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One Night Stands und wahre Liebe


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DATE NIGHT - GANGSTER FÜR EINE NACHT (Extended Cut)


DATE NIGHT - GANGSTER FÜR EINE NACHT (Extended Cut) DATE NIGHT - GANGSTER FÜR EINE NACHT (Extended Cut) (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Date Night | USA 2010 | Regie: Shawn Levy)

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Eigentlich wollten die in New Jersey lebenden Ehegatten Phil (Steve Carell) und Claire Foster (Tina Fey) nur einen Abend in einem der angesagtesten Lokale in New York verbringen. Doch endlich dort angekommen, stellt sich heraus, dass es ohne wochenlange Vorausreservierung keine Möglichkeit zu geben scheint, einen Tisch zu bekommen. Die Fosters werden an die Bar vertröstet und als Phil dort mitbekommt, wie ein Paar mit dem Nachnamen Tripplehorn wegen seines reservierten Tisches ausgerufen wird und sich nicht meldet, greift er zu einer Notlüge. Phil gibt sich und Claire kurzerhand als die Tripplehorns aus und nun scheint dem gelungenen Abend tatsächlich nichts mehr im Wege zu stehen. Doch die kleine Notlüge erweist sich als fataler Fehler und für Phil und Claire beginnt schon kurz nachdem sie an ihrem Tisch Platz genommen haben eine Nacht, die sie nicht mehr so schnell vergessen werden...

Date Night hatte bei mir allein schon wegen seiner Ausgangssituation von vornherein einen sprichwörtlichen Stein im Brett. Seit ich in den 80ern Kopfüber in die Nacht von Regisseur John Landis gesehen habe, liebe ich Filme, in denen sich die Charaktere durch eine nächtliche Metropole schlagen müssen und dabei von einer Katastrophe in die nächste schlittern. Glücklicherweise werden Streifen dieser Art in schöner Regelmäßigkeit immer wieder gedreht und bis jetzt hat mich selten einer enttäuscht.
Auch Date Night stellt da keine Ausnahme dar. In Shawn Levys unterhaltsamer Mischung aus Action, Krimi, Komödie und Love Story geraten Steve Carell und Tina Fey als gelangweiltes Ehepaar wegen einer kleinen Schwindelei in das Abenteuer ihres Lebens und bringen so die etwas eingeschlafene Beziehung wieder in Schwung. Carell und Fey harmonieren dabei ganz vorzüglich miteinander und machen Date Night zu einem echten Erlebnis. Die Balance zwischen komischen und spannenden Sequenzen passt perfekt, Date Night ist wirklich verdammt lustig ausgefallen, besticht durch jede Menge Wortwitz, erzählt eine durchaus spannende Geschichte und hat nebenbei noch eine der coolsten Autoverfolgungsjagden der jüngeren Kinovergangenheit zu bieten. Und wer sich hier alles in kleineren und größeren Nebenrollen tummelt ist der absolute Hammer. So sind beispielsweise Mark Wahlberg, Mark Ruffalo, James Franco, Mila Kunis, Ray Liotta und William Fichtner mit von der Partie. Das nächtliche New York ist als Schauplatz natürlich perfekt geeignet und in seinen besten Momenten wandelt Date Night mit seinem gelungenen Genremix sogar fast auf den Spuren von Filmen wie den oben schon genannten Kopfüber in die Nacht von John Landis oder Die Zeit nach Mitternacht von Martin Scorsese. Klasse!

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Shawn Levy Steve Carell Mark Wahlberg Mark Ruffalo Mila Kunis Ray Liotta 2010er car chase New York


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ULTRAVIOLET (Extended Cut)


ULTRAVIOLET (Extended Cut) ULTRAVIOLET (Extended Cut) (DVD: Sony, USA)
(OT: Ultraviolet | USA 2006 | Regie: Kurt Wimmer)

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Ende des 21. Jahrhunderts hat ein Virus einen Teil der Menschheit in Hemophagen, vampirartige Wesen mit übernatürlichen Kräften, verwandelt. Die Hemophagen wurden daraufhin von den gesunden Menschen separiert und im totalitären System unter der Führung des skrupellosen Ferdinand Daxus (Nick Chinlund) wird alles daran gesetzt, die von den Hemophagen ausgehende Gefahr für die Menschheit für immer zu bannen. Um die Auslöschung ihrer Spezies zu verhindern, begibt sich die infizierte Violet (Milla Jovovich) auf eine Selbstmordmission und versucht, eine entscheidende Waffe im Krieg zwischen Menschen und Hemophagen in ihre Gewalt zu bringen. Diese Waffe entpuppt sich kurz nach ihrer Sicherstellung jedoch als kleiner Junge (Cameron Bright)...

Feuer frei! In Ultraviolet ballert und prügelt sich Milla Jovovich durch eine dystopische Zukunftsvision - und zwar praktisch von der ersten bis zur letzten Minute. Großartige Verschnaufpausen gibt es in Wimmers Film nämlich genauso wenig wie eine auch nur irgendeinen Sinn ergebende Geschichte oder eine Charakterisierung der vorhandenen Figuren. Ultraviolet hat wirklich null Substanz, lebt allein von seiner stylishen Optik und ist über weite Strecken tatsächlich ausgesprochen nett anzusehen. Insbesondere dem unterkühlten, ja fast schon steril wirkenden Set Design kann man einen gewissen Reiz ebenso wenig absprechen wie der wieder mal verdammt attraktiven und ständig ihre Outfits und Haarfarben wechselnden Hauptdarstellerin. Leider sind viele der zahlreichen CGI-Effekte nicht wirklich gut gelungen und diese Tatsache mindert die visuelle Kraft des Streifens doch deutlich. Hätte Wimmer seine Effekte besser umgesetzt, man müsste Ultraviolet schon fast als extrem stylishes "guilty pleasure" abfeiern. So reicht es am Ende "nur" für kurzweiligen Edel-Trash, der mir persönlich auf seine eigene Art und Weise ziemlich viel Spaß bereitet hat. Während der Sichtung des Streifens fühlte ich mich übrigens einige Male an den recht ähnlich gelagerten Æon Flux von Regisseurin Karyn Kusama erinnert und hätte mir diesen, wäre ich nicht schon so müde gewesen, am liebsten gleich noch im Anschluss angesehen. Ein aus Æon Flux und Ultraviolet bestehendes Double Feature muss ich mir definitiv irgendwann mal zu Gemüte führen. :D

TRAILER:


Kurt Wimmer Milla Jovovich 2000er car chase female nudity Nahe Zukunft Dystopie Vampir


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THE CHILD - DIE STADT WIRD ZUM ALPTRAUM


THE CHILD - DIE STADT WIRD ZUM ALPTRAUM THE CHILD - DIE STADT WIRD ZUM ALPTRAUM (DVD: Eyecatcher, Deutschland)
(OT: Chi l’ha vista morire? | Deutschland/Italien 1972 | Regie: Aldo Lado)

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Nachdem seine kleine Tochter Roberta (Nicoletta Elmi) tot in einem Kanal treibend aufgefunden wurde, bricht für den in Venedig lebenden Bildhauer Franco Serpieri (George Lazenby) eine Welt zusammen. Getrieben von Trauer und Wut macht er sich gemeinsam mit seiner von ihm getrennt lebenden Frau Elizabeth (Anita Strindberg) auf die Suche nach dem Mörder und stößt dabei auf einen ähnlichen Mordfall aus der Vergangenheit, der nie aufgeklärt wurde...

Mit The Child - Die Stadt wird zum Alptraum hat Regisseur Aldo Lado einen grundsoliden Giallo gedreht, der - auch wenn er an Meilensteine des Genres wie beispielsweise Der Killer von Wien (von Sergio Martino) oder Malastrana (auch von Aldo Loda) nicht ganz herankommt - in seinen besten Momenten nicht nur Venedig als Schauplatz der Handlung mit Nicolas Roegs Geniestreich Wenn die Gondeln Trauer tragen teilt, sondern auch viel von dessen bedrückender und albtraumhafter Stimmung vorwegnimmt. The Child - Die Stadt wird zum Alptraum zieht - absolut typisch für das Genre - seine Spannung dann auch weniger aus seinem Plot, der wie im Giallo üblich oft reichlich konfus und am Ende arg konstruiert wirkt, sondern viel mehr aus seiner unheimlichen und teils wirklich furchteinflößenden Atmosphäre. Lados Film hat so einige Sequenzen zu bieten die man einfach nur als extrem spannend und ungemein "scary" bezeichnen kann (das Verschwinden des Mädchens, der Mord im Kino, das Finale in der Kirche) und wartet zudem mit einem phänomenalen Score von Ennio Morricone auf, dessen Titelthema allein bestens dazu geeignet ist, dem Zuschauer bzw. Zuhörer schlaflose Nächte zu bereiten. Dieses verdammte Kinderlied verursacht pure Gänsehaut.
Besetzt ist The Child - Die Stadt wird zum Alptraum übrigens durchaus prominent. Ex-Bond-Darsteller George Lazenby macht sich als streitbare Sympathiefigur auf die Suche nach dem Mörder seiner kleinen Tochter, die attraktive Schwedin Anita Strindberg ist als eine Art Love Interest mit von der Partie und darf ihr hübsches Gesicht und ihre üppigen Silikonhupen in die Kamera halten und mit Bond-Bösewicht Adolfo Celi gibt sich einer der ganz großen Genredarsteller der 60er und 70er Jahre die Ehre.

TRAILER:


Aldo Lado George Lazenby Anita Strindberg 1970er female nudity Venedig Rache Giallo


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BOOGEYMAN - DER SCHWARZE MANN


BOOGEYMAN - DER SCHWARZE MANN BOOGEYMAN - DER SCHWARZE MANN (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Boogeyman | Deutschland/Neuseeland/USA 2005 | Regie: Stephen Kay)

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Nach dem Tod seiner Mutter kehrt Tim (Barry Watson) nach langen Jahren in seine Heimatstadt zurück und ist fest entschlossen, sich endlich den Ängsten zu stellen, die ihn seit seiner Kindheit verfolgen. Um ein traumatisches Erlebnis zu verarbeiten, will Tim noch einmal eine Nacht in seinem alten Elternhaus verbringen. Für Tim wird es eine Nacht mit nicht absehbaren Folgen...

