Der kleine Löwe Ryan (Greg Cipes) steht im New Yorker Zoo im Schatten seines übermächtig erscheinenden Vaters Samson (Kiefer Sutherland), welcher sämtliche Tiere durch Geschichten seiner vielen Abenteuer zu beeindrucken weiß. Ryan sehnt sich nach ähnlichen Erlebnissen und diese Sehnsucht scheint sich zu erfüllen, als er sich in einem Container versteckt und versehentlich nach Afrika verschifft wird...
Ein Jahr nach DreamWorks Madagascar schickte auch Disney eine Gruppe von Zootieren in Tierisch wild auf eine abenteuerliche Reise. Das Ergebnis ist ähnlich unterhaltsam ausgefallen wie in Madagascar. Die animierten Viecher sind zielpublikumgerecht absolut nett und knuffig anzusehen, die Gags sitzen und die jetzt nicht unbedingt komplett überzeugende Story ist durchaus rasant inszeniert. Ich hatte meinen Spaß und hin und wieder schaue ich mir Filme dieser Art ausgesprochen gerne an.
Der mächtige Vampirfürst Viktor (Bill Nighy) hat durch erfolgreiches Kreuzen von Menschen und Werwölfen die Rasse der Lykaner erschaffen, die ihr Dasein als Sklaven der Vampire fristen sollen. Doch als sich ausgerechnet sein Vorzeigegeschöpf Lucien (Michael Sheen) in seine Tochter Sonja (Rhona Mitra) verliebt und Viktor diese Liaison nicht zulassen will, wird dadurch ein blutiger Krieg zwischen Vampiren und Lykanern ausgelöst...
Die ersten beiden Underworld-Filme fand ich absolut klasse und zähle sie auch zu meinen persönlichen Blockbuster-Favoriten. Beim dritten Film wurde nun Len Wiseman durch den Special-Effects-Spezialisten Patrick Tatopoulos auf dem Regiestuhl ersetzt, anstelle von Kate Beckinsale ist Rhona Mitra mit von der Partie und damit das Fehlen der von Kate Beckinsale verkörperten Seline erklärt werden konnte, wurde die Handlung kurzerhand vor den beiden ersten Teilen angesiedelt. Eine Prequel also, in dem der Ursprung des Krieges zwischen den Vampiren und den Lykanern das Thema sein sollte. So wirklich überzeugt hat mich der Streifen nicht. Die Handlung gibt nicht sonderlich viel her, das ganze Spektakel ist - typische Blockbusterkrankheit des neuen Jahrtausends - mal wieder viel zu hektisch und zu unübersichtlich geschnitten und spielt sich zudem noch grötenteils im Dunklen ab. Was in den Filmen von Len Wiseman noch absolut stylish und atmosphärisch wirkte, fängt hier irgendwann schon fast an zu nerven. Insgesamt betrachtet zwar schon noch einigermaßen ok und unterhaltsam, im direkten Vergleich mit den Vorgängern aber auch irgendwie enttäuschend. Man darf gespannt sein, ob der Franchise mit dem geplanten vierten Teil noch mal die Kurve kriegt. Immerhin scheint dann ja wieder Kate Beckinsale ( ) - in diesem Film nur ganz kurz zu sehen - in der Hauptrolle mit von der Partie zu sein.
Weil er mit etwas zuviel Enthusiasmus im Rotlichtviertel von Paris aufräumen wollte, verliert der naive Polizist Nestor Patou (Jack Lemmon) erst seinen Job und wird danach eher unfreiwillig zum Zuhälter der Prostituierten Irma La Douce (Shirley MacLaine). Echte Gefühle für Irma entwickelnd, heckt Nestor schon bald einen ausgefeilten Plan aus, um seine Angebetete nicht mit den Freiern teilen zu müssen...
Ich hatte nun schon viel zu lange keinen Film von Billy Wilder mehr gesehen und das musste sich einfach ändern. Leider gehen mir langsam aber sicher die noch nicht gesichteten Wilder-Filme aus. Dieses Mal war Irma La Douce an der Reihe und eigentlich könnte ich fast per "Copy & Paste"-Verfahren eine meiner anderen Wilder-Lobeshymnen hierher kopieren. Denn auch Irma La Douce bot - wie praktisch jeder bisher von mir gesichtete Film von Billy Wilder - ganz vorzügliche Unterhaltung mit einem wieder mal herrlichen Jack Lemmon in der Hauptrolle. Es sitzt einfach jeder Dialog und den oft hintergründigen Humor Wilders lerne ich mit jedem seiner Filme mehr zu schätzen. Wenngleich ich auch sagen muss, dass dieser Streifen in meinen Augen nicht ganz an Filme wie Extrablatt, Manche mögen's heiß, Das verflixte 7. Jahr, Der Glückspilz oder Eins, zwei, drei heranreicht. Dafür macht sich in den knapp 140 Minuten Laufzeit doch die eine oder andere kleinere Länge bemerkbar. Aber das ist nun wirklich Jammern auf extrem hohem Niveau.
Eigentlich wollte Dr. David Huxley (Cary Grant) kurz vor seiner Hochzeit nur noch sein Dinosaurierskelett fertigstellen und einen wohlhabenden Investoren um eine stattliche Finanzspritze für sein Museum beknien. Doch dann trifft Huxley auf die leicht chaotische Susan Vance (Katharine Hepburn) und muss mit ansehen, wie diese sein ganzes Leben innerhalb kürzester Zeit auf den Kopf stellt...
Eine schmerzliche filmische Bildungslücke wurde nun endlich geschlossen. Meine Erstsichtung der Mutter aller Screwball-Komödien und ich bin restlos begeistert. Man darf wohl mit Fug und Recht behaupten, dass Regisseur Howard Hawks mit Leoparden küsst man nicht ein zeitloses Meisterwerk und gleichzeitig einen der in meinen Augen vielleicht lustigsten Filme aller Zeiten gedreht hat. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann ich zum letzten Mal bei einem Film so sehr lachen musste, wie bei diesem hier. Da passt wirklich jeder Dialog, da sitzt einfach jeder Gag und Katharine Hepburn und Cary Grant spielen im wahrsten Sinne des Wortes einfach nur großartig. Von 0 auf sicherer Lieblingsfilmkandidat in knapp 98 Minuten. Schade nur, dass die einfach nur schäbige DVD von Kinowelt dem Streifen in keinster Weise gerecht wird. Muss mich da mal im Ausland nach einer besseren Alternative umsehen.
