filmographie als Drehbuchautor und/oder Regisseur aufweisen kann (u.a. Taxi Driver, Raging Bull, Hardcore, American Gigolo und Cat People) - hat sich mit Auto Focus der Biographie des an Sexsucht leidenden Schauspielers Bob Crane angenommen. Der wurde einst mit seiner Rolle als Colonel Hogan in der US-Serie Hogan's Heroes zum großen Star, landete aufgrund seines Suchtproblems aber sowohl privat als auch beruflich immer mehr im Abseits und wurde schließlich im Juni 1978 brutal ermordet. Ein Mord, der nie aufgeklärt wurde.
Schrader kümmert sich allerdings nicht um den Mordfall, der bleibt am Ende des Films nur eine Randnotiz, sondern um den Menschen und Schauspieler Bob Crane, dessen Biographie er mit der nötigen Distanz und ohne eine großartige Wertung abzugeben dem interessierten Zuschauer nahebringt. So entsteht ein eindringliches Portrait eines Mannes, der immer mehr die Kontrolle über sich selbst verliert und dem sprichwörtlichen Abgrund regelrecht entgegen rast. Der Zuschauer kann dann am Ende selbst entscheiden, was er von Crane und seiner Karriere zu halten hat.
Auto Focus kann man in meinen Augen nur als rundum gelungen betrachten. Vor allem weil Schrader eine perfekte Balance zwischen Attraktionen auf der einen Seite und einer gewissen Zurückhaltung auf der anderen Seite findet. Schrader liefert zwar so einige Schauwerte (insbesondere an nackten Tatsachen mangelt es dem Film wahrlich nicht), zeigt dabei aber nie mehr als notwendig und benutzt Cranes sicher ziemlich schlüpfrige Biographie nie dazu, eine reine Nummernrevue abzuliefern. Des weiteren ist die Besetzung des Films richtig klasse. Greg Kinnear - einer der typischen Stars aus Hollywoods zweiter Reihe - genießt seine Hauptrolle als Bob Crane sichtlich und liefert eine mehr als beeindruckende Leistung ab. Und auch Willem Dafoe in der Rolle des mehr als schmierigen Carpenter gibt hier eine seiner ganz großen Vorstellungen zum Besten. Und ein weiterer, ganz großer Pluspunkt des Films ist das Set Design. Egal ob die Szenen in Nachtclubs oder in Apartments spielen - alles schreit förmlich nach den 60er und 70er Jahren und Auto Focus sieht wirklich genauso aus, als wäre er in dieser Zeit gedreht worden. Ich bin ziemlich begeistert von dem Film.

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Paul Schrader Willem Dafoe Maria Bello 2000er female nudity 60er Jahre 70er Jahre


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WOMAN ON TOP


WOMAN ON TOP WOMAN ON TOP (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Woman on Top | USA 2000 | Regie: Fina Torres)


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Die heißblütige Isabella Oliveira (Penélope Cruz) ist ungemein attraktiv und zudem noch eine begnadete Köchin. Gemeinsam mit ihrem Mann Toninho (Murilo Benício) führt sie in einem kleinen brasilianischen Ort ein Lokal. Als sie eines Tages ihren Gatten jedoch beim Ehebruch erwischt, packt Isabella ihre Sachen und wandert nach San Francisco aus um dort ein neues Leben zu beginnen...

Woman on Top von Regisseurin Fina Torres gehört auch zum Kreis dieser kleineren Independent-Produktionen der Fox Searchlight Pictures. Hier verlässt eine begnadete Köchin sowohl ihre brasilianische Heimat als auch ihren untreuen Ehemann, zieht nach San Francisco um dort ein neues Leben anzufangen und macht eher zufällig eine große Karriere als TV-Köchin bei einem kleinen Fernsehsender. Regisseurin Fina Torres erzählt diese kleine, sympathische Geschichte auf eine herrlich unaufgeregte Art und Weise und wickelt den Zuschauer mit Hilfe der tollen Bilder von Kameramann Thierry Arbogast, des eingängigen Scores von Luis Bacalov und natürlich der Präsenz der bezaubernden Penélope Cruz ganz locker um ihren Finger. Das alles ist jetzt sicher nicht sonderlich spektakulär und die Fox Searchlight hat auch definitiv bessere Filme in ihrer Produktionshistorie auf die Leinwand gebracht als diesen hier - ganz spontan fallen mir im Bereich des Wohlfühl-Kinos Sideways und Juno ein -, aber dem ganz eigenen Charme dieses Streifens hier kann und will man sich einfach nicht entziehen. Woman on Top ist ein wirklich schön anzusehender Film, nicht mehr und auch nicht weniger.

