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One Night Stands und wahre Liebe


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NATIONAL LAMPOON'S VAN WILDER: THE RISE OF TAJ (Unrated)


NATIONAL LAMPOON'S VAN WILDER: THE RISE OF TAJ (Unrated) NATIONAL LAMPOON'S VAN WILDER: THE RISE OF TAJ (Unrated) (DVD: MGM/20th Century Fox, USA)
(OT: National Lampoon's Van Wilder 2: The Rise of Taj | USA 2006 | Regie: Mort Nathan)

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Taj Mahal Badalandabad (Kal Penn) möchte sein Studium an der renommierten Camford Universität in England beenden und ist verdammt stolz darauf, dass er tatsächlich in die elitäre Studentenverbindung "Fox & Hounds" aufgenommen wurde. Doch im Verbindungshaus angekommen, wird Taj vom dem arroganten Verbindungsvorsitzenden Pip (Daniel Percival) abgewimmelt und zu den restlichen Außenseitern an der Universität verbannt. Mit dem Bewusstsein, von Pip und seiner Verbindung absichtlich verarscht worden zu sein, gründet Taj gemeinsam mit den anderen von Pip unterdrückten Schülern (u.a. Glen Barry, Holly Davidson) eine eigene Verbindung um so beim prestigeträchtigen Hastings Cup teilnehmen zu können und zu versuchen, Pip und seinen Freunden den sicher geglaubten Sieg streitig zu machen...

Vier Jahre nach National Lampoon's Van Wilder wurde diese Fortsetzung nachgelegt, die doch tatsächlich noch für einen Start im Kino produziert wurde und nicht nur als Direct-to-Video-Produktion heruntergekurbelt worden ist. Ryan Reynolds und Tara Reid aus dem Vorgänger sind nicht mehr mit von der Partie, im Mittelpunkt der Geschichte steht nun der Charakter des Taj Mahal Badalandabad, der erneut von Kal Penn gespielt wird. Der war für mich schon im ersten Teil der heimliche Hauptdarsteller und die Tatsache, dass er sich hier nun komplett austoben darf, wirkt sich ausgesprochen positiv auf den Unterhaltungsfaktor des Films aus. National Lampoon's Van Wilder: The Rise of Taj funktioniert wie praktisch alle Fortsetzungen nach dem “Höher, schneller, weiter“-Prinzip und das geht hier vollkommen auf. Die Gagdichte ist noch mal deutlich höher als beim Vorgänger, der Gross-Out-Humor ist ein gutes Stück derber ausgefallen - natürlich darf auch hier ein Gag mit Hundesperma nicht fehlen - und an Schauwerten in Form von nackten Tatsachen fehlt es dem Streifen auch nicht. Regisseur Mort Nathan bietet dem Zielpublikum mit seiner Fortsetzung genau das, was man sich von solch einem Film erwarten und erhoffen darf. Wer Niveau sucht, darf sich gerne woanders umschauen. :D

TRAILER:


Mort Nathan 2000er female nudity London Sequel Teensploitation


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WILD THINGS (Unrated)


WILD THINGS (Unrated) :love: WILD THINGS (Unrated) :love: (DVD: Columbia TriStar, USA)
(OT: Wild Things | USA 1998 | Regie: John McNaughton)

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Ausgerechnet Sam Lombardo (Matt Dillon), der Vertrauenslehrer an einer Highschool in einer Kleinstadt in Südflorida, wird verdächtigt, eine seiner Schülerinnen vergewaltigt zu haben. Die verführerische Kelly Van Ryan (Denise Richards), eine verwöhnte Göre aus einflussreichem Haus, beschuldigt Sam dieser schrecklichen Tat. Als die mit dem Fall betrauten Polizeibeamten Ray Duquette (Kevin Bacon) und Gloria Perez (Daphne Rubin-Vega) ihre Ermittlungen aufnehmen, ist zumindest Perez sehr schnell davon überzeugt, dass Lombardo unschuldig ist. Doch plötzlich taucht mit der in einem Trailerpark lebenden Suzie Toller (Neve Campbell) eine weitere Schülerin auf, die Lombardo ebenfalls beschuldigt, sie vergewaltigt zu haben...

John McNaughtons wendungsreicher Thriller ist für mich einer DER Filme der 90er. Denn obwohl alle Wendungen mittlerweile bestens bekannt sind, fesselt mich Wild Things bei jeder Sichtung aufs Neue. Vielleicht liegt es an der extremen Vielzahl der Wendungen, die man sich - lässt man zwischen einzelnen Sichtungen immer eine gewisse Zeit verstreichen - fast gar nicht in allen kleinen Details merken kann (man könnte Regisseur McNaughton und seinem Drehbuchautor Stephen Peters auch vorwerfen, der Plot des Films sei überkonstruiert), vielleicht liegt es aber auch einfach nur an der Tatsache, dass es McNaughton schon nach wenigen Minuten gelingt, eine Stimmung und Atmosphäre zu erzeugen, die einen als Zuschauer einfach nicht mehr loslässt.
Wild Things ist spannend, erotisch, sexy und vor allem eins: verdammt heiß. Und das liegt nicht nur an Neve Campbell und Denise Richards, die man hier beide wirklich nur als "hot as hell" bezeichnen kann, sondern vor allem auch am Setting in den Everglades. Kameramann Jeffrey L. Kimball liefert teils betörend schöne Bilder und in Verbindung mit dem ungemein atmosphärischen Score von Komponist George S. Clinton wird die Hitze Floridas direkt ins heimische Wohnzimmer transportiert und ist regelrecht spürbar. Wild Things ist ein Sommer-Film und entfaltet an schwül-heißen Tagen seine perfekte Wirkung.
Die Besetzung des Films ist superb. Neben Neve Campbell und Denise Richards sind u.a. Matt Dillon, Kevin Bacon, Bill Murray, Robert Wagner und Theresa Russell in weiteren Haupt- und Nebenrollen mit von der Partie und praktisch jeder von ihnen verleiht seinem Charakter in diesem undurchsichtigen Spiel aus Lügen und Intrigen eine fast schon als geheimnisvoll zu bezeichnende Aura.
Wild Things ist tatsächlich ein Film, bei dem ich persönlich keine großartigen Schwächen finden kann. Vielleicht hätte sich McNaughton die Szenen im Abspann sparen können, mit denen dann auch noch die letzten offenen Fragen des Plots eindeutig beantwortet werden. Aber das ist im Endeffekt wohl einfach nur Geschmackssache und sich daran zu stoßen wäre wohl Jammern auf extrem hohem Niveau.
Wild Things ist nicht mehr und nicht weniger als ein absoluter Lieblingsfilm von mir, einer dieser Streifen für die Insel...

TRAILER:


John McNaughton Kevin Bacon Matt Dillon Denise Richards Neve Campbell Bill Murray 1990er female nudity Femme fatale Rache Miami


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PINK FLOYD: BEHIND THE WALL - INSIDE THE MINDS OF PINK FLOYD


PINK FLOYD: BEHIND THE WALL - INSIDE THE MINDS OF PINK FLOYD PINK FLOYD: BEHIND THE WALL - INSIDE THE MINDS OF PINK FLOYD (DVD: I-On New Media, Deutschland)
(OT: Pink Floyd: Behind the Wall | Großbritannien 2011 | Regie: Sonia Anderson)

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Mit Hilfe der Bandmitglieder und verschiedener Weggefährten wirft die britische Regisseurin Sonia Anderson einen chronologischen Blick auf die Geschichte von Pink Floyd…

Es ist sicher keine Übertreibung, wenn man behauptet, dass Pink Floyd zu den wichtigsten und einflussreichsten Rockbands aller Zeiten gehören. Regisseurin Sonia Anderson wirft mit ihrer für das britische Fernsehen produzierten Dokumentation Pink Floyd: Behind the Wall - Inside the Minds of Pink Floyd einen Blick auf die Geschichte dieser faszinierenden Band. Echten Pink-Floyd-Enthusiasten dürfte Anderson dabei sicher nicht sonderlich viel Neues erzählen, aber insbesondere für Leute wie mich, welche die Musik der britischen Band zwar mögen, sich aber bisher noch nicht wirklich intensiv mit ihrer Geschichte auseinandergesetzt haben, ist diese knapp 80-minütige Dokumentation eine hochinteressante Angelegenheit. Sonia Anderson erzählt die Geschichte von Pink Floyd in chronologischer Reihenfolge, wobei insbesondere die Zeit der Kennenlern- und Gründungsphase der Urbesetzung bis zur Veröffentlichung der ersten Platte und der Trennung von dem vom Wahnsinn gezeichneten Syd Barrett knapp über die Hälfte der Laufzeit des Films ausmacht. Mit Hilfe von Statements der Bandmitglieder und verschiedener Wegbegleiter sowie zahlreicher Archivaufnahmen erhält man als Zuschauer so nicht nur einen Einblick in die ersten Jahre der langen Geschichte von Pink Floyd, sondern auch ein spannendes Zeitportrait der 60er Jahre. In der zweiten Filmhälfte widmet sich Sonia Anderson dann dem weiteren Erfolgsweg der Gruppe. Die Veröffentlichung solch zeitloser Meisterwerke wie “The Dark Side of the Moon“, “Wish You Were Here“ und “The Wall“, die Trennung von Roger Waters in den 80ern und die Ära David Gilmore stehen hier im Mittelpunkt, können aufgrund der nicht gerade üppigen Restlaufzeit des Films aber lange nicht so intensiv und ausführlich betrachtet werden wie die Jahre bis zur Trennung von Syd Barrett in der ersten Filmhälfte zuvor. Das ist dann auch ein kleiner Makel von Pink Floyd: Behind the Wall - Inside the Minds of Pink Floyd, denn in der zweiten Hälfte wirkt Andersons Dokumentation fast ein bisschen gehetzt und teilweise etwas oberflächlich. Wirklich negativ wirkt sich das auf den Gesamteindruck des Films jedoch nicht aus. Wenn der Abspann läuft, überkommt einen die große Lust, mal wieder seine Pink-Floyd-CDs aus dem Schrank zu holen und in den CD-Player zu legen.