Boogeyman von Regisseur Stephen Kay gehört zum Kreis der praktisch überall gnadenlos verrissenen Horrorfilme aus der jüngeren Vergangenheit. Eine Erwartungshaltung ist unter solchen Voraussetzungen natürlich überhaupt nicht vorhanden - obwohl der Produzenten-Credit von Sam Raimi doch ein kleines bisschen Hoffnung schürte, keinen kompletten Totalausfall zu sehen zu kriegen - und wie so oft wirkt sich das dann am Ende tatsächlich positiv auf das Seherlebnis aus. Ich fand Boogeyman gar nicht mal so schlecht und insbesondere in den ersten zwei Dritteln hat mir Kays Film ziemlich gut gefallen. Die Story ist sicher nicht besonders innovativ, aber wie Kay es versteht, in der ersten Stunde Spannung und Atmosphäre aufzubauen und den Zuschauer zeitweise richtiggehend zu fesseln, ist definitiv ein Lob wert. Da gab es schon einige extrem gruselige Szenen und perfekt in Szene gesetzte Schockeffekte zu bewundern. Hauptdarsteller Barry Watson nimmt man die Rolle des traumatisierten Tim absolut ab und mit Emily Deschanel, die ihrer jüngeren Schwester Zooey wirklich verdammt ähnlich sieht, in der Rolle der Kate, Tims Freundin aus Kindertagen, steht ihm ein ebenso überzeugender, weiblicher Sidekick zur Seite. Schade nur, dass Stephen Kay den in der ersten Stunde des Films eingeschlagenen Weg nicht bis zum Ende konsequent durchzieht. Hätte er das getan und auf das etwas arg überladen wirkende Geisterbahnfinale verzichtet, an Boogeyman gäbe es in meinen Augen nicht wirklich viel auszusetzen.

TRAILER:


Stephen Kay 2000er female nudity


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ISIS: CLEARING THE EYE (Live at Annandale Hotel, Sydney, Australia, 11 February 2005)


ISIS: CLEARING THE EYE (Live at Annandale Hotel, Sydney, Australia, 11 February 2005) ISIS: CLEARING THE EYE (Live at Annandale Hotel, Sydney, Australia, 11 February 2005) (DVD: Ipecac Recordings, USA)
(OT: Isis: Clearing the Eye | USA 2006 | Regie: unbekannt)


Ein Konzert der amerikanischen Band Isis im Annandale Hotel in Sydney, Australien…

Mal wieder einer dieser kleinen und viel zu seltenen von mir unternommenen Ausflüge in die Welt des Konzertfilms.
Die amerikanische Band Isis dürfte vielleicht nicht unbedingt einem breiteren Publikum bekannt sein. Isis, die sich im Sommer 2010 auflösten, spielten eine Mischung aus Post Metal, Doom Metal, Post Hardcore und Sludge und könnten vor allem für Fans von Bands wie Neurosis interessant sein.
Das Herzstück der vorliegenden Clearing the Eye-DVD besteht aus dem kompletten Mitschnitt eines gut 80 Minuten langen Clubauftritts der Band im australischen Sydney im Februar 2005, einem kleinen Konzert, mit dem man einen wunderbaren Einblick in das Schaffen der Mannen um Sänger Aaron Turner erhält. Isis stehen auf der Bühne - eingetaucht in meist sattgrünes Licht -, spielen ihr Set - ohne großes Spektakel, jegliche Ansagen oder auch nur den Hauch einer Bühnenshow - und nehmen ihr Publikum so mit auf eine Reise in andere Sphären. Die Musik von Isis zeichnet sich durch eine Mischung aus traumhafter Atmosphäre, tiefer Melancholie und brutaler Härte aus. Mit möglichst laut aufgedrehter Anlage kann man sich bestens von den meist überlangen Songs mitreißen und treiben lassen. Songs wie So Did We, der unten verlinkte The Beginning And The End, Wills Dissolve oder Grinning Mouths verschmelzen irgendwann zu einem großen Ganzen und sorgen dafür, dass man als Zuschauer bzw. Zuhörer für die Dauer des Konzerts alles um sich herum vergessen kann. Großartig!

CLIP:


2000er


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SHARKTOPUS


SHARKTOPUS SHARKTOPUS (Blu-ray: Sunfilm, Deutschland)
(OT: Sharktopus | USA 2010 | Regie: Declan O'Brien)

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Vor den Stränden von Mexiko treibt eine gefährliche Kreuzung aus Hai und Oktopus ihr Unwesen und verschlingt alles was in ihre Nähe kommt. Entwickelt wurde das Monster von Wissenschaftler Nathan Sands (Eric Roberts) für das Militär, dem es allerdings gleich beim ersten Testlauf entwischen konnte. Sands’ Tochter Nicole (Sara Malakul Lane) soll das Biest nun wieder einfangen, und zwar am besten lebendig...

Wenn man sich einen Film wie Sharktopus ansieht, sollte man wissen, was einen erwartet. Eine hanebüchene Story, nicht nur eine stereotype Figur vom Reißbrett, maximal ein halbwegs bekanntes Gesicht - in diesem Fall ist es Eric Roberts, der ältere Bruder von Hollywood-Superstar Julia Roberts - unter einer Horde von Schauspielern, die diese Berufsbezeichnung nicht wirklich verdient haben, eine gewöhnungsbedürftige, digitale Optik (der Streifen wurde für den Syfy-Channel in den USA gedreht) und ein ziemlich mies animiertes CGI-Monster. Auf den ersten Blick gibt es also vielleicht keinen wirklichen Grund, sich einen Film wie Sharktopus anzusehen. Aber Sharktopus wurde halt auch von Roger Corman produziert und der gute Mann beweist nun schon seit Jahrzehnten, dass er es bestens versteht, sein Publikum auch mit offensichtlich miesen Filmen verdammt gut zu unterhalten. Und diese Tatsache macht Sharktopus dann am Ende des Tages auch richtig sehenswert. Das ist einer dieser Filme, auf den das Gütesiegel "So Bad It’s Good" definitiv zutrifft. Denn Sharktopus ist trotz all seiner Unzulänglichkeiten immer als Corman-Film erkennbar und teilt somit auch die Stärken der typischen Corman-Produktionen. In Sharktopus ist immer was geboten, es wird einfach nie langweilig und der "Flow" der Geschichte ist genauso wie das Timing der spektakulären Szenen nahezu perfekt. Und dann gibt es da noch diese kurze Szene in der Radiostation, in der in wenigen Dialogen auf treffende und herrlich selbstironische Art und Weise erklärt wird, wie das Corman'sche Prinzip des Filmemachens schon seit Jahrzehnten funktioniert. Und natürlich der herrliche Gastauftritt von Corman in der einen Strandszene. Einfach toll!
Sollte Corman als nächstes vielleicht einen Tierhorror- oder Monsterfilm produzieren, in dem eine Kreuzung aus Rehkitz und Heuschrecke Jagd auf Menschen macht - ich werde ihn mir definitiv ansehen.

TRAILER:


Declan OBrien Roger Corman 2010er Tierhorror


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ALLES ERLAUBT - EINE WOCHE OHNE REGLEN (Extended Cut)


ALLES ERLAUBT - EINE WOCHE OHNE REGLEN (Extended Cut) ALLES ERLAUBT - EINE WOCHE OHNE REGLEN (Extended Cut) (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Hall Pass | USA 2011 | Regie: Bobby Farrelly/Peter Farrelly)

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Um ihre Eheprobleme zu lösen greifen die beiden Freundinnen Maggie (Jenna Fischer) und Grace (Christina Applegate) zu drastischen Maßnahmen. Sie geben ihren Männern Rick (Owen Wilson) und Fred (Jason Sudeikis), die sich ständig nach jedem Rockzipfel umdrehen und - sobald sie meinen, sie seien unbeobachtet - über Sex mit anderen Frauen fantasieren, eine Woche Urlaub von der Ehe. Während Maggie und Grace mit den Kindern wegfahren sollen sich Rick und Fred ohne jegliche Konsequenzen eine Woche lang komplett austoben. Doch die theoretischen Möglichkeiten, die sich den beiden Schwerenötern somit offenbaren, lassen sich in der Praxis nur schwer umsetzen...

Die Zeit, in der mir die Farrelly-Brüder mit Filmen wie Dumm und dümmer oder Verrückt nach Mary noch Magenkrämpfe vor lauter Lachanfällen verursacht haben, ist wohl definitiv vorbei. Wenn man es nicht wüsste, dass auch Alles erlaubt - Eine Woche ohne Regeln von den Farrellys stammt, man würde es nicht wirklich merken. Nur in wenigen vereinzelten Szenen lugt der derbe Gross-Out-Humor früherer Filme noch um die Ecke, ansonsten ist Alles erlaubt - Eine Woche ohne Regeln nicht mehr und nicht weniger als eine weitere, nett anzusehende und kurzweilige Komödie. Ein Film aus einer mittlerweile schon fast unüberschaubaren Masse an ähnlich gestrickten Streifen der letzten Jahre. Ein paar hübsche Gags, eine harmlose Story, ein paar bekannte Gesichter, ein eingängiger Soundtrack, ein bisschen nackte Haut und eine positive Botschaft am Ende. Cineastisches Fast Food, perfekt geeignet um sich einfach nur unbeschwert unterhalten und berieseln zu lassen. Tut niemandem weh und verschwindet garantiert nach kurzer Zeit wieder aus dem Gedächtnis. Ich lass mich von solchen Filmen ja immer wieder gerne einlullen und scheine - insbesondere nach nervigen und stressigen Arbeitstagen - wirklich ein besonderes Faible für so seelenlosen Kram zu haben.

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Bobby Farrelly Peter Farrelly Owen Wilson Christina Applegate Alyssa Milano 2010er female nudity


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CHOKE CANYON


CHOKE CANYON CHOKE CANYON (DVD: Code Red, USA)
(OT: Choke Canyon | USA 1986 | Regie: Charles Bail)

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Der Wissenschaftler Dr. Lowell (Stephen Collins) hat sich im verlassenen Choke Canyon ein riesiges Labor aufgebaut und steht mit seinen Forschungen kurz vor einem spektakulären Durchbruch. Doch dummerweise interessiert sich auch der skrupellose Konzernboss John Pilgrim (Nicholas Pryor) für den sich im Eigentum von Lowell befindlichen Landstrich, eignet sich dieser doch hervorragend dazu, heimlich nuklearen Müll zu entsorgen. Pilgrim will Lowell schnellstmöglich loswerden und hetzt seine Männer (u.a. Bo Svenson, Lance Henriksen) auf den scheinbar harmlosen Wissenschaftler. Doch der denkt gar nicht daran, sich von seinem Land und seinen Forschungsarbeiten vertreiben zu lassen...