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Fina Torres Penélope Cruz 2000er female nudity San Francisco


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HANGOVER 2


HANGOVER 2 HANGOVER 2 (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: The Hangover Part II | USA 2011 | Regie: Todd Phillips)


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Nach dem Chaos kurz vor der Hochzeit seines Freundes Doug (Justin Bartha), an dem er selbst ja nicht ganz unbeteiligt war, will Stu (Ed Helms) eine solche Katastrophe vor seiner eigenen Hochzeit natürlich verhindern. Entsprechend mulmig lädt er auch Phil (Bradley Cooper) und Alan (Zach Galifianakis) zur in Thailand stattfindenden Hochzeit ein. Als er schließlich gemeinsam mit seinen Kumpels in einer heruntergekommenen Absteige in Bangkok aufwacht und alle keinen blassen Schimmer haben, wie sie dort gelandet sind, haben alle Beteiligten ein gewisses Déjà-Vu-Erlebnis...

Nach der kürzlich erfolgten Heimkino-Veröffentlichung von Hangover 2 bietet es sich natürlich an, ein Double Feature mit beiden Teilen zu starten. Da zum Vorgänger bereits ein Eintrag im Filmtagebuch existiert, allerdings jetzt nur mein kurzer Senf zum zweiten Teil. Die erste Erkenntnis zu Hangover 2 ist die, insbesondere wenn man beide Filme hintereinander anschaut und so die unmittelbare Vergleichsmöglichkeit hat, dass auch diese Fortsetzung das Schicksal so vieler Fortsetzungen vor ihr teilt und einfach nicht an den Vorgänger herankommt. Regisseur Todd Phillips wiederholt in Hangover 2 das Konzept des Vorgängers nach dem bekannten "Höher, schneller, weiter"-Prinzip, bietet aber ansonsten nicht viel Neues und insbesondere keine großartigen Überraschungen. Hangover 2 hat zwar definitiv die derberen Gags zu bieten - Stichwort Transensex, um nur eines zu nennen -, aber echte Highlights sind rar gesät. Auf so großartige Gags wie im Vorgänger - zum Beispiel die Szene mit dem Tiger im Hotelzimmer, das Überwachungsvideo in Tysons Villa oder der nackt aus dem Kofferraum springende Mr. Chow - wartet man vergebens und so reicht es in Hangover 2 oft nur zum Schmunzeln und nur sehr selten zum herzhaften Lachen. Zudem hat Las Vegas für mich persönlich als Location irgendwie besser funktioniert als Bangkok. Will den Film jetzt aber auch nicht großartig schlecht reden. Dafür hat er mir trotz seiner Schwächen einfach zu viel Spaß gemacht.

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Todd Phillips Bradley Cooper Nick Cassavetes 2010er car chase female nudity Sequel


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BORN TO BE WILD - SAUMÄSSIG UNTERWEGS


BORN TO BE WILD - SAUMÄSSIG UNTERWEGS BORN TO BE WILD - SAUMÄSSIG UNTERWEGS (Blu-ray: Touchstone/Buena Vista, Deutschland)
(OT: Wild Hogs | USA 2007 | Regie: Walt Becker)


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Die vier Freunde Doug (Tim Allen), Woody (John Travolta), Bobby (Martin Lawrence) und Dudley (William H. Macy) sind langsam in die Jahre gekommen und beschließen, um die Sorgen des Alltags für ein paar Tage hinter sich zu lassen, auf eine gemeinsame Motorradtour aufzubrechen. Doch der unbeschwerte Road Trip verwandelt sich sehr schnell in ein gefährliches Abenteuer als die vier Biker in einer Kneipe am Straßenrand ernsthaften Ärger mit einer richtigen Motorradgang um den fiesen Kriminellen Jack (Ray Liotta) bekommen...

So, bitte einmal in den Berieselungs-Modus umschalten. Born to Be Wild handelt von vier Freunden auf einem Road- bzw. Selbstfindungstrip an dessen Ende für jeden der vier Freunde natürlich eine bestimmte Erkenntnis bzw. ein Gewinn für sein weiteres Leben steht. Tim Allen, John Travolta, Martin Lawrence und William H. Macy harmonieren dabei ganz vorzüglich als Quartett mittleren Alters, welches noch einmal das Abenteuer sucht und tatsächlich auch findet. Überhaupt ist der Streifen richtig gut und auch prominent besetzt. Zu den vier Abenteurern gesellen sich beispielsweise noch Marisa Tomei als Love Interest und Ray Liotta ist als schön fieses Arschloch mit von der Partie. Und im Finale gibt es auch noch einen coolen Gastauftritt von Peter Fonda als kleine Anspielung auf dessen Biker-Movie-Vergangenheit. Walt Beckers Film bietet kurzweilige, nette und harmlose Unterhaltung für zwischendurch, ist mit einigen gelungenen Gags garantiert und dürfte allen, die sich einfach mal nur gemütlich zurücklehnen und entspannen wollen, sicher ähnlich viel Spaß bereiten wie er mir bereitet hat.
Und zum Abschluss noch ne kleine Anmerkung: Hört sich jetzt vielleicht doof an, aber Born to Be Wild hat mich ständig an Immer die Radfahrer mit Heinz Erhardt erinnert. Praktisch die Blockbuster-Variante einer deutsch-österreichischen Produktion aus den späten 50er Jahren. Irgendwie lustig. :)