Sonia Anderson 60er Jahre 70er Jahre 80er Jahre 90er Jahre London 2010er


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ROOM IN ROME


ROOM IN ROME ROOM IN ROME (Blu-ray: Capelight, Deutschland)
(OT: Habitación en Roma | Spanien 2010 | Regie: Julio Medem)

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Die selbstbewusste Spanierin Alba (Elena Anaya) und die etwas zurückhaltende Russin Natasha (Natasha Yarovenko) haben sich gerade erst an ihrem jeweils letzten Abend in Rom kennengelernt, einen gemeinsamen Abend in einer Bar verbracht und befinden sich nun leicht alkoholisiert auf dem Rückweg in ihr jeweiliges Hotel. Doch bevor sich ihre Wege endgültig trennen, gelingt es der lesbischen Alba die kurz vor ihrer Hochzeit stehende Natasha zu überreden, mit ihr eine gemeinsame Nacht zu verbringen. Unsicher folgt Natasha Alba in ihr Zimmer und lässt sich auf ein Abenteuer ein, welches das Leben beider Frauen für immer verändern wird…

Das Genre des erotischen Films ist ja auch irgendwie nicht totzukriegen. Alle heilige Zeit kommt dann doch immer mal wieder ein neuer Streifen heraus, der zumindest auf den ersten Blick einigermaßen interessant und vielversprechend aussieht. So auch Room in Rome vom spanischen Regisseur Julio Medem, der sich zielsicher in der Ecke der anspruchsvolleren Filme des Genres platzieren will. Wobei sich der erotische Film aus der Schmuddelecke ja ohnehin schon längst verabschiedet - da finden sich nur noch schnell gedrehte Billigproduktionen für das Spätprogramm der Privatsender - und eher das Arthouse-Publikum als sein neues Zielpublikum ins Auge gefasst hat. So entledigen sich in Room in Rome die beiden Protagonistinnen dann auch nicht nur ihrer Kleider, sondern insbesondere auch ihrer Sorgen und Ängste und lassen in ihren ausführlichen Gesprächen einen tiefen Einblick in ihr Seelenleben zu. Dem herkömmlichen Striptease folgt sozusagen der Seelenstriptease. So wirklich gelungen ist Regisseur Julio Medem dieser anspruchsvolle Teil des Films jedoch nicht. Und das liegt vor allem daran, dass Medem es in meinen Augen nicht geschafft hat, beim Zuschauer echtes Interesse für seine beiden Figuren zu wecken. Es ist sowieso immer ziemlich problematisch, wenn ein Film nur von ganz wenigen Figuren getragen werden soll und wenn man als Zuschauer dann keinerlei Zugang zu diesen Figuren findet, wirkt sich das nicht unbedingt positiv auf das Seherlebnis aus. Dieser offensichtlichen Schwäche steht die visuelle Kraft von Room in Rome glücklicherweise gegenüber. Medems Film sieht einfach atemberaubend gut aus. Die vorhandenen Erotikszenen sind wirklich ausgesprochen ansprechend und erotisch umgesetzt und überhaupt verwöhnt Kameramann Alex Catalán das Auge des Zuschauers mit so einigen wunderschönen Einstellungen. Insbesondere an dieser letzten Kamerafahrt - nachdem die beiden Hauptfiguren das Hotelzimmer am Morgen verlassen, fährt die Kamera langsam durch das leere Zimmer über den Balkon hinaus und verharrt dort in Vogelperspektive mit dem Blick auf die Straße bis die beiden Protagonistinnen diese betreten - habe ich regelrecht meinen Narren gefressen. Eine dieser Szenen für die Ewigkeit. Und solche Szenen sind es dann halt am Ende auch, die die Schwächen in der Figurenzeichnung und Charakterentwicklung fast vergessen machen und dafür sorgen, dass Room in Rome am Ende des Tages dann doch positiv in Erinnerung bleibt.

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Julio Medem 2010er female nudity Rom


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NATIONAL LAMPOON'S VAN WILDER


NATIONAL LAMPOON'S VAN WILDER NATIONAL LAMPOON'S VAN WILDER (Blu-ray: Lionsgate, USA)
(OT: National Lampoon's Van Wilder | Deutschland/USA 2002 | Regie: Walt Becker)

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Van Wilder (Ryan Reynolds) hat keine großartige Motivation, sein Studium zu einem Ende zu bringen. Im mittlerweile siebten Jahr am Coolidge College lässt es sich Van vor allem gut gehen, organisiert Parties und ist für seine zahlreichen Anhänger schon fast so etwas wie ein Idol. Doch als sein Vater (Tim Matheson) ihm eines Tages den Geldhahn abdreht, beginnt auch für Van der Ernst des Lebens und er muss schleunigst einen Weg finden, seinen weiteren Verbleib am College irgendwie zu finanzieren...

Walt Beckers Film gehört zu den mittlerweile schon fast unzähligen Streifen, die nach dem riesigen Erfolg von American Pie im Jahr 1999 für eine Renaissance des praktisch mausetoten Subgenres der Teenie-Komödie gesorgt haben. National Lampoon's Van Wilder geht in der großen Masse dieser Nachfolgefilme allerdings nicht unter, sondern sticht aus dieser eher heraus. Mit diesem Film wurde nicht nur das "National Lampoon"-Banner reaktiviert, unter dem Ende der 70er und in den 80ern so großartige Filme wie Animal House oder die Vacation-Reihe mit Chevy Chase gedreht worden sind, sondern Becker hob den aus diesem Subgenre praktisch nicht wegzudenkenden Gross-Out-Humor mit einer einzigen Sequenz (Stichworte: Hund, Sandwich) auf ein neues Level der Geschmacklosigkeiten innerhalb des Mainstream-Bereichs (ähnliche Derbheiten hatte sich zuvor nur Tom Green in seinem unglaublichen Freddy Got Fingered erlaubt, den man in meinen Augen aber nur schwer als typischen Mainstream-Film durchgehen lassen kann). Wobei man allerdings auch feststellen muss, dass National Lampoon's Van Wilder bis auf diese berühmt-berüchtigte Szene relativ harmlos und überraschend gesittet ausgefallen ist. Es gibt die typischen Gags, die mal mehr, mal weniger zünden, ein paar durchgeknallte Charaktere (herrlich: Kal Penn in der Rolle des Taj), jede Menge Party-Szenen und natürlich eine kleine Love Story mit American Pie-Star Tara Reid als Love Interest, für die diese Rolle für lange Zeit der letzte größere Leinwandauftritt darstellen sollte. Und es gibt Tim Matheson, der bereits in der ersten Welle der Teenie-Komödien in Filmen wie Animal House und dem erst kürzlich von mir angesehenen Up the Creek mit von der Partie war, in einer netten kleinen Nebenrolle als Vater des Titelhelden zu bewundern. Walt Becker ist mit diesem Streifen hier sicher nicht der ganz große Wurf geglückt, insgesamt betrachtet geht National Lampoon's Van Wilder aber absolut in Ordnung.

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Walt Becker Tara Reid 2000er female nudity Teensploitation Ryan Reynolds


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LOGAN'S RUN - FLUCHT INS 23. JAHRHUNDERT


LOGAN'S RUN - FLUCHT INS 23. JAHRHUNDERT LOGAN'S RUN - FLUCHT INS 23. JAHRHUNDERT (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Logan's Run | USA 1976 | Regie: Michael Anderson)

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Im Jahr 2274 lebt der Rest der Menschheit vollkommen unbeschwert in einer riesigen Kuppelstadt und kann sich ganz den körperlichen Freuden hingeben. Zumindest bis zum 30. Geburtstag, den dann muss ein jeder ins “Karussell“ und wird dort angeblich in einer religiösen Zeremonie erneuert. Jeder, der vor dem “Karussell“ flüchtet, wird von sogenannten Sandmännern gejagt und liquidiert. Einer dieser Sandmänner ist Logan 5 (Michael York), der eines Tages von dem die Stadt beherrschenden Computersystem den Auftrag erhält, alle bisher nicht entdeckten Flüchtigen, die sich an einem geheimen Ort aufhalten, aufzuspüren…

Weltuntergangsstimmung aus den 70ern. Logan's Run schwimmt ein wenig im Fahrwasser von Filmen wie Planet der Affen oder Soylent Green, erreicht deren hohe Qualität allerdings nicht wirklich. Beeindruckend an Logan's Run - der zunächst mit einem fast schon zu bedächtigem Erzähltempo daherkommt und in dessen Finale sich dann die Ereignisse auf einmal regelrecht überschlagen - sind vor allem die Effekte, die ein Jahr vor Lucas' Star Wars durchaus wegweisend für das Science-Fiction-Genre gewesen sein dürften. Absolut positiv hervorzuheben ist außerdem die Atmosphäre des Films, die irgendwo zwischen einem psychedelischen Trip und purer Melancholie hin- und herschwankt, das Set Design, welches den Zuschauer mit so einigen betörenden Aufnahmen verwöhnt, Jenny Agutter als sexy Blickfang und Peter Ustinov in der Rolle des außerhalb der Stadt lebenden Alten, der als etwas wirrer Katzenliebhaber einen wahrlich denkwürdigen Auftritt hinlegt. Auf erzählerischer Ebene gibt Andersons Film für meinen Geschmack dagegen nicht sonderlich viel her. Die Story ist ziemlich vorhersehbar, echte Spannung mag nur selten aufkommen und das Finale wirkt gehetzt und einfach nur überladen.

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Michael Anderson Farrah Fawcett 1970er Oscar Nominee female nudity Ferne Zukunft Dystopie


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30 MINUTEN ODER WENIGER


30 MINUTEN ODER WENIGER 30 MINUTEN ODER WENIGER (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: 30 Minutes or Less | Deutschland/Kanada/USA 2011 | Regie: Ruben Fleischer)

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Der einfache Pizzalieferant Nick (Jesse Eisenberg) wollte eigentlich nur seinen Job verrichten und eine weitere Pizza ausliefern, doch plötzlich befindet er sich in der Gewalt zweier nicht allzu heller Möchtegerngangster (Danny McBride und Nick Swardson), die ihm einen Bombenanzug verpassen und ihn so zwingen wollen, eine Bank auszurauben…

30 Minuten oder weniger ist einer dieser Filme, zu denen es eigentlich gar nicht viel zu sagen gibt. Regisseur Ruben Fleischer, der zwei Jahre vor diesem Streifen den extrem geilen Zombieland gedreht hat und in seiner nunmehr zweiten abendfüllenden Regiearbeit erneut Jesse Eisenberg in der Hauptrolle besetzte, hat mit 30 Minuten oder weniger ganz offensichtlich nur eines im Sinn: sein Zielpublikum möglichst gut zu unterhalten. Und das gelingt ihm ganz hervorragend. Aus der oben beschriebenen Ausgangssituation entwickelt sich eine turbulente Actionkomödie, die mit einer wunderbaren Mischung aus Action, Comedy und Suspense zu überzeugen weiß. In den gerade mal 80 Minuten von 30 Minuten oder weniger ist wirklich einiges geboten, u.a. ein wahrlich skurriler und einfach nur zum Schreien komischer Banküberfall, eine verdammt coole Autoverfolgungsjagd, gut getimte Situationskomik (mit einigen netten Insider-Jokes - ich mochte vor allem die kleine Referenz an The Social Network) und ein ziemlich abgedrehtes Finale mit spektakulärem Flammenwerfereinsatz, welches diesen überaus schrägen Streifen angemessen beschließt. Ich hatte meinen Spaß, jede Menge sogar!