Choke Canyon ist eindeutig als typisches Kind der 80er Jahre zu identifizieren und stellt praktisch so etwas wie eine Blaupause des damaligen B-Action-Films dar. Ein muskelbepackter und mit Fönfrisur unter seinem Cowboyhut versehener Stephen Collins - dem man mit gutem Willen vielleicht tatsächlich viel abnimmt, aber sicher nicht die Tatsache, auch nur annähernd so etwas wie ein Wissenschaftler sein zu können - liefert sich hier einen erbitterten Kampf gegen einen skrupellosen Geschäftsmann und dessen Befehlsempfänger die ihn aus seinem geliebten Canyon vertreiben wollen um dort nuklearen Abfall (!) zu entsorgen. Natürlich steht dem Held mit der extrem schnuckeligen Janet Julian ein entsprechendes Love Interest zur Seite und natürlich rettet der Held am Ende den Tag. So wirklich mitreißen konnte mich Choke Canyon allerdings nicht. Der Film ist - trotz aller vorhandener Action und einem ziemlich spektakulären Finale - doch ziemlich zäh und spannungsarm geraten und so bleibt mir persönlich von Choke Canyon in erster Linie die tolle Kameraarbeit von Dante Spinotti im Gedächtnis (der im selben Jahr ja auch Michael Manns Manhunter veredelt hat). Für einen Film, der auf Seiten der Bösewichter immerhin Bo Svenson und Lance Henriksen zu bieten hat, ist Choke Canyon definitiv zu schwach und unspektakulär ausgefallen. Fans von 80er-Jahre-Action dürfen natürlich dennoch einen Blick riskieren.

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Charles Bail Bo Svenson Lance Henriksen 1980er


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PERRAK


PERRAK PERRAK (DVD: Pidax Film/Al!ve/Kinowelt, Deutschland)
(OT: Perrak | Deutschland 1970 | Regie: Alfred Vohrer)

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Der Mord an einen Transvestiten ruft Kommissar Perrak (Horst Tappert) auf den Plan und dieser stößt bei seinen Ermittlungen in der Hamburger Unterwelt auf ein undurchsichtiges Geflecht aus Erpressung, Prostitution und Mord, welches bis in höchste Gesellschaftskreise zu reichen scheint...

Bevor Horst Tappert als Oberinspektor Stephan Derrick praktisch unsterblich werden sollte, wirkte er in nicht gerade wenigen Genreproduktionen mit und veredelte u.a. auch Perrak von Regisseur Alfred Vohrer mit seiner bloßen Anwesenheit. Der im Kiez-Milieu spielende Streifen dürfte dabei ein absolutes Paradebeispiel für wildes Exploitation-Kino aus deutschen Landen darstellen. Perrak ist nicht nur richtig schön spannend, sondern in allererster Linie auch herrlich schmierig geraten und dürfte bei Genrefreunden für das eine oder andere dicke Grinsen im Gesicht sorgen. Entstanden in einer Zeit, in der das leider viel zu kurzlebige deutsche Genrekino noch in den Kinderschuhen steckte, kommt Perrak schon reichlich derbe und heftig rüber, was neben der nicht gerade Wohlgefühle auslösenden Wahl der verschiedenen Kulissen (tiefgraue Häuser, Müllhalden, zwielichtige Spelunken und das verdammt “creepy“ wirkende “Heim der betenden Schwestern“) insbesondere auch dem extrem “cool“ rüberkommenden Tappert zu verdanken ist, der sich als titelgebende Hauptfigur regelrecht in einem Sumpf aus Erpressung, Prostitution und Mord suhlt und dabei selbst in den prekärsten Situationen immer den Überblick behält. Geiler Film, gerne mehr von dieser Sorte!

Alfred Vohrer Horst Tappert 1970er female nudity Hamburg


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KUNG FU PANDA


KUNG FU PANDA KUNG FU PANDA (Blu-ray: DreamWorks, Deutschland)
(OT: Kung Fu Panda | USA 2008 | Regie: Mark Osborne/John Stevenson)

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Als die akute Gefahr besteht, dass die Kung-Fu-Schule des Meisters Zeng (Dan Fogler) vom abtrünnigen Schüler Tai Lung (Ian McShane) angegriffen werden könnte, beschließt Zeng einen Drachenkrieger zu erwählen, der sich dem brutalen Tai Lung entgegenstellen soll. Alle gehen davon aus, dass einer der fünf talentierten Schüler (u.a. Angelina Jolie, Lucy Liu, Jackie Chan und Seth Rogen) des Ausbilders Shifu (Dustin Hoffman) zum Drachenkrieger ernannt wird, doch die Wahl fällt auf den bei der Auswahlzeremonie eher zufällig anwesenden und etwas trotteligen Po (Jack Black). Der ist zwar in seinen Träumen ein großartiger Kung-Fu-Kämpfer, in der Realität fehlt ihm jedoch jegliches Talent. Da sich Zeng von seiner Wahl nicht abbringen lässt, muss Ausbilder Shifu praktisch ein Wunder vollbringen um Po in kürzster Zeit zu einem echten Kämpfer auszubilden...

Wie heißt es doch immer so schön werbewirksam? Ein Riesenspaß für Jung und Alt. Und das trifft auf Kung Fu Panda tatsächlich zu. Wenn Rango der Italowestern unter den Animationsfilmen gewesen ist, ist der Film der beiden Regisseure Mark Osborne und John Stevenson - der Titel verrät es ja schon - definitiv der Eastern unter den Animationsfilmen. Kung Fu Panda ist von der ersten bis zur letzten Sekunde als liebevolle Hommage an das Kino der Hongkonger Produktionsschmiede der Shaw Brothers zu erkennen und allein der Plot und seine Zutaten scheinen direkt aus einem der unzähligen Filme der Shaw Brothers aus den 70er Jahren zu stammen. Es gibt eine ehrbare Kung-Fu-Schule als Mittelpunkt der Stadt samt leicht durchgeistigtem Meister, es gibt den scheinbar unbesiegbaren abtrünnigen Schüler, der die Schule wegen eines mystischen Artefakts angreifen will, es gibt fünf mutige Kämpfer und ihren Meister, die sich dem Angriff zur Wehr setzen wollen und es gibt den drolligen Außenseiter, unseren Titelhelden, der am Ende den Tag retten wird. Das alles ist mit so viel Liebe zum Detail ausgestattet - für die fünf Kämpfer wurden beispielsweise nicht irgendwelche Tiere gewählt, sondern jedes Tier repräsentiert einen bestimmten Kung-Fu-Stil, der in den Kung-Fu-Filmen aus den 70er Jahren praktiziert wurde - und trotz allen vorhandenen Klamauks auch mit so viel Respekt vor den filmischen Vorbildern umgesetzt, dass Kung Fu Panda nicht nur einen “Riesenspaß für Jung und Alt“, sondern auch einen Riesenspaß für Fans dieser alten Streifen darstellen sollte. Meine Frau und ich haben uns - aus teils verschiedenen Gründen - köstlich amüsiert.

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Mark Osborne John Stevenson Jack Black Dan Fogler Dustin Hoffman Angelina Jolie Lucy Liu Seth Rogen Jackie Chan 2000er Oscar Nominee


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FALLING DOWN


FALLING DOWN FALLING DOWN (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Falling Down | Frankreich/Großbritannien/USA 1993 | Regie: Joel Schumacher)

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William Foster (Michael Douglas) ist ein absoluter Durchschnittsamerikaner und möchte eigentlich nur zum Geburtstag seiner kleinen Tochter gelangen. Als er sich in der Hitze von Los Angeles jedoch mitten in einem Stau befindet und der Verkehr sich keinen Schritt weiterbewegt, drehen bei Foster alle Sicherungen durch. Er verlässt seinen Wagen und entschließt sich dazu, seine Tochter - zu der er nach seiner Scheidung eigentlich gar keinen Kontakt haben dürfte - zu Fuß aufzusuchen. Auf seinem Weg dorthin startet Foster einen regelrechten Rachefeldzug gegen alles was ihn nervt und in die Quere zu kommen droht und gerät so ins Visier des kurz vor dem Ruhestand stehenden Polizisten Prendergast (Robert Duvall)...

Für mich persönlich ist Falling Down einer der beeindruckendsten Filme der 90er Jahre und wahrscheinlich der beste Streifen in der Filmographie von Regisseur Joel Schumacher, der ja ein gewisse Vorliebe für Filme mit Selbstjustizbezug hat (die später entstandenen Die Jury und 8MM kommen beim Namen Schumacher sofort in den Sinn).
Falling Down ist in erster Linie ganz großes Schauspielerkino und vereint mit Michael Douglas und Robert Duvall zwei regelrechte Meister ihres Fachs vor der Kamera, die hier auf beeindruckende Art und Weise ihr ganzes Können unter Beweis stellen. Kameramann Andrzej Bartkowiak liefert dazu eindrucksvolle Bilder von Los Angeles, die den Zuschauer die dort herrschende Hitze regelrecht am eigenen Körper spüren lassen und neben den überzeugend agierenden Schauspielern einen großen Anteil daran haben, dass Falling Down ein extrem spannender und atmosphärisch dichter Film geworden ist. Allein die Anfangssequenz im Stau ist einfach nur grandios gefilmt und wirft einen als Zuschauer mitten ins Geschehen. Mit Leichtigkeit kann man sich in die Lage von Douglas' Figur versetzen und zwar ohne dass man diesen als Sympathieträger anerkennen müsste. Das Problem der meisten Vigilantenfilme, nämlich die Tatsache, dass die sich über Recht und Ordnung setzenden Hauptfiguren mit ihrer fragwürdigen Einstellung dem Zuschauer als alleinige Identifikationsfiguren angeboten werden, ist in Falling Down somit praktisch nicht vorhanden und mit dem von Duvall gespielten Cop bekommt man außerdem einen echten Sympathieträger geboten. Die handelnden Charaktere sind hier keine stereotypen Abziehbilder, sondern werden als echte Menschen mit allen Ecken und Kanten gezeichnet. Das verleiht Falling Down eine Glaubwürdigkeit, die ähnlichen Genrefilmen meist vollkommen abgeht.
Schumachers Streifen ist tatsächlich einer der außergewöhnlichsten Selbstjustizfilme die ich je gesehen habe und man kann es kaum glauben, dass der selbe Regisseur ein paar Jahre später erzreaktionären Rotz der Marke 8MM auf die Zuschauer loslassen sollte.

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Joel Schumacher Michael Douglas Robert Duvall Tuesday Weld 1990er Los Angeles


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MEAN GIRLS


MEAN GIRLS MEAN GIRLS (Blu-ray: Paramount, USA)
(OT: Mean Girls | Kanada/USA 2004 | Regie: Mark Waters)

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Die in Afrika aufgewachsene Teenagerin Cady Heron (Lindsay Lohan) findet sich, nachdem ihre Eltern nach Amerika zurückgekehrt sind, in einem Dschungel der besonderen Art wieder: dem Dschungel der Highschool...

