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One Night Stands und wahre Liebe


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FREITAG DER 13. TEIL 2


FREITAG DER 13. TEIL 2 FREITAG DER 13. TEIL 2 (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Friday the 13th Part 2 | USA 1981 | Regie: Steve Miner)

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Seit den Vorfällen in "Camp Crystal Lake" und dem Tod von Mrs. Voorhees (Betsy Palmer) sind nunmehr 5 Jahre vergangen und das Feriencamp wurde endgültig geschlossen. Doch ganz in der Nähe des Camps wurde mittlerweile ein Trainingscamp für Aufseher eröffnet und als sich dort nun erstmals eine Gruppe von Aufsehern trifft, um sich für den Ernstfall mit den Kindern und Jugendlichen vorzubereiten, beginnt erneut eine schreckliche Mordserie...

Nachdem in Teil 1 noch seine Mutter für das "Erlegen" der Opfer zuständig war, gibt es Freitag der 13. Teil 2 nun den ersten Auftritt von Jason höchstpersönlich in der Rolle des Killers, der allerdings noch ohne seine berühmte Hockey-Maske sein Handwerk verrichtet. Ansonsten ist diese Fortsetzung auch wieder ein schönes Beispiel für die typischen Slasher-Regeln. Den ersten Mord gibt es noch vor der Credit-Sequenz und natürlich muss das "Final Girl" aus dem Vorgänger dran glauben. Danach werden die zukünftigen Opfer und das neue "Final Girl" eingeführt, wobei man irgendwie von vornherein weiß, welcher Charakter welche Rolle im weiteren Verlauf übernehmen wird. Selbstverständlich haben wir auch wieder den seltsamen Mann, auf dessen Warnungen nicht geachtet wird und noch so einige andere Wahrzeichen (Stichwort: wer fickt, stirbt!). Freitag der 13. Teil 2 kommt zwar - auch das scheint ein ungeschriebenes Gesetz des Genres bzw. von Fortsetzungen überhaupt zu sein - erwartungsgemäß nicht ganz an den Vorgänger heran, sorgt aber dennoch für kurzweilige Unterhaltung. Die "creative kills" sind hübsch abwechslungsreich inszeniert, mussten aber seinerzeit wohl einiges an Federn lassen damit der Film mit einem R-Rating versehen in den US-Kinos starten konnte. Von Effektorgien und Splatterexzessen manch anderer Genrevertreter ist Freitag der 13. Teil 2 ziemlich weit entfernt. Teil 3 folgt demnächst. Meine liebe Frau ist grad irgendwie auf dem Horrorfilm-Trip. :D

TRAILER:


Steve Miner 1980er female nudity Sequel Slasher


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TEEN-AGE STRANGLER


TEEN-AGE STRANGLER TEEN-AGE STRANGLER (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Teen-Age Strangler | USA 1964 | Regie: Ben Parker)


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Lt. Anderson (John Ensign) ist auf der Jagd nach einem gefährlichen Killer, der sich als Opfer vornehmlich junge, attraktive Frauen ausgesucht hat. Da der jugendliche Kriminelle Jimmy Walton (Bill Bloom) dummerweise in der Nähe eines Tatorts gesehen wurde, gerät dieser unberechtigt ins Visier der Polizei...

Juvenile-Delinquent-Drama trifft auf Serienkiller-Film. Oder so ähnlich. Teen-Age Strangler ist einer dieser kleinen, ja fast schon winzigen, heute praktisch längst vergessenen Filme aus den 60ern. Wahrscheinlich einzig und allein aus dem Grund gedreht, um in den damaligen Drive-In-Kinos als Rausschmeißer nach der Hauptattraktion zu laufen. Ein Budget dürfte praktisch nicht vorhanden gewesen sein und auch die Darsteller wurden nie mehr wieder in einem Film gesichtet. Hier gibt es keine großartigen Schauwerte, keine tollen Settings oder auch nur ansatzweise so etwas wie einen mitreißenden Plot. Und nach einer guten Stunde ist der Spuk auch schon wieder vorbei. Ein Film wie Teen-Age Strangler begeistert mich auf seine ganz eigene Art und Weise. Beispielsweise mit diesem herrlichen Overacting der "Schauspieler", die ihre mehr als holprig wirkenden Dialogzeilen mit einem Enthusiasmus vortragen als gäbe es kein Morgen mehr. Oder mit diesen unbeschreiblichen Einrichtungen der als Drehorte genutzten Wohnungen. Und natürlich mit diesem wirklich wunderbaren Soundtrack. Das alles in Kombination entwickelt so einen herrlich-naiven Charme, dem ich mich nur schwer entziehen kann bzw. gar nicht entziehen will.
Schön, dass dank Labels wie Something Weird Video solche obskuren Filme für die Nachwelt erhalten bleiben. Die Filmwelt wäre ein gutes Stück ärmer ohne sie.

TRAILER:


Ben Parker 1960er Juvenile Delinquent Movie


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FREITAG DER 13.


FREITAG DER 13. FREITAG DER 13. (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Friday the 13th | USA 1980 | Regie: Sean S. Cunningham)


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Vor vielen Jahren ertrank im Feriencamp “Camp Crystal Lake“ ein kleiner Junge. Das Camp wurde daraufhin für lange Zeit geschlossen und soll nun erstmals wieder geöffnet werden. Doch während die Aufseher (u.a. Kevin Bacon, Adrienne King) die Wiedereröffnung vorbereiten beginnt eine schrecklich Mordserie, der einer nach dem anderen zum Opfer fällt...

Nach Maylams The Burning habe ich gleich mal die potentielle Inspirationsquelle zu diesem Streifen nachgelegt. Freitag der 13. von Regisseur Sean S. Cunningham ist einer der Prototypen des Slasher-Films, eine Blaupause für unzählige andere Genrebeiträge und die mit diesem ersten Teil gestartete Filmreihe um Jason Voorhees - der, das dürfte ja allgemein bekannt sein, allerdings erst ab Teil 2 die Rolle des Killers übernimmt - dürfte neben der Halloween-Reihe und der A Nightmare on Elm Street-Reihe zu den beliebtesten und bekanntesten Reihen des Horrofilms im Allgemeinen und des Slasherfilms im Speziellen zählen. Ich habe mir Freitag der 13. nun nach wirklich verdammt vielen Jahren endlich mal wieder angesehen und dieses Wiedersehen ist wirklich ausgesprochen unterhaltsam ausgefallen. Auch in Cunninghams Film überzeugen das Setting in der Wildnis - obwohl ich finde, dass das im zuvor gesehenen The Burning noch ein kleines bisschen besser genutzt wurde -, die nicht wirklich nervenden Opfer - unter ihnen Kevin Bacon in einer seiner ersten Leinwandauftritte -, mit denen man ebenso mitfiebern kann wie mit den Opfern aus Maylams Film, und natürlich die "creative kills", für die sich auch hier Tom Savini verantwortlich zeigte. Die vielen Parallelen zwischen Freitag der 13. und The Burning sind wirklich nicht zu übersehen. Die jetzige Sichtung hat mir auf jeden Fall große Lust auf die Fortsetzungen gemacht, die ich mir in den nächsten Wochen und Monaten definitiv ansehen werde.

TRAILER:


Sean S. Cunningham Kevin Bacon 1980er female nudity Slasher Rache


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THE BURNING


THE BURNING THE BURNING (DVD: MGM, USA)
(OT: The Burning | Kanada/USA 1981 | Regie: Tony Maylam)


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Eigentlich wollten die Jugendlichen eines Sommercamps ihrem Aufseher Cropsy (Lou David) nur einen Streich spielen. Doch dieser Streich endet mit schweren Verbrennungen des Opfers und einem 5-jährigen Krankenhausaufenthalt. Nachdem Cropsy schließlich endlich aus dem Krankenhaus herauskommt, sinnt er auf blutige Rache...