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Ruben Fleischer Jesse Eisenberg 2010er car chase female nudity


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BARNEY'S VERSION


BARNEY'S VERSION :love: BARNEY'S VERSION :love: (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Barney's Version | Italien/Kanada 2010 | Regie: Richard J. Lewis)

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Von einer tückischen Krankheit gezeichnet, lässt TV-Produzent und Lebemann Barney Panofsky (Paul Giamatti) die letzten fast 40 Jahre seines Lebens noch einmal Revue passieren und erinnert sich dabei insbesondere schmerzlich an die Beziehung und Ehe mit seiner großen Liebe Miriam (Rosamund Pike) zurück, die aufgrund seines eigenen Verschuldens scheiterte…

Mit Barney's Version erzählt Regisseur Richard J. Lewis die Geschichte eines relativ einfach gestrickten Zeitgenossen und nimmt den Zuschauer mit auf eine über 2 Stunden lange Reise, in der dieser den Titelcharakter Barney Panofsky über eine Zeitspanne von fast 40 Jahren begleiten kann. Barney's Version berührt, unterhält, amüsiert, ist dramatisch, manchmal fast tragisch, kurzweilig, komisch, spannend und einfach nur wunderschön anzusehen. Großes Kino der leisen Töne. Ein Film für Herz und Verstand, mit durch die Bank tollen Schauspielern, einem großartigen Soundtrack und einer Make-Up-Abteilung, die wirklich verdammt gute Arbeit geleistet hat. Insbesondere die Masken von Paul Giamatti und Rosamund Pike fangen deren Alterungsprozesse im Film mit feinsten Nuancen einfach nur perfekt ein. Barney's Version ist einer dieser Filme, die mich persönlich mitten ins Herz treffen, aus denen man in meinen Augen unglaublich viel mitnehmen kann und die einen mit ihrer Geschichte, in der so viel Wahrheit und Weisheit steckt, noch lange über den Abspann hinaus beschäftigen. Wenn dieser nach gut 130 Minuten beginnt, bleibt vor allem eine Frage offen: Warum zur Hölle wurde Hauptdarsteller Paul Giamatti in der Rolle des Barney Panofsky für seine Leistung eigentlich nicht mit dem Oscar belohnt?

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Richard J. Lewis Dustin Hoffman David Cronenberg Ted Kotcheff 2010er Oscar Nominee 70er Jahre 80er Jahre 90er Jahre


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M:I:III


M:I:III M:I:III (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Mission: Impossible III | China/Deutschland/USA 2006 | Regie: J.J. Abrams)

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Der kurz vor der Hochzeit mit seiner Verlobten Julia (Michelle Monaghan) stehende IMF-Agent Ethan Hunt (Tom Cruise) hat sich mittlerweile aus dem aktiven Einsatzdienst zurückgezogen und arbeitet eigentlich nur noch als Ausbilder für seine Organisation. Als sich Hunt jedoch für eine Rettungsmission doch wieder in den aktiven Dienst versetzen lässt, wird dieser Auftrag für ihn sehr bald zu einer höchstpersönlichen Angelegenheit...

Neuer Regisseur, neues Glück. Für den dritten Teil des Mission: Impossible-Franchises wurde das damalige TV-Wunderkind J.J. Abrams als Regisseur verpflichtet. Der hatte kurz zuvor die beiden ausgesprochen erfolgreichen Serien Alias und Lost kreiert und durfte nun bei diesem Mega-Blockbuster die Verantwortung übernehmen. Eine zum damaligen Zeitpunkt durchaus mutige Entscheidung des Produzententeams rund um Tom Cruise und Paula Wagner. Aber auch eine Entscheidung, die sich auszahlen sollte. Zwar gelingt es auch Abrams nicht wirklich, seinen Hauptdarsteller und Produzenten Cruise an die Leine zu legen, im Vergleich zum direkten Vorgänger von John Woo fällt Cruises One-Man-Show hier aber doch relativ harmlos aus. Abrams holt die Reihe mit Mission: Impossible III wieder auf seriöseren Boden zurück. Die Story kommt qualitativ zwar auch nicht ganz an die des Auftaktfilms von Brian De Palma heran, ist aber um Längen interessanter und vor allem auch spannender ausgefallen als die des direkten Vorgängers und wird zusätzlich noch durch eine persönliche Note (erstmals bekommt man Einblicke in das Privatleben von Ethan Hunt) angereichert. Cruises Mitstreiter (erneut Ving Rhames und erstmals Jonathan Rhys Meyers und Maggie Q) rücken wieder mehr in den Mittelpunkt, mit Laurence Fishburne, Simon Pegg, Billy Crudup und Michelle Monaghan ist der Streifen in den weiteren Nebenrollen richtig gut besetzt und der einfach nur großartige Philip Seymour Hoffman gibt einen Bösewicht, wie er diabolischer und bedrohlicher nicht sein könnte. Zudem ist das Timing zwischen ruhigen Sequenzen und den wahrlich rasant und einfach nur atemberaubend inszenierten Actioneinlagen (allein die Brückenszene ist der absolute Hammer) richtig gut gelungen. Genau so muss Blockbuster-Kino aussehen. Nahezu perfekt!

TRAILER:


J.J. Abrams Tom Cruise Jonathan Rhys Meyers Philip Seymour Hoffman Ving Rhames Maggie Q Simon Pegg Laurence Fishburne 2000er car chase Remake Sequel Rache


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WORLD INVASION: BATTLE LOS ANGELES


WORLD INVASION: BATTLE LOS ANGELES WORLD INVASION: BATTLE LOS ANGELES (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Battle Los Angeles | USA 2011 | Regie: Jonathan Liebesman)

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Wie aus dem Nichts wird eine Metropole nach der anderen von außerirdischen Wesen angegriffen und eingenommen. Los Angeles ist eine der letzten Großstädte, die noch nicht vollkommen in der Hand der außerirdischen Angreifer gelandet ist und es liegt allein an Sgt. Michael Nantz (Aaron Eckhart) und seinen Männern, eine feindliche Übernahme der Stadt zu verhindern...

Aliens überfallen die Welt und eine Handvoll US-Marines retten den Tag - mal wieder. Die Geschichte von World Invasion: Battle Los Angeles lässt sich in diesem kurzen Satz locker zusammenfassen. Regisseur Jonathan Liebesman hat da einen 2-stündigen Werbeclip für das US-Militär gedreht, mit den typischen Reißbrett-Figuren und ihren ebenso typischen Reißbrett-Schicksalen aus dem Baukasten "Kriegsfilme für Anfänger". Wir haben den eigentlich kurz vor dem Ausscheiden stehenden Sergeant, der einst bei einem Einsatz seine Einheit verlor und dem aufgrund dieser Tatsache nur wenig Vertrauen von seinen Männern entgegengebracht wird, wir haben den Soldaten mit der schwangeren Frau, wir haben den heldenhaften Zivilisten, der sein Leben opfert, wir haben die toughe Kampfamazone (natürlich mal wieder Michelle Rodriguez), und so weiter und so fort. Das Ganze ist mit einen nunterbrochen dudelnden Score von Brian Tyler unterlegt, für den die Bezeichnung "pathetisch" die Untertreibung des Jahres darstellen dürfte. World Invasion: Battle Los Angeles möchte ein bisschen so etwas wie Black Hawk Down mit Aliens sein - schafft das aber zu keinem Zeitpunkt. Die Action allerdings ist tatsächlich fulminant, einfach grandios inszeniert und mehr als sehenswert gefilmt. Reduziert man World Invasion: Battle Los Angeles auf seine Schauwerte, kann man ihn nur als atemberaubend bezeichnen. Dumm nur, dass die besten Actionszenen nichts nützen, wenn es einfach an der Figurenzeichnung, dem Spannungsaufbau und der Storyentwicklung hapert und man vom ständigen Dauerfeuer irgendwann einfach nur noch gelangweilt ist.

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Jonathan Liebesman Aaron Eckhart Michelle Rodriguez 2010er Los Angeles Alien


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DIDI AUF VOLLEN TOUREN


DIDI AUF VOLLEN TOUREN DIDI AUF VOLLEN TOUREN (DVD: Turbine Medien/Al!ve, Deutschland)
(OT: Didi auf vollen Touren | Deutschland 1986 | Regie: Wigbert Wicker)

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Nach bestandener Prüfung für den LKW-Führerschein geht für den einfachen Arbeiter Didi (Dieter Hallervorden) ein Traum in Erfüllung. Mit seinem eigenen Truck darf er seinen ersten, großen Auftrag erledigen. Didi soll Fässer mit Altöl auf einer Deponie in Frankreich abliefern, doch bereits kurz nachdem er die französische Grenze überquert hat, gerät er ins Visier der örtlichen Polizei und der Presse. Ganz offensichtlich scheint mit seiner Ladung etwas nicht zu stimmen...

Didi auf vollen Touren ist mit der großen Bürde ausgestattet, der Film nach Didi - Der Doppelgänger und Didi und die Rache der Enterbten zu sein. Nachdem Dieter Hallervorden mit diesen beiden Filmen mal ganz nebenbei zwei der besten deutschen Komödien aller Zeiten gedreht hat, konnte Didi auf vollen Touren im direkten Vergleich mit den beiden Vorgängern eigentlich nur verlieren und er tut es erwartungsgemäß auch. Dabei fängt auch dieser Film absolut großartig und furios an. Insbesondere die Führerscheinprüfung zu Beginn des Films verwöhnt den Zuschauer genau mit der Art von Humor, die dieser von einem Hallervorden-Film erwartet und schürt definitiv Hoffnungen auf eine weitere Großtat des sympathischen Komikers. Diese Hoffnungen verfliegen allerdings relativ schnell, die genannte Führerscheinprüfung bleibt das einzige große Highlight in einem Film, der einfach nicht auf "Touren" kommen will. Denn sobald sich Didi mit seinem Truck auf den Weg macht und die Geschichte eigentlich erst so richtig startet, verwandeln sich die meisten Gags in echte Rohrkrepierer die höchstens mal zum Schmunzeln aber nie zum herzhaften Lachen anregen. Und auch die Entscheidung, dem Zuschauer einen Wissensvorsprung zu geben und von vornherein klar zu machen, dass Didi tatsächlich nur mit - wie im Film übrigens immer wieder satirisch festgestellt wird - harmlosen (!?!) Altöl und nicht etwa mit Giftmüll unterwegs ist, fand ich für die Entwicklung der Geschichte und den Aufbau von Spannung nicht sonderlich förderlich. Didi auf vollen Touren wird mit zunehmender Laufzeit leider immer mehr zu einer ziemlich zähen Angelegenheit und hangelt sich nur mit viel Mühe ins Ziel. Natürlich muss man es dem Film in positiver Weise anrechnen, dass er nicht nur puren Klamauk liefern will, sondern vielmehr ernste Themen (Umweltverschmutzung und Wirtschaftskriminalität) satirisch bearbeitet, am Ende fehlt dann aber gerade beim Umgang mit diesen Themen der nötige Biss um wirklich überzeugen zu können. Letztendlich kann man dem Streifen in meinen Augen gerade noch das Siegel "netter Durchschnitt" verleihen, von der Qualität der beiden Vorgänger ist Didi auf vollen Touren Lichtjahre entfernt.

TRAILER:


Wigbert Wicker Dieter Hallervorden 1980er car chase


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M:I-2


M:I-2 M:I-2 (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Mission: Impossible II | Deutschland/USA 2000 | Regie: John Woo)

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Der gemeingefährliche Terrorist Sean Ambrose (Dougray Scott) plant, einen tödlichen Virus auf die Menschheit loszulassen. IMF-Agent Ethan Hunt (Tom Cruise) erhält den Auftrag, Ambrose zu stoppen...