Mark Waters' schwarzhumorige Highschool-Komödie aus dem Jahr 2004 könnte man durchaus auch für den inoffiziellen Vorgänger des sechs Jahr später entstandenen, ganz vorzüglich geratenen Einfach zu haben halten.
In Mean Girls kommt Lindsay Lohan als Cady Heron vom afrikanischen Dschungel in den Dschungel der Highschool und muss sehr schnell lernen, dass es auch hier ausgesprochen bissig zugehen kann. Ohne es zu realisieren, erliegt Cady sehr schnell der Faszination der titelgebenden "Mean Girls", wird Teil ihrer Intrigen und bemerkt ihre eigene Veränderung erst zu einem Zeitpunkt, an dem ein Ausstieg fast nicht mehr möglich ist. Waters findet für seine Story eine perfekte Mischung aus ernsten und urkomischen Momenten, verzichtet dabei gänzlich auf offensiven Klamauk und setzt lieber auf hintergründigen und teils rabenschwarzen Humor und macht mit dieser Vorgehensweise praktisch alles richtig. Seine den Genreklischees entsprechenden Figuren sind so wunderbar überzeichnet, dass sie dadurch schon wieder extrem glaubwürdig rüberkommen, was natürlich auch ein großer Verdienst der ganz vorzüglichen Besetzung des Streifens ist, aus der insbesondere Lindsay Lohan als neue Schülerin, Rachel McAdams, Amanda Seyfried und Lacey Chabert als tonangebende Clique und die einfach nur grandios aufspielende Tina Fey als Mathelehrerin herausragen.
Mean Girls ist ähnlich wie Einfach zu haben von Regisseur Will Gluck ein echter Glücksfall für das Genre der Teeniekomödie und bläst jede Menge frischen Wind in die seit Jahren etablierten Genrestereotypen. Klasse!
Gruß und Dank auch an Ubaldo, der mich mit seinem Kommentar zu meinem Einfach zu haben-Eintrag überhaupt erst auf diesen Film aufmerksam gemacht hat. Der wäre sonst komplett an mir vorbeigegangen.

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Mark Waters Rachel McAdams Amanda Seyfried 2000er


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DEATH NOTE 2: THE LAST NAME


DEATH NOTE 2: THE LAST NAME DEATH NOTE 2: THE LAST NAME (Blu-ray: I-On New Media, Deutschland)
(OT: Desu nôto: The last name | Japan/USA 2006 | Regie: Shûsuke Kaneko)

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Noch immer hat es Light Yagami (Tatsuya Fujiwara) geschafft, seine Identität als Kira geheim zu halten. Mittlerweile hat er sogar erreicht, dass er gemeinsam mit dem Meisterdetektiv L (Ken'ichi Matsuyama) nach Kira fanden darf. Dieser hat Light jedoch noch immer in Verdacht, Kira zu sein und so ist es für Light ein regelrechter Segen, als plötzlich ein zweites “Death Note“ auftaucht, welches in die Hände der TV-Moderatorin Misa Amane (Erika Toda) gerät. Diese ist ein glühender Verehrer von Kiras Taten und mit Misas Hilfe hofft Light, den lästigen L für immer loswerden zu können…

Death Note 2: The Last Name schließt unmittelbar an die Ereignisse des Vorgängers an und erzählt die in Death Note angefangene Geschichte zu Ende. Teil 1 und 2 verschmelzen so zu einem großen Ganzen und ohne Kenntnis des ersten Teils ist die Sichtung der Fortsetzung ziemlich sinnlos. Erfreulicherweise kann Death Note 2: The Last Name die Qualität der zweiten Hälfte des Vorgängers aufrecht halten und sogar noch steigern. Leerlauf wie in der zähen ersten Hälfte von Teil 1 gibt es hier über die komplette Lauflänge zu keiner Zeit zu beklagen. Die Fortführung der Geschichte ist ausgesprochen spannend und kurzweilig geraten, mit einigen netten Wendungen ausgestattet und lässt die doch recht üppige Laufzeit von etwas über 130 Minuten praktisch wie im Fluge vergehen. Und auch der abermals nicht wirklich überzeugende Tatsuya Fujiwara in der Hauptrolle des Light Yagami wirkt sich nicht wirklich negativ auf Death Note 2: The Last Name aus. Das liegt insbesondere daran, dass sein kongenialer Gegenspieler L, der wieder einfach nur großartig von Ken'ichi Matsuyama gespielt wird, hier deutlich mehr Screentime abbekommen hat als im Vorgänger und sich im Laufe des Films zum heimlichen Hauptcharakter des Streifens entwickelt. Und dann ist da natürlich noch die extrem schnuckelige Erika Toda in der Rolle von Lights Helferin Misa, die wahrlich mehr als nur einen Blick wert ist. Death Note 2: The Last Name hat richtig viel Spaß gemacht und da man den Film nicht ohne den ersten Teil anschauen kann, gibt es von mir trotz des schwächeren Vorgängers für das Gesamtwerk eine klare Empfehlung (auch wenn mir vollkommen bewusst ist, dass insbesondere die Art der Animation der in beiden Filmen vorkommenden Todesgötter durchaus gewöhnungsbedürftig ist und sicher nicht jedermanns Sache sein dürfte).

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Shûsuke Kaneko 2000er Sequel Nikkatsu


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DEATH NOTE


DEATH NOTE DEATH NOTE (Blu-ray: I-On New Media, Deutschland)
(OT: Desu nôto | Japan 2006 | Regie: Shûsuke Kaneko)

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Ein "Death Note" ist ein Buch, welches seinem Besitzer die Macht verleiht, über Leben und Tod zu entscheiden. Wessen Name auch immer in dem Buch notiert wird, stirbt kurze Zeit später an einem Herzinfarkt oder an einer Todesursache, die der Notierende zusätzliche aufgeschrieben hat. Als dem hochbegabten Student Light Yagami (Tatsuya Fujiwara) ein solches “Death Note“ zufällig in die Hände fällt, entschließt sich der schon lange nicht mehr an die Gerechtigkeit der Justiz glaubende Light dazu, das Buch zu nutzen und die Welt von den schlimmsten Verbrechern zu befreien. Unter dem Pseudonym “Kira“ begeht er mit Hilfe des Buches einen Mord nach dem anderen und wird schon bald zum meistgesuchten Mann Japans. Als sich auch noch der Meisterdetektiv L (Ken'ichi Matsuyama) einschaltet und den Behörden bei der Suche nach “Kira“ seine Hilfe anbietet, greift Light - um seine wahre Identität weiter geheim zu halten - zu drastischen Maßnahmen und notiert fortan nicht nur die Namen von Schwerverbrechern in seinem “Death Note“…

Bei Death Note von Regisseur Shûsuke Kaneko handelt es sich um die Realverfilmung eines Mangas und allein aufgrund dieser Tatsache sollte man sich nun wahrlich keine großartigen Gedanken über die Glaubwürdigkeit der Ausgangssituation der Geschichte machen. Denn die ist natürlich nicht sonderlich groß und wer sich von Death Note einen realistischen Film erwartet, dürfte von der Mischung aus Vigilanten-, Kriminal-, Mystery- und Fantasyfilm ziemlich schnell enttäuscht werden. Aber auch wenn man sich ohne jegliche Vorbehalte auf Death Note einlässt, fällt es meines Erachtens zunächst relativ schwer, in echte Begeisterungsstürme auszubrechen. Das liegt insbesondere an dem nicht wirklich überzeugenden Tatsuya Fujiwara in der Rolle des Light Yagami, der es einfach nicht schafft, der Hauptfigur so etwas wie ein Profil zu verleihen und aufgrund dessen durchschnittlicher Leistung diese Hauptfigur doch recht blass bleibt. Das ist ausgesprochen schade, denn insbesondere die Wandlung vom Vigilanten, der es anfangs nur auf Verbrecher abgesehen hat, die ihrer “gerechten“ Strafe entkommen konnten, zum eiskalten Mörder, der vor nichts mehr zurückschreckt um seine Spuren zu verwischen, nimmt man Fujiwara einfach nicht ab und so verpufft diese eigentlich ausgesprochen interessante Charakterentwicklung ohne eine großartige Wirkung beim Zuschauer zu hinterlassen. Und auch die vielleicht etwas zu ruhige Inszenierung von Regisseur Shûsuke Kaneko trägt nicht unbedingt dazu bei, dass Death Note als Meisterwerk im Gedächtnis hängen bleibt. Insbesondere in der recht schwachen ersten Hälfte des Streifens machen sich so einige Längen breit und eine etwas straffere und zielgerichtetere Inszenierung hätte dem Film hier sicher gut getan.
Es gibt aber auch Positives über Death Note zu berichten, denn nach ca. 1 Stunde kriegt der Streifen dann doch noch die Kurve. Auf der Haben-Seite des Films stehen vor allem Ken'ichi Matsuyama in der Rolle von Lights Gegenspieler L, der eine absolut überzeugende Leistung abliefert und viel dazu beiträgt, dass die Spannungsschraube ab ca. der Hälfte der Laufzeit enorm angezogen wird. Ab diesem Zeitpunkt überrascht Death Note auch mit einigen netten Twists, entschädigt absolut für die schwache erste Hälfte des Films und weckt mit seinem offenen Ende sogar so etwas wie Vorfreude für den unmittelbaren Nachfolger Death Note: The Last Name, den ich mir baldmöglichst zu Gemüte führen werde. Und das ist dann weitaus mehr als ich dem Film in der ersten Stunde zugetraut hätte.

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Shûsuke Kaneko 2000er


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SOUL KITCHEN


SOUL KITCHEN SOUL KITCHEN (Blu-ray: Pandora Film, Deutschland)
(OT: Soul Kitchen | Deutschland 2009 | Regie: Fatih Akin)

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Kneipenbesitzer Zinos (Adam Bousdoukos) hat wahrlich schon bessere Tage gesehen. Erst zieht seine Freundin Nadine (Pheline Roggan) aus beruflichen Gründen nach Shanghai und dann zieht er sich einen Bandscheibenvorfall zu und ist nicht mehr in der Lage seinen Pflichten in der Kneipe nachzukommen. Als er vor lauter Verzweiflung den exzentrischen Koch Shayn (Birol Ünel) anheuert, vergrault dieser mit seinen ausgefallenen Kreationen auch noch die wenigen auf Fast Food geeichten Stammgäste des “Soul Kitchen“. Und als das alles noch nicht genug wäre, steht plötzlich noch Zinos’ krimineller Bruder Ilias (Moritz Bleibtreu) und bittet ihn um einen Job…

Ein weiterer ausgesprochen sehenswerter Film von Regisseur Fatih Akin, der ja schon mit Streifen wie Im Juli. und Solino eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, dass er für Geschichten mit hohem Wohlfühlfaktor wie gemacht zu sein scheint. Auch Soul Kitchen erzeugt diese wunderbare Wohlfühlatmosphäre, ist mit einer Vielzahl an sympathischen, schrulligen und authentisch wirkenden Figuren bevölkert und überzeugt darüber hinaus mit ganz viel Lokalkolorit und einer netten, kleinen Geschichte, die man wohl einfach gerne haben muss. Insbesondere die hervorragend aufgelegten Schauspieler tragen extrem viel zum Gelingen des Films bei. Egal ob Adam Bousdoukos als überforderter Kneipenbesitzer, ob Moritz Bleibtreu als dessen großmäuliger Bruder, ob Wotan Wilke Möhring als schmieriger und undurchsichtiger Karrierist, ob Birol Ünel als fast schon psychopathischer Koch oder die weiteren Schauspieler wie Anne Bederke ( :love: ), Pheline Roggan oder Lucas Gregorowicz - sie alle verleihen ihren Figuren dieses gewisse Etwas und sorgen dafür, dass einem als Zuschauer keiner der handelnden Charaktere am Allerwertesten vorbeigeht. Natürlich wirkt das Ende des Films etwas arg konstruiert und stellt die einzige echte Schwachstelle des Streifens dar. Aufgrund des hohen Spaßfaktors, den Soul Kitchen praktisch über die komplette Laufzeit verbreitet, kann man über diese kleinere Schwäche aber locker hinwegsehen.
Meine Frau und ich haben uns den Streifen vor knapp 2 Wochen zur Einstimmung auf einen kurzen Urlaubstrip nach Hamburg angesehen, den wir kurz danach angetreten sind, und insbesondere dafür hat sich Soul Kitchen ganz vorzüglich geeignet.

