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One Night Stands und wahre Liebe


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SO LIEBT UND KÜSST MAN IN TIROL


SO LIEBT UND KÜSST MAN IN TIROL SO LIEBT UND KÜSST MAN IN TIROL (DVD: DeAgostini, Deutschland)
(OT: So liebt und küsst man in Tirol | Deutschland 1961 | Regie: Franz Marischka)


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Der Kramerwirt (Oskar Sima) ist schon lange Zeit scharf auf die oben am Berg gelegene Pension der Thesi Gruber (Monika Dahlberg). Doch die weigert sich beharrlich an ihn zu verkaufen. Mit Hilfe seines Angestellten Alois (Beppo Brem) versucht der Kramerwirt nun, Thesi aus dem Geschäft zu drängen. Auf den ersten Blick sogar mit Erfolg. Es wollen einfach keine Gäste mehr in Thesis Pension absteigen. Doch der Kramerwirt hat die Rechnung ohne Thesis Freundin Petra (Vivi Bach) gemacht. Die startet kurzerhand eine Werbekampagne und unter dem Motto "So liebt und küsst man in Tirol" beginnt sich Thesis Pension langsam aber sicher wieder mit Gästen zu füllen...

Auf Regisseur Franz Marischka und seine leicht bekömmlichen Musikkomödien aus den frühen 60er Jahren ist Verlass. Nach Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehn und Allotria in Zell am See ist So liebt und küsst man in Tirol nun bereits der dritte Film dieser Art, den ich mir von diesem Regisseur - der übrigens in den 70er Jahren dann eher im Sex-Film-Genre beheimatet war und zum Abschluss seiner Karriere den unglaublichen Heuler Sunshine Reggae auf Ibiza zu verantworten hatte - ansehe und auch dieser Streifen konnte mich mit seiner einfachen Mischung aus Musiknummern, netten Gags und ein bisschen Romantik bestens unterhalten. Ein paar der großen Namen deutscher Kinounterhaltung aus der damaligen Zeit geben sich auch hier die Ehre: Beppo Brem, Eddi Arent, Harald Juhnke, Adrian Hoven und die wirklich unglaublich schnuckelige Vivi Bach sind mit von der Partie und machen allein durch ihre Präsenz aus dem Streifen eine ausgesprochen kurzweilige Angelegenheit.

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Franz Marischka Eddi Arent Harald Juhnke 1960er


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LICHT IM DUNKEL


LICHT IM DUNKEL LICHT IM DUNKEL (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: The Miracle Worker | USA 1962 | Regie: Arthur Penn)


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Durch eine Hirnhautentzündung hat Helen Keller (Patty Duke) in ihrem zweiten Lebensjahr sowohl ihr Hör- als auch ihr Sehvermögen verloren. Ihre Eltern (Victor Jory und Inga Swenson) sind mit ihrer Tochter komplett überfordert, die - unfähig sich zu verständigen - mehr und mehr zu unkontrollierbaren Wutausbrüchen neigt. In ihrer Verzweiflung wenden sich die Eltern an das Perkins-Institut für Blinde, welches daraufhin die Lehrerin Annie Sullivan (Anne Bancroft) zur Familie Keller schickt...

Die Verfilmung der wahren Geschichte der taubblinden Helen Keller ist großes Schauspielkino und definitiv kein Film, den man sich mal so nebenbei ansehen kann. Das tragische Schicksal der kleinen Helen und ihrer Familie liegt ziemlich schwer im Magen und verlangt dem Zuschauer einiges ab. Die schauspielerischen Leistungen von Anne Bancroft in der Rolle der Annie Sullivan und von Patty Duke in der Rolle der Helen Keller sind dabei schon fast beängstigend gut. Beide wurden für ihre Leistung fast folgerichtig mit dem Oscar für die beste Haupt- (Bancroft) bzw. beste Nebenrolle (Duke) belohnt. Wie gesagt, keine leichte Kost, aber dafür ein äußerst berührender und mitreißender Film - unbedingt sehenswert.

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Anne Bancroft Arthur Penn 1960er Oscar Winner Oscar Nominee 19. Jahrhundert


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VERONICA MARS - STAFFEL 3


VERONICA MARS - STAFFEL 3 VERONICA MARS - STAFFEL 3 (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Veronica Mars: Season 3 | USA 2006/2007 | Idee: Rob Thomas)


Infos zur Serie:
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Auch in ihrem ersten Jahr am College muss Nachwuchsdetektivin Veronica Mars (Kristen Bell) wieder eine ganze Reihe an kniffligen Rätseln lösen. Dieses Mal ist sie zunächst einem brutalen Vergewaltiger auf der Spur, der seine Opfer mit KO-Tropfen im Alkohol betäubt und ihnen anschließend die Haare rasiert. Dann gilt es Licht in einen merkwürdigen Selbstmordfall zu bringen und letztendlich muss Veronica auch noch in einer sehr persönlichen Angelegenheit tätig werden...

Die Zeit an der Highschool ist vorbei, das erste Jahr am College ist angebrochen. Für Veronica hat sich gar nicht so viel geändert. Auch am College gibt es jede Menge kleinerer und größerer Fälle aufzuklären. Der Zuschauer bekommt ein paar neue Charaktere präsentiert, ohne sich jedoch von allzu vielen alten Bekannten verabschieden zu müssen. Insgesamt betrachtet ist diese dritte Staffel vielleicht ein bisschen schwächer ausgefallen als die beiden Staffeln zuvor. Das liegt vor allem daran, dass es hier nicht nur einen großen Fall gibt, den es über eine komplette Staffel hinweg zu lösen gilt, sondern insgesamt drei größere Fälle, die nacheinander aufgeklärt werden. So baut sich nicht eine große Spannungskurve auf, die letztendlich im Finale gipfelt, sondern es gibt insgesamt drei größere Spannungskurven, die nacheinander aufgebaut werden müssen und dann abgeschlossen werden. Aber das ist wirklich Kritik auf extrem hohem Niveau, denn alle sonstigen Zutaten, die die ersten beiden Staffeln so großartig gemacht haben, sind auch hier vorhanden. Praktisch alle Darsteller sind einfach nur grandios, die Dialoge sind zum Niederknien, die Mischung aus Spannung, Mystery, Drama und komischen Anteilen passt wieder mal wie die Faust aufs Auge und über fehlende Überraschungen während der Staffel kann man sich auch nicht beklagen. Dazu kommt dann wieder mal ein einfach nur perfekter Soundtrack und - das habe ich bei meinen Einträgen zu den vorherigen Staffeln ganz vergessen zu erwähnen - unzählige Hommagen an verschiedene Filme. Als Beispiel sei einfach mal nur dieses herrliche Pulp Fiction-Zitat aus der Episode Un-American Graffiti genannt.
Warum diese grandiose Serie nach der dritten Staffel abgesetzt wurde wissen wohl nur die Götter und ganz offensichtlich ein hochgradig bescheuertes Publikum, welches die großen Qualitäten von Veronica Mars nicht zu schätzen wusste und einfach nicht mehr eingeschaltet hat. Staffel 4 war schon in Planung und hätte die Nachwuchsdetektivin dann beim FBI ermitteln lassen. Ein Jammer, dass das nicht verwirklicht wurde. Wenn ich daran denke, dass mittelmäßiger Kram wie Charmed über ganze 8 Staffeln Erfolg hat und sein Publikum findet und eine Serie wie Veronica Mars nach nur 3 Staffeln in die ewigen Jagdgründe geschickt wird, geht mir regelrecht das sprichwörtliche Messer in der Tasche auf.

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Rob Thomas Kristen Bell Charisma Carpenter 2000er


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MITTERNACHTSSPITZEN


MITTERNACHTSSPITZEN MITTERNACHTSSPITZEN (DVD: UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Midnight Lace | USA 1960 | Regie: David Miller)


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Die frisch verheiratete Amerikanerin Kit Preston (Doris Day) lebt gemeinsam mit ihrem Ehemann Tony (Rex Harrison) in London und wird eines Tages auf dem Nachhauseweg im Nebel von einer unheimlichen Stimme bedroht. Diese teilt ihr mit, dass Kit bald sterben werde. Ihr Mann tut diesen Vorfall als Streich ab. Als Kit jedoch kurze Zeit später auch noch anonyme Drohanrufe erhält, wird das Nervenkostüm der jungen Frau immer dünner. Verzweifelt wendet sie sich an die Polizei. Doch die schenkt ihr - ebensowenig wie ihr Ehemann - einfach keinen Glauben...