Nach Brian De Palma durfte beim Sequel nun Action-Routinier John Woo auf dem Regiestuhl Platz nehmen und der drehte keinen Agententhriller, sondern einen reinen Action-Film. Wobei man Woo schon auch zugutehalten muss, dass er es in den ersten 2/3 des Films etwas ruhiger angehen lässt und versucht, so etwas wie eine Story zu entwickeln und Spannung zu erzeugen. Das gelingt ihm leider nicht wirklich - von der Qualität des Plots des Vorgängers ist die Geschichte hier eh meilenweit entfernt - und das liegt vor allem an Tom Cruise. Der nutzt Mission: Impossible II nämlich dazu, eine absolute One-Man-Show abzuziehen. Cruise ist omnipräsent, seine Co-Stars haben kaum Luft zum Atmen und das ist für den Spannungsaufbau der recht einfach gestrickten Geschichte regelrechtes Gift. Cruises Auftraggeber Anthony Hopkins hat ein paar kurze Szenen, ist ansonsten komplett verschenkt und taucht folgerichtig nicht mal in den Credits auf, Cruises Gegenspieler Dougray Scott bleibt komplett blass und wirkt nie sonderlich bedrohlich, Cruises Partner Ving Rhames und John Polson verkommen zu besseren Statisten mit Sprechrollen und Cruises Love Interest Thandie Newton darf hübsch aussehen (und erledigt diese Aufgabe ganz vorzüglich).
Spaß macht Mission: Impossible II trotzdem und ich persönlich finde ihn als “Guilty Pleasure“ einfach nur geil. Weil John Woo es halt einfach drauf hat, das Auge des Zuschauers mit visuell beeindruckenden Sequenzen zu verwöhnen und hier praktisch alle seine Trademarks unterbringen durfte. Zeitlupenaufnahmen mit Gänsehautfaktor (ich liebe die Sequenz mit Thandie Newtons wehendem Schal), fast tänzerisch choreographierte Actionszenen (besonders schön bei der kurzen Autojagd zwischen Cruise und Newton im ersten Drittel des Films), wilde Schießereien, der Showdown am Strand und natürlich mal wieder die umherfliegenden Tauben. Das macht aus Mission: Impossible II zwar noch lange keinen Kracher - an die Qualität Woos früher US-Filme wie Harte Ziele oder Face/Off bzw. seiner Action-Klassiker aus Hong Kong wie The Killer und insbesondere Hard-Boiled kommt dieser Streifen hier zu keiner Sekunde heran - aber für kurzweilige Popcornunterhaltung reicht es locker. Und manchmal muss es auch gar nicht mehr sein.

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John Woo Tom Cruise Thandie Newton Ving Rhames Anthony Hopkins 2000er car chase Australien Remake Sequel


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ALLES IN EINER NACHT


ALLES IN EINER NACHT ALLES IN EINER NACHT (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: All in a Night's Work | USA 1961 | Regie: Joseph Anthony)

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Nach dem plötzlichen Tod des Verlegers Colonel Ryder (Charles Evans) in einem Urlaubshotel erbt dessen Neffe Tony (Dean Martin) den Verlag und soll von nun an die Geschäfte führen. Und Tony muss gleich eine pikante Aufgabe lösen. In der Nacht von Ryders Tod wurde eine nur mit einem Handtuch bekleidete Frau dabei beobachtet, wie sie aus dem Zimmer des Verstorbenen huschte. Offensichtlich hatte der Colonel eine heimliche Affäre und um einen Skandal zu verhindern und potentielle Investoren nicht zu verschrecken, muss Tony nun alles daran setzen, die Unbekannte aufzutreiben und sie mit Geld zum Schweigen zu bringen...

In dieser sympathischen, kleinen Screwball-Komödie von Regisseur Joseph Anthony stolpert eine komplett überforderte Shirley MacLaine von einem Fettnäpfchen ins nächste. Der komplette Plot von Alles in einer Nacht ist auf Missverständnissen, dummen Zufällen und einer Verkettung unglücklicher Ereignisse aufgebaut und bietet natürlich reichlich Raum für urkomische Situationen, jede Menge Wortwitz und teils slapstickhafte Situationskomik. Alleine die Szene, in der der von Shirley MacLaine gespielte Charakter auf die Schwiegereltern in spe trifft, ist wahrlich Gold wert und einfach nur zum Schreien komisch. Regisseur Anthony hat da wirklich einen verdammt kurzweiligen Film gedreht, der mir über seine komplette Laufzeit richtig viel Spaß gemacht hat. Und noch ein Wort zu Dean Martin: der dürfte die kompletten Dreharbeiten mal wieder in ziemlich angetrunkenem - wenn nicht sogar volltrunkenem - Zustand absolviert haben. Ein Zustand, der sich mal wieder ausgesprochen positiv auf den Unterhaltungswert seiner schauspielerischen Leistung ausgewirkt hat (es ist eh verwunderlich, wie er es damals überhaupt geschafft hat, seine Szenen abzudrehen). Sein Spiel allein lohnt schon fast die Sichtung dieses Streifens.

TRAILER:


Joseph Anthony Dean Martin Shirley MacLaine 1960er


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MISSION: IMPOSSIBLE


MISSION: IMPOSSIBLE MISSION: IMPOSSIBLE (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Mission: Impossible | USA 1996 | Regie: Brian De Palma)

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Nachdem bei einer Mission in Prag fast sein ganzes Team ums Leben gekommen ist, wird Agent Ethan Hunt (Tom Cruise) von seiner eigenen Organisation für einen Verräter gehalten. Doch Hunt kann sich dem Zugriff entziehen und versucht gemeinsam mit seinen engsten Vertrauten (u.a. Ving Rhames) seine Unschuld zu beweisen und den wahren Verräter zu überführen...

Der Auftakt der Filmreihe um den Agenten Ethan Hunt und die IMF kommt im Gegensatz zum direkten Nachfolger noch als reinrassiger Agententhriller daher. In Mission: Impossible geben nicht ausufernde Actionsequenzen den Ton an, es regieren stattdessen Plotentwicklung und Spannungsaufbau. Regisseur Brian De Palma - der mit Filmen wie Carlito's Way, Scarface, Body Double, Carrie und insbesondere Dressed to Kill gleich eine ganze Reihe meiner persönlichen Favoriten zu verantworten hat und definitiv zu meinen absoluten Lieblingsregisseuren zählt - lieferte mit dieser Auftragsarbeit seinen wohl größten Hit ab und schaffte es durchaus, auch diesem Sommer-Blockbuster - der aufgrund seiner eher ruhigen Inszenierung wohl einer der ungewöhnlichsten Blockbuster der 90er Jahre sein dürfte - seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Das Spiel mit der Täuschung, der wendungsreiche Plot, der Aufbau der Spannung - all das ist unverkennbar die Handschrift von De Palma. Mit der berühmten Einbruchssequenz ins CIA-Hauptquartier in Langley hat Mission: Impossible zudem eine der in meinen Augen besten Spannungsszenen aller Zeiten zu bieten und das große Action-Highlight des Films - nämlich das Finale auf dem Dach des Hochgeschwindigkeitszuges incl. Helikopter im Tunnel - ist einfach nur atemberaubend.

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Brian De Palma Tom Cruise Ving Rhames Jon Voight Jean Reno Emilio Estevez 1990er Berlin London Remake


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TOTAL RECALL


TOTAL RECALL TOTAL RECALL (Blu-ray: Optimum, Großbritannien)
(OT: Total Recall | USA 1990 | Regie: Paul Verhoeven)

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Der einfache Arbeiter Douglas Quaid (Arnold Schwarzenegger) wird von wiederkehrenden Träumen vom Mars regelrecht verfolgt und entwickelt dadurch eine riesige Begeisterung für den roten Planeten. Als er von der Firma Recall erfährt, die es ermöglicht, perfekte Erinnerungen im menschlichen Gehirn zu implantieren, entschließt er sich dazu, dort einen Trip zum Mars zu buchen. Mit fatalen Folgen...

Arnold Schwarzenegger in einer seiner größten Rollen. Total Recall basiert auf einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick und nach dessen Vorlagen wurden u.a. auch Blade Runner und Minority Report gedreht. Es dürfte aufgrund der Vorlage also schon ziemlich klar sein, dass es sich bei Total Recall nicht um typische Hau-drauf-Action der späten 80er bzw. frühen 90er Jahre handelt. Neben den Terminator-Filmen (insbesondere dem ersten Teil) dürfte dies wahrscheinlich der anspruchsvollste Film sein, in dem Arnie je mitgewirkt hat.
Total Recall ist Blockbusterkino wie es man leider schon viel zu lange nicht mehr zu sehen bekommt. Eine intelligente Story, spektakuläre Action mit einigen richtig schön deftigen Härten (das menschliche Schutzschild auf der Rolltreppe - immer noch einer dieser absoluten WTF!?!-Momente), handgemachte Effekte und Masken, die auch heute noch richtig toll aussehen, coole Oneliner ("Consider that a divorce!") und eine großartige Besetzung (neben Schwarzenegger sind u.a. Sharon Stone, Rachel Ticotin, Michael Ironside und Ronny Cox mit von der Partie) zeichnen Total Recall aus und machen ihn zu einem der größten Genrefilme seiner Zeit.
22 Jahre später können Spaßbremsen natürlich auch ein paar Schwachpunkte ausmachen: beispielsweise die nicht gerade futuristisch wirkende Mode der späten 80er Jahre oder auch so manche technische Vision, die sich mit über 2 Jahrzehnten Abstand nur noch als putzig beschreiben lässt. Aber auch diese vermeintlichen Schwächen wirken sich in meinen Augen in keinster Weise negativ auf die große Qualität dieses Films aus.
Zwischen 1987 und 1997 hat Regisseur Paul Verhoeven mit RoboCop, Total Recall und Starship Troopers gleich 3 absolute Meisterwerke des Sci-Fi-Films abgeliefert. Davor kann man einfach nur seinen imaginären Hut ziehen.
Ach ja, das gleichnamige Remake von Regisseur Len Wiseman mit Colin Farrell in der Arnie-Rolle läuft Ende August in den deutschen Kinos an. Für mich bringt das vor allem eine ernüchternde Erkenntnis mit sich: wenn Filme, die man selbst noch im Kino gesehen hat, plötzlich ein Remake spendiert bekommen, merkt man, dass man alt wird.

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Paul Verhoeven Arnold Schwarzenegger Sharon Stone Michael Ironside 1990er Oscar Nominee car chase Nahe Zukunft Dystopie


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FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS


FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS (DVD: BMG/UFA, Deutschland)
(OT: Fear and Loathing in Las Vegas | USA 1998 | Regie: Terry Gilliam)

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Gemeinsam mit seinem Anwalt Dr. Gonzo (Benicio Del Toro) rast der Journalist Raoul Duke (Johnny Depp) in einem mit Drogen vollgestopften Cabrio Richtung Las Vegas um dort von einem Motorradrennen durch die Wüste zu berichten...