The Burning von Regisseur Tony Maylam gehört zu den früheren Slashern der ersten Welle aus den 80er Jahren und erinnert schon allein aufgrund der Wahl des Handlungsortes, einem Feriencamp an einem See irgendwo in weiten Wäldern, deutlich an den ein Jahr früher gestarteten Freitag der 13.. Ob das nun purer Zufall ist oder ob sich Tony Maylam tatsächlich von seinem Kollegen Cunningham inspirieren ließ, ist wohl nicht mehr wirklich festzustellen, aber irgendwie hat ja beim Slasher-Film sowieso jeder von jedem abgeschaut (um nicht zu sagen geklaut). The Burning zählt für mich persönlich zu einem der absoluten Highlights dieser ersten Slasher-Welle und das hat verschiedene Gründe: das Setting in diesen weiten Wäldern ist einfach toll, die Morde - und darauf kommt es hier ja an - sind spektakulär und ausgesprochen blutig ausgefallen - F/X-Guru Tom Savini durfte sich mal wieder richtig austoben -, dem Film mangelt es wahrlich nicht an Spannung und Atmosphäre und die Opfer sind bei weitem nicht so nervig wie üblich bei Filmen dieser Art. Ja, man kann als Zuschauer tatsächlich mit den Opfern mitfiebern und wünscht ihnen nicht gleich von der ersten Sekunde an den Teufel bzw. den Killer an den Hals. Sollte es da draußen Horror- und Slasher-Fans geben, die The Burning noch nicht kennen, sollten sie dieses Versäumnis schnellstens nachholen. Maylams Film ist wirklich absolut empfehlenswert!
Kleine Anmerkung zum Abschluss: wer sich den Trailer zum Film anschaut und Grindhouse von Quentin Tarantino und Robert Rodriguez kennt, müsste sich definitiv an einen der enthaltenen Fake-Trailer erinnern können. :D

TRAILER:


Tony Maylam Holly Hunter 1980er female nudity Slasher Rache


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THE EXTERMINATOR


THE EXTERMINATOR THE EXTERMINATOR (Blu-ray: Synapse, USA)
(OT: The Exterminator | USA 1980 | Regie: James Glickenhaus)


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Als der beste Freund des Vietnamveterans John Eastland (Robert Ginty) in den Straßen von New York brutal ermordet wird, entschließt sich John dazu, seinen Freund zu rächen und in der Unterwelt New Yorks gehörig aufzuräumen...

Action aus den 80ern. Da kann ja gar nichts schief gehen. Aber The Exterminator ist keiner dieser typischen Klopper der Marke Cobra oder Invasion U.S.A. - wer aufgrund des Titels einen Film dieser Art erwartet, dürfte eventuell ziemlich enttäuscht werden. Regisseur James Glickenhaus hat sich das Thema Selbstjustiz vorgeknöpft und seine finstere, teils etwas sprunghafte Story in düstere Bilder gehüllt. The Exterminator erinnert von Stimmung und Atmosphäre an Filme wie Lustigs Maniac, Shermans Vice Squad oder Ferraras Ms. 45 und verwöhnt den geneigten Genrefreund mit unterkühlten Bildern vom nächtlichen New York, wunderbaren Kamerafahrten über die beleuchteten Hochhäuser hinweg und tollen Aufnahmen der Marquees der damals noch ziemlich verruchten 42nd Street. Mittendrin der leider vor 2 Jahren im Alter von gerade mal 50 Jahren viel zu früh verstorbene Robert Ginty in der Rolle des Rächers, der ebenso desillusioniert wie zielstrebig und unbarmherzig seine "Aufgabe" erledigt. The Exterminator war sogar noch deutlich besser als ich ihn von früher in Erinnerung hatte. Sicher keine leichte Unterhaltung, aber ein Film, der es verdient hätte, wieder- bzw. überhaupt entdeckt zu werden. Die vorzügliche Veröffentlichung des US-Labels Synapse Films kann ich nur jedem Interessierten ans Herz legen.

TRAILER:


James Glickenhaus Robert Ginty Steve James 1980er female nudity Vietnamkrieg New York Rache


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DAS RELIKT - MUSEUM DER ANGST


DAS RELIKT - MUSEUM DER ANGST DAS RELIKT - MUSEUM DER ANGST (DVD: Concorde, Deutschland)
(OT: The Relic | Deutschland/Großbritannien/Japan/Neuseeland/USA 1997 | Regie: Peter Hyams)


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Die Vorbereitungen zu einer großen Ausstellung im Museum für Naturgeschichte in Chicago werden von grausamen Mordfällen gestört. Auf einem Frachtschiff, welches eine Lieferung für das Museum an Bord hatte, werden ebenso Leichen gefunden wie im Museum selbst. Der ermittelnde Lieutenant D’Agosta (Tom Sizemore) versucht mit Unterstützung der Wissenschaftlerin Dr. Green (Penelope Ann Miller) den Morden auf den Grund zu gehen...

James Tynes und sein Team befanden sich während der Dreharbeiten offensichtlich im Streik. Wer James Tynes ist? In den Credits des Films ist er als "Chief Lightning Technician" aufgeführt und so etwas wie "Licht" war in Das Relikt praktisch nicht vorhanden. Vielleicht hatte Produzentin Gale Anne Hurd aber auch einfach die Stromrechnung nicht bezahlt. Sollte die nicht vorhandene Ausleuchtung jedoch beabsichtigt gewesen sein, hätte sich Regisseur Peter Hyams vielleicht über folgende Punkte mal Gedanken machen sollen:
  • Man erzeugt weder Spannung noch Atmosphäre, indem man seine Story zu gut 90% Prozent in fast völliger Dunkelheit spielen lässt!
  • Es ist für den Zuschauer schwer, sich Identifikationsfiguren zu suchen, wenn man nie weiß, wer was wann wo wie und warum tut weil man es einfach nicht erkennen kann!
  • Ein Monsterfilm, in dem man das Monster praktisch gar nicht zu sehen kriegt, hat irgendwie seinen Sinn und Zweck verfehlt!
  • Den grandiosen Stan Winston (R.I.P.) zu engagieren, um ein Monster zu entwerfen, welches dann später von der Dunkelheit verschluckt wird, ist wie das sprichwörtliche Werfen von Perlen vor die Säue!
Und dabei hätte Das Relikt - da bin ich mir ziemlich sicher - ein richtig guter Film werden können. Wenn halt nur mal jemand den Lichtschalter betätigt hätte (im verlinkten Trailer dürften übrigens tatsächlich alle "hellen" Szenen des Films untergebracht worden sein).
Was mich allerdings stutzig macht: ich hatte Das Relikt kurz nach seinem Erscheinen in den späten 90ern mal auf Video gesehen und den Film als durchaus ordentlich in Erinnerung. Die Einstellungen an meinem TV passen auf jeden Fall. Entweder wurde damals für die Video-Auswertung extrem am Helligkeitsregler gedreht oder aber die angeblich remasterte DVD von Concorde ist schuld (was ich mir jetzt eigentlich nicht vorstellen kann). Sollte Letzteres tatsächlich der Fall sein, ziehe ich meine Vorwürfe zurück und bedauere stattdessen, dass ich den Streifen nicht in der von Regisseur Peter Hyams bevorzugten “Helligkeits“-Fassung ansehen konnte.

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Peter Hyams 1990er female nudity Chicago


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DIE ROTKÄPPCHEN VERSCHWÖRUNG


DIE ROTKÄPPCHEN VERSCHWÖRUNG DIE ROTKÄPPCHEN VERSCHWÖRUNG (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Hoodwinked! | USA 2005 | Regie: Cory Edwards/Todd Edwards/Tony Leech)


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Während der Ermittlungen im Fall von Rezeptdiebstählen kommt Polizeichef Grizzly (Xzibit) und Detective Flippers (David Ogden Stiers) ein weiterer Fall dazwischen. Im Haus von Granny (Glenn Close) kam aus zu einer regelrechten Aufruhr an der Granny selbst, ein Holzfäller (James Belushi), Grannys Enkelin Red (Anne Hathaway) und ein Wolf (Patrick Warburton) beteiligt waren. Es geht u.a. um Ruhestörung und Einbruch, doch jeder der vier Befragten erzählt Flippers eine andere Version der Vorkommnisse und so muss sich der findige Detective aus den verschiedenen Puzzleteilen das große Ganze mühsam zusammensetzen...

Was für ein Spaß. Man nehme die Ausgangssituation von Kurosawas Rashômon, transportiere diese in die Märchenwelt von Rotkäppchen und dem bösen Wolf, spicke das Ganze mit zahlreichen Filmzitaten und potenziere den schrägen und herrlichen respektlosen Humor der Shrek-Filme - zumindest der ersten Teile - und das Ergebnis hört auf den Namen Hoodwinked! und ist einfach nur zum Schreien komisch. Vielleicht ist die Art der Animation des Films von Regisseur Cory Edwards, der gemeinsam mit seinen beiden Co-Regisseuren Todd Edwards und Tony Leech auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnete, etwas gewöhnungsbedürftig und eventuell nicht jedermanns Sache - man merkt, dass es sich hier um eine Independent-Produktion handelt und nicht das ganz große Geld zur Verfügung gestanden haben dürfte -, aber es lohnt wirklich, sich darauf einzulassen. Knapp 80 extrem unterhaltsame Minuten sind garantiert und zusätzlich erfährt man auch, woher der Gag mit dem Energy-Drink aus Over the Hedge ursprünglich stammt. Werde mir demnächst auf jeden Fall die dieser Tage erschienene Fortsetzung des Streifens zulegen und hoffe auf ähnlich gute Unterhaltung.

