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One Night Stands und wahre Liebe


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THE WOMAN


THE WOMAN THE WOMAN (Blu-ray: Capelight, Deutschland)
(OT: The Woman | USA 2011 | Regie: Lucky McKee)

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Als der auf den ersten Blick vollkommen normale Familienvater Chris Cleek (Sean Bridgers) im Wald eine vollkommen verwilderte Frau (Pollyanna McIntosh) entdeckt, entschließt er sich dazu, die Frau einzufangen und in die Gesellschaft zu überführen. Ein Entschluss mit drastischen Folgen…

The Woman walzt regelrecht über seine Zuschauer hinweg und hinterlässt nach gut 100 Minuten nur noch Schutt und Asche. Ich habe selten so einen unfassbar effektiven und gleichzeitig verstörenden Horrorfilm gesehen wie diesen hier. Wer immer der Meinung ist, dass die komplett überzeichneten und wahrlich nicht ernstzunehmenden Kids aus Eden Lake schon dazu geeignet sind, einem als Zuschauer die gute Laune zu verderben, sollte sich ruhig mal Lucky McKees The Woman ansehen. Er wird diese Meinung schleunigst überdenken. The Woman entführt den Zuschauer hinter die Fassaden einer auf den ersten Blick ganz normalen Familie und offenbart nach und nach, dass es sich bei dem scheinbar fürsorglichen Familienvater in Wirklichkeit um eine Bestie in Menschengestalt handelt und dass für die scheinbar gutbürgerliche Familie der Begriff dysfunktional noch eine harmlose Beschreibung darstellt. Sean Bridgers in der Rolle des Monsters im feinen Anzug gibt so eine unfassbar glaubwürdige Vorstellung ab, dass man diesen Typen wohl nie mehr wieder in irgendeinem Film zu Gesicht bekommen will. Der von ihm gespielte Chris Cleek ist vielleicht einer der hassens- und verachtenswertesten Bösewichte aller Zeiten und selten zuvor dürfte man sich als Zuschauer bei einem Film so sehr danach gesehnt haben, dass dem Bösewicht am Ende die gerechte Strafe ereilt. Holy Shit!

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Lucky McKee 2010er female nudity Rache Shocksploitation Torture Porn Sequel


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HOUSE


HOUSE HOUSE (DVD: Anchor Bay, Großbritannien)
(OT: House | USA 1986 | Regie: Steve Miner)

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Nach dem Tod seiner Tante (Susan French) kehrt Vietnamveteran und Horrorautor Roger Cobb (William Katt) in deren Haus zurück und muss sich dort seinen diversen Dämonen aus der Vergangenheit stellen. Sein kleiner Sohn verschwand einst spurlos während eines Besuchs bei der nun verstorbenen Tante. Ein Ereignis, welches nicht nur Rogers Ehe sondern auch auch seine Karriere als Schriftsteller ruinierte…

House ist eine wirklich extrem spaßige Mischung aus Fantasy, Horror und Komödie, die auch über ein Viertel Jahrhundert nach ihrem Erscheinen nichts an ihrer Faszination eingebüßt hat. House gehört zu diesen Filmen, die ich als Jugendlicher geliebt habe und die erfreulicherweise auch heute noch richtig gut funktionieren. Eine gesunde Portion schwarzer Humor, einige wirklich krude Einfälle, zahlreiche gelungene Gags, ein paar gute Schockeffekte und ein unwiderstehlich sympathisches Creature Design zeichnen House aus und verbreiten über die komplette Laufzeit jede Menge gute Laune. Und wenn man sich dann so anschaut, wer so alles bei diesem Film hinter der Kamera tätig gewesen ist, liest sich diese Liste fast wie ein "Who Is Who" diverser Genrespezialisten. In die Kinos gebracht wurde House seinerzeit von Roger Cormans New World Pictures, als Produzent fungierte Sean S. Cunningham (u.a. für Friday the 13th verantwortlich), Regie führte Steve Miner, der zuvor bei Friday the 13th Part 2 und Friday the 13th Part III auf dem Regiestuhl Platz genommen hatte, für den Score sorgte Harry Manfredini, die Kameraarbeit geht auf das Konto des Schweden Mac Ahlberg, der u.a. Filme wie From Beyond und Re-Animator fotografierte und die Story zu House stammt aus der Feder von Fred Dekker, der im selben Jahr mit Night of the Creeps bei einer der in meinen Augen besten Horrorkomödien aller Zeiten Regie führen sollte. Bei so viel Fachkompetenz konnte ja nicht viel schief gehen.

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Steve Miner 1980er Rache New World Pictures


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DAS DORF DER VERDAMMTEN


DAS DORF DER VERDAMMTEN DAS DORF DER VERDAMMTEN (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Village of the Damned | Großbritannien 1960 | Regie: Wolf Rilla)

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In einer Kleinstadt in England verfallen auf mysteriöse Art und Weise sämtliche Einwohner für ein paar Stunden in eine kollektive Ohnmacht. Der Vorfall bleibt ungeklärt und wird noch mysteriöser, als mehrere Frau wenige Monate später Kinder zur Welt bringen, die sich alle extrem ähnlich sehen und langsam aber sicher zu einer globalen Bedrohung heranzuwachsen scheinen...

Mal wieder das Schließen einer filmischen Bildungslücke. Für Zuschauer wie mich, die in Horrorfilmen nichts sonderlich viel gruseliger und erschreckender finden als sich mysteriös verhaltende Kinder, dürfte Rillas Das Dorf der Verdammten eine einzige Offenbarung darstellen. Denn die Kinder in diesem Film sind vielleicht die unheimlichsten und erschreckendsten Gören, die ich je in einem entsprechenden Genrefilm erlebt habe. Regisseur Wolf Rilla lässt die von den Kinder ausgehende Gefahr schleichend über die Erwachsenen im Film und seinen Zuschauer hereinbrechen und erzeugt insbesondere durch das Dilemma der Erwachsenen, die einen absoluten Tabubruch begehen müssten, um die mehr und mehr aufkommende Bedrohung zu bannen, ein Maximum an Spannung. Ohne großartige Effekte und mit einem wohl ziemlich überschaubaren Budget gedreht, holt Rilla in den knapp 75 Minuten Laufzeit wirklich alles aus seiner Geschichte heraus, erzeugt mit Hilfe seiner tatsächlich einfach nur unheimlich wirkenden Kinderdarsteller eine verdammt bedrohliche Atmosphäre und löst die sich stetig steigernde Spannung letztlich in einem ziemlich heftigen Finale auf. Das Dorf der Verdammten ist wahrscheinlich die Mutter aller "Killer Kid Movies" und gehört in meinen Augen definitiv zum Kanon der unbestrittenen Klassiker des Horrorfilms.

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Wolf Rilla 1960er Alien


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DEMONS 2


DEMONS 2 DEMONS 2 (Blu-ray: Arrow, Großbritannien)
(OT: Dèmoni 2 | Italien 1986 | Regie: Lamberto Bava)

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Mit Hilfe eines Fernsehers platzt ein Dämon in die sich in einem Hochhaus befindliche Wohnung der Familie von Sally (Coralina Cataldi-Tassoni), die eigenlich ausgelassen ihren Geburtstag feiern wollte. Doch Sally, ihren Gästen und allen weiteren Bewohnern und Besuchern des Hochhauses bleibt fortan nur der Kampf ums nackte Überleben als Abendbeschäftigung…

Ein Jahr nach Demons legte Regisseur Lamberto Bava diese Fortsetzung nach, die praktisch das letzte Aufbäumen im Todeskampf des italienischen Horrorfilms darstellte. Hatte der Vorgänger in meinen Augen schon nicht wirklich mit einer ausgefeilten Handlung und einem ordentlichen Spannungsaufbau überzeugt, gelingt Bava dies in seiner Fortsetzung tatsächlich noch weniger. Während Demons aber noch durch eine gewisse Dynamik begeistern und den Zuschauer so relativ leicht für sich gewinnen konnte, wirkt Demons 2 nur noch zerfahren und fast schon planlos. Anstatt eines Kinos mit relativ begrenztem Raum wird hier ein riesiges Hochhaus von den Dämonen angegriffen. Demons 2 ist in gewisser Weise episodenhaft erzählt, Bava wechselt ständig zwischen verschiedenen Schauplätzen im Hochhaus hin und her (Fitnessraum, diverse Wohnungen, Tiefgarage, Fahrstuhl) und nimmt seinem Film so jeglichen Drive und jegliche Dynamik. Die Special Effects und die Masken sind zwar ähnlich wie im Vorgänger richtig gut gelungen, können aber aufgrund der Erzählstruktur nie eine so intensive Wirkung entfalten wie in Demons und wirken irgendwann sogar fast schon ermüdend.