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Fatih Akin Moritz Bleibtreu 2000er female nudity Hamburg


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DELINQUENT GIRL BOSS: WORTHLESS TO CONFESS


DELINQUENT GIRL BOSS: WORTHLESS TO CONFESS DELINQUENT GIRL BOSS: WORTHLESS TO CONFESS (DVD: Panik House, USA)
(OT: Zubekô banchô: Zange no neuchi mo nai | Japan 1971 | Regie: Kazuhiko Yamaguchi)

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Rika (Reiko Ôshida) wurde gerade aus der Jugendstrafanstalt entlassen und begibt sich auf die Suche nach ihren vier Freundinnen (u.a. Yumiko Katayama, Yukie Kagawa), die bereits vor ihr wieder die Luft der Freiheit atmen durften. Sehr schnell muss Rika feststellen, dass sich ihre Freundinnen nicht sonderlich gut im neuen Leben zurechtfinden und praktisch jede wieder in den gefährlichen Strudel der Kriminalität geraten ist. Ein Strudel, aus dem sie nur mit vereinten Kräften wieder herauskommen können…

In Delinquent Girl Boss: Worthless to Confess erzählt Regisseur Kazuhiko Yamaguchi die Geschichte von 5 jungen Frauen, die sich nach ihrer Entlassung aus der Jugendstrafanstalt erst wieder in der Freiheit zurechtfinden müssen und die sehr schnell wieder in den Strudel der Kriminalität geraten. Im Vergleich mit so manch anderem japanischen Exploiter aus den 70er Jahren fehlen in Delinquent Girl Boss: Worthless to Confess nicht nur die ganz großen Namen - wie bspw. Sonny Chiba, Meiko Kaji, Miki Sugimoto oder Reiko Ike -, sondern Yamaguchis Film ist überraschenderweise auch relativ zahm ausgefallen. Die wenigen Gewaltausbrüche sind ziemlich moderat geraten und auf das Präsentieren nackter Tatsachen wurde sogar fast gänzlich verzichtet. Regisseur Yamaguchi konzentriert sich mehr auf den dramatischen Anteil seiner Geschichte und verbindet diesen mit - für den asiatischen Zuschauer normalen, für den westlichen Zuschauer oft befremdlich wirkenden - komischen Elementen, die teilweise sogar in Richtung Slapstick abdriften. Den slapstickhaften Momenten fast zum Trotz nimmt Yamaguchi seine Figuren ausgesprochen ernst und versucht, deren Charaktere sorgfältig zu entwickeln. Dies gelingt ihm auch durchaus gut und so ist Delinquent Girl Boss: Worthless to Confess insbesondere auch wegen seiner überzeugend agierenden Darsteller/innen - vor allem Reiko Ôshida und Yumiko Katayama ragen heraus - ein richtig guter Genrebeitrag geworden, der im Finale den Zuschauer dann auch noch mit echten Gänsehautmomenten überrascht. Wenn die fünf Freundinnen am Ende - alle in lange, rote Mäntel gekleidet - mit entschlossenen Blicken durch die nächtlichen Straßen schreiten um ihren zuvor beschlossenen Racheplan in die Tat umzusetzen, dann verbreitet das eine einfach nur ungemein intensive Atmosphäre und wird darüber hinaus von Kameramann Hanjirô Nakazawa in einfach nur betörend schönen Bildern festgehalten. Eine dieser Sequenzen für die Ewigkeit. Grandios!

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Kazuhiko Yamaguchi Reiko Ôshida 1970er female nudity Toei Pink Eiga Rache


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EUGENIE …THE STORY OF HER JOURNEY INTO PERVERSION


EUGENIE …THE STORY OF HER JOURNEY INTO PERVERSION EUGENIE …THE STORY OF HER JOURNEY INTO PERVERSION (DVD: Blue Underground, USA)
(OT: Eugenie | Deutschland/Spanien 1970 | Regie: Jesus Franco)

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Als die junge und ausgesprochen attraktive Eugenie (Marie Liljedahl) die Einladung der wohlhabenden Madame Saint Ange (Maria Rohm) annimmt, bei dieser ein Sommerwochenende auf einer idyllisch gelegenen Insel zu verbringen, ahnt sie noch nicht, dass sie dort sehr schnell in einen regelrechten Strudel aus sexueller Begierde und Obsession geraten wird…

An Jess Franco scheiden sich ja bekanntlich die Geister. Für die einen ist der spanische Vielfilmer ein unerträglicher Stümper, für die anderen ein wahnsinniges Genie, welches in seiner kaum mehr zu überschauenden Filmographie neben verdammt viel Käse auch einige echte Highlights gedreht hat. Für Franco-Neulinge ist es wohl ganz entscheidend, welchen Film man von ihm als erstes zu sehen bekommt. Erwischt man eine Vollgurke, wird man für alle Ewigkeiten seine Finger von Frano lassen, erwischt man eines seiner Highlights, wird man sich auch an seine anderen Filme wagen.
Eugenie dürfte für Neueinsteiger durchaus geeignet sein. Der Film bietet praktisch alle Zutaten, die man als Franco-Fan im Lauf der Jahre schätzen und lieben gelernt hat. Eine wunderbare Atmosphäre zum Dahinschmelzen, einen tollen Score von Bruno Nicolai, traumhaft schöne Bilder von Kameramann Manuel Merino, mit Maria Rohm und Marie Liljedahl zwei ungemein attraktive und oft nur sehr spärlich bekleidete Hauptdarstellerinnen und im Finale schaut auch noch Christopher Lee kurz vorbei. Was Eugenie für Einsteiger in die Welt von Jess Franco in meinen Augen absolut empfehlenswert macht ist die Tatsache, dass der Streifen für einen Franco-Film ausgesprochen eingängig geraten ist. Eugenie bietet nämlich tatsächlich so etwas wie eine geradlinig erzählte und einen gewissen Sinn ergebende Geschichte und besteht nicht wie manch andere Streifen von Franco nur aus einer Aneinanderreihung traumhafter Sequenzen, die bei unbedarften Zuschauern ausschließlich für Verwirrung sorgen dürften.

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Jesus Franco Christopher Lee Maria Rohm Marie Liljedahl 1970er female nudity Sexploitation


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DIDI - UND DIE RACHE DER ENTERBTEN


DIDI - UND DIE RACHE DER ENTERBTEN :love: DIDI - UND DIE RACHE DER ENTERBTEN :love: (DVD: Turbine Medien, Deutschland)
(OT: Didi und die Rache der Enterbten | Deutschland 1985 | Regie: Dieter Hallervorden/Christian Rateuke)

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Nach dem Tod des Millionärs Gustav Böllemann (Dieter Hallervorden) erleben die potentiellen Erben (alle Dieter Hallervorden) bei der Testamentseröffnung eine böse Überraschung. Böllemann hat den ihnen völlig unbekannten Neffen Dieter Dödel (Dieter Hallervorden) zu seinem alleinigen Erben eingesetzt und die restliche Verwandtschaft geht vollkommen leer aus. Daraufhin fasst jeder der Enterbten einen scheinbar todsicheren Plan um Dödel ins Jenseits zu befördern und so das Erbe doch noch einzustreichen…

Das hier dürfte wohl eine der lustigsten Komödien sein, die das deutsche Kino je hervorgebracht hat. Allein die Exposition, in der die 5 Enterbten vorgestellt werden, ist wahrscheinlich komischer als der Großteil aller Filme, die in den letzten 20 Jahren als Komödie in Deutschland produziert worden sind. Wie der begnadete Dieter Hallervorden hier sieben verschiedenen Figuren auf seine unnachahmliche Art und Weise Leben einhaucht und dabei jede von ihnen einen ganz eigenen Charakter offenbart, ist schlichtweg grandios und einfach nur zum Schreien komisch. Und wie hier reiner Klamauk mit hintergründigem Humor verbunden wird und zu einer untrennbaren Einheit verschmilzt ist einfach nur meisterhaft. Didi und die Rache der Enterbten läuft vor unvergesslichen und zitierfähigen Szenen regelrecht über (Kongo-Otto im Auslandseinsatz, "Rüdiger, Du bringst mich noch ins Grab", die Verhöre auf dem Polizeirevier usw.) und ist in meinen Augen nicht mehr und nicht weniger als ein absolutes Meisterwerk.
Vielleicht sollten sich die Macher solcher Filme wie (T)raumschiff Surprise - Periode 1, Keinohrhasen oder 7 Zwerge einfach mal diesen Film hier ansehen, ein bisschen über das Gesehene nachdenken und anschließend vor Scham und Demut im Erdboden versinken.

