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One Night Stands und wahre Liebe


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LA NUIT DES TRAQUÉES


LA NUIT DES TRAQUÉES LA NUIT DES TRAQUÉES (DVD: Encore, Niederlande)
(OT: La nuit des traquées | Frankreich 1980 | Regie: Jean Rollin)


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Mitten in der Nacht läuft die verwirrte Elisabeth (Brigitte Lahaie) Robert (Alain Duclois) vors Auto. Offensichtlich ist die junge Frau vor irgendjemandem auf der Flucht. Robert nimmt sie mit zu sich nach Hause und muss feststellen, dass Elisabeth keinerlei Erinnerungsvermögen mehr zu haben scheint. Als Robert am nächsten Morgen auf die Arbeit geht und Elisabeth alleine in seiner Wohnung zurücklässt, wird diese nach kurzer Zeit von einem mysteriösen Arzt (Bernard Papineau) abgeholt und zurück in die Einrichtung gebracht, aus der sie zuvor geflohen ist...

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber La nuit des traquées dürfte meine erste Begegnung mit dem Kino von Jean Rollin gewesen sein. Von der Stimmung und der Atmosphäre hat mich der Streifen ein bisschen an die besseren Filme des spanischen Vielfilmers Jess Franco erinnert. In minimalistisch ausgestatteten Sets gedreht, hat mich La nuit des traquées mit seiner ruhigen, fast poetischen Art sehr schnell in seinen Bann gezogen und auch bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Obwohl der Streifen wirklich sehr ruhig inszeniert ist und auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so viel passieren mag, bestand für mich aufgrund der wirklich extrem intensiven Atmosphäre und der ständig spürbaren Spannung zu keinem Zeitpunkt die Gefahr aufkommender Langeweile. Und darüber, wie eine leicht bekleidete Brigitte Lahaie beim männlichen Publikum ankommt, muss ich hier wohl nicht sonderlich viel schreiben. Die gute Frau war wohl wirklich eine der schönsten Darstellerinnen des europäischen Genrekinos der 70er und 80er Jahre und allein ihr Mitwirken macht La nuit des traquées unbedingt sehenswert.

TRAILER:


Jean Rollin Brigitte Lahaie 1980er female nudity


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KITTEN IN A CAGE


KITTEN IN A CAGE KITTEN IN A CAGE (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Kitten in a Cage | USA 1968 | Regie: Richard MacLeod)


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Ein maskierter Unbekannter jagt Julie (Miriam Eliot) schon den ganzen Tag hinterher und versucht sie unter Drogen zu setzen. Offensichtlich scheint sie Informationen zu besitzen, die der Unbekannte gerne haben möchte. Nur knapp kann Julie immer wieder entkommen und als sie schließlich bei einer Stripperin (June Roberts) Unterschlupf findet, scheint sie vorerst in Sicherheit zu sein...

Man kann es drehen und wenden wie man will: Kitten in a Cage macht einfach überhaupt keinen Sinn und ist nur relativ schwer zu überstehen. Man muss schon ein sehr großes Faible für Kino dieser Art haben, um dem dargebotenen Blödsinn überhaupt noch etwas Positives abgewinnen zu können. Ich versuche es trotzdem: das Gezeigte war so extrem stümperhaft, dass es fast schon wieder charmant war und ein paar nette Schauwerte waren auch vorhanden. Ach ja, minimal unterhaltsamer als der zweite auf dieser DVD enthaltene und bereits vor längerer Zeit von mir angesehene The Girl from Pussycat war er auch. Was allerdings auch kein großes Kunststück darstellt. Mehr gibt's eigentlich gar nicht zu sagen bzw. zu schreiben.

Richard MacLeod 1960er female nudity Sexploitation Roughie


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VERONICA MARS - STAFFEL 1


VERONICA MARS - STAFFEL 1 VERONICA MARS - STAFFEL 1 (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Veronica Mars: Season 1 | USA 2004/2005 | Idee: Rob Thomas)


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Nachdem ihre beste Freundin Lilly Kane (Amanda Seyfried) ermordet wurde und ihr Vater (Enrico Colantoni) im Wege der Ermittlungen dieses Mordfalls seinen Posten als Polizeichef verlor, ändert sich das zuvor so unkomplizierte Leben der Highschool-Schülerin Veronica Mars (Kristen Bell) drastisch. War sie vor den Ereignissen rund um den Mordfall Lilly Kane noch eines der populärsten und beliebtesten Mädchen an der Schule, wird sie nun von den meisten Mitschülern mit Misstrauen und Verachtung gestraft. Um den Ruf ihrer Familie wiederherzustellen und den wahren Mörder ihrer Freundin zu finden, hilft Veronica außerhalb der Schule ihrem Vater in dessen neu gegründeter Detektei und deckt bei ihren Nachforschungen einige delikate Geheimnisse ihrer Heimatstadt auf...

Neue Serie, neues Glück. Nachdem meine letzte Serienerfahrung mit Charmed ja eher etwas ernüchternd abgelaufen ist, scheine ich mit Veronica Mars wieder einen echten Treffer gelandet zu haben. Bereits nach wenigen Folgen hat man die schlagfertige Schulhof-Detektivin ins Herz geschlossen und das Suchtpotential der Serie ist bereits in der ersten Staffel relativ hoch. Veronica Mars ist spannend, witzig, mysteriös, dramatisch, begeistert mit überzeugenden Darstellern - allen voran natürlich Kristen Bell in der Rolle der Titel-Heldin und Enrico Colantoni als deren Vater - und einem Soundtrack, der es absolut in sich hat. So perfekt in die jeweilige Szene passende Songs hat es - zumindest was von mir bisher gesehene TV-Serien angeht - bisher nur bei The O.C. gegeben. Die 22 Folgen der ersten Staffel vergingen praktisch wie im Fluge und während ich mich bei Charmed noch durch jede einzelne Staffel kämpfen musste befürchte ich, dass ich zum Ansehen der insgesamt 3 Staffeln von Veronica Mars insgesamt weniger Zeit brauchen werde als ich für eine Staffel Charmed benötigt habe.

TRAILER:


Rob Thomas Kristen Bell Amanda Seyfried Paris Hilton Alyson Hannigan 2000er


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RUN! BITCH RUN!


RUN! BITCH RUN! RUN! BITCH RUN! (DVD: Scanbox, Großbritannien)
(OT: Run! Bitch Run! | USA 2009 | Regie: Joseph Guzman)


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Die zwei katholischen Schulmädchen Rebecca (Christina DeRosa) und Catherine (Cheryl Lyone) ziehen von Tür zu Tür um religiöse Utensilien zu verkaufen und auf diese Weise ihr Taschengeld aufzubessern. Als die beiden Freundinnen jedoch an der falschen Tür klingeln, landen sie mitten in einem Albtraum…