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Lamberto Bava Asia Argento 1980er female nudity Sequel


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TÖDLICHER ANRUF


TÖDLICHER ANRUF TÖDLICHER ANRUF (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: One Missed Call | Deutschland/Japan/USA 2008 | Regie: Eric Valette)

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Im Umfeld von Beth (Shannyn Sossamon) häufen sich unerklärliche Todesfälle. Alle Opfer hatten kurz zuvor einen mysteriösen Anruf erhalten, in dem ihnen der Tag und die Uhrzeit ihres baldigen Todes mitgeteilt wurde. Gemeinsam mit Detective Andrews (Edward Burns) versucht Beth den unheimlichen Todesfällen auf den Grund zu gehen…

One Missed Call ist in allererster Linie ein weiteres Paradebeispiel für die Einfallslosigkeit Hollywoods. Wenn schon - glaubt man den allgemeinen Kritiken, ich selbst habe das Original von Takashi Miike noch nicht gesehen - eher durchschnittliche Horrorfilme aus Japan als Vorlage für aktuellere Genreware dienen müssen, ist das der eigentliche Horror an einem Film wie One Missed Call. Aber in Zeiten, in denen selbst jeder drittklassige Slasher aus den 80er Jahren ein Remake spendiert bekommt, sollte man sich über die Existenz eines Films wie One Missed Call wohl sowieso nicht wundern. Und man sollte sich noch weniger darüber wundern, dass ein Film wie One Missed Call - fast logischerweise - nicht wirklich funktioniert. Der Plot scheint planlos zusammengeschustert und richtige Spannung kommt nur selten auf. Was der französische Regisseur Eric Valette aber dann doch hinbekommen hat und was den Streifen am Ende des Tages tatsächlich davor rettet, ein kompletter Totalausfall zu sein, ist eine unheimliche und teilweise richtig gruselige Atmosphäre, die den Film durchzieht und die den Zuschauer - gepaart mit ein paar netten Schockeffekten und einem Handyklingelton der einfach nur "creepy" geraten ist - über die relativ kurze Nettolaufzeit von knapp 80 Minuten gerade noch so bei Laune hält. Viel länger hätte der Streifen allerdings nicht dauern dürfen.

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Eric Valette Shannyn Sossamon 2000er Remake


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DEMONS


DEMONS DEMONS (Blu-ray: Arrow, Großbritannien)
(OT: Dèmoni | Italien 1985 | Regie: Lamberto Bava)

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Anlässlich der Neueröffnung eines Kinos in Berlin finden sich diverse Zuschauer ein, um sich einen Horrorfilm auf der großen Leinwand anzusehen. Als sich jedoch plötzlich eine der Zuschauerinnen, die sich zuvor im Foyer des Kinos an einem Filmutensil geschnitten hatte, in ein blutrünstiges Monster verwandelt, wird das Kino zur tödlichen Falle. Wer auch immer von der Infizierten gebissen wird, verwandelt sich ebenfalls in einen Dämon und für die wenigen, noch nicht infizierten Besucher, kommt es zum scheinbar aussichtslosen Kampf ums Überleben…

Old-School-Horror aus den 80ern mit einer extrem einfach gestrickten Handlung. In Demons geht es ohne große Umschweife relativ schnell zur Sache, Regisseur Lamberto Bava kümmert sich einen feuchten Dreck um so etwas wie Charakterentwicklung oder echten Spannungsaufbau, sondern zelebriert lieber die Arbeit seiner Make-Up-Abteilung in tollen, handgemachten Splatter- und Gore-Effekten. Unterlegt von einem treibenden Score von Komponist Claudio Simonetti und garniert mit einigen Rock- und Metal-Songs machen die titelgebenden Dämonen Jagd auf ihre menschlichen Opfer, die verzweifelt versuchen, aus dem einer Festung gleichenden Kino in der Mitte von Berlin zu entkommen. Durch einen Deus ex machina soll am Ende dann doch zwei Überlebenden die Flucht aus dem Kino gelingen, eine Flucht, die sie allerdings in einen noch größeren Albtraum entlässt. Die Apokalypse hat bereits begonnen, sowohl hier im Film als auch für das italienische Horrorkino. Denn Demons war einer dieser letzten, großen Horrorfilme des italienischen Kinos. Nach diesem Streifen kam nicht mehr viel nach. Die Zeiten von Fulci & Co. waren endgültig vorbei. Jammerschade.

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Lamberto Bava 1980er female nudity Berlin


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MY NAME IS BRUCE


MY NAME IS BRUCE MY NAME IS BRUCE (Blu-ray: Capelight, Deutschland)
(OT: My Name Is Bruce | USA 2007 | Regie: Bruce Campbell)

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Jeff (Taylor Sharpe) ist ein riesengroßer Fan von Schauspieler Bruce Campbell (Bruce Campbell) und sieht, nachdem er versehentlich einen chinesischen Rachedämon freigesetzt hat, nur eine Chance, den Dämon zu besiegen. Und diese Chance besteht darin, den Dämon gemeinsam mit seinem großen Idol Bruce Campbell zu bekämpfen und wieder zurück in die Hölle zu schicken…

My Name Is Bruce ist etwas zu arg konstruiert und bemüht wirkender Trash rund um Kultschauspieler Bruce Campbell, der sich hier selbst inszeniert (und zwar in zweierlei Hinsicht, nämlich als Regisseur hinter und als "Kotzbrocken" vor der Kamera) und in gewisser Weise auch selbst demontiert hat. Als - wie oben schon kurz skizziert - ein jugendlicher Fan von Campbell nämlich durch einen dummen Zufall einen chinesischen Rachedämon freisetzt und dieser fortan die Dorfgemeinschaft mit einer scharfen Sense um einige Köpfe erleichtert, sieht der Verursacher dieses Übels nur eine Lösung: sein großes Idol Bruce Campbell zu kidnappen und mit diesem gemeinsam das Böse zu bannen. Doch er entführt keinen Superhelden, sondern einen arroganten, selbstherrlichen, alkoholsüchtigen und jämmerlich feigen Möchtegernstar. Ich bin mir nicht sicher, ob es tatsächlich augenzwinkernde Selbstironie ist, wie Campbell sich hier selbst inszeniert, oder vielleicht doch nur überhebliche Arroganz, mit der Campbell seine treue Fanschar letztendlich dann ziemlich verarschen würde. Im Endeffekt ist es auch relativ egal. My Name Is Bruce ist bei Weitem nicht der Kultfilm, der er gerne sein würde, hat zwar einige richtig tolle Momente (z.B. die Szene mit dem vor dem Dämon fliehenden und planlos umherschießenden Campbell) und macht über weite Strecken Spaß, wird aber wohl auch relativ schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwunden sein. Nett, mehr aber auch nicht.

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Bruce Campbell 2000er


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EDEN LAKE


EDEN LAKE EDEN LAKE (DVD: UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Eden Lake | Großbritannien 2008 | Regie: James Watkins)

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Für Jenny (Kelly Reilly) und ihren Freund Steve (Michael Fassbender) sollte es eigentlich ein ruhiges und romantisches Wochenende an einem See werden. Doch mit der Ruhe ist es schnell vorbei, als ein paar Jugendliche (u.a. Jack O’Connell) ganz in der Nähe des Paares ihr Quartier aufschlagen und mit lauter Musik die Idylle stören. Nach einer kurzen verbalen Auseinandersetzung ziehen die Kids zunächst weiter, doch für Jenny und Steve soll es nicht bei dieser einen Konfrontation mit den jugendlichen Rowdys bleiben. Als beim nächsten Aufeinandertreffen durch ein Versehen der Hund des Anführers getötet wird, eskaliert die Situation und für Jenny und Steve wird das Wochenende zum Kampf ums Überleben…

Eden Lake von Regisseur James Watkins ist ein ziemlicher Hassbatzen von einem Film, der alles daran setzt, dem Zuschauer die gute Laune zu verderben und - zumindest zum Anschein - versucht, mit erhobenem Zeigefinger auf gewisse soziale Missstände hinzuweisen. So wirklich gelingen mag dieser Versuch allerdings nicht. Das liegt zum einen an der Figurenentwicklung der beiden Protagonisten, die sich in verschiedenen Situationen einfach nur hochgradig bescheuert verhalten und so nicht sonderlich glaubwürdig erscheinen. Zum anderen liegt das aber auch an der Tatsache, dass die bösen Kinder und Jugendlichen so gnadenlos überzeichnet sind, dass man den Film beim besten Willen nicht mehr wirklich ernst nehmen kann. Aber Eden Lake ist natürlich in erster Linie Genrekino und keine anspruchsvolle Gesellschaftsstudie und als Genrefilm funktioniert Watkins britischer Backwoods-Streifen richtig gut. Eden Lake ist Terrorkino in Reinform, sauspannend, verdammt hart und mit einem dieser einfach nur unfassbar derben Enden gesegnet, die den Zuschauer mit einem mehr als deftigen Hieb in die sprichwörtliche Magengrube in den Abspann entlassen.

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James Watkins 2000er Rache Torture Porn


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RINGS


RINGS RINGS (DVD: DreamWorks, Kanada)
(OT: Rings | USA 2005 | Regie: Jonathan Liebesman)

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Nachdem bekannt wurde, wie man nach Sichtung des mysteriösen Videobands den eigentlich sicheren Tod verhindern kann - nämlich indem man eine Kopie erstellt und diese einem Dritten zeigt-, wird das Ansehen des Videos für Jugendliche zu einer Art Mutprobe. Auch Jake (Ryan Merriman) stellt sich dieser Herausforderung und muss sich kurze Zeit später mit der Tatsache konfrontiert sehen, dass der Freund, der ihm ursprünglich zugesichert hatte, sich eine Kopie anzusehen, nichts mehr von seinem Versprechen wissen will. Verzweifelt sucht Jake nach einer Person, der er das unheimliche Video zeigen kann…

Jonathan Liebesmans Kurzfilm Rings funktioniert als Prequel zu The Ring Two und stellt somit das Bindeglied zwischen The Ring und The Ring Two dar. Rings erzählt dabei in gut 15 Minuten die Geschichte des zu Beginn von The Ring Two durch das Video getöteten Teenagers, der sich das Video wegen des Kicks angesehen hat und danach niemanden mehr finden konnte, dem er eine Kopie zeigen konnte. Im Stil der diversen Found-Footage-Filme der letzten Jahre gedreht, erzeugt Liebesman in seinen gut 15 Minuten eine ungemein intensive Atmosphäre und zeigt in schaurigen Bildern, wie der Teenager immer mehr dem sicheren Tod entgegengleitet und dabei fast wahnsinnig wird. Die Kamera ist immer nah an der Hauptfigur dran, die Schockeffekte sind teilweise exzellent und die Spannung wird über die komplette Laufzeit extrem hoch gehalten. Richtig gut!