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Christian Rateuke Dieter Hallervorden 1980er Berlin


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WALKING TALL


WALKING TALL WALKING TALL (DVD: Paramount, USA)
(OT: Walking Tall | USA 1973 | Regie: Phil Karlson)

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Der ehemalige Wrestler Buford Pusser (Joe Don Baker) kehrt nach langen Jahren in seine kleine Heimatstadt zurück und muss feststellen, dass sich diese in einen Sumpf aus Korruption, Glücksspiel, Prostitution und Schnapsbrennerei verwandelt hat. Als Pusser vom korrupten Sheriff (Gene Evans) grundlos vor Gericht gezerrt und von den Geschworenen glücklicherweise freigesprochen wird, entschließt er sich dazu selbst als Sheriff zu kandidieren und dem Verbrechen den Kampf anzusagen…

Walking Tall wurde inspiriert vom Leben des Buford Pusser, der von 1964-1970 als Sheriff in einer Kleinstadt in Tennessee wirkte. Obwohl auch die von Joe Don Baker gespielte Hauptfigur auf den Namen Buford Pusser hört, ist Walking Tall kein streng autobiographischer Film, sondern nimmt lediglich Ereignisse im Leben des echten Buford Pusser auf und platziert diese innerhalb einer fiktiven Geschichte.
Walking Tall ist eine Mischung aus Actiondrama, Krimi und Rachefilm und funktioniert wegen zwei entscheidender Komponenten ganz hervorragend. Zum einen liefert Joe Don Baker eine absolute Glanzleistung ab und spielt seinen Buford Pusser absolut glaubwürdig und überzeugend, zum anderen inszeniert Regisseur Phil Karlson, für den dies die vorletzte Regiearbeit war (und der auch in seinem letzten Film Framed erneut das Rachemotiv aufgriff und wiederum Joe Don Baker in der Hauptrolle besetzte), Walking Tall auf so eindringliche Art und Weise, dass man als Zuschauer über die komplette Laufzeit von knapp über 2 Stunden dem Geschehen einfach nur gebannt und gefesselt folgen kann. Karlson lässt sich viel Zeit mit der Einführung seiner Charaktere, schafft eine Stimmung stetigen Unbehagens und zeigt auf erschütternde Art und Weise auf, wie sinn- und ausweglos die Spirale von Gewalt und Gegengewalt im Endeffekt ist. Durch die eher ruhige Art der Inszenierung treffen die wenigen heftigen Gewaltausbrüche den Zuschauer direkt ins Mark und Walking Tall beweist so auch eindrucksvoll, wie man Action- und Spannungssequenzen perfekt platziert und dass vereinzelte Highlights innerhalb eines etwas langsameren Erzähltempos weitaus effektiver sind als der im Blockbusterkino der jüngeren Vergangenheit so gerne zelebrierte Dauerbeschuss des Zuschauers.
Wie hinlänglich bekannt sein dürfte, wurde auch Walking Tall ein Opfer des Remake-Wahns der letzte Jahre. Die gleichnamige Neuverfilmung von Regisseur Kevin Bray aus dem Jahr 2004 bietet Dwayne Johnson in der Hauptrolle und hat mit Ausnahme der Ausgangssituation mit dem Original nicht mehr wirklich viel zu tun. Auf seine eigene Art und Weise ist aber auch Brays Streifen durchaus unterhaltsam geraten.

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Phil Karlson Lynn Borden 1970er car chase female nudity Hixploitation Rache


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DIE GIRLS


DIE GIRLS DIE GIRLS (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Les Girls | USA 1957 | Regie: George Cukor)

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Die Biographie von Sybil Wren (Kay Kendall), einer ehemaligen Tänzerin einer berühmten Variéte-Gruppe, schlägt hohe Wellen und führt sogar dazu, dass Sybil von ihrer früheren Kollegin Angèle Ducros (Taina Elg) wegen Verleumdung verklagt wird. Vor Gericht soll geklärt werden, ob sich die in der Biographie veröffentlichten Details damals in Paris tatsächlich so ereignet haben…

Ab und an ist es sicher nicht die schlechteste Entscheidung, wenn man sich einfach auf die Couch zurückzieht, sich mit Hilfe seines DVD-Players auf eine filmische Zeitreise in die goldene Ära der großen Hollywood-Studios begibt und sich vom überbordenden Kitsch eines klassischen Musicals 2 Stunden lang gefangen nehmen lässt.
Die Girls von Meisterregisseur George Cukor greift die Ausgangssituation von Akira Kurosawas Rashômon auf - verschiedene Personen schildern ein Ereignis aus ihren eigenen Blickwinkeln und am Ende darf man sich die Wahrheit aus den verschiedenen Erzählungen zusammenreimen - und transportiert diese in die Welt einer Varieté-Gruppe.
Cukors Film gehört nun sicher nicht zu den ganz großen Meisterwerken des Musical-Genres - an Klassiker wie bspw. The Sound of Music, My Fair Lady oder West Side Story kommt er nicht wirklich heran -, kann aber vor allem aufgrund der unbekümmerten, federleichten und teils auch herrlich ironischen Inszenierung (wunderbar die für damalige Verhältnisse wohl ziemlich anzügliche Musiknummer "Ladies in Waiting" oder auch die kleine Parodie auf den Brando-Film Der Wilde) genügend Pluspunkte sammeln um positiv in Erinnerung zu bleiben. Ein wirklich ausgesprochen schönes Filmerlebnis.
Zum Schluss noch ein bisschen Trivia: Für zwei große Namen in Hollywood sollte Die Girls in gewisser Weise einen Endpunkt darstellen. Für Hauptdarsteller Gene Kelly war dies die (vorerst) letzte Arbeit für die glorreichen MGM-Studios und Cole Porter, einer der wichtigsten Komponisten des klassischen Hollywood, wirkte nach Die Girls an keinem weiteren Film mehr mit und starb sieben Jahre später an Nierenversagen.

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George Cukor Gene Kelly 1950er Oscar Winner Oscar Nominee Paris


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MEIN NAME IST GATOR


MEIN NAME IST GATOR MEIN NAME IST GATOR (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Gator | USA 1976 | Regie: Burt Reynolds/James Best)

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Der ehemalige Schwarzbrenner Gator McKlusky (Burt Reynolds) wird nicht ganz freiwillig vom FBI rekrutiert, um den skrupellosen Bama McCall (Jerry Reed) zur Strecke zu bringen. Ein Auftrag, von dem Gator nicht wirklich begeistert ist, handelt es sich bei Bama doch um einen alten Jugendfreund, den er nun schon Jahre nicht mehr gesehen hat. Als Gator nach kurzer Zeit jedoch realisiert, welche Ausmaße Bamas verbrecherische Aktivitäten mittlerweile angenommen haben, ist auch er davon überzeugt, dass sein alter Freund hinter Gitter gehört…

3 Jahre nach Der Tiger hetzt die Meute schlüpfte Burt Reynolds für Mein Name ist Gator noch einmal in die Rolle des Gator McKlusky und führte bei dem Streifen auch gleich noch Regie. Im Vergleich zum Vorgänger ist Mein Name ist Gator weniger actionreich ausgefallen, dafür wurde deutlich mehr Wert auf die Story gelegt. Und das tut - so sehr mir der erste Teil auch gefallen hat - dem Film richtig gut. Mein Name ist Gator überzeugt mit einem hervorragend aufgelegten Burt Reynolds, einer spannenden und fesselnden Geschichte die praktisch nie langweilig wird und innerhalb des Storyverlaufs perfekt platzierten und in Szene gesetzten Actionsequenzen. Das Setting im heißen Süden der USA sorgt gemeinsam mit dem tollen Score von Charles Bernstein für eine ausgesprochen intensive Atmosphäre, die durch einige verdammt komische Szenen immer wieder aufgelockert wird (vor allem die Einbruchsszene im letzten Drittel ist ein tolles Beispiel dafür, wie man Spannung, Atmosphäre und Humor perfekt miteinander verbindet). Und das Ende, diese letzten Sequenzen, die so gar nicht dem typischen "Der Held kriegt das Mädchen und sie reiten gemeinsam in den Sonnenuntergang"-Klischee entsprechen, verursacht Gänsehaut pur. Klasse! Einen Film wie Mein Name ist Gator habe ich nach Guy Ritchies Müllfilm zuvor einfach gebraucht. :)

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Burt Reynolds James Best 1970er Sequel Hixploitation


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SHERLOCK HOLMES - SPIEL IM SCHATTEN


SHERLOCK HOLMES - SPIEL IM SCHATTEN :deepshit: SHERLOCK HOLMES - SPIEL IM SCHATTEN :deepshit: (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Sherlock Holmes: A Game of Shadows | USA 2011 | Regie: Guy Ritchie)

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Meisterdetektiv Sherlock Holmes (Robert Downey Jr.) und sein Partner Dr. Watson (Jude Law) machen Jagd auf den wahnsinnigen Mathematikprofessor Moriarty (Jared Harris), der für einige terroristische Anschläge verantwortlich zu sein scheint und so einen Großkrieg provozieren will, um von diesem finanziell zu profitieren…

Wenn man einen Haufen Scheiße mit Parfüm besprüht, mit goldenen Schleifchen garniert, hübsch verpackt und in eine Vitrine stellt, ändert das am Ende des Tages leider nichts an der Tatsache, dass man es mit einem Haufen Scheiße zu tun hat. Treffender kann man die "Qualität" von Sherlock Holmes: A Game of Shadows wahrscheinlich nicht beschreiben. Bereits mit dem unmittelbaren Vorgänger hat sich Regisseur Guy Ritchie nicht gerade mit Ruhm bekleckert und einen bestenfalls durchschnittlichen Blockbuster abgeliefert. Was Ritchie dem Zuschauer aber mit diesem zweiten Teil auftischt, ist schlichtweg eine Frechheit. Ein Film, für den die geflügelte Bezeichnung "Style Over Substance" einst erfunden wurde. In exakt 128 Minuten und 44 Sekunden schafft es Regisseur Guy Ritchie nicht eine Sekunde lang beim Zuschauer auch nur einen Hauch von Interesse für seine Geschichte und seine Figuren zu wecken. Um was es in Sherlock Holmes: A Game of Shadows letztendlich geht ist vollkommen egal. Man interessiert sich einfach nicht dafür, ist unfähig, sich auf den Film zu konzentrieren und lässt sich stattdessen einfach nur berieseln. Ein Zustand, der ziemlich schnell langweilig wird. Daran können auch die vielen technischen Spielereien nichts ändern, die Ritchie dem Zuschauer vorsetzt. Schnelle Schnitte, Zeitlupenaufnahmen, Bullet-Time-Effekte usw. sollen wohl über die fehlende Substanz hinwegtäuschen und liefern im Endeffekt nur den Beweis dafür, dass es sich bei diesem Film um ein riesiges, aufgeblähtes Nichts handelt. Wie man es als Regisseur schafft, einen Film mit dem grandiosen Robert Downey Jr. in der Hauptrolle so dermaßen gegen die Wand zu fahren ist schon eine Leistung für sich. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man aufgrund dieser Tatsache schon fast anerkennend nicken. Herzlichen Glückwunsch Herr Ritchie, Sie haben ein Armutszeugnis von einem Film gedreht, einen Streifen, gegen den jedes Werk von Michael Bay wie reinstes Arthouse-Kino wirkt. Sherlock Holmes: A Game of Shadows gehört zu den mit Abstand beschissensten Filmen, die ich im neuen Jahrtausend gesehen habe. Vielleicht sogar zu den beschissensten Filmen, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Ein einfach nur erbärmliches Machwerk!