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Walt Becker John Travolta Martin Lawrence Ray Liotta Peter Fonda 2000er Biker Movie Rache


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THE VELVET VAMPIRE


THE VELVET VAMPIRE THE VELVET VAMPIRE (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: The Velvet Vampire | Philippinen/USA 1971 | Regie: Stephanie Rothman)


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Auf einer Ausstellung lernt das noch nicht allzu lange verheiratete Ehepaar Lee (Michael Blodgett) und Susan (Sherry Miles) die mysteriöse Diane (Celeste Yarnall) kennen. Als Diane das junge Paar für ein paar Tage auf ihren Landsitz in der Wüste einlädt, nimmt dieses die Einladung dankend an, nicht ahnend, in welche Gefahr es sich damit begibt...

Die von mir sehr geschätzte Regisseurin Stephanie Rothman - die leider insgesamt nur 7 Filme in ihrer viel zu kurzen Karriere gedreht hat - beweist mit The Velvet Vampire eindrucksvoll, dass sie sich auch im Genre des fantastischen Films wunderbar zurechtfindet. Schon erstaunlich, wie viele verschiedene Genres Stephanie Rothman in ihrer überschaubaren Filmographie beackert hat. Obwohl das hier sicher kein typischer Horror- und Vampir-Streifen ist. The Velvet Vampire besticht in erster Linie durch seine außergewöhnliche, fast traumartige Atmosphäre, die den interessierten Genreliebhaber sofort in ihren Bann zieht. Die Story selbst ist da eigentlich nur Nebensache, was aber in keinster Weise störend wirkt. In nicht gerade wenigen Momenten hat mich The Velvet Vampire - eben aufgrund seiner tollen Atmosphäre - an die Filme eines Jean Rollin oder an die besten Werke von Jess Franco erinnert. Der einfach nur wunderschön fotografierte Streifen ist ein echtes Fest für die Augen und so manche Einstellung würde man sich am liebsten ausdrucken und gerahmt an die Wand hängen. Toll!

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Stephanie Rothman 1970er Femme fatale Vampir female nudity Sexploitation New World Pictures


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JACKIE BROWN


JACKIE BROWN :love: JACKIE BROWN :love: (DVD: Miramax, Großbritannien)
(OT: Jackie Brown | USA 1997 | Regie: Quentin Tarantino)


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Die Stewardess Jackie Brown (Pam Grier) wird von zwei Agenten (Michael Keaton und Michael Bowen) beim Geldschmuggel für den Waffenschieber Ordell Robbie (Samuel L. Jackson) ertappt und bekommt von diesen die Pistole auf die Brust gesetzt. Entweder sie hilft den Behörden, Ordell hochgehen zu lassen, oder sie wandert selbst in den Knast...

Tarantinos Liebeserklärung an das Blaxploitation-Kino, in der Hauptrolle besetzt mit Pam Grier, der ungekrönten Königin dieses Subgenres. Auch wenn in Jackie Brown so gut wie alle typischen Tarantino-Trademarks (Stichworte: Fußfetisch, Dialoge über scheinbare Belanglosigkeiten, usw.) vorhanden sind, so sticht der Streifen aus dem sonstigen Werk des Regisseurs doch heraus. Das liegt höchstwahrscheinlich auch daran, dass Jackie Brown Tarantinos einziger Film ist, bei dem er sich die Story nicht selbst ausgedacht hat. Die Vorlage stammt aus der Feder von Schriftsteller Elmore Leonard, dessen Roman Rum Punch Tarantino für Jackie Brown adaptiert hat und es ist wirklich auffällig, wie sehr sich Tarantino hier auf seine Geschichte und seine Charaktere verlässt und dabei größtenteils auf großartigen Eskapismus und überbordende Schauwerte verzichtet. Das ist definitiv der geradlinigste und "ruhigste" Film des Regisseurs und vielleicht gerade deswegen auch sein faszinierendster Streifen. Jackie Brown ist voller magischer Momente, der Soundtrack ist wieder mal der absolute Hammer und die wendungsreiche Geschichte ist selbst bei der x-ten Sichtung, wenn man das Ende schon in- und auswendig kennt, noch immer spannend und fesselnd. Würde ich meine persönliche Top 10 irgendwann mal zu einer Top 20 ausbauen, ich bin mir ziemlich sicher, dass Jackie Brown darin vertreten wäre. Ein Lieblingsfilm, einer dieser Streifen, die ich mir immer und immer wieder ansehen kann. 150 Minuten pure Kinomagie. :love:

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Quentin Tarantino Robert De Niro Samuel L. Jackson Pam Grier Michael Keaton Bridget Fonda Robert Forster Chris Tucker Sid Haig 1990er Oscar Nominee Blaxploitation


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DIE SCHRILLEN VIER AUF ACHSE


DIE SCHRILLEN VIER AUF ACHSE DIE SCHRILLEN VIER AUF ACHSE (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: National Lampoon’s Vacation | USA 1983 | Regie: Harold Ramis)


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Es sollte ein perfekter Kurzurlaub in den Ferien werden. Doch für Familienvater Clark Griswold (Chevy Chase), seine Frau Ellen (Beverly D’Angelo) und seine beiden Kinder Rusty (Anthony Michael Hall) und Audrey (Dana Barron) verwandelt sich die gemeinsame Autofahrt nach Kalifornien zum Vergnügungspark “Wally World“ in einen regelrechten Horrortrip...

Alle Jahre wieder muss mindestens ein Weihnachtsfilm in der Vorweihnachtszeit angeschaut werden. In diesem Jahr sollte mal wieder Schöne Bescherung an der Reihe sein und dabei ist mir aufgefallen, dass ich - bei den wirklich unzähligen Sichtungen dieses dritten Teils - die ersten beiden Abenteuer der Griswolds schon viel zu lange nicht mehr gesehen habe und Teil 4 noch gar nicht kenne. Das Motto lautete somit: Schnell noch die ersten beiden Vacation-Filme davor anschauen.
Bereits der erste Teil ist ein absolutes Komödien-Highlight der 80er Jahre. Chevy Chase brilliert in seiner Paraderolle als Familienvater Clark Griswold, der sich auf einen irrsinnigen Road Trip mit seiner Familie begibt, um von Chicago zu einem Vergnügungspark nach Kalifornien zu gelangen. Natürlich geht bereits beim ersten Griswold-Abenteuer alles schief was nur schief gehen kann und bei mir als Zuschauer stellt sich über die kompletten 90 Minuten ein Dauergrinsen ein. Der Humor von Ramis’ Film ist dabei alles andere als harmlos, sondern ziemlich bissig und schwarz ausgefallen. Insbesondere während des Aufenthalts der Griswolds bei dem von Randy Quaid kongenial verkörperten Cousin Eddie wird der Zuschauer mit so einigen Gags konfrontiert, die definitiv nicht mit dem Begriff der “political correctness“ zu vereinbaren sind. Man mag es kaum glauben, dass tatsächlich der vor allem für familienfreundliche Unterhaltung bekannte John Hughes hier das Drehbuch geschrieben hat. Mein persönliches Highlight unter vielen in diesem Streifen: die tote Tante auf dem Autodach. Zum Schreien komisch und herrlich makaber und absurd.

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Harold Ramis Chevy Chase Beverly DAngelo Randy Quaid Eugene Levy John Candy 1980er female nudity


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OCEAN’S 11 - FRANKIE UND SEINE SPIESSGESELLEN


OCEAN’S 11 - FRANKIE UND SEINE SPIESSGESELLEN OCEAN’S 11 - FRANKIE UND SEINE SPIESSGESELLEN (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Ocean’s Eleven | USA 1960 | Regie: Lewis Milestone)


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Der Gauner Danny Ocean (Frank Sinatra) plant gemeinsam mit elf Freunden (u.a. Dean Martin, Sammy Davis Jr.) einen gewagten Coup. Gleich fünf Spielkasinos wollen die Gauner in Las Vegas in der Silvesternacht ausrauben...