Jonathan Liebesman 2000er Prequel Sequel


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THE RING TWO


THE RING TWO THE RING TWO (DVD: DreamWorks, Kanada)
(OT: The Ring Two | USA 2005 | Regie: Hideo Nakata)

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Sechs Monate nachdem die Reporterin Rachel Keller (Naomi Watts) sich selbst und ihren Sohn Aidan (David Dorfman) vor dem Fluch des unheimlichen Videos retten konnte, sieht sie sich mit der Tatsache konfrontiert, dass sie in der kleinen Küstenstadt in Oregon, in die sie sich zurückgezogen hat, schon bald von den Geistern der Vergangenheit eingeholt wird…

Für die Fortsetzung von The Ring verpflichteten die Produzenten Laurie MacDonald und Walter F. Parkes Regisseur Hideo Nakata, der bei den ersten beiden Teilen der japanischen Original-Reihe Regie führte und dem die Thematik somit bestens vertraut gewesen ist. In The Ring Two sieht sich die abermals von Naomi Watts gespielte Journalistin Rachel mit der Tatsache konfrontiert, dass der Geist von Samara mit ihr und ihrem Sohn Aidan - erneut von David Dorfman verkörpert, der hier eine Vorstellung abliefert, die man einfach nur als "creepy" bezeichnen kann - noch eine Rechnung zu begleichen hat. Wer von dieser Fortsetzung allerdings einen ähnlich innovativen Film erwartet wie es Ringu bzw. The Ring gewesen ist/sind, dürfte enttäuscht werden. Denn The Ring Two geht eher den Weg altbekannter Horrorpfade. Filme von besessenen Kindern und unheimlichen Häusern gibt es wahrlich schon zur Genüge. Das Video selbst wird - bis auf die Anfangsminuten, in denen ein weiterer Teenager dem 7-Tages-Fluch zum Opfer fällt - praktisch nur noch am Rande thematisiert, Regisseur Nakata weiht den Zuschauer in The Ring Two in die mysteriösen Hintergründe um die geheimnisvolle Samara ein und tut das, wie ich finde - und allen miesen Kritiken zum Trotz, die der Film seinerzeit einstecken musste - auf außerordentlich gruselige Art und Weise. Vielleicht liegt es auch daran, dass meine Erwartungshaltung nicht sonderlich hoch gewesen ist und ich jetzt einfach nur positiv überrascht bin, aber ich bin der Ansicht, dass diese Fortsetzung insbesondere im Hinblick auf den reinen "Scare"-Faktor dem Vorgänger locker das Wasser reichen kann. Ja, das mögen größtenteils typische "Jahrmarktsattraktionen" sein, mit denen Nakata sein Publikum hier erschrecken will, aber das gelingt ihm doch ziemlich gut. Die Atmosphäre des Films ist unheimlich und bedrohlich geraten und die vereinzelten Schocksequenzen sind effektiv und gut platziert. Hat mir gut gefallen.

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Hideo Nakata Naomi Watts Mary Elizabeth Winstead Sissy Spacek 2000er Sequel


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RING


RING RING (DVD: DreamWorks, Deutschland)
(OT: The Ring | Japan/USA 2002 | Regie: Gore Verbinski)

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Nach dem plötzlichen und unerklärlichen Tod ihrer Nichte ermittelt Reporterin Rachel Keller (Naomi Watts) auf eigene Faust und stößt dabei auf ein mysteriöses Videoband. Jeder, der sich dieses Band ansieht, soll angeblich nach sieben Tagen versterben. Rachel selbst glaubt nicht an solchen Humbug und sieht sich das Band an. Als kurz danach ihr Telefon klingelt und eine unheimliche Stimme am anderen Ende Rachels baldigen Tod verkündet, beginnt für Rachel ein Wettlauf gegen die Zeit…

Mit Ringu hat Regisseur Hideo Nakata im Jahr 1998 einen der einflussreichsten Horrorfilme der jüngeren Vergangenheit erschaffen. Klar, dass da ein Remake aus Hollywood nachgeschoben werden musste. Im Jahr 2002 erzählte Regisseur Gore Verbinski die Geschichte vom unheimlichen und den Tod bringenden Video neu und stellte damit insbesondere eines unter Beweis: Remakes sind nicht per se zu verurteilen. Denn The Ring ist ein echter Volltreffer. Verbinski und sein Drehbuchautor Ehren Kruger begehen nicht den Fehler, das japanische Original eins zu eins zu kopieren, sondern übernehmen nur die wichtigsten Eckpunkte und bauen um diese eine vom Original doch teils deutliche abweichende Geschichte. The Ring verbreitet zwar nicht die extrem intensive und bedrohliche Atmosphäre von Ringu, ist aber mit seinen Mitteln ähnlich effektiv wie dieser. Verbinskis Film ist spannend, furchteinflößend, unheimlich, mysteriös und mit einigen richtig guten Schockeffekten ausgestattet. Einer dieser Filme, nach deren Sichtung man nur noch mit einem mulmigen Gefühl die dunklen Kellertreppen hinabsteigt - und viel mehr muss ein Horrorfilm in meinen Augen auch gar nicht leisten.

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Gore Verbinski Naomi Watts Adam Brody 2000er Remake Rache


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DRACULAS HEXENJAGD


DRACULAS HEXENJAGD DRACULAS HEXENJAGD (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: Twins of Evil | Großbritannien 1971 | Regie: John Hough)

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Nach dem Tod ihrer Eltern kommen die beiden Zwillinge Frieda (Madeleine Collinson) und Maria (Mary Collinson) in die Obhut ihres Onkels, des skrupellosen Hexenjägers Gustav Weil (Peter Cushing). Der ist allerdings so damit beschäftigt, den offensichtlichen Sündern und Sünderinnen um ihn herum den Teufel sprichwörtlich aus dem Leib zu treiben, dass er zunächst nicht merkt, dass seine beiden Nichten, insbesondere die leicht rebellische Frieda, in den Bann des Grafen Karnstein (Damien Thomas) geraten, der nach Durchführung eines satanischen Rituals von der mächtigen Vampirin Mircalla (Katya Wyeth) in einen Vampir verwandelt wurde…

Der Abschluss der Karnstein-Trilogie der britischen Hammer Studios ist als Prequel zu den beiden Vorgängerfilmen angelegt. Die in Gruft der Vampire und Nur Vampire küssen blutig noch als Hauptfigur agierende Vampirin Mircalla absolviert hier nur einen Kurzauftritt, bei dem sie den den Teufel anbetenden Grafen Karnstein in einen Vampir verwandelt, welcher fortan eine der beiden Nichten des fanatischen Hexenjägers Gustav Weil in seinen Bann zieht.
Regisseur John Hough verzichtet in Draculas Hexenjagd zwar auf diese typische Grusel-Atmosphäre, die so viele Hammer-Produktionen auszeichnete und insbesondere auch Gruft der Vampire zu einem absoluten Erlebnis machte, präsentiert davon abgesehen mit seinem Beitrag zur Karnstein-Trilogie aber einen absoluten Gewinner. Insbesondere das Setting im alten Schloss wurde hier optimal genutzt und dieser Crossover aus Vampir- und Hexenjagdfilm ist wirklich richtig gut gelungen. Im Vergleich mit den beiden ersten Filmen ist Draculas Hexenjagd übrigens extrem rasant inszeniert (deswegen auch diese fehlende Gruselstimmung), was dem Spannungsaufbau aber keineswegs Schaden zufügt. Darüber hinaus bietet Hough seinem Publikum - insbesondere im Finale - einige richtig derbe Härten, die man in solcher Intensität in einem Hammer-Film wohl nicht unbedingt erwartet hätte und auch die Besetzung des Streifens ist allererste Sahne. Die Zwillinge Mary und Madeleine Collinson machen ihre Sache als zurückhaltende und schüchterne Maria bzw. als durchtriebene und vom Bösen faszinierte Frieda richtig gut, Damien Thomas gibt als Graf Karnstein einen charismatischen und herrlich diabolischen Bösewicht und der im Vergleich zum nur ein Jahr früher gestarteten Nur Vampire küssen blutig von Trauer gezeichnete und scheinbar um viele Jahre gealterte Peter Cushing - Cushing hatte nur zwei Monate vor Drehstart seine Frau verloren, ein Schicksalsschlag, von dem er sich nie mehr richtig erholen sollte - gibt hier in der Rolle des fanatischen und verbitterten Hexenjägers Gustav Weil vielleicht eine der besten Vorstellungen seiner (Genrefilm-)Karriere ab. Klasse Film!

