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One Night Stands und wahre Liebe


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THE LOOKOUT


THE LOOKOUT THE LOOKOUT (DVD: Miramax, Großbritannien)
(OT: The Lookout | USA 2007 | Regie: Scott Frank)

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Chris Pratt (Joseph Gordon-Levitt), ein ehemals hoffnungsvoller Eishockey-Spieler, muss nach einem selbst verschuldeten Autounfall mit einem dauerhaften Gehirnschaden leben. Statt einer Profikarriere im Eishockey bleibt ihm so nur der Hausmeisterjob in einer Bank. Und diese Bank wollen ein paar äußerst zwielichtige Gestalten überfallen und dafür den scheinbar einfältigen Chris ausnutzen...

Scott Frank, der u.a. für die Drehbücher zu Minority Report und Out of Sight verantwortlich zeichnete, hat sich für sein ersten Film als Regisseur an einer Mischung aus Drama und Heist Movie versucht. Der Regie-Debütant erzählt die Geschichte des gehirngeschädigten Chris Pratt ausgesprochen behutsam und ruhig und legt das Hauptaugenmark auf eine ordentliche und glaubwürdige Entwicklung seiner Charaktere. Parallel zu dieser Charakterentwicklung baut Frank ganz langsam eine Spannung und Atmosphäre auf, die einen als Zuschauer von Minute zu Minute mehr gefangen nimmt. Und diese Spannung gipfelt letztendlich in einem ausgesprochen erinnerungswürdigen Finale, welches einiges an Gänsehautpotential zu bieten hat. The Lookout ist in allererster Linie Schauspielkino und Filme wie dieser stehen und fallen natürlich mit ihren Darstellern. Und die machen hier ihre Sache durch die Bank richtig gut. Insbesondere Joseph Gordon-Levitt in der Rolle des Chris Pratt gibt eine mehr als überzeugende Vorstellung ab und zeigt sein ganzes großes Talent, welches ihn spätestens nach seiner Hauptrolle in Nolans Inception ja auch in Hollywoods erste Liga katapultiert hat - 2012 wird er u.a. in Nolans The Dark Knight Rises und Tarantinos Django Unchained zu sehen sein.

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Scott Frank Joseph Gordon-Levitt 2000er female nudity Heist Movie


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KISS THE ABYSS


KISS THE ABYSS KISS THE ABYSS (DVD: I-On New Media, Deutschland)
(OT: Kiss the Abyss | USA 2010 | Regie: Ken Winkler)

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Nachdem seine Frau Lesley (Nicole Moore) bei einer Auseinandersetzung mit seinem Nachbarn (Ronnie Gene Blevins) ums Leben gekommen ist, lässt sich Mark (Scott Wilson) von seinem Schwiegervater (James Mathers) davon überzeugen, diese von dem zwielichtigen, irgendwo in der Wüste lebenden Gus (Douglas Bennett) mit Hilfe eines Serums wieder ins Leben zurückzuholen. Mit fürchterlichen Konsequenzen...

Kiss the Abyss von Regie-Debütant Ken Winkler gehört auch zum großen Kreis kleinerer Independent-Produktionen im Bereich des Horrorfilms. Ken Winkler hat sich als Thema das Wiedererwecken einer geliebten, verstorbenen Person vorgenommen. Nun, jeder, der schon mal Kings Friedhof der Kuscheltiere gelesen hat bzw. die Verfilmung des Buches kennt, dürfte wissen, dass solche Aktionen nie ohne Komplikationen ablaufen. Und so verwandelt sich auch hier die von einem zwielichtigen Typen mit Hilfe eines Serums wiedererweckte Ehefrau in eine blutrünstige Mischung aus Monster, Vampir und Zombie.
Die Story an sich hält also keine großartigen Überraschungen parat, dafür ist die Art und Weise, wie Winkler seine Geschichte erzählt, für einen Debütfilm erfreulich gut gelungen. Winkler verzichtet größtenteils auf vordergründige Schocks und wählt eine eher ruhige und behutsame Erzählweise. So baut er schon in den ersten Minuten - als er die Autofahrt des Ehemannes samt Schwager und Stiefvater mit der toten Gattin im Kofferraum zum "Wunderheiler" zeigt und diese immer wieder mit Rückblenden unterbricht, in denen der Zuschauer erfährt, wie es zum Tod der Frau gekommen ist - eine wirklich sehr intensive Atmosphäre auf, welche von der Digital-Optik des Films - mit der man sich allerdings wie so oft auch einfach anfreunden können muss - ausgesprochen gut unterstützt wird. Und es gelingt Winkler dabei tatsächlich, diese Atmosphäre und den behutsamen Spannungsaufbau bis fast zum Ende durchzuhalten. Gehässige Zeitgenossen könnten evtl. lästern, dass das Geschehen nur so vor sich hinplätschert, für mich persönlich hat das aber ziemlich gut funktioniert. Erst im Schlussdrittel gibt Ken Winkler seine Zurückhaltung auf und gibt dem Zielpublikum seine Schauwerte. Wenn Mark, der Ehemann der Wiedererweckten, schließlich den Typen mit dem Serum zur Rede stellen will, kommen dessen Monster im Wandschrank zum Vorschein. Marks Frau war ganz offensichtlich nicht die Erste, bei der es Probleme gab. Beim Design der Kreaturen - und das ist die größte Schwäche des Films - scheint sich Regisseur Ken Winkler allerdings etwas arg bei Pascal Laugiers Martyrs bedient zu haben. Diese Sequenz, in der Winkler versucht, sein Publikum mit leider nur oberflächlichen Schocks zu "malträtieren", mag dann auch irgendwie nicht so recht zum Rest des Films passen und schmälert den ansonsten überwiegend positiven Gesamteindruck doch ein bisschen.

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Ken Winkler 2010er female nudity Vampir Zombie


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FREITAG DER 13. TEIL VII - JASON IM BLUTRAUSCH


FREITAG DER 13. TEIL VII - JASON IM BLUTRAUSCH FREITAG DER 13. TEIL VII - JASON IM BLUTRAUSCH (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Friday the 13th Part VII - The New Blood | USA 1988 | Regie: John Carl Buechler)

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Jason Voorhees (Kane Hodder) befindet sich noch immer festgekettet am Grund des Crystal Lake. Bis ihn versehentlich die telekinetisch begabte Tina (Lar Park-Lincoln), die gemeinsam mit ihrer Mutter (Susan Blu) und ihrem Psychiater (Terry Kiser) an den See zurückkehrt um dort ein traumatisches Erlebnis ihrer Kindheit zu überwinden, aus seinem nassen Grab befreit. Und da in einer weiteren Hütte am See eine Gruppe von Teenagern eine Geburtstagsparty feiern will, kann Jason auch gleich wieder seinem geliebten Hobby nachgehen...

Der mittlerweile 7. Teil führt die Marschrichtung des unmittelbaren Vorgängers konsequent fort. Jason und seine ausgesprochen kreativen Arten, nervende Teenager um die Ecke zu bringen - und die nerven hier mal richtig -, stehen eindeutig im Mittelpunkt, Spannung und Atmosphäre braucht es da nicht wirklich. Dieses Fehlen von Spannung und Atmosphäre, im vorherigen Eintrag zu My Bloody Valentine von mir noch bemängelt, ist hier eben aus dem Grund nicht weiter tragisch, weil es mit Jason einen schön bedrohlichen Killer zu bestaunen gibt. Und wenn das Hauptaugenmerk eines Films wie diesen eh nur auf die Effekte gelegt wird, ist es auch nur konsequent, dass sich die produzierenden Paramount Studios mit John Carl Buechler einen Mann auf den Regiestuhl gesetzt haben, der zum damaligen Zeitpunkt vor allem in den Special-Effects- und Make-Up-Departments aktiv war und Streifen wie From Beyond, Re-Animator, Forbidden World und Prison mit seinen Masken und Effekten "verschönert" hat. Die FX sind hier wirklich außerordentlich gut gelungen und bei den Kills jagt ein Highlight das nächste - meine beiden persönlichen Lieblinge: Schlafsack und Tröte! Und als kleines Sahnehäubchen obendrauf gehört das Finale zwischen Jason und der telekinetisch begabten Tina dann auch noch zu den absoluten Höhepunkten der ganzen Reihe. Ja, so kann es weitergehen und ich freu mich schon jetzt auf den 8. Teil, den ich bis heute noch gar nicht gesehen haben, und in dem Jason dann in Manhattan sein Unwesen treiben wird!

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John Carl Buechler 1980er female nudity Sequel Slasher


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MY BLOODY VALENTINE


MY BLOODY VALENTINE MY BLOODY VALENTINE (Blu-ray: Lionsgate, USA)
(OT: My Bloody Valentine | Kanada 1981 | Regie: George Mihalka)

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In der kleinen Bergarbeiterstadt Valentine Bluffs kam einst zu einem schrecklichen Minenunglück weil die Sicherheitsbeauftragten der Mine ihren Platz verlassen hatten und lieber an einer Party zum Valentinstag teilnahmen. Harry Warden - der einzige Überlebende des Unglücks - rächte sich ein Jahr später an den Verantwortlichen und warnte die Gemeinde, nie mehr eine Party anlässlich des Valentinstags abzuhalten. Nun, 20 Jahre später, bereitet sich das kleine Städtchen erstmals wieder auf eine Valentinstags-Party vor. Doch als plötzlich die ersten Todesfälle unter den Gemeindemitgliedern zu beklagen sind, scheint es so, als sei Harry Warden zurückgekehrt...

