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One Night Stands und wahre Liebe


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PORKY'S REVENGE


PORKY'S REVENGE PORKY'S REVENGE (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: Porky's Revenge | Kanada/USA 1985 | Regie: James Komack)

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Auch im Abschlussjahr an der Angel Beach Highschool haben Pee Wee (Dan Monahan) und seine Freunde (u.a. Wyatt Knight, Tony Ganios) in erster Linie eines im Kopf: Sex! Doch diese Bedürfnisse stellen die Freunde zurück, als sie erfahren, dass ihr Basketball-Trainer (Bill Hindman) ausgerechnet dem fiesen Porky (Chuck Mitchell), der seinen Nachtclub auf einem Flussdampfer neu eröffnet hat, Geld schuldet und von diesem massiv unter Druck gesetzt wird. Pee Wee & Co. setzen alles daran, ihrem Coach aus der Patsche zu helfen und haben außerdem noch mit ein paar weiteren Problemen zu kämpfen...

In Porky's Revenge versammelt sich erneut der Cast der beiden ersten Teile vor der Kamera und sorgt so zum wiederholten Mal für jede Menge gute Laune. Porky's-Schöpfer Bob Clark hatte mit diesem dritten Teil allerdings nichts mehr zu tun. Auf dem Regiestuhl nahm TV-Regisseur James Komack Platz und drehte mit Porky's Revenge seinen einzigen Kinofilm. Auf eine echte Rahmenhandlung, in die der ganze Blödsinn verpackt wird, hat man im Gegensatz zu den beiden Vorgängern verzichtet. Porky's Revenge zeichnet sich durch eine eher episodenhafte Struktur aus - in der verschiedene kleinere Subplots aufeinandertreffen - und begleitet die Freundesclique rund um Pee Wee in ihrem Abschlussjahr an der Angel Beach Highschool, in dem es die liebenswerten Chaoten u.a. erneut mit dem titelgebenden Nachtclubbesitzer aus Teil 1 zu tun bekommen, mit einer nicht genehmigten Filmaufführung in der Schule anecken und eine schlüpfrige Affäre zweier Lehrer für ihre Zwecke missbrauchen. Im Zentrum des Klamauks steht erneut der von Dan Monahan gespielte Pee Wee, auf dessen Kosten so manche böse Scherze getrieben werden. Porky's Revenge ist sicher kein großes Genre-Highlight, überzeugt aber durch einige gelungene Gags, hübsche Schauwerte und eine rasante Inszenierung und stellt so einen netten Abschluss der von Bob Clark gestarteten Reihe dar.

TRAILER:


James Komack 1980er female nudity Sequel Sexploitation Teensploitation 50er Jahre


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JIM HOLLIDAY'S CHEERLEADER NURSES


JIM HOLLIDAY'S CHEERLEADER NURSES JIM HOLLIDAY'S CHEERLEADER NURSES (DVD: VCA, USA)
(OT: Cheerleader Nurses | USA 1993 | Regie: Bionca)

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Als Mary Lou (Crystal Wilder) ihre Ausbildung zur Krankenschwester im Burton Allen Institut - in dem u.a. auch Stewardessen, Cheerleader, Masseusen und exotische Tänzerinnen ausgebildet werden (!!!) - antritt, erkennt sie ziemlich schnell, dass ihr gewählter Beruf vollen Körpereinsatz erfordert und es das höchste Ziel der Krankenschwestern in diesem Institut ist, die Bedürfnisse der Patienten auf jede erdenkliche Art zu befriedigen...

Eine Feature-Produktion aus einer Zeit, in der das Genre des Feature-Films im Adult-Bereich eigentlich komplett tot war. Und das merkt man diesem Streifen auch an. Unter der Ägide von Produzent Jim Holliday versucht sich Darstellerin Bionca als Regisseurin (sie wird zumindest in den Credits als solche aufgeführt - da Jim Holliday allerdings als Assistant Director genannt wird, darf die Frage schon erlaubt sein, wer letztendlich das Zepter in der Hand hatte) und liefert einen ziemlich konfusen Genrebeitrag ab, den man nur mit sehr viel Wohlwollen als HC-Film mit Handlung identifizieren kann. Cheerleader Nurses soll wohl so etwas wie eine Komödie darstellen. Zumindest hat man sich als Pausenclown Ron Jeremy mit an Bord geholt, der ab und zu mal um die Ecke schaut. So etwas wie eine strukturierte Geschichte - wie sie es in den aktuelleren Feature-Produktionen gibt und natürlich in vielen Klassikern aus den 70er und frühen 80er Jahren gegeben hat - sucht man hier vergebens. Die durchaus hübsch anzusehenden Ferkeleien werden lediglich durch kurze Handlungssequenzen miteinander verbunden, die für sich betrachtet nicht wirklich Sinn ergeben. Natürlich mag es überflüssig sein, sich bei einem Porno über fehlende Handlung zu beschweren. Von einem Film, der sich als Feature-Produktion ausgibt, erwarte ich persönlich aber dann doch ein bisschen mehr als das hier Gebotene.

Bionca Ron Jeremy 1990er female nudity


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DEATH RACE 2


DEATH RACE 2 DEATH RACE 2 (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Death Race 2 | Deutschland/Südafrika 2010 | Regie: Roel Reiné)

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Nach einem schief gelaufenen Banküberfall landet Fluchtwagenfahrer Carl Lucas (Luke Goss) auf Terminal Island, einem privatisierten Hochsicherheitsgefängnis, in dem ein dem gleichen Konzern wie das Gefängnis gehörender TV-Sender eine Show namens “Death Match“ produziert, in der sich zwei Insassen im Kampf auf Leben und Tod gegenüberstehen. Die Quoten sind hervorragend, doch als bei einer der ausgestrahlten Sendungen ein Aufstand ausbricht, ist die Sendung in dieser Form nicht mehr länger realisierbar. Doch September Jones (Lauren Cohan), die überehrgeizige Moderatorin der modernen Gladiatorenkämpfe, hat schon eine neue Idee. Aus “Death Match“ wird kurzerhand “Death Race“, ein Autorennen quer über die Gefängnisinsel und natürlich abermals auf Leben und Tod. Dem Sieger einer bestimmten Anzahl von Rennen winkt die Freiheit. Die große Chance für Lucas, dem Gefängnis zu entkommen...

Über die in Reinés dystopischer Zukunftsvision enthaltene Medienkritik muss man sich wohl nicht näher auslassen. Die ist altbekannt (man denke nur an die WDR-Produktion Das Millionenspiel aus dem Jahr 1970 oder auch an The Running Man mit Arnold Schwarzenegger), wird immer aktuell sein und ist hier ganz einfach aus dem Grund enthalten, weil bereits Death Race 2000, der Ur-Film der Reihe, in den 70er Jahren diese Kritik transportierte.
Death Race 2 erzählt die Vorgeschichte des 2 Jahre zuvor in die Kinos gekommenen Death Race mit Jason Statham in der Hauptrolle, der wiederum eben auf diesem Death Race 2000 basierte, eine der wohl geilsten Roger-Corman-Produktionen aus den 70er Jahren.
Direct-to-Video-Produktionen wie Death Race 2 haben zwar logischerweise nicht das Budget der für das Kino produzierten Vorgänger aufzubieten und wirken aus diesem Grund deutlich billiger, sie haben aber auch den Vorteil, dass die Macher nicht zwanghaft ein möglichst großes Publikum erreichen müssen und stattdessen den B-Movie-Freaks exakt das liefern können, was diese sich von einem Streifen dieser Art erwarten. Und Death Race 2 enttäuscht in dieser Hinsicht keineswegs. Die Action ist spektakulär, roh und hart, der Sex-Appeal der Darstellerinnen nicht zu verachten, mit Ving Rhames, Sean Bean und Danny Trejo sind zudem einige bekannte Gesichter mit von der Partie und Lauren Cohan in der Rolle der September Jones verleiht dem Ausdruck “mean bitch“ völlig neue Dimensionen. Und dann hat Death Race 2 am Ende auch noch einen der coolsten Racheakte der jüngeren Filmgeschichte zu bieten. Rock 'n' Roll!

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Roel Reiné Ving Rhames Danny Trejo 2010er car chase Nahe Zukunft Carsploitation Prequel female nudity


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SWEET KARMA - A DOMINATRIX STORY


SWEET KARMA - A DOMINATRIX STORY SWEET KARMA - A DOMINATRIX STORY (Blu-ray: I-On New Media, Deutschland)
(OT: Justify | USA 2010 | Regie: Insung Hwang)

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Als der Künstler Tommy Cohen (Jaret Sacrey) die attraktive Abby (Rebecca Larsen) kennenlernt, ahnt er noch nicht, dass dieses Kennenlernen kein Zufall gewesen ist und sich Abby auf einer Mission befindet. Vor vielen Jahren wurde ihr Vater von der Domina Victoria (Heather Lemire) ermordet und durch Tommy, der mit Victoria gut befreundet ist, erhofft sich Abby, an die Täterin heranzukommen und den Tod ihres Vaters zu rächen...

Ein Rachedrama aus dem Low-Budget-Bereich. Allzu hohe Erwartungen sollten man an Sweet Karma - A Dominatrix Story sicher nicht stellen. Regisseur Insung Hwang lässt den Zuschauer anfangs lange Zeit im Dunklen tappen. Nur kurze Flashbacks deuten darauf hin, worum es in seinem Film letztendlich gehen wird. Hwang entwickelt seine Geschichte extrem langsam, baut behutsam Spannung auf, kreiert eine unterkühlte, fast schon sterile Atmosphäre und drückt erst in der zweiten Hälfte des mit gut 75 Minuten nicht gerade langen Films ein bisschen aufs Gaspedal. Gewöhnungsbedürftig ist sicher die audiovisuelle Umsetzung des Films, die jedoch viel zu seiner tristen Stimmung und unterkühlten Atmosphäre beiträgt. Die Farben sind verblichen, die Handkamera ist immer ganz nah an den handelnden Charakteren, die digitale Optik erinnert an eine Mischung aus Dokumentation und Reality TV und auf der Tonspur rauscht es teilweise so extrem und der Score hält sich über weiteste Strecken des Streifens so sehr zurück, dass man tatsächlich meinen könnte, man habe eine Doku in den Player gelegt. Wer diesen Stil nicht akzeptieren kann, dürfte sicher überhaupt keinen Spaß an Hwangs Film haben. Aber auch wenn man sich auf diesen Stil einlässt, fällt es nicht unbedingt leicht, sich großartig für Sweet Karma - A Dominatrix Story zu begeistern. Während die erste Hälfte mit diesem langsamen Spannungsaufbau in meinen Augen noch ganz gut gelungen ist, wirkt die Handlung in der zweiten Hälfte des Films doch sehr konstruiert und auch der Großteil der schauspielerischen Leistungen ist nicht wirklich dazu geeignet, den Zuschauer in extatischen Beifall ausbrechen zu lassen. Absoluter Lichtblick innerhalb des Cast ist definitiv Hauptdarstellerin Rebecca Larsen - die mich vom Aussehen her in manchen Einstellungen ein kleines bisschen an Alexandra Maria Lara erinnert hat - und die mit ihrer natürlich Schönheit nicht nur ein echter Blickfang ist, sondern die Rolle des auf der einen Seite eiskalten, auf der anderen Seite aber auch ausgesprochen zerbrechlichen Racheengels für einen Film dieser Art doch ziemlich überzeugend interpretiert hat.