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Cory Edwards Todd Edwards Tony Leech Glenn Close Anne Hathaway James Belushi 2000er


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AMERICAN GRINDHOUSE


AMERICAN GRINDHOUSE AMERICAN GRINDHOUSE (DVD: Lorber Films, USA)
(OT: American Grindhouse | USA 2010 | Regie: Elijah Drenner)


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Von Traffic in Souls aus dem Jahr 1913 (und teilweise noch früheren Produktionen) bis zu Filmen wie Hostel, Planet Terror oder Black Dynamite aus dem neuen Jahrtausend - Regisseur Elijah Drenner versucht mit Unterstützung von Filmemachern wie John Landis und Joe Dante der Geschichte des amerikanischen Exploitation-Kinos auf den Grund zu gehen...

Nach Not Quite Hollywood und Machete Maidens Unleashed! von Regisseur Mark Hartley die nächste Dokumentation zu dem von mir so heiß und innig geliebten Exploitation-Kino. Anders als sein Kollege Hartley verzichtet Regisseur Elijah Drenner allerdings größtenteils auf Anekdoten von den damaligen Drehs und versucht stattdessen, einen groben Überblick über die Geschichte des amerikanischen Exploitation-Films zu geben - von den Stummfilmtagen bis ins 21. Jahrhundert. Ihm zur Seite stehen Filmemacher wie John Landis und Joe Dante, die ihre Karrieren ja auch im Bereich der B-Movies starteten. Das ist alles hochinteressant aufbereitet, hat aber etwas an der viel zu kurzen Laufzeit des Films von gerade mal 80 Minuten zu knabbern. American Grindhouse kratzt lediglich an der Oberfläche, hat keine Zeit bei den vielen Entwicklungen, die der Exploitation-Film mit seinen unzähligen Subgenres durchgemacht hat, großartig ins Detail zu gehen und wirkt deshalb leider etwas zu gehetzt. Für Freunde des unterschlagenen Films ist die Doku aber dennoch unverzichtbar und unbedingt sehenswert.

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Elijah Drenner John Landis Joe Dante Robert Forster Herschell Gordon Lewis William Lustig Lewis Teague David Hess Jack Hill Fred Williamson Larry Cohen Jonathan Kaplan 2010er car chase female nudity


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SHAFT - LIEBESGRÜSSE AUS PISTOLEN


SHAFT - LIEBESGRÜSSE AUS PISTOLEN SHAFT - LIEBESGRÜSSE AUS PISTOLEN (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Shaft’s Big Score! | USA 1972 | Regie: Gordon Parks)


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Nach dem Mord an seinen guten Freund Cal (Robert Kya-Hill) versucht Privatdetektiv John Shaft (Richard Roundtree) auf eigene Faust die Schuldigen zu ermitteln und gerät dabei abermals ins Visier der Mafia...

Der Name "John Shaft" steht wie kein zweiter für das Black Cinema der 70er Jahre. Und obwohl die Filme um den schwarzen Privatdetektiv vollkommen zurecht als Teil der großen Blaxploitation-Welle der damaligen Zeit gesehen werden - der Vorgängerfilm Shaft hatte diese Welle ja praktisch mit ausgelöst -, geht es in ihnen doch deutlich ruhiger zur Sache als in so manch anderem Genrevertreter von damals (wie bspw. Coffy oder Foxy Brown). Wie schon Teil 1 orientiert sich auch Shaft's Big Score! eher an den Kriminalfilmen der späten 60er Jahre als am purem Eskapismus manch anderer Genrebeiträge und es ist eigentlich nur die wirklich überlebensgroß skizzierte Figur des John Shaft - einfach grandios gespielt von Richard Roundtree, der sich mit der Verkörperung dieser Rolle ein Denkmal setzte -, die ihn von Streifen wie bspw. Harper mit Paul Newman unterscheidet. Regisseur Gordon Parks setzt auf eine behutsame Storyentwicklung, baut seine Spannung fast schon gemächlich auf und erzeugt dabei eine dichte und fesselnde Atmosphäre, der man sich als Zuschauer nicht mehr entziehen kann und auch nicht mehr entziehen will. Erst im Finale brechen dann tatsächlich alle Dämme und die zuvor so behutsam aufgebaute Spannung entlädt sich in einem fulminanten Showdown.

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Gordon Parks Richard Roundtree 1970er car chase female nudity Sequel Blaxploitation New York


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UNSTOPPABLE - AUSSER KONTROLLE


UNSTOPPABLE - AUSSER KONTROLLE UNSTOPPABLE - AUSSER KONTROLLE (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Unstoppable | USA 2010 | Regie: Tony Scott)


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Der erfahrene Zugführer Frank (Denzel Washington) soll mit dem ihm zugeteilten Neuling Will (Chris Pine) eigentlich nur eine Routinefahrt durchführen und ein paar Wagons an einem Rangierbahnhof abholen. Doch aus der Routinefahrt wird ein Wettlauf gegen die Zeit, denn ein durch einen dummen Zufall führerloser Zug rast ihnen ungebremst entgegen...

Mal wieder ein aktueller Film von Regisseur Tony Scott, der mich bisher - sieht man mal von dem nicht wirklich gelungenen Pelham-Remake ab - eigentlich selten enttäuscht hat. Auch hier ist Scott mal wieder in seinem Element und bietet all die visuellen Spielereien auf die man schon seit langen Jahren von ihm gewohnt ist. Obwohl ich auch sagen muss, dass diese Spielereien in diesem Film in so einigen Sequenzen leicht deplatziert gewirkt haben. Denn die Route des führerlosen Zugs, den Scotts Stammschauspieler Denzel Washington gemeinsam mit Chris Pine zu stoppen versucht, ist durch das Schienennetz ja vorgegeben; es fehlt somit an entsprechenden Überraschungsmomenten während dieses Wettlaufs gegen die Zeit - Momente die man beispielsweise in Autoverfolgungsjagden zu jeder Zeit einbauen kann - und visuelle Stilmittel wie bspw. plötzliche Zooms auf den rasenden Zug verpuffen so ohne große Wirkung. Ganz unabhängig davon ist die von Scott inszenierte Hatz aber tatsächlich verdammt spannend geraten. Wenn man sich auf den Film einlassen kann und über die eine oder andere Schwäche was Plot- und Charakterentwicklung angeht gnädig hinwegsieht - insbesondere die Hauptcharaktere sind schon extrem klischeehaft gezeichnet und über so manche Dialoge kann man auch nur voller Fremdscham den Kopf schütteln -, kann man mit Unstoppable 100 kurzweilige Minuten verbringen. Ja, der Streifen hat mir trotz aller offensichtlicher Schwächen doch ziemlich viel Spaß bereitet.

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Tony Scott Denzel Washington Scott Pine Rosario Dawson 2010er Oscar Nominee


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LOONEY TUNES: BACK IN ACTION - DER FILM


LOONEY TUNES: BACK IN ACTION - DER FILM LOONEY TUNES: BACK IN ACTION - DER FILM (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Looney Tunes: Back in Action | Deutschland/USA 2003 | Regie: Joe Dante)


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Weil Daffy Duck keine Lust mehr hat hinter Bugs Bunny immer die zweite Geige zu spielen versucht er zu rebellieren und wird prompt gefeuert. Die beleidigte Ente landet zufällig in den Händen des Sicherheitsmannes und aufstrebenden Stuntmans DJ Drake (Brendan Fraser), der kurz darauf erfährt, dass sein Vater, der berühmte Schauspieler und gleichzeitige Geheimagent Damien Drake (Timothy Dalton), vom fiesen Mr. Chairman (Steve Martin) entführt wurde. Gemeinsam mit Daffy versucht DJ nun seinen Vater zu befreien. Gleichzeitig merkt die Studio-Vize-Chefin Kate (Jenna Elfman), dass die Entlassung von Daffy keine allzu gute Idee war und versucht mit allen Mitteln, den eitlen Erpel zurückzuholen...