Man mag es kaum für möglich halten, aber My Bloody Valentine hab ich tatsächlich erst jetzt zum ersten Mal gesehen. George Mihalkas Film gehört ja irgendwie zu den ganz großen Klassikern der ersten Slasher-Welle. Sein Ruf eilt ihm voraus und an einen Streifen, der immer wieder in einem Atemzug mit Filmen wie The Burning oder Friday the 13th genannt wird, stellt man als Slasher-Fan wohl zwangsläufig ziemliche hohe Erwartungen. Dieser hohen Erwartungshaltung konnte der Film allerdings nicht wirklich standhalten und My Bloody Valentine ist in meinen Augen doch ein gutes Stück davon entfernt, zu den echten Highlights des Slasher-Genres gezählt werden zu dürfen. Ich persönlich würde ihn in der Kategorie "solider, gehobener Durchschnitt" ansiedeln wollen. Dem Streifen fehlt es sowohl an einem richtig bedrohlichen - oder zumindest charismatischen - Killer, als auch an Identifikationsfiguren unter den potentiellen Opfern. My Bloody Valentine - das ist ja prinzipiell nicht schlimm - ähnelt einer Nummernrevue, in der die Handlung größtenteils vor sich hin plätschert und der es einfach an Spannung und Atmosphäre fehlt. Dafür sind die Kills allererste Sahne. Hier geht es in der mittlerweile vorliegenden Unrated-Fassung - der Film musste damals zum Kinostart in den USA massiv gekürzt werden um eine Freigabe zu erhalten - richtig schön zur Sache und die Effektspezialisten dürften damals wohl ihre wahre Freude an ihrer Arbeit gehabt haben. Die haben sich bei diesem Film nämlich tatsächlich regelrecht ausgetobt. Und diese Tatsache macht My Bloody Valentine dann natürlich auch wieder absolut sehenswert. Denn im Slasher geht es nun mal in allererster Linie um die "creative kills" und die gibt es hier reichlich und in voller Pracht zu bestaunen.

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George Mihalka 1980er Slasher


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DAMNED BY DAWN


DAMNED BY DAWN DAMNED BY DAWN (DVD: I-On New Media, Deutschland)
(OT: Damned by Dawn | Australien 2009 | Regie: Brett Anstey)

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Nach längerer Zeit kehrt Claire (Renee Willner) in ihr Elternhaus im australischen Hinterland zurück um ihre kranke Großmutter (Dawn Klingberg) zu besuchen. Die bereitet sich bereits auf ihren Tod vor und erzählt ihrer Enkelin, dass ihr eine gespenstische Hexe beim Übertritt ins Jenseits helfen werde. Claire nimmt diese Aussage nicht sonderlich ernst, muss aber - als ihre Großmutter tatsächlich im Sterben liegt - entsetzt feststellen, dass diese die Wahrheit gesagt hatte. Voller Panik greift Claire die Hexe an, mit verheerenden Folgen...

Noch ein Film aus Australien, dieses Mal aus dem Bereich des Independent-Horror. Und für einen Debütfilm ist der Streifen durchaus ansehnlich geraten. Bevor es in der zweiten Filmhälfte ans Eingemachte geht, versucht Regisseur Brett Anstey in der ersten Hälfte so etwas wie Spannung aufzubauen und eine schaurige Atmosphäre zu erzeugen. Das gelingt ihm über weite Strecken auch ganz gut. Das Setting des Films - mit nebeldurchwobenen Wäldern und einem großen, bedrohlich wirkenden Haus irgendwo im Nirgendwo - eignet sich dafür bestens, der eine oder andere Schockeffekt sitzt und die Masken der Hexen, Geister und Dämonen sind richtig schön "creepy" ausgefallen. Leider übertreibt es Brett Anstey im weiteren Verlauf des Films dann etwas zu sehr mit dem Einsatz der Nebelmaschine - offensichtlich hatte er den Eindruck, dass viel Nebel vollkommen ausreicht um eine dichte Atmosphäre zu erzeugen - und verliert dabei irgendwie seine Story ein bisschen aus den Augen. Zum Ende hin wirkt Damned by Dawn mitunter etwas konfus und auch der eine oder andere Effekt ist dann doch eher miss- statt gelungen.
Die Frage ist allerdings, ob man einem Film wie Damned by Dawn überhaupt solche Schwächen vorwerfen darf. Wenn man nämlich ein bisschen in die sich im Bonusmaterial der DVD von I-ON New Media befindliche, knapp 1-stündige Making-Of-Dokumentation reinschaut, wird schnell klar, dass es sich bei Damned by Dawn letztendlich um ein Fanprojekt handelt, einen kleinen Film, der über einen Zeitraum von 3 Jahren gedreht wurde und in den alle Beteiligten ganz offensichtlich jede Menge an Herzblut gesteckt haben. Für viele der Cast- und Crew-Mitglieder war dies die erste Arbeit an einem abendfüllenden Spielfilm und unter diesen Voraussetzungen kann sich das Ergebnis absolut sehen lassen. Erfreulich ist außerdem die Tatsache, dass Damned by Dawn nicht auf der mittlerweile doch schon reichlich ausgelutschten Torture-Porn-Welle mitreitet und auf seine ganze eigene Art und Weise ein kleines bisschen Abwechslung in das in den letzten Jahren - durch Saw & Konsorten sowie unzähligen Remakes und Reboots alter Streifen - doch etwas festgefahrene Horrorgenre bringt.

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Brett Anstey 2000er Australien Rache


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RED HILL


RED HILL RED HILL (Blu-ray: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Red Hill | Australien 2010 | Regie: Patrick Hughes)

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Um seiner schwangeren Frau etwas Ruhe zu verschaffen, lässt sich der junge Polizist Shane Cooper (Ryan Kwanten) in das kleine Nest Red Hill im australischen Hinterland versetzen. Doch gleich an seinem ersten Arbeitstag befindet sich das kleine Städtchen im Ausnahmezustand. Als in der Polizeistation die Nachricht vom Ausbruch des verurteilten Mörders Jimmy Conway (Tommy Lewis) eingeht, befürchten alle Anwesenden, dass dieser sich auf den Weg nach Red Hill machen könnte…

Bei Red Hill von Regisseur Patrick Hughes handelt es sich um ein kurzweiliges B-Movie aus Down Under, das mit Ryan Kwanten - dem Darsteller des Jason Stackhouse aus True Blood - in der Hauptrolle auch ein prominentes Gesicht zu bieten hat. Der spielt einen Polizisten, der sich in diesem australischen Spätwestern in ein kleines Kaff im Nirgendwo versetzen lässt. Dort will er seiner schwangeren Frau die erforderliche Ruhe gönnen und sich selbst von einem traumatischen Erlebnis - er wurde einst niedergeschossen, da er nicht in der Lage war, den ersten Schuss abzugeben - kurieren. Natürlich bricht gleich am ersten Tag die Hölle los. Ein ausgebrochener Sträfling - der irgendwie aussieht wie Josh Brolin in Jonah Hex - begibt sich auf den direkten Weg in den kleinen Ort um dort noch offene Rechnungen zu begleichen. Und natürlich erhält - das ist von Anfang an klar - unser Protagonist die Chance, in diesem Zusammenhang sein Trauma zu besiegen. Der Weg dorthin ist leidlich spannend, mit einer großen Anzahl an Leichen gepflastert und überzeugt in erster Linie durch eine tolle Kameraarbeit und einem coolen Western-Score, mit dem doch einige Atmosphäre erzeugt wird. Die einzige Spannung zieht Red Hill dabei aus den Fragen wie die Traumabezwingung vonstatten gehen wird und weshalb der Ausbrecher sich auf diesen Rachefeldzug begibt. Aber auch die Antworten auf diese Fragen sind relativ bald zu erahnen. Red Hill bietet nicht mehr und nicht weniger als einigermaßen solide Unterhaltung und ist sicher kein Film, der sich über einen längeren Zeitraum im Gedächtnis festsetzen wird. Dafür ist er am Ende einfach zu überraschungsarm. Man kann knapp 100 Minuten seines Lebens aber auch mit deutlich schlechteren Streifen verbringen.

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Patrick Hughes 2010er car chase Australien Rache


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FUNNY PEOPLE (Extended Cut)


FUNNY PEOPLE (Extended Cut) FUNNY PEOPLE (Extended Cut) (Blu-ray: Universal, Großbritannien)
(OT: Funny People | USA 2009 | Regie: Judd Apatow)

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Als der Filmstar und Komiker George Simmons (Adam Sandler) erfährt, dass er an einer tödlichen Krankheit leidet, entschließt er sich dazu, wieder als Stand-Up-Comedian aufzutreten. So hatte er einst seine Karriere gestartet. Bei einem seiner Auftritte lernt er den Nachwuchs-Comedian Ira Wright (Seth Rogen) kennen. Simmons ist von dem jungen Talent sehr angetan und bietet Ira an, ihn als Gagschreiber zu engagieren…

Judd Apatow hat in den letzten paar Jahren in seiner Tätigkeit als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent ja ein richtiges kleines Universum aufgebaut. Bei den Filmen, in denen er seine Finger im Spiel hatte, handelte es sich meist um dramatische Komödien mit Überlänge, in denen derber Gross-Out-Humor ebenso seinen Platz fand wie leisere Untertöne und die sich vor allem dadurch auszeichneten, dass die handelnden Charaktere sorgfältig entwickelt und ernst genommen wurden. Funny People ist nach The 40 Year Old Virgin und Knocked Up nun der dritte Film, bei dem Apatow selbst Regie geführt hat und ich denke, dass dies wahrscheinlich nicht der beste aber vielleicht der bisher reifste Film im kompletten Universum - welches Streifen wie Superbad, Step Brothers, Pineapple Express oder Forgetting Sarah Marshall umfasst - gewesen sein dürfte.
Das Thema des mit einer mehr als üppigen Laufzeit von gut 2,5 Stunden ausgestatteten Films ist ernsthafter als gewohnt, die wirklich gelungenen Gags animieren eher zum Schmunzeln als zum Mitgröhlen und die etwas derberen Jokes verstecken sich ausschließlich in den Stand-Up-Sequenzen der beiden handelnden Comedians. Vielleicht hätte es dem Film aber gut getan, wenn das Thema um die lebensbedrohliche Krankenheit des von Adam Sandler gespielten George Simmons nicht so schnell mit der plötzlichen Heilung des eigentlich sterbenskranken Komikers abgehakt worden wäre. So zerfällt Funny People - deshalb auch mein Einwurf weiter oben, dass dies wohl nicht der beste Film im Universum sei - in zwei Hälften, die irgendwie nicht so recht zueinander passen wollen. Die eigentliche Ernsthaftigkeit des Streifens wirkt insbesondere im Schlussdrittel etwas konstruiert und aufgesetzt. Aber vielleicht habe ich das auch einfach nur so empfunden.
Adam Sandler hat sich bei mir persönlich mit seinem Auftritt in diesem Film endgültig rehabilitiert. Er gibt meines Erachtens eine mehr als beachtliche Vorstellung ab und beweist mit seinem Auftritt eindrucksvoll, dass er weitaus mehr auf dem Kasten zu haben scheint, als die meisten Leute - mich eingeschlossen - von ihm erwartet hätten. Wer in Sandler bisher hauptsächlich den Pausen-Clown in 08/15-Komödien gesehen hat, kann sich hier gerne vom Gegenteil überzeugen.