Insung Hwang 2010er female nudity Rache Femme fatale


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BULLETS OVER BROADWAY


BULLETS OVER BROADWAY BULLETS OVER BROADWAY (DVD: Touchstone/Buena Vista, Großbritannien)
(OT: Bullets Over Broadway | USA 1994 | Regie: Woody Allen)

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Der ambitionierte Autor David Shayne (John Cusack) träumt von seinem ersten großen Erfolg am Broadway und geht dafür einen regelrechten Pakt mit dem Teufel in Form des Gangsterbosses Nick Valenti (Joe Viterelli) ein. Der fordert im Gegenzug für die Finanzierung des Stücks nicht nur eine große Rolle für seine relativ talentfreie Geliebte Olive (Jennifer Tilly), sondern schickt zu jeder Probe auch noch seinen kompromisslosen Bodguard und Schläger Cheech (Chazz Palminteri) vorbei, der überwachen soll, dass Olive sämtliche Wünsche erfüllt werden. Schon bald muss Shayne erkennen, dass er langsam aber sicher die komplette Kontrolle über sein Stück verliert...

Mal wieder ein mir bisher noch unbekannter Film von Woody Allen und mal wieder bin ich sehr begeistert. Auch in Bullets Over Broadway, für den er nur hinter und nicht auch vor der Kamera agierte, zeigt sich der großartige Filmemacher von seiner besten Seite. Und natürlich spielt Allens Lieblingsstadt erneut eine Hauptrolle. In Bullets Over Broadway entführt Allen den Zuschauer ins New York der 30er Jahre und unter seiner Regie laufen auch in diesem Film praktisch alle Schauspieler - allen voran John Cusack als geplagter Autor und Regisseur, die für ihre Leistung mit einem Oscar ausgezeichnete Dianne Wiest als Star des Stücks und insbesondere Chazz Palminteri als Bulldozer des Gangsterbosses mit ungeahnten Talenten - zu absoluter Hochform auf. Garniert mit gewohnt wunderbaren, teils messerscharfen Dialogen, ausgestattet mit einem tollen zeitgenössischen Soundtrack und einfach nur federleicht inszeniert, ist Bullets Over Broadway einer dieser Filme, bei denen das Anschauen über die komplette Laufzeit einfach nur pure Freude bereitet. Großes Kino, viel weniger ist man als Allen-Fan von diesem fantastischen Künstler aber sowieso nicht gewohnt.

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Woody Allen John Cusack Rob Reiner 1990er Oscar Winner Oscar Nominee New York 30er Jahre


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FREUNDE MIT GEWISSEN VORZÜGEN


FREUNDE MIT GEWISSEN VORZÜGEN FREUNDE MIT GEWISSEN VORZÜGEN (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Friends with Benefits | USA 2011 | Regie: Will Gluck)

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Der aus Kalifornien stammende Dylan Harper (Justin Timberlake) schaut sich auf Initiative der Headhunterin Jamie Rellis (Mila Kunis) einen ausgesprochen attraktiven Job in New York etwas näher an. Als Dylan das Jobangebot letztlich annimmt und sich in New York niederlässt, entwickelt sich zwischen ihm und Jamie relativ schnell eine sexuelle Beziehung auf rein freundschaftlicher Basis und ohne weitere Verpflichtungen eingehen zu müssen. Darüber sind sich beide absolut einig, zumindest zunächst...

Vor dem Hintergrund, dass Regisseur Will Gluck ein Jahr zuvor den grandiosen Einfach zu haben gemacht hat, ist Freunde mit gewissen Vorzügen ziemlich "gewöhnlich" ausgefallen. Vom hintergründigen Witz eines Einfach zu haben ist hier leider nicht sonderlich viel übrig geblieben. Allzu tragisch ist das jedoch nicht, denn auch Freunde mit gewissen Vorzügen hat seine Stärken. Die liegen zwar sicher nicht in einer überraschenden Story mit einem unvorhersehbaren Ende - schließlich handelt es sich hier um eine waschechte RomCom und da sollte man schon während der Credits wissen, wie die Geschichte verlaufen und auch letztendlich enden wird -, dafür aber definitiv im Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller, die wirklich ganz wunderbar miteinander harmonieren. Mila Kunis ist einfach unglaublich süß und warum Justin Timberlake vielerorts zu extrem negativ gesehen wird, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Ich mochte ihn in Alpha Dog, ich mochte ihn in The Social Network, ich mochte ihn in In Time und ich mochte ihn auch in diesem Film. Es macht einfach Spaß, die von Mila Kunis und Justin Timberlake gespielten Charaktere in ihrem Beziehungschaos zu begleiten. Bei Filmen wie diesem hier ist im Endeffekt der Weg das Ziel und dieser Weg ist hier ausgesprochen witzig und verdammt sexy ausgefallen, kurzweilig inszeniert und sogar mit dem einen oder anderen erinnerungswürdigen Moment ausgestattet. Toll die Flash-Mob-Sequenzen, ganz vorzüglich die Musikauswahl des Soundtracks und Fernweh verursachend der Handlungsort New York. Kino zum Wohlfühlen. Nicht mehr und auch nicht weniger. Und im Vergleich mit dem thematisch sehr ähnlichem und auch ziemlich unterhaltsamen Freundschaft Plus von Regisseur Ivan Reitman, in dem sich Natalie Portman und Ashton Kutcher auf das Experiment “Sex ohne Verpflichtungen“ eingelassen haben, hat Freunde mit gewissen Vorzügen eindeutig die Nase vorn.

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Will Gluck Justin Timberlake Mila Kunis Emma Stone Woody Harrelson Jason Segel 2010er New York Los Angeles


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DEATH NOTE: L: CHANGE THE WORLD


DEATH NOTE: L: CHANGE THE WORLD DEATH NOTE: L: CHANGE THE WORLD (Blu-ray: I-On New Media, Deutschland)
(OT: L: Change the World | Japan 2008 | Regie: Hideo Nakata)

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Nach seinem Kampf um das “Death Note“ muss sich Meisterdetektiv L (Ken'ichi Matsuyama) bereits mit der nächsten, ausgesprochen schwierigen Aufgabe auseinandersetzen. Eine Gruppe von Terroristen rund um die radikale Umweltaktivistin Dr. Kujo (Youki Kudoh) plant einen Anschlag mit einem gemeingefährlichen Virus und nur L scheint diesen verhindern zu können...

Nachdem sich der ständig Süßigkeiten in sich hineinstopfende Charakter des L bereits im Verlauf der beiden Death Note-Filme zur heimlichen Hauptfigur entwickelt hat, war es nur konsequent, dass ihm ein eigener Film spendiert wurde. Das Spin-Off zu Death Note hört auf den Namen L: Change the World und auf dem Regiestuhl zu diesem Streifen nahm niemand Geringerer als Hideo Nakata Platz, der ja Ende der 90er Jahre mit seinem Ring den asiatischen Horrorfilm neu definierte. Das im deutschen Titel immer noch vorhandene Death Note spielt in L: Change the World nur noch eine untergeordnete Rolle, wird es doch gleich zu Beginn von L verbrannt. Fans, denen gerade dieser fantastische Aspekt der beiden Vorgängerfilme sehr am Herzen gelegen war und die vielleicht sogar von den in meinen Augen sehr gewöhnungsbedürftig animierten Todesdämonen begeistert gewesen sind, müssen sich damit abfinden, dass dieser fantastische Anteil im Spin-Off praktisch nicht mehr existiert und sich die Geschichte um eine sehr weltliche Bedrohung dreht. Ich persönlich war ziemlich froh, dass insbesondere die Todesdämonen keine Rolle mehr gespielt haben und ihnen nur noch ein klitzekleiner Cameo-Auftritt gegönnt wurde. Wohl mit ein Hauptgrund, weswegen mir L: Change the World letztendlich auch deutlich besser gefallen hat als die beiden Vorgänger. Der Film ist ingesamt spannender und kurzweiliger als Death Note - vor allem, wenn man beide Filme als Gesamtwerk betrachtet, da gerade der erste Teil doch extreme Längen hatte - und die erzählte Geschichte vermochte mich weitaus mehr zu fesseln. Und auch auf schauspielerischer Seite erlaubt sich L: Change the World keine Schwächen. Ken'ichi Matsuyama als L ist großartig wie in den beiden Filmen zuvor und einen Totalausfall wie Tatsuya Fujiwara, der mich in der Rolle des Light Yagami fast noch mehr genervt hat als diese seltsamen Todesdämonen, muss man als Zuschauer auch nicht ertragen. Schade nur, dass die süße Erika Toda in der Rolle der Misa Amane nur einen kurzen Gastauftritt absolvierte. Von der hätte ich gerne noch ein bisschen mehr gesehen. Wobei man sich in Sachen “eye candy“ wahrlich nicht beklagen kann. Youki Kudoh - die dem einen oder anderen vielleicht aus Scott Hicks’ Schnee, der auf Zedern fällt oder Rob Marshalls Die Geisha bekannt sein dürfte - war in der Rolle des weiblichen Bösewichts auch ausgesprochen hübsch anzusehen.

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Hideo Nakata 2000er Sequel Spin-Off Nikkatsu


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THE SPIRIT


THE SPIRIT THE SPIRIT (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: The Spirit | USA 2008 | Regie: Frank Miller)

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In Central City bekommt die Polizei bei der Verbrechensbekämpfung schon seit einiger Zeit Hilfe vom einsamen Rächer “The Spirit“ (Gabriel Macht), der einst von den Toten auferstand und nun unsterblich ist und dessen großes Ziel es ist, den gemeingefährlichen Superverbrecher Octopus (Samuel L. Jackson) endlich zur Strecke zu bringen. Und die Chance auf Erfüllung dieses Ziels scheint aufgrund des urplötzlichen Auftauchens der schon seit Ewigkeiten verschollenen Jugendfreundin (Eva Mendes) von “The Spirit“ mit einem Male größer als je zuvor zu sein...