Nach dem Tod seines Mentors arbeitet Hellboy (Ron Perlman) noch immer für das von der US-Regierung gesponserte "Bureau of Paranormal Research and Defense". Und gemeinsam mit seiner Freundin Liz (Selma Blair) und seinem Kumpel Abe (Doug Jones) muss er sich schon bald einer neuen, "phantastischen" Gefahr für die Menschheit entgegenstellen...
Höher, schneller, weiter. Das ungeschriebene Gesetz für Fortsetzungen erfolgreicher Blockbuster trifft natürlich auch auf Hellboy II zu. Oft haben solche Fortsetzungen allerdings neben noch spektakuläreren Effekten gegenüber dem Vorgänger nicht viel zu bieten und fallen im Endeffekt qualitativ ab. Ausnahmen bestätigen die Regel (insbesondere die Fortsetzungen der X-Men-Reihe kommen mir spontan in den Sinn) und auch Hellboy II ist erfreulicherweise so eine Ausnahme. Regisseur Guillermo del Toro vergisst im ganzen Spektakel nicht die Weiterentwicklung seiner aus dem Vorgänger bereits bestens bekannten Charaktere und so ist die Fortsetzung ein Film, der weit mehr als nur atemberaubende Effekte zu bieten hat. Der Streifen ist witzig (unbedingt im O-Ton anschauen, ich habe bei dem einen oder anderen Gag mal in die Synchro reingehört und war über die Einfallslosigkeit der deutschen Sprachspur richtiggehend entsetzt), spannend, auf gewisse Weise romantisch und berührend und selbstverständlich auch - im Hinblick auf die wirklich grandiosen Effekte und die ganzen herrlichen Kreaturen im Hellboy-Universum - ein wahres Fest für Augen und Ohren. Nahezu perfekte Mainstream-Blockbuster-Unterhaltung mit einigem Nährwert!
DER LETZTE KÖNIG VON SCHOTTLAND - IN DEN FÄNGEN DER MACHT (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: The Last King of Scotland | Großbritannien 2006 | Regie: Kevin Macdonald)
Der schottische Mediziner Nicholas Garrigan (James McAvoy) will sein Glück in Uganda versuchen und dort seinen Teil zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung auf dem Land beisteuern. Durch eher zufällige Umstände wird das ugandische Staatsoberhaupt Idi Amin (Forest Whitaker) auf Garrigan aufmerksam und bietet diesem einen Job als sein persönlicher Leibarzt an...
Ohne Forest Whitaker wäre Kevin Macdonalds Politdrama bzw. Politthriller über den ugandischen Diktator Idi Amin wahrscheinlich nicht mal halb so sehenswert geworden. Denn wie Forest Whitaker seinen Part spielt ist wirklich atemberaubend und die ganzen Awards die er für diese Vorstellung eingesackt hat sind in meinen Augen absolut verdient. Der zweite Mann im Blickpunkt, nämlich James McAvoy in der Rolle des schottischen Leibarztes, geht neben Whitakers Präsenz fast schon ein bisschen unter. Zum Ende wird der britische Film zwar etwas sehr "hollywood"-mäßig, die 2/3 davor wissen aber durchaus zu fesseln und sorgen für größtenteils spannende und packende Unterhaltung. Ob Der letzte König von Schottland seinem Thema letztendlich gerecht wird muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Ich bin davon nicht wirklich überzeugt.
Von Rache getrieben macht sich Bond (Daniel Craig) auf die Suche nach Antworten und hofft diese von dem mysteriösen Mr. White (Jesper Christensen) zu bekommen. Als White jedoch ohne große Probleme aus dem Gewahrsam des MI6 entkommen kann, muss Bond sehr schnell feststellen, dass die für den Tod von Vesper verantwortliche Organisation mächtiger zu sein scheint als er geahnt hätte...
Casino Royale fand ich als Reboot der Bond-Reihe damals einfach nur großartig. Nun die unmittelbare Fortsetzung und was ich von Ein Quantum Trost so recht halten soll weiß ich noch nicht genau. Regisseur Marc Forster hat da in meinen Augen einen ganz vorzüglichen Action-Film abgeliefert der mich von der ersten bis zur letzten Minute als solcher auch hervorragend unterhalten konnte. Aber war das jetzt auch ein guter Bond-Film? Wohl eher nicht. Der Reboot der Reihe entwickelt sich meines Erachtens in die falsche Richtung. So gut der Streifen als Action-Film auch sein mag, er ist einer von vielen und hat mit dem über die Jahrzehnte aufgebauten Bond-Franchise eigentlich nichts mehr zu tun. Die Figur des James Bond ist austauschbar geworden, der Titelheld könnte auch einen anderen Namen tragen, Ein Quantum Trost könnte ebenso ein Film aus der Bourne-Reihe sein. Denn was Forsters Film komplett abgeht ist dieser typische Flair der Bond-Verfilmungen, der in allen bisherigen Filmen und in meinen Augen auch in Casino Royale noch vorhanden war. Keine Ahnung, ob ich mich auf Bond-Filme dieser Art in Zukunft noch freuen kann.
Als er zu einer Operation auf das Land gerufen wird, trifft Arzt und Frauenheld Tomas (Daniel Day-Lewis) auf die einfache Bedienung Tereza (Juliette Binoche), welche sich in ihn verliebt und ihm nach Prag folgt. Und obwohl Tomas gewisse Gefühle für Tereza nicht abstreiten kann, ist er nicht dazu bereit seine auf praktisch rein sexueller Basis bestehende Beziehung zur attraktiven Künstlerin Sabina (Lena Olin) aufzugeben...
Regisseur Philip Kaufman erzählt in seiner Romanverfilmung die Geschichte einer Dreiecksbeziehung zwischen einem Arzt und zwei Frauen zu Zeiten des Prager Frühlings. Und der Titel des Films ist Programm. Obwohl vor ernstem Hintergrund spielend, verzaubert Kaufmans Film den Zuschauer mit einer unglaublichen Leichtigkeit welche die knapp 3-stündige Laufzeit praktisch wie im Flug vergehen lässt. Die Dreiecksgeschichte zwischen Daniel Day-Lewis, Juliette Binoche und Lena Olin ist komisch, dramatisch und in höchstem Maße erotisch (ohne jedoch in irgendeiner Weise anzüglich zu wirken) und die Beobachtung dieses Verhältnisses macht einfach nur richtig viel Spaß. Guter Film.