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Judd Apatow Adam Sandler Seth Rogen Jonah Hill Eric Bana Eminem 2000er female nudity San Francisco


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VIVA LAS VEGAS


VIVA LAS VEGAS VIVA LAS VEGAS (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Vegas Vacation | USA 1997 | Regie: Stephen Kessler)

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Clark Griswold (Chevy Chase) hat Las Vegas als ideales Urlaubsziel für seine Familie auserkoren. Doch kaum am Ziel der Träume angekommen verfällt Clark hoffnungslos seiner Spielsucht und sowohl seine Frau Ellen (Beverly D’Angelo) als auch seine beiden Kinder Rusty (Ethan Embry) und Audrey (Marisol Nichols) bekommen das Familienoberhaupt fast nicht mehr zu Gesicht. Fast logisch, dass alle drei fortan ihre eigenen Wege gehen. Während Rusty unbekümmert mit der Mafia anbandelt und Audrey sich als GoGo-Tänzerin versucht, verfällt Ellen dem unwiderstehlichen Charme von Schnulzensänger Wayne Newton...

Viva Las Vegas ist der bisher letzte Teil der Vacation-Reihe, entstanden 8 Jahre nach dem unvergesslichen Weihnachtsfest der Griswolds. Mit diesem Film wollte wohl vor allem Chevy Chase einen Comeback-Versuch unternehmen und seine mehr als ins Stocken geratene Karriere erneut ankurbeln. Es sollte beim gut gemeinten Versuch bleiben. Natürlich ist Viva Las Vegas erwartungsgemäß der schwächste Film der Reihe geworden. Gleichzeitig ist Stephen Kesslers Beitrag zur Reihe aber doch auch ziemlich weit davon entfernt, ein schlechter Film zu sein. Ja, auch der Ausflug der chaotischen Familie nach Las Vegas hat Spaß gemacht. Es zünden zwar nicht alle Gags und so ein Chaos-Feuerwerk wie in den Filmen zuvor gibt es hier auch nicht zu sehen, aber bei manchen Filmen zählt dann am Ende vielleicht auch einfach nur der gute Wille. Und der ist allen Beteiligten, allen voran natürlich Chevy Chase, der ein letztes Mal in die Rolle seines Lebens schlüpfen durfte, deutlich anzumerken. Ab und zu weht ein Hauch von Nostalgie durch diesen Film - wunderbar beispielsweise der Gastauftritt der immer noch unglaublich attraktiven Christie Brinkley, die im Auftaktfilm einst als "The Girl in the Ferrari" zu sehen war und hier ihre Minirolle als "Woman in Ferrari" wiederholt- , schaut die Genialität der ersten drei Streifen mal kurz um die Ecke und man fühlt sich irgendwie heimisch bei den Griswolds und den vielen Missgeschicken, die sie scheinbar überall hin begleiten. Kein phänomenaler, aber ein ausgesprochen schöner Abschluss einer tollen Filmreihe. Und Beverly D’Angelo war in diesem Film heiß wie selten zuvor. :love:

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Stephen Kessler Chevy Chase Beverly DAngelo Randy Quaid 1990er Sequel Las Vegas


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NIGHTMARE ON ELM STREET 5 - DAS TRAUMA


NIGHTMARE ON ELM STREET 5 - DAS TRAUMA NIGHTMARE ON ELM STREET 5 - DAS TRAUMA (DVD: Warner/New Line, Deutschland)
(OT: A Nightmare on Elm Street: The Dream Child | USA 1989 | Regie: Stephen Hopkins)
Infos zum Film: IMDB | OFDB


Mit ihren besonderen Fähigkeiten hat es Alice (Lisa Wilcox) nun schon längere Zeit geschafft, den gefährlichen Freddy Krueger (Robert Englund) von den Teenagern aus der Elm Street fernzuhalten. Doch der Schein trügt, denn Krueger findet einen neuen Weg, um in die Träume seiner Opfer zu gelangen…

Freddy Krueger ist einfach auch nicht tot zu bekommen und versucht im mittlerweile fünften Nightmare-Film erneut, sich in die Träume seiner Opfer zu schleichen. Dieses Mal mit Hilfe eines noch ungeborenen Kindes. Und auch in diesem Streifen kann man echte Abnutzungserscheinungen meines Erachtens noch nicht wirklich erkennen. Regisseur Stephen Hopkins - später immerhin für Filme wie Predator 2, Blown Away und Lost in Space verantwortlich - versucht das Niveau des Vorgängers zu halten und das gelingt ihm auch ziemlich gut. Die Traumsequenzen sind wieder ausgesprochen abwechslungsreich ausgefallen und toll gestaltet - allein die Motorradszene ist der absolute Hammer - und die Balance zwischen Humor (Freddy feuert wieder so einige erinnerungswürdige Oneliner ab - "It’s a boy!") und Spannung passt erneut. Und auch die Effekte, unter anderem von der KNB Effects Group rund um die Make-Up- und Effekt-Spezialisten Gregory Nicotero, Howard Berger und Robert Kurtzman gestaltet, sind wieder allererste Sahne. Ich befürchte allerdings, dass sich die Reihe spätestens mit dem nächsten Film ins Durchschnitts-Nirvana verabschieden wird. Den hab ich nicht mehr wirklich positiv in Erinnerung, wobei es auch schon wieder eine halbe Ewigkeit her ist, dass ich den zum letzten Mal gesehen habe.

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Stephen Hopkins Robert Englund 1980er Sequel Slasher


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FREITAG DER 13. TEIL VI - JASON LEBT


FREITAG DER 13. TEIL VI - JASON LEBT FREITAG DER 13. TEIL VI - JASON LEBT (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Jason Lives: Friday the 13th Part VI | USA 1986 | Regie: Tom McLoughlin)
Infos zum Film: IMDB | OFDB


Die Tatsache, dass der leblose Körper von Jason Voorhees ganz normal beerdigt wurde und nie völlig zerstört worden ist, lässt Tommy Jarvis (Thom Mathews) einfach keine Ruhe. Er entschließt sich dazu, Jasons Grab zu öffnen und den Leichnam zu verbrennen. Ein Entschluss mit schrecklichen Folgen…

Die Fans wollten ihren Jason zurück, die produzierenden Paramount Studios haben die Rufe erhört. Im mittlerweile sechsten Teil der Friday-Reihe treibt erneut ein putzmunterer Jason in den Wäldern rund um den Crystal Lake sein Unwesen und metzelt sich durch blutige 90 Minuten. Und auch der Charakter des Tommy Jarvis - dieses Mal gespielt von Thom Mathews - hat wieder eine tragende Rolle erhalten. Er ist - natürlich sehr zur Freude des Zuschauers - nämlich dafür verantwortlich, dass Jason sich wieder aus seinem Grab erheben konnte. Regisseur Tom McLoughlin verlässt sich in diesem sechsten Teil voll und ganz auf seinen Titelhelden und dessen abwechslungsreiche Kills. Nicht mal für die in den vorherigen Teilen doch immer wieder vorkommenden nackten Tatsachen ist hier mehr Platz und so etwas wie Spannung existiert praktisch auch nicht. Stattdessen wird sogar der eine oder andere Ausflug ins Reich des Humors unternommen (Stichwort: Paintball). Der Streifen ist zwar bei näherer Betrachtung nicht mehr als ein souverän heruntergekurbelter Slasher ohne großartige Überraschungsmomente, aber er weiß aus seinen Mitteln das Beste zu machen und auf diesem Niveau ganz vorzüglich zu unterhalten. Eines ist sicher: wenn die nächsten Teile ähnlich unterhaltsam sind wie dieser hier, stehen meiner Frau und mir noch einige äußerst vergnügliche Stunden mit Mr. Voorhees ins Haus.

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1980er car chase Sequel Slasher Tom McLoughlin


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WATCHMEN (Director’s Cut)


WATCHMEN (Director’s Cut) WATCHMEN (Director’s Cut) (Blu-ray: Warner, USA)
(OT: Watchmen | USA 2009 | Regie: Zack Snyder)
Infos zum Film: IMDB | OFDB


Rorschach (Jackie Earle Haley), ein früherer Superheld, der noch immer im Untergrund gegen das Verbrechen kämpft, versucht im USA der 80er Jahre, in dem Nixon noch immer Präsident ist und der Kalte Krieg mit der UdSSR sich auf dem Höhepunkt befindet, den Mord an seinem früheren Weggefährten Edward Blake (Jeffrey Dean Morgan) aufzuklären…

Der Film hat mich jetzt irgendwie weggeblasen. Einer dieser Streifen, die man wohl unmöglich beim ersten Ansehen in ihrer ganzen Größe fassen kann. Insbesondere wenn man wie ich die Vorlage nicht kennt. Dann dauert es nämlich schon eine gute Zeit, bis man sich in diesem Universum mit seinen ganzen verschiedenen Charakteren einigermaßen zurechtfindet. Aber auch trotz dieser "Bürde" und der teilweisen Planlosigkeit, die einen beim Ansehen ohne Vorkenntnisse immer mal wieder überkommt, ist Watchmen ein Film, der wirklich von der ersten Sekunde an eine regelrechte Sogwirkung entfaltet, den Zuschauer gebannt vor dem Bildschirm bzw. der Leinwand hält und über seine stolze Laufzeit von gut 3 Stunden absolut zu fesseln vermag. Einen Film von solcher Intensität und auch Komplexität hätte ich Regisseur Zack Snyder - der sich insbesondere mit seinem unsäglichen 300 ja nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat - ehrlich gesagt nicht wirklich zugetraut. Watchmen - zumindest in der von mir gesehenen Director's-Cut-Fassung - ein visuell mehr als beeindruckendes Filmerlebnis mit einer seltsam melancholischen Grundstimmung und einer nahezu perfekten Balance zwischen ruhigen Momenten und teils irrsinnigen Gewaltausbrüchen. Ich ziehe meinen imaginären Hut.