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John Hough Peter Cushing 1970er female nudity Prequel 17. Jahrhundert Vampir Hammer Film


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FINAL EXAM


FINAL EXAM FINAL EXAM (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: Final Exam | USA 1981 | Regie: Jimmy Huston)

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In einem kleinen College in North Carolina müssen sich die Studenten plötzlich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass sich ein irrer Killer in die Provinz verirrt zu haben scheint…

Einer dieser längst in Vergessenheit geratenen Slasher aus den frühen 80er Jahren, der einst von allen Beteiligten mit großem Dilettantismus und noch größerem Enthusiasmus und ganz offensichtlich ohne nennenswerte finanzielle Mittel gedreht worden sein dürfte und der dem geneigten B- und C-Movie-Fan heute vor allem durch seinen herrlich naiven Charme ein dickes Grinsen ins Gesicht zaubert. Final Exam ist purer Trash, die Tatsache, dass sich Regisseur Jimmy Huston im Vorspann auch noch den Drehbuch-Credit unter den Nagel gerissen hat, grenzt schon fast an Hochstapelei. Denn so etwas wie ein Drehbuch dürfte damals definitiv nicht vorhanden gewesen sein. Die ersten 50 Minuten seines Films verplempert Huston damit, seine "Charaktere" - für die sich im Endeffekt eh kein Schwein interessiert - einzuführen und als ihm schließlich einfällt, dass ein Killer einem Slasher vielleicht ganz gut zu Gesicht stehen würde, lässt er einen solchen auf seine Handvoll Laiendarsteller los und bringt sie der Reihe nach um die Ecke. Für die im Slasher so wichtigen "creative kills" hat das Geld wohl nicht gereicht, die meisten Morde geschehen im Off und so ist Final Exam für einen Slasher wirklich extrem blutarm geraten. Das Motiv des Killers bleibt übrigens relativ unklar und ist nur aus einem in der Mitte des Films beiläufig von einem der potentiellen Opfer eingeworfenen Halbsatz zu erahnen. Huston macht mit Final Exam eigentlich alles falsch, was man in einem Slasher so alles falsch machen. Es gibt keine Spannung, kein typisches "Final Girl", mit dem man Mitfiebern könnte, keine blutigen Morde und auch keine sonstigen Schauwerte. Und doch kann man diesem Streifen irgendwie nicht böse sein. Denn sein komplettes Unvermögen, gepaart mit dem offensichtlichen Enthusiasmus, mit dem die diversen Darsteller hier zu Werke gehen, macht Final Exam einfach nur verdammt sympathisch und liebenswert.

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Jimmy Huston 1980er female nudity Slasher


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NUR VAMPIRE KÜSSEN BLUTIG


NUR VAMPIRE KÜSSEN BLUTIG NUR VAMPIRE KÜSSEN BLUTIG (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Lust for a Vampire | Großbritannien 1971 | Regie: Jimmy Sangster)

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Mit Hilfe eines satanischen Rituals gelingt es Nachfahren der Karnsteins die Vampirin Mircalla (Yutte Stensgaard) erneut zum Leben zu erwecken. Eine nahegelegenes Mädcheninternat bietet reichlich Frischblut für Mircalla, die als neue Schülerin in das Internat aufgenommen wird und gleich bei ihrer Ankunft auf den Schriftsteller Lestrange (Michael Johnson) trifft, der sich - ohne zu ahnen, mit wem er es tatsächlich zu tun hat - Hals über Kopf in die attraktive Frau verliebt…

Im zweiten Teil der Karnstein-Trilogie der britischen Hammer Studios wird Mircalla Karnstein mit einem hübsch gruseligen Ritual von den Toten erweckt und treibt fortan in einem in der Nähe des Karnstein-Schlosses gelegenen Mädcheninternat ihr Unwesen. Nur Vampire küssen blutig erreicht zwar nicht ganz die Qualitäten des Vorgängers - insbesondere die schaurige Atmosphäre geht Sangsters Film etwas ab - kann den geneigten Hammer-Freund aber durch ein abermals tolles Set Design, ein paar nette Schauwerte und ein paar wirklich witzige Einfälle überzeugen. Toll beispielsweise der von Mike Raven gespielte Graf Karnstein, dessen Make-Up stark an Christopher Lee in der Dracula-Rolle erinnerte und der ein paar herrlich schräge Auftritte als "Arzt" abbekommen hat. Oder das Finale, wenn die zuvor relativ gemächliche Erzählweise von einer Sekunde auf die andere über den Haufen geworfen wird und die wutentbrannten Dorfbewohner sich des Vampirproblems selbst annehmen. Auch wenn mir persönlich Gruft der Vampire einen Tick besser gefallen hat, Nur Vampire küssen blutig ist ebenfalls ein toller Beitrag aus der etwas späteren Phase der Hammer Studios, einer Phase, in der die britische Produktionsschmiede ja wahrlich nicht nur Highlights abgeliefert hat.

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Jimmy Sangster 1970er female nudity 19. Jahrhundert Sequel Hammer Film Vampir


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GRUFT DER VAMPIRE


GRUFT DER VAMPIRE GRUFT DER VAMPIRE (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: The Vampire Lovers | Großbritannien/USA 1970 | Regie: Roy Ward Baker)

Infos zum Film:
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Ende des 18. Jahrhunderts ist es Baron von Hartog (Douglas Vilmer) gelungen, fast die komplette Vampirsippe der Karnsteins auszurotten. Lediglich die Vampirin Mircalla Karnstein (Ingrid Pitt) konnte sich vor dem Baron retten und verbreitet, um ihren Hunger nach Blut zu stillen, nun erneut Angst und Schrecken. Nachdem bereits Laura (Pippa Steel), die Nichte des Generals von Spielsdorf (Peter Cushing), Mircalla zum Opfer gefallen ist, soll nun die hübsche Emma Morton (Madeline Smith) ihr nächstes Opfer werden…

Ein Film aus der etwas späteren Phase der britischen Hammer Studios, co-produziert von den US-Exploitation-Experten von American International Pictures. Gruft der Vampire ist der erste Filme der Karnstein-Trilogie rund um die Vampirin Mircalla/Carmilla/Marcilla Karnstein - großartig gespielt von Ingrid Pitt -, die hier junge Mädchen aus wohlhabendem Hause verführt und versucht, diese in Vampire zu verwandeln. Gruft der Vampire überrascht auf der einen Seite mit so einigen Schauwerten - blutige Effekte und erstaunlich viel nackte Haut - erinnert auf der anderen Seite aber auch an die frühen Hammer-Produktionen rund um Dracula & Co. Regisseur Roy Ward Baker erzählt seine Geschichte auf ausgesprochen ruhige und unaufgeregte Art und Weise, nutzt insbesondere im Set Design die typischen Hammer-Zutaten - ein altes, spinnwebenverhangenes Schloss, nebeldurchzogene Wälder, mondäne Anwesen, Vollmondnächte, usw. - und erzeugt so diese vertraute Atmosphäre der klassischen Hammer-Grusler, der man sich als Fan solcher Filme einfach nicht entziehen kann und natürlich auch nicht entziehen will. Man fühlt sich gleich wohl in dieser "Gruft" und möchte sie am liebsten gar nicht mehr wieder verlassen. Schöner Streifen, der große Lust auf die beiden Fortsetzungen weckt.

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Roy Ward Baker Peter Cushing Ingrid Pitt 1970er female nudity 18. Jahrhundert Vampir Hammer Film American International


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CALIFORNICATION - STAFFEL 4


CALIFORNICATION - STAFFEL 4 CALIFORNICATION - STAFFEL 4 (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Californication: Season 4 | USA 2011 | Idee: Tom Kapinos)

Infos zur Serie:
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Nachdem seine Affäre mit der damals erst 17 Jahre alten Mia (Madeline Zima) aufgeflogen ist, hat es sich Hank (David Duchovny) nicht nur mit seiner Tochter Becca (Madeleine Martin) und seiner großen Liebe Karen (Natascha McElhone) endgültig verscherzt, er sieht sich auch mit der Tatsache konfrontiert, dass er sich wegen des sexuellen Kontaktes zu einer - zum damaligen Zeitpunkt - Minderjährigen vor Gericht verantworten muss…

Californication geht in die vierte Runde und so etwas wie Abnutzungserscheinungen wollen sich bei dieser Serie glücklicherweise nicht einstellen. Alle 12 Folgen dieser vierten Staffel sind qualitativ erneut auf hohem Niveau und es macht einfach verdammt viel Spaß, sich als Zuschauer in die Rolle des Voyeurs zu begeben und zu beobachten, wie sich der von David Duchovny einfach nur grandios gespielte Hank Moody mit seiner komplett chaotischen Art und Weise von einer prekären Situation in die nächste bringt und es doch immer wieder schafft, mit einem blauen Auge aus seiner jeweils misslichen Lage herauszukommen. Die Situationen, in die Hank immer wieder gerät, sind dabei noch mal ein gutes Stück abgedrehter und durchgeknallter als in den Staffeln zuvor, wobei es den Machern rund um Serienerfinder Tom Kapinos erneut gelingt, die Glaubwürdigkeit des Plotverlaufs aufrecht zu erhalten. Die Mischung aus Komödie und Drama, Irrsinn und Normalität sowie lauten und leisen Momenten passt einfach und es ist zum einen diese Mischung, die Californication so sehenswert macht, zum anderen aber auch die Tatsache, dass Tom Kapinos seinem Hauptdarsteller nicht zu viel Freiraum einräumt und die Serie sich nicht einzig und allein um Hank Moody dreht. Denn David Duchovny steht erneut der von Evan Handler gespielte Agent und beste Freund von Hank Moody, Charlie Runkle, zur Seite, der gemeinsam mit Hank ein regelrechtes Duo Infernale bildet und langsam aber sicher auf dem besten Weg ist, zum heimlichen Star der Serie zu avancieren. Über Handlers Runkle habe ich in so manchen Episoden Tränen gelacht. Staffel 5 kann kommen. Ich freu mich schon drauf.