Doris Day mal in einer eher ungewohnten Rolle. Hier ist sie nicht die souveräne Mutter der Nation, die - hinter dem Herd stehend - die komplette Familie managt, sondern das Opfer eines Psychopathen, der sie langsam in den Wahnsinn treiben will. Der Streifen erinnert stark an die Thriller von Alfred Hitchcock und früher hab ich Millers Mitternachtsspitzen auch immer für einen Hitchcock-Film gehalten. Die Spannung baut sich langsam auf und entlädt sich letztendlich in einem überraschenden Finale. Mit Doris Day, Rex Harrison, John Gavin, Myrna Loy und Roddy McDowall ist Mitternachtsspitzen zudem ganz vorzüglich besetzt und bietet mit seinen überzeugenden Darstellern und seinem spannenden Plot somit beste Unterhaltung. Ein kleines Juwel, welches sich vor der fast übermächtig scheinenden Konkurrenz aus dem Hause Hitchcock wahrlich nicht zu verstecken braucht.

CLIP:


David Miller Doris Day Myrna Loy Roddy McDowall 1960er London Oscar Nominee


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POLICE ACADEMY 4 - UND JETZT GEHT'S RUND!


POLICE ACADEMY 4 - UND JETZT GEHT'S RUND! POLICE ACADEMY 4 - UND JETZT GEHT'S RUND! (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Police Academy 4: Citizens on Patrol | USA 1987 | Regie: Jim Drake)


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Der mittlerweile schon leicht senile Commandant Lassard (George Gaynes) kommt auf die glorreiche Idee, einfache Bürger ohne jegliche Qualifikation in den Polizeidienst einzubinden. Und so haben Mahoney (Steve Guttenberg) und seine Kollegen (u.a. Bubba Smith, Michael Winslow und David Graf) schon bald eine sich vollkommen überschätzende Meute von Zivilisten am Hals...

So, nachdem ich innerhalb relativ kurzer Zeit nun die ersten vier Teile der Reihe gesehen habe, muss ich feststellen, dass mich meine wagen Erinnerungen an die Filme doch in einer Hinsicht getäuscht haben. Nicht Teil 2, sondern dieser vierte Teil hier ist der bisher schwächste Streifen der Reihe. Der Film ist im Endeffekt nur ein relativ müder Abklatsch von Teil 1 und 3. Wie bereits im direkten Vorgänger sind die ehemaligen Auszubildenden nun die Ausbilder und so dürfen sich Mahoney - der mit der damals noch relativ unbekannten Sharon Stone wieder einen Love Interest zur Seite bekommen hat -, Hightower, Jones, Tackleberry & Co. mit wild gewordenen Bürgern auseinandersetzen, die der Meinung sind, in den Polizeidienst eintreten zu müssen. Das ist zwar durchaus noch alles ganz nett anzusehen und auch relativ kurzweilig geraten, aber echte Höhepunkte - wie sie in den ersten drei Filmen zu sehen waren - sind doch relativ rar gesät. Der größte Pluspunkt des Streifens ist die Rückkehr des G.W. Bailey als Captain Harris, der gemeinsam mit seinem kongenialen Deppenpartner Proctor - wieder mal einfach nur herrlich bescheuert gespielt von Lance Kinsey - für die meisten Lacher sorgt.
Da dieser Film für so manche "regular cast member" der letzte Police Academy-Auftritt sein sollte und meine Erinnerung an den folgenden fünften Teil alles andere als positiv sind, sehe ich den noch drei folgenden Streifen nicht gerade mit großen Hoffnungen entgegen.

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Jim Drake Steve Guttenberg Sharon Stone Leslie Easterbrook 1980er Sequel


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P2 - SCHREIE IM PARKHAUS


P2 - SCHREIE IM PARKHAUS P2 - SCHREIE IM PARKHAUS (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: P2 | USA 2007 | Regie: Franck Khalfoun)


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Selbst am Weihnachtsabend verlässt die pflichtbewusste Angela (Rachel Nichols) als Letzte das Büro. In der Tiefgarage angelangt muss sie jedoch feststellen, dass ihr Auto nicht mehr anspringt. Angela sitzt fest und wendet sich in ihrer Not an den Parkwächter Thomas (Wes Bentley), nicht ahnend, dass dieser für ihre Misere verantwortlich ist...

Ganz netter Beitrag zur aktuellen Horrorwelle. P2 erfüllt praktisch alle Erwartungen - sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. Die Hauptfiguren könnten gar nicht klischeehafter bezeichnet sein und die Aktionen des Opfers auf der Flucht vor dem Peiniger sind - ganz horrorfilmtypisch - größtenteils einfach nur bescheuert. Auf der anderen Seite überzeugt Khalfouns Film aber auch mit einem nicht zu verachtenden Maß an Spannung und einigen herrlich derben Härten und Gewaltspitzen. Gefahr aufkommender Langeweile bestand während der kompletten Laufzeit eigentlich in keinster Weise und das ist für Filme dieser Art ja definitiv ein Qualitätsmerkmal. Ich hab in den letzten Jahren schon weitaus schwächere Genrebeiträge gesehen und spreche aus diesem Grund für P2 eine vorsichtige Empfehlung aus. Wer über die klischeehaften Charaktere und Aktionen derselben hinwegsehen kann, wird mit einem äußerst unterhaltsamen "Nailbiter" belohnt.

TRAILER:


Franck Khalfoun 2000er car chase New York


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DER ZAUBERER VON OZ


DER ZAUBERER VON OZ :love: DER ZAUBERER VON OZ :love: (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Wizard of Oz | USA 1939 | Regie: Victor Fleming/Mervyn LeRoy/King Vidor)


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Wegen eines Wirbelsturms wird die kleine Dorothy (Judy Garland) gemeinsam mit ihrem Hund Toto ins zauberhafte Oz befördert. Dort muss sie sich auf einen beschwerlichen Weg zum Zauberer von Oz machen, der ihr als einziger helfen kann, wieder ins heimische Kansas zu gelangen...

Mit der Erstsichtung von Der Zauberer von Oz konnte ich nun endlich eine weitere, wirklich gravierende, filmische Bildungslücke schließen. Zu solchen unbestrittenen Klassikern dann überhaupt etwas Sinnvolles zu schreiben, fällt schwer. Ist doch wahrscheinlich eh schon alles gesagt und geschrieben worden. Mir ist es mit dem Streifen genauso gegangen, wie unzähligen Anderen wohl zuvor auch schon. Ich wurde komplett verzaubert und es war mir eine wahre Freude, Dorothy auf ihrer Reise durch Oz zu begleiten. Der Film ist pure Magie, ein einziges Fest für Augen und Ohren und mit einer Unmenge an magischen Momenten ausgestattet. Ein Meisterwerk, keine Frage!

TRAILER:


Victor Fleming Mervyn LeRoy King Vidor Judy Garland 1930er Oscar Winner Oscar Nominee


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AMERICAN DREAMZ - ALLES NUR SHOW


AMERICAN DREAMZ - ALLES NUR SHOW AMERICAN DREAMZ - ALLES NUR SHOW (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: American Dreamz | USA 2006 | Regie: Paul Weitz)


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Gepusht von ihren ehrgeizigen Mutter (Jennifer Coolidge) versucht White-Trash-Püppchen Sally Kendoo (Mandy Moore) praktisch alles, um bei "American Dreamz", der angesagtesten Talentshow im TV mit dem schmierigen Moderator Martin Tweed (Hugh Grant), als Sieger hervorzugehen. Doch die Konkurrenz ist groß. Unter anderem muss sie sich gegen den Iraki Omer (Sam Golzari) durchsetzen, der eher durch Zufall in der Show gelandet ist, einst in einem Terrorcamp ausgebildet wurde und nun dazu benutzt werden soll, bei der Entscheidungsshow den dort in der Jury sitzenden US-Präsidenten (Dennis Quaid) mit einem Sprengsatz ins Jenseits zu befördern...

