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One Night Stands und wahre Liebe


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DIE TEUFELSWOLKE VON MONTEVILLE


DIE TEUFELSWOLKE VON MONTEVILLE DIE TEUFELSWOLKE VON MONTEVILLE (DVD: Anolis, Deutschland)
(OT: The Trollenberg Terror | Großbritannien 1958 | Regie: Quentin Lawrence)


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Eine unheimliche Wolke sorgt in der kleinen, in den Schweizer Alpen gelegenen Ortschaft Trollenberg für Angst und Schrecken. Bergsteiger verschwinden scheinbar spurlos und wenn überhaupt, wird lediglich der kopflose Leichnam der Vermissten gefunden. Der US-Wissenschaftler Alan Brooks (Forrest Tucker) und die telepathisch veranlagte Anne Pilgrim (Janet Munro) versuchen, die Mitarbeiter des ansässigen Forschungsinstituts bei der Untersuchung der Wolke zu unterstützen und so die mysteriösen Todesfälle aufzuklären...

Die 50er Jahre waren ja die absolute Hochzeit des Paranoia-Kinos, welches nicht wenige Monster, Aliens, usw. auf die Zuschauer losgelassen hat. Nicht nur in den USA wurden Filme dieser Art fast wie am Fließband gedreht, auch aus Großbritannien stammt der eine oder andere äußerst sehenswerte Genrevertreter. Einer dieser Streifen ist Die Teufelswolke von Monteville, der John Carpenter zu seinem späteren Meisterstück The Fog inspiriert hat. Bei Filmen dieser Art und aus der damaligen Zeit schreit man aus heutiger Sicht ja gerne laut das Wörtchen "Trash" und genießt die cineastischen Wundertüten dann auch aus der entsprechenden, scheinbar überlegenen Perspektive. Ich nehme mich da selbst keineswegs aus. Vom typischen 50er-Jahre-SF-Trash ist Die Teufelswolke von Monteville in meinen Augen jedoch ein gutes Stück entfernt. Die schauspielerischen Leistungen sind absolut gelungen, die erzeugte Atmosphäre wirkt bedrohlich und kommt schön gruselig rüber und die Monster sind - für damalige Produktionsstandards - ziemlich beeindruckend und richtig schön "creepy" geraten. Da rauschten schon weitaus schlechter gemachte Monster über den heimischen Bildschirm. Ich fühlte mich bestens unterhalten und spreche für Genrefreunde eine glasklare Empfehlung aus.

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Quentin Lawrence 1950er Alien


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GALAXY OF TERROR


GALAXY OF TERROR GALAXY OF TERROR (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Galaxy of Terror | USA 1981 | Regie: Bruce D. Clark)


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Gestrandet auf einem fernen Planeten, muss sich die Besatzung eines Raumschiffes mit scheinbar nicht erklärbaren Gefahren auseinandersetzen. Ein Crewmitglied nach dem anderen kommt unter mysteriösen Umständen ums Leben...

Ganz vorzügliches Alien-Ripoff aus der Corman-Schmiede. Eine gehörige Portion Spannung, gelungene Effekte, eine bedrohliche und düstere Atmosphäre und ein paar wirklich herrliche Schauwerte (Stichwort u.a.: Alien-Vergewaltigung) machen aus Galaxy of Terror einen absolut sehenswerten und verdammt unterhaltsamen Mix aus Science Fiction, Action, Horror und Mystery. Auf Schauspielerseite gibt es mit Edward Albert, Ray Walston, Zalman King, Robert Englund und Sid Haig das eine oder andere (Genre-)Schwergewicht zu bewundern und für das Production Design zeichnete kein geringerer als James Cameron verantwortlich. Wer also schon immer mal wissen wollte, wo Camerons futuristische Welten aus The Terminator und Aliens ihren Ursprung hatten, sollte sich mal diesen Streifen hier ansehen. Galaxy of Terror nimmt die Optik dieser beiden Filme praktisch vorweg und ist somit nicht nur "billiges" Ripoff eines Klassikers, sondern auch Vorbild zweier weiterer Großtaten des phantastischen Films.