Und noch eine aktuelle Hommage an das Exploitation-Kino der 70er. Run! Bitch Run! verneigt sich vor den "Rape & Revenge"-Streifen der damaligen Zeit im Allgemeinen und vor I Spit on Your Grave im Besonderen. Die Parallelen zu Zarchis verstörendem Meisterwerk sind überdeutlich. Anders als beispielsweise die Macher von Zombie Strippers oder Bitch Slap geht Regisseur Joseph Guzman seinen Ultra-Low-Budget-Film eher ernst an und versucht einen Streifen zu drehen, der tatsächlich aus der damaligen Zeit hätte stammen können. Der Look passt perfekt, die Stimmung ist auch einigermaßen gut gelungen, scheitern tut das Vorhaben leider an den größtenteils ziemlich miesen Darstellern. Der Cast von praktisch kompletten No Names stolpert sich eher schlecht als recht durch den Plot und so macht sich zeitweise eine etwas unfreiwillig erscheinende Komik breit, die nicht wirklich zum Thema des Films passen will. Von den Schauspielern dürfte einzig Daeg Faerch durch seine Rolle des jungen Michael Myers in Rob Zombies Halloween-Remake einem breiteren Genrepublikum bekannt sein und es spricht schon Bände, wenn ausgerechnet mit seinem Namen für diesen Film geworben wird; überschreitet sein Mitwirken doch kaum die 1-Minuten-Grenze. Aber ich will Run! Bitch Run! gar nicht allzu schlecht reden, denn das hätte der Streifen dann im Endeffekt auch nicht verdient. Hier handelt es sich um eine Amateurproduktion und vergleicht man die mal mit ähnlichen Streifen aus deutschen Landen, dann kann man locker einen Unterschied von mehreren Klassen gegenüber filmischen Sondermüll der Marke Bethmann und Konsorten ausmachen. Die Liebe zum zitierten Genre ist den Machern von Run! Bitch Run! praktisch in jeder Sequenz des Films anzumerken und einen gewissen naiven Charme kann man dem Streifen auch nicht absprechen. Man kann 90 Minuten seines Lebens definitiv auch weit sinnloser verbringen und Exploitation-Fans dürfen gerne mal einen Blick riskieren. Das nächste Projekt von Regisseur Joseph Guzman trägt übrigens den verführerischen Titel Nude Nuns with Big Guns. Man darf gespannt sein, was sich dahinter verbergen wird.

TRAILER:


Joseph Guzman 2000er female nudity Rache Shocksploitation


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FREEWAY


FREEWAY FREEWAY (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Freeway | USA 1996 | Regie: Matthew Bright)


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Um der Unterkunft in einer Pflegefamilie zu entgehen, klaut die 16-jährige Vanessa (Reese Witherspoon) ein Auto und macht sich auf den Weg zu ihrer Großmutter. Wegen einer Panne landet sie letztendlich im Wagen von Bob Wolverton (Kiefer Sutherland), der ihr zunächst vertrauensvoll seine Hilfe anbietet, sich aber nach kurzer Zeit als gefährlicher Psychopath entpuppt…

Freeway ist auch einer der vielen Tarantino-Klone aus den 90er Jahren und dabei einer der wenigen Streifen, die tatsächlich überzeugen können. Regisseur Matthew Bright hat da eine ziemlich abgedrehte Mischung aus Thriller, Komödie und Road Movie gedreht, die mir bereits damals auf VHS viel Spaß gemacht hat und die mich nun beim Wiedersehen auf DVD erneut ganz vorzüglich unterhalten konnte. Reese Witherspoon in der Rolle der ebenso hassens- wie liebenswerten Göre ist dabei ebenso ein Glücksfall wie Kiefer Sutherland in der Rolle des Psychopathen. Wenn man die beiden hier spielen sieht, kann man es sich nur schwer vorstellen, dass Freeway auch mit anderen Hauptdarstellern funktioniert hätte. Insbesondere Reese Witherspoon hat da - noch relativ am Anfang ihrer Karriere stehend - eine absolut denk- und erinnerungswürdige Leistung abgerufen.
Weniger denk- und erinnerungswürdig ist leider die deutsche DVD von Kinowelt. Hatte mich damals gefreut wie Sau als endlich eine Scheibe im anamorphen Bildformat und incl. O-Ton in Deutschland auf den Markt gekommen ist und musste nun, etwas über einem Jahr nach Veröffentlichung, leider feststellen, dass die Kinowelt-Scheibe - zumindest für O-Ton-Freunde - nicht zu gebrauchen ist. Es ist schon verwunderlich, dass es dieses Label im Jahr 2009 (!!!) immer noch schafft, DVDs mit deutschen Zwangsuntertiteln beim O-Ton zu veröffentlichen. Ich dachte eigentlich, dass dies lediglich eine Unart aus längst vergangenen Anfangstagen der DVD gewesen ist. Dummerweise werden diese Zwangs-UT auch nicht auf dem Cover erwähnt. Hätte ich es gewusst, hätte ich mir die Scheibe nie bewusst zugelegt.
Was am Ende des Tages übrig bleibt ist ein ziemlich geiler Film, dessen Genuss durch die nervenden deutschen Untertitel doch ziemlich eingeschränkt wurde und die Erkenntnis, dass mir keine Kinowelt-DVD mehr ins Haus kommt, ohne dass ich mich vorher eingehend über die Scheibe informiert habe.

TRAILER:


Matthew Bright Reese Witherspoon Kiefer Sutherland Brooke Shields Brittany Murphy 1990er Rache


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DEATH SENTENCE (Unrated Director's Cut)


DEATH SENTENCE (Unrated Director's Cut) DEATH SENTENCE (Unrated Director's Cut) (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: Death Sentence | USA 2007 | Regie: James Wan)


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Weil sein Sohn das Opfer eines Initiationsrituals einer Straßengang geworden ist und er die Hoffnung auf eine gerechte Bestrafung der Täter aufgegeben hat, entschließt sich der Familienvater Nick Hume (Kevin Bacon) dazu, die von ihm geforderte Gerechtigkeit auf eigene Faust herbeizuführen...

Ein Selbstjustiz-Thriller vom Saw-Regisseur. Ich war auf politisch unkorrekteste Action im guten alten Death Wish-Stil vorbereitet und war nicht schlecht überrascht als ich feststellen musste, dass Regisseur James Wan gerade das mit Death Sentence nicht abliefert. Der Film ist weitaus näher an Neil Jordans Die Fremde in dir oder - man möge mir den Vergleich verzeihen - an Cronenbergs A History of Violence als an Death Wish und Konsorten. Wan lässt zu keinem Zeitpunkt auch nur den Schatten eines Zweifels an der Tatsache aufkommen, dass die Taten von Nick Hume - absolut überzeugend gespielt von Kevin Bacon - falsch sind und einzig dazu führen, dass sich die Spirale aus Gewalt und Gegengewalt weiterdreht. So ist es auch schnell klar, dass es am Ende keine Sieger geben wird. Die "political correctness" wirkt zeitweise vielleicht ein kleines bisschen zu bemüht, diese Schwäche wird allerdings durch souverän inszenierte Action- und Suspense-Sequenzen locker wettgemacht. Schade fand ich am Film einzig den vielen zu kleinen Part von John Goodman. Der Mann ist einfach wie gemacht für größer angelegte Rollen und ist hier leider komplett verschenkt. Ansonsten gibt's an Death Sentence von meiner Seite aus aber nicht viel zu mäkeln.

TRAILER:


2000er John Goodman Kelly Preston James Wan Kevin Bacon Rache


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NEUES VOM WIXXER


NEUES VOM WIXXER NEUES VOM WIXXER (DVD: UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Neues vom Wixxer | Deutschland 2007 | Regie: Cyrill Boss/Philipp Stennert)


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Chefinspektor Even Longer (Oliver Kalkofe) und sein Kollege Very Long (Bastian Pastewka) machen erneut Jagd auf den mysteriösen Wixxer. Dieses Mal geht es um eine Todesliste, auf der sich auch Longs Name befindet...

Der erste Teil von Kalkofes Wallace-"Hommage" hat mich vor einigen Jahren nicht sonderlich begeistert und aus diesem Grund hab ich die Sichtung der Fortsetzung auch ziemlich lange vor mich hergeschoben. Neues vom Wixxer ist zwar schon ein ganzes Stück besser als der Vorgänger und schafft es auch, Ärgernisse wie Ottos 7 Zwerge locker hinter sich zu lassen, vom Mann, der über Jahre hinweg auf grandiose Art und Weise seinen Finger in die Wunde des deutschen TV-Irrsinns gelegt hat, erwarte ich dann aber doch noch ein bisschen mehr. Neues vom Wixxer hat stellenweise zwar durchaus Charme, verfällt aber leider viel zu oft in typisch deutsche Komödien-Klischees und ist dadurch weit weniger lustig als er eigentlich sein möchte. Schön war auf jeden Fall das Wiedersehen mit Joachim Fuchsberger, der auf herrlich selbstironische Art und Weise aufspielt und sich nicht dafür zu schade war, bei diesem Klamauk mitzuwirken.