Nachdem die gerade mal 15 Jahre alte Silvia (Sherry Buchanan) erhängt aufgefunden wurde, wird dem ermittelnden Inspektor Silvestri (Claudio Cassinelli) schnell klar, dass es sich nicht um einen Selbstmord handeln kann. Gemeinsam mit der Staatsanwältin Vittoria Stori (Giovanna Ralli) kommt Silvestri einem Verbrechersyndikat auf die Spur, welches sein Geld mit Kinderprostitution zu verdienen scheint...
Mit Der Tod trägt schwarzes Leder hat sich Regisseur Massimo Dallamano des sensiblen Themas der Kinderprostitution angenommen und es absolut geschafft, dieses angemessen in eine packende Mischung aus Giallo und Poliziotti zu verpacken. Obwohl mit einigen genretypischen Merkmalen ausgestattet beutet Dallamano sein Thema zu keinem Zeitpunkt aus, sondern fesselt den Zuschauer mit einer ungemein spannenden und dramatischen Geschichte vor dem heimischen Fernseher (bzw. zum damaligen Zeitpunkt im Kinosessel). Leicht verdaulich ist Der Tod trägt schwarzes Leder definitiv nicht geraten; der Film verlangt dem Zuschauer doch einiges ab. Was am Ende bleibt ist die Überzeugung, hier ganz großes Genrekino aus Italien gesehen zu haben. Der Film hat mir persönlich sogar noch ein gutes Stück besser gefallen als der ähnlich gelagerte, ebenfalls von Massimo Dallamano stammende What Have They Done to Solange?.
Gerade aus dem Gefängnis entlassen, muss Ricco (Christopher Mitchum) erfahren, dass sein Vater auf Geheiß des skrupellosen Gangsterbosses Don Vito (Arthur Kennedy) getötet wurde. Darüber hinaus befindet sich auch noch Riccos Freundin Rosa (Malisa Longo) in der Gewalt des Gangsters. Gemeinsam mit Rosas Cousine Scilla (Barbara Bouchet) begibt sich Ricco auf einen regelrechten Rachefeldzug gegen Don Vito und dessen Männer...
Wow, das war mal wieder eine ziemliche Exploitation-Granate aus europäischen Landen. Die italienisch-spanische Co-Produktion über den Rachefeldzug des titelgebenden Charakters geizt wahrlich nicht mit Attraktionen. Ein genretypischer Soundtrack, viele erinnerungswürdige Einstellungen (verdammt viele davon haben mit den körperlichen Reizen von Barbara Bouchet zu tun ), eine durchaus spannende Story und einige wirklich derbe Gewaltspitzen machen Tulio Demichelis Ricco the Mean Machine zu einem ganz hervorragend gelungenen Vertreter seiner Zunft und der Streifen sollte interessierten Genrefreunden unbedingt einen Blick wert sein. Allein die Szene, in welcher der von Barbara Bouchet verkörperte Charakter zwei Gangster dazu bewegt das von ihnen gefahrene Auto anzuhalten ist pures Exploitation-Gold und macht den Film schon fast alleine sehenswert.
In New York laufen innerhalb kürzester Zeit zuvor unbescholtene Bürger Amok und töten mehrere Menschen. Der ermittelnde Detective Nicholas (Tony Lo Bianco) bekommt von allen Tätern die gleichen, letzten Worte zu hören: Gott habe ihnen die Tat befohlen. Für den tiefgläubigen Nicholas geraten die Ermittlungen schon bald zur persönlichen Zerreißprobe...
Ich stehe ja sowieso auf Horrorfilme bzw. Thriller mit christlichen Motiven und da war Larry Cohens God Told Me To genau die richtige Wahl. Was noch als typischer Copthriller zu beginnen scheint, verwandelt sich nach einiger Zeit in einen immer unheimlicher werdenden Mysterythriller, welcher dem Zuschauer doch einiges abverlangt. Tony Lo Bianco in der Hauptrolle des zwischen seinem eigenen Glauben und dem aufzuklärenden Fall fast zerrissenen Polizisten ist ein Glücksfall, die Spannungsschraube wird stetig weiter gedreht und so einige optische Leckerbissen bzw. Unglaublichkeiten hat der Film außerdem zu bieten. Absolut empfehlenswert!
Nach dem Tod der drogenabhängigen Mutter zieht die gerade mal 10 Jahre alte Jeliza-Rose (Jodelle Ferland) gemeinsam mit ihrem ebenso von Drogen abhängigen Vater Noah (Jeff Bridges) aufs Land und sieht sich in der neuen Heimat auch sehr schnell mit dem fast zwangsläufigen Tod des Vaters konfrontiert. Das kleine Mädchen ist fortan auf sich alleine gestellt und flüchtet sich - während die Leiche des Vaters weiter im Wohnzimmersessel sitzt - mehr und mehr in eine Traumwelt...
Nach dem sehr kommerziellen Brothers Grimm macht Terry Gilliam mit Tideland eine komplette Kehrtwende. Der Film ist so faszinierend wie sperrig und hat mich relativ ratlos zurückgelassen. Auf jeden Fall ist das ein Streifen, der mir in verschiedenster Weise so einiges abverlangt hat. Zum einen ist die morbide Grundstimmung teils nur schwer zu ertragen, zum anderen wirkte der Film auf mich stellenweise sehr zäh. Wie ich ihn nun beurteilen soll - auch mit einigen Tagen Abstand weiß ich es immer noch nicht. Einen richtigen Zugang habe ich zu Gilliams Horrormärchen nicht gefunden.