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Bruce D. Clark Robert Englund Sid Haig 1980er female nudity Nahe Zukunft Alien New World Pictures


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SAW


SAW SAW (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Saw | Australien/USA 2004 | Regie: James Wan)


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Zwei Männer (Leigh Whannell und Cary Elwes) wachen angekettet in einem versifften und heruntergekommenen Baderaum auf. Sie sind die Opfer eines offensichtlich verrückten Killers, der ein teuflisches Spiel mit den beiden treiben möchte...

Man will ja auch irgendwie mitreden können. Aus diesem Grund werde ich mir nun mal die Saw-Reihe zu Gemüte führen. Teil 1 hatte ich damals kurz nach seinem Erscheinen gesehen und für gut befunden. Die darauffolgenden Filme zwar immer schön in die Sammlung integriert, aber bis heute nicht angesehen. Der Start nun mit einer Neusichtung des ersten Teils und ich war doch überrascht, wie wenig ich mich an die Geschehnisse im Film zurückerinnern konnte. Lediglich der letzte Plottwist ist im Gedächtnis geblieben. Wie es zu diesem letztendlich kommen sollte, hätte ich während der Sichtung aber nicht mehr sagen können. Aus diesem Grund war nun auch diese Zweitsichtung von Saw für mich eine äußerst spannende Angelegenheit. Natürlich wirken die diversen Plottwists teilweise etwas arg unglaubwürdig und konstruiert, bei einem Horror-Film muss man über solche Unzulänglichkeiten aber einfach hinwegsehen können. Ansonsten hätte man mit dem Genre wohl prinzipiell wenig Freude. Ich halte den Auftaktfilm zur Reihe auch heute noch für einen richtig guten Genrevertreter. Ob der ganze - sowohl positive als auch negative - Hype um den Film bzw. die Reihe gerechtfertigt ist, wage ich allerdings zu bezweifeln. Und so übermäßig brutal, gewalttätig, sadistisch usw. ist zumindest Teil 1 der Reihe übrigens auch nicht geraten.

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Danny Glover Dina Meyer Tobin Bell James Wan 2000er car chase Rache Torture Porn


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CRUEL INTENTIONS


CRUEL INTENTIONS :love: CRUEL INTENTIONS :love: (Blu-ray: Sony, Großbritannien)
(OT: Cruel Intentions | USA 1999 | Regie: Roger Kumble)


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Kathryn (Sarah Michelle Gellar) und ihr Stiefbruder Sebastian (Ryan Philippe) kommen aus einer äußerst wohlhabenden und in höchsten gesellschaftlichen Kreisen verkehrenden Familie und lieben es, ihre Mitmenschen zu manipulieren. Ihr neuestes Opfer ist die überaus prüde Annette (Reese Witherspoon), über deren Jungfräulichkeit Kathryn und Sebastian eine Wette abschließen...

Cruel Intentions hat vielleicht einen der besten Soundtracks aller Zeiten. In Verbindung mit dieser perfekten Musikwahl reiht sich praktisch ein magischer Moment an den nächsten. Bereits der Vorspann - zu den Klängen von Placebos "Every You Every Me" - erzeugt bei mir immer wieder pure Gänsehaut. Eine von vielen in den darauffolgenden 90 Minuten. Musikalischer Höhepunkt ist dann das Ende des Streifens mit "Bittersweet Symphony" von The Verve. Was für ein grandioses Finale für einen einfach nur großartigen Film. Cruel Intentions ist für mich - da kann nun jeder davon halten, was er will - einer der besten Filme der 90er Jahre. Ich liebe die Story (und zwar schon seit Stephen Frears Gefährliche Liebschaften), ich finde die Besetzung grandios und den Soundtrack - wie eingangs schon erwähnt - einfach nur brilliant. Ein Film, den ich mir immer und immer wieder ansehen kann.