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Cyrill Boss Philipp Stennert Joachim Fuchsberger Christiane Paul 2000er London Sequel


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DER MÖNCH MIT DER PEITSCHE


DER MÖNCH MIT DER PEITSCHE DER MÖNCH MIT DER PEITSCHE (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Der Mönch mit der Peitsche | Deutschland 1967 | Regie: Alfred Vohrer)


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Todesfälle in einem Mädcheninternat rufen Inspektor Higgins (Joachim Fuchsberger) von Scotland Yard auf den Plan...

Weiter geht es mit den farbigen Wallace-Verfilmungen. So gut die Farbära auch gestartet ist, nach dem schon eher durchschnittlichen Die blaue Hand konnte mich nun auch Vohrers nächster Beitrag nicht wirklich überzeugen. Und das obwohl Joachim Fuchsberger die Rolle des Übermittlers übernommen hat. So langsam aber sicher scheint der Reihe tatsächlich ein bisschen die Luft auszugehen. Schon wieder geht es um das ständig wiederkehrende Motiv der Erbschleicherei, sonderlich spannend und atmosphärisch ist der Streifen auch nicht gerade und - man möge es mir verzeihen - irgendwie vermisse ich Eddi Arent. Er hat zwar oft extrem genervt, gehörte aber einfach zum Wallace-Inventar dazu. Bin mal gespannt, wie sich die nächsten Filme qualitativ entwickeln. Momentan ist die Reihe beim Level "nett anzusehende Durchschnittsware" angelangt.

TRAILER:


Ewa Strömberg Uschi Glas Joachim Fuchsberger Alfred Vohrer 1960er London Remake Euro Crime


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SHEBA, BABY


SHEBA, BABY SHEBA, BABY (DVD: MGM, USA)
(OT: 'Sheba, Baby' | USA 1975 | Regie: William Girdler)


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Privatdetektivin Sheba Shayne (Pam Grier) kehrt aus Chicago in ihre Heimatstadt Louisville zurück um dort ihrem Vater (Rudy Challenger) im Kampf gegen ein Verbrechersyndikat zu unterstützen...

Pam Grier ist definitiv die ungekrönte Königin des Blaxploitation-Kinos und Filme mit ihr in der Hauptrolle sind eigentlich immer einen Blick wert. Auch bei Sheba, Baby gibt es wieder die altbekannte Revenge-Story zu bewundern, wobei dieser Streifen definitiv nicht an die Qualitäten manch anderer Grier-Filme wie insbesondere Coffy, Foxy Brown oder auch Bucktown heranreicht. Das ist aber nicht weiter tragisch, denn Sheba, Baby ist immer noch unterhaltsam genug um den geneigten Genrefreund eine äußerst vergnügliche Zeit vor dem heimischen Fernseher zu bereiten. Atmosphäre, Soundtrack und Schauwerte passen auch bei diesem Streifen und so machte mir William Girdlers Film schon ziemlichen Spaß.

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William Girdler Pam Grier 1970er Rache American International Blaxploitation


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DER BLUTIGE PFAD GOTTES 2


DER BLUTIGE PFAD GOTTES 2 DER BLUTIGE PFAD GOTTES 2 (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: The Boondock Saints II: All Saints Day | USA 2009 | Regie: Troy Duffy)


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Nachdem sie erfahren haben, dass in Boston ein Priester ermordet wurde und der Tatverdacht vom Täter auf sie gelenkt werden soll, begeben sich die MacManus-Brüder (Sean Patrick Flanery und Norman Reedus) aus ihrem irischen Unterschlupf erneut in ihre amerikanische Wahl-Heimat um den wahren Tätern das Handwerk zu legen...

So, jetzt also der zweite Teil über die MacManus-Brüder und ich bin ebenso begeistert wie überrascht. Natürlich kommt die Fortsetzung nicht ganz an den Vorgänger heran, der Abstand ist aber weitaus geringer als ich erwartet hatte. Regisseur Troy Duffy verlässt sich auf das alte Erfolgsrezept und hat praktisch die komplette Besetzung erneut um sich versammelt. In Sachen Humor, Action und Coolness steht der Film seinem Vorgänger in so gut wie nichts nach und mit Julie Benz als Ersatz für Willem Dafoe ist Troy Duffy ein echter Glücksfall gelungen. Die gute Frau "rockt das Haus" und schon ihr Auftritt allein macht Der blutige Pfad Gottes 2 unbedingt sehenswert. Und dann wartet der Streifen am Ende auch noch mit einer wirklich netten Überraschung auf, mit der ich so nicht wirklich gerechnet hätte. Ich bin tatsächlich ziemlich angetan von dem Streifen.
Wirklich jeder, der sich schon für Teil 1 begeistern konnte, sollte der Fortsetzung definitiv eine Chance geben (auch wenn mir bewusst ist, dass der Film vielerorts - was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann - nicht sonderlich positiv aufgenommen worden ist). Eine nochmalige Sichtung des ersten Teils zuvor ist dabei unbedingt anzuraten, da Teil 2 in sehr vielen Szenen direkten Bezug auf den Vorgänger nimmt und diese ohne genaue Kenntnis des ersten Films wohl nicht ganz ihre Wirkung entfalten können.

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Sequel 2000er Willem Dafoe Peter Fonda Julie Benz Norman Reedus Sean Patrick Flanery Troy Duffy Boston Rache


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DER BLUTIGE PFAD GOTTES


DER BLUTIGE PFAD GOTTES :love: DER BLUTIGE PFAD GOTTES :love: (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: The Boondock Saints | Kanada/USA 1999 | Regie: Troy Duffy)


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Die beiden irischen Brüder Connor (Sean Patrick Flanery) und Murphy MacManus (Norman Reedus) räumen gnadenlos in der Unterwelt von Boston auf...

Die kürzlich erfolgte Veröffentlichung der Fortsetzung führte dazu, dass ich mir nach etwas längerer Abstinenz mal wieder den ersten Teil über den Feldzug der MacManus-Brüder gegen das organisierte Verbrechen ansehen wollte. The Boondock Saints ist ja einer der ganz wenigen Tarantino-Klone - die spätestens nach Pulp Fiction reihenweise produziert worden sind - der es, in meinen Augen vollkommen zu Recht, selbst zum absoluten Kultfilm in Fankreisen geschafft hat. Ich liebe diesen Film und habe ihn mir in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends wieder und wieder angesehen. Natürlich darf man die extreme Stilisierung der Gewalt und die Heroisierung der Täter nicht allzu ernst nehmen. Aber das sollte bei Filmen dieser Art immer Grundvoraussetzung sein um sich von ihnen unterhalten lassen zu können. Troy Duffys Streifen hebt den Begriff "Coolness" in ganz neue Sphären, ist mindestens genauso witzig wie brutal und darüber hinaus einfach nur phantastisch besetzt. Ob das jetzt Sean Patrick Flanery und Norman Reedus in der Rolle der Brüder, Billy Connolly als Il Duce, David Della Rocco als Rocco, Ron Jeremy als Vincenzo oder - in meinen Augen über allen Anderen stehend - Willem Dafoe als FBI Agent Smecker sind. Die Mischung passt ganz vorzüglich und nach diesem wunderbaren Wiedersehen ist die Vorfreude auf die Fortsetzung - auch wenn mir vollkommen klar ist, dass diese an den Vorgänger kaum herankommen wird - verdammt groß.