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Tom Kapinos David Duchovny Rob Lowe 2010er Los Angeles female nudity


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MACABRE


MACABRE MACABRE (DVD: Subkultur, Deutschland)
(OT: Macabre | USA 1958 | Regie: William Castle)

Infos zum Film:
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Kleinstadtarzt Dr. Barrett (William Prince) hat sich innerhalb der letzten Jahre einige Feinde gemacht und einer dieser Feinde scheint nun auf ernsthaft gemeinte Rache aus zu sein. Denn Barretts kleine Tochter wurde entführt und dem Arzt bleiben nur wenige Stunden Zeit, um das Versteck ausfindig zu machen und seine Tochter vor dem sicheren Erstickungstod zu retten…

Netter, kleiner Grusler von Regisseur William Castle aus den späten 50er Jahren. William Castle hält sich nicht lange mit großem Vorgeplänkel auf, sondern schmeißt den Zuschauer gleich mitten hinein in seine Geschichte um einen Mann, der in einem Wettlauf gegen die Zeit versucht, seine kleine Tochter zu finden, die von einem Unbekannten lebendig begraben wurde. Hintergrundinformationen zu den handelnden Personen bekommt man im Lauf des Films in Form von zwei kurzen Rückblenden auf vergangene Ereignisse verabreicht, ansonsten ist in den knapp 70 Minuten, die Macabre gerade mal dauert, munteres Miträtseln angesagt. Macabre begeistert heute vor allem durch seine wunderschöne Gruselatmosphäre, die er verbreitet. Der Film spielt größtenteils im Dunklen - u.a. auf einem unheimlichen Friedhof - und präsentiert dem Zuschauer nicht nur die eine oder andere Wendung im Storyverlauf, sondern auch ein paar nette Schockeffekte (wenn man die heute noch so bezeichnen kann) und eine ganze Reihe zwielichtiger Gestalten in den Haupt- und Nebenrollen, die alle nicht so recht als Sympathieträger durchgehen wollen. Schade nur, dass die Auflösung des Films doch recht schnell ziemlich offensichtlich ist und somit im letzten Drittel die Spannung etwas flöten geht.

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William Castle 1950er Rache


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CLOVERFIELD


CLOVERFIELD CLOVERFIELD (Blu-ray: Paramount, Großbritannien)
(OT: Cloverfield | USA 2008 | Regie: Matt Reeves)

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Die Gäste einer mitten in Manhattan stattfindenden Überraschungsabschiedsparty für Rob Hawkins (Michael Stahl-David) werden urplötzlich aus ihrer Feierlaune herausgerissen und sehen sich mit der Tatsache konfrontiert, dass New York von einem riesigen Monster angegriffen wird. Panisch ergreifen sie die Flucht…

Regisseur Matt Reeves, Drehbuchautor Drew Goddard und die Produzenten Bryan Burk und J.J. Abrams lassen diverse Monster auf New York los und werfen den Zuschauer mitten hinein ins Geschehen. Komplett mit subjektiver Kamera gedreht, ist man als Zuschauer bei Cloverfield tatsächlich mittendrin statt nur dabei. Die Kamera ist immer in Bewegung, ruckelt und wackelt wie Hölle - was zumindest am Anfang extrem gewöhnungsbedürftig ist - und gönnt dem Zuschauer keine Atempause und auch keinerlei Wissensvorsprung vor den handelnden Personen. Die Panik der Protagonisten ist spürbar und überträgt sich richtiggehend auf die heimische Couch. Von leichter Unterhaltung kann hier definitiv nicht die Rede sein, Cloverfield beschert ein extrem intensives Filmerlebnis und dürfte von all den "Found Footage"-Filmen, die seit dem Erfolg von The Blair Witch Project Ende der 90er auf den Zuschauer losgelassen wurden, der mit weitem Abstand effektivste, spektakulärste und schlicht und einfach beste Streifen sein. Großartig!

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Matt Reeves 2000er New York


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TEXAS CHAINSAW MASSACRE: DIE RÜCKKEHR


TEXAS CHAINSAW MASSACRE: DIE RÜCKKEHR TEXAS CHAINSAW MASSACRE: DIE RÜCKKEHR (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: The Return of the Texas Chainsaw Massacre | USA 1994 | Regie: Kim Henkel)

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Nach ihrem Abschlussball kommt eine Gruppe von Teenagern (u.a. Renée Zellweger) mit ihrem Auto von der Straße ab und landet in den Händen des Verrückten Vilmer Slaughter (Matthew McConaughey) und dessen Familie…

Schon irgendwie interessant zu sehen, welche Wandlungen die Reihe rund um Leatherface seit dem Auftaktfilm im Jahr 1974 durchgemacht hat. Hoopers Original noch ein Meisterwerk des Terrorkinos, seine eigene Fortsetzung dann eine überdrehte Groteske und Teil 3 von Regisseur Jeff Burr aus dem Jahr 1990 schließlich ein lupenreiner Slasher. Der nun von mir gesichtete vierte Film aus dem Jahr 1994 versucht irgendwie alles gleichzeitig zu sein und scheitert dabei auf ganzer Linie. Es tut schon fast weh, zu sehen, was Regisseur und Drehbuchautor Kim Henkel - übrigens auch für das Drehbuch von Hoopers grandiosem Original verantwortlich - mit Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr aus der Reihe gemacht hat. Der Film ist, ähnlich wie der direkte Vorgänger, im Grunde ein typischer Slasher, in den jedoch komplett überdrehte Sequenzen eingearbeitet wurden, die zum einen komisch wie der 2. Teil sein wollen und zum anderen wohl eine Verbindung zum Terrorkino des Auftaktfilms herstellen sollen. Leatherface - in den Vorgängern noch bedrohlich wie Hölle - wird von Henkel zur kettensägeschwingenden Witzfigur degradiert und auch das Set Design - in den ersten beiden Filmen noch eine große Stärke, im direkten Vorgänger schon deutlich schwächer ausgefallen - ist eine einzige Enttäuschung; das Farmhaus der verrückten Familie wirkt nicht bedrohlich, sondern eher wie eine unaufgeräumte Rumpelkammer. Aber es gibt auch Licht im Dunkel, vereinzelte Sequenzen sind auch in Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr richtig gut gelungen und retten den Film davor, ein komplettes Ärgernis zu sein. Herrlich beispielsweise die Szene, in der Leatherface hinter dem ersten, weiblichen Opfer auf der Veranda auftaucht. Und auch die Besetzung der beiden Hauptrollen mit zwei mittlerweile gestandenen Hollywood-Stars ist ein kleines Schmankerl. Ist doch immer wieder nett zu sehen, mit welchen Filmen heutige Spitzenverdiener einst ihre Karriere starteten. Als "Final Girl" wurde Renée Zellweger besetzt und Matthew McConaughey spielt den innerhalb der Killerfamilie tonangebenden Vilmer Slaughter.

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Kim Henkel Renée Zellweger Matthew McConaughey 1990er female nudity Sequel Slasher


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NIGHT OF THE LEPUS


NIGHT OF THE LEPUS NIGHT OF THE LEPUS (DVD: Warner, USA)
(OT: Night of the Lepus | USA 1972 | Regie: William F. Claxton)

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Um der Kaninchenplage auf seiner Farm entgegenzuwirken, bittet Cole Hillman (Rory Calhoun) den Zoologen Roy Bennett (Stuart Whitman) um Hilfe, der die Tiere mit einer speziellen Hormonbehandlung unfruchtbar machen soll. Doch die Behandlung hat fatale Nebenwirkungen und als eines der Versuchskaninchen entkommen kann, entwickelt sich die Kaninchenplage zu einer regelrechten Katastrophe…