Während des 2. Weltkriegs versuchen wahnsinnige Nazi-Wissenschaftler ein Tor zur Hölle zu öffnen. Verhindert werden kann dies in praktisch letzter Sekunde von einer Spezialeinheit der Alliierten unter Leitung von Professor "Broom" Bruttenholm (John Hurt). Doch durch das für kurze Zeit geöffnete Portal wurde ein kleiner Junge aus der Hölle in unsere Welt geworfen der fortan von Broom aufgezogen wird um das Böse zu bekämpfen. Neben anderen außergewöhnlichen Lebewesen ist der mittlerweile erwachsene Hellboy (Ron Perlman) viele Jahre später das Herzstück einer im Dienste der USA tätigen Sondereinheit der besonderen Art...
Die 00er Jahre (nennt man die so?) waren im Blockbusterbereich ja das Jahrzehnt der Comicverfilmungen. Und ein Großteil dieser Produktionen darf sicher auch als äußerst gelungen bezeichnet werden. Zu den absoluten Highlights gehört für mich Hellboy von Regisseur Guillermo del Toro, den ich nun zum ersten Mal seit dem damaligen Kinobesuch wiedergesehen habe und der mich auch in der verlängerten "Director's Cut"-Fassung absolut begeistern konnte. Ein audio-visuelles Glanzstück in dem neben all dem gebotenen Spektakel aber dennoch genügend Platz für die Figuren und die Story bleibt und das - Stichwort: Love Story zwischen Hellboy und Liz - auch den einen oder anderen magischen Moment zu bieten hat. Nahezu perfektes Blockbusterkino und ich freue mich schon auf den zweiten Teil, den ich mir baldmöglichst ansehen werde.
Paris, im Sommer des Jahres 1939: Sechs Freunde (George Peppard, Horst Buchholz, George Hamilton, Ray Lovelock, Jean-Pierre Cassel und Anny Duperey) unterschiedlicher Nationalitäten feiern ausgelassen in einem Café den Ausgang eines Ruderwettbewerbs. Nach diesem Tag wird jeder von ihnen wieder in die Heimat aufbrechen, doch die Freunde verabreden sich zu einem erneuten Treffen nach genau einem Jahr. Doch bevor es zu diesem Treffen kommen kann, funkt ihnen der Ausbruch des 2. Weltkriegs dazwischen...
So, gleich noch einen Streifen vor dem Hintergrund des 2. Weltkriegs hinterher geschoben. Von Regisseur Umberto Lenzi hatte ich praktisch einen lupenreinen Exploitation-Film erwartet, wurde aber sehr schnell eines besseren belehrt. Nur drei kamen durch - übrigens ein ganz großartiger (Achtung: Ironie!) deutscher Titel, der gleich mal verrät, wie viele der Freunde es denn zum vereinbarten Treffpunkt schaffen werden; hätte nur noch eine Tagline mit den Namen auf dem deutschen Plakat gefehlt - ist weniger ein reiner Kriegsfilm, sondern in erster Linie ein Film über Freundschaft und die Konflikte, die sich ergeben, wenn aus Freunden plötzlichen Feinde werden müssen. So wirklich fesselnd ist der durchaus namhaft besetzte Film - neben den in der Inhaltsangabe schon genannten Darstellern geben sich auch noch Capucine und Howard Vernon die Ehre - allerdings nicht geraten. Da haben sich dann doch schon einige Längen eingeschlichen, wer von den Freunden es letztendlich schaffen ist auch relativ schnell vorhersehbar und bei den Kriegs- und Action-Szenen merkt man dem Streifen dann leider auch sein wohl relativ geringes Budget an. Alles in allem zwar einigermaßen unterhaltsam, aber kein Film, den man uneingeschränkt weiter empfehlen könnte.
Unter Leitung des britischen Majors Jonathan Smith (Richard Burton) und des amerikanischen Lieutenants Morris Schaffer (Clint Eastwood) wird eine Spezialeinheit während des 2. Weltkriegs auf eine gefährliche Mission in die Alpen gesandt. Dort sollen sie aus einem hoch in den Bergen gelegenen Schloss einen in die Gefangenschaft der Deutschen geratenen General befreien...
Seit ich Tarantinos Inglourious Basterds Ende letzten Jahres zum ersten Mal gesehen habe, ist die Lust auf die Wieder- bzw. Neuentdeckung entsprechender Vorbilder extrem gewachsen. Mit Agenten sterben einsam hab ich mir nun einen alten Bekannten herausgepickt, den ich allerdings schon viele Jahre nicht mehr zu Gesicht bekommen habe. Brian G. Huttons Kommandofilm steht in bester Tradition mit dem ein Jahr früher entstandenen Das dreckige Dutzend und dürfte in meinen Augen zu einem der besten "Men on a mission"-Movies - wie Tarantino sie trefflich bezeichnet hat - zählen. Der Streifen wird zwar eindeutig von dem fast übergroß erscheinenden Richard Burton dominiert, aber Clint Eastwood schlägt sich in der Rolle der zweiten Geige dennoch hervorragend. Mit Mary Ure gibt es zudem noch einen wirklich nett anzusehenden Love Interest zu bewundern und über fehlende Action und Spannung kann man sich auch nicht wirklich beklagen. Agenten sterben einsam dürfte wohl eines der längsten Finale der Filmgeschichte aufweisen. Dieses zieht sich - zumindest gefühlt - fast über die komplette zweite Hälfte des immerhin fast 150 Minuten langen Films und wem es bei dieser geballten Präsentation von Attraktionen am laufenden Band langweilig werden sollte, ist wohl sprichwörtlich tatsächlich im falschen Film gelandet. Ich möchte nun nicht soweit gehen und Agenten sterben einsam als Exploitation bezeichnen, aber ein gewisses Potential ist durchaus vorhanden.
NATIONAL LAMPOON'S ANIMAL HOUSE - ICH GLAUB, MICH TRITT EIN PFERD! (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: National Lampoon's Animal House | USA 1978 | Regie: John Landis)
John Blutarsky (John Belushi) und seine Freunde (u.a. Tom Hulce, Stephen Furst und Tim Matheson) aus der "Delta Tau Chi"-Verbindung haben nichts als Unsinn im Kopf und sind dem College-Leiter Vernon Wormer (John Vernon) schon seit langer Zeit ein Dorn im Auge. Mit allen Mitteln versucht Wormer die Verbindung schließen zu lassen und die ungeliebten Studenten vom College zu verbannen...