Nachdem Frank Miller bei Sin City noch an der Seite von Robert Rodriguez auf dem Regiestuhl Platz genommen hatte, stellt The Spirit nun Millers erstes Soloprojekt als Regisseur dar. Als Vorlage diente erneut eine - mir mal wieder gänzlich unbekannte - Comicreihe und rein optisch erinnert The Spirit mehr als nur ein bisschen an Sin City. Insbesondere in visueller Hinsicht ist The Spirit ein echter Leckerbissen und verwöhnt den Zuschauer mit seiner ausgefeilten Optik und seinen technischen Spielereien. So wirklich leicht macht es Miller dem Zuschauer mit seinem Film allerdings nicht. The Spirit wandelt irgendwo zwischen Slapstick-Komödie, alten Warner-Cartoons und Film Noir, ist vollgestopft mit grotesken, ja fast schon absurden Ideen und mit einer Vielzahl an bizarren und komplett abgedrehten Figuren bevölkert. Kann man sich nicht auf den Film einlassen, wird man diesen herrlich verrückten Streifen wahrscheinlich leichtfertig als Multi-Millionen-Dollar-Trash abtun, in dem sich Stars wie Samuel L. Jackson, Gabriel Macht, Eva Mendes und Scarlett Johansson ganz offensichtlich komplett zum Horst machen. Anders kann ich mir die überwiegend vernichtende Kritik, die der Streifen einstecken musste, eigentlich gar nicht erklären. Diese Sichtweise geht in meinen Augen aber doch ziemlich an der Realität vorbei. Schaut man einfach mal genauer hin, dann kommt man nicht umhin festzustellen, dass die genannten Stars ganz offensichtlich einen diebischen Spaß bei der Darstellung ihrer verrückten Charaktere hatten und teilweise zu absoluter Höchstform auflaufen. Und spätestens in der Laborsequenz mit dem hüpfenden Fuß hatte mich Miller komplett für sich und seinen Film gewonnen. The Spirit rockt. Ende der Diskussion! ;) :D

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Frank Miller Samuel L. Jackson Eva Mendes Scarlett Johansson 2000er Femme fatale


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PORKY'S II: THE NEXT DAY


PORKY'S II: THE NEXT DAY PORKY'S II: THE NEXT DAY (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: Porky's II: The Next Day | Kanada/USA 1983 | Regie: Bob Clark)

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Nach ihrem Ärger mit dem skrupellosen Barbesitzer Porky muss sich die Freundesclique (u.a. Dan Monahan, Wyatt Knight) von der Angel Beach Highschool bereits mit dem nächsten Problem herumschlagen. Dabei würden sich die dauerscharfen Jungs doch viel lieber um das weibliche Geschlecht kümmern. Doch eine Gruppe religiöser Fanatiker um Reverend Flavel (Bill Wiley) und die spießige Sportlehrerin Mrs. Balbricker (Nancy Parsons) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Aufführung eines Shakespeare-Stückes durch die Theatergruppe der Schule zu verhindern und diesem Ansinnen muss natürlich mit allen Kräften gegengewirkt werden....

Ja, ich bin momentan ein kleines bisschen auf dem Teenie-Komödien-Trip. Nun stand Porky’s II: The Next Day auf dem Spielplan. Nur ein Jahr nach dem Erfolg von Porky’s legte Produzent, Drehbuchautor und Regisseur Bob Clark diese Fortsetzung nach, bei der er den Großteil der Darsteller des ersten Teils erneut vor der Kamera versammeln konnte und mit der er einen weiteren Angriff auf die Lachmuskeln seines Zielpublikums startete. Auf die teilweise etwas ernsteren Zwischentöne des Vorgängers hat Bob Clark in Porky’s II: The Next Day praktisch komplett verzichtet. Hier regiert ganz eindeutig der Klamauk mit nicht wenigen, teils herrlich derben Scherzen. Meine persönlichen Highlights: die Geschichte auf dem Friedhof, die Sache mit dem Ku-Klux-Klan, die Schlange in der Toilette und das verhängnisvolle Abendessen eines Politikers. Was Porky’s II: The Next Day im Vergleich mit dem Vorgänger an Atmosphäre fehlt, macht er mit seinem teils fast schon anarchischem Humor locker wieder wett und ist so auf seine eigene Art und Weise fast ähnlich unterhaltsam geraten wie der wirklich ganz vorzügliche erste Teil. Teil 3 wird demnächst nachgelegt.

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Bob Clark 1980er female nudity Sequel 50er Jahre Sexploitation Teensploitation


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THE ARENA


THE ARENA THE ARENA (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: The Arena | Italien/USA 1974 | Regie: Steve Carver)

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Timarchus (Daniele Vargas) ist Herrscher einer kleinen römischen Provinz und hält sein Volk mit Gladiatorenkämpfen in seiner eigenen Arena bei Laune. Um wiederum seine Gladiatoren bei Laune zu halten, kauft Timarchus regelmäßig attraktive Sklavinnen auf dem Sklavenmarkt ein, die neben der Verrichtung üblicher Hausarbeiten den Gladiatoren als Sexdienerinnen zur Verfügung zu stehen haben. Auch Timarchus’ vier neuestes Sklavinnen, Mamawi (Pam Grier), Bodicia (Margaret Markov), Livia (Marie Louise Sinclair) und Deirdre (Lucretia Love) ereilt dieses Schicksal. Als sich eines Tages ein Streit zwischen Mamawi und Livia zu einem regelrechten Handgemenge entwickelt, kommt Timarchus’ rechte Hand Lucilius (Paul Muller) die glorreiche Idee, das mittlerweile von den ewig gleichen Gladiatorenkämpfen gelangweilte Volk mit etwas Neuem zu überraschen. Fortan sollen die Sklavinnen als weibliche Gladiatoren in der Arena im Kampf auf Leben und Tod gegeneinander antreten...

The Arena ist Roger Cormans Beitrag zum Genre des Monumentalfilms und so etwas wie eine Mischung aus einer weiblichen Variante von Kubricks Spartacus und dem in den 70ern ausgesprochen beliebten “Women in Prison“-Film. Hier müssen statt der üblichen Gladiatoren ausgesprochen attraktive und leicht bekleidete Damen in der titelgebenden Arena um ihr Leben kämpfen und organisieren letztendlich eine Revolte samt Fluchtversuch in die heiß ersehnte Freiheit. Mit einer ausgesprochen übersichtlichen Laufzeit von gerade mal 80 Minuten ausgestattet, läuft The Arena nie Gefahr, in irgendeiner Weise langweilig zu werden, sondern hält den Exploitation-Fan über die komplette Länge bei bester Laune. In The Arena ist immer was los, ständig was geboten, der Film sieht einfach prächtig aus und bietet in jeder Hinsicht absolutes “eye candy“. Gedreht wurde der Streifen in den Cinecittà-Studios in Rom, in denen der von Corman beauftragte Regisseur Steve Carver die dort aus unzähligen italienischen Sandalenfilmen bereits vorhandenen Kulissen nutzen konnte. Hinter der Kamera stand Joe D’Amato und besetzt ist The Arena einfach nur fantastisch. Neben Margaret Markov und Pam Grier - die ja beide gemeinsam schon zuvor für Frauen in Ketten vor der Kamera standen - verwöhnen Rosalba Neri, Maria Pia Conte und Lucretia Love das Auge des Betrachters und da der Film komplett in Italien gedreht wurde, geben sich auch jede Menge europäischer Genredarsteller wie Paul Muller, Daniele Vargas, Antonio Casale und Salvatore Baccaro die Ehre. Für den finalen Schnitt des Films sorgte übrigens Joe Dante, der den eigentlich fertigen Streifen nach Cormans Vorstellungen umschnitt und dafür sogar den Credit des Film Editor im Vorspann einheimste.

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Steve Carver Margaret Markov Pam Grier Rosalba Neri 1970er female nudity Antike New World Pictures WIP


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UP THE CREEK


UP THE CREEK UP THE CREEK (DVD: MGM, USA)
(OT: Up the Creek | USA 1984 | Regie: Robert Butler)

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Die Lepetomane University hat den fragwürdigen Ruf der schlechtesten Universität des Landes inne und konnte noch nie irgendeine Auszeichnung gewinnen oder einen sportlichen Erfolg verbuchen. Das soll sich nun ändern und so schickt der vollkommen entnervte Dekan (John Hillerman) seine vier chaotischsten Studenten (Tim Matheson, Stephen Furst, Dan Monahan und Sandy Helberg) zu einem Wettbewerb im Wildwasserrennen und stellt ihnen für einen Sieg Abschlüsse an der Universität in einem Fach ihrer Wahl in Aussicht. Doch der Wettkampf gestaltet sich schwieriger als erwartet. Das qualifizierte Team einer Militärakademie versucht die Veranstaltung mit allen Mitteln zu boykottieren und die für den Sieg vorbestimmten Studenten der Ivy University arbeiten mit nicht ganz legalen Mitteln, um ihrer Mitstreiter aus dem Rennen zu bugsieren...

Endlich! Seit Einführung der DVD Ende der 90er Jahre habe ich eine Veröffentlichung des mit dem herrlich bescheuerten deutschen Titel Das turbogeile Gummiboot gesegneten Up the Creek von Regisseur Robert Butler regelrecht herbeigesehnt. Zu einer echten DVD hat es zwar immer noch nicht gereicht, aber zumindest ist der Streifen mittlerweile im On-Demand-Programm von MGM in den USA auf DVD-R erschienen und so glücklicherweise wieder verfügbar.
Eine auch nur halbwegs objektive Bewertung des Films ist mir leider nicht möglich. Ich habe Butlers Teenie-Komödie in den 80ern geliebt, bin mit dem Film praktisch aufgewachsen und habe mir die alte VCL-Kassette damals unzählige Male angeschaut (bis sie Anfang der 90er irgendwann das Zeitliche segnete). Jetzt das lang herbeigesehnte Wiedersehen nach viel zu langer Zeit und natürlich hat mich Up the Creek erneut absolut begeistert. Mit diesem Film sind so viele Erinnerungen verbunden, dass die jetzige Sichtung einer Zeitreise in die eigene Vergangenheit gleich kam und mich zu der festen und natürlich nostalgisch extrem verklärten Erkenntnis brachte, es hier mit einer der besten Teenie-Komödien der 80er Jahre zu tun zu haben. Up the Creek hat aber auch wirklich verdammt viel zu bieten. Hier gibt es Schauwerte im Überfluss, die miteinander rivalisierenden Teams sind hervorragend besetzt – herrlich chaotisch die Sympathieträger von der Lepetomane University, herrlich bescheuert die Typen von der Militärakademie und herrlich schmierig und verachtenswert die Unsympathen von der Ivy University -, die Gags schwanken zwischen grenzdebil und überraschend gut gelungen, die Wildwasserszenen und insbesondere das Finale kann sich auch rein actiontechnisch absolut sehen lassen und die süße Jennifer Runyon hat in ihrer Rolle als Love Interest mit Heather Merriweather einen der geilsten Rollennamen aller Zeiten abbekommen. Überhaupt hat Up the Creek mit Tim Matheson, Stephen Furst und Dan Monahan einige Schauspieler zu bieten, die durch ihre Auftritte in Filmen wie Animal House oder dem zuvor gesehenen Porky’s bereits Genreerfahrung sammeln konnten und diese Erfahrung hier souverän auf die Leinwand bringen. Klasse!