So, nun habe ich auch endlich diese filmische Bildungslücke geschlossen. Wurde auch höchste Zeit. Fear and Loathing in Las Vegas von Regisseur Terry Gilliam ist wohl genau das, was man gemeinhin als Kultfilm bezeichnet. Und es ist ein Film, der mich als Zuschauer doch recht plan- und ratlos zurückgelassen hat. Ein Film, der die normalen Sehgewohnheiten des Zuschauers regelrecht bombardiert, ein visualisierter Drogentrip mit einem grandiosen Johnny Depp und einem nicht minder großartigen Benicio Del Toro in den Hauptrollen, einem einfach nur hammermäßigen Soundtrack und kurzen Gastauftritten von Stars wie Cameron Diaz, Tobey Maguire, Ellen Barkin, Gary Busey, Christina Ricci und Harry Dean Stanton. Fear and Loathing in Las Vegas walzt richtiggehend über sein Publikum hinweg und fordert es wie es nur wenige Filme der jüngeren Vergangenheit tun. Zur einfachen Unterhaltung, zum Abschalten auf der heimischen Couch ist dieser Streifen hier denkbar schlecht geeignet. Mir persönlich war es spätestens im letzten Drittel fast zu viel des Guten und ich fühlte mich regelrecht überfordert von diesem faszinierenden Stück Zelluloid. Film gewordener Wahnsinn - im wahrsten Sinne des Wortes! Mehr fällt mir zu dem Streifen einfach nicht ein. Vielleicht sollte ich Fear and Loathing in Las Vegas beim nächsten Mal im leicht angetrunkenen Zustand genießen. Kann mir vorstellen, dass er dann seine visuelle Kraft noch viel mehr entfalten kann.

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Terry Gilliam Johnny Depp Benicio Del Toro Tobey Maguire Ellen Barkin Cameron Diaz Christina Ricci 1990er Las Vegas 70er Jahre Drugsploitation


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PORKY'S REVENGE


PORKY'S REVENGE PORKY'S REVENGE (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: Porky's Revenge | Kanada/USA 1985 | Regie: James Komack)

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Auch im Abschlussjahr an der Angel Beach Highschool haben Pee Wee (Dan Monahan) und seine Freunde (u.a. Wyatt Knight, Tony Ganios) in erster Linie eines im Kopf: Sex! Doch diese Bedürfnisse stellen die Freunde zurück, als sie erfahren, dass ihr Basketball-Trainer (Bill Hindman) ausgerechnet dem fiesen Porky (Chuck Mitchell), der seinen Nachtclub auf einem Flussdampfer neu eröffnet hat, Geld schuldet und von diesem massiv unter Druck gesetzt wird. Pee Wee & Co. setzen alles daran, ihrem Coach aus der Patsche zu helfen und haben außerdem noch mit ein paar weiteren Problemen zu kämpfen...

In Porky's Revenge versammelt sich erneut der Cast der beiden ersten Teile vor der Kamera und sorgt so zum wiederholten Mal für jede Menge gute Laune. Porky's-Schöpfer Bob Clark hatte mit diesem dritten Teil allerdings nichts mehr zu tun. Auf dem Regiestuhl nahm TV-Regisseur James Komack Platz und drehte mit Porky's Revenge seinen einzigen Kinofilm. Auf eine echte Rahmenhandlung, in die der ganze Blödsinn verpackt wird, hat man im Gegensatz zu den beiden Vorgängern verzichtet. Porky's Revenge zeichnet sich durch eine eher episodenhafte Struktur aus - in der verschiedene kleinere Subplots aufeinandertreffen - und begleitet die Freundesclique rund um Pee Wee in ihrem Abschlussjahr an der Angel Beach Highschool, in dem es die liebenswerten Chaoten u.a. erneut mit dem titelgebenden Nachtclubbesitzer aus Teil 1 zu tun bekommen, mit einer nicht genehmigten Filmaufführung in der Schule anecken und eine schlüpfrige Affäre zweier Lehrer für ihre Zwecke missbrauchen. Im Zentrum des Klamauks steht erneut der von Dan Monahan gespielte Pee Wee, auf dessen Kosten so manche böse Scherze getrieben werden. Porky's Revenge ist sicher kein großes Genre-Highlight, überzeugt aber durch einige gelungene Gags, hübsche Schauwerte und eine rasante Inszenierung und stellt so einen netten Abschluss der von Bob Clark gestarteten Reihe dar.

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James Komack 1980er female nudity Sequel Sexploitation Teensploitation 50er Jahre


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JIM HOLLIDAY'S CHEERLEADER NURSES


JIM HOLLIDAY'S CHEERLEADER NURSES JIM HOLLIDAY'S CHEERLEADER NURSES (DVD: VCA, USA)
(OT: Cheerleader Nurses | USA 1993 | Regie: Bionca)

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Als Mary Lou (Crystal Wilder) ihre Ausbildung zur Krankenschwester im Burton Allen Institut - in dem u.a. auch Stewardessen, Cheerleader, Masseusen und exotische Tänzerinnen ausgebildet werden (!!!) - antritt, erkennt sie ziemlich schnell, dass ihr gewählter Beruf vollen Körpereinsatz erfordert und es das höchste Ziel der Krankenschwestern in diesem Institut ist, die Bedürfnisse der Patienten auf jede erdenkliche Art zu befriedigen...

Eine Feature-Produktion aus einer Zeit, in der das Genre des Feature-Films im Adult-Bereich eigentlich komplett tot war. Und das merkt man diesem Streifen auch an. Unter der Ägide von Produzent Jim Holliday versucht sich Darstellerin Bionca als Regisseurin (sie wird zumindest in den Credits als solche aufgeführt - da Jim Holliday allerdings als Assistant Director genannt wird, darf die Frage schon erlaubt sein, wer letztendlich das Zepter in der Hand hatte) und liefert einen ziemlich konfusen Genrebeitrag ab, den man nur mit sehr viel Wohlwollen als HC-Film mit Handlung identifizieren kann. Cheerleader Nurses soll wohl so etwas wie eine Komödie darstellen. Zumindest hat man sich als Pausenclown Ron Jeremy mit an Bord geholt, der ab und zu mal um die Ecke schaut. So etwas wie eine strukturierte Geschichte - wie sie es in den aktuelleren Feature-Produktionen gibt und natürlich in vielen Klassikern aus den 70er und frühen 80er Jahren gegeben hat - sucht man hier vergebens. Die durchaus hübsch anzusehenden Ferkeleien werden lediglich durch kurze Handlungssequenzen miteinander verbunden, die für sich betrachtet nicht wirklich Sinn ergeben. Natürlich mag es überflüssig sein, sich bei einem Porno über fehlende Handlung zu beschweren. Von einem Film, der sich als Feature-Produktion ausgibt, erwarte ich persönlich aber dann doch ein bisschen mehr als das hier Gebotene.

Bionca Ron Jeremy 1990er female nudity


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DEATH RACE 2


DEATH RACE 2 DEATH RACE 2 (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Death Race 2 | Deutschland/Südafrika 2010 | Regie: Roel Reiné)

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Nach einem schief gelaufenen Banküberfall landet Fluchtwagenfahrer Carl Lucas (Luke Goss) auf Terminal Island, einem privatisierten Hochsicherheitsgefängnis, in dem ein dem gleichen Konzern wie das Gefängnis gehörender TV-Sender eine Show namens “Death Match“ produziert, in der sich zwei Insassen im Kampf auf Leben und Tod gegenüberstehen. Die Quoten sind hervorragend, doch als bei einer der ausgestrahlten Sendungen ein Aufstand ausbricht, ist die Sendung in dieser Form nicht mehr länger realisierbar. Doch September Jones (Lauren Cohan), die überehrgeizige Moderatorin der modernen Gladiatorenkämpfe, hat schon eine neue Idee. Aus “Death Match“ wird kurzerhand “Death Race“, ein Autorennen quer über die Gefängnisinsel und natürlich abermals auf Leben und Tod. Dem Sieger einer bestimmten Anzahl von Rennen winkt die Freiheit. Die große Chance für Lucas, dem Gefängnis zu entkommen...

Über die in Reinés dystopischer Zukunftsvision enthaltene Medienkritik muss man sich wohl nicht näher auslassen. Die ist altbekannt (man denke nur an die WDR-Produktion Das Millionenspiel aus dem Jahr 1970 oder auch an The Running Man mit Arnold Schwarzenegger), wird immer aktuell sein und ist hier ganz einfach aus dem Grund enthalten, weil bereits Death Race 2000, der Ur-Film der Reihe, in den 70er Jahren diese Kritik transportierte.
Death Race 2 erzählt die Vorgeschichte des 2 Jahre zuvor in die Kinos gekommenen Death Race mit Jason Statham in der Hauptrolle, der wiederum eben auf diesem Death Race 2000 basierte, eine der wohl geilsten Roger-Corman-Produktionen aus den 70er Jahren.
Direct-to-Video-Produktionen wie Death Race 2 haben zwar logischerweise nicht das Budget der für das Kino produzierten Vorgänger aufzubieten und wirken aus diesem Grund deutlich billiger, sie haben aber auch den Vorteil, dass die Macher nicht zwanghaft ein möglichst großes Publikum erreichen müssen und stattdessen den B-Movie-Freaks exakt das liefern können, was diese sich von einem Streifen dieser Art erwarten. Und Death Race 2 enttäuscht in dieser Hinsicht keineswegs. Die Action ist spektakulär, roh und hart, der Sex-Appeal der Darstellerinnen nicht zu verachten, mit Ving Rhames, Sean Bean und Danny Trejo sind zudem einige bekannte Gesichter mit von der Partie und Lauren Cohan in der Rolle der September Jones verleiht dem Ausdruck “mean bitch“ völlig neue Dimensionen. Und dann hat Death Race 2 am Ende auch noch einen der coolsten Racheakte der jüngeren Filmgeschichte zu bieten. Rock 'n' Roll!

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Roel Reiné Ving Rhames Danny Trejo 2010er car chase Nahe Zukunft Carsploitation Prequel female nudity


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SWEET KARMA - A DOMINATRIX STORY


SWEET KARMA - A DOMINATRIX STORY SWEET KARMA - A DOMINATRIX STORY (Blu-ray: I-On New Media, Deutschland)
(OT: Justify | USA 2010 | Regie: Insung Hwang)

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Als der Künstler Tommy Cohen (Jaret Sacrey) die attraktive Abby (Rebecca Larsen) kennenlernt, ahnt er noch nicht, dass dieses Kennenlernen kein Zufall gewesen ist und sich Abby auf einer Mission befindet. Vor vielen Jahren wurde ihr Vater von der Domina Victoria (Heather Lemire) ermordet und durch Tommy, der mit Victoria gut befreundet ist, erhofft sich Abby, an die Täterin heranzukommen und den Tod ihres Vaters zu rächen...