Die Mutter aller Teenie-/Highschool-/College-/Gross-Out-Komödien, der Vorläufer von American Pie & Co. und wahrscheinlich der erste Film, in dem der bei vielen heutigen Genrebeiträgen fast schon übertrieben eingesetzte Brachialhumor regelrecht zelebriert wurde. Ich habe Animal House nun nach einer gefühlten halben Ewigkeit endlich mal wieder angesehen und war nicht weniger begeistert als ich es bei der Erstsichtung damals auf Video irgendwann in den 80er Jahren war. Ein Gag jagt den nächsten und praktisch jeder davon ist absolut gelungen. Der mit gerade mal 33 Jahren leider viel zu früh verstorbene John Belushi gibt hier vielleicht die Vorstellung seines kurzen Lebens und damals noch unbekannte Schauspieler/innen wie Kevin Bacon, Bruce McGill, Tom Hulce und Karen Allen starteten mit Animal House ihre teils mehr, teils weniger erfolgreich verlaufenden Karrieren. Wer tatsächlich American Pie als Startschuss des Teenie-Komödien-Genres halten sollte, hat Animal House definitiv nie gesehen und sollte dieses Versäumnis so schnell wie möglich nachholen.
Schade nur, dass man den Streifen nicht mehr in seiner ursprünglichen Fassung betrachten kann. Aus rechtlichen Gründen mussten leider einige Musikstücke des grandiosen Soundtracks in der Originalfassung ausgetauscht werden. Die deutsche Synchronfassung ist davon nicht betroffen. Ob man nun lieber verfälschte Musik oder verfälschte Stimmen haben will, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich habe mich für das für mich kleinere Übel entschieden, mir den Film im englischen O-Ton angesehen und kann so zumindest bestätigen, dass die teilweise neu eingesetzten Songs gut ausgewählt wurden.
Kurz nachdem sich Weingutbesitzer Gregory Gascoigne (Van Damage) noch mit einem Zwillingspärchen (Lyndsey Love und Lacey Love) vergnügt hatte, wird er ermordet aufgefunden. Für Detective John Dillon (Nick Manning) beginnt nun die Suche nach dem Täter...
Ein Mordfall als Aufhänger für eine dann doch mit extrem dünner Handlung ausgestattete Feature-Produktion. So wirklich überzeugen kann Chuck Lords' Double Jeopardy eigentlich zu keiner Zeit. Das war absolute Durchschnittsware aus den tiefsten Sümpfen moderner Feature-Filme aus Porn Valley. Nach einigen ziemlich gelungenen Streifen die ich mir in den letzten Monaten aus diesem Bereich angesehen habe nun also mal wieder ein ziemlicher Schuss in den Ofen. Der Film erfüllt so ziemlich alle Vorurteile, die man gegen Produktionen dieser Art haben kann: auf die "Story" hätte man lieber komplett verzichtet, die "schauspielerischen" Leistungen der Darsteller sind als solche nicht zu erkennen und die Sexszenen sind zudem noch ziemlich eintönig und wenig abwechslungsreich geraten.
Lucie (Jessie Pham), ein junges Mädchen, rennt völlig verstört eine Straße entlang. Über ein Jahr lang wurde sie vermisst, unerwartet konnte sie nun ihren Peinigern entkommen. In psychiatrischer Behandlung freundet sie sich mit der kleinen, ebenfalls misshandelten Anna (Erika Scott) an, welche die nächsten Jahre über ihre einzige Bezugsperson bleiben soll. 15 Jahre später sind aus Lucie (Mylène Jampanoï) und Anna (Morjana Alaoui) junge Frauen geworden, welche die schreckliche Vergangenheit noch immer zu verarbeiten versuchen. Als Lucie eines Tages davon überzeugt ist, ihre Peiniger von damals erkannt zu haben, entschließt sie sich zu einem Racheakt mit verheerenden Konsequenzen...
Seit High Tension ist die neue französische Horrorfilm-Welle in aller Munde. Bei praktisch allen von mir bisher gesehenen Vertretern liegt meines Erachtens die Wahrheit irgendwo zwischen dem Hype um den jeweiligen bzw. die Verachtung des jeweiligen Films. Eigentlich keiner hat den absoluten Hype gerechtfertigt und auch keiner hat es in meinen Augen verdient, als Müll bezeichnet zu werden. High Tension empfand ich damals als erfrischend anders und tatsächlich herausragend gut, in Inside konnte ich nicht mehr als ein langweiliges Schlachtfest erkennen und Frontiers bot mir grundsolide Horrorunterhaltung im besten Backwoods-Stil. Nun also meine Begegnung mit Martyrs und für mich der erste Film dieser neuen Welle, der den um ihn gemachten Hype in meinen Augen rechtfertigt und bei dem ich das Gebashe der Kritker absolut nicht nachvollziehen kann. Der Streifen hat mich so dermaßen aus dem Sitz geblasen, wie es kein anderer Horror- bzw. Terrorfilm der letzten Jahre geschafft hat. Martyrs geht mit seiner ungeheuren Kompromisslosigkeit und seiner unglaublich bedrohlichen Atmosphäre tatsächlich an die Substanz und so sehr mich der Film beeindruckt hat, allzu schnell möchte ich ihn mir nicht mehr ansehen müssen. Das Ende ist sicher streitbar und vielleicht hätte eine andere Auflösung dem Film besser zu Gesicht gestanden, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich der Meinung bin, mit Martyrs den bisherigen Höhepunkt der derzeitigen Horrorfilm-Welle - nicht nur der französischen - gesehen zu haben.
Der von den Kritikern verlachte Regisseur Able Whitman (David Hess) gerät gemeinsam mit der Stripperin Gigi (Jennilee Murray) in einen Autounfall bei dem Gigi ums Leben kommt. Der alkoholisierte Able versucht nun die Leiche möglichst unaufmerksam zu entsorgen und entscheidet sich dazu, einzelne Teile als Ausstattung für sein neuestes Projekt zu verwenden. Doch Able wird sehr schnell klar, dass die Körperteile einer einzigen toten Person nicht ausreichen um ein möglichst realistisches Setdesign zu erschaffen...