Es ist schon irgendwie verwunderlich, dass nach Night of the Lepus überhaupt noch ein Tierhorrorfilm gedreht worden ist. Wurde doch mit Claxtons Film praktisch alles gesagt und gezeigt, was es in diesem Genre so zu sagen und zu zeigen gibt. Denn was sind schon Alligatoren, Haie, Piranhas, Spinnen, Schlangen, diverse Insektenarten, usw. gegen die ultimative Bedrohung aus dem Tierreich, die Regisseur William F. Claxton in Night of the Lepus dem Zuschauer präsentiert? Nichts, gar nichts kommt vom Bedrohungspotential an die Monster aus Claxtons Genrebeitrag heran, handelt es sich bei diesen doch um - tatatata - Hasen und Kaninchen. Doch, wirklich, es handelt sich tatsächlich um Hasen und Kaninchen. Und zwar um Hasen und Kaninchen, die aufgrund einer Hormonbehandlung - hier hat sich wieder der erhobene Zeigefinger des Tierhorrorgenres versteckt, sich als Mensch doch bitte nicht in die Angelegenheiten der Natur einzumischen - etwas arg gewachsen sind, Appetit auf Menschenfleisch verspüren und auch schon mal die eine oder andere Pferde- und Rinderherde heimtückisch überfallen.
Aber mal im Ernst, einen Tierhorrorfilm über Hasen und Kaninchen zu drehen und zu glauben, man könnte damit tatsächlich jemanden erschrecken, zeugt schon fast von unfassbarer Naivität und dürfte wohl zu den schlechtesten Ideen gehören, die man für einen Tierhorrorfilm haben kann. Denn das Bedrohungspotential der Killerkaninchen ist natürlich enorm. Für die Attacken der putzigen Nager wurden größtenteils echte Kaninchen hergenommen, die froh und munter in irgendwelchen Miniatursets herumhoppeln. Außerdem wurde mit extremen Close-Ups gearbeitet, um die Tiere möglichst groß und bedrohlich aussehen zu lassen und wenn es dann wirklich mal ans Eingemachte geht, dürfte auch der eine oder andere Schauspieler in ein Hasenkostüm gesteckt worden sein. Dafür hat man den menschlichen Opfern der gefährlichen Brut ein hübsches Leichen-Make-Up verpasst. Die sehen größtenteils aus, als wären sie von einem Rudel Wölfe gerissen worden. Das absolute Highlight an Night of the Lepus ist allerdings die Tatsache, dass Regisseur William F. Claxton es tatsächlich geschafft hat, seine Geschichte todernst und komplett ironiefrei zu erzählen und dass gestandene Schauspieler wie Rory Calhoun, DeForest Kelley, Stuart Whitman und Janet Leigh hier ernsthaft versuchen, mit betroffenen und schockierten Gesichtern dem Zuschauer diesen ganzen Blödsinn als Horrorfilm zu verkaufen. Absolute weltklasse!
Unsere beiden plüschigen Mitbewohner werden ab heute auf jeden Fall ins geschlossene Gehege verbannt und dürfen nicht mehr arglos durchs Wohnzimmer hoppeln. Nicht, dass die mir irgendwann noch die Kehle durchbeißen. :D

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William F. Claxton Janet Leigh 1970er Tierhorror


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DRIVE ANGRY 3D


DRIVE ANGRY 3D DRIVE ANGRY 3D (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Drive Angry | USA 2011 | Regie: Patrick Lussier)

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Um seine Enkeltochter aus den Klauen des verrückten Sektenführers Jonah King (Billy Burke) zu befreien, bricht der verstorbene Kriminelle Milton (Nicolas Cage) aus der Hölle aus und begibt sich auf die Jagd nach King. Doch viel Zeit bleibt ihm nicht, denn King hat vor, dass Kind bei einem satanischen Ritual zu opfern…

In Patrick Lussiers wilder Mischung aus Action, Fantasy und Horror kehrt ein wieder mal vollkommen außer Rand und Band aufspielender Nicolas Cage mit einem Auto (!) aus der Hölle zurück um das Baby seiner von einem Satanskult ermordeten Tochter vor dem sicheren Tod zu retten. Ihm zur Seite steht eine junge Kellnerin, ihm auf den Fersen ist der Buchhalter aus der Hölle, der ihn wieder zurückbringen soll. Drive Angry ist einfach nur komplett "over the top". Da hätten wir die hanebüchene Story, die von Regisseur Lussier und seinem Star Cage mit solch einem Ernst vorgetragen wird, dass man meinen könnte, sie sei das Normalste der Welt. Oder das fast schon irrsinnige Overacting von Nicolas Age, der mit seiner Art des Schauspiels mittlerweile eine eigene Kunstform anzustreben scheint. Und natürlich diese komplett durchgeknallten Sequenzen, die den ganzen Film durchziehen und die einen mehr als einmal die Fragezeichen raushauen - allein die Szene mit der Prostituierten im Motelzimmer ist bestens dafür geeignet, in die Annalen des Exploitationfilms einzugehen. Drive Angry ist einfach nur komplett verrückt und macht Spaß wie Hölle. Ein wahres Fest für alle Freunde des schlechten Geschmacks.

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Patrick Lussier Nicolas Cage Amber Heard 2010er car chase female nudity Rache


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BOUND - GEFESSELT


BOUND - GEFESSELT BOUND - GEFESSELT (DVD: Constantin, Deutschland)
(OT: Bound | USA 1996 | Regie: Andy Wachowski/Lana Wachowski)

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Ex-Häftling Corky (Gina Gershon) arbeitet in einem Hochhaus in Chicago und trifft dort auf Violet (Jennifer Tilly), die Freundin des für die Mafia arbeitenden Caesar (Joe Pantoliano). Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich schnell eine Liebesaffäre und die beiden fassen einen scheinbar todsicheren Plan, Caesar um eine stattliche Summe Geld zu erleichtern und gemeinsam durchzubrennen. Doch die Durchführung dieses Plans erweist sich als weitaus schwieriger als gedacht…

Das Genre des erotisch angehauchten Thrillers hatte in den 90er Jahren - insbesondere wegen des großen Erfolges von Verhoevens Basic Instinct - ja durchaus Hochkonjunktur. Doch die meisten der Nachfolgefilme wie beispielsweise Sliver dürften mittlerweile längst in Vergessenheit geraten sein und konnten dem großen Vorbild sowieso nicht auch nur ansatzweise das Wasser reichen. Bis auf Bound - Gefesselt, dem Debüt der Wachowski-BrüderGeschwister, der ein echtes Highlight innerhalb des Genres darstellt und der einfach nicht in Vergessenheit geraten darf. Denn dieser Streifen ist schlicht und einfach toll, die Wachowskis erzählen ihre eigentlich recht simple Geschichte auf ausgesprochen spannende und im wahrsten Sinne des Wortes fesselnde Art und Weise, überraschen immer wieder mit unvorhersehbaren Wendungen und lassen während der gesamten Laufzeit nicht eine Sekunde Leerlauf zu. Ich habe den Film nun schon zum wiederholten Male gesehen und saß erneut wie gebannt auf der heimischen Couch und beobachtete das bunte Treiben auf dem Bildschirm vor mir. Viel mehr als selbst die Zuschauer noch zu fesseln, die das Ende des Films bereits kennen, kann ein Thriller in meinen Augen eigentlich gar nicht leisten. Bound - Gefesselt ist - was man ja nun wirklich nicht von allen Streifen behaupten kann, die das Siegel Erotikfilm aufgedrückt bekommen - darüber hinaus tatsächlich verdammt erotisch ausgefallen, die Szenen zwischen Jennifer Tilly und Gina Gershon knistern nur so von erotischer Spannung und in visueller Hinsicht nehmen die Wachowskis hier schon extrem viel von dem vorweg, was sie später mit Matrix perfektionieren und zum neuen Standard erheben sollten.

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Andy Wachowski Lana Wachowski 1990er female nudity Chicago Femme fatale


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127 HOURS


127 HOURS 127 HOURS (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: 127 Hours | Großbritannien/USA 2010 | Regie: Danny Boyle)

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Extremkletterer Aron Ralston (James Franco) möchte einmal mehr ein Wochenende in der einsamen Felsenlandschaft des Grand Canyon verbringen. Doch dieser Klettertrip verläuft für Aron anders als geplant. In einer tiefen Felsspalte stürzt ein Felsbrocken herab und klemmt Arons rechten Arm ein. Ohne Aussicht entdeckt zu werden, beginnt für Aron ein hoffnungslos scheinender Kampf ums Überleben…

Regisseur Danny Boyle erzählt die wahre Geschichte des Bergsteigers Aron Ralston, der im Jahr 2003 bei einer Canyonwanderung abrutschte und sich dabei den rechten Unterarm unter einem herabfallenden Felsbrocken einklemmte. 127 Hours verwöhnt den Zuschauer zunächst mit atemberaubend schönen Landschaftsaufnahmen und holt ihn nach relativ kurzer Exposition auf den Boden der Tatsachen zurück. Fortan sitzt man mit dem eingeklemmten Ralston in der Felsspalte, wird Zeuge seiner Wahnvorstellungen und bangt mit ihm - obwohl man genau weiß, dass die Geschichte ein positives Ende nehmen wird - um sein Leben. Filme, die praktisch nur von einem einzigen Darsteller getragen werden, stehen und fallen natürlich mit dessen Leistung und die Leistung von James Franco in 127 Hours ist wahrlich großartig und wurde vollkommen zu recht mit einer Oscar-Nominierung belohnt. Seine realistische und glaubwürdige Interpretation des Verunglückten ist neben der visuellen Kraft, mit der Danny Boyle den Zuschauer immer wieder in seinen Bann zieht, der Garant für das Gelingen dieses wirklich ausgesprochen sehenswerten Streifens.