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1990er Tara Reid Roger Kumble Sarah Michelle Gellar Ryan Phillippe Reese Witherspoon Selma Blair female nudity Rache Femme fatale


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RICA 3: JUVENILE'S LULLABY


RICA 3: JUVENILE'S LULLABY RICA 3: JUVENILE'S LULLABY (DVD: Media Blasters/Exploitation Digital, USA)
(OT: Konketsuji Rika: Hamagure komoriuta | Japan 1973 | Regie: Kôzaburô Yoshimura)


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Zum wiederholten Male landet Rica (Rika Aoki) in einer Anstalt für jugendliche Straftäterinnen und muss sich erneut mit den typischen Problemen in einer solchen Einrichtung auseinandersetzen. Doch dieses Mal hat die Anstaltsleitung noch weitaus mehr Dreck am Stecken als die zahlreichen Insassinnen. Denn Rica und ihre neuen "Freundinnen" sollen an einen Mädchenhändlerring verkauft werden...

Der Abschluss der Rica-Trilogie. Und was für einer. Teil 3 ist vielleicht sogar der beste Film der ganzen Reihe. Der Storyverlauf wirkt noch mal deutlich flüssiger als im direkten Vorgänger und ist - auch wenn es hier alles andere als lahmarschig zur Sache geht - mit dem regelrechten Plot-Overkill des Auftaktfilms schon gar nicht mehr zu vergleichen. Liebhaber zünftiger Japan-Exploitation kommen definitiv auf ihre Kosten, denn Rica 3: Juvenile's Lullaby spart wahrlich nicht an entsprechenden Schau- und Unterhaltungswerten und da Regisseur Kôzaburô Yoshimura - der Kô Nakahira auf dem Regiestuhl ablöste - in diesem Film zudem auch noch eine richtige Geschichte zu erzählen hat, gibt es neben den ganzen Schauwerten auch noch ein gehöriges Maß an Spannung obendrauf.
Möchte nach Sichtung aller drei Filme die komplette Trilogie auf jeden Fall wärmstens weiterempfehlen. Genreliebhaber sollten auf jeden Fall mal einen Blick riskieren.

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Rika Aoki Kôzaburô Yoshimura 1970er female nudity Rache Toho Sequel Pink Eiga Sexploitation WIP


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WAY OUT TOPLESS


WAY OUT TOPLESS WAY OUT TOPLESS (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Way Out Topless | USA 1967 | Regie: Lewis S. Francis)


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Eine Reise durch Stripclubs in Baltimore und Washington...

Was soll man zu einem Film wie Way Out Topless großartig schreiben? Im Endeffekt muss man das mal wieder selbst gesehen haben, um fassen zu können, welche Unglaublichkeiten im Sexploitation-Kino der 60er Jahre möglich waren. Jeder, der dieses Filmtagebuch bzw. diesen Blog ein bisschen verfolgt, wird wissen, dass ich Filme dieser Art hier schon zur Genüge besprochen habe und man sollte vielleicht meinen, irgendwann sei der Bodensatz erreicht und es geht nicht mehr absurder. Aber dank Something Weird Video stoße ich immer wieder auf neue Unglaublichkeiten. Way Out Topless beginnt als Art Dokumentation. Eine gönnerhafte Stimme teilt dem geneigten Zuschauer mit, dass nun auch Frauen den Herd kurz verlassen dürfen um sich in den in letzter Zeit in Mode gekommenen Fitness-Studios körperlich fit zu halten. Natürlich sagt diese Stimme das so nicht wörtlich, aber im übertragenen Sinne ist es doch ziemlich eindeutig. Weshalb die gezeigten Frauen in den Studios dann oben ohne trainieren wird allerdings nicht geklärt. Nach ca. 10 Minuten körperlicher Ertüchtigung wird dem zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich ungläubig dreinblickenden Zuschauer schließlich erklärt, weshalb körperliche Fitness für Frauen so wichtig ist. Es gibt nur einen Grund: damit diese in Stripclubs dem männlichen Publikum ihre Reize präsentieren können. Was danach folgt ist eine 50-minütige Reise durch Stripclubs in Baltimore und Washington, in der vollbusige Damen zu groovigen Sixties-Klängen sich ihrer Kleidung entledigen. Dann ist der Spuk zu Ende.
Richtig erschreckend an dem Streifen war für mich die Tatsache, wie sehr er mich einlullen konnte. Der groovige Sound aus den 60ern gepaart mit den teils wirklich verdammt attraktiven Stripperinnen ließ die gut 60 Minuten Laufzeit wie im Flug vergehen und irgendwie hätte ich dem bunten Treiben in dieser Mondo-Doku auch noch durchaus ein bisschen länger zusehen können. Ich bekomme langsam aber sicher Angst vor mir selbst.