TRAILER:


Boston female nudity 1990er Ron Jeremy Willem Dafoe Norman Reedus Sean Patrick Flanery Troy Duffy Rache


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BITCH SLAP


BITCH SLAP BITCH SLAP (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: Bitch Slap | USA 2009 | Regie: Rick Jacobson)


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Diamanten im Wert von 200 Millionen Dollar sind das Objekt der Begierde von Trixie (Julia Voth), Hel (Erin Cummings) und Camero (America Olivio). Mit dem von ihnen gekidnappten Gage (Michael Hurst) befinden sich die drei Frauen mitten im Nirgendwo und hoffen von diesem einen entsprechenden Hinweis auf das Versteck der Diamanten zu bekommen...

Noch eine Hommage an das Exploitation-Kino im Allgemeinen und die starken Frauen im Exploitation-Kino im Besonderen. Bereits im Vorspann präsentiert Regisseur Rick Jacobson einen Zusammenschnitt unzähliger Szenen verschiedenster Referenzwerke des Exploitation-Kinos von den 40er bis zu den 70er Jahren - erkannt habe ich u.a. Varietease (oder war es doch Teaserama), Als die Frauen noch Schwänze hatten, The Babysitter, Faster, Pussycat! Kill! Kill!, Thriller - A Cruel Picture und Coffy - und gibt damit die Richtung für die kommenden gut 100 Minuten vor. Und die sollten beim besten Willen nicht allzu ernst genommen werden. Bitch Slap hat all das zu bieten, was dem einige Zeit vorher gesehenen Smash Cut gefehlt hat. Die komplette Laufzeit ist praktisch vollgepackt mit entsprechenden Schau- und Unterhaltungswerten, die drei Hauptdarstellerinnen sind verdammt hübsch anzusehen und auch wenn auf komplett nackte Tatsachen größtenteils verzichtet wurde: der Film rockt und ist sexy wie Hölle. Zudem nimmt sich der Streifen selbst keine Sekunde lang ernst und präsentiert so eine mehr als augenzwinkernde Hommage an seine zitierten Vorbilder. Für die meisten wird wohl auch Bitch Slap wieder nur "Fanboygewichse" darstellen, für mich war das modernes Exploitation-Kino in "Perfektion". Ich freue mich jetzt schon wie Bolle auf den bald erscheinenden Black Dynamite, der sich - das verspricht zumindest der Trailer - wohl ebenso augenzwinkernd vor dem Blaxploitation-Kino verneigt wie es Bitch Slap vor den "tuff chicks" getan hat.

TRAILER:


Rick Jacobson 2000er female nudity Sexploitation


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DEPARTED - UNTER FEINDEN


DEPARTED - UNTER FEINDEN DEPARTED - UNTER FEINDEN (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Departed | Hongkong/USA 2006 | Regie: Martin Scorsese)


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Praktisch in der Obhut des skrupellosen Gangsterbosses Frank Costello (Jack Nicholson) aufgewachsen, beginnt Colin Sullivan (Matt Damon) auf Geheiß seines Ziehvaters eine Karriere bei der Bostoner Polizei um dort als Maulwurf für Costello zu agieren. Doch auch Costello bleibt vor einem Maulwurf in den eigenen Reihen nicht verschont. Undercover-Ermittler Billy Costigan (Leonardo DiCaprio) wird in Costellos Reihen eingeschleust und schon bald entwickelt sich ein regelrechtes Katz-und-Maus-Spiel zwischen den beiden Maulwürfen in dem es nur noch darum geht, wer als erstes enttarnt zu werden droht...

Bin mal wieder einige Jahre zu spät dran und habe mir erst jetzt Scorseses Infernal Affairs-Remake Departed - Unter Feinden angesehen. Und was ich da zu Gesicht bekommen habe hat mich persönlich weitaus mehr beeindruckt als es das asiatische Original vor einigen Jahren getan hat. Scorseses Film ist in meinen Augen ganz großes Schauspiel-Kino welches von der ersten bis zur letzten Minute zu fesseln weiß. Jack Nicholson, Matt Damon und Leonardo DiCaprio spielen allesamt einfach nur großartig auf und auch die zahlreichen Nebenrollen sind mit Größen wie Martin Sheen, Ray Winstone, Mark Wahlberg, Vera Farmiga und Alec Baldwin wirklich eindrucksvoll besetzt. Zudem ist der Film sehr spannend und atmosphärisch geraten und geizt auch nicht mit fein dosierten Actioneinlagen und Gewaltspitzen. Ich bin begeistert und werde mir jetzt doch irgendwann mal Gangs of New York - auch ein Versäumnis der letzten Jahre - ansehen müssen.

TRAILER:


Martin Scorsese Jack Nicholson Matt Damon Leonardo DiCaprio Mark Wahlberg Martin Sheen Vera Farmiga Alec Baldwin 2000er Remake Oscar Winner Oscar Nominee


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DIE BLAUE HAND


DIE BLAUE HAND DIE BLAUE HAND (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Die blaue Hand | Deutschland 1967 | Regie: Alfred Vohrer)


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Dem verurteilten Mörder Dave Emerson (Klaus Kinski) gelingt die Flucht aus der Heilanstalt des zwielichtigen Dr. Mangrove (Carl Lange). Als kurz darauf erste, bestialische Morde geschehen, fällt der Verdacht sofort auf Dave. Doch der ermittelnde Inspektor Craig (Harald Leipnitz) mag nicht so recht an die Schuld von Dave glauben und hegt einen anderen Verdacht...

Der nächste Beitrag von Alfred Vohrer in der Wallace-Reihe und der ist ausnahmsweise mal eher durchschnittlich ausgefallen. Die blaue Hand konnte - obwohl die Zutaten durchaus gepasst hätten, sprich: relativ spannende Geschichte, relativ blutige Morde, gelungene Atmosphäre - nicht so richtig zünden. Vielleicht lag es daran, dass der Streifen zeitweise zu sehr zu einer One-Man-Show von Klaus Kinski verkommen ist und alle anderen Darsteller im Vergleich relativ blass geblieben sind. Und auch das erstmalige Fehlen von Eddi Arent – der zwar auch in verdammt vielen Filmen extrem genervt hat – war für mich persönlich ein Minuspunkt. Irgendwie hab ich ihn vermisst. An Wallace-Streifen ohne Arent werde ich mich jetzt jedoch gewöhnen müssen. Ein kurzer Blick in die IMDB hat mir verraten, dass er in keinem der noch folgenden Filme dabei sein wird. Irgendwie schade. Seinen Klamauk-Part hat jetzt übrigens fest Siegfried Schürenberg in der Rolle des Sir John inne.

TRAILER:


Klaus Kinski Alfred Vohrer 1960er Euro Crime


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DER LETZTE KÖNIG VON SCHOTTLAND - IN DEN FÄNGEN DER MACHT


DER LETZTE KÖNIG VON SCHOTTLAND - IN DEN FÄNGEN DER MACHT DER LETZTE KÖNIG VON SCHOTTLAND - IN DEN FÄNGEN DER MACHT (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: The Last King of Scotland | Großbritannien 2006 | Regie: Kevin Macdonald)


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Der schottische Mediziner Nicholas Garrigan (James McAvoy) will sein Glück in Uganda versuchen und dort seinen Teil zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung auf dem Land beisteuern. Durch eher zufällige Umstände wird das ugandische Staatsoberhaupt Idi Amin (Forest Whitaker) auf Garrigan aufmerksam und bietet diesem einen Job als sein persönlicher Leibarzt an...