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Zack Snyder Jackie Earle Haley 2000er female nudity 80er Jahre New York


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BABY FACE


BABY FACE BABY FACE (DVD: Warner, USA)
(OT: Baby Face | USA 1933 | Regie: Alfred E. Green)
Infos zum Film: IMDB | OFDB


Nach dem plötzlichen Tod ihres tyrannischen Vaters entschließt sich die mittellose Lily Powers (Barbara Stanwyck) dazu, nach New York zu gehen und dort mit Hilfe ihrer Attraktivität ihren sozialen Status zu verbessern…

Im Jahr 1934 wurde in Hollywood endgültig der Hays Code durchgesetzt. Filme durften ab diesem Zeitpunkt keinerlei Obszönitäten mehr enthalten und überbordende Gewaltdarstellungen waren fortan ebenso tabu wie Filmenden, in denen der Böse als Sieger hervorgeht. Der angeblich immer größer werdenden Verrohung der Sitten in den Jahren zuvor sollte so Einhalt geboten werden.
Baby Face von Regisseur Alfred E. Green stammt aus dem Jahr 1933, einer Zeit, in der der Code zwar auf freiwilliger Basis schon angewandt werden sollte - was beispielsweise dazu führte, dass der Film um ganze 4 Minuten für den Kinostart gekürzt wurde -, die Filmemacher dies aber, wenn überhaupt, nur halbherzig befolgten. Und Baby Face ist - für damalige Verhältnisse - in der auf DVD netterweise vorliegenden, ungekürzten Pre-Release-Version, tatsächlich ziemlich heftiger Tobak.
Alfred E. Greens Film handelt von einer jungen Frau, die sich direkt aus der Gosse bis in die höchsten Stellen eines erfolgreichen Bankhauses schläft und vor keiner Intrige zurückschreckt, um ihre Ziele zu erreichen. Die Dialoge sind scharfzüngig und eindeutig zweideutig - wunderbar beispielsweise die Szene, in der ein junger John Wayne der verführerischen Femme fatale vorwirft, keine Zeit mehr für ihn zu haben und diese, weil sich ein Stelldichein mit ihm nicht mehr lohnt, da sie den nächsten Karriereschritt schon gemacht hat, darauf nur mit den Worten "I'm working so hard I have to go to bed early every night." antwortet - und Barbara Stanwyck in der Rolle des wortwörtlich über Leichen gehenden Vamp hat eine wirklich unglaubliche Präsenz und spielt einfach nur großartig. Sie ist eiskalt und verführerisch, ebenso verletzlich wie liebens- und hassenswert, auf eine ganz eigene Art und Weise verdammt sexy und für gut 75 Minuten definitiv eine der schönsten Frau, die je auf der großen Leinwand zu sehen waren. Toller Film, der eindeutig Lust auf mehr Filme aus der Pre-Code-Ära macht.

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Alfred E. Green Barbara Stanwyck John Wayne 1930er New York Pre Code Femme fatale


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SHAFT IN AFRIKA


SHAFT IN AFRIKA SHAFT IN AFRIKA (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Shaft in Africa | USA 1973 | Regie: John Guillermin)


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Privatdetektiv John Shaft (Richard Roundtree) wird angeheuert um einen Menschenhändlerring in Afrika das Handwerk zu legen…

Während Gordon Parks in den beiden Vorgängern durch eine eher gemächliche Erzählweise noch langsam Atmosphäre erzeugt und die Spannungsschraube stetig angezogen hat um den Zuschauer letztendlich in jeweils absolut überzeugende Showdowns zu entlassen, kümmert sich Regisseur John Guillermin einen feuchten Kehricht um so "banale" Sachen wie Spannungsaufbau, Atmosphäre oder Charakterentwicklung. Er wirft den Zuschauer gleich von Anfang an mitten ins Geschehen und sonderlich viel Zeit zum Durchatmen bleibt nicht während diesen kunterbunten gut 105 Minuten. Shaft in Afrika hat sich sein Blaxploitation-Siegel redlich verdient, ist er doch tatsächlich ein lupenreiner Exploiter, der seinen Plot einzig und allein dazu nutzt, Schauwerte an Schauwerte zu reihen. Verfolgungsjagden, Prügeleien, Schießereien, nackte Tatsachen - und mittendrin Richard Roundtree als John Shaft, eine Art schwarzer James Bond, für den ganz offensichtlich einst das Wort "Coolness" erfunden wurde. Nein, das hier war defnitiv nicht der beste der drei Shaft-Filme aus den 70ern. Aber unterhaltsam war er, meine Fresse!

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John Guillermin Richard Roundtree Aldo Sambrell 1970er car chase female nudity New York Paris Afrika Sequel Blaxploitation


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NIGHTMARE ON ELM STREET 4


NIGHTMARE ON ELM STREET 4 NIGHTMARE ON ELM STREET 4 (DVD: Warner/New Line, Deutschland)
(OT: A Nightmare on Elm Street 4: The Dream Master | USA 1988 | Regie: Renny Harlin)


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Nachdem es Freddy Krueger (Robert Englund) gelungen ist, sich aus seinem Grab zu befreien, startet er sogleich einen erneuten Feldzug gegen die Teenager aus der Elm Street, die seinen letzten Angriff überlebt haben…

Nach dem wirklich großartigen Vorgänger von Regisseur Chuck Russell hatte ich eigentlich erwartet, dass der direkte Nachfolger - einer der ersten Filme von Renny Harlin, der ja danach u.a. Die Hard 2, Cliffhanger und den sträflich unterschätzten The Long Kiss Goodnight drehen sollte - deutlich schwächer ausfallen würde. Die Messlatte wurde von Russell doch sehr hoch gelegt. Umso überraschter war ich letztendlich, dass auch der mittlerweile 4. Teil der [i]Nightmare[(i]-Reihe ein richtig guter Film geworden ist. Klar, er kommt nicht wirklich an Teil 3 heran, dafür fehlt es Harlins Film einfach an Spannung und Atmosphäre, was vor allem daran liegt, dass hier deutlich mehr Wert auf die komische Seite von Freddy gelegt wird und dessen schwarzer Humor ein zentrales Element des Films ist. Und auch das Setting an der Highschool und in den Wohnhäusern der Kids trägt zu dieser Erkenntnis bei, wirkt es doch weitaus nicht so bedrückend und bedrohlich wie das Setting in der psychiatrischen Anstalt aus Teil 3. Aber am im Endeffekt wichtigsten Element der ganzen Reihe, der Inszenierung der Träume, gibt es auch hier wahrlich gar nichts auszusetzen. Die Albtraumszenarien und die "creative kills" von Freddy sind ausgesprochen abwechslungsreich geraten und auch die Effektcrew rund um Genrespezialist Kevin Yagher hat mehr als überzeugende Arbeit geleistet. Es ist einfach schön, handgemachte Effekte zu sehen, die definitiv nicht aus dem Rechner stammen. Insgesamt betrachtet war der Streifen also wirklich weitaus besser als erwartet und ich bin schon sehr gespannt, wie sich der 5. Teil so schlagen wird.

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Renny Harlin Robert Englund Linnea Quigley 1980er female nudity Sequel Slasher


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FREITAG DER 13. TEIL V - EIN NEUER ANFANG


FREITAG DER 13. TEIL V - EIN NEUER ANFANG FREITAG DER 13. TEIL V - EIN NEUER ANFANG (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Friday the 13th: A New Beginning | USA 1985 | Regie: Danny Steinmann)


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Tommy Jarvis (John Shepherd) hat die Erlebnisse rund um den Crystal Lake bis heute nicht verkraftet und wurde in den letzten Jahren von einer Klinik in die nächste verfrachtet. Nun soll er in einer zur psychiatrischen Einrichtung umgebauten Farm endgültig von seinem Trauma geheilt werden. Doch kurz nach Tommys Ankunft geschehen die ersten Morde. Ist Jason Voorhees doch noch am Leben?

Der Mann mit der Hockey-Maske und der Machete ist zurück. Oder ist es doch nur ein Mann mit Hockey-Maske und Machete? Auch eine ungeschriebene Regel von Horrorfilmreihen: es gibt immer einen Teil, der irgendwie aus der Reihe tanzt. Innerhalb der Friday-Reihe dürfte diese Ehre eindeutig Film Nr. 5 zukommen. Regisseur Danny Steinmann sollte wohl etwas frischen Wind und Abwechslung in die Reihe bringen. Der Film verfolgt das weitere Schicksal von Tommy Jarvis, dem kleinen Jungen, der Jason am Ende des vierten Teils besiegt hat (Corey Feldman, der Tommy-Darsteller als Teil 4 ist in einer Traumsequenz zu Beginn des Films noch mal kurz mit von der Partie) und der nun als junger Mann in einer zur psychiatrischen Einrichtung umgebauten Farm von den traumatischen Erlebnissen seiner Kindheit endgültig geheilt werden soll. Kein Crystal Lake, kein Summer Camp, keine Teenies auf Ferien und tatsächlich kein Jason - der "echte" Jason taucht nur in kurzen Traumsequenzen auf. Und obwohl auch Teil 5 ein grundsolider Slasher mit extrem hohem Bodycount und ausgesprochen abwechslungsreichen Kills geworden ist, war das Fehlen von Jason und die Tatsache, dass sich ein anderer Killer hinter der Hockeymaske verborgen hat, damals wohl einfach zu viel für die Fans der Reihe und der Film dürfte die Erwartungen der Macher nicht ganz erfüllt haben. Schließlich haben die produzierenden Paramount Studios nach diesem Film das neue Konzept wieder verworfen, die alte Binsenweisheit "Don't fuck with the audience" beherzigt und den Fans ihren geliebten Jason im sechsten Teil zurückgegeben. Bis auf Teil 7 hatte dann sogar jeder Film den Namen "Jason" direkt im Titel. Denn nur wo auch Jason draufsteht, ist wirklich Jason drin.