Ich hab schon seit längerer Zeit mal wieder Lust auf die Ocean’s-Filme von Steven Soderbergh. Bevor ich allerdings mit dieser Reihe anfange, wollte ich mir erst mal das Original von Lewis Milestone aus dem Jahr 1960 ansehen. Das kannte ich nämlich bisher noch gar nicht. Frankie und seine Spießgesellen ist ein klassisches Heist Movie aus den letzten Tagen der goldenen Ära von Hollywood. Wenn man dem Film etwas Böses wollte, könnte man ihm sicher Geschwätzigkeit vorwerfen. Tatsächlich plätschert der Streifen über die 2 Stunden Laufzeit eigentlich nur so vor sich hin und ist für ein Heist Movie auch nicht übermäßig spannend geraten. Dieses Dahinplätschern findet dabei aber auf einem so hohem Niveau statt, dass man Regisseur Milestone und seiner großartigen Besetzung rund um das berühmt-berüchtigte Rat Pack (u.a. Frank Sinatra, Dean Martin, Sammy Davis Jr.) keine Sekunde lang böse sein kann. Kino zum Entspannen und Dahinschwelgen, welches ganz wunderbar in diese Jahreszeit passt. Man merkt den Beteiligten den Spaß regelrecht an, den sie beim Dreh dieses Films gehabt haben dürften. Allen voran wahrscheinlich Dean Martin, der - seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen - die Dreharbeiten damals wieder mal im komplett betrunkenen Zustand bewältigt haben dürfte.

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Lewis Milestone Dean Martin Frank Sinatra Angie Dickinson Henry Silva Shirley MacLaine 1960er Las Vegas Heist Movie


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FRIDAY THE 13TH PART 3


FRIDAY THE 13TH PART 3 FRIDAY THE 13TH PART 3 (DVD: Paramount, Großbritannien)
(OT: Friday the 13th Part III | USA 1982 | Regie: Steve Miner)


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Chris Higgins (Dana Kimmell) und ihre Freunde wollen in einer Hütte in der Nähe des Crystal Lake eine unbeschwerte Zeit verbringen. Doch kaum am Ziel angekommen, geraten sie auch schon ins Visier von Jason Voorhees (Richard Brooker), der erneut einen blutigen Feldzug startet...

So, spätestens mit diesem dritten Teil ist die Freitag der 13.-Reihe im Bereich der reinen Nummern-Revue angelangt. Eine Einführung oder gar Charakterisierung der Opfer findet eigentlich gar nicht mehr statt und so ist auch ein Mitfiebern mit diesen - wie es insbesondere im Auftaktfilm noch möglich war - praktisch unmöglich geworden. Ja, man wartet einfach darauf, dass diese ganzen Dumpfbacken von Jason in die ewigen Jagdgründe geschickt werden. Folgerichtig stehen im Zentrum des Films ganz eindeutig und ausschließlich die zwar abwechslungsreichen, aber nicht unbedingt sonderlich blutigen "creative kills" von Jason, der hier auch erstmals seine berühmte Hockey-Maske tragen darf. Extrem spaßig an Miners Film sind übrigens die vielen 3D-Einstellungen, die damals - der Film gehörte ja wie beispielsweise auch der dritte Teil der Jaws-Reihe zum 3D-Boom in den 80ern - die Kinozuschauer begeistern sollten und heute zum größten Teil nur noch unfreiwillig komisch und seltsam deplatziert wirken.
Warum diesem dritten Teil übrigens die fragwürdige Ehre zuteil kommt, in Deutschland noch immer auf der Liste der verbotenen Filme zu stehen, wissen die Götter. Friday the 13th Part III ist ein stinknormaler Slasher, der noch nicht mal sonderlich blutig ausgefallen ist. Wieder mal die pure Willkür deutscher Gerichtsbarkeit. Zum Kotzen!

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Steve Miner 1980er female nudity Sequel Slasher


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FIRECRACKER


FIRECRACKER FIRECRACKER (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Firecracker | Philippinen/USA 1981 | Regie: Cirio H. Santiago)


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Auf der Suche nach ihrer wie vom Erdboden verschwundenen Schwester begibt sich Martial-Arts-Champion Susanne Carter (Jillian Kesner) auf die Philippinen und gerät dort an ein Verbrecherkartell...

Firecracker von Regisseur Cirio H. Santiago gehört zur Reihe der zahlreichen Filipino-Exploiter von Produzent Roger Corman und ist eine echte Granate. In Firecracker macht sich ein weiblicher Karate-Champion auf die Suche nach der verschollenen Schwester und gerät dabei an ein Drogenkartell, dessen Anführer auch noch illegale Martial-Arts-Kämpfe ausrichtet. Soviel zur Ausgangssituation, die sich jetzt nicht großartig als Plot weiterentwickelt. Corman und Santiago setzen - wie es sich für Filme dieser Art gehört :D - lieber auf Schauwerte und die gibt es reichlich. So wird die ausgesprochen attraktive Hauptdarstellerin Jillian Kesner - die leider im Dezember 2007 mit gerade mal 58 Jahren wegen einer Staphylokokken-Infektion viel zu jung verstorben ist - von einer Martial-Arts-Prügelei in die nächste geschickt und macht dabei wirklich eine verdammt gute Figur. Und das liegt nicht nur daran, dass die gute Dame oft ausgesprochen spärlich bekleidet ist, wobei ich schon zugeben muss, dass mein persönliches Highlight der Kampf war, in dem ihre Gegner ihr nach und nach die Kleider vom Leib reißen und sie sich am Ende oben ohne gegen ihre Widersacher zur Wehr setzen muss. Im Finale des Streifens gibt's dann mit ein paar hübschen Splatter-Effekten noch das Sahnehäubchen auf die zuvor hauptsächlich aus Martial-Arts-Kämpfen und nackten Tatsachen bestehenden Schauwerte obendrauf. Ja, ich liebe einfach solche Streifen und wenn man Firecracker in der richtigen Stimmung und den entsprechenden Zutaten (Chips und Bier) anschaut, ist das hier einer der besten Filme der Welt! :love:

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Remake Cirio H. Santiago 1980er female nudity Rache New World Pictures


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SMART PEOPLE


SMART PEOPLE SMART PEOPLE (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Smart People | USA 2008 | Regie: Noam Murro)


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Seit dem Tod seiner Ehefrau hat sich Literaturprofessor Lawrence Wetherhold (Dennis Quaid) immer mehr zurückgezogen und ist zum mürrischen Außenseiter geworden, der weder bei seinen Studenten noch bei seinen Kollegen nicht sonderlich beliebt ist. Als der Witwer nach einem Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert wird, lernt er dort die Ärztin Janet Hartigan (Sarah Jessica Parker) kennen. Eine Begegnung, die sein Leben, sehr zum Missfallen seiner noch bei ihm Zuhause lebenden Tochter Vanessa (Ellen Page), nachhaltig verändert...

Auch Smart People von Regisseur Noam Murro gehört zum Kreis dieser kleineren Independent-Produktionen aus den Vereinigten Staaten und im Gegensatz zu dem davor gesehenen I ♥ Huckabees war dieser Film ein echter Treffer. Hier ist tatsächlich all das vorhanden, was ich mir von Filmen dieser Art erwarte und erhoffe. Die Charaktere sind ebenso schrullig wie liebenswert, in meinen Augen absolut glaubwürdig und wachsen einem von Minute zu Minute mehr ans Herz. Der Film findet eine wunderbare Balance aus Tragik und Komik und transportiert genau diese gewisse Atmosphäre, die ich bei Filmen dieser Art so sehr schätze. Kino zum Wohlfühlen an trüben Sonntagnachmittagen. Absolut perfekt!
Abschließen noch ein paar Worte zur tollen Besetzung des Streifens: Dennis Quaid kann mal wieder absolut überzeugen und Ellen Page beweist einmal mehr, dass sie zu den wohl talentiertesten Jungschauspielern Hollywoods gehört. Am meisten überrascht hat mich aber Sarah Jessica Parker. Die gute Frau gehört für mich nun sicher nicht zu den attraktivsten Schauspielerinnen Hollywoods, aber was sie hier für eine Präsenz an den Tag legt, mit welch unglaublich erotischer Ausstrahlung sie hier agiert und wie überzeugend sie ihre Rolle spielt, hat mich doch ziemlich beeindruckt. Wer Sarah Jessica Parker auf die Rolle der Tusse aus Sex and the City und anderem seichten Kram reduziert, macht meines Erachtens definitiv einen Fehler.

TRAILER:


Noam Murro Dennis Quaid Ellen Page Sarah Jessica Parker 2000er New York


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I ♥ HUCKABEES


I ♥ HUCKABEES I ♥ HUCKABEES (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: I ♥ Huckabees | Deutschland/USA 2004 | Regie: David O. Russell)


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Albert Markovski (Jason Schwartzman) ist auf der Suche nach Bedeutung in seinem Leben und kann verschiedene Vorkommnisse einfach nicht mehr einordnen. Verzweifelt beauftragt er eine Detektei der besonderen Art. Die beiden existentialistischen Detektive Bernard (Dustin Hoffman) und Vivian (Lily Tomlin) versprechen ihm Klarheit in praktisch allen Lebensfragen zu schaffen, nehmen ihren Auftrag aber einen Tick zu ernst...