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Robert Butler 1980er female nudity Teensploitation


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PORKY'S


PORKY'S PORKY'S (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: Porky's | Kanada/USA 1982 | Regie: Bob Clark)

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Die jugendlichen Freunde Pee Wee (Dan Monahan), Tommy (Wyatt Knight), Meat (Tony Ganios), Mickey (Roger Wilson), Billy (Mark Herrier) und Tim (Cyril O’Reilly) haben hauptsächlich eines im Kopf: Sex. Im berüchtigten Stripschuppen Porky's hoffen sie all ihre geheimen Wünsche befriedigen zu können und mogeln sich heimlich in den Laden, den sie aufgrund ihres jungen Alters noch gar nicht betreten dürften. Als sie dort jedoch nach kurzer Zeit vom Besitzer (Chuck Mitchell) auf ausgesprochen peinliche Art und Weise wieder vor die Türe gesetzt und außerdem um ihr Geld betrogen werden, schwören die Freunde Rache...

Porky's ist einer dieser ganz großen Klassiker der Teeniekomödie aus den 80er Jahren. Regisseur Bob Clark entführt den Zuschauer in die 50er Jahre und erzählt die Geschichte einer Freundesclique an der Highschool eines kleinen Kaffs, die vor allem Mädchen, Sex und Blödsinn im Kopf hat und sich in einem kleinen Anflug von Größenwahn mit dem gemeingefährlichen Inhaber eines verruchten Nachtclubs anlegt. Bob Clark, der auch das Drehbuch verfasste, setzt dabei aber nicht ausschließlich auf Klamauk und überbordende Schauwerte, sondern versucht vielmehr, seine Story als Mischung aus Komödie und Coming-of-Age-Film zu erzählen. Die Balance zwischen komischen, ernsten und melancholischen Momenten ist vielleicht nicht immer sonderlich gut geglückt, unterstützt von einem grandiosen Soundtrack mit zeitgemäßen Songs aus den 50ern von Chuck Berry & Co. entwickelt Clark jedoch eine ganz eigene Atmosphäre, die für einen Film dieser Art nicht unbedingt alltäglich ist und fast schon als außergewöhnlich bezeichnet werden kann. In seinen besten Momenten erinnert Porky's gar an die ersten Beiträge der wunderbaren Eis am Stiel-Reihe. Und ein paar bekannte Gesichter gibt es auch zu entdecken. Beispielsweise Art Hindle, der seit Anfang der 70er Jahre in über 100 Film- und TV-Produktionen mitgewirkt hat und natürlich Kim Cattrall, die mit Sex and the City letztendlich TV-Geschichte schreiben sollte und hier in einem ihrer ersten größeren Leinwandauftritte zu sehen ist.

TRAILER:


Bob Clark Kim Cattrall 1980er car chase female nudity 50er Jahre Teensploitation Sexploitation Rache


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MY NAME IS EARL - STAFFEL 3


MY NAME IS EARL - STAFFEL 3 MY NAME IS EARL - STAFFEL 3 (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: My Name Is Earl: Season 3 | USA 2007/2008 | Idee: Gregory Thomas Garcia)

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Nachdem Earl (Jason Lee) für das Verbrechen seiner Ex-Frau Joy (Jaime Pressly) die Schuld auf sich genommen hat, muss er sich nun mit einem Leben ihm Gefängnis anfreunden. Und auch hinter Gittern ist Earl fest davon entschlossen, mit guten Taten zu glänzen um so seinen Gefängnisaufenthalt so kurz wie möglich zu gestalten...

Ich hatte ja durchaus meine Bedenken, ob sich dieses Konzept des Abarbeitens der Liste nicht irgendwann totlaufen könnte. Diese Bedenken hatten wohl auch die Macher, dachten sich für die dritte Staffel etwas Neues aus und gingen mit dieser Idee in meinen Augen ganz schön baden. Während die ersten beiden Staffeln die Folgen nur durch relativ dünne Handlungsfäden miteinander verbunden wurden und der Klamauk rund um das Abarbeiten der Liste eindeutig im Vordergrund stand, kriegt My Name Is Earl in Staffel Nr. 3 nun eine richtige Rahmenhandlung verpasst und die Liste tritt absolut in den Hintergrund. Das funktioniert leider nicht so wirklich, denn insbesondere der Gefängnisaufenthalt im ersten Drittel der Staffel ist doch recht unlustig und zäh geraten - einziges Highlight ist hier die zweite COPS-Folge, die dem Vorgänger aus der zweiten Staffel qualitativ allerdings auch nicht wirklich das Wasser reichen kann - und so richtig Fahrt nimmt diese Season erst dann auf, wenn Earl aus dem Gefängnis entlassen wird, sich dazu entschließt, wieder sein altes Gangsterleben zu leben und kurz darauf wegen eines erneuten Autounfalls ins Koma fällt. Vor allem die Folgen, in denen der immer bescheuerter werdende Randy versucht, gemeinsam mit dem sich im Koma befindlichen Earl weitere Punkte der Liste abzuarbeiten, sind richtig gut gelungen und erinnern zeitweise sogar an die beiden ersten Staffeln. Allerdings geht es nach diesem kurzen Hoch auch schnell wieder bergab und das Schlussdrittel von Staffel Nr. 3 plätschert mit nicht sonderlich vielen gelungenen Gags dann irgendwie nur noch so vor sich hin. Bin mal gespannt, ob die Macher mit der noch ausstehenden vierten und letzten Staffel wieder die Kurve gekriegt haben und zumindest ansatzweise an alte Stärken anknüpfen können. Allzu große Hoffnungen mache ich mir aber ehrlich gesagt nicht.

TRAILER:


Gregory Thomas Garcia Jason Lee Ben Foster Alyssa Milano Paris Hilton Jon Heder 2000er


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MASSAKER IN KLASSE 13


MASSAKER IN KLASSE 13 MASSAKER IN KLASSE 13 (DVD: X-Rated, Deutschland)
(OT: Massacre at Central High | USA 1976 | Regie: Rene Daalder)

Infos zum Film:
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Als David (Derrel Maury) an seine neue Schule kommt, wird er dort bereits von seinem alten Freund Mark (Andrew Stevens) erwartet, der ihn unbedingt in seine Clique integrieren will. Doch bei Marks Freunden handelt es sich um nicht gerade freundliche Zeitgenossen. Bruce (Ray Underwood), Craig (Steve Bond) und Paul (Damon Douglas) haben die Schule fest in ihrer Hand, terrorisieren die Schwächeren und lassen keine Sekunde einen Zweifel daran, dass sie von David erwarten, dass er ihr fieses Spiel mitspielt. Als sich David jedoch weigert und die unterdrückten Schüler sogar ermutigt, sich gegen die Bande zur Wehr zu setzen, will diese - ohne die sich darauf für sie ergebenden Konsequenzen auch nur ansatzweise zu ahnen - an David ein Exempel statuieren...

Während John Carpenter mit Halloween im Jahr 1978 die Slasher-Welle entfachte, trat Mark L. Lester mit Die Klasse von 1984 im Jahr 1982 die Welle der “Terror an der Highschool“-Streifen los. Zwei Subgenres, die das Genrekino der 80er Jahre ziemlich beherrschen sollten. Bereits 2 bzw. 6 Jahre vor diesen beiden wegweisenden Filmen kam Massaker in Klasse 13 von Regisseur Rene Daalder in die Kinos, ein Film, der beide Genres miteinander verknüpfte. Beginnt Massaker in Klasse 13 noch wie ein typischer “Terror an der Highschool“-Film - ein neuer Schüler gerät aufgrund eines guten Freundes in die falsche Clique, erkennt deren gefährliches Potential für die Schule und nimmt sich nach einem Angriff auf seine eigene Person der Sache an - verwandelt sich Daalder Film im weiteren Verlauf der Geschichte in einen lupenreinen Slasher. Als nämlich die Angelegenheit mit der Clique auf blutige Art und Weise erledigt ist, entsteht in der Schule ein Machtvakuum, ehemals unterdrückte Schüler versuchen dieses Vakuum auszufüllen und aus dem zuvor vornehmlich aus Rache handelnden Sympathieträger wird ein gemeingefährlicher Psychopath, der in guter, alter Slasher-Manier einen Mitschüler nach dem anderen meuchelt.
Massaker in Klasse 13 ist nun sicher kein Meisterwerk, dafür war das Budget dann doch etwas zu gering und dafür wirkt die ganze Geschichte dann doch etwas zu konstruiert. Was den Film aber auf jeden Fall sehenswert macht, sind Hauptdarsteller Derrel Maury, der in der Hauptrolle des David die Wandlung zum gefährlichen Psychopathen einigermaßen glaubwürdig rüberbringt, und die Tatsache, dass die Geschichte - obwohl sie zeitweise ziemlich hanebüchen wirkt - überaus spannend und kurzweilig geraten ist. Sehr gelungen empfand ich dabei auch, wie sich die Sympathiefiguren für einen als Zuschauer verschieben. Fiebert man anfangs noch mit dem von Maury gespielten David mit, verwandelt sich die anfängliche Sympathie mit fortschreitender Laufzeit immer mehr in reine Antipathie und ausgerechnet Davids ehemals bester Freund Mark - gespielt von Andrew Stevens - wird gemeinsam mit seiner Freundin Theresa (die süße Kimberly Beck) zum neuen Sympathieträger. Eine Figur, der man zuvor aufgrund ihres Verhaltens nicht sonderlich zugeneigt war.
Ein weiterer großer Pluspunkt des Films sind seine Schauwerte. Die sind nämlich zahlreich vorhanden und sorgen für beste Unterhaltung. Allein das Mitwirken von Cheryl Smith - auch wenn ihre Rolle mal wieder nicht sonderlich groß ausgefallen ist - lohnt die Sichtung des Streifens, wird man als Zuschauer doch mit so wunderschönen Einstellungen wie dieser hier belohnt:

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TRAILER:


Rene Daalder Cheryl Smith 1970er car chase female nudity Slasher Rache


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TROUBLE MAN


TROUBLE MAN TROUBLE MAN (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: Trouble Man | USA 1972 | Regie: Ivan Dixon)


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Da ihre nicht gerade legal organisierten Glücksspiele immer wieder von einer Bande von maskierten Männern gestört werden, heuern die beiden Gauner Chalky Price (Paul Winfield) und Pete Cockrell (Ralph Waite) den extrem coolen und kompromisslosen Privatdetektiv Mr. T (Robert Hooks) an, der sich der Angelegenheit annehmen soll. Als beim nächsten Überfall einer der vermeintlichen Täter sein Leben lassen muss und sich dieser als Vertrauter des Gangsterbosses Big (Julius Harris) entpuppt, ist T fest davon überzeugt, dass die Leiche dort im Getümmel platziert wurde und er es hier mit einer Verschwörung zu tun hat die darauf abzielt, einen Bandenkrieg auszulösen...