American Pie-Regisseur Paul Weitz knöpft sich in American Dreamz die scheinbar überall auf der Welt wie aus dem Boden schießenden Talentshows vor und startet eine herrlich schwarzhumorige Attacke gegen diese Art des Unterhaltungsfernsehens. Der normalerweise auf Rollen der Marke "Schwiegermutters Liebling" abonnierte Hugh Grant ist hier mal völlig gegen den Strich besetzt und darf sich als schmieriger Showmoderator richtiggehend austoben. Und er hat sichtlich Spaß dabei. Grandios auch Dennis Quaid als komplett überforderter US-Präsident und Willem Dafoe (mit Glatze und Haarkranz!) in der Rolle des Chefberaters des Präsidenten. Aber auch die anderen Haupt- und Nebendarsteller wie Mandy Moore, Jennifer Coolidge, Chris Klein und insbesondere Sam Golzari als Terrorist/Showstar wider Willen sollen nicht unerwähnt bleiben. Denn auch sie haben einen verdammt großen Anteil am Gelingen des Streifens. Vielleicht hätte American Dreamz in letzter Konsequenz sogar noch ein kleines bisschen bissiger sein dürfen, aber wahrscheinlich wollte man dem Publikum allzu heftige Bösartigkeiten dann doch nicht zumuten. Unterm Strich bleiben ja auch so noch genügend Seitenhiebe auf das Showbusiness übrig und das der Streifen zu zimperlich mit seinem Thema umgeht, kann man ihm definitiv nicht vorwerfen.

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2000er Willem Dafoe Dennis Quaid Hugh Grant Paul Weitz


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FLAMING STAR - FLAMMENDER STERN


FLAMING STAR - FLAMMENDER STERN FLAMING STAR - FLAMMENDER STERN (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Flaming Star | USA 1960 | Regie: Don Siegel)


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Nach dem Tod seiner Frau heiratete der Farmer Sam Burton (John McIntire) einst die Kiowa-Indianerin Neddy (Dolores del Rio). Deren gemeinsamer Sohn Pacer (Elvis Presley) und Sams Sohn Clint (Steve Forrest) aus erster Ehe müssen sich, als es eines Tages zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Kiowas und weißen Siedlern kommt, entscheiden, auf welcher Seite sie stehen. Eine Entscheidung, welche die gesamte Familie zu zerreißen droht...

Mal ein anderer Film mit dem King. Aber mit Don Siegel auf dem Regiestuhl habe ich auch nicht das typische Elvis-Vehikel erwartet. Flaming Star ist von der typischen Leichtig- und Harmlosigkeit der mir bisher bekannten Elvis-Filme meilenweit entfernt. Das fängt schon damit an, dass auf die obligatorischen Musik-Nummern fast vollständig verzichtet wurde. Gesungen wird nur in den ersten paar Minuten, danach geht es mit dem Indianerangriff auf die weiße Siedlerfamilie äußerst ernsthaft und auch - in einem gewissen Maße - ziemlich heftig zur Sache. Großartige Identifikationsfiguren sind auch Mangelware. Als Zuschauer kann man sich praktisch weder auf die Seite der Indianer, noch auf die Seite der Weißen schlagen, da die Vorgehensweisen beider Seiten absolut fragwürdig sind. Es wird bei Sichtung des Films ziemlich schnell klar, dass die zwischen die Fronten geratene und dadurch zerrissene Familie einem ausgesprochen tragischen Schicksal entgegenzusteuern scheint und es am Ende kein Happy End geben wird. Kann mir gut vorstellen, dass dieser Film so manchem unbedarften Elvis-Fan seinerzeit ziemlich übel aufgestoßen sein dürfte. Von der strahlenden Heldenfigur der sonstigen Elivs-Filme ist hier nämlich rein gar nichts zu sehen.

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Don Siegel Elvis Presley 1960er


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PARISER LUFT


PARISER LUFT PARISER LUFT (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Cette sacrée gamine | Frankreich 1956 | Regie: Michel Boisrond)


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Weil falsche Dollarnoten in einem Pariser Nachtclub auftauchen, muss sich Nachtclubbesitzer Paul Latour (Bernard Lancret) kurzerhand absetzen, um seine Unschuld beweisen zu können. Zuvor bittet er jedoch noch seinen Nachtclubsänger Jean Clery (Jean Bretonnière) um einen kleinen Gefallen. Clery soll sich um Latours frühreife Tochter Brigitte (Brigitte Bardot) kümmern und diese für eine gewisse Zeit bei sich aufnehmen. Clery erklärt sich zu diesem Freundschaftsdienst bereit, nicht ahnend, dass die kesse Brigitte schon bald sein komplettes Leben auf den Kopf stellen wird...

Herrlich unbekümmert und mit einer richtiggehend erfrischenden Leichtigkeit inszeniert erzählt Pariser Luft von Regisseur Michel Boisrond die Geschichte eines Mannes, der sich zu einem auf den ersten Blick harmlosen Gefallen überreden lässt und sich dadurch das komplette Chaos in sein Leben holt. Bestens aufgelegte Schauspieler, viel Situationskomik, eine sexy Brigitte Bardot - auch wenn sie von ihrem unglaublichen Sex-Appeal in ihren späteren Filmen wie beispielsweise Viva Maria! noch ein gutes Stück entfernt ist - und der rasant vorgetragene und mit einigen Wendungen ausgestattete Plot machen Pariser Luft zu einer kurzweiligen und verdammt spaßigen Angelegenheit. Einziger Wermutstropfen ist die etwas sehr übersichtliche Laufzeit von gerade mal knapp 80 Minuten - ich hätte dem bunten Treiben gerne noch ein Stück länger zugesehen.

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Michel Boisrond Brigitte Bardot 1950er Paris


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SUPERMEN DÖNÜYOR


SUPERMEN DÖNÜYOR SUPERMEN DÖNÜYOR (DVD: Onar Films, Griechenland)
(OT: Süpermen dönüyor | Türkei 1979 | Regie: Kunt Tulgar)


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Völlig unerwartet muss sich der unscheinbare Tayfun (Tayfun Demir) damit auseinandersetzen, dass er gar kein Mensch ist, sondern von einem fernen Planeten stammt und unter der Sonne der Erde über übermächtige Kräfte verfügt. Aus Tayfun wird Süpermen...

Wie kann man die Seherfahrung von Karate, Küsse, blonde Katzen noch toppen? Indem man gleich im Anschluss die türkische Variante von Superman einlegt. Was für ein Double Feature! Süpermen Dönüyor ist Guerilla-Filmmaking allererster Güte. Trash in Reinform, den man - ein entsprechendes Faible für Filme dieser Art vorausgesetzt - einfach in sein Herz schließen muss. Hier hatte wohl so gut wie keiner der Beteiligten einen wirklich Plan bzw. eine Strategie von dem, was da vor oder hinter der Kamera getan werden muss, dafür dürften aber alle der Beteiligten einen riesigen Spaß bei der Verwirklichung dieses filmischen Gesamtkunstwerks gehabt haben. Die Story wurde vom US-Vorbild geklaut, ebenso der Score, welcher aus Williams' original Superman-Score und verschiedenen anderen, insbesondere aus Bond-Filmen stammenden Musikstücken besteht, sämtliche Darsteller überzeugen durch ein absolut extremes Overacting und über Sets, Ausstattung oder Effekte legen wir lieber mal den Deckmantel des Schweigens. Muss man gesehen haben, um es zu glauben und wer nach der Sichtung diesen unglaublich sympathischen und kindlich-naiven Blödsinn nicht in sein Herz schließen kann, hat wohl ein Herz aus Stein.

TRAILER:


Kunt Tulgar 1970er Turksploitation


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KARATE, KÜSSE, BLONDE KATZEN


KARATE, KÜSSE, BLONDE KATZEN KARATE, KÜSSE, BLONDE KATZEN (DVD: Camera Obscura, Deutschland)
(OT: Yang chi | Deutschland/Hong Kong 1974 | Regie: Ernst Hofbauer/Kuei Chi Hung)


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Chinesische Piraten überfallen ein Handelsschiff und bringen dabei fünf junge Frauen (Sonja Jeannine, Diane Drube, Gillian Bray, Tamara Elliot und Deborah Ralls) in ihre Gewalt. Diese sollen zu Konkubinen ausgebildet und anschließend gewinnbringend verkauft werden. Doch die gefangenen Damen wissen sich schon sehr bald ihrer Haut zu wehren...