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Danny Steinmann Corey Feldman 1980er female nudity Sequel Slasher


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NIGHTMARE ON ELM STREET 3 - FREDDY KRUEGER LEBT


NIGHTMARE ON ELM STREET 3 - FREDDY KRUEGER LEBT :love: NIGHTMARE ON ELM STREET 3 - FREDDY KRUEGER LEBT :love: (DVD: Warner/New Line, Deutschland)
(OT: A Nightmare on Elm Street 3: Dream Warriors | USA 1987 | Regie: Chuck Russell)


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Nancy Thompson (Heather Langenkamp), die einst die Angriffe von Freddy Krueger (Robert Englund) überlebte, arbeitet mittlerweile als Therapeutin und trifft in einer psychiatrischen Klinik auf eine Gruppe von Teenagern (u.a. Patricia Arquette), die angeblich unter Schlafstörungen leiden. Schon bald stellt sich heraus, dass der Grund für diese Schlafstörungen der gefährliche Freddy Krueger ist…

Eine ungeschriebene Regel von Fortsetzungen - insbesondere im Bereich des Horrorfilms - lautet ja eigentlich, dass diese so gut wie nie an das Original herankommen. Der dritte Teil der Nightmare-Reihe von Regisseur Chuck Russell ist genau eine dieser Ausnahmen, welche die Regel bestätigen. Ich würde sogar fast soweit gehen zu behaupten, dass dieser dritte Teil selbst den wirklich großartigen Auftaktfilm von Wes Craven fast ein bisschen in den Schatten stellt. Der Handlungsort in der psychiatrischen Klinik ist perfekt gewählt, die Rückkehr von Heather Langenkamp in der Rolle der Nancy ist in meinen Augen ein echter Glücksgriff und die Albtraum-Sequenzen sind einfach klasse umgesetzt - schon das allererste Szenario zu Beginn des Films ist wirklich "creepy as hell" - und überzeugen durch schön morbide und detailreiche Settings. Und auch Robert Englund dürfte hier seine beste Leistung in der Freddy-Rolle abgegeben haben Er findet die perfekte Balance zwischen "Schrecken" und "Spaß". Sein Freddy wirkt auf der einen Seite bedrohlich wie Hölle und feuert auf der anderen Seite bei seinen abwechslungsreichen Kills einen schwarz-humorigen Oneliner nach dem anderen ab. Klasse!

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Chuck Russell Heather Langenkamp Laurence Fishburne Patricia Arquette Robert Englund John Saxon 1980er female nudity Sequel Slasher


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LIEBE AM NACHMITTAG


LIEBE AM NACHMITTAG LIEBE AM NACHMITTAG (DVD: MGM/20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Love in the Afternoon | USA 1957 | Regie: Billy Wilder)


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Die junge Musikerin Ariane (Audrey Hepburn) lebt gemeinsam mit ihrem Vater (Maurice Chevalier) in einer kleinen Wohnung in Paris und ist von der Arbeit ihres Vaters einfach nur fasziniert. Der hat sich als Detektiv auf Seitensprünge spezialisiert und Ariane liebt es, heimlich in den Akten ihres Vaters zu stöbern und intime Details seiner Fälle herauszufinden. Als sie eines Tages zufällig mitbekommt, wie ein wütender Ehemann ankündigt, den rücksichtslosen Ehebrecher Frank Flannagan (Gary Cooper) umzubringen, entschließt sich Ariane dazu, den amerikanischen Playboy in seinem Hotelzimmer aufzusuchen und zu warnen. Ein Entschluss mit Folgen…

Mein Start ins Filmjahr 2012 begann mit einer klassischen Hollywood-Romanze. Und da ich schon wieder viel zu lange keinen Film mehr von Billy Wilder - der nun schon seit längerer Zeit zum Kreis meiner Lieblings-Regisseure gehört - gesehen habe, fiel die Wahl auf Liebe am Nachmittag. Der mit Audrey Hepburn, Gary Cooper und Maurice Chevalier hochkarätig besetzte Film steht in der Tradition der romantischen Hollywood-Komödien der 30er und 40er Jahre und erzählt die Geschichte des einfachen Mädchens, das sich in einen schwerreichen Playboy verliebt, auf eine herrlich unbeschwerte und wirklich federleichte Art und Weise. Die Dialoge, in meinen Augen der Kernpunkt eines jeden Wilder-Films, sind auch in dieser ersten von zahlreichen Zusammenarbeiten zwischen Billy Wilder und seinem langjährigen Co-Autor I.A.L. Diamond herrlich pointiert ausgefallen, wobei ihnen jedoch die extreme Scharfzüngigkeit und der schwarze Humor manch anderer Wilder-Filme praktisch vollkommen abgeht. Diese Scharfzüngigkeit hätte in diesem wunderbaren Film mit seinem ganz eigenen Flair und seiner einfach nur bezaubernden Audrey Hepburn aber auch irgendwie deplatziert gewirkt. Kino zum Wohlfühlen, dem man einfach nur gebannt und fasziniert folgt und das wie gemacht ist für einen trüben Sonntagnachmittag.

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Billy Wilder Audrey Hepburn Gary Cooper 1950er


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KILL BILL: VOL. 2


KILL BILL: VOL. 2 :love: KILL BILL: VOL. 2 :love: (DVD: Universal, Japan)
(OT: Kill Bill: Vol. 2 | USA 2004 | Regie: Quentin Tarantino)


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2 Namen konnte sie schon von ihrer Liste streichen, 3 stehen noch aus. Und die Braut (Uma Thurman) ist fest entschlossen, ihren begonnenen Rachefeldzug zu beenden…

Während sich Tarantino in Kill Bill: Vol. 1 insbesondere mit dem japanischen Exploitationfilm auseinandergesetzt hat, widmet er sich nun in Kill Bill: Vol. 2 dem Italowestern und dem Kino der Shaw Brothers. Wer damals nach dem Finale des ersten Teils vielleicht erwartet hatte, dass es in der Fortsetzung ähnlich spektakulär weitergeht, dürfte ziemlich enttäuscht gewesen sein. Tarantino lässt es in Kill Bill: Vol. 2 extrem ruhig angehen und actionreiche Höhepunkte sind rar gesät. Das Action-Highlight des Streifens dürfte dabei definitiv der einfach nur perfekt choreographierte Kampf zwischen der Braut und Elle Driver im Wohnmobil von Budd sein. Ansonsten legt Tarantino in der zweiten Hälfte seines gut 4-stündigen Racheepos das Hauptaugenmerk auf seine einfach nur wunderbaren Dialoge - ja, man kann dem Streifen durchaus eine gewisse Geschwätzigkeit vorwerfen - und eine Atmosphäre, die bei mir, unterstützt vom abermals grandios gewählten Soundtrack, eine Gänsehaut nach der anderen auslöst. Kill Bill kann man in meinen Augen eigentlich eh nur als eine Einheit betrachten und in dieser Einheit liebe ich diese mit Vol. 2 betitelte ruhigere Hälfte mindestens genauso sehr wie die Schauwertlieferantin welche auf den Namen Vol. 1 hört.
Auch wenn ich, bei einigermaßen objektiver Betrachtungsweise, definitiv zu dem Schluss kommen müsste, dass Jackie Brown der beste aller Tarantino-Filme ist, so muss ich doch rein subjektiv zugeben, dass mir Kill Bill neben Pulp Fiction am meisten bedeutet und dass ich - aus Sicht des Filmfreaks - Tarantino für Kill Bill am “dankbarsten“ bin. Nicht nur, dass ich selbst - wie beim vorherigen Eintrag schon geschrieben - durch diesen Film meine Liebe zum Exploitationkino entdeckt habe, nein, ich bin mir doch ziemlich sicher, dass es auch Tarantino, seinen Filmen (und von diesen eben insbesondere Kill Bill), seinem Nerdgehabe und seinem ständigen Namedropping in Interviews und öffentlich Auftritten, zu verdanken ist, dass es Filme wie Thriller: A Cruel Picture oder Lady Snowblood überhaupt auf DVD zu kaufen gibt.

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Quentin Tarantino Uma Thurman David Carradine Michael Madsen Daryl Hannah Gordon Liu Chia-Hui Bo Svenson Samuel L. Jackson Sid Haig Larry Bishop 2000er Sequel Rache


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KILL BILL: VOL. 1


KILL BILL: VOL. 1 :love: KILL BILL: VOL. 1 :love: (DVD: Universal, Japan)
(OT: Kill Bill: Vol. 1 | USA 2003 | Regie: Quentin Tarantino)


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Als die Braut (Uma Thurman) nach vier langen Jahren aus dem Koma erwacht, hat sie nur einen Gedanken: Rache an denen zu üben, die sie in diese Lage gebracht hatten und ihr dadurch ihr ungeborenes Kind namen…