Quentin Tarantino, Robert Rodriguez, Rob Zombie und Eli Roth machen es vor und immer mehr - manchmal mehr, manchmal weniger talentierte - Nachwuchsregisseure machen es nach: Sie drehen Liebesbekundungen an das Genrekino vergangener Tage, Filme, die von Kritikern gern als Fanboy-Gewichse abgetan werden, bei Genrefans hin und wieder aber durchaus Begeisterung auslösen können. Smash Cut ist nun eine Verbeugung vor dem Kino von Herschell Gordon Lewis, dem Regisseur, der den Splatterfilm praktisch (mit-)erfunden hat und der sich nicht zu schade war, in seiner Hommage an ihn eine kleine Nebenrolle zu übernehmen. Überhaupt ist die Besetzung von Smash Cut eine richtiggehende Offenbarung für den geneigten Genrefreund. Neben dem schon genannten Herschell Gordon Lewis und Sasha Grey - der derzeit wohl angesagtesten Pornodarstellerin - in der weiblichen Hauptrolle geben sich keine geringeren Kultfilmhelden als David Hess aus The Last House on the Left, Michael Berryman aus The Hills Have Eyes und Ray Sager, der in insgesamt acht Filmen von Herschell Gordon Lewis mit von der Partie war, die Ehre. Gemessen an dieser Besetzung ist das Ergebnis allerdings ziemlich ernüchternd ausgefallen. Kommt Smash Cut als reine Hommage durchaus noch nett und sympathisch rüber, kann der Streifen als Genrefilm nicht wirklich überzeugen. Zu viel Leerlauf und zu wenig Spannung machen Smash Cut teilweise zu einer ziemlich zähen Angelegenheit. Da war beispielsweise eine absolute Trash-Granate wie Zombie Strippers deutlich unterhaltsamer.
Die beiden von Geldsorgen geplagten Brüder Ian (Ewan McGregor) und Terry (Colin Farrell) hoffen auf finanzielle Unterstützung ihres reichen Onkels Howard (Tom Wilkinson). Der ist auch durchaus dazu bereit, seinen beiden Neffen die dringend benötigte Finanzspritze zukommen zu lassen. Allerdings nicht ohne eine entsprechende Gegenleistung...
Ich habe schon viel zu lange keinen Film von Woody Allen mehr gesehen und mit Cassandras Traum sollte diese Durststrecke nun ein Ende haben. Und was soll ich schon groß sagen, mit Woody Allen kann ich wohl wirklich nichts falsch machen. Auch Cassandras Traum hat mich verdammt schnell gefesselt. Mit welcher Leichtigkeit Woody Allen auch dieses Kriminaldrama über die beiden von Geldsorgen geplagten Brüder - von Ewan McGregor und Colin Farrell ganz hervorragend gespielt - inszeniert hat und damit den Zuschauer in seinen Bann zieht ist einfach ganz große Klasse. Bereits der thematisch ähnlich gelagerte Match Point - der damals für mich persönlich auch den Einstieg in die Filmwelt von Woody Allen bedeutet hat - konnte mich seinerzeit absolut begeistern und Cassandras Traum steht dem praktisch in gar nichts nach. Klasse!
Die beiden Freundinnen Françoise (Mireille Saunin) und Anna (Michèle Perello) verfahren sich in ihrem Sommerurlaub auf dem französischen Land und beschließen die Nacht in einer nahe gelegenen Scheune zu verbringen. Als Françoise am nächsten Morgen aufwacht muss sie allerdings feststellen, dass ihre Freundin spurlos verschwunden zu sein scheint und landet auf der Suche nach ihr im Schloss der mysteriösen Morgane Le Fay (Dominique Delpierre). Diese verspricht Françoise ewige Jugend wenn sie sich im Gegenzug dazu bereit erklärt für immer im Schloss zu bleiben...
Das war nur der erste, vom US-Label Mondo Macabro herausgebrachte Film, der mich nicht so wirklich überzeugen konnte. Girl Slaves of Morgana Le Fay ist ein Märchen für Erwachsene, eine Mischung aus Grusel-, Erotik- und Fantasyfilm und auch wenn der Streifen wirklich tolle Settings, eine überzeugende Atmosphäre und jede Menge hübsche - und insbesondere spärlich bekleidete - junge Damen zu bieten hatte, das gewisse Etwas fehlte mir einfach. Die Story plätscherte ohne größere Höhepunkte vor sich hin und Bruno Gantillons Film konnte mich wirklich ausschließlich auf visueller Ebene überzeugen. In meinen Augen oberer Durchschnitt, wer auf atmosphärisches Kino dieser Art aus Frankreich steht und keine allzu großen Ansprüche an den Plot stellt, kann gerne mal einen Blick riskieren.
Um einer Freundin zu helfen muss sich Rica (Rika Aoki) erneut in gefährliche Gefilde begeben und sich mit den Machenschaften zahlreicher zwielichtiger Gestalten auseinandersetzen...
Vor einigen Wochen habe ich mir ja bereits den komplett überdrehten ersten Teil der Rica-Trilogie zu Gemüte geführt und nun war die Fortsetzung an der Reihe. Die knüpft nahezu nahtlos an den Vorgänger an, ist aber nicht mehr ganz so durchgeknallt und damit auch einfach angenehmer zu goutieren. Für genügend Schauwerte und jede Menge exploitative Einlagen ist auch hier gesorgt und insgesamt betrachtet fühlte ich mich von Rica 2: Lonely Wanderer sogar noch ein bisschen besser unterhalten als vom Vorgänger. Bin nun schon gespannt auf den Abschluss der Trilogie und werde mir Teil 3 in wohl nicht allzu ferner Zukunft ansehen.
Das eine Beziehung zwischen einem Menschen und einem Vampir offensichtlich nicht funktionieren kann müssen Bella (Kristen Stewart) und Edward (Robert Pattison) schmerzhaft realisieren...
Der zweite Teil der Twilight-Saga bestätigt nun tatsächlich viele Vorurteile, die unberechtigterweise bereits dem ersten Teil entgegengebracht worden sind. Was aus Teil 1 herübergerettet wurde ist die wieder mal atemberaubende Naturkulisse und teilweise auch die düstere Atmosphäre. Ansonsten ist New Moon - Biss zur Mittagsstunde aber schon eine reichlich kitschige Angelegenheit geworden und mit einer Laufzeit von über 2 Stunden auch definitiv viel zu lang geraten. Nach dem wirklich guten Vorgänger hatte ich mir doch ein bisschen mehr erhofft.