Seit ich vor ein paar Jahren mal über einen Trailer zu diesem Film gestolpert bin - ich denke, der dürfte im Bonusmaterial der CineClub-DVD zu Der tödliche Schatten des Mr. Shatter enthalten gewesen sein - wollte ich Karate, Küsse, blonde Katzen sehen. Dank Camera Obscura und ihrer wirklich ganz hervorragenden DVD war es nun endlich soweit. Und was soll ich sagen: Ich hatte ja wirklich einen extremst durchgeknallten Film erwartet - was soll man aus einer Kollaboration zwischen den Shaw Brothers und dem Produzenten der Schulmädchen-Report-Reihe auch anderes erwarten -, aber was ich hier zu sehen und insbesondere auch zu hören bekommen habe, hätte ich mir nicht in meinen kühnsten Träumen vorstellen können. Karate, Küsse, blonde Katzen ist regelrecht die Definition von Trash, Exploitation, Bahnhofskino, usw. Ein Knaller jagt den nächsten, die deutsche Synchro - auch wenn ich mir solche Synchros normalerweise nicht mehr anhören kann - schlägt dem Fass dabei den Boden aus und trägt erheblich zum hohen Spaßfaktor des Streifens bei. Schauwert reiht sich an Schauwert. Ob da nun ein paar Gewaltspitzen fehlen, die wohl schon damals zum Kinostart entfernt worden sind und nicht mehr auffindbar zu sein scheinen, ist im Endeffekt auch schon egal. Der Streifen ist auch in der vorliegenden Fassung pures "eye candy" und dürfte wohl wirklich jeden Genrefreund begeistern. Holy Shit!

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Ernst Hofbauer Kuei Chi Hung 1970er female nudity Sexploitation Shaw Brothers


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HORTON HÖRT EIN HU!


HORTON HÖRT EIN HU! HORTON HÖRT EIN HU! (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Horton Hears a Who! | USA 2008 | Regie: Jimmy Hayward/Steve Martino)


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Der sympathische Elefant Horton (Jim Carrey) hört aus einem Staubkorn einen Laut und findet heraus, dass sich innerhalb dieses Staubkorns eine eigene Welt befindet, nämlich Whoville. Nun liegt es an Horton, das Staubkorn an einen sicheren Platz zu bringen und so das Überleben der Einwohner von Whoville zu garantieren. Doch diese Aufgabe gestaltet sich schwieriger als erwartet...

Mal wieder was aus der Animationsabteilung. Horton hört ein Hu! ist die Verfilmung eines wohl ziemlich bekannten Kinderbuches, welches mir persönlich allerdings gänzlich unbekannt ist. Ob die Verfilmung also der Vorlage gerecht wird kann ich in keinster Weise beurteilen. Auffällig ist auf jeden Fall, dass Horton hört ein Hu! tatsächlich mal wieder ein Animationsfilm ist, der hauptsächlich - vielleicht sogar ausschließlich - auf Kinder als Zielpublikum ausgerichtet ist. Andere Beiträge der letzten Jahre - wie beispielsweise die Ice Age-Reihe - waren meines Erachtens ja durchaus so konzipiert, dass sie auch auf ein erwachsenes Publikum abzielen sollten. In Horton hört ein Hu! ist alles kunterbunt und die einfache Botschaft des Films wird kindgerecht serviert. Das angesprochene Zielpublikum dürfte also durchaus seine helle Freude an dem Streifen haben. Aber auch mir als erwachsenen Zuschauer haben diese bunten und mit viel Liebe zum Detail gezeichneten Welten viel Spaß bereitet und bei so manchem Dialog zwischen Horton und dem Bürgermeister von Whoville konnte auch ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Netter Film und insbesondere für Kinder wohl eine wunderschöne Angelegenheit.

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Jimmy Hayward Steve Martino Jim Carrey Steve Carell Seth Rogen Jonah Hill Dan Fogler 2000er


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DER HUND VON BLACKWOOD CASTLE


DER HUND VON BLACKWOOD CASTLE DER HUND VON BLACKWOOD CASTLE (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Der Hund von Blackwood Castle | Deutschland 1968 | Regie: Alfred Vohrer)


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Obwohl Jane Wilson (Karin Baal) das gerade erst geerbte Anwesen Blackwood Castle unter keinen Umständen verkaufen will, tauchen immer wieder Kaufinteressenten im Schloss auf die reges Interesse an einem Erwerb zeigen. Da allerdings praktisch jeder dieser Interessenten kurze Zeit später unter mysteriösen Umständen im Moor sein Leben lassen muss, ruft dies Sir John (Siegfried Schürenberg) auf den Plan, der gemeinsam mit seiner Sekretärin Mabel Finley (Ilse Pagé) herauszufinden versucht, welches Geheimnis Blackwood Castle umgibt...

Nachdem Die blaue Hand und Der Mönch mit der Peitsche mich nicht mehr ganz überzeugen konnten und ich schon Befürchtungen hatte, die negativen Stimmen zur Farb-Ära würden sich langsam aber sicher bestätigen, kriegt Vohrer mit Der Hund von Blackwood Castle wieder die Kurve und liefert einen absolut überzeugenden Beitrag zur Reihe ab. Die Story ist ziemlich spannend geraten und manchmal kommt sogar kurz die typische Wallace-Atmosphäre auf. Mit Heinz Drache und Horst Tappert gibt es zudem zwei echte Schwergewichte in den Hauptrollen, Siegfried Schürenberg ist als Sir John wieder für die Lacher verantwortlich und mit der ungemein attraktiven Karin Baal gibt es auch mal wieder einen extrem schnuckeligen Love Interest. Bin mal gespannt, ob diese Qualität jetzt gehalten werden kann, oder ob das nur ein letztes Aufbäumen vor dem endgültigen Niedergang der Reihe war.

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Horst Tappert Alfred Vohrer 1960er Euro Crime


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FRANKENSTEINS UNGEHEUER


FRANKENSTEINS UNGEHEUER FRANKENSTEINS UNGEHEUER (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: The Evil of Frankenstein | Großbritannien 1964 | Regie: Freddie Francis)


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Baron Frankenstein (Peter Cushing) ist - nachdem sein Labor von einem Priester zerstört wurde - mal wieder auf der Flucht und zieht sich gemeinsam mit seinem Assistenten Hans (Sandor Elès) auf sein altes Schloss nach Karlsbad zurück. Dort muss er feststellen, dass praktisch sein ganzes Hab und Gut vom raffgierigen Bürgermeister (David Hutcheson) beschlagnahmt wurde und entdeckt außerdem, sehr zu seiner Überraschung, dass die von ihm einst geschaffene Kreatur (Kiwi Kingston) hoch in den Bergen und praktisch unversehrt im Eis eingefroren wurde...

6 Jahre nach Teil 2 kam mit Frankensteins Ungeheuer im Jahr 1964 der dritte Film der von den britischen Hammer Studios produzierten Reihe in die Kinos. Regie führte dieses Mal Freddie Francis und nicht mehr Terence Fisher. Der Qualität des Streifens hat das nicht im Geringsten geschadet. Auch Frankensteins Ungeheuer kann mit den typischen Markenzeichen der Hammer-Produktionen punkten, sprich: Settings und Atmosphäre passen wie die Faust aufs Auge. Baron Frankenstein kehrt in sein altes, verwahrlostes Schloss zurück, findet kurze Zeit später in einer Berghöhle seine erste Kreatur - eingefroren im Eis - wieder und macht sich erneut an die Arbeit. Die Maske des Monsters ist dabei richtig schön gruselig geworden und die Helfershelfer des Barons bestehen aus teils ziemlich skurrilen Figuren. Frankensteins Ungeheuer hat tatsächlich so einiges zu bieten und überrascht stellenweise sogar mit ziemlich schwarz-humorigen Momenten und einem gesunden Schuss wehmütiger, fast melancholischer Stimmung. Ich bin jetzt schon auf die Weiterführung der Reihe mit Frankenstein schuf ein Weib - wieder von Regisseur Terence Fisher - gespannt und hoffe sehr, dass der Frankenstein-Reihe das Schicksal der Dracula-Reihe von Hammer erspart bleibt. Bei der konnte man ab dem vierten Film ja leider doch einen deutlichen Qualitätsabfall feststellen.