Eine dieser vielen, kleineren Independent-Produktionen aus den USA, die nun schon seit mehreren Jahren den Gegenentwurf zum typischen Blockbuster-Kino darstellen. Schrullig-sympathische Charaktere, eine leicht abgedrehte Geschichte und ein extrem hohes Maß an Wohlfühl-Atmosphäre - all das zeichnet viele dieser Filme aus und genau das will auch Regisseur David O. Russell dem Zuschauer mit I ♥ Huckabees servieren. Leider ist in diesem speziellen Fall das Rezept nicht wirklich aufgegangen und so ist Russells überaus namhaft besetzter Film (u.a. Dustin Hoffman, Mark Wahlberg, Jude Law, Naomi Watts) qualitativ doch meilenweit von solchen Highlights wie etwa Garden State, Eternal Sunshine of the Spotless Mind, Elizabethtown, Sideway oder auch Juno entfernt. Als Zuschauer findet man in meinen Augen einfach keinen Bezug zu den Figuren und so bleiben einem diese und ihr Handeln ziemlich egal. Am Ende reicht es zwar noch für einigermaßen kurzweilige Unterhaltung mit ein paar gelungenen Gags, bei dieser großartigen Besetzung und der durchaus interessanten Ausgangssituation (frustrierter Umweltaktivist begibt sich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens und engagiert dafür ein durchgeknalltes Detektiv-Paar) ist das aber einfach zu wenig. Es bleibt das Gefühl der verpassten Chance.

TRAILER:


David O. Russell Dustin Hoffman Jude Law Mark Wahlberg Naomi Watts Jonah Hill 2000er female nudity


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MUSE: HAARP (Live at Wembley Stadium, London, 17 June 2007)


MUSE: HAARP (Live at Wembley Stadium, London, 17 June 2007) MUSE: HAARP (Live at Wembley Stadium, London, 17 June 2007) (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Muse: Haarp | Großbritannien 2007 | Regie: Matt Askem/Tom Kirk)


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Die britische Band Muse spielt ein Konzert im ausverkauften Londoner Wembley-Stadion...

Der Konzertfilm - ein hier im Filmtagebuch vollkommen zu Unrecht sehr vernachlässigtes Genre. Da sich im Regal die ungesehenen Konzert-DVDs meiner Lieblingsbands mittlerweile schon stapeln, hab ich mir vorgenommen, diesen Missstand zu beheben und mir nun ab und an mal das eine oder andere Konzert zu Gemüte zu führen. Mal schauen, was aus diesem Vorsatz wird.
Die britische Band Muse ist neben Placebo seit ein paar Jahren mein absoluter Favorit im Bereich Alternative Rock. Muse: Haarp ist der Mitschnitt eines von insgesamt zwei Konzerten, welche die Band im Juli 2007 im Londoner Wembley-Stadion absolviert haben. Ein wahres Fest für die Sinne. Die dreiköpfige Band um Frontmann Matthew Bellamy beginnt ihr visuell mehr als beeindruckendes Konzert gleich mal mit dem absoluten Überhit Knights of Cydonia - meinem persönlichen Lieblingssong der Band -, reiht danach Höhepunkt an Höhepunkt (u.a. Supermassive Black Hole, Invincible, Time Is Running Out und New Born) und beschließt das gut 100 Minuten lange Spektakel am Ende mit dem einfach nur grandiosen Take a Bow. Großartig! Punkt. Aus.

CLIP:


Matt Askem Tom Kirk 2000er London


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ALICE


ALICE ALICE (DVD: MGM/20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Alice | USA 1990 | Regie: Woody Allen)


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Das Leben der gelangweilten Ehefrau (Mia Farrow) des wohlhabenden Doug Tate (William Hurt) ändert sich schlagartig, als diese einem chinesischen Wunderheiler (Keye Luke) einen Besuch abstattet und von diesem mit Heilkräutern versorgt wird...

Ich hatte mal wieder Lust auf einen Film von Woody Allen. Als Allen-Späteinsteiger gibt es da ja noch viel für mich zu entdecken. Die Wahl fiel auf Alice aus dem Jahr 1990 und nach dieser Sichtung muss ich nun feststellen, dass dieser Streifen wohl zu den etwas "schwächeren" Filmen von Woody Allen zu zählen ist. Das bedeutet aber nur, dass er nicht an die mir bisher bekannten Glanztaten dieses wunderbaren Regisseurs herankommt. Oder deutlicher ausgedrückt: auch ein etwas schwächerer Allen-Film ist noch weitaus besser als viele Filme manch anderer Regisseure. In Alice schickt Woody Allen eine gelangweilte Ehefrau aus der Upper Class auf einen Selbstfindungstrip und dieser Trip kommt - für Allen eigentlich ungewöhnlich - doch ziemlich langsam in Gang. Alice wirkt zeitweise etwas sperrig, diese Magie, die von Allens Filmen so gut wie immer ausgeht, entfaltet sich erst sehr spät und auch das Wohlfühl-Potential ist nicht ganz so hoch wie es beispielsweise bei Streifen wie Annie Hall oder Manhattan gewesen ist. Und dann konnte ich persönlich auch nicht sonderlich viel mit Hauptdarstellerin Mia Farrow anfangen, die für mich einfach zu wenig Ausstrahlung hatte und deren Charakter auch nicht sonderlich gut geeignet war um eine gewisse Bindung zu ihm aufzubauen. Aber genug gemotzt, schließlich ist das hier mal wieder Jammern auf hohem Niveau. Denn natürlich ist Alice ziemlich weit davon entfernt, ein schlechter Film zu sein. Er ist halt nur kein sonderlich guter Allen-Film.