Ein Rachedrama aus dem Low-Budget-Bereich. Allzu hohe Erwartungen sollten man an Sweet Karma - A Dominatrix Story sicher nicht stellen. Regisseur Insung Hwang lässt den Zuschauer anfangs lange Zeit im Dunklen tappen. Nur kurze Flashbacks deuten darauf hin, worum es in seinem Film letztendlich gehen wird. Hwang entwickelt seine Geschichte extrem langsam, baut behutsam Spannung auf, kreiert eine unterkühlte, fast schon sterile Atmosphäre und drückt erst in der zweiten Hälfte des mit gut 75 Minuten nicht gerade langen Films ein bisschen aufs Gaspedal. Gewöhnungsbedürftig ist sicher die audiovisuelle Umsetzung des Films, die jedoch viel zu seiner tristen Stimmung und unterkühlten Atmosphäre beiträgt. Die Farben sind verblichen, die Handkamera ist immer ganz nah an den handelnden Charakteren, die digitale Optik erinnert an eine Mischung aus Dokumentation und Reality TV und auf der Tonspur rauscht es teilweise so extrem und der Score hält sich über weiteste Strecken des Streifens so sehr zurück, dass man tatsächlich meinen könnte, man habe eine Doku in den Player gelegt. Wer diesen Stil nicht akzeptieren kann, dürfte sicher überhaupt keinen Spaß an Hwangs Film haben. Aber auch wenn man sich auf diesen Stil einlässt, fällt es nicht unbedingt leicht, sich großartig für Sweet Karma - A Dominatrix Story zu begeistern. Während die erste Hälfte mit diesem langsamen Spannungsaufbau in meinen Augen noch ganz gut gelungen ist, wirkt die Handlung in der zweiten Hälfte des Films doch sehr konstruiert und auch der Großteil der schauspielerischen Leistungen ist nicht wirklich dazu geeignet, den Zuschauer in extatischen Beifall ausbrechen zu lassen. Absoluter Lichtblick innerhalb des Cast ist definitiv Hauptdarstellerin Rebecca Larsen - die mich vom Aussehen her in manchen Einstellungen ein kleines bisschen an Alexandra Maria Lara erinnert hat - und die mit ihrer natürlich Schönheit nicht nur ein echter Blickfang ist, sondern die Rolle des auf der einen Seite eiskalten, auf der anderen Seite aber auch ausgesprochen zerbrechlichen Racheengels für einen Film dieser Art doch ziemlich überzeugend interpretiert hat.

Insung Hwang 2010er female nudity Rache Femme fatale


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BULLETS OVER BROADWAY


BULLETS OVER BROADWAY BULLETS OVER BROADWAY (DVD: Touchstone/Buena Vista, Großbritannien)
(OT: Bullets Over Broadway | USA 1994 | Regie: Woody Allen)

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Der ambitionierte Autor David Shayne (John Cusack) träumt von seinem ersten großen Erfolg am Broadway und geht dafür einen regelrechten Pakt mit dem Teufel in Form des Gangsterbosses Nick Valenti (Joe Viterelli) ein. Der fordert im Gegenzug für die Finanzierung des Stücks nicht nur eine große Rolle für seine relativ talentfreie Geliebte Olive (Jennifer Tilly), sondern schickt zu jeder Probe auch noch seinen kompromisslosen Bodguard und Schläger Cheech (Chazz Palminteri) vorbei, der überwachen soll, dass Olive sämtliche Wünsche erfüllt werden. Schon bald muss Shayne erkennen, dass er langsam aber sicher die komplette Kontrolle über sein Stück verliert...

Mal wieder ein mir bisher noch unbekannter Film von Woody Allen und mal wieder bin ich sehr begeistert. Auch in Bullets Over Broadway, für den er nur hinter und nicht auch vor der Kamera agierte, zeigt sich der großartige Filmemacher von seiner besten Seite. Und natürlich spielt Allens Lieblingsstadt erneut eine Hauptrolle. In Bullets Over Broadway entführt Allen den Zuschauer ins New York der 30er Jahre und unter seiner Regie laufen auch in diesem Film praktisch alle Schauspieler - allen voran John Cusack als geplagter Autor und Regisseur, die für ihre Leistung mit einem Oscar ausgezeichnete Dianne Wiest als Star des Stücks und insbesondere Chazz Palminteri als Bulldozer des Gangsterbosses mit ungeahnten Talenten - zu absoluter Hochform auf. Garniert mit gewohnt wunderbaren, teils messerscharfen Dialogen, ausgestattet mit einem tollen zeitgenössischen Soundtrack und einfach nur federleicht inszeniert, ist Bullets Over Broadway einer dieser Filme, bei denen das Anschauen über die komplette Laufzeit einfach nur pure Freude bereitet. Großes Kino, viel weniger ist man als Allen-Fan von diesem fantastischen Künstler aber sowieso nicht gewohnt.

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Woody Allen John Cusack Rob Reiner 1990er Oscar Winner Oscar Nominee New York 30er Jahre


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FREUNDE MIT GEWISSEN VORZÜGEN


FREUNDE MIT GEWISSEN VORZÜGEN FREUNDE MIT GEWISSEN VORZÜGEN (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Friends with Benefits | USA 2011 | Regie: Will Gluck)

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Der aus Kalifornien stammende Dylan Harper (Justin Timberlake) schaut sich auf Initiative der Headhunterin Jamie Rellis (Mila Kunis) einen ausgesprochen attraktiven Job in New York etwas näher an. Als Dylan das Jobangebot letztlich annimmt und sich in New York niederlässt, entwickelt sich zwischen ihm und Jamie relativ schnell eine sexuelle Beziehung auf rein freundschaftlicher Basis und ohne weitere Verpflichtungen eingehen zu müssen. Darüber sind sich beide absolut einig, zumindest zunächst...

Vor dem Hintergrund, dass Regisseur Will Gluck ein Jahr zuvor den grandiosen Einfach zu haben gemacht hat, ist Freunde mit gewissen Vorzügen ziemlich "gewöhnlich" ausgefallen. Vom hintergründigen Witz eines Einfach zu haben ist hier leider nicht sonderlich viel übrig geblieben. Allzu tragisch ist das jedoch nicht, denn auch Freunde mit gewissen Vorzügen hat seine Stärken. Die liegen zwar sicher nicht in einer überraschenden Story mit einem unvorhersehbaren Ende - schließlich handelt es sich hier um eine waschechte RomCom und da sollte man schon während der Credits wissen, wie die Geschichte verlaufen und auch letztendlich enden wird -, dafür aber definitiv im Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller, die wirklich ganz wunderbar miteinander harmonieren. Mila Kunis ist einfach unglaublich süß und warum Justin Timberlake vielerorts zu extrem negativ gesehen wird, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Ich mochte ihn in Alpha Dog, ich mochte ihn in The Social Network, ich mochte ihn in In Time und ich mochte ihn auch in diesem Film. Es macht einfach Spaß, die von Mila Kunis und Justin Timberlake gespielten Charaktere in ihrem Beziehungschaos zu begleiten. Bei Filmen wie diesem hier ist im Endeffekt der Weg das Ziel und dieser Weg ist hier ausgesprochen witzig und verdammt sexy ausgefallen, kurzweilig inszeniert und sogar mit dem einen oder anderen erinnerungswürdigen Moment ausgestattet. Toll die Flash-Mob-Sequenzen, ganz vorzüglich die Musikauswahl des Soundtracks und Fernweh verursachend der Handlungsort New York. Kino zum Wohlfühlen. Nicht mehr und auch nicht weniger. Und im Vergleich mit dem thematisch sehr ähnlichem und auch ziemlich unterhaltsamen Freundschaft Plus von Regisseur Ivan Reitman, in dem sich Natalie Portman und Ashton Kutcher auf das Experiment “Sex ohne Verpflichtungen“ eingelassen haben, hat Freunde mit gewissen Vorzügen eindeutig die Nase vorn.

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Will Gluck Justin Timberlake Mila Kunis Emma Stone Woody Harrelson Jason Segel 2010er New York Los Angeles


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DEATH NOTE: L: CHANGE THE WORLD


DEATH NOTE: L: CHANGE THE WORLD DEATH NOTE: L: CHANGE THE WORLD (Blu-ray: I-On New Media, Deutschland)
(OT: L: Change the World | Japan 2008 | Regie: Hideo Nakata)

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Nach seinem Kampf um das “Death Note“ muss sich Meisterdetektiv L (Ken'ichi Matsuyama) bereits mit der nächsten, ausgesprochen schwierigen Aufgabe auseinandersetzen. Eine Gruppe von Terroristen rund um die radikale Umweltaktivistin Dr. Kujo (Youki Kudoh) plant einen Anschlag mit einem gemeingefährlichen Virus und nur L scheint diesen verhindern zu können...

Nachdem sich der ständig Süßigkeiten in sich hineinstopfende Charakter des L bereits im Verlauf der beiden Death Note-Filme zur heimlichen Hauptfigur entwickelt hat, war es nur konsequent, dass ihm ein eigener Film spendiert wurde. Das Spin-Off zu Death Note hört auf den Namen L: Change the World und auf dem Regiestuhl zu diesem Streifen nahm niemand Geringerer als Hideo Nakata Platz, der ja Ende der 90er Jahre mit seinem Ring den asiatischen Horrorfilm neu definierte. Das im deutschen Titel immer noch vorhandene Death Note spielt in L: Change the World nur noch eine untergeordnete Rolle, wird es doch gleich zu Beginn von L verbrannt. Fans, denen gerade dieser fantastische Aspekt der beiden Vorgängerfilme sehr am Herzen gelegen war und die vielleicht sogar von den in meinen Augen sehr gewöhnungsbedürftig animierten Todesdämonen begeistert gewesen sind, müssen sich damit abfinden, dass dieser fantastische Anteil im Spin-Off praktisch nicht mehr existiert und sich die Geschichte um eine sehr weltliche Bedrohung dreht. Ich persönlich war ziemlich froh, dass insbesondere die Todesdämonen keine Rolle mehr gespielt haben und ihnen nur noch ein klitzekleiner Cameo-Auftritt gegönnt wurde. Wohl mit ein Hauptgrund, weswegen mir L: Change the World letztendlich auch deutlich besser gefallen hat als die beiden Vorgänger. Der Film ist ingesamt spannender und kurzweiliger als Death Note - vor allem, wenn man beide Filme als Gesamtwerk betrachtet, da gerade der erste Teil doch extreme Längen hatte - und die erzählte Geschichte vermochte mich weitaus mehr zu fesseln. Und auch auf schauspielerischer Seite erlaubt sich L: Change the World keine Schwächen. Ken'ichi Matsuyama als L ist großartig wie in den beiden Filmen zuvor und einen Totalausfall wie Tatsuya Fujiwara, der mich in der Rolle des Light Yagami fast noch mehr genervt hat als diese seltsamen Todesdämonen, muss man als Zuschauer auch nicht ertragen. Schade nur, dass die süße Erika Toda in der Rolle der Misa Amane nur einen kurzen Gastauftritt absolvierte. Von der hätte ich gerne noch ein bisschen mehr gesehen. Wobei man sich in Sachen “eye candy“ wahrlich nicht beklagen kann. Youki Kudoh - die dem einen oder anderen vielleicht aus Scott Hicks’ Schnee, der auf Zedern fällt oder Rob Marshalls Die Geisha bekannt sein dürfte - war in der Rolle des weiblichen Bösewichts auch ausgesprochen hübsch anzusehen.