Lewis S. Francis 1960er Mondo Sexploitation female nudity


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FROM PARIS WITH LOVE


FROM PARIS WITH LOVE :love: FROM PARIS WITH LOVE :love: (Blu-ray: Universum, Deutschland)
(OT: From Paris with Love | Frankreich 2010 | Regie: Pierre Morel)


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James Reece (Jonathan Rhys Meyers), Assistent des amerikanischen Botschafters in Paris, erledigt nebenbei kleinere Dienste für den amerikanischen Geheimdienst und hofft so, seine Karriere möglichst schnell vorantreiben zu können. Und tatsächlich erhält Reece nach diversen Botengängen und dem erfolgreichen Anbringen verschiedener Wanzen nun endlich eine etwas größere Aufgabe. Er soll Spezialagent Charlie Wax (John Travolta) vom Pariser Flughafen abholen und diesen bei dessen Mission unterstützen...

Zur Abwechslung mal ein richtig aktueller Film. Zumindest für meine Verhältnisse. Dürfte lange her sein, dass ich einen Film tatsächlich in dem Jahr gesehen habe, in dem er erschienen ist. Regisseur Pierre Morel hat ja bereits mit seinem Rachestreifen Taken mehr als nur eine Duftmarke gesetzt und mit From Paris with Love legt er jetzt so richtig los.
Der Film beginnt noch relativ ruhig und gediegen, zunächst wird die Figur von Jonathan Rhys Meyers vorgestellt. Der von ihm gespielte James Reece ist die rechte Hand des amerikanischen Botschafters in Paris und erledigt nebenbei für den amerikanischen Geheimdienst kleine Hilfsdienste wie Autokennzeichen austauschen oder Wanzen platzieren. Nun sein erster großer Auftrag: Er soll einen Agenten für Spezialaufträge vom Pariser Flughafen abholen und diesen bei seiner Arbeit unterstützen.
Nach gut 10 Minuten dann der erste Auftritt von John Travolta. Glatzköpfig, schmuddelig und übelst pöbelnd sitzt er in einem Zollbüro am Pariser Flughafen. Für die restliche Laufzeit des Films wird Travolta die vielleicht coolste Rampensau sein, die je durch einen Actionstreifen gestolpert ist. Gegen seinen Charlie Wax verkümmern Figuren wie John McClane oder Jack Bauer zu regelrechten Waisenknaben. Ab dem Zusammentreffen von Reece und Wax im Zollbüro entwickelt sich das Buddy-Movie zu einem Actionfilm, wie ich ihn in solcher Intensität und Härte schon lange nicht mehr gesehen habe. Travolta walzt förmlich über Paris hinweg und schießt - zumindest gefühlt - auf alles, was sich bewegt. Die eigentliche Handlung des Streifens verkommt zur absoluten Nebensache. Es regiert die Action - und die ist wirklich atemberaubend und mehr als abwechslungsreich inszeniert. Zeit zum Luft holen gibt es kaum und obwohl es wirklich an allen Ecken und Enden ständig kracht und scheppert fühlte ich mich von From Paris with Love nicht so überfordert wie beispielsweise von Shoot 'Em Up, bei dem der ganze Overkill irgendwann nur noch genervt hat.
Rein unterhaltungstechnisch ist das in meinen Augen der vielleicht beste Actionstreifen der letzten Jahre geworden und ich bin vom extremen Spaßfaktor des Films - in dem übrigens auch ein paar wirklich nette Oneliner (ich mochte die mit dem Holzhammer vorgetragene Pulp Fiction-Referenz) für eine gehörige Portion Humor sorgen - schlichtweg begeistert.
Ernst nehmen kann und darf man das Gezeigte selbstverständlich nicht. Denn From Paris with Love könnte durchaus als großer Bruder der alten Cannon-Filme aus den 80er Jahren durchgehen. Invasion USA und Delta Force lassen grüßen. Wer auf "political correctness" aus ist, wird bei Morels Film definitiv nicht fündig werden und natürlich kann man dem Streifen ärgerliche S/W-Malerei und reaktionäres Gedankengut vorwerfen. Um seinen Spaß mit dem Film zu haben, muss man darüber also definitiv hinwegsehen können.