TRAILER:


Woody Allen Mia Farrow Alec Baldwin Cybill Shepherd William Hurt 1990er Oscar Nominee New York


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THE PRIVATE AFTERNOONS OF PAMELA MANN


THE PRIVATE AFTERNOONS OF PAMELA MANN THE PRIVATE AFTERNOONS OF PAMELA MANN (DVD: Distribpix/Video-X-Pix, USA)
(OT: The Private Afternoons of Pamela Mann | USA 1974 | Regie: Radley Metzger)


Infos zum Film:
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Mr. Mann (Alan Marlow), ein erfolgreicher Unternehmer, ist häufig geschäftlich unterwegs und befürchtet, dass ihm seine Frau Pamela (Barbara Bourbon) nicht ganz treu sein könnte. Um sich Gewissheit zu verschaffen engagiert er den Privatdetektiv Frank (Eric Edwards) und als sich dieser an die Fersen von Pamela Mann heftet, entdeckt er so einige pikante Details im Privatleben der attraktiven Unternehmersgattin...

Nach den ganz vorzüglichen The Image und The Opening of Misty Beethoven war The Private Afternoons of Pamela Mann nun der dritte Film, den ich von Regisseur Radley Metzger gesehen habe und auch der stellt - wenngleich er in meinen Augen qualitativ nicht ganz an die anderen beiden herankommt (wobei The Opening of Misty Beethoven für mich persönlich eh der beste HC-Film aller Zeiten ist) - einen echten Höhepunkt innerhalb des goldenen Zeitalters des Porno-Kinos dar. Man merkt einfach, dass Metzger, der seine Pornofilme alle unter dem Pseudonym Henry Paris gedreht hat, bereits vor seinen Ausflügen in den HC-Bereich für so einige "normale" Filme verantwortlich zeichnete. Genau wie die beiden anderen von mir zuvor gesehenen Streifen überzeugt auch The Private Afternoons of Pamela Mann insbesondere aufgrund der Tatsache, dass Metzger viel Wert auf die Entwicklung seiner Geschichte, an deren Ende es sogar einen schönen Plottwist zu bestaunen gibt, und die Leistungen seiner Darsteller legt. Im Gegensatz zu vielen anderen Produktionen von damals (und von heute sowieso) ist hier das Wort "Schauspiel" meines Erachtens absolut gerechtfertigt. Dazu gesellt sich noch eine wirklich exzellente Kameraarbeit, die einen sehr großen Anteil daran hat, dass die im Film enthaltenen Ferkeleien nie so anstößig und primitiv rüberkommen wie in manch anderen Genrebeiträgen, sondern stattdessen absolut ästhetisch und im höchsten Maße erotisch wirken.
Wer jetzt vielleicht Lust auf den Streifen bekommen hat, sollte sich die wirklich vorzügliche DVD des US-Labels Distribpix zulegen, welche dieses in Zusammenarbeit mit dem Label Video-X-Pix als Collector’s Edition veröffentlicht hat. Es ist für Genreliebhaber wie mich eine große Freude zu sehen, dass es sich diese beiden Label zum Ziel gesetzt haben, die großen Klassiker des "Golden Age of Porn" in restaurierter Form und mit interessanten Extras versehen zu veröffentlichen. Es sind schon einige Filme wie bspw. der ebenso von Metzger stammende Maraschino Cherry oder auch Blonde Ambition von John und Lem Amero sowie The Passions of Carol von Shaun Costello als "Platinum Elite Collection" oder eben als "Collector’s Edition" erschienen und es sollen viele weitere folgen, u.a. Metzgers komplette Hardcore-Filmographie. Ich persönlich kann es kaum erwarten, eine remasterte Version von The Opening of Misty Beethoven zu Gesicht zu bekommen. Wer etwas mehr über das Label und sein Programm sowie die Restaurierungsarbeiten an diesen Klassikern erfahren möchte, sollte mal einen Blick auf diesen ausgesprochen interessanten Blog werfen und diesen am besten gleich in seinen Favoriten abspeichern. Es lohnt sich.

TRAILER:


Radley Metzger Jamie Gillis 1970er female nudity New York





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