Mal wieder ein bisschen Blaxploitation. Trouble Man von Regisseur Ivan Dixon schwimmt eindeutig im Fahrwasser des Erfolgs von Gordon Parks’ Shaft und ist unschwer als reines Rip-Off dieses ein Jahr zuvor in die Kino gekommenen Blaxploitation-Klassikers zu erkennen. Auch in Trouble Man nimmt ein übercooler Privatdetektiv einen Auftrag von zwielichtigen Gestalten an und gerät dadurch in die eine oder andere Schwierigkeit. Trouble Man bietet dem Genrefreund grundsolides Entertainment, kommt aber erwartungsgemäß nicht wirklich an das große Vorbild Shaft heran. Insbesondere im direkten Vergleich der beiden Hauptdarsteller geht Dixons Film als zweiter Sieger hervor. Robert Hooks als Mr. T macht zwar einen auf coole Sau, erreicht aber praktisch nie die Ausstrahlung von Richard Roundtree. Auf der Haben-Seite von Trouble Man stehen dafür eine spannende und kurzweilig inszenierte Geschichte - der es allerdings ein bisschen an Atmosphäre mangelt -, Paul Winfield und Ralph Waite als undurchsichtige Auftraggeber, ein grandioser Julius Harris in der Rolle des Gangsterbosses Big und ein toller Soundtrack von Soullegende Marvin Gaye. Ich persönlich habe schon deutlich schlechtere Streifen aus dem Blaxploitation-Bereich gesehen und wer sich für das Genre interessiert, macht mit Trouble Man sicher nichts falsch.

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Ivan Dixon Jeannie Bell 1970er Los Angeles Blaxploitation


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CONFIDENCE


CONFIDENCE CONFIDENCE (DVD: UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Confidence | Deutschland/Kanada/USA 2003 | Regie: James Foley)

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Trickbetrüger Jake Vig (Edward Burns) hat gerade mit Hilfe seiner Freunde Big Al (Louis Lombardi), Gordo (Paul Giamatti) und Miles (Brian Van Holt) sowie zweier korrupter Polizisten (Donal Logue und Luis Guzmán) eine stattliche Summe von dem leicht reinzulegenden Lionel Dolby (Leland Orser) ergaunert und muss sich kurze Zeit später damit auseinandersetzen, dass er diesen Coup besser nicht durchgezogen hätte. Denn als sowohl das Opfer als auch sein Mitspieler Big Al tot aufgefunden werden, wird Jake bewusst, dass das gestohlene Geld keinem Geringeren als dem gefährlichen Gangsterboss Winston King (Dustin Hoffman) gehörte. Um nicht ebenfalls als Leiche zu enden, wählt Jake die Flucht nach vorn. Er sucht King auf und bietet ihm an, für ihn zu arbeiten um seine Schuld zu begleichen...

Eigentlich sollte man meinen, dass mir nach dem höchst mittelmäßigen RocknRolla die Lust auf Gangsterfilme erst mal vergangen sein sollte, aber den Streifen habe ich irgendwie schon wieder verdrängt. Und Confidence von Regisseur James Foley gehört dann auch wieder zu den gelungeneren Beiträgen des Genres. Die Charaktere sind nicht so übertrieben cool und abgedreht gezeichnet wie in manch anderen Filmen dieser Art und kommen dadurch relativ glaubwürdig rüber. Die Geschichte ist kurzweilig, spannend und mit einigen überraschenden Wendungen ausgestattet und die Besetzung des Films ist einfach nur allererste Sahne. Neben Hauptdarsteller Edward Burns sind in Confidence Schauspieler wie Rachel Weisz, Paul Giamatti, Dustin Hoffman, Andy Garcia, Luis Guzmán, Leland Orser und Robert Forster mit von der Partie und sorgen dafür, dass auf schauspielerischer Ebene praktisch nichts anbrennen kann. Vielleicht wirkt das Ende etwas arg konstruiert, aber da Regisseur James Foley dem Zuschauer kurz vor dem Abspann einen echten, magischen Moment serviert, schaut man über den etwas unglaubwürdigen Schluss gerne hinweg. Denn wenn während der letzten Einstellungen im Finale die Klänge des Coldplay-Hits "Clocks" ertönen ist das einer dieser Filmmomente, in denen der gewählte Song mit den von der Kamera eingefangenen Bildern zu einem perfekten Ganzen verschmilzt und man als Zuschauer darauf nur mit einer Gänsehaut reagieren kann.

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James Foley Dustin Hoffman Rachel Weisz Robert Forster Andy Garcia 2000er female nudity Los Angeles


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KINDSKÖPFE


KINDSKÖPFE KINDSKÖPFE (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Grown Ups | USA 2010 | Regie: Dennis Dugan)

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Anlässlich der Beerdigung ihres früheren Basketball-Coachs Bobby Ferdinando (Blake Clarke) treffen sich die fünf Freunde Lenny (Adam Sandler), Eric (Kevin James), Kurt (Chris Rock), Marcus (David Spade) und Rob (Rob Schneider) nach langen Jahren wieder. An einem im Anschluss an die Beerdigung von Lenny organisierten Wochenende in einem alten Seehaus, in dem sie früher oft ihre Freizeit verbrachten, wollen die Freunde gemeinsam in Erinnerungen schwelgen. Doch das Wochenende verläuft - auch aufgrund der Mitanwesenheit der Partnerinnen (u.a. Maria Bello, Salma Hayek) und Kinder - bei weitem nicht so unbeschwert wie Lenny sich das vorgestellt hatte...

So langsam aber sicher scheine ich doch eine kleine Vorliebe für Filme mit Adam Sandler zu entwickeln. Für unbekümmerte, unbeschwerte Unterhaltung eignen sich Streifen wie Kindsköpfe einfach ganz vorzüglich. Es macht mir immer wieder großen Spaß, Sandler und seinen Co-Stars (hier u.a. Kevin James, Chris Rock, Salma Hayek, Maria Bello und Steve Buscemi) bei der Arbeit zuzusehen. Eine familienfreundliche und komplett harmlose Story, ein paar gelungene Gags, ein leichter Anflug von Gross-Out-Humor und eine positive Botschaft am Ende - fertig ist die heile Welt des Sandler-Universums und fertig ist für mich als Zuschauer die perfekte Flucht aus der Realität in die unkomplizierte Traumwelt des Films. Wer mit Filmen dieser Art, die natürlich hervorragend dazu geeignet sind, sie in ihre sämtlichen Bestandteile zu zerlegen und komplett zu verreißen, prinzipiell seine Probleme hat, sollte sich auch von Kindsköpfe möglichst weit fern halten. Regisseur Dennis Dugan liefert hier nämlich erneut exakt die Art von Unterhaltung, die man von ihm erwarten kann bzw. befürchten muss bzw. sich von ihm erhofft. ;)

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Dennis Dugan Adam Sandler Kevin James Chris Rock Maria Bello Salma Hayek Steve Buscemi 2010er


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HARDCOVER


HARDCOVER HARDCOVER (DVD: UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Hardcover | Deutschland 2008 | Regie: Christian Zübert)

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Christoph (Lucas Gregorowicz) träumt von einer Karriere als Schriftsteller, hat es aber gerade mal zum Autor billiger Groschenromane geschafft. Um seine Kriminalgeschichten authentischer und realistischer gestalten zu können, entschließt er sich mit Hilfe des Kleinganoven Dom (Wotan Wilke Möhring), den er eher zufällig kennengelernt hat, im echten Gangstermilieu zu recherchieren. Doch die Recherchen gestalten sich riskanter und schwieriger als erwartet...

Regisseur Christian Zübert hat ein paar Jahre zuvor den in meinen Augen einfach nur grandiosen Lammbock gedreht und aufgrund dieses phänomenalen Erstlingswerks war die Erwartungshaltung an Hardcover nicht gerade gering. Zwischen Lammbock und Hardcover liegen immerhin 7 Jahre in denen Zübert keine großartig nennenswerten Regiearbeiten ablieferte. Lediglich ein TV-Film, ein Kinderfilm und ein paar TV-Episoden finden sich zwischen 2001 und 2008 in seiner Filmographie. In Hardcover verschlägt es Zübert von seiner (und meiner) beschaulichen Heimatstadt Würzburg nun in die Metropole Düsseldorf und die harmlosen Hobby-Dealer wurden durch nicht ganz so harmlose (Möchtegern-)Gangster ersetzt. In der Hauptrolle ist abermals Lucas Gregorowicz zu sehen, der bereits in Züberts Erstlingswerk absolut überzeugen konnte. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen in meinen Augen. An Lammbock kommt Hardcover insgesamt betrachtet am Ende zwar nicht ganz heran, mit seiner abgedrehten Geschichte, seinen kruden Figuren und seiner glaubwürdigen Milieuzeichnung ist Regisseur und Drehbuchautor Christian Zübert aber auch mit diesem kleinen Film ein echter Treffer gelungen. Insbesondere die herrlich überzeichneten und praktisch jedem Genreklischee entsprechenden Charaktere haben es mir absolut angetan und bei den Schauspielern ragen neben Lucas Gregorowicz in der Hauptrolle vor allem Wotan Wilke Möhring als Kleinganove Dom und Justus von Dohnányi als Gangsterboss Chico heraus. Allen Beteiligten ist nach meinem Empfinden der Spaß, den sie beim Dreh dieses Films gehabt haben dürften, deutlich anzumerken und diese Tatsache trägt viel dazu bei, dass Hardcover über seine komplette Laufzeit einfach bestens unterhält.

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Christian Zübert 2000er


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2 DAYS IN THE VALLEY


2 DAYS IN THE VALLEY 2 DAYS IN THE VALLEY (DVD: Paramount, Großbritannien)
(OT: 2 Days in the Valley | USA 1996 | Regie: John Herzfeld)

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In Los Angeles kreuzen sich die Wege verschiedener Menschen. Ohne, dass sie es ahnen, stehen die Schicksale einer Sportlerin (Teri Hatcher), eines Profikillers (Danny Aiello), eines lebensmüden Regisseurs (Paul Mazursky), eines arroganten Kunsthändlers (Greg Cruttwell) u.a. auf verhängnisvolle Weise miteinander in Verbindung...