Ohne Forest Whitaker wäre Kevin Macdonalds Politdrama bzw. Politthriller über den ugandischen Diktator Idi Amin wahrscheinlich nicht mal halb so sehenswert geworden. Denn wie Forest Whitaker seinen Part spielt ist wirklich atemberaubend und die ganzen Awards die er für diese Vorstellung eingesackt hat sind in meinen Augen absolut verdient. Der zweite Mann im Blickpunkt, nämlich James McAvoy in der Rolle des schottischen Leibarztes, geht neben Whitakers Präsenz fast schon ein bisschen unter. Zum Ende wird der britische Film zwar etwas sehr "hollywood"-mäßig, die 2/3 davor wissen aber durchaus zu fesseln und sorgen für größtenteils spannende und packende Unterhaltung. Ob Der letzte König von Schottland seinem Thema letztendlich gerecht wird muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Ich bin davon nicht wirklich überzeugt.

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Kevin Macdonald Forest Whitaker Gillian Anderson 2000er Oscar Winner female nudity Afrika 70er Jahre


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EIN QUANTUM TROST


EIN QUANTUM TROST EIN QUANTUM TROST (Blu-ray: MGM/20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Quantum of Solace | Großbritannien/USA 2008 | Regie: Marc Forster)


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Von Rache getrieben macht sich Bond (Daniel Craig) auf die Suche nach Antworten und hofft diese von dem mysteriösen Mr. White (Jesper Christensen) zu bekommen. Als White jedoch ohne große Probleme aus dem Gewahrsam des MI6 entkommen kann, muss Bond sehr schnell feststellen, dass die für den Tod von Vesper verantwortliche Organisation mächtiger zu sein scheint als er geahnt hätte...

Casino Royale fand ich als Reboot der Bond-Reihe damals einfach nur großartig. Nun die unmittelbare Fortsetzung und was ich von Ein Quantum Trost so recht halten soll weiß ich noch nicht genau. Regisseur Marc Forster hat da in meinen Augen einen ganz vorzüglichen Action-Film abgeliefert der mich von der ersten bis zur letzten Minute als solcher auch hervorragend unterhalten konnte. Aber war das jetzt auch ein guter Bond-Film? Wohl eher nicht. Der Reboot der Reihe entwickelt sich meines Erachtens in die falsche Richtung. So gut der Streifen als Action-Film auch sein mag, er ist einer von vielen und hat mit dem über die Jahrzehnte aufgebauten Bond-Franchise eigentlich nichts mehr zu tun. Die Figur des James Bond ist austauschbar geworden, der Titelheld könnte auch einen anderen Namen tragen, Ein Quantum Trost könnte ebenso ein Film aus der Bourne-Reihe sein. Denn was Forsters Film komplett abgeht ist dieser typische Flair der Bond-Verfilmungen, der in allen bisherigen Filmen und in meinen Augen auch in Casino Royale noch vorhanden war. Keine Ahnung, ob ich mich auf Bond-Filme dieser Art in Zukunft noch freuen kann.

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Marc Forster Daniel Craig 2000er Sequel car chase London Rache


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DER TOD TRÄGT SCHWARZES LEDER


DER TOD TRÄGT SCHWARZES LEDER DER TOD TRÄGT SCHWARZES LEDER (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: La polizia chiede aiuto | Italien 1974 | Regie: Massimo Dallamano)


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Nachdem die gerade mal 15 Jahre alte Silvia (Sherry Buchanan) erhängt aufgefunden wurde, wird dem ermittelnden Inspektor Silvestri (Claudio Cassinelli) schnell klar, dass es sich nicht um einen Selbstmord handeln kann. Gemeinsam mit der Staatsanwältin Vittoria Stori (Giovanna Ralli) kommt Silvestri einem Verbrechersyndikat auf die Spur, welches sein Geld mit Kinderprostitution zu verdienen scheint...

Mit Der Tod trägt schwarzes Leder hat sich Regisseur Massimo Dallamano des sensiblen Themas der Kinderprostitution angenommen und es absolut geschafft, dieses angemessen in eine packende Mischung aus Giallo und Poliziotti zu verpacken. Obwohl mit einigen genretypischen Merkmalen ausgestattet beutet Dallamano sein Thema zu keinem Zeitpunkt aus, sondern fesselt den Zuschauer mit einer ungemein spannenden und dramatischen Geschichte vor dem heimischen Fernseher (bzw. zum damaligen Zeitpunkt im Kinosessel). Leicht verdaulich ist Der Tod trägt schwarzes Leder definitiv nicht geraten; der Film verlangt dem Zuschauer doch einiges ab. Was am Ende bleibt ist die Überzeugung, hier ganz großes Genrekino aus Italien gesehen zu haben. Der Film hat mir persönlich sogar noch ein gutes Stück besser gefallen als der ähnlich gelagerte, ebenfalls von Massimo Dallamano stammende What Have They Done to Solange?.

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Massimo Dallamano Mario Adorf 1970er female nudity Giallo Poliziotteschi


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RICCO THE MEAN MACHINE


RICCO THE MEAN MACHINE RICCO THE MEAN MACHINE (DVD: Dark Sky Films, USA)
(OT: Ricco | Italien/Spanien 1973 | Regie: Tulio Demicheli)


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Gerade aus dem Gefängnis entlassen, muss Ricco (Christopher Mitchum) erfahren, dass sein Vater auf Geheiß des skrupellosen Gangsterbosses Don Vito (Arthur Kennedy) getötet wurde. Darüber hinaus befindet sich auch noch Riccos Freundin Rosa (Malisa Longo) in der Gewalt des Gangsters. Gemeinsam mit Rosas Cousine Scilla (Barbara Bouchet) begibt sich Ricco auf einen regelrechten Rachefeldzug gegen Don Vito und dessen Männer...

Wow, das war mal wieder eine ziemliche Exploitation-Granate aus europäischen Landen. Die italienisch-spanische Co-Produktion über den Rachefeldzug des titelgebenden Charakters geizt wahrlich nicht mit Attraktionen. Ein genretypischer Soundtrack, viele erinnerungswürdige Einstellungen (verdammt viele davon haben mit den körperlichen Reizen von Barbara Bouchet zu tun :D ), eine durchaus spannende Story und einige wirklich derbe Gewaltspitzen machen Tulio Demichelis Ricco the Mean Machine zu einem ganz hervorragend gelungenen Vertreter seiner Zunft und der Streifen sollte interessierten Genrefreunden unbedingt einen Blick wert sein. Allein die Szene, in welcher der von Barbara Bouchet verkörperte Charakter zwei Gangster dazu bewegt das von ihnen gefahrene Auto anzuhalten ist pures Exploitation-Gold und macht den Film schon fast alleine sehenswert.

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Barbara Bouchet Malisa Longo Tulio Demicheli 1970er female nudity Rache


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GOD TOLD ME TO


GOD TOLD ME TO GOD TOLD ME TO (DVD: Blue Underground, USA)
(OT: God Told Me To | USA 1976 | Regie: Larry Cohen)


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In New York laufen innerhalb kürzester Zeit zuvor unbescholtene Bürger Amok und töten mehrere Menschen. Der ermittelnde Detective Nicholas (Tony Lo Bianco) bekommt von allen Tätern die gleichen, letzten Worte zu hören: Gott habe ihnen die Tat befohlen. Für den tiefgläubigen Nicholas geraten die Ermittlungen schon bald zur persönlichen Zerreißprobe...