Über sechs Jahre liegt die letzte Sichtung von Tarantinos Racheepos nun schon zurück. Es war mal wieder an der Zeit, sich beide Teile hintereinander anzuschauen. Wir haben den Silvesterabend dazu genutzt und das Jahr so ausklingen lassen. Es war ein ausgesprochen schönes Wiedersehen. Kill Bill: Vol. 1 ist für mich auch heute noch genauso faszinierend wie er es damals gewesen ist als ich ihn im Herbst 2003 erstmals im Kino gesehen hatte. Das ist einer der Filme, die mir persönlich verdammt viel bedeuten. Es war dieser Streifen, der mich endgültig für das Genrekino angefixt hat. Ich wollte die zitierten Vorbilder kennen lernen, habe das Internet nach den Referenzfilmen abgegrast und eine Liebe zum Exploitation-Film entwickelt, die nun schon seit über 8 Jahren andauert.
Die jetzige Sichtung von Kill Bill: Vol. 1 nach nun doch schon relativ langer Zeit war für mich insbesondere hinsichtlich der netten “Spot the Reference“-Spielerei ausgesprochen interessant. Man sieht den Film tatsächlich noch mal mit ganz anderen Augen, wenn man einen Teil der Vorbilder - und ich habe jede Menge davon in den letzten Jahren, auch schon vor dem Start dieses Filmtagebuchs, regelrecht in mich aufgesaugt - kennt und dann sieht, wie Tarantino das alles zu einem großen Ganzen verbunden hat. Und man entdeckt auch Kleinigkeiten, kleine Referenzen an Filme und Schauspieler, die einem zuvor nie aufgefallen sind, wie beispielsweise der neue Deckname der von Vivica A. Fox gespielten Vernita Green, die sich nach ihrem Leben als Profikillerin unter dem Namen “Jeannie Bell“ eine neue Identität aufgebaut hat. Wenn man nun wie ich erst ein paar Tage zuvor TNT Jackson gesehen hat, weiß man diesen Namen zuzuordnen.
Aber auch unabhängig von dieser “Spot the Reference“-Spielerei hat mir Kill Bill: Vol. 1 über seine komplette Laufzeit zum wiederholten Male einfach nur irrsinnig viel Spaß gemacht. Der Streifen ist eine echte Wundertüte mit unzähligen magischen Momenten, die oft nur in kurzen Einstellungen und scheinbar unbedeutenden Sequenzen liegen, mir - insbesondere auch im Zusammenspiel mit dem einfach nur grandios ausgesuchten Soundtrack - aber eine Gänsehaut nach der anderen verpassen. Ich liebe diesen Film! :love: :love: :love:

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Rache 2000er Gordon Liu Chia-Hui Daryl Hannah David Carradine Sonny Chiba Michael Madsen Lucy Liu Uma Thurman Quentin Tarantino


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MY TUTOR


MY TUTOR MY TUTOR (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: My Tutor | USA 1983 | Regie: George Bowers)


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Der stinkfaule Bobby (Matt Lattanzi) rasselt kurz vor den Sommerferien durch die Französisch-Prüfung und wird von seinem wohlhabenden Vater (Kevin McCarthy) zum Nachsitzen in den Ferien verdonnert. Doch da es sich bei der eigens engagierten Nachhilfelehrerin Terry Green (Caren Kaye) um eine ausgesprochen attraktive, junge Frau handelt, fallen Bobby die Nachhilfestunden alles andere als schwer…

Ich habe mir definitiv schon viel zu lange nichts mehr von Crown International Pictures angesehen. My Tutor ist eine dieser typischen Teenie-Sex-Komödien aus den 80ern und erfüllt praktisch alle Erwartungen - bzw. Befürchtungen, das liegt im Auge des jeweiligen Betrachters - die man an Filme dieser Art stellen kann. Die Handlung ist strunzdoof, die schauspielerischen Leistungen nicht der Rede wert und die Laufzeit des Streifens wird praktisch von Anfang an ausschließlich mit Schauwerten gefüllt. Wer nackte Brüste sehen will, ist hier genau richtig. Denn in dieser Hinsicht lohnt sich der Streifen echt. Hauptdarstellerin Caren Kaye ist - trotz 80er-Jahre-Frisur - wirklich nett anzusehen und in weiteren kurzen Nackedei-Auftritten gibt es die ausgesprochen schnuckeligen Graem McGavin und Jewel Shepard zu bewundern. Für Freunde von Russ Meyer gibt’s dann noch Kitten Natividad als vollbusige Prostituierte und die spätere Regisseurin Katt Shea (u.a. Poison Ivy und Carrie 2 - Die Rache) ist als Schlamm-Catcherin mit von der Partie. Der Babe-Faktor passt also durchaus. :D
Weitere ungeschriebene Regel für Filme dieser Art: Es verirrt sich eigentlich immer mindestens ein verdienter Altstar in einen solchen Film - hier ist es Kevin McCarthy, der seit den 50er Jahren in so einiger Genreproduktion mitgewirkt hat - und mindestens einer der jugendlichen Darsteller wird auch über das Mitwirken im jeweiligen Film hinaus bekannt. So geschehen mit Crispin Glover, der hier sein Leinwanddebüt gab.
Wer auf diese Art von Film steht, kann also gerne mal einen Blick riskieren. Allen anderen rate ich ab.

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George Bowers Katt Shea 1980er female nudity Sexploitation Teensploitation Crown International Pictures


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TOO HOT TO HANDLE


TOO HOT TO HANDLE TOO HOT TO HANDLE (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Too Hot to Handle | Philippinen/USA 1977 | Regie: Don Schain)


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Während Profikillerin Samantha Fox (Cheri Caffaro) in Manila eiskalt einen Auftrag nach dem anderen abschließt, versucht der ermittelnde Polizist Domingo De La Torres (Aharon Ipalé) gemeinsam mit seinem Partner Sanchez (Vic Diaz) der von Samantha gestarteten Mordserie auf den Grund zu gehen…

Too Hot to Handle, der dritte und leider letzte Film aus der ganz vorzüglichen “Lethal Ladies“-Collection von Shout! Factory steht den beiden anderen Streifen aus diesem Set in nichts nach. Auch bei Too Hot to Handle handelt es sich um einen von Cormans Filipino-Exploitern - Regie führte bei diesem Film allerdings Don Schain und nicht Cirio H. Santiago - und abermals steht eine Frau auf Rachefeldzug im Mittelpunkt. Die Production Values schienen mir hier etwas höher gewesen zu sein als bei den anderen beiden Streifen und auch auf die Story wurde in diesem Film ein bisschen mehr wert gelegt. Ansonsten ist aber natürlich alles wie gewohnt. Too Hot to Handle geizt weder mit Action noch mit nackten Tatsachen und packt - insbesondere beim ersten Auftragsmord - eine ganz gehörige Portion an Sleaze noch mit oben drauf. Das alles sieht man als Freund des schlechten Geschmacks ja immer gerne, auch wenn Hauptdarstellerin Cheri Caffaro, die sich wirklich ausgesprochen oft komplett nackig macht und hier übrigens in ihrem letzten von insgesamt nur sieben Filmauftritten zu sehen ist, sicher nicht jedermanns Frauengeschmack treffen dürfte. Die freizügige Blondine mit ihrer eher etwas derberen Schönheit - ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben sollte - sah damals, obwohl erst 32 Jahre alt, schon ganz schön “verbraucht“ und weitaus älter aus und wenn ich sie so mit den Leading Ladies der beiden anderen Filme in diesem Set vergleiche, muss ich doch sagen, dass zwischen ihrer Ausstrahlung und ihrem Sex-Appeal und der Ausstrahlung und dem Sex-Appeal von Jillian Kesner und insbesondere Jeannie Bell doch Welten liegen. Dem Unterhaltungsfaktor und dem Spaß an dem Streifen hat die in meinen Augen etwas unattraktivere Hauptdarstellerin jedoch keineswegs geschadet. Wer auf B-Movies und Exploitation steht, sollte sich dieses wunderbare Set auf jeden Fall zulegen. Ich freue mich jetzt schon auf die Veröffentlichung der “Lethal Ladies“-Collection Nr. 2 in wenigen Wochen, in der dann die Filme The Arena, Fly Me und Cover Girl Models enthalten sein werden.

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Don Schain Cheri Caffaro 1970er female nudity Rache Sexploitation New World Pictures


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INTIMATE CONFESSIONS OF A CHINESE COURTESAN


INTIMATE CONFESSIONS OF A CHINESE COURTESAN INTIMATE CONFESSIONS OF A CHINESE COURTESAN (DVD: Celestial, Hongkong)
(OT: Ai Nu | Hongkong 1972 | Regie: Chor Yuen)


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Die skrupellose Lady Chun (Betty Pei Ti) benötigt ständig Nachschub für ihr Edelbordell und wird von einer Bande von Gangstern regelmäßig mit neuen, jungen Frauen versorgt, die diese zuvor gekidnappt haben. Dieses Schicksal ereilt auch die ebenso stolze wie attraktive Ai Nu (Lily Ho Li-Li), deren Willen es nun von Lady Chun zu brechen gilt…

Bei dieser Shaw-Brothers-Produktion aus dem Jahr 1972 handelt es sich nicht - wie der internationale, englische Titel vielleicht vermuten lässt - um einen Ausflug in schlüpfrigere Genregefilde, sondern um einen ausgesprochen geradlinigen Rachestreifen. Ich kenne jetzt noch nicht so extrem viele Filme aus dem Shaw-Katalog, aber dieser hier gehört zu den bisher besten Streifen, die ich von dem umtriebigen Studio gesehen habe. Das liegt vor allem an der Übersichtlichkeit, die Intimate Confessions of a Chinese Courtesan auszeichnet. Keine unzähligen Subplots, keine unüberschaubare Anzahl an Charakteren, sondern vielmehr eine spannende, einfach gestrickte Story, die optimal zu unterhalten weiß. Dass mit Lily Ho Li-Li in der Rolle der titelgebenden Ai Nu und Betty Pei Ti in der Rolle der Bordell-Betreiberin Lady Chun zwei ausgesprochen hübsch anzusehende Damen die weiblichen Hauptrollen bekleiden schadet dem Unterhaltungs- und Schauwert-Potential des Streifens natürlich ebenso wenig wie so manche nackte Tatsache (leider entblättert sich keine der schnuckeligen Hauptdarstellerinnen) und das grandiose Finale, in dem dann wieder mal die ausgefeilten Kampfchoreographien der Shaw Brothers bewundert werden können und das zudem mit ein paar hübsch derben Splattereffekten aufwartet. Es gibt Blutfontänen und abgetrennte Körperteile zu bestaunen. :D Ein Film, der riesige Lust auf weitere Streifen dieser Art macht. Mal schauen, wann ich Zeit für den nächsten Film aus dem Shaw-Kosmos finde.