Wow, da legt man vollkommen unbedarft eine DVD in den Player und dann kriegt man eine solche Wundertüte serviert. Looney Tunes: Back in Action ist natürlich in allererster Linie kindgerechte Unterhaltung für die Hauptzielgruppe, Regisseur Joe Dante nutzt den Film aber gleichzeitig als Liebeserklärung an das Genrekino der 50er, 60er und 70er Jahre. Alte Weggefährten Dantes wie beispielsweise Roger Corman, Dick Miller und Mary Woronov sind in kleinen Rollen mit von der Partie und neben den wirklich gelungenen Gags für die Kids zielen sehr viele Witze ganz eindeutig auf ein erwachsenes Publikum ab, welches sich a) im Genrekino auskennt und/oder B) den teils durchaus bissigen Humor in Richtung Traumfabrik zu schätzen weiß. Ganz großartig beispielsweise die in der Area 52 (!) spielende Sequenz, in der so manches Monster aus den Sci-Fi-B-Movies der 50er Jahre zu entdecken ist (u.a. auch die Gehirnmonster aus dem erst vor ein paar Wochen von mir gesehenen Ungeheuer ohne Gesicht). Ich saß wirklich über die komplette Laufzeit mit einem riesigen Grinsen im Gesicht auf der Couch und von mir gibt’s für den Film daher eine ganz dicke Empfehlung. Have fun!

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Joe Dante Brendan Fraser Timothy Dalton Steve Martin Roger Corman Mary Woronov Dick Miller Ron Perlman 2000er car chase Sequel


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SCHLOSS DES SCHRECKENS


SCHLOSS DES SCHRECKENS SCHLOSS DES SCHRECKENS (DVD: Capelight, Deutschland)
(OT: The Innocents | Großbritannien/USA 1961 | Regie: Jack Clayton)


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England, im 19. Jahrhundert: Die Gouvernante Miss Giddens (Deborah Kerr) tritt eine neue Arbeitsstelle in einem auf dem Lande gelegenen Anwesen an. Dort soll sie sich um die beiden Kinder Miles (Martin Stephens) und Flora (Pamela Franklin) kümmern, muss aber nach einiger Zeit feststellen, dass mit den Geschwistern etwas nicht in Ordnung zu sein scheint...

Noch ein Film aus dem Horrorgenre und zudem ein echtes Highlight. Deborah Kerr spielt sich als am Rande des Nervenzusammenbruchs stehende Gouvernante im England des 19. Jahrhunderts regelrecht die Seele aus dem Leib. In einem riesigen Anwesen auf dem Lande soll sie auf zwei Kinder aufpassen und ist schon bald davon überzeugt, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Regisseur Jack Clayton und Kameramann Freddie Francis - der in den Folgejahren bei vielen Filmen der legendären britischen Hammer Studios den Regiejob übernehmen sollte - tauchen das Geschehen in einfach nur wunderschön fotografierte Bilder, erzeugen in dem riesigen Anwesen - mit seinen vielen unheimlichen Winkeln, bedrohlich wirkenden Treppenaufgängen, usw. - eine von Minute zu Minute bedrückender werdende Atmosphäre und drehen bis zum wahrlich schockierenden Ende die Spannungsschraube stetig nach oben. Ein Film von fast schon morbider Schönheit. Großartig!
Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sich Regisseur Alejandro Amenábar vor dem Dreh seines im Jahr 2001 in die Kinos gekommenen The Others diesen Film hier ganz genau angeschaut hat.

TRAILER:


Jack Clayton Deborah Kerr 1960er 19. Jahrhundert


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LEATHERFACE: THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE III


LEATHERFACE: THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE III LEATHERFACE: THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE III (DVD: New Line, USA)
(OT: Leatherface: Texas Chainsaw Massacre III | USA 1990 | Regie: Jeff Burr)


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Auf ihrem Weg nach Kalifornien geraten Michelle (Kate Hodge) und Ryan (William Butler) in Texas in die Hände des irren Sawyer-Clans (u.a. Viggo Mortensen)...

Leatherface Goes Slasher. Gut, auch die ersten beiden Teile hatten bereits Merkmale des Slasher-Films, aber in diesem dritten Teil tritt das überdeutlich hervor. Die Figur des Leatherface sollte mit diesem Film wohl ganz offensichtlich als Slasher-Ikone ähnlich eines Freddy Krueger, Michael Myers oder Jason Voorhees aufgebaut werden. Vom subtilen Terror des ersten Teils ist genauso wenig zu spüren wie vom absurd-komischen Horror des zweiten Teils. Das ist zwar ein bisschen schade, Spaß macht Teil 3 dennoch. Die "creative kills" stehen im Vordergrund und ja, Greg Nicotero und seine Partner von der KNB Effects Group konnten sich hier so richtig austoben. Es gibt einige nette Splattereffekte zu bestaunen. Weiteres typisches Slasher-Merkmal: Das "Final Girl" kommt hier nicht nur mit dem Leben davon, sondern schickt den Killer - zumindest vermeintlich - selbst in die ewigen Jagdgründe. Auf Schauspielerseite gibt es Viggo Mortensen in einer seiner ersten Filmrollen als Mitglied der irren Sawyer-Familie und außerdem ein Wiedersehen mit Dawn of the Dead-Legende Ken Foree, bei dem ich mich immer wieder freue, wenn er in etwas größeren Rollen in Genreproduktionen zu sehen ist. Einziger größerer Wermutstropfen des Films: das Set Design. Das Anwesen der Sawyer-Familie wurde von all den morbid-gruseligen Set Pieces befreit und sieht - bis auf ein paar kleine Ausnahmen - aus wie ein stinknormales Wohnhaus mit ebenso stinknormaler Inneneinrichtung.

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Jeff Burr Ken Foree Viggo Mortensen 1990er Sequel Hixploitation Slasher


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PARANORMAL ACTIVITY


PARANORMAL ACTIVITY PARANORMAL ACTIVITY (Blu-ray: Senator/Universum, Deutschland)
(OT: Paranormal Activity | USA 2007 | Regie: Oren Peli)


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Gerade im neuen Haus eingezogen, werden Katie (Katie Featherston) und ihr Freund Micah (Micah Sloat) in der Nacht immer wieder von seltsamen Geräuschen belästigt, für die es keine natürlich Erklärung zu geben scheint. Micah entschließt sich dazu, der Angelegenheit mit einer im Schlafzimmer installierten Kamera auf den Grund zu gehen...

Ok, so der ganz große Wurf, wie vielerorts zu vernehmen war, ist der Streifen dann doch nicht. Er ist sogar nicht mal ein kleiner Wurf. Paranormal Activity wandelt auf den Spuren von Filmen wie Blair Witch Project, hat zwar durchaus "Scare"-Potential und verbreitet zeitweise auch eine ziemlich schaurige Atmosphäre, scheitert aber letztendlich an zwei Sachen. Erstens weiß man immer ganz genau, wann etwas passieren wird - was dem Spannungsaufbau nicht sonderlich gut tut. Zweitens nerven die beiden Protagonisten maßlos, da sie sich viel zu oft einfach nur extrem bescheuert verhalten (warum zum Teufel schalten die zum Beispiel nie das Licht an). Gerade das Verhalten des Paares raubt diesem "Found Footage"-Film mit zunehmender Laufzeit immer mehr die Glaubwürdigkeit und gerade die sollte ja in einem Streifen, der dem Zuschauer Realität vorgaukeln will, das höchste Gut sein. Irgendwann nervt Paranormal Activity sogar nur noch und am Ende ist man schon fast froh, wenn der ganze Käse vorbei ist. Nach dem extremen Hype um diesen Film hätte ich mir doch etwas Gruseligeres, Aufregenderes und vor allem deutlich Besseres erwartet als diesen Quark.

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Oren Peli 2000er


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PIRANHA


PIRANHA :love: PIRANHA :love: (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Piranha | USA 1978 | Regie: Joe Dante)


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Durch einen dummen Zufall gelangen genetisch manipulierte Piranhas in öffentliche Gewässer und beginnen sofort mit der Nahrungsaufnahme. Auf dem Speiseplan stehen diverse Urlauber und Ausflügler...