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Hideo Nakata 2000er Sequel Spin-Off Nikkatsu


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THE SPIRIT


THE SPIRIT THE SPIRIT (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: The Spirit | USA 2008 | Regie: Frank Miller)

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In Central City bekommt die Polizei bei der Verbrechensbekämpfung schon seit einiger Zeit Hilfe vom einsamen Rächer “The Spirit“ (Gabriel Macht), der einst von den Toten auferstand und nun unsterblich ist und dessen großes Ziel es ist, den gemeingefährlichen Superverbrecher Octopus (Samuel L. Jackson) endlich zur Strecke zu bringen. Und die Chance auf Erfüllung dieses Ziels scheint aufgrund des urplötzlichen Auftauchens der schon seit Ewigkeiten verschollenen Jugendfreundin (Eva Mendes) von “The Spirit“ mit einem Male größer als je zuvor zu sein...

Nachdem Frank Miller bei Sin City noch an der Seite von Robert Rodriguez auf dem Regiestuhl Platz genommen hatte, stellt The Spirit nun Millers erstes Soloprojekt als Regisseur dar. Als Vorlage diente erneut eine - mir mal wieder gänzlich unbekannte - Comicreihe und rein optisch erinnert The Spirit mehr als nur ein bisschen an Sin City. Insbesondere in visueller Hinsicht ist The Spirit ein echter Leckerbissen und verwöhnt den Zuschauer mit seiner ausgefeilten Optik und seinen technischen Spielereien. So wirklich leicht macht es Miller dem Zuschauer mit seinem Film allerdings nicht. The Spirit wandelt irgendwo zwischen Slapstick-Komödie, alten Warner-Cartoons und Film Noir, ist vollgestopft mit grotesken, ja fast schon absurden Ideen und mit einer Vielzahl an bizarren und komplett abgedrehten Figuren bevölkert. Kann man sich nicht auf den Film einlassen, wird man diesen herrlich verrückten Streifen wahrscheinlich leichtfertig als Multi-Millionen-Dollar-Trash abtun, in dem sich Stars wie Samuel L. Jackson, Gabriel Macht, Eva Mendes und Scarlett Johansson ganz offensichtlich komplett zum Horst machen. Anders kann ich mir die überwiegend vernichtende Kritik, die der Streifen einstecken musste, eigentlich gar nicht erklären. Diese Sichtweise geht in meinen Augen aber doch ziemlich an der Realität vorbei. Schaut man einfach mal genauer hin, dann kommt man nicht umhin festzustellen, dass die genannten Stars ganz offensichtlich einen diebischen Spaß bei der Darstellung ihrer verrückten Charaktere hatten und teilweise zu absoluter Höchstform auflaufen. Und spätestens in der Laborsequenz mit dem hüpfenden Fuß hatte mich Miller komplett für sich und seinen Film gewonnen. The Spirit rockt. Ende der Diskussion! ;) :D

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Frank Miller Samuel L. Jackson Eva Mendes Scarlett Johansson 2000er Femme fatale


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PORKY'S II: THE NEXT DAY


PORKY'S II: THE NEXT DAY PORKY'S II: THE NEXT DAY (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: Porky's II: The Next Day | Kanada/USA 1983 | Regie: Bob Clark)

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Nach ihrem Ärger mit dem skrupellosen Barbesitzer Porky muss sich die Freundesclique (u.a. Dan Monahan, Wyatt Knight) von der Angel Beach Highschool bereits mit dem nächsten Problem herumschlagen. Dabei würden sich die dauerscharfen Jungs doch viel lieber um das weibliche Geschlecht kümmern. Doch eine Gruppe religiöser Fanatiker um Reverend Flavel (Bill Wiley) und die spießige Sportlehrerin Mrs. Balbricker (Nancy Parsons) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Aufführung eines Shakespeare-Stückes durch die Theatergruppe der Schule zu verhindern und diesem Ansinnen muss natürlich mit allen Kräften gegengewirkt werden....

Ja, ich bin momentan ein kleines bisschen auf dem Teenie-Komödien-Trip. Nun stand Porky’s II: The Next Day auf dem Spielplan. Nur ein Jahr nach dem Erfolg von Porky’s legte Produzent, Drehbuchautor und Regisseur Bob Clark diese Fortsetzung nach, bei der er den Großteil der Darsteller des ersten Teils erneut vor der Kamera versammeln konnte und mit der er einen weiteren Angriff auf die Lachmuskeln seines Zielpublikums startete. Auf die teilweise etwas ernsteren Zwischentöne des Vorgängers hat Bob Clark in Porky’s II: The Next Day praktisch komplett verzichtet. Hier regiert ganz eindeutig der Klamauk mit nicht wenigen, teils herrlich derben Scherzen. Meine persönlichen Highlights: die Geschichte auf dem Friedhof, die Sache mit dem Ku-Klux-Klan, die Schlange in der Toilette und das verhängnisvolle Abendessen eines Politikers. Was Porky’s II: The Next Day im Vergleich mit dem Vorgänger an Atmosphäre fehlt, macht er mit seinem teils fast schon anarchischem Humor locker wieder wett und ist so auf seine eigene Art und Weise fast ähnlich unterhaltsam geraten wie der wirklich ganz vorzügliche erste Teil. Teil 3 wird demnächst nachgelegt.

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Bob Clark 1980er female nudity Sequel 50er Jahre Sexploitation Teensploitation


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THE ARENA


THE ARENA THE ARENA (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: The Arena | Italien/USA 1974 | Regie: Steve Carver)

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Timarchus (Daniele Vargas) ist Herrscher einer kleinen römischen Provinz und hält sein Volk mit Gladiatorenkämpfen in seiner eigenen Arena bei Laune. Um wiederum seine Gladiatoren bei Laune zu halten, kauft Timarchus regelmäßig attraktive Sklavinnen auf dem Sklavenmarkt ein, die neben der Verrichtung üblicher Hausarbeiten den Gladiatoren als Sexdienerinnen zur Verfügung zu stehen haben. Auch Timarchus’ vier neuestes Sklavinnen, Mamawi (Pam Grier), Bodicia (Margaret Markov), Livia (Marie Louise Sinclair) und Deirdre (Lucretia Love) ereilt dieses Schicksal. Als sich eines Tages ein Streit zwischen Mamawi und Livia zu einem regelrechten Handgemenge entwickelt, kommt Timarchus’ rechte Hand Lucilius (Paul Muller) die glorreiche Idee, das mittlerweile von den ewig gleichen Gladiatorenkämpfen gelangweilte Volk mit etwas Neuem zu überraschen. Fortan sollen die Sklavinnen als weibliche Gladiatoren in der Arena im Kampf auf Leben und Tod gegeneinander antreten...

The Arena ist Roger Cormans Beitrag zum Genre des Monumentalfilms und so etwas wie eine Mischung aus einer weiblichen Variante von Kubricks Spartacus und dem in den 70ern ausgesprochen beliebten “Women in Prison“-Film. Hier müssen statt der üblichen Gladiatoren ausgesprochen attraktive und leicht bekleidete Damen in der titelgebenden Arena um ihr Leben kämpfen und organisieren letztendlich eine Revolte samt Fluchtversuch in die heiß ersehnte Freiheit. Mit einer ausgesprochen übersichtlichen Laufzeit von gerade mal 80 Minuten ausgestattet, läuft The Arena nie Gefahr, in irgendeiner Weise langweilig zu werden, sondern hält den Exploitation-Fan über die komplette Länge bei bester Laune. In The Arena ist immer was los, ständig was geboten, der Film sieht einfach prächtig aus und bietet in jeder Hinsicht absolutes “eye candy“. Gedreht wurde der Streifen in den Cinecittà-Studios in Rom, in denen der von Corman beauftragte Regisseur Steve Carver die dort aus unzähligen italienischen Sandalenfilmen bereits vorhandenen Kulissen nutzen konnte. Hinter der Kamera stand Joe D’Amato und besetzt ist The Arena einfach nur fantastisch. Neben Margaret Markov und Pam Grier - die ja beide gemeinsam schon zuvor für Frauen in Ketten vor der Kamera standen - verwöhnen Rosalba Neri, Maria Pia Conte und Lucretia Love das Auge des Betrachters und da der Film komplett in Italien gedreht wurde, geben sich auch jede Menge europäischer Genredarsteller wie Paul Muller, Daniele Vargas, Antonio Casale und Salvatore Baccaro die Ehre. Für den finalen Schnitt des Films sorgte übrigens Joe Dante, der den eigentlich fertigen Streifen nach Cormans Vorstellungen umschnitt und dafür sogar den Credit des Film Editor im Vorspann einheimste.

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Steve Carver Margaret Markov Pam Grier Rosalba Neri 1970er female nudity Antike New World Pictures WIP


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UP THE CREEK


UP THE CREEK UP THE CREEK (DVD: MGM, USA)
(OT: Up the Creek | USA 1984 | Regie: Robert Butler)

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Die Lepetomane University hat den fragwürdigen Ruf der schlechtesten Universität des Landes inne und konnte noch nie irgendeine Auszeichnung gewinnen oder einen sportlichen Erfolg verbuchen. Das soll sich nun ändern und so schickt der vollkommen entnervte Dekan (John Hillerman) seine vier chaotischsten Studenten (Tim Matheson, Stephen Furst, Dan Monahan und Sandy Helberg) zu einem Wettbewerb im Wildwasserrennen und stellt ihnen für einen Sieg Abschlüsse an der Universität in einem Fach ihrer Wahl in Aussicht. Doch der Wettkampf gestaltet sich schwieriger als erwartet. Das qualifizierte Team einer Militärakademie versucht die Veranstaltung mit allen Mitteln zu boykottieren und die für den Sieg vorbestimmten Studenten der Ivy University arbeiten mit nicht ganz legalen Mitteln, um ihrer Mitstreiter aus dem Rennen zu bugsieren...

Endlich! Seit Einführung der DVD Ende der 90er Jahre habe ich eine Veröffentlichung des mit dem herrlich bescheuerten deutschen Titel Das turbogeile Gummiboot gesegneten Up the Creek von Regisseur Robert Butler regelrecht herbeigesehnt. Zu einer echten DVD hat es zwar immer noch nicht gereicht, aber zumindest ist der Streifen mittlerweile im On-Demand-Programm von MGM in den USA auf DVD-R erschienen und so glücklicherweise wieder verfügbar.
Eine auch nur halbwegs objektive Bewertung des Films ist mir leider nicht möglich. Ich habe Butlers Teenie-Komödie in den 80ern geliebt, bin mit dem Film praktisch aufgewachsen und habe mir die alte VCL-Kassette damals unzählige Male angeschaut (bis sie Anfang der 90er irgendwann das Zeitliche segnete). Jetzt das lang herbeigesehnte Wiedersehen nach viel zu langer Zeit und natürlich hat mich Up the Creek erneut absolut begeistert. Mit diesem Film sind so viele Erinnerungen verbunden, dass die jetzige Sichtung einer Zeitreise in die eigene Vergangenheit gleich kam und mich zu der festen und natürlich nostalgisch extrem verklärten Erkenntnis brachte, es hier mit einer der besten Teenie-Komödien der 80er Jahre zu tun zu haben. Up the Creek hat aber auch wirklich verdammt viel zu bieten. Hier gibt es Schauwerte im Überfluss, die miteinander rivalisierenden Teams sind hervorragend besetzt – herrlich chaotisch die Sympathieträger von der Lepetomane University, herrlich bescheuert die Typen von der Militärakademie und herrlich schmierig und verachtenswert die Unsympathen von der Ivy University -, die Gags schwanken zwischen grenzdebil und überraschend gut gelungen, die Wildwasserszenen und insbesondere das Finale kann sich auch rein actiontechnisch absolut sehen lassen und die süße Jennifer Runyon hat in ihrer Rolle als Love Interest mit Heather Merriweather einen der geilsten Rollennamen aller Zeiten abbekommen. Überhaupt hat Up the Creek mit Tim Matheson, Stephen Furst und Dan Monahan einige Schauspieler zu bieten, die durch ihre Auftritte in Filmen wie Animal House oder dem zuvor gesehenen Porky’s bereits Genreerfahrung sammeln konnten und diese Erfahrung hier souverän auf die Leinwand bringen. Klasse!