In Verbindung mit Herzfelds Film aus dem Jahr 1996 wird oft das Wort "Tarantino-Klon" genannt und die Tatsache, dass Pulp Fiction 2 Jahre zuvor für Furore sorgte, dürfte sich damals tatsächlich bestimmt nicht negativ auf den Bekanntheitsgrad von 2 Days in the Valley ausgewirkt haben. Was 2 Days in the Valley jedoch vom typischen "Tarantino-Klon" unterscheidet ist die Tatsache, dass er es eigentlich gar nicht nötig hat, mit diesem Etikett um Aufmerksamkeit zu buhlen bzw. - sofern man diese Auszeichnung negativ betrachtet - es nicht verdient hat, als solcher bezeichnet zu werden. Regisseur und Drehbuchautor John Herzfeld lässt in 2 Days in the Valley diverse, auf den ersten Blick nicht miteinander in Verbindung stehende Figuren aufeinandertreffen, fügt deren verschiedene Schicksale am Ende zu einem großen Ganzen zusammen und erzählt die Geschichten seiner Charaktere in einer Mischung aus Drama, Komödie und Thriller. 2 Days in the Valley fesselt dabei von der ersten Minute an. Es gibt eigentlich keine Figur, die einen als Zuschauer nicht in irgendeiner Weise berührt und die Besetzung des Streifens mit Schauspielern wie Danny Aiello, Jeff Daniels, Teri Hatcher, James Spader, Eric Stoltz, Charlize Theron, u.a. kann man einfach nur als großartig bezeichnen. 2 Days in the Valley ist ein klasse Film der leider mittlerweile etwas in Vergessenheit geraten ist und dessen Wieder- bzw. Neuentdeckung sich wirklich absolut lohnt.

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John Herzfeld Charlize Theron Teri Hatcher Paul Mazursky 1990er female nudity Los Angeles


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THE MONSTER SQUAD


THE MONSTER SQUAD THE MONSTER SQUAD (DVD: Lionsgate, USA)
(OT: The Monster Squad | USA 1987 | Regie: Fred Dekker)

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Der von Horrorfilmen und Monstern begeisterte Sean (Andre Gower) betreibt gemeinsam mit ein paar Freunden einen Monster-Club. Die Kids treffen sich regelmäßig in einem Baumhaus und gehen dort ihrem geliebten Hobby nach. Als Sean eines Tages ein seltsames Buch in seinen Besitz bekommt, ahnt er noch nicht, dass er damit den Schlüssel zur Rettung der Welt in den Händen hält. Denn Dracula (Duncan Regehr) ist nach 100 Jahren wieder erwacht und versucht gemeinsam mit verschiedenen Monstern (u.a. Tom Noonan, Carl Thibault) die Weltherrschaft an sich zu reißen. Und nur mit Hilfe von Seans Buch kann Dracula aufgehalten werden...

The Monster Squad ist eines dieser kleinen, leider viel zu wenig bekannten Highlights aus den 80er Jahren. Dekkers Monsterspaß steht ganz eindeutig in der Tradition von Filmen wie Gremlins, Explorers oder Die Goonies, konnte aber nie deren Bekanntheitsgrad erreichen. In The Monster Squad müssen sich die Kids mit einer ganzen Armada klassischer Filmmonster auseinandersetzen. Dracula, Frankensteins Monster, die Kreatur aus dem Amazonas, die Mumie und der Werwolf wollen die Welt ins Chaos stürzen und nur die von Horrorfilmen und Monstern begeisterten Kinder können sie daran hindern. Regisseur Fred Dekker drehte ein Jahr zuvor den grandiosen Night of the Creeps und ist somit für zwei absolute Genrehighlights der 80er Jahre verantwortlich. The Monster Squad ist ein riesengroßer Spaß - sowohl für die jüngere Zielgruppe als auch für den erwachsenen Genrefreund, der in dem liebevoll gemachten Streifen ganz viele Referenzen an die klassischen Horrorfilme der Universal Studios entdecken kann - und ist für einen Film, der eigentlich für ein jüngeres Publikum gemacht ist, teilweise ziemlich deftig ausgefallen. Insbesondere das von Effektguru Stan Winston stammende Creature Design ist für einen PG-13-Film schon ziemlich "creepy" und gruselig geraten und im Finale geht dann so richtig die Post ab. Ich kann mir gut vorstellen, dass damals einige Kids nach der Sichtung dieses Films erst mal ein paar schlaflose Nächte verbracht haben.

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Fred Dekker 1980er Vampir Werwolf


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DER SCHNÜFFLER


DER SCHNÜFFLER DER SCHNÜFFLER (DVD: Turbine Medien/Al!ve, Deutschland)
(OT: Der Schnüffler | Deutschland 1983 | Regie: Ottokar Runze)

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Als zwei zwielichtige Gestalten dem Berliner Taxifahrer Herbert Böckmann (Dieter Hallervorden) einen offensichtlich volltrunkenen Fahrgast ins Taxi setzen und ihn damit beauftragen, diesen zu einer Adresse nach Ost-Berlin zu fahren, ahnt Böckmann noch nicht, welche große Probleme er sich mit dieser Fahrt aufhalst. Denn der Betrunkene stellt sich als Toter heraus, worauf Böckmann in die Fänge des Geheimdienstes im Osten gerät und für einen Spion der CIA gehalten wird...

Die Sichtung von Didi und die Rache der Enterbten vor kurzer Zeit hat große Lust auf weitere Filme mit Dieter Hallervorden in der Hauptrolle gemacht. Mit Der Schnüffler habe ich mir nun einen Streifen angesehen, den ich bisher noch gar nicht kannte und der den sympathischen Hauptdarsteller erneut in Topform präsentiert. Als Berliner Taxifahrer Herbert Böckmann stolpert Dieter Hallervorden durch diese klamaukige Agentenkomödie und sorgt in nicht wenigen Szenen für Frontalangriffe auf das Zwerchfell. Grandios beispielsweise die Verhörszene bei der Polizei, in der er auf sein unnachahmliche Art und Weise die Vorfälle schildert, die ihn die ganze Suppe eingebrockt haben welche er nun auszulöffeln hat. Oder seine Auftritte, nachdem er an dem Wunderserum geschnüffelt hat. Einfach herrlich. Leider ist die Gagdichte in Der Schnüffler nicht so extrem hoch ausgefallen wie in Didi und die Rache der Enterbten und so schleicht sich hier und da dann doch die eine oder andere Länge ein. Dem positiven Gesamteindruck schadet diese kleine Schwäche - wenn man sie als solche überhaupt bezeichnen will - aber keineswegs. Auch Der Schnüffler macht Lust auf mehr Hallervorden-Filme und hat im Vergleich mit den meisten Filmen, die in den letzten Jahren in Deutschland als "Komödie" produziert worden sind sowieso meilenweit die Nase vorn.

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Ottokar Runze Dieter Hallervorden 1980er car chase female nudity Berlin


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NIGHT LIFE


NIGHT LIFE NIGHT LIFE (VHS: Starlight Video, Deutschland)
(OT: Night Life | USA 1989 | Regie: David Acomba)

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Der nebenbei im Bestattungsinstitut seines Onkels (John Astin) arbeitende Archie Melville (Scott Grimes) ist der absolute Außenseiter an seiner Schule und wird insbesondere von zwei seiner Mitschüler (Kenneth Ian Davis und Mark Pellegrino) und deren Freundinnen (Darcy DeMoss und Lisa Fuller) immer wieder drangsaliert. Als die vier Übeltäter eines Tages jedoch bei einem Autounfall ums Leben kommen, scheint Archie von all seinen Sorgen plötzlich befreit zu sein. Doch ein Blitzeinschlag sorgt dafür, dass die Archies Erzfeinde wieder zum Leben erweckt werden und fortan als Zombies Jagd auf den armen Archie machen...

In der Not frisst der Teufel Fliegen. Um mir manche Filme einfach mal wieder ansehen zu können, ist ein Gang zur eingelagerten VHS-Sammlung unumgänglich. Night Life ist einer dieser Filme, die meines Wissens weltweit noch nicht legal auf DVD erschienen sind und bei dem ich froh bin, dass ich noch die alte deutsche Videokassette im Original besitze. Und es ist wirklich ein Jammer, dass es dieser schöne kleine Streifen bis heute noch nicht auf DVD geschafft hat. Denn David Acombas Film hätte es in meinen Augen absolut verdient, wieder- bzw. neu entdeckt zu werden. Night Life ist eine Mischung aus Teenagerkomödie und Horrorfilm und startet zunächst wie ein typischer Teenie-Streifen mit teils makabrem Humor, in dem ein sympathischer Außenseiter, der noch dazu in seiner Freizeit in einem Bestattungsinstitut arbeitet, von zwei Klassenkameraden und deren beiden Freundinnen (sexy: Lisa Fuller und Darcy DeMoss) drangsaliert wird. Dann hätten wir noch die beste Freundin des Außenseiters (ebenfalls sexy: Cheryl Pollak), die in einer Autowerkstatt jobt und diesem natürlich immer zur Seite steht. Nach gut einer halben Stunde verwandelt sich der typische Teenager-Flick dann in eine extrem unterhaltsame Horrorkomödie, wobei Regisseur Acomba zunächst eine unheimliche Spannung und Atmosphäre aufbaut und danach dann so richtig schön die Sau rauslässt. Als die vier Intimfeinde unseres liebenswürdigen Außenseiters schließlich als Zombies von den Toten zurückkehren und diesem das Leben fortan zur Hölle machen wollen, überrascht Night Life bis zum spektakulären Finale mit so einigen derben Härten und netten Effekten, wobei der humorvolle Unterton des Films dabei nie verloren geht. Ich mochte Acombas Film früher schon verdammt gerne und die positive Erinnerung, die ich an den Film hatte, wurde bei der jetzigen Sichtung absolut bestätigt. Schade nur, dass auch Night Life ein Opfer der Willkür der deutscher Zensur geworden ist und seit nunmehr schon 22 (!) Jahren zum Kreis der in Deutschland beschlagnahmten Filme gehört. Eine Beschlagnahme, die in diesem speziellen Fall absolut nicht nachvollziehbar ist. Acombas Film ist auch trotz einiger derber Effekte in den letzten 20 Minuten immer als schwarzhumorige Komödie zu identifizieren und bei genauerer Betrachtung komplett harmlos. So ist die Beschlagnahme dieses Films nur eines, nämlich ein eindeutiger Beweis dafür, dass die deutsche Zensur keinerlei Spaß versteht. Ein Armutszeugnis!

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David Acomba 1980er Zombie Rache


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THE LAST AMERICAN VIRGIN


THE LAST AMERICAN VIRGIN THE LAST AMERICAN VIRGIN (DVD: MGM, USA)
(OT: The Last American Virgin | USA 1982 | Regie: Boaz Davidson)

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Gary (Lawrence Monoson), Rick (Steve Antin) und David (Joe Rubbo) sind beste Freunde und haben insbesondere Frauen und sexuelle Abenteuer im Kopf. Während insbesondere Rick immer wieder bei den Mädchen landen kann, hat der schüchterne Gary kein großes Glück im Umgang mit dem weiblichen Geschlecht. Als Rick schließlich mit der hübschen Karen (Diane Franklin) seine neueste Eroberung präsentiert, wird die Freundschaft zwischen Gary und Rick auf eine harte Probe gestellt. Denn Gary ist schon seit längerer Zeit heimlich in Karen verliebt...