Produzent Roger Corman versteht es ja bis heute wie kein Zweiter das Konzept erfolgreicher Filme für günstige B-Movies zu recyceln. Piranha, ein Rip-Off des Spielberg-Klassikers Jaws, dürfte dabei einer von Cormans erfolgreichsten Filmen gewesen sein. Die zum damaligen Zeitpunkt erst zweite Regiearbeit von Joe Dante lässt das Herz eines jeden Fans entsprechender Genreware - da bin ich mir absolut sicher - deutlich höher schlagen. Piranha ist ein echter Höhepunkt in der weiten Welt des Exploitation-Films, einer dieser Filme, die man einfach lieb haben muss. Dante bietet dem Zuschauer eine wirklich grandiose Mischung aus Spannung, Splatter und Humor und stellt mit seinem Streifen eindrucksvoll unter Beweis, dass man auch mit kleinen Mitteln richtig gute Filme machen kann. Nicht weniger als ein Meisterwerk des Exploitation-Films.
Das im letzten Jahr erschienene Remake von Alexandra Aja ist übrigens mindestens genauso sehenswert wie das Original. Das ergäbe ein perfektes Double Feature!

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Joe Dante Dick Miller Barbara Steele Paul Bartel 1970er female nudity Tierhorror New World Pictures


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DER WEISSE HAI - DIE ABRECHNUNG


DER WEISSE HAI - DIE ABRECHNUNG DER WEISSE HAI - DIE ABRECHNUNG (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Jaws: The Revenge | USA 1987 | Regie: Joseph Sargent)


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Nachdem auch ihr Sohn Sean (Mitchell Anderson) bei einem Hai-Angriff ums Leben gekommen ist, lässt sich die trauernde Ellen Brody (Lorraine Gary) von ihrem ältesten Sohn Michael (Lance Guest) dazu überreden, ihrem Heimatort den Rücken zu kehren und ein neues Leben bei ihm auf den Bahamas zu beginnen. Doch auch dort holt sie die Vergangenheit sehr schnell wieder ein...

Ein Franchise wird zu Grabe getragen. Und ja, dieser vierte und letzte Teil ist tatsächlich fast so schlecht, wie er gemeinhin gemacht wird. Ich würde ihn dennoch nicht im "Kompletter Müll"-, sondern eher im "Unterster Durchschnitt"-Segment ansiedeln wollen. Denn auch Teil 4 hat seine wenigen, lichten Momente (die insbesondere mit ein paar hübschen Einstellungen der wirklich tollen Kulisse auf den Bahamas zusammenhängen).
Ansonsten gibt es natürlich ganz viele Sachen, die den schlechten Ruf dieses Streifens rechtfertigen, u.a.:
- ganz viele dumme Ideen der Drehbuchschreiber (bspw. das "Schicksal" des von Mario Van Peebles gespielten Charakters, um nur eine zu nennen);
- ein extrem unbeweglicher Hai, von dem einfach keine Gefahr ausgehen mag;
- das Verheizen eines Schauspielers wie Michael Caine, der sich hier sichtlich gelangweilt haben dürfte;
- das fast gänzliche Fehlen von Spannung und Atmosphäre.

Diese Liste liese sich sicher leicht fortführen und die Tatsache, dass mit Joseph Sargent ein Regisseur für diesen Film verantwortlich zeichnete, der über ein Jahrzehnt zuvor den wirklich großartigen The Taking of Pelham One Two Three gedreht hat, stimmt mich irgendwie ein bisschen "traurig".

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Joseph Sargent Michael Caine Mario Van Peebles 1980er Sequel Rache Tierhorror


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SCRE4M


SCRE4M SCRE4M (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Scream 4 | USA 2011 | Regie: Wes Craven)


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Um ihr Buch zu promoten kehrt Sidney Prescott (Neve Campbell) zum ersten Mal nach langer Zeit wieder in ihre Heimatstadt Woodsboro zurück. Und dort wird sie auch ausgesprochen schnell mit der eigenen Vergangenheit konfrontiert. Denn in dem kleinen Städtchen treibt erneut ein maskierter Killer sein Unwesen...

Über 1 Jahrzehnt nach Abschluss seiner ursprünglichen Trilogie will es Regisseur Wes Craven noch einmal wissen und gönnt dem erfolgreichen Scream-Franchise einen weiteren Teil. Vielleicht hätte er die Reihe doch lieber in Frieden ruhen lassen sollen.
Teil 4 widmet sich nun den Regeln der Remakes und stellt gleichzeitig ein loses Remake des ersten Teils dar. Das führt leider dazu, dass die Spannung nicht sonderlich hoch ist. So ist beispielsweise von vornherein klar, dass es am Ende zwei Killer sein werden und da man natürlich von Anfang an weiß, dass das Dreigestirn Sidney/Dewey/Gale überleben und auch nicht zu den Tätern zählen wird, ist die Auswahl der Verdächtigen nicht sonderlich groß und der prinzipiell eigentlich gar nicht mal so schlechte Coup im Finale,
Spoiler
verpufft ohne großen Aha-Effekt.

Klar, irgendwie war es schon ganz nett, wieder mal nach Woodsboro zurückzukehren und Neve Campbell, David Arquette und Courteney Cox in ihren wohlbekannten Rollen zu sehen. Außerdem gab es den einen oder anderen netten Gastauftritt (Anna Paquin, Kristen Bell, Heather Graham) und auch die Mordsequenzen - das, worauf es in einem Slasher letztendlich ankommt - waren richtig gut gelungen. Aber irgendwie fehlte mir das gewisse Etwas an dem Film. Sre4m wirkte zeitweise zu bemüht und auch zu überladen. In meinen Augen haben sich Craven und sein Drehbuchautor Kevin Williamson mit diesem vierten Teil ziemlich verzettelt. An die Magie der ersten drei Streifen - die ja qualitativ auch von Film zu Film nachgelassen haben - kommt Scre4m definitiv nicht mehr heran. Schade.

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Wes Craven Neve Campbell David Arquette Courteney Cox Hayden Panettiere Anna Paquin Kristen Bell Adam Brody Heather Graham 2010er Sequel Slasher Rache


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CALIFORNICATION - STAFFEL 3


CALIFORNICATION - STAFFEL 3 CALIFORNICATION - STAFFEL 3 (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Californication: Season 3 | USA 2009 | Idee: Tom Kapinos)


Infos zur Serie:
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Nachdem Karen (Natascha McElhone) nach New York umgezogen ist, muss sich Hank (David Duchovny) vorerst alleine um die Erziehung der gemeinsamen Tochter Becca (Madeleine Martin) kümmern. Eine Aufgabe, die mit seinem sonstigen Lebensstil nicht wirklich perfekt zu vereinbaren ist...

So, Californication erlaubt sich auch in der mittlerweile dritten Staffel praktisch keine Schwächen, sondern steigert sich eher noch weiter. Hank “wütet“ nun an einer Privatschule und findet sich in jeder Menge delikater Situationen wieder. Die diversen Haupt- und Nebenplots erscheinen noch mal deutlich abgedrehter als in den zwei Staffeln zuvor, überraschenderweise wirkt sich dies jedoch nicht negativ auf die Glaubwürdigkeit der Serie aus. Sehr schön auch, dass den Nebenfiguren wieder sehr viel Platz eingeräumt wird und Californication so nicht zur One-Man-Show von David Duchovny verkommt. Absolute Höhepunkte dieser Season sind Folge Nr. 8, die fast ausschließlich in Hanks Apartment spielt und komplett irrsinnig ausgefallen ist, sowie das Finale der Staffel, in der Karen von Hanks Affäre mit Mia aus der ersten Season erfährt. Die letzten Einstellungen dieser letzten Episode zu den Klängen von Elton Johns "Rocket Man" sind ein einziger, magischer Moment. Großartig! Schade, dass es zur Heimkino-Veröffentlichung der nächsten Staffel noch ein gutes Stück dauert.

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Tom Kapinos David Duchovny Kathleen Turner Peter Gallagher Peter Fonda 2000er Los Angeles female nudity New York


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DIE NACHT DER UNHEIMLICHEN BESTIEN


DIE NACHT DER UNHEIMLICHEN BESTIEN DIE NACHT DER UNHEIMLICHEN BESTIEN (DVD: Anolis, Deutschland)
(OT: The Killer Shrews | USA 1959 | Regie: Ray Kellogg)


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Eigentlich wollte der Seemann Thorne Sherman (James Best) nur ein Versorgungspaket für den Wissenschaftler Dr. Craigis (Baruch Lumet) auf einer einsam gelegenen Insel abliefern. Doch ein aufziehender Sturm zwingt Sherman zur Übernachtung in Craigis’ Behausung und schon bald lernt Sherman die Nebenwirkungen von Craigis’ Experimenten kennen...