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Guy Ritchie Robert Downey Jr. Jude Law Rachel McAdams 2010er Sequel London Paris 19. Jahrhundert


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CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER


CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: Captain America: The First Avenger | USA 2011 | Regie: Joe Johnston)

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Der große Traum des Amerikaners Steve Rogers (Chris Evans) ist es, seinem Land im 2. Weltkrieg als Soldat zu dienen. Doch aufgrund seiner geringen Körpergröße und seiner schmächtigen Erscheinung, wird er immer wieder abgelehnt. Seine letzte Chance doch noch in das Kriegsgetümmel einzugreifen bietet sich Steve in Gestalt des Wissenschaftlers Dr. Erskine (Stanley Tucci), der freiwillige Probanden für ein geheimes, militärisches Projekt sucht. Mit Hilfe eines Serums wird Steve in einen regelrechten Supersoldaten verwandelt. Aus Steve Rogers wird Captain America…

So, nun habe ich auch den fünften und letzten Film der Marvel Studios vor The Avengers gesichtet. Ähnlich wie seine vier Vorgänger zeichnet sich auch Captain America: The First Avenger dadurch aus, dass er es schafft, spektakuläre Blockbuster-Unterhaltung mit einer ordentlichen Entwicklung von Charakteren und Story zu verbinden. Im direkten Vergleich mit den vier anderen Filmen ist die Balance zwischen dem Spektakel auf der einen und der Entwicklung von Figuren und Plot auf der anderen Seite jedoch nicht ganz so gut geglückt. Regisseur Joe Johnston lässt sich einfach ein bisschen zu viel Zeit um seine Geschichte in Gang zu bringen und bis es dann auch in Sachen Action so richtig schön zur Sache geht sind bereits 2/3 der Laufzeit vorüber. Während das Finale dann fast etwas überladen daherkommt, hat Captain America: The First Avenger in den Minuten zuvor mit so einigen Längen zu kämpfen. Und auch die Tatsache, dass Johnston Film irgendwie nichts absolut Herausragendes zu bieten hat, führt letztendlich dazu, dass dieser fünfte und letzte Streifen vor dem großen Zusammentreffen der Superhelden qualitativ nicht ganz an die Vorgänger herankommt (wobei er natürlich immer noch weit davon entfernt ist, ein schwacher oder gar schlechter Film zu sein). The Incredible Hulk hatte diese unfassbar temporeiche und intensive Art der Inszenierung, Thor hatte eine umwerfende visuelle Kraft und Iron Man und Iron Man 2 hatten einen großartigen Robert Downey Jr. als Hauptdarsteller, der Filmen alleine durch seine Präsenz einen Stempel aufzudrücken vermag. Captain America: The First Avenger hat einen Regisseur, der im Finale unter Beweis stellt, dass er ein großer Fan der Star Wars-Filme zu sein scheint (insbesondere die Verfolgungsjagd auf den Motorrädern im Wald hat doch extrem an Die Rückkehr der Jedi-Ritter erinnert). Um mit seinen Kollegen Louis Leterrier, Kenneth Branagh und Jon Favreau auf Augenhöhe zu sein, hätte sich Joe Johnston dann doch ein bisschen mehr einfallen lassen müssen.

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Joe Johnston Tommy Lee Jones Hugo Weaving Samuel L. Jackson Stanley Tucci 2010er New York 40er Jahre 2. Weltkrieg


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ROGUE (Unrated)


ROGUE (Unrated) ROGUE (Unrated) (DVD: Dimension, USA)
(OT: Rogue | Australien/USA 2007 | Regie: Greg Mclean)

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Gemeinsam mit der Fremdenführerin Kate Ryan (Radha Mitchell) sind eine Gruppe Touristen und ein Reporter (Michael Vartan) auf einer Flussfahrt im australischen Outback unterwegs um die Natur und insbesondere die hier vorkommenden Krokodile zu beobachten. Als das Boot jedoch von einem riesigen Krokodil angegriffen und zum Kentern gebracht wird und die Insassen sich gerade noch auf eine kleine Insel inmitten des Flusses retten können, wird aus dem harmlosen Urlaubsabenteuer ein regelrechter Albtraum…

Mal wieder ein bisschen Tierhorror. In Rogue macht eine Gruppe Touristen samt Reiseleiterin in der australischen Wildnis Bekanntschaft mit einem extrem großen und extrem gefräßigen Krokodil. Bevor das Vieh allerdings zuschlägt, verwöhnt Regisseur Greg Mclean den Zuschauer mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen (der Film wurde teilweise in australischen Nationalparks gedreht) und stellt nebenbei die handelnden Charaktere vor, die sich erwartungsgemäß nicht großartig von den typischen Stereotypen des Genres unterscheiden. Und auch die Handlung folgt dem üblichen Muster solcher Filme. Nach gut einem Drittel der Laufzeit schlägt das Vieh zum ersten Mal zu, insbesondere die nervigeren Figuren fallen der Bestie zum Opfer und am Ende rettet der Hauptdarsteller den Tag und die Hauptdarstellerin darf wie durch ein Wunder überleben. Großartige Innovationen kann und darf man von einem Film wie Rogue halt einfach nicht erwarten. Und was man von einem Film wie Rogue erwarten kann, nämlich Spannung, eine bedrohliche Atmosphäre, ein paar gesunde Härten und eine furchterregende Bestie, kriegt man definitiv serviert (wenngleich ich auch sagen muss, dass mir der ähnlich gelagerte und auch in Australien spielende Black Water noch einen kleinen Tick besser gefallen hat).

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Greg Mclean 2000er Australien Tierhorror


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THOR


THOR THOR (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: Thor | USA 2011 | Regie: Kenneth Branagh)

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Um seinem arroganten und heißblütigen Sohn Thor (Chris Hemsworth) Demut beizubringen, verbannt der mächtige Herrscher Odin (Anthony Hopkins) den Thronfolger von Asgard kurzerhand auf die Erde. Während sich Thor auf der Erde gemeinsam mit der attraktiven Astrophysikerin Jane Foster (Natalie Portman) auf die Suche nach seinem Hammer Mjolnir macht, wittert sein eifersüchtiger und intriganter Bruder Loki (Tom Hiddleston) die große Chance, den Thron von Asgard an sich zu reißen…

Schon ziemlich beeindruckend was für ein Universum die Marvel Studios hier filmisch erschaffen bzw. mit den Comics ja schon erschaffen haben. Nach Iron Man, The Incredible Hulk und Iron Man 2 ist Thor der vierte von insgesamt fünf Filmen, die den Zuschauer alle auf den gerade im Kino laufenden The Avengers vorbereiten. Für die Verfilmung der Abenteuer des Donnergottes wurde der Ire Kenneth Branagh verpflichtet. Auf den ersten Blick vielleicht eine kleine Überraschung, ist Branagh doch nun nicht unbedingt dafür bekannt, im Bereich des Blockbusterkinos zu arbeiten. Schaut man sich seine Regie-Credits mit u.a. Henry V und Hamlet jedoch etwas näher an und betrachtet mit diesen Filmen im Hinterkopf das Endergebnis - insbesondere die wirklich umwerfenden Sequenzen in und um Asgard - kann man nur zu dem Schluss kommen, dass die Verpflichtung Branaghs wohl durchdacht und eine ausgesprochen gute Wahl gewesen ist. Wer mit Shakespeare-Epen umgehen kann, findet sich auch in der Comicwelt mythologischer Sagen zurecht. Thor mag im Hinblick auf den Actionfaktor vielleicht der unspektakulärste dieser vier ersten Filme sein, er ist in rein visueller Hinsicht definitiv der bisher atemberaubendste Beitrag im Universum der Avengers. Wie Branagh gemeinsam mit seinem Team Asgard zum Leben erweckt ist einfach nur ganz große Klasse und lässt keinerlei Wünsche offen. Da neben dem tollen Produktions-, Set- und Kostümdesign auch die Effekte-Künstler ganze Arbeit verrichtet haben und auch bei den schauspielerischen Leistungen von Chris Hemsworth, Natalie Portman, Anthony Hopkins & Co. nichts anbrennt, gibt es an Thor nicht wirklich etwas auszusetzen.
Natürlich merkt man auch Thor auf gewisse Art und Weise an, dass er insbesondere dazu dient, einen weiteren Charakter einzuführen und nicht unbedingt als eigenständiger Film, sondern eher als Puzzleteil des großen Ganzen anzusehen ist, ganz so krass wie beispielsweise bei Iron Man 2 - den man wirklich nur als reinen Übergangsfilm betrachten konnte - ist es hier allerdings nicht ausgefallen. Thor ist Blockbusterunterhaltung auf hohem Niveau und schürt richtige Vorfreude auf Captain America: The First Avenger und natürlich The Avengers. Und viel mehr dürften sie bei den Marvel Studios mit diesem Streifen auch gar nicht bezweckt haben.

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Kenneth Branagh Anthony Hopkins Natalie Portman Samuel L. Jackson 2010er


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BREWSTER'S MILLIONS


BREWSTER'S MILLIONS BREWSTER'S MILLIONS (DVD: Universal, USA)
(OT: Brewster's Millions | USA 1985 | Regie: Walter Hill)

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Der erfolglose Baseballspieler Montgomery Brewster (Richard Pryor) hat die Chance, eine Erbschaft über $ 300 Mio. Dollar einzustreichen. Einziges Problem: um die Erbschaft zu bekommen, muss Brewster innerhalb von 30 Tagen die stolze Summe von $ 30 Mio. Dollar verschwenden und dies gestaltet sich weitaus schwieriger als zunächst angenommen…

Im Schaffen von Regisseur Walter Hill, der ja doch eher im Bereich des Actionfilms (Nur 48 Stunden, Red Heat, Streets of Fire, Die letzten Amerikaner, usw.) tätig war bzw. tätig ist, fällt diese lupenreine Komödie doch ziemlich aus der Reihe. Insbesondere in der ersten Hälfte seines Films über den erfolglosen Baseball-Spieler Montgomery Brewster, der - wie oben schon erwähnt - innerhalb von 30 Tagen die stolze Summe von 30 Mio. Dollar verprassen muss um eine Erbschaft über 300 Mio. Dollar einstreichen zu können, legt Hill ein ganz schön hohes Tempo vor und die Art und Weise, wie der vollkommen überforderte Brewster verzweifelt versucht, das Geld unter die Leute zu bringen, ist definitiv für so manchen Lacher gut. Leider kann Hill weder das hohe Tempo noch die Qualität der Gags bis zum Ende aufrecht halten und so geht dem Streifen mit zunehmender Laufzeit dann doch immer mehr die Luft aus. Als sonderlich tragisch empfand ich das allerdings nicht. Das mag vor allem auch mit nostalgischen Gründen zu tun haben. Zum Teufel mit den Kohlen - so der deutsche Titel - gehört zu den Filmen, die ich in den 80er Jahren praktisch rauf und runter geschaut habe und das jetzige Wiedersehen mit Hills Film hat mir trotz einiger Schwächen richtig viel Spaß bereitet. Zum Teufel mit den Kohlen ist sicher kein absolutes Komödien-Highlight aus der damaligen Zeit, ein Neu- bzw. Wiederentdecken des Films lohnt sich in meinen Augen trotzdem. Und wenn es nur wegen dieser einfach nur grandiosen Sequenz mit Rick Moranis als Morty King ist.
Schade, dass die Karriere des im Dezember 2005 verstorbenen Richard Pryor Ende der 80er bzw. Anfang der 90er Jahre ein so jähes Ende gefunden hat. Ich habe seine Filme früher immer gerne gesehen und werde versuchen, in der nächsten Zeit meine Erinnerungen an den einen oder anderen weiteren Film mit ihm in der Hauptrolle ebenfalls aufzufrischen.