TRAILER:


Peter Cushing Freddie Francis 1960er Sequel Hammer Film


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HARRY POTTER UND DER HALBBLUT-PRINZ


HARRY POTTER UND DER HALBBLUT-PRINZ :deepshit: HARRY POTTER UND DER HALBBLUT-PRINZ :deepshit: (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Harry Potter and the Half-Blood Prince | Großbritannien/USA 2009 | Regie: David Yates)


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Das sechste Jahr von Harry Potter (Daniel Radcliffe) an der Zauberschule Hogwarts steht ganz im Zeichen der Vorbereitungen des Zauberschülers auf einen eventuellen Angriff des dunklen Lord Voldemort...

Oh mein Gott. Mit den Potter-Filmen und mir wird das in diesem Leben wohl nichts mehr. Obwohl ich nach dem letzten Teil schon etwas Hoffnung hatte, dass es mit der Reihe doch wieder aufwärts gehen könnte. Aber was David Yates nun mit dem sechsten Film angestellt hat, lässt jegliche Hoffnung schwinden. Der Film dauert 2,5 Stunden und es passiert größtenteils nichts. Am Ende erscheint dann "Gandalf" im grellen Licht (da hatten sich die Macher wohl kurz im Film geirrt), es gibt ein bisschen Feuer und "Gandalf" stirbt. Dann kommt endlich der mit Abstand beste Part des Streifens: der Abspann - und mit ihm die Gewissheit, dass die zuvor ertragenen Qualen vorbei sind. Vielleicht war das ja auch die Ruhe vor dem Sturm und die Verfilmung des siebten und letzten Buches - verteilt auf gleich zwei Streifen - entschädigt dann für die unzähligen Stunden an Langeweile, die ich mit den meisten Potter-Filmen zuvor ertragen musste. Farbe beim Trocknen oder Gras beim Wachsen zuzusehen wäre rückblickend betrachtet wohl die kurzweiligere und vergnüglichere Alternative gewesen.
Wer sich jetzt fragt, weshalb ich mir das überhaupt antue: Meine Frau ist schuld. Die ist doch tatsächlich ein großer Fan der Bücher und auch der Filme und ihr zuliebe lasse ich mich dann auch gerne mal 150 Minuten von den nervigen Zauberschülern quälen.

TRAILER:


Alan Rickman Helena Bonham Carter David Yates 2000er Sequel Oscar Nominee


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POLICE ACADEMY 3 - UND KEINER KANN SIE BREMSEN!


POLICE ACADEMY 3 - UND KEINER KANN SIE BREMSEN! POLICE ACADEMY 3 - UND KEINER KANN SIE BREMSEN! (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Police Academy 3: Back in Training | USA 1986 | Regie: Jerry Paris)


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Zwei staatliche Polizeiakademien kosten zu viel Geld und aus diesem Grund soll eine davon geschlossen werden. Welche der beiden Akademien es treffen wird, soll in einem Wettstreit beider Akademien entschieden werden. Commandant Lassard (George Gaynes) aktiviert aus diesem Grund alte Kadetten wie Mahoney (Steve Guttenberg), Hightower (Bubba Smith) und Tackleberry (David Graf). Diese sollen ihm als Ausbilder aushelfen und dafür sorgen, dass nicht die Konkurrenz-Akademie von Commandant Mauser (Art Metrano) als Sieger aus dem Wettstreit hervorgeht...

Der dritte Teil der Reihe ist wieder ein Stück besser als der unmittelbare Vorgänger und kommt sogar fast an den grandiosen Auftakt heran. Die Gags zünden größtenteils, mit den Kadetten Zed (Bobcat Goldthwait) und Sweetchuck (Tim Kazurinsky) ist ein ganz wunderbares neues Duo auf der Seite der "Guten" hinzugekommen und Art Metrano als Commandant Mauser ist wieder mal grandios in seiner Rolle. Schön auch, dass Leslie Easterbrook als Callahan wieder mit von der Partie ist. Alles in allem präsentieren sich Mahoney, Hightower, Tackleberry, Jones & Co. in absoluter Hochform und allein das actionreiche Finale rechtfertigt die Sichtung des Streifens. Das ist im Endeffekt eine einzige, wunderbare Referenz an die Actionfilme der damaligen Zeit. Allein die Szene, in der Tackleberry in bester Chuck-Missing in Action-Norris-Manier aus dem Wasser auftaucht, ist pures Gold.

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Jerry Paris Steve Guttenberg Leslie Easterbrook 1980er Sequel


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THE LAST HOUSE ON THE LEFT (Extended Cut)


THE LAST HOUSE ON THE LEFT (Extended Cut) THE LAST HOUSE ON THE LEFT (Extended Cut) (Blu-ray: Universal, Großbritannien)
(OT: The Last House on the Left | USA 2009 | Regie: Dennis Iliadis)


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Als die beiden Freundinnen Mari (Sara Paxton) und Paige (Martha MacIsaac) dem schüchternen Justin (Spencer Treat Clark) mit der Aussicht auf einen Joint in ein Motelzimmer folgen, hätten sie nicht gedacht, dass kurz darauf ihre komplette Welt zusammenbricht. Die Mädchen geraten in die Hände von Justins Vater, des brutalen Krug (Garrett Dillahunt), und seiner Bande...

An die Horrorfilm-Remake-Welle der letzten Jahre habe ich mich mittlerweile schon gewöhnt und so skeptisch wie manch andere Genrefans stehe ich den vielen Neuinterpretationen ja sowieso nicht gegenüber. Da wechseln sich Licht und Schatten ab und nicht wenige der viel beschimpften Filme haben mir sogar richtig gut gefallen. Wenn dann aber plötzlich einer der persönlichen Lieblinge eine Neuauflage erfährt, kommt auch bei mir eine gewisse Skepsis auf. Cravens The Last House on the Left halte ich für einen der großartigsten Terrorfilme aller Zeiten und ob es gelingen würde, den adäquat in die Neuzeit zu transportieren, wagte ich doch zu bezweifeln. Unberechtigterweise, wie sich nun herausgestellt hat. Denn die Neuauflage aus dem Jahr 2009 ist ein richtig guter Film geworden. Regisseur Dennis Iliadis unternimmt erst gar nicht den Versuch, die dreckige und rohe Atmosphäre des Originals zu kopieren und er unternimmt auch keinen Versuch, die Rolle des Krug mit einer zweitklassigen David-Hess-Kopie zu besetzen. Das wäre wohl sowieso nicht gelungen. Stattdessen orientiert er sich lose an der Vorlage - die ja letztendlich auch nur ein Remake von Bergmans Die Jungfrauenquelle war - und erzählt die Geschichte auf seine eigene Art und Weise. Und die kann sich wirklich sehen lassen. War Cravens Film in erster Linie abstoßend und schockierend, so ist Iliadis' Variante vor allem richtig schön spannend geraten und mit einigen wirklich derben Härten ausgestattet. Kein Wunder, dass dem Streifen in der ungekürzten Fassung eine FSK-Freigabe verwehrt geblieben ist. Auch die Schauspieler können größtenteils überzeugen; insbesondere Riki Lindhome in der Rolle der Sadie spielt ihren Part herrlich schön böse. Wenn es etwas an dem Film auszusetzen gibt, dann ist es der "final kill", der mir dann doch etwas zu übertrieben vorkam und ich bin froh, dass Iliadis solche Sperenzchen nicht schon zu früheren Zeitpunkten im Film platziert hat.

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Dennis Iliadis 2000er female nudity Rache Remake Torture Porn Shocksploitation


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TERRIFYING GIRLS' HIGH SCHOOL: LYNCH LAW CLASSROOM


TERRIFYING GIRLS' HIGH SCHOOL: LYNCH LAW CLASSROOM TERRIFYING GIRLS' HIGH SCHOOL: LYNCH LAW CLASSROOM (DVD: Panik House, USA)
(OT: Kyôfu joshikôkô: Bôkô rinchi kyôshitsu | Japan 1973 | Regie: Norifumi Suzuki)


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Drei jugendliche Straftäterinnen (Miki Sugimoto, Misuzu Oota und Seiko Saburi) werden in eine entsprechende Reformschule eingewiesen und sehen sich dort schnell mit einem von der Schulleitung eingesetzten, aus Schülerinnen bestehenden Disziplinarkomitee unter der Leitung der skrupellosen Maki (Reiko Ike) konfrontiert. Um ihre Mitschülerinnen zu disziplinieren schreckt Maki auch vor Folter und Mord nicht zurück...