Weiter geht es im Genre des phantastischen Films. Die Nacht der unheimlichen Bestien ist auch eines dieser typischen Monster-B-Movies seiner Zeit. Hier treibt ein Rudel mutierter Spitzmäuse (!!!) auf einer Insel sein Unwesen und macht dem Wissenschaftler, der für die Mutation verantwortlich ist, sowie dessen Mitarbeitern das Leben zur Hölle. Der Monster-Plot wird dabei ziemlich geschickt mit einem aus zahlreichen Western bekannten Belagerungsszenario kombiniert und Regisseur Ray Kellogg gelingt es so durchaus, zumindest ein bisschen Spannung und Atmosphäre aufzubauen. Aus heutiger Sicht wirkt der ganze Streifen natürlich größtenteils herrlich naiv (bei den Monstern handelt es sich um verkleidete Hunde oder - in Nahaufnahmen - um Handpuppen). Aber diese unschuldige Naivität verleiht solchen Filmen ja auch immer einen unglaublichen Charme und macht sie in meinen Augen ausgesprochen sympathisch. Alle Beteiligten dürften damals wohl mit großer Hingabe und Enthusiasmus bei der Sache gewesen sein und dabei versucht haben, aus den geringen Mitteln das Maximale herauszuholen. Das merkt man dem Streifen - wie so vielen anderen ähnlichen Filmen aus der damaligen Zeit - meines Erachtens deutlich an.

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Ray Kellogg 1950er Tierhorror


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INFESTATION


INFESTATION INFESTATION (Blu-ray: Capelight, Deutschland)
(OT: Infestation | USA 2009 | Regie: Kyle Rankin)


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Gerade eben bekam der nicht gerade zuverlässige Cooper (Chris Marquette) im Büro seiner Chefin die fristlose Kündigung überreicht, kurze Zeit später ist dies sein geringstes Problem. Als Cooper von einer plötzlichen Ohnmacht erwacht, findet er sich eingesponnen in einem riesigen Insektenkokon wieder und wird, nachdem er sich aus seiner Lage befreien konnte, auch gleich von einem Käfer riesigen Ausmaßes angegriffen...

In den letzten Jahren gibt es wirklich eine fast schon inflationäre Anzahl an Genrehommagen. Wenn dabei allerdings auch weiterhin so unterhaltsame Streifen wie Infestation dabei sind, soll mich diese gewisse Einfallslosigkeit der Filmemacher nicht weiter stören. Der von Regisseur Kyle Rankin - der auch gleich noch das Drehbuch verfasst hat - inszenierte Film ist eine Liebeserklärung an das Paranoia- und Monster-Kino der 50er Jahre. Ohne großartige Exposition wird der Zuschauer vor vollendete Tatsachen gestellt. Insekten riesigen Ausmaßes haben praktisch alle Menschen in Kokons verschlossen und nun liegt es an einer Handvoll Menschen, die sich aus den Kokons befreien konnten, sich gegen die Monster zur Wehr zu setzen und weitere Überlebende aus ihrer misslichen Lage zu holen. Sympathische Charaktere, coole Effekte, gelungene Gags, Spannung und eine eindringliche Endzeit-Atmosphäre - Infestation ist praktisch wie Zombieland mit Rieseninsekten. Hat richtig viel Spaß gemacht und wird von mir wärmstens weiterempfohlen!

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Kyle Rankin 2000er female nudity Tierhorror


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TEETH


TEETH TEETH (DVD: Dimension, USA)
(OT: Teeth | USA 2007 | Regie: Mitchell Lichtenstein)


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Dawn (Jess Weixler) ist auf den ersten Blick eine ganz normale Teenagerin. Wenn sich da zwischen ihren Schenkeln nicht ein ausgesprochen gefräßiges Geschlechtsorgan befinden würde...

Regisseur Mitchell Lichtenstein hat sich mit Teeth den modernen Mythos der "Vagina dentata" vorgeknöpft und in einer Mischung aus Horrorfilm, Coming-of-Age-Drama und schwarzer Komödie verwurstelt, die mit ihren spitzen Überzeichnungen insbesondere religiösen Fanatikern eine volle Breitseite vor den Bug gibt. Freunde des schwarzen Humors dürften sicher einige Freude an Teeth haben, der den Zuschauer mit so mancher absurd-komischer Situation konfrontiert und zudem mit der einen oder anderen nett anzusehenden Splattersequenz aufwartet. Auf Schauspielerseite gibt es mit Jess Weixler eine wirklich absolut überzeugende Hauptdarstellerin als Vorzeige-Teenie mit ausgesprochen gefräßigen, primären Geschlechtsorganen. Leider geht dem Streifen im letzten Drittel etwas die Puste aus und der Plotverlauf zum Ende hin wirkt doch arg konstruiert. Aber das soll den überwiegend positiven Gesamteindruck nicht nachhaltig trüben.

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Mitchell Lichtenstein 2000er female nudity Rache


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BLACK WATER


BLACK WATER BLACK WATER - WAS DU NICHT SIEHST, KANN DICH TÖTEN (DVD: Legend/Universum, Deutschland)
(OT: Black Water | Australien 2007 | Regie: David Nerlich/Andrew Traucki)


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Der im australischen Outback geplante Urlaub von Grace (Diana Glenn), Lee (Maeve Dermody) und Adam (Andy Rodoreda) verwandelt sich in einen regelrechten Horrotrip als während eines Angelausflugs ihr Boot von einem Krokodil gerammt und ihr Bootsführer (Ben Oxenbould) von dem Tier getötet wird. Die drei Freunde können sich zwar in letzter Sekunde auf einen Baum flüchten, doch die Wahrscheinlichkeit, möglichst bald aus dieser misslichen Lage gerettet zu werden, scheint äußerst gering...

Black Water ist ein kleiner, ungemein intensiver Tierhorrorfilm aus Australien, der angeblich auf wahren Tatsachen beruht. Der Film ist auf jeden Fall schon mal der beste Beweis dafür, dass es auch unter freiem Himmel zu durchaus klaustrophobischen Zuständen kommen kann. Denn anders kann man die Stimmung und die Atmosphäre dieses wirklich fesselnden Films nicht beschreiben. Es braucht nur 3 Hauptdarsteller, einen über einen Fluss hängenden Baum irgendwo in der australischen Pampa und ein gefräßiges Krokodil darunter - schon hat man die Zutaten für einen echten "Nailbiter" zusammen. Sobald sich die drei Protagonisten auf dem Baum befinden, lässt einen Black Water einfach nicht mehr los. Großen Anteil daran haben auch die tolle Tonspur des Streifens, auf der es ständig unheilvoll wabert und der Clou, dass man das Krokodil immer nur in ganz kurzen Einstellungen zu Gesicht bekommt. Die beiden Regisseure David Nerlich und Andrew Traucki haben mit Black Water eindrucksvoll gezeigt, wie ein glaubwürdiger, effektiver Tierhorrorfilm aussehen kann.

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Andrew Traucki David Nerlich 2000er Australien Tierhorror


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DIE RABENSCHWARZE NACHT - FRIGHT NIGHT


DIE RABENSCHWARZE NACHT - FRIGHT NIGHT DIE RABENSCHWARZE NACHT - FRIGHT NIGHT (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Fright Night | USA 1985 | Regie: Tom Holland)


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Der Schüler und Horrorfilmfreak Charley (William Ragsdale) ist davon überzeugt, dass es sich bei Jerry Dandrige (Chris Sarandon), dem neuen Bewohner des Nachbarhauses, um einen Vampir handelt. Ein Verdacht, der sich tatsächlich als wahr herausstellt, dem aber weder die Polizei noch Charleys Freunde Glauben schenken...

Nach dem kurz zuvor angeschauten Trick or Treat das nächste wunderbare Wiedersehen mit einem guten alten Bekannten. Für Fright Night knöpfte sich Regisseur Tom Holland das altbekannte Motiv aus Hitchcocks grandiosem Das Fenster zum Hof vor und macht daraus einen schaurig-schönen Vampir-Grusler mit komödiantischem Unterton. Es ist vor allem diese wunderbare Balance aus Gruselstimmung und Humor, mit der Fright Night bei mir punkten kann und die den Streifen für mich zu einem richtig guten Genrebeitrag macht. Gelungene Effekte, gefertigt noch in echter Handarbeit und nicht aus dem Rechner stammend, und ein grandioses Finale, welches durchaus Pate für From Dusk Till Dawn von Robert Rodriguez gestanden haben dürfte, runden das positive Gesamtbild ab. Toller Film, auf den jetzt vielleicht durch das Anfang Oktober gestartete Remake mit Colin Farrell in der Rolle des Vampirs auch ein breiteres Publikum aufmerksam wird. Er hätte es entdeckt, wiederentdeckt zu werden. Und eine offizielle Veröffentlichung der Fortsetzung aus dem Jahr 1988 auf DVD oder besser noch Blu-ray ist sowieso schon längst überfällig.