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Walter Hill Richard Pryor John Candy 1980er New York


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DER TIGER HETZT DIE MEUTE


DER TIGER HETZT DIE MEUTE DER TIGER HETZT DIE MEUTE (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: White Lightning | USA 1973 | Regie: Joseph Sargent)

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Als der wegen Alkoholschmuggel im Knast sitzende Gator McKlusky (Burt Reynolds) erfährt, dass sein Bruder vom korrupten Sheriff J.C. Connors (Ned Beatty) ermordet wurde, bietet er den Behörden an, als Undercoveragent zu arbeiten um Beweise gegen den korrupten Connors und dessen Männer zu sammeln. Doch Gator ist natürlich weit davon entfernt, seine Aktivität auf die Sammlung von Beweisen zu beschränken, und viel mehr fest entschlossen, den Tod seines Bruders zu rächen…

Der Tiger hetzt die Meute von Regisseur Joseph Sargent ist ein absolutes Paradebeispiel für das von mir so sehr geliebte Kino aus den 70er Jahren - intensiv, atmosphärisch, spannend, spektakulär. In Der Tiger hetzt die Meute dürfte Hauptdarsteller Burt Reynolds in einer seiner besten und bekanntesten Rollen (3 Jahre später sollte Reynolds in Mein Name ist Gator ja noch mal die Figur des Gator McKlusky spielen) zu sehen sein und Sargents Film stellt im Endeffekt genau das dar, was man gemeinhin als echten Männerfilm bezeichnet. Ausgestattet mit einem simplen Racheplot und garniert mit grandios inszenierten Car-Chase-Sequenzen verbreitet Der Tiger hetzt die Meute über seine komplette Laufzeit verdammt gute Laune und gönnt dem Zuschauer mit seinem ziemlich rasanten Grundtempo praktisch keine Verschnaufpausen. Veredelt mit einem einfach nur grandiosen Score von Komponist Charles Bernstein, der in Teilen auch von Quentin Tarantino für Kill Bill: Vol. 1 und Inglourious Basterds (wieder-)verwendet wurde, rockt Der Tiger hetzt die Meute das sprichwörtliche Haus! Geil! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

TRAILER:


Joseph Sargent Burt Reynolds 1970er car chase Hixploitation Rache


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DIE WUTPROBE


DIE WUTPROBE DIE WUTPROBE (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Anger Management | USA 2003 | Regie: Peter Segal)

Infos zum Film:
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Der viel zu gutmütige Dave Buznik (Adam Sandler) gerät aufgrund widriger Umstände in die Hände von Dr. Buddy Rydell (Jack Nicholson), einem Wutspezialisten, der Buznik eine intensive Therapie verabreichen will um ihn von Problemen zu befreien, von denen der gar nicht wusste, dass er sie überhaupt hat...

Ganz vorzügliche Komödie von Regisseur Peter Segal, in der Adam Sandler und Jack Nicholson ein Paar der ganz besonderen Art abgeben. Wie der von Sandler gespielte Charakter hier von Minute zu Minute mehr in die sprichwörtliche Scheiße geritten wird, ist - so sehr einem Sandlers Figur auch leid tun mag - einfach nur saukomisch anzusehen und verbreitet über die komplette Laufzeit beim Zuschauer beste Laune. Schadenfreude ist dann vielleicht doch die schönste Freude. Die Wutprobe ist ein echter Treffer, überzeugt mit einem perfekten Timing in den komischen Sequenzen, einer tollen Kulisse in New York und einer mehr als namhaften Besetzung. Neben Sandler und Nicholson sind so tolle Schauspieler wie Luis Guzmán, John Turturro, Marisa Tomei, Woody Harrelson und Kurt Fuller mit von der Partie, Ex-Tennisprofi John McEnroe absolviert einen herrlich selbstironischen Gastauftritt und in kleinen Rollen schauen auch noch Heather Graham, John C. Reilly und Harry Dean Stanton vorbei ohne überhaupt in den Credits Erwähnung zu finden. Über allen und allem schwebt aber natürlich mal wieder Jack Nicholson. Wie der hier in der Rolle des fast schon psychopathisch erscheinenden Therapeuten aufspielt ist einfach nur großartig. Nicholson ist halt einfach einer dieser Schauspieler, die einen Film praktisch komplett alleine tragen können und er zeigt in Die Wutprobe einmal mehr sein ganzes Können auf absolut souveräne und beeindruckende Art und Weise.

TRAILER:


Peter Segal Adam Sandler Jack Nicholson Woody Harrelson John Turturro Heather Graham 2000er New York


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MY NAME IS EARL - STAFFEL 2


MY NAME IS EARL - STAFFEL 2 MY NAME IS EARL - STAFFEL 2 (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: My Name Is Earl: Season 2 | USA 2006/2007 | Idee: Gregory Thomas Garcia)

Infos zur Serie:
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Gemeinsam mit seinem Bruder Randy (Ethan Suplee) versucht der frühere Kleinganove Earl Hickey (Jason Lee) weiter, seine Liste mit schlechten Taten abzuarbeiten und seinen früheren Opfern etwas Gutes zu tun. Doch das Wiedergutmachen so mancher Sünde aus der Vergangenheit gestaltet sich weitaus schwieriger als erwartet...

So, My Name Is Earl geht in die zweite Runde und Jason Lee versucht in der Rolle des Earl Hickey weiterhin verzweifelt, gute Taten zu verrichten und seine Liste abzuarbeiten. Ich hatte nach der wirklich extrem spaßigen ersten Staffel ja durchaus meine Zweifel, ob das Konzept der Serie auch weiterhin funktioniert und war schon sehr gespannt auf die Fortführung der Geschichte. Zumindest bei dieser zweiten Staffel waren alle Zweifel vollkommen unberechtigt. Season 2 ist sogar noch einen Tick besser ausgefallen als die Auftaktstaffel, die Situationen sind noch komischer, noch irrsinniger und noch abgedrehter. Absolutes Highlight dieser Season ist dabei die grandiose “COPS“-Episode, bei der ich vor lauter Lachen fast Bauchkrämpfe bekommen habe. Unfassbar gut. Und unfassbar gut sind neben Jason Lee in der Rolle des Earl natürlich auch wieder Jaime Pressly als dessen Ex-Frau Joy und Ethan Suplee als dessen Bruder Randy. Insbesondere Ethan Suplee spielt die Rolle des debilen Randy erneut so glaubwürdig und überzeugend, dass man sich als Zuschauer zeitweise ernsthaft die Frage stellt, ob das tatsächlich “nur“ gespielt ist und sich gleichzeitig Sorgen um den Geisteszustand Suplees macht.
Mal schauen, ob die hohe Qualität auch in der dritten Season gehalten werden kann. Wenn die nur ansatzweise so gut ist, wie es das Ende der zweiten Staffel verspricht, kann eigentlich nicht viel schief gehen.

Gregory Thomas Garcia Jason Lee Burt Reynolds Christian Slater John Waters 2000er


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IN TIME - DEINE ZEIT LÄUFT AB


IN TIME - DEINE ZEIT LÄUFT AB IN TIME - DEINE ZEIT LÄUFT AB (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: In Time | USA 2011 | Regie: Andrew Niccol)

Infos zum Film:
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In einer unbestimmten Zukunft hören die Menschen mit Erreichen ihres 25. Geburtstages auf zu altern, haben von da an aber nur noch zwei Jahre zu leben. Zumindest sofern ihre im Unterarm implantierte Zeituhr nicht wieder aufgeladen werden kann. Zeit ist zum begehrten Zahlungsmittel geworden und während sich die Reichen und Mächtigen auf ein Leben in ewiger Jugend freuen können, müssen die Armen um jede Sekunde kämpfen. Als der nicht gerade im Viertel der Privilegierten lebende Will Salas (Justin Timberlake) von einem unbekannten Fremden scheinbar grundlos 100 Jahre geschenkt bekommt und der Fremde kurze Zeit später tot aufgefunden wird, gerät Will in Verdacht, den Fremden ermordet zu haben. Unverzüglich heften sich die Behörden in Form des skrupellosen Raymond Leon (Cillian Murphy) an Wills Fersen...

Regisseur und Drehbuchautor Andrew Niccol entführt den Zuschauer in eine Dystopie mit durchaus interessanter Ausgangssituation aus der er am Ende aber dann doch nicht das Optimum herausholt. In Time lässt mich ein bisschen ratlos zurück. Auf der einen Seite hat mir der Streifen eigentlich richtig gut gefallen, auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass dem Film einfach das gewisse Etwas gefehlt hat und er noch weitaus besser hätte sein können als er letztendlich geraten ist. Denn ich denke, dass man aus der Ausgangssituation von In Time noch viel mehr hätte machen und rausholen können als das, was man letztendlich zu sehen bekommt. Während Niccols Film anfangs noch mit sorgfältiger Storyentwicklung und Charakterzeichnung überzeugen kann, schleichen sich mit zunehmender Laufzeit immer mehr Logiklöcher ein und die Handlung entwickelt sich leider nicht sonderlich innovativ weiter. In Time verkommt irgendwann zu einer Art Zukunftsversion von Robin Hood innerhalb eines typischen Jagd/Flucht-Szenarios mit teils arg klischeehaften Figuren (insbesondere die Charaktere der Polizisten scheinen direkt vom Reißbrett zu stammen). Nach dem tollen Auftakt ist das dann einfach eine Spur zu wenig. Dieser Schwäche steht auf der Haben-Seite ein tolles Set Design, ein gutes Timing in den Spannungssequenzen und mit Justin Timberlake und Amanda Seyfried ein überzeugendes und gut harmonierendes Hauptdarsteller-Paar gegenüber und auch mit Spannung und kurzweiliger Unterhaltung ist man - sieht man es aus rein unterhaltungstechnischen Gesichtspunkten - bis zum Ende eigentlich ganz gut versorgt.

TRAILER:


Andrew Niccol Justin Timberlake Amanda Seyfried Olivia Wilde 2010er car chase Ferne Zukunft Dystopie





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