Nach vielen Jahren kehrt die mittlerweile erwachsen gewordene Violet (Jaime Pressly) in das Haus des wohlhabenden Ivan Greer (Michael Des Barres) und dessen Tochter Joy (Megan Edwards), Violets alter Freundin aus Kindestagen, zurück. Ihre Mutter arbeitete dort einst als Haushälterin, musste allerdings - nachdem ihr Verhältnis mit dem Hausherren aufgeflogen war - ihre Stellung aufgeben und mit ihren beiden Kindern Violet und Ivy wegziehen. Nun also die Rückkehr von Violet, die allerdings alles andere als einen kurzen Freundschaftsbesuch im Sinn hat...
Poison Ivy geht mit dieser Direct-to-Video-Produktion in die dritte Runde und Regisseur Kurt Voss - übrigens der erste männliche Regisseur der Reihe - verlässt sich auf das altbewährte Rezept. Die Story des ersten Teils wird praktisch - unter leicht veränderten Ausgangsbedingungen - eins zu eins kopiert und mit einer gehörigen Portion kühler Erotik und einer gesunden Menge an nackten Tatsachen angereichert. In die Rolle der Femme fatale schlüpft dieses Mal die ausgesprochen hübsche Jaime Pressly und so ist es wenig verwunderlich, dass sich Kurt Voss mehr auf die perfekten Rundungen seiner Hauptdarstellerin und weniger auf eine ausgeklügelte Story verlässt. Ist bei Filmen dieses Genres ja nun auch nicht unbedingt der falscheste Weg. Objektiv betrachtet ist der Streifen natürlich ziemliche Grütze, ein gewisses Unterhaltungspotential kann man ihm aufgrund seiner zahlreichen Schauwerte aber sicher nicht vollends absprechen.
Nach dem Tod von Lord Donald Perkins begibt sich dessen Tochter Wanda (Monika Peitsch) nach London um das stattliche Erbe von immerhin 500.000 Pfund anzutreten. Doch bereits kurz nach ihrer Ankunft wird sie von dem zwielichtigen Alan Davis (Pinkas Braun) entführt und in eine Besserungsanstalt für Mädchen gesteckt. Davis' attraktive Komplizin Gladys (Uta Levka) gibt sich fortan als Wanda aus und die Gauner erhoffen sich auf diesem Weg die Erbschaft erschleichen zu können. Allerdings haben sie die Rechnung ohne Inspektor Hopkins (Günther Stoll) von Scotland Yard gemacht...
So, nun also dann doch der Text zum ersten Wallace-Film in Farbe. Auf Alfred Vohrer ist einfach Verlass. Schon in der S/W-Phase hat er die besten Filme abgeliefert und mit Der Bucklige von Soho legt er gleich einen äußerst eindrucksvollen Start in die Farbfilm-Ära hin. Da gibt es einige Zutaten, die aus Der Bucklige von Soho schon fast einen lupenreinen Exploitation-Film machen. Pinkas Braun gibt - wie schon in dem großartigen und vielleicht sogar besten S/W-Wallace Die Tür mit den 7 Schlössern - mal wieder einen herrlich fiesen Bösewicht, das Mädchenheim erinnert an einen Frauenknast und die Entwicklung des Plots ist für eine deutsche Produktion aus der damaligen Zeit teils überraschend heftig ausgefallen. Aufgelockert wird das alles durch die eine oder andere humoristische Einlage um den von Hubert von Meyerinck gespielten General Edward Perkins sowie um den von Siegfried Schürenberg wieder mal gespielten Sir John. Eddi Arent hat auch in diesem Film wieder so gut wie nichts mit den Klamaukszenen zu tun und es scheint fast so, als ob hier langsam aber sicher ein Imagewandel vollzogen werden soll. Mittlerweile ist eher Siegfried Schürenberg für die Lacher verantwortlich. Und eines muss ich unbedingt noch lobend erwähnen: Die Titelmusik des Streifens ist ein absoluter Knaller und echter Ohrwurm.
Ein Date mit Tank Turner (Dane Cook) wird schon bald zum Albtraum einer jeden Frau, allerdings nur wenn Tank vom jeweiligen Ex-Partner engagiert wurde. Denn nachdem der Abend mit Tank vorüber ist, kehrt praktisch jedes weibliche Wesen in die Arme des zuvor verlassenen Partners zurück. Tank hat allerdings auch eine klare Regel: er nimmt keine Aufträge von Familienmitgliedern und Freunden entgegen. Doch ausgerechnet von seinem besten Freund Dustin (Jason Biggs) lässt sich Tank beknien und willigt ein ihm bei dessen Problemen mit seiner Angebeteten, der äußerst attraktiven Alexis (Kate Hudson), zu helfen...
Schon seltsam, dass es ausgerechnet My Best Friend's Girl von Howard Deutch immer noch nicht nach Deutschland geschafft hat. Dabei bietet der Streifen ausnahmsweise mal nicht eine schon von unzähligen anderen Filmen bekannte Rahmenhandlung für seine oft derben und größtenteils durchaus gelungenen Gags sowie seine romantische Love Story, welche sich in dem ganzen Klamauk langsam aber sicher entwickelt, sondern wartet tatsächlich mit einer - zumindest für mich - neuen Idee auf. Diese unverbrauchte Ausgangssituation (Typ lässt sich von verlassenen Männern engagieren, um deren Ex-Partnerinnen das schrecklichste Date ihres Lebens zu verpassen, so dass diese dann reumütig zu ihren Freunden/Verlobten/Männern zurückkehren) macht My Best Friend's Girl in meinen Augen zu einer Komödie, die deutlich über dem üblichen Durchschnitt ähnlicher Genrebeiträge zu unterhalten weiß. Ich hatte verdammt viel Spaß mit dem Film, der darüber hinaus auch noch richtig gut besetzt ist. Neben dem hierzulande wohl noch relativ unbekannten Hauptdarsteller Dane Cook geben sich beispielsweise Kate Hudson, Jason Biggs und Alec Baldwin die Ehre. Wer sich für leicht romantisch angehauchte Komödien mit einer gehörigen Portion Brachialhumor erwärmen kann, sollte diesem Film definitiv mal eine Chance geben. Wie schon gesagt, mir absolut unverständlich, dass dieser Film noch keinen deutschen Verleih gefunden zu haben scheint. Wird doch sonst wirklich jeder Mist hier veröffentlicht.