Ein ganz vorzügliches Beispiel für regelrecht amoklaufendes Exploitation-Kino aus Japan. Was Regisseur Norifumi Suzuki - auch verantwortlich für den tollen Beautiful Girl Hunter - mit Terrifying Girls' High School: Lynch Law Classroom auf den Zuschauer loslässt, muss man einfach gesehen haben um es glauben zu können. Bereits in den ersten paar Minuten hagelt es - um die Protagonistinnen des bunten Treibens vorzustellen - regelrechte Exzesse aus Sadismen und Gewalt und wenn man im Anschluss kurz zum Durchschnaufen kommt und denkt, Suzuki würde es nun etwas ruhiger und gemäßigter angehen lassen, wird man schon wieder mit den nächsten "Höhepunkten" konfrontiert. Der Streifen versinkt förmlich in seinen Schauwerten, bleibt dabei überraschenderweise aber immer spannend und interessant. Der Handlungs- und Charakterentwicklung schadet der aus Sex und Gewalt bestehende Overkill nämlich keineswegs. Und dann hat Regisseur Suzuki die Hauptrollen der beiden rivalisierenden Anführerinnen auch noch mit zwei ganz hervorragenden Darstellerinnen - Miki Sugimoto (bekannt aus Zero Woman: Red Handcuffs) und Reiko Ike (bekannt aus Sex & Fury und Female Yakuza Tale) – besetzt, die sowohl mit ihren körperlichen Reizen und Kampfkünsten als auch mit ihrem schauspielerischem Talent auf ganzer Linie überzeugen. Von mir gibt's ne dicke Empfehlung für den Streifen und ich bin schon sehr gespannt, was mich in der Pinky Violence Collection vom leider nicht mehr existierenden US-Label Panik House Entertainment noch alles erwartet.

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Norifumi Suzuki Miki Sugimoto Reiko Ike 1970er female nudity Sequel Toei Pink Eiga


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ROMY


ROMY ROMY (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Romy | Deutschland 2009 | Regie: Torsten C. Fischer)


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Als Tochter eines Schauspielerehepaares geboren, träumt Romy Schneider (Jessica Schwarz) bereits in jungen Jahren ebenfalls von einer Karriere auf der großen Leinwand. Mit der Rolle der Sissi gelingt ihr der absolute Durchbruch und sie wird zum gefeierten Star. Doch der Ruhm hat auch Schattenseiten...

Romy Schneider dürfte wohl unbestritten eine der größten Schauspielerinnen sein, die das deutsche Kino je hervorgebracht hat. Ein Film über das - oft auch tragische - Leben dieser Ikone musste früher oder später einfach verwirklicht werden. Bereits Anfang 2008 wurde eine deutsch-französische Kinoproduktion über das Leben von Romy Schneider mit - der Schock war zumindest bei mir ziemlich groß - dem GZSZ-Sternchen und - in meinen Augen - Nulltalent Yvonne Catterfeld in der Hauptrolle angekündigt. Dieses Projekt hat sich glücklicherweise im Sommer 2009 endgültig zerschlagen, dafür kam nur wenige Monate später diese, im Herbst/Winter 2008 gedrehte TV-Produktion heraus. In der Titelrolle ist mit Jessica Schwarz nun auch eine echte Schauspielerin zu bewundern und die macht ihre Sache wirklich richtig gut. In manchen Einstellungen ist die Ähnlichkeit mit Romy Schneider richtiggehend verblüffend. Teilweise in Rückblenden und im halb-dokumentarischen Stil erzählt, bringt Regisseur Torsten C. Fischer das Leben der Romy Schneider auf dem heimischen Fernsehschirm. Das Biopic punktet auf jeden Fall mit seinen durch die Bank überzeugenden Darstellern - allen voran die schon genannte Jessica Schwarz - und der Tatsache, dass die wohl wichtigsten Stationen im Leben von Romy Schneider in die Handlung integriert worden sind. Letzteres ist aber auch die große Schwäche des Films, denn bei dem äußerst bewegten Leben der Schauspielerin kratzt der Streifen meistens nur an der Oberfläche. Anstatt zu versuchen, von der Kindheit bis zum Tod alles gleichberechtigt zu behandeln, wäre es vielleicht besser gewesen, sich auf ihre Karriere in Frankreich zu konzentrieren und die Jahre zuvor nur kurz anzureißen. So wirkt Romy zeitweise arg gehetzt und für den Film in dieser Form wäre ein Zweiteiler wohl die bessere Alternative gewesen.

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Torsten C. Fischer Jessica Schwarz 2000er 40er Jahre 50er Jahre 60er Jahre 70er Jahre 80er Jahre


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POLICE ACADEMY 2 - JETZT GEHT'S ERST RICHTIG LOS!


POLICE ACADEMY 2 - JETZT GEHT'S ERST RICHTIG LOS! POLICE ACADEMY 2 - JETZT GEHT'S ERST RICHTIG LOS! (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Police Academy 2: Their First Assignment | USA 1985 | Regie: Jerry Paris)


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Nach ihrem erfolgreichen Abschluss an der Polizeiakademie werden Mahoney (Steve Guttenberg), Hightower (Bubba Smith), Tackleberry (David Graf), Jones (Michael Winslow) und Co. auf die Bevölkerung losgelassen und zu ihrem ersten Einsatz gerufen. Es gilt einer Rockergruppe um den exzentrischen Anführer Zed (Bobcat Goldthwait) das Handwerk zu legen...

So, die Fortsetzung gleich hinterher geschoben. Teil 2 hatte ich als den schwächsten der ersten vier Filme in Erinnerung und dabei scheine ich mich nicht getäuscht zu haben. Insbesondere im Finale geht dem Film doch ziemlich die Puste aus. Zuvor sehen wir die wüste Chaotentruppe bei ihrem ersten richtigen Auftrag. Dabei wurde fast die komplette Besetzung des ersten Teils erneut verpflichtet. Lediglich Kim Cattrall ist nicht mehr mit von der Partie - Mahoney hat in diesem Film keinen Love Interest zur Seite gestellt bekommen - und auf Ausbilderseite muss man auf Leslie Easterbrook (Sgt. Callahan) und G.W. Bailey (Lt. Harris) verzichten, wobei letzterer in seiner Arschlochrolle adäquat durch Art Metrano als Captain Mauser ersetzt wird. Nicht alle Gags zünden hier ähnlich gut wie im Vorgänger, für eine ordentliche Anzahl an Lachern ist dennoch gesorgt. Äußerst witzig war insbesondere das Wiedersehen mit Bobcat Goldthwait in der Rolle des Zed und mit Tim Kazurinsky als gepeinigter Händler. Beide werden im nächsten Teil in den Polizeidienst wechseln und aus Teil 3 - so zumindest meine Erinnerung an den Streifen - den neben Teil 1 besten Film der Reihe machen. Und auf den freue ich mich jetzt schon ziemlich.

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Steve Guttenberg Jerry Paris 1980er Rache Sequel


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POLICE ACADEMY - DÜMMER ALS DIE POLIZEI ERLAUBT


POLICE ACADEMY - DÜMMER ALS DIE POLIZEI ERLAUBT POLICE ACADEMY - DÜMMER ALS DIE POLIZEI ERLAUBT (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Police Academy | USA 1984 | Regie: Hugh Wilson)


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Eine ganze Truppe kompletter Chaoten (u.a. Steve Guttenberg, Michael Winslow, Bubba Smith, David Graf) bewirbt sich - teils freiwillig, teils gezwungenermaßen - bei der Polizeiakademie um die Polizistenlaufbahn einzuschlagen. Dem fiesen Ausbilder Lt. Harris (G.W. Bailey) sind die Neuankömmlinge allesamt ein Dorn im Auge und er ist fest entschlossen, den kompletten Jahrgang durchfallen zu lassen. Doch dabei hat er die Rechnung ohne die Chaotentruppe gemacht, denn die überrascht mit nicht zu erwartenden Fähigkeiten...