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Robert Butler 1980er female nudity Teensploitation


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PORKY'S


PORKY'S PORKY'S (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: Porky's | Kanada/USA 1982 | Regie: Bob Clark)

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Die jugendlichen Freunde Pee Wee (Dan Monahan), Tommy (Wyatt Knight), Meat (Tony Ganios), Mickey (Roger Wilson), Billy (Mark Herrier) und Tim (Cyril O’Reilly) haben hauptsächlich eines im Kopf: Sex. Im berüchtigten Stripschuppen Porky's hoffen sie all ihre geheimen Wünsche befriedigen zu können und mogeln sich heimlich in den Laden, den sie aufgrund ihres jungen Alters noch gar nicht betreten dürften. Als sie dort jedoch nach kurzer Zeit vom Besitzer (Chuck Mitchell) auf ausgesprochen peinliche Art und Weise wieder vor die Türe gesetzt und außerdem um ihr Geld betrogen werden, schwören die Freunde Rache...

Porky's ist einer dieser ganz großen Klassiker der Teeniekomödie aus den 80er Jahren. Regisseur Bob Clark entführt den Zuschauer in die 50er Jahre und erzählt die Geschichte einer Freundesclique an der Highschool eines kleinen Kaffs, die vor allem Mädchen, Sex und Blödsinn im Kopf hat und sich in einem kleinen Anflug von Größenwahn mit dem gemeingefährlichen Inhaber eines verruchten Nachtclubs anlegt. Bob Clark, der auch das Drehbuch verfasste, setzt dabei aber nicht ausschließlich auf Klamauk und überbordende Schauwerte, sondern versucht vielmehr, seine Story als Mischung aus Komödie und Coming-of-Age-Film zu erzählen. Die Balance zwischen komischen, ernsten und melancholischen Momenten ist vielleicht nicht immer sonderlich gut geglückt, unterstützt von einem grandiosen Soundtrack mit zeitgemäßen Songs aus den 50ern von Chuck Berry & Co. entwickelt Clark jedoch eine ganz eigene Atmosphäre, die für einen Film dieser Art nicht unbedingt alltäglich ist und fast schon als außergewöhnlich bezeichnet werden kann. In seinen besten Momenten erinnert Porky's gar an die ersten Beiträge der wunderbaren Eis am Stiel-Reihe. Und ein paar bekannte Gesichter gibt es auch zu entdecken. Beispielsweise Art Hindle, der seit Anfang der 70er Jahre in über 100 Film- und TV-Produktionen mitgewirkt hat und natürlich Kim Cattrall, die mit Sex and the City letztendlich TV-Geschichte schreiben sollte und hier in einem ihrer ersten größeren Leinwandauftritte zu sehen ist.

TRAILER:


Bob Clark Kim Cattrall 1980er car chase female nudity 50er Jahre Teensploitation Sexploitation Rache


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MY NAME IS EARL - STAFFEL 3


MY NAME IS EARL - STAFFEL 3 MY NAME IS EARL - STAFFEL 3 (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: My Name Is Earl: Season 3 | USA 2007/2008 | Idee: Gregory Thomas Garcia)

Infos zur Serie:
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Nachdem Earl (Jason Lee) für das Verbrechen seiner Ex-Frau Joy (Jaime Pressly) die Schuld auf sich genommen hat, muss er sich nun mit einem Leben ihm Gefängnis anfreunden. Und auch hinter Gittern ist Earl fest davon entschlossen, mit guten Taten zu glänzen um so seinen Gefängnisaufenthalt so kurz wie möglich zu gestalten...

Ich hatte ja durchaus meine Bedenken, ob sich dieses Konzept des Abarbeitens der Liste nicht irgendwann totlaufen könnte. Diese Bedenken hatten wohl auch die Macher, dachten sich für die dritte Staffel etwas Neues aus und gingen mit dieser Idee in meinen Augen ganz schön baden. Während die ersten beiden Staffeln die Folgen nur durch relativ dünne Handlungsfäden miteinander verbunden wurden und der Klamauk rund um das Abarbeiten der Liste eindeutig im Vordergrund stand, kriegt My Name Is Earl in Staffel Nr. 3 nun eine richtige Rahmenhandlung verpasst und die Liste tritt absolut in den Hintergrund. Das funktioniert leider nicht so wirklich, denn insbesondere der Gefängnisaufenthalt im ersten Drittel der Staffel ist doch recht unlustig und zäh geraten - einziges Highlight ist hier die zweite COPS-Folge, die dem Vorgänger aus der zweiten Staffel qualitativ allerdings auch nicht wirklich das Wasser reichen kann - und so richtig Fahrt nimmt diese Season erst dann auf, wenn Earl aus dem Gefängnis entlassen wird, sich dazu entschließt, wieder sein altes Gangsterleben zu leben und kurz darauf wegen eines erneuten Autounfalls ins Koma fällt. Vor allem die Folgen, in denen der immer bescheuerter werdende Randy versucht, gemeinsam mit dem sich im Koma befindlichen Earl weitere Punkte der Liste abzuarbeiten, sind richtig gut gelungen und erinnern zeitweise sogar an die beiden ersten Staffeln. Allerdings geht es nach diesem kurzen Hoch auch schnell wieder bergab und das Schlussdrittel von Staffel Nr. 3 plätschert mit nicht sonderlich vielen gelungenen Gags dann irgendwie nur noch so vor sich hin. Bin mal gespannt, ob die Macher mit der noch ausstehenden vierten und letzten Staffel wieder die Kurve gekriegt haben und zumindest ansatzweise an alte Stärken anknüpfen können. Allzu große Hoffnungen mache ich mir aber ehrlich gesagt nicht.

TRAILER:


Gregory Thomas Garcia Jason Lee Ben Foster Alyssa Milano Paris Hilton Jon Heder 2000er


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MASSAKER IN KLASSE 13


MASSAKER IN KLASSE 13 MASSAKER IN KLASSE 13 (DVD: X-Rated, Deutschland)
(OT: Massacre at Central High | USA 1976 | Regie: Rene Daalder)

Infos zum Film:
IMDB
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Als David (Derrel Maury) an seine neue Schule kommt, wird er dort bereits von seinem alten Freund Mark (Andrew Stevens) erwartet, der ihn unbedingt in seine Clique integrieren will. Doch bei Marks Freunden handelt es sich um nicht gerade freundliche Zeitgenossen. Bruce (Ray Underwood), Craig (Steve Bond) und Paul (Damon Douglas) haben die Schule fest in ihrer Hand, terrorisieren die Schwächeren und lassen keine Sekunde einen Zweifel daran, dass sie von David erwarten, dass er ihr fieses Spiel mitspielt. Als sich David jedoch weigert und die unterdrückten Schüler sogar ermutigt, sich gegen die Bande zur Wehr zu setzen, will diese - ohne die sich darauf für sie ergebenden Konsequenzen auch nur ansatzweise zu ahnen - an David ein Exempel statuieren...

Während John Carpenter mit Halloween im Jahr 1978 die Slasher-Welle entfachte, trat Mark L. Lester mit Die Klasse von 1984 im Jahr 1982 die Welle der “Terror an der Highschool“-Streifen los. Zwei Subgenres, die das Genrekino der 80er Jahre ziemlich beherrschen sollten. Bereits 2 bzw. 6 Jahre vor diesen beiden wegweisenden Filmen kam Massaker in Klasse 13 von Regisseur Rene Daalder in die Kinos, ein Film, der beide Genres miteinander verknüpfte. Beginnt Massaker in Klasse 13 noch wie ein typischer “Terror an der Highschool“-Film - ein neuer Schüler gerät aufgrund eines guten Freundes in die falsche Clique, erkennt deren gefährliches Potential für die Schule und nimmt sich nach einem Angriff auf seine eigene Person der Sache an - verwandelt sich Daalder Film im weiteren Verlauf der Geschichte in einen lupenreinen Slasher. Als nämlich die Angelegenheit mit der Clique auf blutige Art und Weise erledigt ist, entsteht in der Schule ein Machtvakuum, ehemals unterdrückte Schüler versuchen dieses Vakuum auszufüllen und aus dem zuvor vornehmlich aus Rache handelnden Sympathieträger wird ein gemeingefährlicher Psychopath, der in guter, alter Slasher-Manier einen Mitschüler nach dem anderen meuchelt.
Massaker in Klasse 13 ist nun sicher kein Meisterwerk, dafür war das Budget dann doch etwas zu gering und dafür wirkt die ganze Geschichte dann doch etwas zu konstruiert. Was den Film aber auf jeden Fall sehenswert macht, sind Hauptdarsteller Derrel Maury, der in der Hauptrolle des David die Wandlung zum gefährlichen Psychopathen einigermaßen glaubwürdig rüberbringt, und die Tatsache, dass die Geschichte - obwohl sie zeitweise ziemlich hanebüchen wirkt - überaus spannend und kurzweilig geraten ist. Sehr gelungen empfand ich dabei auch, wie sich die Sympathiefiguren für einen als Zuschauer verschieben. Fiebert man anfangs noch mit dem von Maury gespielten David mit, verwandelt sich die anfängliche Sympathie mit fortschreitender Laufzeit immer mehr in reine Antipathie und ausgerechnet Davids ehemals bester Freund Mark - gespielt von Andrew Stevens - wird gemeinsam mit seiner Freundin Theresa (die süße Kimberly Beck) zum neuen Sympathieträger. Eine Figur, der man zuvor aufgrund ihres Verhaltens nicht sonderlich zugeneigt war.
Ein weiterer großer Pluspunkt des Films sind seine Schauwerte. Die sind nämlich zahlreich vorhanden und sorgen für beste Unterhaltung. Allein das Mitwirken von Cheryl Smith - auch wenn ihre Rolle mal wieder nicht sonderlich groß ausgefallen ist - lohnt die Sichtung des Streifens, wird man als Zuschauer doch mit so wunderschönen Einstellungen wie dieser hier belohnt:

:love: Eingefügtes Bild :love:



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Rene Daalder Cheryl Smith 1970er car chase female nudity Slasher Rache





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