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Chor Yuen 1970er female nudity Rache Shaw Brothers


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MERRY CHRISTMAS MR. LAWRENCE


MERRY CHRISTMAS MR. LAWRENCE MERRY CHRISTMAS MR. LAWRENCE (DVD: Kinowelt/Arthaus, Deutschland)
(OT: Merry Christmas Mr. Lawrence | Großbritannien/Japan 1983 | Regie: Nagisa Ôshima)


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In einem japanischen Kriegsgefangenenlager zu Zeiten des 2. Weltkriegs versuchen die britischen Gefangenen (u.a. Tom Conti) einfach nur zu überleben. Als eines Tages der rebellische Jack Celliers (David Bowie) in das Lager eingeliefert wird, kommt es zwischen ihm und den japanischen Verantwortlichen (u.a. Takeshi Kitano), insbesondere dem befehlshabenden Captain Yonoi (Ryûichi Sakamoto), zu ernsthaften Machtkämpfen…

Merry Christmas Mr. Lawrence spielt in einem japanischen Kriegsgefangenenlager zu Zeiten des zweiten Weltkrieges, ist dabei aber weniger ein Kriegs- oder Gefängnisfilm, sondern viel mehr eine Studie über das Aufeinanderprallen zweier gänzlich verschiedener Kulturen. Die Japaner, für die Ehre das höchste Gut ist, und die eher bereit sind zu sterben, als ihre Ehre aufs Spiel zu setzen, treffen auf die britischen Gefangenen, denen es einzig und allein darum geht, die Gefangenschaft möglichst unbeschadet zu überstehen. Merry Christmas Mr. Lawrence erzählt nun, wie beide Parteien versuchen, sich irgendwie miteinander zu arrangieren. Der ausgesprochen ruhige Film von Regisseur Nagisa Ôshima ist mit Tom Conti, Ryûichi Sakamoto, Takeshi Kitano und insbesondere David Bowie in der Rolle des rebellischen Jack Celliers ganz vorzüglich besetzt und überzeugt durch die glaubwürdige Darstellung dieses “Culture Clashs“ und die hervorragenden Leistungen der Schauspieler. Ein Filmerlebnis der intensiveren Art. Absolut empfehlenswert!

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Nagisa Ôshima David Bowie Takeshi Kitano 1980er 40er Jahre


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BLACK X-MAS (Unrated)


BLACK X-MAS (Unrated) BLACK X-MAS (Unrated) (DVD: Dimension, USA)
(OT: Black Christmas | Kanada/USA 2006 | Regie: Glen Morgan)


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Nach langen Jahren in der psychiatrischen Anstalt gelingt dem gefährlichen Psychopathen Billy Lenz (Robert Mann) am Weihnachtsabend endlich die Flucht aus der Einrichtung. Billy macht sich sogleich auf den Weg zu seinem Elternhaus, welches mittlerweile von einer Studentinnenverbindung genutzt wird und in dem die nicht in die Ferien abgereisten Studentinnen (u.a. Michelle Trachtenberg, Mary Elizabeth Winstead) gemeinsam mit ihrer Hausmutter (Andrea Martin) Weihnachten feiern…

So, das Remake gleich hinterher geschoben. Wenn man so den direkten Vergleich hat, muss man natürlich feststellen, dass dieses - wie so oft bei Remakes - gegen das fantastische Original ganz gehörig abstinkt. So etwas wie Spannung und Atmosphäre gibt es in Morgans Black Christmas nicht wirklich - dafür wird weitaus häufiger und blutiger gestorben als im Original. Außerdem gibt Glen Morgan in diesem Film - insbesondere durch zahlreiche Rückblenden - dem Killer ein Gesicht und raubt ihm so die mysteriöse und unheimliche Aura. Und dann ist die Besetzung des “Final Girl“ eine ziemliche Katastrophe geworden. Gut, Katie Cassidy sieht sicher nicht schlecht aus, aber sie kommt irgendwie total unsympathisch rüber. Und wenn man in der Cast-Liste außerdem Jungdarstellerinnen wie Mary Elizabeth Winstead und Michelle Trachtenberg hat, mit denen ich persönlich als Zuschauer viel besser mitfiebern hätte können und die in meinen Augen auch weitaus sympathischer rüberkommen, hätte man die Wahl der Darstellerin des “Final Girl“ vielleicht doch etwas überdenken sollen. Aber ich will jetzt gar nicht zu sehr über Glen Morgans Film herziehen. Wenn man versucht, den Streifen losgelöst vom Original zu betrachten, kann man durchaus unterhaltsame 90 Minuten mit ihm verbringen. Er findet seinen Platz irgendwo zwischen den vielen Horrorfilmen des 21. Jahrhunderts ohne qualitativ großartig nach oben oder unten auszureißen. Außerdem finde ich es gut, dass Glen Morgan sich bei seinem Remake die Freiheit genommen hat, die Vorlage nur als Ausgangssituation zu betrachten und versucht hat, seine eigene Geschichte zu erzählen. Nichts ist für mich persönlicher langweiliger als Remakes, die eine 1-zu-1-Kopie der Originale darstellen. Und - wie schon beim vorherigen Eintrag zu Clarks Film geschrieben - wenn durch das Remake vielleicht auch ein paar Leute mehr als üblich auf das vorzügliche Original aufmerksam werden, ist die Existenz dieses Streifens schon mehr als gerechtfertigt.

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Glen Morgan Michelle Trachtenberg Mary Elizabeth Winstead 2000er female nudity Remake Slasher


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BLACK CHRISTMAS


BLACK CHRISTMAS BLACK CHRISTMAS (DVD: Capelight, Deutschland)
(OT: Black Christmas | Kanada 1974 | Regie: Bob Clark)


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Eine Gruppe von Studentinnen (u.a. Olivia Hussey, Margot Kidder) hält in ihrem Verbindungshaus eine Weihnachtsfeier ab, nicht ahnend, dass ich im Dachboden des Hauses ein gefährlicher Psychopath versteckt hält…

Unabhängig vom großen Einfluss von Hitchcocks Psycho auf das Genre des Slasher-Films wird ja doch Carpenters Halloween gemeinhin als Ur-Slasher bezeichnet. Dabei wird leider geflissentlich übersehen, dass Regisseur Bob Clark bereits vier Jahre früher mit Black Christmas einen typischen Slasher abgeliefert hat. Und dieser Streifen hat es tatsächlich in sich. Black Christmas ist extrem spannend ausgefallen und neben dem vor kurzer Zeit gesehenen The Psychic von Lucio Fulci war das hier wirklich einer der spannendsten und gruseligsten Filme, die ich seit langem gesehen habe. Dafür sorgte zum einen das Setting in diesem riesigen Verbindungshaus mit all seinen verwinkelten Treppenaufgängen und den unheimlichen Schatten überall, zum anderen die Tatsache, dass man die Atmosphäre und die Stimmung des Films einfach nur als unheimlich, gruselig und bedrückend bezeichnen kann. Als Zuschauer kriegt man den Killer eigentlich nie richtig zu sehen, aber man weiß, wo er sich aufhält und hat gegenüber den Protagonisten im Film immer einen Wissensvorsprung. Dadurch zittert und bangt man irgendwie um so mehr mit den potentiellen Opfern und insbesondere die einfach nur zuckersüße Olivia Hussey spielt die Rolle des “Final Girl“ so überzeugend, dass einem gar nichts anderes übrig bleibt, als sich um ihr Schicksal die größten Sorgen zu machen. Überhaupt ist dieser Film ganz großartig besetzt. Neben Olivia Hussey sind u.a. John Saxon, Margot Kidder und Art Hindle mit von der Partie. Lauter bekannte Gesichter aus zahlreichen Film- und TV-Auftritten.
Für mich war das nun die erste Begegnung mit diesem Film und ich bin wirklich absolut beeindruckt. Es wäre wünschenswert, wenn dieser Streifen - vielleicht auch aufgrund des Remakes aus dem Jahr 2006 - irgendwann die Aufmerksamkeit bekommen würde, die er zweifelsohne verdient hat.

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Bob Clark Olivia Hussey Margot Kidder John Saxon 1970er Slasher


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LIEBE BRAUCHT KEINE FERIEN


LIEBE BRAUCHT KEINE FERIEN LIEBE BRAUCHT KEINE FERIEN (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: The Holiday | USA 2006 | Regie: Nancy Meyers)


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Amanda Woods (Cameron Diaz), eine in Los Angeles lebende Produzentin von Filmtrailern, hat die Schnauze von ihrem untreuen Freund Ethan (Edward Burns) endgültig voll und setzt diesen kurz vor Weihnachten vor die Türe. Um Ethan zu vergessen möchte Amanda irgendwo in der Einsamkeit ein paar Tage alleine für sich verbringen. Im Internet stolpert sie über ein Haustausch-Programm und das kleine Anwesen der englischen Journalistin Iris (Kate Winslet), die ebenfalls unter Liebeskummer leidet. Die beiden Frauen machen den Deal perfekt und so taucht jede in eine für sie völlig neue Welt ein...

So, noch ein kleiner Abstecher in mein diesjähriges Weihnachtsprogramm. Liebe braucht keine Ferien hab ich am zweiten Weihnachtsfeiertag angeschaut und das heißt, dass ich es langsam aber sicher tatsächlich schaffe, mit dem Filmtagebuch wieder auf den aktuellen Stand zu kommen. Hätte ich ehrlich gesagt vor 6 Wochen noch nicht für möglich gehalten. Liebe braucht keine Ferien von Regisseurin Nancy Meyers ist Wohlfühl-Kino wie es im Buche steht und passt einfach perfekt in diese Jahreszeit. Der zu Weihnachten und rund um den Jahreswechsel spielende Film ist jetzt zwar kein absolutes Highlight wie beispielsweise Tatsächlich... Liebe, der für mich der beste Weihnachtsfilm des letzten Jahrzehnts ist, wenn man sich aber einfach mal gefangen nehmen lässt und über den einen oder anderen Logikfehler hinwegsehen kann, bietet der mit Cameron Diaz, Kate Winslet, Jude Law, Jack Black und Eli Wallach einfach nur hervorragend besetzte Film nicht nur 130 Minuten lang ausgesprochen kurzweilige Unterhaltung, sondern tut einem beim Zuschauen einfach nur gut. Insbesondere die Sequenzen mit Kate Winslet und Eli Wallach sorgen immer wieder für Gänsehaut und so einige magische Momente. Wer mit romantischen Komödien sowieso nicht so viel anfangen kann, wird sich auch hier grausig abwenden, da bin ich mir sicher. Alle anderen sollten sich Liebe braucht keine Ferien für Weihnachten 2012 definitiv auf die “Watch-List“ schreiben. Es lohnt sich!