Ich stehe ja sowieso auf Horrorfilme bzw. Thriller mit christlichen Motiven und da war Larry Cohens God Told Me To genau die richtige Wahl. Was noch als typischer Copthriller zu beginnen scheint, verwandelt sich nach einiger Zeit in einen immer unheimlicher werdenden Mysterythriller, welcher dem Zuschauer doch einiges abverlangt. Tony Lo Bianco in der Hauptrolle des zwischen seinem eigenen Glauben und dem aufzuklärenden Fall fast zerrissenen Polizisten ist ein Glücksfall, die Spannungsschraube wird stetig weiter gedreht und so einige optische Leckerbissen bzw. Unglaublichkeiten hat der Film außerdem zu bieten. Absolut empfehlenswert!

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Larry Cohen 1970er female nudity New York New World Pictures Alien


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DOUBLE JEOPARDY


DOUBLE JEOPARDY DOUBLE JEOPARDY (DVD: Vivid, USA)
(OT: Double Jeopardy | USA 2007 | Regie: Chuck Lords)


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Kurz nachdem sich Weingutbesitzer Gregory Gascoigne (Van Damage) noch mit einem Zwillingspärchen (Lyndsey Love und Lacey Love) vergnügt hatte, wird er ermordet aufgefunden. Für Detective John Dillon (Nick Manning) beginnt nun die Suche nach dem Täter...

Ein Mordfall als Aufhänger für eine dann doch mit extrem dünner Handlung ausgestattete Feature-Produktion. So wirklich überzeugen kann Chuck Lords' Double Jeopardy eigentlich zu keiner Zeit. Das war absolute Durchschnittsware aus den tiefsten Sümpfen moderner Feature-Filme aus Porn Valley. Nach einigen ziemlich gelungenen Streifen die ich mir in den letzten Monaten aus diesem Bereich angesehen habe nun also mal wieder ein ziemlicher Schuss in den Ofen. Der Film erfüllt so ziemlich alle Vorurteile, die man gegen Produktionen dieser Art haben kann: auf die "Story" hätte man lieber komplett verzichtet, die "schauspielerischen" Leistungen der Darsteller sind als solche nicht zu erkennen und die Sexszenen sind zudem noch ziemlich eintönig und wenig abwechslungsreich geraten.

Chuck Lords 2000er female nudity


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MARTYRS


MARTYRS MARTYRS (Blu-ray: Optimum, Großbritannien)
(OT: Martyrs | Frankreich/Kanada 2008 | Regie: Pascal Laugier)


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Lucie (Jessie Pham), ein junges Mädchen, rennt völlig verstört eine Straße entlang. Über ein Jahr lang wurde sie vermisst, unerwartet konnte sie nun ihren Peinigern entkommen. In psychiatrischer Behandlung freundet sie sich mit der kleinen, ebenfalls misshandelten Anna (Erika Scott) an, welche die nächsten Jahre über ihre einzige Bezugsperson bleiben soll. 15 Jahre später sind aus Lucie (Mylène Jampanoï) und Anna (Morjana Alaoui) junge Frauen geworden, welche die schreckliche Vergangenheit noch immer zu verarbeiten versuchen. Als Lucie eines Tages davon überzeugt ist, ihre Peiniger von damals erkannt zu haben, entschließt sie sich zu einem Racheakt mit verheerenden Konsequenzen...

Seit High Tension ist die neue französische Horrorfilm-Welle in aller Munde. Bei praktisch allen von mir bisher gesehenen Vertretern liegt meines Erachtens die Wahrheit irgendwo zwischen dem Hype um den jeweiligen bzw. die Verachtung des jeweiligen Films. Eigentlich keiner hat den absoluten Hype gerechtfertigt und auch keiner hat es in meinen Augen verdient, als Müll bezeichnet zu werden. High Tension empfand ich damals als erfrischend anders und tatsächlich herausragend gut, in Inside konnte ich nicht mehr als ein langweiliges Schlachtfest erkennen und Frontiers bot mir grundsolide Horrorunterhaltung im besten Backwoods-Stil. Nun also meine Begegnung mit Martyrs und für mich der erste Film dieser neuen Welle, der den um ihn gemachten Hype in meinen Augen rechtfertigt und bei dem ich das Gebashe der Kritker absolut nicht nachvollziehen kann. Der Streifen hat mich so dermaßen aus dem Sitz geblasen, wie es kein anderer Horror- bzw. Terrorfilm der letzten Jahre geschafft hat. Martyrs geht mit seiner ungeheuren Kompromisslosigkeit und seiner unglaublich bedrohlichen Atmosphäre tatsächlich an die Substanz und so sehr mich der Film beeindruckt hat, allzu schnell möchte ich ihn mir nicht mehr ansehen müssen. Das Ende ist sicher streitbar und vielleicht hätte eine andere Auflösung dem Film besser zu Gesicht gestanden, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich der Meinung bin, mit Martyrs den bisherigen Höhepunkt der derzeitigen Horrorfilm-Welle - nicht nur der französischen - gesehen zu haben.

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Torture Porn female nudity 2000er Pascal Laugier Shocksploitation Rache


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CASSANDRAS TRAUM


CASSANDRAS TRAUM CASSANDRAS TRAUM (DVD: Constantin/Highlight, Deutschland)
(OT: Cassandra's Dream | Frankreich/Großbritannien/USA 2007 | Regie: Woody Allen)


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Die beiden von Geldsorgen geplagten Brüder Ian (Ewan McGregor) und Terry (Colin Farrell) hoffen auf finanzielle Unterstützung ihres reichen Onkels Howard (Tom Wilkinson). Der ist auch durchaus dazu bereit, seinen beiden Neffen die dringend benötigte Finanzspritze zukommen zu lassen. Allerdings nicht ohne eine entsprechende Gegenleistung...

Ich habe schon viel zu lange keinen Film von Woody Allen mehr gesehen und mit Cassandras Traum sollte diese Durststrecke nun ein Ende haben. Und was soll ich schon groß sagen, mit Woody Allen kann ich wohl wirklich nichts falsch machen. Auch Cassandras Traum hat mich verdammt schnell gefesselt. Mit welcher Leichtigkeit Woody Allen auch dieses Kriminaldrama über die beiden von Geldsorgen geplagten Brüder - von Ewan McGregor und Colin Farrell ganz hervorragend gespielt - inszeniert hat und damit den Zuschauer in seinen Bann zieht ist einfach ganz große Klasse. Bereits der thematisch ähnlich gelagerte Match Point - der damals für mich persönlich auch den Einstieg in die Filmwelt von Woody Allen bedeutet hat - konnte mich seinerzeit absolut begeistern und Cassandras Traum steht dem praktisch in gar nichts nach. Klasse!

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Woody Allen Ewan McGregor Colin Farrell 2000er London


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RICA 2: LONELY WANDERER


RICA 2: LONELY WANDERER RICA 2: LONELY WANDERER (DVD: Media Blasters/Exploitation Digital, USA)
(OT: Konketsuji Rika: Hitoriyuku sasuraitabi | Japan 1973 | Regie: Kô Nakahira)


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Um einer Freundin zu helfen muss sich Rica (Rika Aoki) erneut in gefährliche Gefilde begeben und sich mit den Machenschaften zahlreicher zwielichtiger Gestalten auseinandersetzen...

Vor einigen Wochen habe ich mir ja bereits den komplett überdrehten ersten Teil der Rica-Trilogie zu Gemüte geführt und nun war die Fortsetzung an der Reihe. Die knüpft nahezu nahtlos an den Vorgänger an, ist aber nicht mehr ganz so durchgeknallt und damit auch einfach angenehmer zu goutieren. Für genügend Schauwerte und jede Menge exploitative Einlagen ist auch hier gesorgt und insgesamt betrachtet fühlte ich mich von Rica 2: Lonely Wanderer sogar noch ein bisschen besser unterhalten als vom Vorgänger. Bin nun schon gespannt auf den Abschluss der Trilogie und werde mir Teil 3 in wohl nicht allzu ferner Zukunft ansehen.