Vor manchem Wiedersehen mit Filmen aus der frühesten Jugend hat man einfach Angst. Mir geht es schon seit Jahren mit der Police Academy-Reihe so. Die Box steht schon eine gefühlte Ewigkeit unangetastet im Regal und bisher konnte ich mich einfach nie dazu aufraffen mit einer erneuten Sichtung der Streifen nach wohl über 20 Jahren den entsprechenden Trip in die Vergangenheit zu wagen. Ich habe - zumindest die ersten 4 Filme - in den 80er Jahren regelrecht geliebt und bin praktisch mit ihnen aufgewachsen. Die Angst vor einer ernüchternden Neusichtung ist gerade bei diesen Filmen weitaus größer als bei anderen Streifen aus der Jugend.
Durch den Gastauftritt von Steve Guttenberg in der zweiten Staffel von Veronica Mars wurde ich mal wieder an die Reihe erinnert und habe nun ein Wiedersehen gewagt. Und was soll ich sagen, es war ein einfach herrlicher Trip in die Vergangenheit. Schon bei den ersten Klängen des Titelthemas fühlte ich mich wie in einer Zeitmaschine und spätestens als dann die einzelnen Hauptcharaktere nach und nach vorgestellt wurden (Mahoney beim "Einparken" usw.) hat es mich wieder vollkommen gepackt. Eine neutrale Bewertung dieses Films ist mir nur schwer möglich. Dafür ist der Nostalgiefaktor einfach viel zu groß. Ich konnte mich - auch nach dieser wirklich langen Zeit - noch an praktisch jedes Detail erinnern (keine Ahnung, wie oft ich diesen und insbesondere auch den dritten Teil früher gesehen habe) und hatte teilweise regelrecht Tränen vor Lachen in den Augen. Der Streifen ist tatsächlich ein Meilenstein der 80er Jahre und ich freue mich jetzt schon auf die ganzen Nachfolger - auch wenn mir vollkommen bewusst ist, dass die hohe Qualität des Erstlingswerks nie mehr erreicht wurde.

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Kim Cattrall Leslie Easterbrook Steve Guttenberg Hugh Wilson 1980er female nudity


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THE MINI-SKIRT MOB


THE MINI-SKIRT MOB THE MINI-SKIRT MOB (DVD: MGM, USA)
(OT: The Mini-Skirt Mob | USA 1968 | Regie: Maury Dexter)


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Getrieben von Eifersucht macht die attraktive Shayne (Diane McBain), Anführerin der Motorradgang "The Mini-Skirt Mob", gemeinsam mit ihrer Bande (u.a. Patty McCormack, Harry Dean Stanton) Jagd auf ihren früheren Liebhaber Jeff (Ross Hagen) und dessen frisch angetrauter Braut Connie (Sherry Jackson). Was für die meisten Mitglieder der Gang zunächst nur ein harmloser Spaß zu sein scheint, entwickelt sich durch Shaynes Hass auf Jeff und Connie jedoch schon bald zum blutigen Ernst...

Seit der Sichtung des leider nicht allzu sehr gelungenen Hell Ride vor einigen Wochen hatte ich mal wieder Lust auf eines der Vorbilder und die Wahl fiel auf The Mini-Skirt Mob, ein in vielerlei Hinsicht ungewöhnlicher Biker-Film. Zum einen geben hier die Frauen den Ton an und stellen so das starke Geschlecht dar, zum anderen handelt es sich bei der Story um eine lupenreine Westerngeschichte und dann kann man den im Jahr 1968 entstandenen Film auch noch durchaus als etwas gemäßigten Vorgänger der Terrorstreifen der 70er Jahre - insbesondere Fight for Your Life, aber auch The Last House on the Left kommen mir in den Sinn - sehen. Da der Streifen es zudem auch noch schafft über die nahezu komplette Laufzeit die Spannung hoch zu halten, mit einigen überraschenden Härten und Gemeinheiten aufwartet und mit seiner vorzüglich gewählten weiblichen Besetzung mehr als nur einen echten Hingucker zu bieten hat, gibt es an The Mini-Skirt Mob eigentlich nichts zu mäkeln.

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Maury Dexter 1960er female nudity Rache American International Biker Movie


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CHICAGO POKER


CHICAGO POKER CHICAGO POKER (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Truck Turner | USA 1974 | Regie: Jonathan Kaplan)


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Als Kopgeldjäger Truck Turner (Isaac Hayes) gemeinsam mit seinem Partner Jerry (Alan Weeks) den flüchtigen Zuhälter Gator (Paul Harris) dingfest machen will, kommt dieser dabei zu Tode. Gators Geliebte Dorinda (Nichelle Nichols) setzt daraufhin ein Kopfgeld auf Truck aus und schon bald ist die gesamte Unterwelt hinter ihm her...

Mit Chicago Poker hat Regisseur Jonathan Kaplan definitiv ein Highlight des Blaxploitation-Kinos abgeliefert und vor Filmen wie Coffy, Foxy Brown oder auch Shaft muss sich der Streifen um den Kopfgeldjäger Truck Turner, der vom Jäger zum Gejagten wird, wahrlich nicht verstecken. Isaac Hayes in der Rolle des (Original)-Titel-Helden ist einfach eine verdammt coole Rampensau, der Streifen ist zudem ausgesprochen spannend geraten, bietet tolle Actionsequenzen (Schießereien, Verfolgungsjagden - alles da, was das Herz begehrt) und überzeugt darüber hinaus mit einem nicht zu verachtenden Maß an Härte. Und über den wieder mal grandiosen Soundtrack und diese wunderbare Atmosphäre der 70er Jahre muss ich wohl keine großen Worte verlieren. Selbst Leute, die mit dem Genre bisher nicht sonderlich viel anfangen konnten bzw. nicht so sehr mit dem Blaxploitation-Kino vertraut sind, dürfen hier gerne mal einen Blick wagen. Ein absoluter Volltreffer!

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Dick Miller Los Angeles American International Blaxploitation female nudity car chase Jonathan Kaplan 1970er Yaphet Kotto Rache


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ALPHAVILLE


ALPHAVILLE ALPHAVILLE (DVD: Kinowelt/Arthaus, Deutschland)
(OT: Alphaville, une étrange aventure de Lemmy Caution | Frankreich/Italien 1965 | Regie: Jean-Luc Godard)


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Geheimagent Lemmy Caution (Eddie Constantine) erhält den Auftrag, im futuristischen Alphaville die Machenschaften des Wissenschaftler Professor von Braun (Howard Vernon) zu unterbinden. Der hat den Supercomputer Alpha 60 entwickelt und mit dessen Hilfe wurden praktisch alle Menschen in Alphaville in willenlose Sklaven verwandelt...

Noch mal Arthouse und noch ein Treffer. Alphaville von Jean-Luc Godard überzeugt nun weniger durch eine fesselnde Geschichte - im Grunde genommen ist der Plot sogar ziemlich vernachlässigbar - sondern vielmehr durch die eingesetzten Stilmittel. Der Streifen ist ein echter Leckerbissen in audio-visueller Hinsicht. Das Spiel mit Licht- und Schatteneffekten, die Schnitttechnik und insbesondere die Geräuschkulisse erschaffen eine schier unglaublich intensive Atmosphäre die mich komplett in ihren Bann gezogen hat. So eine Gänsehaut-Atmo ist mir schon lange nicht mehr untergekommen und für die immer wieder einsetzende Computerstimme aus dem Off ist der Begriff "scary" noch arg untertrieben. Toller Film!

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Jean-Luc Godard 1960er Nahe Zukunft Dystopie


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THE DIARY OF A CHAMBERMAID


THE DIARY OF A CHAMBERMAID THE DIARY OF A CHAMBERMAID (DVD: Optimum, Grroßbritannien)
(OT: Le journal d'une femme de chambre | Frankreich/Italien 1964 | Regie: Luis Buñuel)


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Als Celestine (Jeanne Moreau) ihre neue Stelle als Kammerzofe im Haus der Familie Monteil antritt, muss sie sehr schnell erkennen, dass sie im Haus einer äußerst schwierigen Familie angeheuert hat. Die Herrin des Hauses (Françoise Lugagne) ist frigide und verbittert, der Gatte (Michel Piccoli) der Hausherrin jagt jedem Rock hinterher und deren Vater (Jean Ozenne) benutzt Celestine, um seinem Schuh-Fetisch zu frönen. Und schließlich ist da noch Joseph (Georges Géret), der Wortführer der sonstigen Angestellten des Hauses, der faschistische Hetzschriften verbreitet und versucht, bei Celestine zu landen...