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Tom Holland Roddy McDowall 1980er female nudity Vampir


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NINJA ASSASSIN


NINJA ASSASSIN NINJA ASSASSIN (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Ninja Assassin | Deutschland/USA 2009 | Regie: James McTeigue)


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Als die Agentin Mika Coretti (Naomie Harris) Verbindungen zwischen einem alten Ninjaclan und politisch motivierten Morden entdeckt, wird der kaltblütige Killer Takeshi (Rick Yune) auf sie angesetzt. Das geplante Attentat kann jedoch von Raizo (Rain) in letzter Sekunde verhindert werden. Der war einst der beste Auftragskiller des Clans, hat sich von diesem jedoch abgewendet und will nun noch die eine oder andere offene Rechnung mit den Dämonen aus seiner Vergangenheit begleichen...

Wenn man wie ich mit den Action-Filmen aus den 80er Jahren aufgewachsen ist, dürfte der damalige Ninja-Boom mit Sicherheit nicht spurlos an einem vorüber gegangen sein. Das Subgenre des Ninjafilms war nun schon lange Jahre toter als tot und insgeheim hatte ich schon seit gefühlten Ewigkeiten gehofft, dass auch dieser Spielart des unterschlagenen Films von irgendeinem Regisseur wieder neues Leben eingehaucht wird. Meine Gebete wurden erhört. Ninja Assassin vom V wie Vendetta-Regisseur James McTeigue ist einer von insgesamt zwei neuen Ninjafilmen und rockt ganz gewaltig das Haus. Produziert von den Wachowskis, überzeugt Ninja Assassin in allererster Linie mit seiner ausgefeilten Optik, überraschend guten CGI-Effekten und tollen Action- und Kampfchoreographien. Natürlich dürfte das Drehbuch nicht sonderlich dick gewesen sein und eine ausgeklügelte und anspruchsvolle Geschichte sollte man nun nicht unbedingt erwarten. Aber welcher Filmverrückte, der mit einem breiten Grinsen die Disc eines neuen Ninja-Films in den Player schiebt, tut das schon? Ninja Assassin erfüllt praktisch alle Erwartungen, die man an ihn stellen kann und macht ebenso Lust auf den zweiten aktuelleren Streifen aus diesem Subgenre, nämlich Ninja von Regisseur Isaac Florentine, wie auf das Wiederentdecken der alten Heuler aus den 80ern. Es ist an der Zeit, dass ich mir mal wieder American Fighter & Co. zu Gemüte führe. :D

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James McTeigue Shô Kosugi 2000er Rache Berlin


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KONGA


KONGA KONGA (DVD: Anolis/e-m-s, Deutschland)
(OT: Konga | Großbritannien/USA 1961 | Regie: John Lemont)


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Der nach einem Flugzeugabsturz für tot gehaltene Wissenschaftler Dr. Decker (Michael Gough) kommt nach einem Jahr aus Afrika zurück nach London. Im Gepäck einen kleinen Schimpansen und fleischfressende Pflanzen, aus denen er ein Serum gewinnt, welches das Wachstum extrem beschleunigt. Regelrecht besessen von seinen Nachforschungen, verwandelt Decker mit Hilfe des Serums den Schimpansen in ein regelrechtes Monster, mit dessen Hilfe er sich seine Konkurrenten und Widersacher vom Leib schafft...

Willkommen in der Welt des "Mad Scientist"- und Monster-Films. Ein verrückter Wissenschaftler verwandelt dank eines Serums aus fleischfressenden Pflanzen einen Schimpansen in einen Schauspieler im Gorillakostüm und lässt anschließend von diesem alle seine Widersacher aus dem Weg räumen. Als der arme "Affe" jedoch eine Überdosis erwischt, bekommt er die stattliche Größe seines Fast-Namensvetters, wendet sich gegen seinen "Schöpfer" und wird letztlich vom Militär gestoppt. Die Aktion des Militärs gehört dabei zu einem der vielen, kleinen Höhepunkte des Films: Die schaffen es nämlich nur mit einiger Mühe, den fast bewegungslos neben dem Big Ben stehenden Konga zu treffen obwohl sie wirklich aus allen Rohren feuern. Zielwasser hätte vielleicht geholfen. Zum Glück befindet sich anscheinend um den Big Ben herum ein riesiges Schutzschild, denn an Konga vorbeifliegende Geschosse aus Panzerfäusten verpuffen in regelmäßigen Abständen kurz vor dem Londoner Wahrzeichen und fügen diesem keinen Schaden dazu.
Das hört sich jetzt vielleicht extrem trashig an, aber das ist wie so oft nur die halbe Wahrheit. Insgesamt betrachtet ist Konga viel zu sympathisch geraten und die Darsteller - allen voran Michael Gough (der auch noch heute als Alfred-Darsteller aus den Batman-Filmen aus den 90ern einem breiteren Publikum durchaus bekannt sein dürfte) - agieren mit so einem Enthusiasmus und einer Spielfreude, dass dieses doch etwas negativ beladene Trash-Siegel in meinen Augen nicht unbedingt verliehen werden sollte. Konga hat mir auf seine eigene Art und Weise verdammt viel Spaß gemacht.

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John Lemont 1960er London Tierhorror American International


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TRICK OR TREAT


TRICK OR TREAT TRICK OR TREAT (DVD: Concorde, Deutschland)
(OT: Trick or Treat | USA 1986 | Regie: Charles Martin Smith)


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Als Hard-Rock- und Heavy-Metal-Fan Eddie (Marc Price) vom Tod seines großen Idols Sammi Curr (Tony Fields) erfährt, bricht für den jugendlichen Außenseiter eine Welt zusammen. In seinem Kummer wendet sich Eddie an den befreundeten Radio-DJ Nuke (Gene Simmons), der den Teenager mit einem Geschenk der besonderen Art aufzubauen versucht. Nuke übergibt Eddie das Vermächtnis von Curr, dessen letzte, noch unveröffentlichte Schallplatte, die der Radio-DJ erstmals in der Halloween-Nacht spielen sollte. Ein Geschenk mit fatalen Folgen...

Mal wieder ein Wiedersehen mit einem guten alten Bekannten. Ragman (so der alte deutsche Video-Titel) ist einer der Filme, mit denen ich praktisch aufgewachsen bin und bei dem aufgrund des nicht zu unterschätzenden Nostalgiefaktors eine einigermaßen objektive Bewertung fast nicht möglich ist.
Das Team um Regisseur Charles Martin Smith hat sich in diesem feinen, kleinen Grusler der damals bei religiösen Fanatikern vorherrschenden Paranoia bezüglich Hardrock- und Metal-Musik angenommen und die urbane Legende der satanischen Botschaften aufgegriffen, die - sofern man die Platten rückwärts laufen lässt - auf angeblich jeder Rockplatte enthalten waren und vor denen die Jugend unbedingt geschützt werden musste.
Smith stellt diesen kompletten Unsinn in Trick or Treat - in dem ein wie ein Aussätziger behandelter Metal-Fan mit Hilfe der letzten Platte seines kürzlich verstorbenen Idols unfreiwillig die Hölle auf Erden heraufbeschwört - herrlich überzeichnet dar und bereitet dem geneigten Genrefreund damit ein diebisches Vergnügen. Das Sahnehäubchen auf diesem wohlschmeckenden Film-Dessert sind dann noch die Auftritte von KISS-Mastermind Gene Simmons als vom Hardrock begeisterter Radio-DJ und von Ozzy Osbourne als fanatischer Priester, der vehement die Vernichtung dieser ganzen schrecklichen Musik fordert. Herrlich!

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Charles Martin Smith 1980er female nudity Rache


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DATE MOVIE


DATE MOVIE DATE MOVIE (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Date Movie | Schweiz/USA 2006 | Regie: Aaron Seltzer/Jason Friedberg)


Infos zum Film:
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Die unter ihrer beachtlichen Körperfülle leidende Julia Jones (Alyson Hannigan) findet einfach nicht den Mann fürs Leben. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an den Date-Doktor Hitch (Tony Cox), der die fettleibige Julia mit Hilfe des Teams von “Pimp My Bride“ im Handumdrehen in ein echtes Supermodel verwandelt. Und auch der Traummann ist mit dem charmanten Grant Funkyerdoder (Adam Campbell) schnell gefunden...