Der verrückte Wissenschaftler und Schlangenforscher Dr. Carl Stoner (Strother Martin) ist geradezu von seinen Tieren besessen und hat es sich in den Kopf gesetzt ein perfektes Wesen - eine Kreuzung zwischen Mensch und Schlange - zu erschaffen. Hierzu injiziert er seinem ahnungslosen Assistenten, dem Studenten David Blake (Dirk Benedict), täglich ein Serum. Der glaubt dadurch vor etwaigen Bissen der giftigen Tiere geschützt zu werden, muss aber bald erkennen, dass sich sein Körper immer mehr verändert...
Mit Sssssnake Kobra hat Regisseur Bernard L. Kowalski einen netten, kleinen Horrorfilm um einen verrückten Wissenschaftler und dessen unbedarftes Opfer abgeliefert, der mich stark an diverse Monster- und Sci-Fi-Filme aus den 50er Jahren erinnert hat, ohne jedoch deren naiv-sympathischen Charme zu erreichen. Die Handlung plätschert größtenteils vor sich hin und richtige Spannung und Atmosphäre mag nur selten aufkommen. Immerhin können die beiden Hauptdarsteller - Strother Martin als Mad Scientist und Dirk Benedict als Opfer - durchaus überzeugen und die Tatsache, dass beim Dreh tatsächlich echte Schlangen zum Einsatz kamen, hat mich auch nicht gerade unbeeindruckt zurückgelassen. Insgesamt betrachtet also durchaus nette Unterhaltung, wobei man allerdings über die wirklich - auch für die damalige Zeit - grottenschlechten Effekte am Ende des Films am besten den Deckmantel des Schweigens legen sollte.
Det. McPherson (Dana Andrews) nimmt die Ermittlungen im Fall der ermordeten Laura Hunt (Gene Tierney) auf. Der beliebten Leiterin einer Werbeagentur wurde das Gesicht weggeschossen und McPherson versucht zunächst, sich durch Gespräche mit Lauras engsten Bekannten - wie beispielsweise dem zynischen Waldo Lydecker (Clifton Webb) - ein Bild von der Ermordeten zu machen. Doch je mehr McPherson von Laura erfährt, desto faszinierter wird er von dem Opfer und desto intensiver kämpft er um die Aufklärung des Falles, der allerdings nach wenigen Tagen eine gänzlich unerwartete Wendung nimmt…
Mal wieder ein Film Noir. So langsam begeistert mich dieses Genre immer mehr. Nach dem schon sehr guten Tote schlafen fest und dem mich absolut begeisternden Frau ohne Gewissen hat mir nun Otto Premingers Laura komplett den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich bin ähnlich begeistert wie ich von Wilders Streifen war. Laura ist ein absoluter Glücksfall, ein Film, bei dem irgendwie alles zu passen scheint. Jede Einstellung, jeder Dialog, die ganze Atmosphäre des Streifens - das ist alles einfach nur unglaublich gut. Allein Clifton Webb und dessen fantastische Vorstellung des zynischen Waldo Lydecker machen Laura unbedingt sehenswert. Und die Präsenz von Gene Tierney ist tatsächlich atemberaubend!
Die verführerische Gloria Wandrous (Elizabeth Taylor) arbeitet als Callgirl und springt nur so zwischen den Männern hin und her. Als sie jedoch auf den wohlhabenden und zudem verheirateten Weston Liggett (Laurence Harvey) trifft, entwickelt sich zwischen den beiden ungleichen Charakteren eine turbulente, auf einer Art Hassliebe basierende Affäre…
Telefon Butterfield 8 von Regisseur Daniel Mann ist ein typisches Starvehikel, welches man sicherlich nicht uneingeschränkt jedem empfehlen kann. Reichlich Kitsch und eine extrem romantisierende Darstellung des Callgirls, dazu eine komplette Darstellerriege nahe am Over-Acting agierend (was allerdings irgendwie ganz wunderbar funktioniert) - vielleicht ist Telefon Butterfield 8 der Show Girls der 60er Jahre, nur ohne nackte Tatsachen (die waren damals in einer großen Studioproduktion und zu Zeiten des Hays Codes noch nicht denkbar). Hauptdarstellerin Elizabeth Taylor bekam für ihre Darstellung der Gloria Wandrous übrigens den Oscar - und das obwohl sie den Film nur als lästige Pflicht zur Vertragserfüllung mit MGM ansah und ihn eigentlich gar nicht drehen wollte. So mies man den Streifen sicher auch finden kann - ich für meinen Teil fühlte mich ganz großartig unterhalten.
Nach dem Tod der geliebten Mutter wartet Eben (Anthony Perkins) regelrecht darauf, dass auch sein tyrannischer Vater (Burl Ives) das Zeitliche segnet. Nachdem Eben seine Brüder bereits ausbezahlt hat und diese die Farm des Tyrannen verlassen haben, stände Eben als Alleinerbe des riesigen Grundbesitzes fest. Doch Eben hat die Rechnung ohne seinen Vater gemacht. Denn der heiratet kurzerhand die junge und attraktive Anna (Sophia Loren) und so wird Eben plötzlich mit einer neuen, potentiellen Erbin konfrontiert…
Normalerweise sind auf Bühnenstücken basierende Verfilmungen für mich immer eine sichere Bank. Auch Delbert Manns Begierde unter Ulmen ist alles andere als ein schlechter Film, so wirklich begeistern und fesseln konnte mich dieses Drama über Habsucht und Gier aber nicht wirklich. Mir waren praktisch alle Akteure gänzlich unsympathisch und so fiel es mir schwer, für eine der beiden bzw. drei Seiten Partei zu ergreifen. So folgte ich dem ganzen Geschehen eher teilnahmslos und das wirkte sich auch nicht unbedingt positiv auf den Filmgenuss aus. Rein handwerklich gibt es an dem Streifen aber definitiv nichts zu mäkeln. Die Atmosphäre passt und auch die drei Hauptdarsteller - Burl Ives, Anthony Perkins und Sophia Loren - spielen ihre Parts ziemlich überzeugend.