Mal wieder ein Versuch mit dem Arthouse-Kino. Die sind bei mir ja - leider - eher selten von Erfolgen gekrönt. Aber ich gebe es nicht auf. Da mich Buñuels Belle de Jour vor längerer Zeit bereits komplett begeistern konnte, habe ich mich für einen weiteren Film aus dem Schaffensbereich dieses Regisseurs entschieden und diese Entscheidung habe ich zu keiner Sekunde bereut. Mit The Diary of a Chambermaid blickt Buñuel hinter die gutbürgerliche Fassade und enttarnt diese als regelrechten Moloch, in dem praktisch jeder der Beteiligten ein gewisses Maß Dreck am Stecken hat. Diesem Treiben zuzusehen macht auf der einen Seite wahrlich diebischen Spaß, ist auf der anderen Seite aber auch zeitweise so bitterböse und schwarzhumorig geraten, dass einem das Lachen förmlich im Halse stecken bleibt. Und über die ganz famosen Leistungen aller beteiligten Schauspieler will ich gar keine großen Worte verlieren. Fazit: Toll!

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Luis Buñuel Jeanne Moreau Michel Piccoli 1960er Rache 30er Jahre


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THE GIRL WITH HUNGRY EYES


THE GIRL WITH HUNGRY EYES THE GIRL WITH HUNGRY EYES (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: The Girl with the Hungry Eyes | USA 1967 | Regie: William Rotsler)


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Um ihre Geliebte Kitty (Adele Rein) vom männlichen Geschlecht fernzuhalten, schreckt Kampflesbe Tigercat (Cathy Crowfoot) auch vor Mord und Totschlag nicht zurück...

Sexploitation aus den 60ern. Hab mir da in den letzten Wochen und Monaten ja schon den einen oder anderen Streifen aus der "Schatztruhe" von Something Weird Video zu Gemüte geführt und auch an diesen charmant-naiven Filmchen kann ich mich gar nicht satt sehen. The Girl with Hungry Eyes ist eine weitere kleine Obskurität aus dieser längst vergangenen Zeit. Durch einen Sprecher aus dem Off als eine Art Aufklärungsfilm getarnt, verwöhnen die Filmemacher das männliche Zielpublikum in diesem - im Endeffekt erzkonservativen - Streifen zuerst mit ein paar nackten Tatsachen und stellen danach allen Ernstes die gleichgeschlechtliche Liebe als eine Art Krankheit dar. Es ist wirklich kaum zu fassen, was damals so alles das Licht der Leinwände erblicken konnte.
Rein unterhaltungstechnisch ist The Girl with Hungry Eyes - der unter dem Titel Teufel der Wollust im Jahr 1968 übrigens sogar in den deutschen Kinos startete (allerdings in einer um knapp 30 (!) Minuten gekürzten Rumpffassung) - allerdings eher am unteren Durchschnittslevel anzusiedeln. Das Nichts an Story wird auf gut 80 Minuten aufgebläht und für einen Film dieser Art ist das einfach viel zu lang. Da macht sich dann doch relativ schnell Langeweile breit. Im Endeffekt wirklich nur für Exploitation-Allesfresser wie mich interessant.

William Rotsler 1960er female nudity Sexploitation


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MALIBU BEACH


MALIBU BEACH MALIBU BEACH (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: Malibu Beach | USA 1978 | Regie: Robert J. Rosenthal)


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Dina (Kim Lankford), die neue Rettungsschwimmerin am Strand von Malibu, zieht die Blicke aller Männer auf sich. Insbesondere Ober-Macho Dugan (Steve Oliver) hat ein Auge auf die attraktive Schönheit geworfen. Als Dina und ihre besten Freundin Sally (Susan Player) sich ausgerechnet mit Dugans Erzrivalen Bobby (James Daughton) und dessen Kumpel Paul (Michael Luther) anfreunden, kommt es zu Reibereien am sonst so idyllischen Strand...

Typischer Crown-Stuff. In Malibu Beach geht es wieder mal vornehmlich um Sommer, Sonne, Strand, Parties, gute Laune und eine rassige neue Rettungsschwimmerin, die den männlichen Strandgästen den Kopf verdreht. Ein klitzekleines bisschen Romantik, eine gehörige Portion Gross-Out-Humor und ein nicht zu verachtendes Level an blanken Brüsten - letzteres insbesondere wegen eines Running Gags um einen Hund, der den sich sonnenden Schönheiten die Bikini-Oberteile klaut - machen aus Malibu Beach einen ausgesprochen kurzweiligen Teensploiter, der mich ganz vorzüglich zu unterhalten wusste. Ich mag diesen Kram einfach. Warum das so ist, kann ich eigentlich gar nicht erklären.

CLIP:


Robert J. Rosenthal Bill Adler 1970er Teensploitation female nudity Crown International Pictures


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BLIND WOMAN'S CURSE


BLIND WOMAN'S CURSE BLIND WOMAN'S CURSE (DVD: Discotek Media, USA)
(OT: Kaidan nobori ryû | Japan 1970 | Regie: Teruo Ishii)


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Akemi (Meiko Kaji), Anführerin eines Yakuza-Clans, hat alle Hände voll zu tun um einen rivalisierenden Clan davon abzuhalten, ihren Clan zu vernichten. Im ganzen Trubel taucht wie aus dem Nichts auch noch eine mysteriöse, blinde Schwertkämpferin (Hoki Tokuda) auf, die mit Akemi noch eine offene Rechnung zu begleichen hat...

Exploitation aus Japan hat mich bisher noch selten enttäuscht. Blind Woman's Curse von Regisseur Teruo Ishii war nun aber leider nicht wirklich überzeugend. Der Mix aus Samurai-, Yakuza-, Mystery- und Horrorfilmelementen wirkte auf mich größtenteils ziemlich unausgegoren und sonderlich fesseln konnte die Story in meinen Augen auch nicht. Zudem hätte ich mir ein bisschen mehr Screentime der Hauptdarstellerin gewünscht. Meiko Kaji - hier in einer ihrer frühen Rollen und noch vor Lady Snowblood- bzw. Female Prisoner-Ehren - geht in dem ganzen Wust fast ein bisschen unter. Schade drum. Ein wenig entschädigen konnte dann allerdings das komplett abgedrehte Finale, in dem es ordentlich zur Sache ging und in dem dann auch einige äußerst nette Blutfontänen-Effekte zu sehen waren.

TRAILER:


female nudity 1970er Meiko Kaji Teruo Ishii Nikkatsu Rache


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DIE 120 TAGE VON SODOM


DIE 120 TAGE VON SODOM DIE 120 TAGE VON SODOM (DVD: Legend/Universum, Deutschland)
(OT: Salò o le 120 giornate di Sodoma | Frankreich/Italien 1975 | Regie: Pier Paolo Pasolini)


Infos zum Film:
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Italien, 1944. Eine Gruppe wohlhabender Faschisten lässt verschiedene junge Frauen und Männer kidnappen und auf ein abgelegenes Schloss bringen. Dort müssen die Opfer zur Erfüllung der perversen Phantasien ihrer Peiniger herhalten...

Manche Filme will man sich eigentlich gar nicht ansehen. So ging es mir schon immer mit Die 120 Tage von Sodom. Aber letztendlich hat dann nach vielen Jahren doch die Neugier gesiegt und ich habe nun auch diese filmische Bildungslücke schließen können. Und ja, ich fand den Streifen tatsächlich so schockierend und abstoßend wie vielerorts zu lesen ist. Und doch hat er mich aufgrund seiner unglaublichen Kompromisslosigkeit dem Zuschauer gegenüber in gewisser Weise auch fasziniert. Ob ich ihn mir jemals wieder anschauen werde, wage ich allerdings zu bezweifeln. Dafür war mir die Erfahrung der Sichtung dann doch zu unangenehm. Konnte ich die Zyklen der Demütigungen und der extremen sexuellen Praktiken mit einer gehörigen Portion Ekelgefühl gerade noch so über mich ergehen lassen, empfand ich die Foltersequenzen am Ende des Films - in die der Zuschauer praktisch als Voyeur durch das Fernglas hineingezogen wird - als schier unerträglich. Ich gehe mal davon aus, dass Pasolini mit seinem Film einfach nur auf drastische Art und Weise zeigen wollte, wozu die Bestie Mensch fähig ist - das hat er definitiv eindrucksvoll geschafft. Aus dem Kopf verbannen - auch wenn man es sich vielleicht wünschen würde - kann man diesen Film wohl nicht mehr so schnell.

TRAILER:


Pier Paolo Pasolini 1970er female nudity 40er Jahre 2. Weltkrieg





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