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Nancy Meyers Cameron Diaz Kate Winslet Jude Law Jack Black Eli Wallach Shannyn Sossamon Dustin Hoffman 2000er Los Angeles


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G.I. JOE - GEHEIMAUFTAG COBRA


G.I. JOE - GEHEIMAUFTAG COBRA G.I. JOE - GEHEIMAUFTAG COBRA (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: G.I. Joe: The Rise of Cobra | Tschechien/USA 2009 | Regie: Stephen Sommers)


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Ein Militärkonvoi unter der Führung von Captain Duke Hauser (Channing Tatum) soll eine gefährliche Waffe von A nach B transportieren und wird dabei von der Terrororganisation Cobra (u.a. Sienna Miller) überfallen, welche die Waffe unbedingt in ihren Besitz bringen und so die Weltherrschaft an sich reißen will. In letzter Sekunde kann eine geheime Kommandoeinheit (u.a. Rachel Nichols) den Angriff vereiteln und die Waffe in Sicherheit bringen. Doch die Terroristen geben noch lange nicht auf…

Ähnlich wie Bays Transformers-Filme basiert auch G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra von Stephen Sommers auf Spielzeugfiguren und einer dazugehörigen Zeichentrickserie aus den 80ern. Jeder, der hier also so etwas wie eine im höchsten Maße anspruchsvolle Story oder sorgfältig gezeichnete Charaktere erwartet und über Sommers kunterbuntes Popcorn-Spektakel dann herfällt, weil eben genau diese Erwartungen nicht erfüllt worden sind, sollte sich vielleicht doch ernsthaft fragen, ob er im richtigen Film gelandet ist. Allen anderen Zuschauern darf man nur verdammt viel Spaß mit dieser grandiosen Wundertüte von einem Film wünschen. Sommers inszeniert hier über die komplette Laufzeit von 2 Stunden Popcorn-Entertainment der allerersten Sorte. Die Action ist brachial - allein die Verfolgungsjagd durch die Straßen von Paris lohnt die Sichtung des Streifens - und so grandios getimt, dass die Materialschlacht eigentlich zu keinem Zeitpunkt ermüdend wird. Und das ist ja doch eine Kunst, die nicht unbedingt alle Action-Regisseure beherrschen. Insbesondere der im selben Jahr gestartete zweite Teil von Transformers hat eben genau das nicht hingekriegt und den Zuschauer mit seinen überbordenden Actionsequenzen ab einem gewissen Punkt einfach nur gelangweilt. Sommers macht mit G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra eigentlich alles richtig, was man bei dieser Art von Kino richtig machen muss. Und sowohl Sienna Miller als auch Rachel Nichols sind ja wohl einfach nur “smoking hot“! Und verdammt, es spielen sogar Ninjas mit. Klasse! :puni2:

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Stephen Sommers Sienna Miller Joseph Gordon-Levitt Dennis Quaid Brendan Fraser 2000er Femme fatale car chase Nahe Zukunft Paris


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DREI MANN IN EINEM BOOT


DREI MANN IN EINEM BOOT DREI MANN IN EINEM BOOT (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Drei Mann in einem Boot | Deutschland/Österreich 1961 | Regie: Helmut Weiss)


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Die beiden Werbefachleute Harry Berg (Hans-Joachim Kulenkampff) und Jo Sommer (Walter Giller) verbringen einen Arbeitsurlaub am Bodensee, werden aber immer wieder von Fee (Ida Boros), einer aufdringlichen Ex-Freundin Harrys, gestört, die nicht wahrhaben will, dass die Beziehung zwischen ihnen beendet ist. Um Fee zu entkommen, mieten sich Harry und Jo kurzerhand ein Boot und nehmen - gutmütig wie sie sind - den ebenfalls am Bodensee seinen Urlaub mit der Familie verbringenden Georg Nolte (Heinz Erhardt) mit an Bord. Der wünscht sich nämlich nichts mehr, als ein paar entspannte Tage ohne seine Frau (Loni Heuser) zu verbringen. Doch das Trio hat die Rechnung ohne die Damenwelt gemacht. Die beiden “verlassenen“ Frauen tun sich zusammen und nehmen die Verfolgung auf…

Mal wieder ein kleiner Ausflug in die Niederungen deutscher Unterhaltung aus den 50er und 60er Jahren. Ich mag Heinz Erhardt und seine Kalauer und entsprechend kurzweilig empfand ich auch Drei Mann in einem Boot, einem dieser Paradebeispiele für Komödien aus der damaligen Zeit. Eine extrem einfach gestrickte Handlung, klischeehafte Figuren, ein paar Altherrenwitze, ein paar Gesangseinlagen - mit “harmlos“ ist das ganze noch viel zu spektakulär ausgedrückt. Obwohl ein Aspekt auch in diesem Film doch ziemlich herausgestochen ist. Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie das Frauenbild in diesen alten Schinken ausgesehen hat. Heute kann man das eigentlich nur noch milde belächeln und als charmant-naiv abtun, aber ich bin mir sicher, dass militanten Feministinnen auch bei heutiger Sichtung dieses Streifens noch gehörig der Kamm schwellen dürfte. Denn auch wenn die männlichen Protagonisten am Ende dann doch in den Armen ihrer jeweiligen Liebsten landen, was zuvor an frauenfeindlichen Sprüchen und Witzen abgefeuert wird, ist in seiner Quantität doch bemerkenswert.

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Helmut Weiss Heinz Erhardt 1960er


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MACH’S NOCH EINMAL SAM


MACH’S NOCH EINMAL SAM MACH’S NOCH EINMAL SAM (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Play It Again, Sam | USA 1972 | Regie: Herbert Ross)


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Nachdem ihn seine Frau verlassen hat, versinkt der Filmkritiker Allan (Woody Allen) in Selbstmitleid. Sein bester Freund Dick (Tony Roberts) und dessen Frau Linda (Diane Keaton) versuchen daraufhin, Allan aus seiner Lethargie zu befreien und ihn wieder zu verkuppeln. Doch alle Kuppelversuche schlagen fehl und Allan muss plötzlich erkennen, dass sein Herz allein für Linda zu schlagen scheint…

Mach’s noch einmal Sam markiert die erste Zusammenarbeit zwischen Woody Allen und Diane Keaton, damals noch unter der Regie von Herbert Ross, die den Grundstein für viele weitere gemeinsame Filme der beiden Schauspieler legen sollte. Woody Allen spielt in Mach’s noch einmal Sam eigentlich schon genau die Art von Figur, die später in Streifen wie Manhattan oder Der Stadtneurotiker zu seinem Markenzeichen werden sollte und mit der er sich sicher einen Platz im Herzen nicht gerade weniger Filmfans erobert haben dürfte. Seiner Figur in Ross’ Film geht allerdings der Zynismus und der schwarze Humor der später von ihm gespielten Charaktere noch größtenteils ab. Stattdessen gibt es hier eine gehörige Portion Selbstironie und auch ein gewisser Hang zum Slapstick ist deutlich zu erkennen. Der von Woody Allen einfach nur hervorragend verkörperte Allan ist einem als Zuschauer mit seiner charmanten, schusseligen Art von der ersten Sekunde an sympathisch und man wünscht Allan von ganzem Herzen, dass er irgendwie sein Glück finden möge. Mach’s noch einmal Sam ist einer dieser Filme zum Wohlfühlen, mit Sequenzen für die der Begriff “Magic Moment“ erfunden wurde - allein die Anfangsszene im Kino ist pure Magie -, eine Liebeserklärung an das Leben, die Liebe und insbesondere auch an das Kino und zwar in Form des großen Klassikers Casablanca, der von Allan geradezu vergöttert wird und der eine wichtige Rolle für die Geschichte dieses wunderbaren Films spielt. Großartig!

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Herbert Ross Woody Allen Diane Keaton 1970er San Francisco New Hollywood


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PURE


PURE PURE (DVD: Wicked Pictures, USA)
(OT: Pure | USA 1996 | Regie: Brad Armstrong/Greg Steelberg)

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Eine blonde Schönheit (Jenna Jameson) liegt nackt in ihrem Bett und gewährt Einblicke in ihre intimsten Träume und geheimsten sexuellen Fantasien...

Pure ist eine Produktion aus den Anfangsjahren von Wicked Pictures und ein gutes Beispiel dafür, wie sehr sich HC-Produktionen im High-Budget-Bereich innerhalb der letzten 2 Jahrzehnte verändert haben. Mit Jenna Jameson - die im Laufe der Jahre zum absoluten Superstar der Adult-Branche werden sollte - als Leading Lady kurbelten die Mannen um Brad Armstrong & Co. mit sichtlich niedrigem Budget einen Film nach dem anderen herunter und verdienten sich so - aufgrund der unglaublichen Beliebtheit und Popularität ihres Contract Stars - wahrscheinlich eine goldene Nase. Geld, das schließlich in aufwänderige Produktionen gesteckt werden konnte. Ich wage mal zu behaupten, dass ohne Jenna Jameson, die erst bei Wicked und danach bei Vivid unter Vertrag stand, ein Revival des Feature Films, welches ab Mitte der 90er Jahre stattgefunden hat, wohl nicht so leicht möglich gewesen wäre. Pure selbst ist allerdings noch weit davon entfernt, als Feature-Produktion bezeichnet werden zu können. Eine kurze Ansage von Jenna, dass sie den Zuschauer nun an ihren geheimen Fantasien teilhaben lässt und anschließend eine Aneinanderreihung von nicht zusammenhängenden Sexszenen - die allerdings ziemlich scharf und abwechslungsreich inszeniert sind - in größtenteils kärglich eingerichteten Sets (lediglich das Setting der letzten Sequenz in einer Hippie-Bude im 70er-Jahre-Stil bleibt als kleines Ausstattungs-Highlight in Erinnerung). Das war es dann schon mit der “Rahmenhandlung“. Freunde von echtem High-Budget-Porn dürfte Pure eher enttäuscht zurücklassen. Fans von Jenna Jameson kommen aber definitiv auf ihre Kosten und werden sicher ihre Freude mit dem Streifen haben. :D

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