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Kô Nakahira Rika Aoki 1970er female nudity Rache Toho Sequel Pink Eiga Sexploitation


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POISON IVY: THE NEW SEDUCTION


POISON IVY: THE NEW SEDUCTION POISON IVY: THE NEW SEDUCTION (DVD: New Line, USA)
(OT: Poison Ivy: The New Seduction | USA 1997 | Regie: Kurt Voss)


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Nach vielen Jahren kehrt die mittlerweile erwachsen gewordene Violet (Jaime Pressly) in das Haus des wohlhabenden Ivan Greer (Michael Des Barres) und dessen Tochter Joy (Megan Edwards), Violets alter Freundin aus Kindestagen, zurück. Ihre Mutter arbeitete dort einst als Haushälterin, musste allerdings - nachdem ihr Verhältnis mit dem Hausherren aufgeflogen war - ihre Stellung aufgeben und mit ihren beiden Kindern Violet und Ivy wegziehen. Nun also die Rückkehr von Violet, die allerdings alles andere als einen kurzen Freundschaftsbesuch im Sinn hat...

Poison Ivy geht mit dieser Direct-to-Video-Produktion in die dritte Runde und Regisseur Kurt Voss - übrigens der erste männliche Regisseur der Reihe - verlässt sich auf das altbewährte Rezept. Die Story des ersten Teils wird praktisch - unter leicht veränderten Ausgangsbedingungen - eins zu eins kopiert und mit einer gehörigen Portion kühler Erotik und einer gesunden Menge an nackten Tatsachen angereichert. In die Rolle der Femme fatale schlüpft dieses Mal die ausgesprochen hübsche Jaime Pressly und so ist es wenig verwunderlich, dass sich Kurt Voss mehr auf die perfekten Rundungen seiner Hauptdarstellerin und weniger auf eine ausgeklügelte Story verlässt. Ist bei Filmen dieses Genres ja nun auch nicht unbedingt der falscheste Weg. Objektiv betrachtet ist der Streifen natürlich ziemliche Grütze, ein gewisses Unterhaltungspotential kann man ihm aufgrund seiner zahlreichen Schauwerte aber sicher nicht vollends absprechen.

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Kurt Voss 1990er Femme fatale female nudity Rache Sequel


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DER BUCKLIGE VON SOHO


DER BUCKLIGE VON SOHO DER BUCKLIGE VON SOHO (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Der Bucklige von Soho | Deutschland 1966 | Regie: Alfred Vohrer)


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Nach dem Tod von Lord Donald Perkins begibt sich dessen Tochter Wanda (Monika Peitsch) nach London um das stattliche Erbe von immerhin 500.000 Pfund anzutreten. Doch bereits kurz nach ihrer Ankunft wird sie von dem zwielichtigen Alan Davis (Pinkas Braun) entführt und in eine Besserungsanstalt für Mädchen gesteckt. Davis' attraktive Komplizin Gladys (Uta Levka) gibt sich fortan als Wanda aus und die Gauner erhoffen sich auf diesem Weg die Erbschaft erschleichen zu können. Allerdings haben sie die Rechnung ohne Inspektor Hopkins (Günther Stoll) von Scotland Yard gemacht...

So, nun also dann doch der Text zum ersten Wallace-Film in Farbe. Auf Alfred Vohrer ist einfach Verlass. Schon in der S/W-Phase hat er die besten Filme abgeliefert und mit Der Bucklige von Soho legt er gleich einen äußerst eindrucksvollen Start in die Farbfilm-Ära hin. Da gibt es einige Zutaten, die aus Der Bucklige von Soho schon fast einen lupenreinen Exploitation-Film machen. Pinkas Braun gibt - wie schon in dem großartigen und vielleicht sogar besten S/W-Wallace Die Tür mit den 7 Schlössern - mal wieder einen herrlich fiesen Bösewicht, das Mädchenheim erinnert an einen Frauenknast und die Entwicklung des Plots ist für eine deutsche Produktion aus der damaligen Zeit teils überraschend heftig ausgefallen. Aufgelockert wird das alles durch die eine oder andere humoristische Einlage um den von Hubert von Meyerinck gespielten General Edward Perkins sowie um den von Siegfried Schürenberg wieder mal gespielten Sir John. Eddi Arent hat auch in diesem Film wieder so gut wie nichts mit den Klamaukszenen zu tun und es scheint fast so, als ob hier langsam aber sicher ein Imagewandel vollzogen werden soll. Mittlerweile ist eher Siegfried Schürenberg für die Lacher verantwortlich. Und eines muss ich unbedingt noch lobend erwähnen: Die Titelmusik des Streifens ist ein absoluter Knaller und echter Ohrwurm.

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Eddi Arent Pinkas Braun Alfred Vohrer 1960er London WIP Euro Crime


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LAURA


LAURA :love: LAURA :love: (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Laura | USA 1944 | Regie: Otto Preminger)


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Det. McPherson (Dana Andrews) nimmt die Ermittlungen im Fall der ermordeten Laura Hunt (Gene Tierney) auf. Der beliebten Leiterin einer Werbeagentur wurde das Gesicht weggeschossen und McPherson versucht zunächst, sich durch Gespräche mit Lauras engsten Bekannten - wie beispielsweise dem zynischen Waldo Lydecker (Clifton Webb) - ein Bild von der Ermordeten zu machen. Doch je mehr McPherson von Laura erfährt, desto faszinierter wird er von dem Opfer und desto intensiver kämpft er um die Aufklärung des Falles, der allerdings nach wenigen Tagen eine gänzlich unerwartete Wendung nimmt…

Mal wieder ein Film Noir. So langsam begeistert mich dieses Genre immer mehr. Nach dem schon sehr guten Tote schlafen fest und dem mich absolut begeisternden Frau ohne Gewissen hat mir nun Otto Premingers Laura komplett den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich bin ähnlich begeistert wie ich von Wilders Streifen war. Laura ist ein absoluter Glücksfall, ein Film, bei dem irgendwie alles zu passen scheint. Jede Einstellung, jeder Dialog, die ganze Atmosphäre des Streifens - das ist alles einfach nur unglaublich gut. Allein Clifton Webb und dessen fantastische Vorstellung des zynischen Waldo Lydecker machen Laura unbedingt sehenswert. Und die Präsenz von Gene Tierney ist tatsächlich atemberaubend! :love:

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Otto Preminger Gene Tierney Dana Andrews Vincent Price 1940er Oscar Winner Oscar Nominee Femme fatale New York


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DAS GEHEIMNIS DER WEISSEN NONNE


DAS GEHEIMNIS DER WEISSEN NONNE DAS GEHEIMNIS DER WEISSEN NONNE (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: The Tryon Factor | Deutschland/Großbritannien 1966 | Regie: Cyril Frankel)


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Der gewaltsame Tod eines Kollegen ruft Scotland Yard Inspektor Cooper-Smith (Stewart Granger) auf den Plan. Seine Ermittlungen führen ihn zum Schloss Emberday Hall, genauer gesagt zum dort beheimateten Kloster...