Auch das Subgenre der Filmparodie lag ja lange Jahre ziemlich brach. 2000 wurde es mit Scary Movie wiederbelebt und ist seitdem einfach nicht mehr tot zu kriegen. Date Movie ist einer dieser zahlreichen Scary Movie-Epigonen und liefert exakt das, was man von einem solchen Film erwartet bzw. befürchtet. Hier wird das Genre der romantischen Komödie gehörig aufs Korn genommen, der Plot setzt sich aus Filmen wie Schwer verliebt, My Big Fat Greek Wedding, Die Hochzeits-Crasher oder auch Meine Braut, ihr Vater und ich zusammen und die zahlreichen Gags schwanken in ihrer Qualität zwischen “ganz nett“ und “unterirdisch“. So richtig erwähnenswert ist eigentlich nur eine kleine Tatsache: Es sind nicht ausschließlich Filme neueren Datums, die hier veräppelt werden, sondern auch Klassiker wie Die große Liebe meines Lebens - die das typische Zielpublikum mit ADS-Syndrom eh nicht kennen dürfte - werden durch den Kakao gezogen. Hat mich dann doch ein bisschen verwundert.

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Aaron Seltzer Jason Friedberg Alyson Hannigan Carmen Electra 2000er


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TANZ DER TEUFEL 2


TANZ DER TEUFEL 2 TANZ DER TEUFEL 2 (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Evil Dead II | USA 1987 | Regie: Sam Raimi)


Infos zum Film:
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Ash (Bruce Campbell), der als einziger die Angriffe der Dämonen in der entlegenen Waldhütte überlebt hat, muss schnell erkennen, dass es aus der Hütte kein Entkommen zu geben scheint und sieht sich schon bald neuen Dämonenattacken ausgesetzt...

Sam Raimi schließt unmittelbar an das Ende des Vorgängers an. Dessen Handlung wird in den ersten paar Minuten - heruntergebrochen auf 2 Charaktere, nämlich Ash und seine Freundin - noch mal kurz nacherzählt, dann geht es in die Vollen. Raimi beackert vor allem die komische Seite seiner Geschichte - die ja auch im ersten Teil trotz aller Spannung und bedrohlicher Atmosphäre präsent war - und serviert dem Genrefan ein wunderbares Feuerwerk aus schwarzem Humor und ausgiebigen Splattereffekten, welches ich erstmals in vollen Zügen genießen konnte. Früher konnte ich mit dieser Fortsetzung nie sonderlich viel anfangen. Ich vermisste einfach die unheimliche Stimmung und Atmosphäre aus dem Vorgänger. Mit der jetzigen Sichtung habe ich aber definitiv meinen Frieden mit dem Film geschlossen und finde ihn auf seine Art und Weise mittlerweile auch richtig gut. Insbesondere das Ende hat es mir absolut angetan. Die Überleitung zu Armee der Finsternis, wenn der durch das sich öffnende Dimensionstor geschleuderte Ash in einer mittelalterlichen Einöde landet und sich dort sofort neuen Dämonen ausgesetzt sieht, ist mehr als gelungen und es wird höchste Zeit, den dritten Teil - den ich seit dem Kinobesuch damals nie mehr gesehen habe - mal wieder aufzufrischen. Das Schlussbild von Tanz der Teufel 2 schließlich, das Ash mit Motorsäge und abgesägter Schrotflinte, umringt von unzähligen Rittern, zeigt, ist eine dieser Filmeinstellungen für die Ewigkeit. Grandios.

TRAILER:


Sam Raimi Bruce Campbell 1980er Sequel


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THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE 2


THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE 2 THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE 2 (DVD: MGM, Großbritannien)
(OT: The Texas Chainsaw Massacre 2 | USA 1986 | Regie: Tobe Hooper)


Infos zum Film:
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Viele Jahre sind seit den Ereignissen um den Sawyer-Clan vergangen. Mittlerweile wurde die Existenz der Familie von den Behörden als urbane Legende abgestempelt. Nur Lieutenant Lefty Enright (Dennis Hopper), dessen Neffe sich unter den Opfern befand, ist noch immer auf der Suche nach der verrückten Familie und verfolgt nun erstmals eine heiße Spur. Die Radiomoderatorin Stretch Brock (Caroline Williams) wurde am Telefon Zeuge, wie zwei Anrufer in ihrem Auto von Leatherface (Bill Johnson) und seiner Sippe (u.a. Bill Moseley) brutal ermordet wurden und hat diese Tat auf Band. Durch das erneute Senden des Bandes sollen die Sawyers aus ihrem Versteck gelockt werden. Doch Lefty bringt die hilfsbereite Moderatorin dadurch in ernsthafte Gefahr...

12 Jahre nachdem der Vorgänger die Welt des Horrorkinos maßgeblich veränderte, schickte Tobe Hooper dieses komplett irrsinnige Sequel hinterher. Hier gibt's so richtig eins auf die Zwölf. Während Hooper in Teil 1 auf subtile Art und Weise das Grauen ausschließlich im Kopf des Zuschauers entfachte ohne den Horror überhaupt großartig zu zeigen, hat er sich gemeinsam mit seinen Darstellern und Special-Effects-Mastermind Tom Savini in The Texas Chainsaw Massacre 2 regelrecht ausgetobt. Hier ist wirklich alles (Story, Charaktere, Set Design, Effekte) schon fast bis ins Groteske hinein überzeichnet und insbesondere Dennis Hopper in der Rolle des Rächers, der sich auf die Jagd nach dem Sawyer-Clan macht, sowie Bill Moseley als Chop-Top Sawyer spielen praktisch am Rande des Wahnsinns und brennen ein aberwitziges Feuerwerk ab. Und auch die Wahl des "Final Girl" ist wieder ausgesprochen gut gelungen. Das Spiel von Caroline Williams, die als Radiomoderatorin Stretch Brock in die Hände von Leatherface & Co. gerät, steht der grandiosen Leistung von Marilyn Burns aus dem Vorgänger in fast Nichts nach.
Letztendlich ist The Texas Chainsaw Massacre 2 mit all seinen Überzeichnungen eindeutig als pechschwarze Komödie zu identifizieren, die auf ihre eigene Art und Weise jedoch ähnlich unangenehm geraten ist wie der Vorgänger. Diese Art von Humor liegt sicher nicht jedem.

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Tobe Hooper Dennis Hopper 1980er Rache Sequel Hixploitation Slasher Cannon Films


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FORMICULA


FORMICULA FORMICULA (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Them! | USA 1954 | Regie: Gordon Douglas)


Infos zum Film:
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Das spurlose Verschwinden mehrerer Menschen in der Wüste von New Mexico ruft den Police Sergeant Ben Peterson (James Whitmore) und den FBI-Agenten Robert Graham (James Arness) auf den Plan und deren Nachforschungen kommen schnell zu einem schockierenden Ergebnis. Durch Atomtests zu riesigen Monstern mutierte Ameisen haben sich die Menschen als neue Nahrungsquelle ausgesucht...

Der ein paar Tage zuvor gesehene Ungeheuer ohne Gesicht hat Lust auf mehr gemacht und so habe ich mir mit Formicula einen weiteren, überaus bekannten Vertreter des Paranoia-Sci-Fi-Horror-Kinos aus den 50er Jahren angesehen. Hier sind es riesige Ameisen, die den Menschen in den USA das Leben zur Hölle machen. Grund für die Mutationen sind einmal mehr Atomversuche. Wer hinter Formicula auch wieder Trash der üblichen Sorte vermutet, liegt allerdings komplett falsch. Regisseur Gordon Douglas setzt auf behutsamen Spannungs- und Handlungsaufbau, die Bedrohung bricht langsam über die Protagonisten und den Zuschauer herein, die Spannung steigert sich von Minute zu Minute und entlädt sich schlussendlich in einem actionreichen Finale. Ich bin immer wieder erstaunt, wie herrlich deftig es in diesen mittlerweile doch etwas betagten Filmen mitunter zur Sache geht. Die Story des Streifens ist übrigens absolut durchdacht, nach großartigen Logikfehlern sucht man vergebens und die Schauspieler agieren allesamt überzeugend ohne durch extremes Overacting negativ aufzufallen. Und vielleicht mit das Wichtigste in einem solchen Film: die Effekte sind - gemessen am Alter des Streifens - wahrlich grandios und wurden fast zwangsläufig mit einer Oscar-Nominierung honoriert. Toll!

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Gordon Douglas 1950er Oscar Nominee Los Angeles Tierhorror





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