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Danny Boyle Kate Mara 2010er Oscar Nominee


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RED STATE


RED STATE RED STATE (Blu-ray: Planet Media/Ascot Elite, Deutschland)
(OT: Red State | USA 2011 | Regie: Kevin Smith)

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Die Chance auf Sex mit einer willigen Dame (Melissa Leo) wollen sich die drei Teenager Billy Ray (Nicholas Braun), Travis (Michael Angarano) und Jared (Kyle Gallner) nicht entgehen lassen. Doch das über Internet vereinbarte Date entpuppt sich als heimtückische Falle. Die drei Freunde landen in den Fängen des fundamentalistischen Predigers Albin Cooper (Michael Parks) und seiner kleinen Kirchengemeinde. Und Cooper will den drei Teenies ihre Sünden auf drastische Art und Weise austreiben…

Red State ist regelrechter Hassbatzen von einem Film, den man in dieser Form von einem Regisseur wie Kevin Smith wohl am allerwenigsten erwartet hätte. Kevin Smith macht sich religiösen Fanatismus zur Zielscheibe, nimmt diese unter Dauerbeschuss und zerlegt sie letztendlich in ihre Einzelteile. Red State ist roh, ungeschliffen, intensiv, brutal und macht definitiv keinerlei Gefangene. Mit Michael Parks in der Rolle des Predigers hat Kevin Smith einen Hauptdarsteller am Start, der hier wohl eine der größten Vorstellungen seiner Karriere abliefert und den von ihm verkörperten Charakter so ungemein glaubwürdig und mit solch einer Intensität spielt, dass einem als Zuschauer vor dem Bildschirm vor lauter Wut das Messer in der Hose aufgeht. Der von Parks gespielte Albin Cooper dürfte wohl einer der bedrohlichsten und hassenswertesten Bösewichte der jüngeren Filmgeschichte sein. Grandios.
Aber Red State ist auch so etwas wie das Vermächtnis von Kevin Smith und das Thema des Films wohl nicht zuletzt ein Spiegelbild für Smith’ Wut auf die Filmindustrie, die ihm - in Form der Weinstein Brüder - jegliche Unterstützung und Geldmittel für dieses in ihren Augen zu riskante Projekt verwehrt hat. Smith war reichlich angepisst, drehte den Streifen auf eigene Faust und kündigte danach an, sich aus dem Filmgeschäft zurückziehen zu wollen. Kevin Smith Has Left The Building (und kehrt wohl tatsächlich nur noch einmal mit dem vor kurzem angekündigten Clerks III zurück). Ich als Smith-Fan finde das einfach nur jammerschade.

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Kevin Smith John Goodman 2010er female nudity


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LOVE & OTHER DRUGS - NEBENWIRKUNGEN INKLUSIVE


LOVE & OTHER DRUGS - NEBENWIRKUNGEN INKLUSIVE LOVE & OTHER DRUGS - NEBENWIRKUNGEN INKLUSIVE (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Love and Other Drugs | USA 2010 | Regie: Edward Zwick)

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Pharmavertreter Jamie Randall (Jake Gyllenhaal) ist ein Frauenheld wie er im Buche steht. Die Damenwelt liegt ihm zu Füßen, Jamie versteht es ausnahmslos jede Frau um den Finger zu wickeln und ein One Night Stand reiht sich an den nächsten. Doch sein Lotterleben ändert sich schlagartig, als er die attraktive Maggie (Anne Hathaway) kennenlernt, eine junge Parkinson-Patientin, für die Jamie echte Gefühle entwickelt, die an ihm jedoch offensichtlich nur in sexueller Hinsicht interessiert ist und keinerlei Interesse an einer Beziehung zu haben scheint…

Was einem der Verleih als weitere, romantische Komödie verkaufen will, entpuppt sich dann doch als eher ernstere Angelegenheit. Love and Other Drugs ist zwar sicher romantisch, so wirklich komisch ist Zwicks Drama rund um den charismatischen Frauenhelden und Pharmavertreter Jamie Randall (Jake Gyllenhaal) und dessen Beziehung zur jungen Parkinsonpatientin Maggie (Anne Hathaway) allerdings nicht geraten. Stoffe wie dieser neigen ja durchaus dazu, im Kitsch zu versinken und beim Zuschauer auf die Tränendrüse zu drücken. Regisseur Edward Zwick lässt es glücklicherweise nie so weit kommen. Das liegt zum einen am wirklich überzeugenden und glaubwürdigen Schauspiel von Jake Gyllenhaal und Anne Hathaway, zum anderen auch an der Tatsache, dass Edward Zwick seinen Zuschauer eher zum Nachdenken und weniger zum Heulen animieren will und Love and Other Drugs dabei trotz aller Ernsthaftigkeit über die komplette Laufzeit eigentlich mit einer gewissen Leichtigkeit und Gelassenheit in der Inszenierung daherkommt. Nur selten merkt man dem Film an, dass er vielleicht doch darauf abzielen könnte, einer Jury zu gefallen um den einen oder anderen Filmpreis abzräumen. Dann wirkt Love and Other Drugs mitunter etwas konstruiert, verliert für kurze Zeit seine Leichtigkeit und wirkt unglaubwürdig. Ein Makel, über den man in meinen Augen aber hinweg sehen kann. Geklappt hat es mit den größeren Preisen am Ende dann ja auch nicht, wobei Gyllenhaal und Hathaway zumindest Nominierungen bei den Golden Globes einheimsen konnten.

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Edward Zwick Anne Hathaway Jake Gyllenhall 2010er female nudity 90er Jahre


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MARVEL'S THE AVENGERS


MARVEL'S THE AVENGERS :love: MARVEL'S THE AVENGERS :love: (Blu-ray: Paramount/Disney, Deutschland)
(OT: The Avengers | USA 2012 | Regie: Joss Whedon)

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Loki (Tom Hiddleston) ist es gelungen, einen sich im S.H.I.E.L.D.-Hauptquartier befindlichen kosmischen Würfel an sich zu bringen, mit dessen Hilfe er die Erde angreifen will. Um die Erde vor Loki zu schützen und eine Katastrophe für die Menschheit abzuwenden, formiert Nick Fury (Samuel L. Jackson) ein Team aus Superhelden (u.a. Robert Downey Jr., Chris Evans, Mark Ruffalo), welches anfangs jedoch nicht wirklich so gut harmoniert, wie es sich Fury erhofft…

Mit fünf guten bis sehr guten Filmen haben die Marvel Studios den Weg für ihren großen Blockbuster des Jahres 2012 geebnet. In The Avengers kommt es nun endlich zum großen Aufeinandertreffen der zuvor vorgestellten Superhelden und dieses Aufeinandertreffen ist wahrlich episch ausgefallen. Wobei Joss Whedon, der hier bei seinem ersten großen Blockbuster Regie führen durfte, es mit der Arbeit an diesem Film auch nicht übermäßig schwer gehabt haben dürfte. Konnte er doch auf ein bestelltes Feld zurückgreifen, welches ihm die Regisseure der Vorgängerfilme hinterlassen haben. Bis auf den von Jeremy Renner gespielten Hawkeye sind dem Zuschauer praktisch alle Pro- und Antagonisten aus den fünf Filmen zuvor bestens bekannt und so muss sich Whedon nicht lange damit aufhalten seine Charaktere einzuführen, sondern kann sich gleich um den Aufbau seines Plots kümmern. Die erste Stunde nutzt Whedon dazu, die verschiedenen Superhelden zusammenzuführen und seine Story zu entwickeln und setzt während dieser Zeit gezielt kurze Actionsequenzen ein (wie beispielsweise das herrliche Duell zwischen Thor und Iron Man), um sein an Spektakel interessiertes Publikum bei Laune zu halten. Nach etwas über einer Stunde gibt es dann die erste große Actionszene zu bewundern, die nach kurzer Unterbrechung langsam in das wirklich ausgesprochen spektakuläre Finale überleitet, in dem Joss Whedon der gesamten Blockbuster-Konkurrenz eindrucksvoll vor Augen führt, an welchem Film sie sich in Zukunft zu messen hat. The Avengers ist tatsächlich atemberaubend gut, überzeugt mit einer perfekten Mischung aus Spannung, Action und witzigen Momenten, ist intelligent und räumt - und das ist vielleicht Whedons größte Leistung - wirklich jedem der in den Filmen zuvor eingeführten Superhelden so viel Freiraum ein, dass keiner der Protagonisten als bloße Beigabe verheizt wird. Heimlicher Star des Ensembles ist übrigens Bruce Banner aka The Hulk, der von Mark Ruffalo einfach nur grandios interpretiert wird und dem Whedon im Finale die eine oder andere wirklich denkwürdige Szene verpasst hat. Und wenn dann in den letzten Szenen auch noch Stan Lee seinen kurzen, obligatorischen Gastauftritt absolvieren darf, fügt sich dieser wunderbar in das Gesamtbild ein und beschließt einen einfach nur großartigen Film auf angemessene Art und Weise.
The Avengers ist in meinen Augen modernes Blockbusterkino in absoluter Perfektion und schürt große Vorfreude auf das, was da von den Marvel Studios in den nächsten Jahren noch so alles kommen mag. Ich bin restlos begeistert!

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Joss Whedon Samuel L. Jackson Robert Downey Jr. Scarlett Johansson Gwyneth Paltrow Mark Ruffalo 2010er New York Rache Alien car chase


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FREMD FISCHEN


FREMD FISCHEN FREMD FISCHEN (Blu-ray: Tobis/Universal, Deutschland)
(OT: Something Borrowed | USA 2011 | Regie: Luke Greenfield)

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Während ihres Studiums war die jetzige Rechtsanwältin Rachel (Ginnifer Goodwin) unsterblich in den attraktiven Dex (Colin Egglesfield) verliebt, traute sich aber nie, ihm ihre Liebe zu gestehen. Nun, Jahre später, tritt Dex erneut in Rachels Leben - dummerweise in der Rolle des Verlobten ihrer besten Freundin Darcy (Kate Hudson) - und Rachel muss erkennen, dass sich an ihren Gefühlen zu Dex bis heute nichts geändert hat…

Ich stehe dem Genre der “Romantic Comedy“ - kurz RomCom - ja schon immer recht wohlwollend gegenüber, doch was Regisseur Luke Greenfield mit Fremd fischen verzapft hat, war dann sogar mir zuviel des Guten. Der Streifen bestätigt wirklich jedes Vorurteil, das man gegenüber Filmen dieser Art so haben kann, reiht Klischee an Klischee und verbreitet über die komplette Laufzeit ausschließlich gähnende Langeweile. Nicht einmal die von mir eigentlich immer gern gesehene Kate Hudson kann hier groß was retten. Fremd fischen ist biederster Durchschnitt, ohne jeglichen Drive und ohne auch nur im Ansatz interessante Figuren. Die Story ist schon fast zum Davonlaufen egal und der vorhandene Humor - wenn man ihn denn überhaupt so bezeichnen will - ruft nicht mal das eine oder andere Schmunzeln hervor. Fremd fischen ist so belanglos, dass man sich nicht mal mehr über ihn aufregen mag. Ein Film zum Vergessen. Jedes weitere Wort erübrigt sich.