Eigentlich wollte ich an dieser Stelle nun etwas über den ersten Wallace-Film in Farbe schreiben, dummerweise war die DVD in der mittlerweile sechsten Wallace-Box falsch eingeordnet und so habe ich nicht den ersten, sondern den zweiten Wallace-Film in Farbe zu Gesicht bekommen. Das Geheimnis der weißen Nonne kam damals nämlich erst im Dezember 1966 ins Kino, Der Bucklige von Soho bereits 3 Monate früher. Über die Farbfilme hört bzw. liest man ja größtenteils nicht viel Gutes und ich war schon sehr gespannt, wie Wallace in Farbe funktioniert. Für mich beginnt nun nämlich die Zeit der Erstsichtungen. Während mir viele der S/W-Filme noch von früher aus dem Fernsehen bekannt waren, kann ich mich nicht daran erinnern, je einen Farbfilm aus der Wallace-Reihe gesehen zu haben. Und ja, an die Farbe scheint man sich tatsächlich erst gewöhnen zu müssen. Der typische Wallace-Flair ist einfach nicht mehr vorhanden. Glücklicherweise ist die Geschichte dieser deutsch-britischen Co-Produktion so spannend und kurzweilig geraten, dass das Fehlen dieses Flairs mich nicht sonderlich gestört hat. Überhaupt hatte Cyril Frankels Film größere Parallelen zu einem italienischen Giallo als zu einem deutschen Krimi. So kann es gerne weitergehen, insbesondere auch im Hinblick auf die Tatsache, dass sich Eddi Arent auch in diesem Film in Sachen Klamauk erfreulich zurückgehalten hat.

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Eddi Arent Cyril Frankel Stewart Granger 1960er Euro Crime London


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THE SINFUL DWARF


THE SINFUL DWARF THE SINFUL DWARF (DVD: Severin/Private Screening, USA)
(OT: Dværgen | Dänemark/USA 1973 | Regie: Vidal Raski)


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Das erst seit kurzer Zeit verheiratete Paar Mary (Anne Sparrow) und Peter (Tony Eades) landet auf der Suche nach einer möglichst günstigen Unterkunft ausgerechnet in der Absteige von Lila Lash (Clara Keller). Die vermietet gemeinsam mit ihrem zwergwüchsigen Sohn Olaf (Torben Bille) allerdings nicht nur Zimmer, sondern auch junge Mädchen an zahlungswillige Freier. Immer wieder lockt Olaf junge Frauen in die Pension, setzt sie unter Drogen und hält sie auf dem Dachboden gefangen um sie dort seinen Kunden für Liebesdienste zur Verfügung zu stellen. Und auch Mary scheint ganz in Olafs Beuteschema zu passen...

Es gibt - gerade im Bereich des Exploitationfilms - immer wieder Streifen, nach deren Sichtung man sich am liebsten die Hände waschen möchte, da man sich irgendwie schmutzig fühlt. Bloodsucking Freaks von Joel M. Reed kommt mir da beispielsweise spontan in den Sinn. Nach der Sichtung von Vidal Raskis The Sinful Dwarf hätte ich gerne spontan ein Vollbad genommen. Was auf den ersten, oberflächlichen Blick vielleicht wie ein amateur- bzw. stümperhafter Langweiler anmuten mag, entwickelt sich bei entsprechend intensiverer Betrachtung sehr schnell zu einem äußerst verstörenden Highlight des Exploitationkinos. Ich habe selten zuvor so einen schmierigen, fiesen kleinen Drecksfilm gesehen wie The Sinful Dwarf - und diese Aussage darf durchaus als Kompliment verstanden werden. Der Sleaze-Faktor ist einfach nur unglaublich hoch und der ganze Plot des Streifens kann wohl einfach nur als "sick" bezeichnet werden. Wer unbedarfte Freunde und Bekannte mal so richtig schocken will - hier ist der geeignete Film dafür. Vielleicht noch im Verbund mit dem schon vorgenannten Bloodsucking Freaks und Shaun Costellos Forced Entry - die Gefahr, dass aus den Freunden und Bekannten danach Ex-Freunde und Ex-Bekannte werden könnte allerdings ziemlich hoch sein.

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Vidal Raski 1970er female nudity Roughie Sexploitation Shocksploitation


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DER UNHEIMLICHE MÖNCH


DER UNHEIMLICHE MÖNCH DER UNHEIMLICHE MÖNCH (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Der unheimliche Mönch | Deutschland 1965 | Regie: Harald Reinl)


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Mordfälle rund um ein Mädcheninternat rufen Inspektor Bratt (Harald Leipnitz) von Scotland Yard auf den Plan. Offensichtlich geht es um das Erbe des erst kürzlich verstorbenen Hausherrn des Internats, der seine hübsche Enkeltochter Gwendolin (Karin Dor) eigentlich als Alleinerbin vorgesehen hatte. Doch das erst kurz vor seinem Tod mit Hilfe eines Notars geänderte Testament scheint verschwunden zu sein und nun streiten sich die drei Kinder des Erblassers um den Nachlass...

Reinls Der unheimliche Mönch war der letzte Wallace-Streifen in S/W, danach ging es dann in Farbe weiter. Und der Film ist ein würdiger Abschluss der S/W-Ära der Wallace-Verfilmungen. Ein tolles Setting, eine gelungene Atmosphäre und eine überzeugende Besetzung (Harald Leipnitz, Siegfried Lowitz, die bezaubernde Karin Dor, Rudolf Schündler, Siegfried Schürenberg und erstmals in einem Wallace-Film Uschi Glas) machen Der unheimliche Mönch zu einer kurzweiligen und äußerst unterhaltsamen Angelegenheit. Einziger größerer Kritikpunkt von meiner Seite ist die Tatsache, dass es wieder einmal und mittlerweile schon fast zu oft um einen Erbstreit geht. Da könnte der Reihe etwas mehr Abwechslung sicher gut tun. Überrascht war ich übrigens von der Rolle des Eddi Arent, die in diesem Film doch etwas ernster und weniger clownhaft angelegt war als in den früheren Streifen.

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Harald Reinl Karin Dor Uschi Glas Eddi Arent 1960er Euro Crime


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STEPHEN KING'S DESPERATION


STEPHEN KING'S DESPERATION STEPHEN KING'S DESPERATION (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Desperation | USA 2006 | Regie: Mick Garris)


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Desperation, ein gottverlassenes Nest irgendwo in der Wüste von Nevada. Hier treibt nur noch der offensichtlich verrückt gewordene Sheriff (Ron Perlman) sein Unwesen. Wahllos verhaftet er Durchreisende (u.a. Tom Skerritt und Annabeth Gish) und steckt sie für Nichtigkeiten ins Gefängnis. Dort müssen die Gefangenen sehr schnell erkennen, dass es für sie schon bald um Leben oder Tod gehen wird...

Keine Ahnung, aber rein gefühlsmäßig dürfte Stephen King zu den Autoren zählen, deren Werke am häufigsten für filmische Umsetzungen herangezogen werden. Früher fast ausschließlich fürs Kino, heute fast nur noch fürs Fernsehen. Auch Desperation ist eine dieser TV-Produktionen und das merkt man dem Film auch deutlich an. Die mit Tom Skerritt, Ron Perlman, Annabeth Gish und Charles Durning durchaus prominente Besetzung kann nur schwer über das ganz offensichtlich ziemlich niedrige Budget des Streifens hinwegtäuschen und da auch die Geschichte selbst nicht wirklich überzeugen kann, taugt Desperation allenfalls für einigermaßen durchschnittliche Unterhaltung. Am Anfang funktioniert der Streifen noch ganz gut, Regisseur Mick Garris erschafft eine durchaus unheimliche und bedrohliche Atmosphäre und auch über fehlende Spannung kann man sich im ersten Drittel des Films wahrlich nicht beklagen. Dummerweise werden Atmosphäre und Spannung relativ schnell geopfert und aus dem Mystery-Horror-Mix wird ein Werbefilm für das Christentum. So penetrant und offensichtlich hat in meinen Augen wohl noch kein Streifen versucht, seine Zuschauer zum christlichen Glauben zu bekehren. Die ständigen Anspielungen der Marke "Alles wird gut wenn wir nur auf Gott vertrauen" fangen sehr bald zu nerven an und was als spannender und atmosphärischer Genrebeitrag begonnen hat endet dann leider als nervtötende und langweilige Durchschnittsware.

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Mick Garris Ron Perlman 2000er





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