Benny, Momo und Johnny heißen jetzt Gary, Rick und David, die Handlung wurde aus dem Israel der 50er Jahre in die USA der 80er Jahre verlegt und anstelle eines 50er-Jahre-Rock’n’Roll-Soundtracks von Little Richard, Paul Anka, Jerry Lee Lewis & Co. gibt es nun Hits der 80er von The Police, The Cars, REO Speedwagon, Blondie, Journey & Co. als musikalische Untermalung. Ansonsten hält sich Regisseur Boaz Davidson mit seinem Eis am Stiel-Remake fast schon penibel genau an seine eigene Vorlage. Eine großartige Eigenständigkeit ist praktisch nicht erkennbar, die Ereignisse des Originals wurden - wenn überhaupt - dann nur ganz leicht abgeändert. Aufgrund dieser Tatsache drängt sich ein Vergleich mit dem Original natürlich noch mehr auf als es sich ohnehin schon aufgrund der Remake-Problematik aufdrängen würde und aus diesem Vergleich geht The Last American Virgin dann doch sehr eindeutig als zweiter Sieger hervor. Dem Film fehlt vor allem die Ernsthaftigkeit, die sich in Eis am Stiel - trotz allen Klamauks - durch den ganzen Film gezogen hatte und so wirkt insbesondere das dramatische Schlussdrittel nach dem bunten Treiben zuvor fast wie ein Fremdkörper. Außerdem halten die drei Hauptdarsteller Lawrence Monoson, Steve Antin und Joe Rubbo einen Vergleich mit Yftach Katzur, Jonathan Sagall und Zachi Noy einfach nicht stand und Hauptdarstellerin Diane Franklin in der Rolle der von Gary und Rick gleichermaßen begehrten Karen hat zwar ein hübsches Gesicht und schöne Brüste, trägt aber halt leider auch eine dieser extrem schrecklichen Frisurverbrechen aus den 80ern spazieren und erreicht in ihrem Spiel nie die Intensität von Anat Atzmon aus dem Originalfilm.
Es lohnt sich allerdings, The Last American Virgin losgelöst vom Original als komplett eigenständigen Film zu betrachten. Denn dann wird man mit einem kurzweiligen und ausgesprochen sehenswerten Prototyp der US-Teenager-Sexkomödie aus den 80ern belohnt. Ähnlich wie der zuvor gesehene Tomboy läuft auch The Last American Virgin vor Schauwerten fast über und verwöhnt den Genrefreund mit einer Vielzahl an gelungenen Gags und jeder Menge nackter Tatsachen. Der oben schon angesprochene Soundtrack ist zudem pures Gold und trägt viel zum Gelingen des Films bei. Ja, The Last American Virgin rockt ganz gewaltig. Man muss halt einfach nur verdrängen, dass man es mit einem Remake von Eis am Stiel zu tun hat.

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Boaz Davidson 1980er female nudity Cannon Films Remake Teensploitation Sexploitation


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TOMBOY


TOMBOY TOMBOY (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: Tomboy | USA 1985 | Regie: Herb Freed)

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Sehr zum Leidwesen ihrer besten Freundin Seville (Kristi Somers) interessiert sich die attraktive Tommie (Betsy Russell) nicht im geringsten für Jungs und Klamotten, sondern jobt lieber in einer Kfz-Werkstatt als Automechanikerin. Dies ändert sich jedoch als Tommie den Rennfahrer Randy Starr (Gerard Christopher) kennenlernt und dieser sich tatsächlich für sie zu interessieren scheint...

Ich hab mir schon viel zu lange keinen Film aus der “Crown International“-Library mehr angesehen und es wurde höchste Zeit, dieses Versäumnis nachzuholen. Die Wahl fiel auf Tomboy mit der süßen Betsy Russell - die ja in den letzten Jahren mit ihrer Rolle in den Saw-Filmen ein kleines Comeback feiern konnte - in der Hauptrolle. Und auch Tomboy ist eindeutig als Crown-Film zu identifizieren. Die Handlung in Herb Freeds Mischung aus Komödie und Love Story ist komplett zu vernachlässigen und plätschert im Endeffekt nur so vor sich hin. Das einzige Ziel von Herb Freed dürfte es gewesen sein, in Tomboy möglichst viele entblößte Damenbrüste unterzubringen und so in diesem immer wieder nett anzusehenden Wettstreit mit ähnlichen Konkurrenzprodukten einen der vorderen Plätze zu belegen. Und dieses Ziel darf man definitiv als erreicht betrachten. Tomboy bombardiert den Zuschauer mit Schauwerten und nackten Tatsachen am laufenden Band und hat sich so seinen Platz in der “Nudity Hall of Fame“ definitiv gesichert. Freunde des Teensploitation-Films der 80er Jahre können hier ohne großes Zögern zugreifen. Es lohnt sich. :D

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Herb Freed Betsy Russell 1980er female nudity car chase Crown International Pictures Teensploitation


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IRON SKY


IRON SKY IRON SKY (Blu-ray: Revolver Entertainment, Großbritannien)
(OT: Iron Sky | Australien/Deutschland/Finnland 2012 | Regie: Timo Vuorensola)

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Der Afroamerikaner James Washington (Christopher Kirby) traut seinen Augen nicht. Nach der nicht unbedingt planmäßigen Landung auf der dunklen Seite des Mondes muss er feststellen, dass sich dort ein riesiger Gebäudekomplex befindet, der von den Nazis erbaut wurde als die nach dem 2. Weltkrieg von der Erde auf den Mond flüchteten. Und der unverzüglich in Gefangenschaft genommene Washington muss zu seinem Entsetzen weiterhin feststellen, dass die Nazis unter Leitung ihres neuen Führers Wolfgang Kortzfleisch (Udo Kier) und dessen rechter Hand Klaus Adler (Götz Otto) mitten in den Planungen zum erneuten Angriff auf die Erde stecken. Und ausgerechnet die Technologie seines beschlagnahmten Smartphones könnte diesen Angriff nun schneller als gedacht einleiten...

Erste Teaser zu Iron Sky von Regisseur Timo Vuorensola schwirrten ja schon vor Jahren durchs Netz, die endgültige Fertigstellung des Films scheiterte jedoch fast an den finanziellen Mitteln und letztendlich wurde der Streifen mit Spenden von Fans doch noch realisiert. Iron Sky ist also im wahrsten Sinne des Wortes ein Fanprojekt. Ein kleiner Film von Fans für Fans und mit Hilfe der Fans finanziert. Allein schon aufgrund der herrlich bescheuerten Ausgangssituation des Streifens - die Nazis bereiten vom Mond aus einen Angriff auf die Erde vor - dürfte vollkommen klar sein, dass Iron Sky komplett nerdig geraten ist und selbstverständlich keineswegs ernst genommen werden sollte. Hier darf dann wirklich mal von ganzem Herzen über die braune Pest gelacht werden und Iron Sky bietet dazu reichlich Möglichkeiten. Herrlich beispielsweise die Unterrichtsszenen in der Nazischule auf dem Mond, in denen beispielsweise mal kurz Chaplins Der große Diktator zum Propagandafilm umgeschnitten wird. Zum Ende hin geht dem wahnwitzigen Spektakel zwar ein bisschen die Puste aus und nicht alle Gags sind wirklich so böse und respektlos wie sie es gerne sein möchten, als Partyfilm eignet sich Iron Sky aber ganz vorzüglich. Vuorensolas Film ist wirklich ein extrem spaßiger und irgendwie auch sympathischer, kleiner Streifen, der mich übrigens auch mit richtig guten Effekten positiv überrascht hat. Die hätte ich in dieser Qualität nicht wirklich erwartet.

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Timo Vuorensola 2010er Nahe Zukunft Nazisploitation


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DER PLANET SATURN LÄSST SCHÖN GRÜSSEN


DER PLANET SATURN LÄSST SCHÖN GRÜSSEN DER PLANET SATURN LÄSST SCHÖN GRÜSSEN (DVD: CMV Laservision, Deutschland)
(OT: The Incredible Melting Man | USA 1977 | Regie: William Sachs)

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Nach der Rückkehr von einer nicht reibungsfrei verlaufenen Mission zum Saturn wird Astronaut Steve West (Alex Rebar) in Quarantäne gelegt. West hat sich eine rätselhafte Krankheit eingefangen, die dazu führt, dass sein Körper anfängt zu zerschmelzen und er nur noch seinen Instinkten folgt. Als es West gelingt, aus dem Krankenhaus auszubrechen, müssen der Arzt Dr. Nelson (Burr DeBenning) und die Behörden in Form von General Perry (Myron Healey) alles daran setzen, West so schnell wie möglich wieder einzufangen. Denn der hat mittlerweile einen regelrechten Heißhunger auf Menschenfleisch entwickelt und bereits die ersten Mahlzeiten zu sich genommen...

Der Planet Saturn lässt schön grüßen genießt bei Freunden des schlechten Geschmacks einen gewissen Kultstatus und das ist auch durchaus verständlich. Denn Sachs Streifen ist eines dieser "good bad movies" und hat richtig was zu bieten. Beispielsweise genau das Maß an Spannung und Atmosphäre, welches man sich als Fan solcher Filme eigentlich immer erhofft und nicht immer bekommt. Außerdem überzeugt Der Planet Saturn lässt schön grüßen mit so einigen wirklich deftigen Effekten, ein paar herrlich schwarzhumorigen Momenten und einem dieser - für die 70er Jahre so typischen - Enden, bei denen einem nur ein Gedanke in den Kopf kommt: "What The Fuck!?!". Die wirklich gelungenen Make-Up-Effekte stammen von Rick Baker (der später Streifen wie American Werewolf und die Men in Black-Reihe mit seiner Arbeit veredeln sollte) und dann gibt es in Sachs Film noch einen der wenigen Filmauftritte des späteren Das Schweigen der Lämmer-Regisseurs Jonathan Demme zu bewundern. An Der Planet Saturn lässt schön grüßen gibt es in meinen Augen rein gar nichts auszusetzen und Freunde von B-Movies aus den 70ern sollten definitiv ihren Spaß an Sachs Genrebeitrag haben. Und überhaupt sind Filme, in denen die bezaubernde und leider viel zu jung verstorbene Cheryl 'Rainbeaux' Smith einen Auftritt hat und ihre perfekten Rundungen in die Kamera hält, sowieso immer sehenswert!

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William Sachs Cheryl Smith Jonathan Demme 1970er female nudity American International Alien


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MARIHUANA


MARIHUANA MARIHUANA (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Marihuana | USA 1936 | Regie: Dwain Esper)

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Burma Roberts (Harley Wood) leidet sehr unter der Tatsache, dass ihre kurz vor der Hochzeit stehende Schwester Elaine (Dorothy Dehn) die ganze Aufmerksamkeit der Familie abbekommt und sie selbst keinerlei Unterstützung finanzieller Art von Seiten ihrer Mutter (Juanita Fletcher) erfährt. Durch die anstehende Hochzeit ist für Burma weder Geld für neue Kleidung noch für Freizeitaktivitäten vorhanden. Um ihre Sehnsucht nach Vergnügen wenigstens ein bisschen zu befriedigen, begibt sich Burma unter dem Vorwand, mit Freunden für die Schule zu lernen, mit ihrem Freund Dick (Hugh McArthur) in zwielichtige Bars und gerät dort an die ausgesprochen spendablen Nicki Romero (Pat Carlyle) und Tony Santello (Paul Ellis), die jedoch alles andere als ehrbare Pläne verfolgen...

