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One Night Stands und wahre Liebe





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BABY FACE



BABY FACE BABY FACE (DVD: Warner, USA)
(OT: Baby Face | USA 1933 | Regie: Alfred E. Green)
Infos zum Film: IMDB | OFDB


Nach dem plötzlichen Tod ihres tyrannischen Vaters entschließt sich die mittellose Lily Powers (Barbara Stanwyck) dazu, nach New York zu gehen und dort mit Hilfe ihrer Attraktivität ihren sozialen Status zu verbessern…

Im Jahr 1934 wurde in Hollywood endgültig der Hays Code durchgesetzt. Filme durften ab diesem Zeitpunkt keinerlei Obszönitäten mehr enthalten und überbordende Gewaltdarstellungen waren fortan ebenso tabu wie Filmenden, in denen der Böse als Sieger hervorgeht. Der angeblich immer größer werdenden Verrohung der Sitten in den Jahren zuvor sollte so Einhalt geboten werden.
Baby Face von Regisseur Alfred E. Green stammt aus dem Jahr 1933, einer Zeit, in der der Code zwar auf freiwilliger Basis schon angewandt werden sollte - was beispielsweise dazu führte, dass der Film um ganze 4 Minuten für den Kinostart gekürzt wurde -, die Filmemacher dies aber, wenn überhaupt, nur halbherzig befolgten. Und Baby Face ist - für damalige Verhältnisse - in der auf DVD netterweise vorliegenden, ungekürzten Pre-Release-Version, tatsächlich ziemlich heftiger Tobak.
Alfred E. Greens Film handelt von einer jungen Frau, die sich direkt aus der Gosse bis in die höchsten Stellen eines erfolgreichen Bankhauses schläft und vor keiner Intrige zurückschreckt, um ihre Ziele zu erreichen. Die Dialoge sind scharfzüngig und eindeutig zweideutig - wunderbar beispielsweise die Szene, in der ein junger John Wayne der verführerischen Femme fatale vorwirft, keine Zeit mehr für ihn zu haben und diese, weil sich ein Stelldichein mit ihm nicht mehr lohnt, da sie den nächsten Karriereschritt schon gemacht hat, darauf nur mit den Worten "I'm working so hard I have to go to bed early every night." antwortet - und Barbara Stanwyck in der Rolle des wortwörtlich über Leichen gehenden Vamp hat eine wirklich unglaubliche Präsenz und spielt einfach nur großartig. Sie ist eiskalt und verführerisch, ebenso verletzlich wie liebens- und hassenswert, auf eine ganz eigene Art und Weise verdammt sexy und für gut 75 Minuten definitiv eine der schönsten Frau, die je auf der großen Leinwand zu sehen waren. Toller Film, der eindeutig Lust auf mehr Filme aus der Pre-Code-Ära macht.

TRAILER:


Alfred E. Green Barbara Stanwyck John Wayne 1930er New York Pre Code Femme fatale



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Splatter-Fanatic
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