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Luke Greenfield Kate Hudson 2010er New York


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CRAZY, STUPID, LOVE.


CRAZY, STUPID, LOVE. CRAZY, STUPID, LOVE. (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Crazy, Stupid, Love. | USA 2011 | Regie: Glenn Ficarra/John Requa)

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Als Cal Weaver (Steve Carell) nach vielen Ehejahren von seiner Frau Emily (Julianne Moore) mit der Tatsache konfrontiert wird, dass sie ihn betrogen hat und sich von ihm scheiden lassen will, bricht für den gehörnten Ehemann eine Welt zusammen. Um sich seine Männlichkeit zu beweisen, beschließt Cal letztendlich, ein neues Leben zu beginnen und startet klägliche Versuche, in Bars Frauen anzusprechen. Dabei lernt er eines Tages den Frauenhelden Jacob Palmer (Ryan Gosling) kennen und der fast den Entschluss, Cal unter seine Fittiche zu nehmen und aus ihm einen neuen und insbesondere bei Frauen erfolgreichen Menschen zu machen…

Je älter ich werde, desto mehr liebe ich Filme wie Crazy, Stupid, Love., romantische Komödien - die ja bei vielen gerne als Hassobjekt Nr. 1 dienen -, die es verstehen, den Zuschauer auf ungemein erfrischende und charmante Art und Weise zwei schöne Stunden zu bescheren. Und Crazy, Stupid, Love. von den beiden Regisseuren Glenn Ficarra und John Requa kann man getrost als absolutes Highlight innerhalb des Genres betrachten. Natürlich gibt es auch hier wieder das obligatorische Happy Ending am Schluss und in dieser Hinsicht bietet Crazy, Stupid, Love. - wie fast alle seiner Genrekollegen - keinerlei Überraschungen. Aber darum geht es in meinen Augen auch gar nicht. Viel wichtiger bei solchen Filmen ist für mich persönlich der Weg, der zum Happy End führt und der ist hier verdammt abwechslungsreich geraten, mit einigen netten Wendungen ausgestattet und zu keiner Zeit in irgendeiner Weise langweilig. Crazy, Stupid, Love. bietet eine Vielzahl interessanter und insbesondere auch glaubwürdiger Charaktere, intelligenten Humor und einige unvergessliche Szenen. Allein diese einfach nur saukomische Sequenz im Garten im letzten Drittel des Films ist einer dieser Momente für die Ewigkeit. Besetzt ist der Streifen mit Schauspielern wie Steve Carell, Ryan Gosling, Emma Stone ( :love: ), Julianne Moore, Kevin Bacon und Marisa Tomei einfach nur großartig und der Soundtrack des Films ist wirklich allererste Sahne und hat einen großen Anteil daran, dass man Crazy, Stupid, Love. einfach nur als rundum gelungen bezeichnen kann. Klasse!

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Glenn Ficarra John Requa Steve Carell Julianne Moore Ryan Gosling Emma Stone Kevin Bacon 2010er Los Angeles


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BAD TEACHER


BAD TEACHER BAD TEACHER (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Bad Teacher | USA 2011 | Regie: Jake Kasdan)

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Nachdem sie von ihrem wohlhabenden Verlobten vor die Tür gesetzt wurde, bleibt Elizabeth Halsey (Cameron Diaz) nichts anderes übrig, als ihren verhassten Job als Lehrerin wieder aufzunehmen und weiter auf den Mann zu warten, der ihr ein Leben im Luxus und ohne anstrengende Arbeit ermöglichen kann. Und mit dem aus reichem Hause stammenden Aushilfslehrer Scott Delacorte (Justin Timberlake) findet Elizabeth ausgerechnet an ihrer Schule einen Mann, der genau in ihr Beuteschema passt. Dumm nur, dass ausgerechnet Elizabeth’ Erzfeindin, die Vorzeigelehrerin Amy Squirrel (Lucy Punch), auch ein Auge auf Scott geworfen zu haben scheint…

Ich finde es ja schon irgendwie bewundernswert, mit welcher Inbrunst Filme wie Bad Teacher überall in die Pfanne gehauen werden und sich über deren bloße Existenz aufgeregt wird. Sich über Streifen wie diesen großartig aufzuregen, bedeutet für mich nichts anderes als Eulen nach Athen zu tragen. Jeder, der sich einen Film wie diesen hier ansieht, sollte genau wissen, dass er mit durchkalkuliertem Hollywoodeinheitsbrei abgespeist wird. Warum sich also groß darüber aufregen und warum überhaupt seine Zeit verschwenden, wenn man sowieso weiß, dass einem das Gesehene nicht gefallen wird? Ich werde es nie verstehen. Wer nach einem anstrengenden Arbeitstag aber vielleicht einfach ein bisschen Entspannung vor der heimischen Glotze sucht und nicht gleich in die Untiefen des Privatfernsehens absteigen will, macht in meinen Augen mit einem Film wie Bad Teacher rein gar nichts falsch. Regisseur Jake Kasdan hat da eine nette kleine Komödie zum Berieseln lassen gedreht, mit einer Cameron Diaz in der Hauptrolle, die sichtlich Spaß an der Rolle der "Bitch" im Klassenzimmer hat. Natürlich hätte der Filme gerne noch einen Tick böser sein dürfen und natürlich hat Regisseur Jake Kasdan am Ende des Tages dann doch nicht den Mut, einen Film abzuliefern, bei dem einem als Zuschauer auch mal das Lachen im Halse stecken bleibt. Letztendlich ist die böse Lehrerin dann halt doch nicht so böse und Bad Teacher entpuppt sich als relativ harmloser und handzahmer Film, der nicht weh tut und dessen Schicksal es ist, seine Zuschauer kurzweilig zu unterhalten und danach wieder in Vergessenheit zu geraten.

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Jake Kasdan Cameron Diaz Justin Timberlake Jason Segel 2010er female nudity Rache


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BURN AFTER READING - WER VERBRENNT SICH HIER DIE FINGER?


BURN AFTER READING - WER VERBRENNT SICH HIER DIE FINGER? BURN AFTER READING - WER VERBRENNT SICH HIER DIE FINGER? (Blu-ray: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Burn After Reading | Frankreich/Großbritannien/USA 2008 | Regie: Ethan Coen/Joel Coen)

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Als den beiden etwas einfältigen Fitnessclubangestellten Linda Litzke (Frances McDormand) und Chad Feldheimer (Brad Pitt) eine CD mit den Memoiren des gefeuerten CIA-Agenten Osborne Cox (John Malkovich) in die Hände fällt, erhoffen sie sich von dem brisanten Material das schnelle Geld und versuchen umgehend, die CD an den Mann zu bringen. Doch das in der Theorie so einfach Verkaufsmanöver gestaltet sich in der Praxis weitaus schwieriger als erwartet…

Ok, als weiteres Highlight innerhalb der Filmographie der Coen-Brüder kann man Burn After Reading nun nicht unbedingt betrachten. Was aber nicht heißen soll, dass das hier ein mittelmäßiger oder gar schlechter Film ist. Er ist sogar ziemlich gut und das liegt in erster Linie an der grandiosen Besetzung - u.a. George Clooney, Brad Pitt, Frances McDormand, Tilda Swinton, Richard Jenkins und insbesondere John Malkovich, der einfach mal wieder unfassbar gut aufspielt - die hier am Start ist und die Burn After Reading zu einem sehenswerten Streifen macht. Was dieser schwarzhumorigen Agentenkomödie allerdings fehlt, ist diese gewisse Leichtigkeit und die "Selbstverständlichkeit des Irrsinnigen", die andere Filme der Coens zu absoluten Klassikern hat werden lassen. Den Charakteren in Filmen wie Fargo und The Big Lebowski hat man ihre Durchgeknalltheit einfach abgenommen, man hätte sie sich gar nicht anders vorstellen können und wären sie "normaler" gewesen, hätte man das als unglaubwürdig empfunden. Das ist hier leider nicht der Fall. In Burn After Reading wirkt die Skurrilität der Charaktere größtenteils konstruiert und bemüht, sie kommt einfach nicht echt und glaubwürdig rüber und diesen Makel muss der Film über die komplette Laufzeit mit sich herumschleppen. Sehenswert ist Burn After Reading - wie oben schon erwähnt - dennoch, allein schon wegen dieser unglaublich geilen Sequenz mit Brad Pitt im Kleiderschrank.

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Ethan Coen Joel Coen Brad Pitt John Malkovich George Clooney 2000er





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