Marihuana von Regisseur Dwain Esper ist definitiv einer dieser Streifen aus dem Kuriositätenkabinett der Filmgeschichte. Nach dem Inkraftsetzen des "Hays Codes" mussten sich die Filmemacher Mitte der 30er Jahre neue Wege ausdenken, um ihr Publikum mit spektakulären Schauwerten zu unterhalten. Wie bringt man am besten aufmüpfige Teenager, wilde Parties, nackte Haut und Drogenkonsum in einem Film unter? Indem man ihn als Anklageschrift gegen den angeblich immer größeren Marihuana-Verbrauch verkauft. Marihuana gehört zum Kreis dieser als Aufklärungsfilm getarnten Exploiter und bringt so seine Schauwerte zielsicher an den Mann, wobei der Film gar nicht mal so sehr "over the top" ausgefallen ist, wie man sich das vielleicht vorstellen würde (und wie ähnliche Filme wie beispielsweise Reefer Madness wohl tatsächlich auch zu sein scheinen). Regisseur Dwain Esper nutzt seine titelgebende Droge lediglich als Aufhänger für einen typischen Crime-Plot, der auf den ersten Blick zwar arg konstruiert wirkt, in meinen Augen bei genauerem Betrachten aber gar nicht mal so extrem abwegig erscheint. Esper erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die aufgrund verschiedener, widriger Umstände in einen Strudel aus Verbrechen gerät und aus diesem einfach nicht mehr herauskommt. Die Story ist ausgesprochen kurzweilig und spannend erzählt und unterhält den Zuschauer über die recht übersichtliche Laufzeit von gut einer Stunde in meinen Augen ganz vorzüglich. Marihuana macht Lust auf mehr Filme dieser Art und ich werde wohl nicht allzu lange warten, bis ich mir Assassin of Youth und Reefer Madness, die beiden anderen auf der DVD enthaltenen Streifen, zu Gemüte führen werde.

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Dwain Esper 1930er female nudity Los Angeles Drugsploitation


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VILLAGE OF THE GIANTS


VILLAGE OF THE GIANTS VILLAGE OF THE GIANTS (DVD: MGM, USA)
(OT: Village of the Giants | USA 1965 | Regie: Bert I. Gordon)

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Eher zufällig entwickelt der kleine Genius (Ron Howard) bei Experimenten mit diversen Chemikalien eine Substanz, die das Wachstum extrem fördert. So werden aus normalen Hausgänsen schnell mannshohe Tiere. Als ein paar auf Krawall gebürstete Teenager (u.a. Beau Bridges) die Substanz in die Finger bekommen und zu sich nehmen, verwandeln sie sich innerhalb von Sekunden in riesige Giganten und tanzen den Erwachsenen fortan sprichwörtlich auf dem Kopf herum...

Teenage-Rebellion aus den 60ern von Regisseur Bert I. Gordon, der ja eigentlich ein Spezialist für Monsterfilme war und sich in dieser spaßigen Mischung aus Juvenile-Delinquent-Film, Komödie und Science Fiction mit monströsen Teenagern abgeben musste. Die Handlung von Village of the Giants ist dabei so herrlich bescheuert, dass man diesem Film unmöglich böse sein kann. So etwas wie Spannung oder Grusel darf man von Village of the Giants natürlich nicht erwarten. Der Film erinnert vom Aufbau und der Machart eher an die Beach Party-Filme aus der damaligen Zeit und weniger an einen Streifen, der dem Genre des phantastischen Films zuzurechnen ist, wobei Regisseur Gordon in dem reichlich unspektakulären Klamauk zumindest eine kurze, spannende Sequenz mit einer Riesenspinne unterbringen durfte. Die Effekte des Films sind übrigens ganz gut gelungen, auch wenn manchmal die Proportionen zwischen normalen Menschen und den Giganten so gar nicht stimmen mögen. Das absolute Highlight von Village of the Giants ist allerdings der Soundtrack. Die Ohren des Zuschauers werden von einem wirklich hammergeilen Score von Komponist Jack Nitzsche ("The Last Race" aus Tarantinos Death Proof ist eigentlich das Titelthema dieses Films hier) und Songs der The Beau Brummels verwöhnt. Insbesondere in den wieder mal ausufernden Party- und Tanzszenen - Teenager-B-Movies gab es ohne solche Sequenzen damals einfach nicht - kommt dadurch eine extrem coole Stimmung und Atmosphäre auf.
Und dann noch ein bisschen Trivia: In der Rolle des kleinen Genius, der das Wachstumsserum durch seine chemischen Experimente eher zufällig entwickelt, ist der heutige Regisseur Ron Howard zu sehen, der zum Zeitpunkt des Drehs 11 Jahre alt war.

TRAILER:


Bert I. Gordon Ron Howard 1960er Juvenile Delinquent Movie


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ROCKNROLLA


ROCKNROLLA ROCKNROLLA (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: RocknRolla | Großbritannien/USA 2008 | Regie: Guy Ritchie)

Infos zum Film:
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Der alteingesessene Gangsterboss Lenny Cole (Tom Wilkinson) hat seine Hände vor allem in krummen Immobiliengeschäften und will mit seinen Einflüssen nun dem russischen Mafiosi Uri Ornovich (Karel Roden) bei einer Immobilieninvestition behilflich sein. Doch der hat Probleme, die von Cole geforderte Geldsumme pünktlich abzuliefern, da dessen Kuriere von einer Gruppe Ganoven (u.a. Gerard Butler) ausgeraubt werden, die das Geld wiederum dazu verwendet um ihre Schulden bei Cole zu begleichen...

Notiz an mich selbst: künftig keine Filme von Regisseur Guy Ritchie mehr anschauen. Nach seinen beiden durchschnittlichen bis hundsmiserablen Sherlock Holmes-Teilen nun ein weiterer Versuch mit RocknRolla und auch der ging gründlich in die Hose. Und dabei hatte ich durchaus Hoffnung, dass RocknRolla, der eindeutig in der Tradition der beiden großartigen Erstlingswerke Bube, Dame, König, grAs und Snatch steht, qualitativ zumindest ein bisschen an diese beiden Erstlingswerke von Ritchie anknüpfen könnte. Aber weit gefehlt. RocknRolla ist auch nur ein weiterer, auf cool getrimmter Gangsterfilm, wie es sie mittlerweile in Massen gibt und von denen man als Zuschauer einfach keinerlei Überraschungen mehr erwarten darf. Die Handlung wirkt bemüht konstruiert, die Charaktere bemüht abgedreht, die Optik bemüht stylish und die Dialoge bemüht cool. Der ganze Film wirkt von der ersten bis zur letzten Minute einfach nur bemüht, wie gewollt und nicht gekonnt. Da gibt es praktisch keine Spannung und auf überraschende Wendungen, die nicht auf Teufel komm raus konstruiert erscheinen, sollte man erst gar nicht hoffen. Die handelnden Figuren gehen einem allesamt komplett am Arsch vorbei und der ganz Film ist einfach nur egal. Er ist sogar so egal, dass man sich gar nicht mehr drüber aufregen mag. Dieses Subgenre des “coolen Gangsterfilms“ scheint sich mittlerweile endgültig totgelaufen zu haben. RocknRolla ist dafür das beste Beispiel.

TRAILER:


Guy Ritchie Gerard Butler Thandie Newton 2000er London


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X-MEN - ERSTE ENTSCHEIDUNG


X-MEN - ERSTE ENTSCHEIDUNG X-MEN - ERSTE ENTSCHEIDUNG (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: X-Men: First Class | USA 2011 | Regie: Matthew Vaughn)

Infos zum Film:
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Zu Zeiten des Kalten Krieges in den 60er Jahren versucht der gemeingefährliche Mutant Sebastian Shaw (Kevin Bacon) zusammen mit seinen Gefolgsleuten (u.a. January Jones) einen 3. Weltkrieg heraufzubeschwören und so zu erreichen, dass die Mutanten die Oberhand über die Menschheit gewinnen. Charles Xavier (James McAvoy), dessen Adoptivschwester Raven (Jennifer Lawrence) und Erik Lehnsherr (Michael Fassbender), die ebenfalls aufgrund von Mutationen über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen, arbeiten dagegen mit dem CIA zusammen und versuchen weitere Mutanten zu rekrutieren um Shaw zu stoppen. Doch während Charles vom friedlichen Zusammenleben zwischen Mutanten und Menschen träumt, hat Erik eine ganz andere Motivation um Shaw zu bekämpfen. Während des 2. Weltkriegs war Shaw für den Tod von Eriks Mutter verantwortlich und Erik sieht nun endlich die Gelegenheit gekommen, sich an Shaw zu rächen...

Neben den verschiedenen Avengers-Filmen ist die X-Men-Reihe definitiv das heißeste Eisen im Feuer der Marvel Studios. X-Men - Erste Entscheidung ist nun schon der mittlerweile fünfte Film der Reihe und wie der unmittelbare Vorgänger stellt auch X-Men - Erste Entscheidung ein Prequel zur ursprünglichen Trilogie dar. Während X-Men Origins: Wolverine in meinen Augen zuvor nicht wirklich gut geglückt ist, haben die Macher rund um Regisseur Matthew Vaughn, der sich ja spätestens mit seinem fulminanten Kick-Ass für große Blockbusteraufgaben förmlich aufgedrängt hat, hier wieder alles richtig gemacht. Der Streifen erzählt die Vorgeschichte von Professor X, Magneto & Co. und steht der ursprünglichen Trilogie qualitativ in nichts nach. Wie in den ersten drei Filmen werden auch in X-Men - Erste Entscheidung Anspruch und Spektakel perfekt miteinander verbunden und insbesondere mit der Besetzung von James McAvoy als junger Professor X und Michael Fassbender als junger Magneto ist der Casting-Abteilung ein echter Coup gelungen. Die beiden spielen absolut großartig und machen ihren älteren Vorgängern Patrick Stewart und Ian McKellen alle Ehre. Die Story, mit der die Geschichte um die Lösung der Kubakrise mal kurz umgeschrieben wird, ist spannend und kurzweilig geraten und bietet zudem ein paar nette Insider-Gags (incl. kurzem Gastauftritt von Hugh Jackman als Wolverine). Außerdem war es einfach geil, Kevin Bacon mal wieder in einem richtigen Blockbuster in einer größeren Rolle zu sehen. Und dann spielen auch noch Oliver Platt, Glenn Morshower und Michael Ironside mit. Und January Jones war/ist ja wohl "hot as hell"!

TRAILER:


Matthew Vaughn Kevin Bacon Rose Byrne Michael Ironside Hugh Jackman Rebecca Romijn 2010er Rache Prequel 40er Jahre 60er Jahre





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