TRAILER:


Jonathan Rhys Meyers Kelly Preston Pierre Morel John Travolta 2010er car chase Paris


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DER BERSERKER


DER BERSERKER DER BERSERKER (DVD: NEW, Deutschland)
(OT: Milano odia: la polizia non può sparare | Italien 1974 | Regie: Umberto Lenzi)


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Der größenwahnsinnige Kriminelle Giulio Sacchi (Tomas Milian) entführt mit zwei Komplizen Marilù Porrino (Laura Belli), die Tochter eines schwerreichen Industriellen und hofft auf ein stattliches Lösegeld. Ein schwieriger Fall für den ermittelnden Kommissar Grandi (Henry Silva), dem nur wenig Zeit bleibt, das Opfer aus den Händen seiner Kidnapper zu befreien...

Mal wieder amoklaufendes Exploitationkino, dieses Mal aus Italien. Umberto Lenzi lässt in seinem Poliziotto den in der Rolle des größenwahnsinnigen Kleinganoven Giulio Sacchi komplett durchdrehenden Tomas Milian auf die Zuschauer los und der macht auf seinem gnadenlosen Feldzug gegen Recht und Ordnung wahrlich keine Gefangenen. Ihm entgegengestellt ist der recht hilflos wirkende Henry Silva in der Rolle des Kommissars, der sich tatsächlich mit einem regelrechten Berserker - selten war ein deutscher Verleihtitel treffender als hier - auseinandersetzen muss. Und natürlich ist in diesem unglaublichen Feuerwerk aus Action, Gewalt und Kompromisslosigkeit auch noch Platz für attraktive Frauen. Laura Belli als Entführungsopfer, Anita Strindberg als Sacchis Freundin sowie Annie Carol Edel und Rosita Torosh als Opfer einer wirklich spektakulären Mordsequenz (Stichwort: Kronleuchter) sorgen für den einen oder anderen zusätzlichen Hingucker.

TRAILER:


female nudity Poliziotteschi Euro Crime 1970er Anita Strindberg Henry Silva Tomas Milian Umberto Lenzi


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UP!


UP! UP! (DVD: Arrow Films, Großbritannien)
(OT: Up! | USA 1976 | Regie: Russ Meyer)


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Die Ermordung des für seine extremen Sexorgien bekannten Altnazis Adolph Schwartz (Edward Schaaf) interessiert den ortsansässigen Sheriff Homer (Monty Bane) weniger. Stattdessen konzentriert er sich lieber auf das Disziplinieren von Verkehrssünderinnen. Und als Homer Zeuge wird, wie die überaus attraktive Tramperin Margo (Raven Da La Croix) in Notwehr einen Vergewaltiger tötet, rutschen die Ermittlungen im Mordfall Schwartz in Homers Prioritätenliste noch ein gutes Stück tiefer...

Nach den bereits ziemlich tollen Beyond the Valley of the Dolls und Faster, Pussycat! Kill! Kill! war Up! nun meine dritte Begegnung mit dem Kino von Russ Meyer und auch dieser Streifen konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Up! stammt aus Meyers Spätwerk und enthält so ziemlich alle Zutaten, die aus dem Busen-Fetischisten den wohl bekanntesten Sexploitation-Regisseur seiner Zeit gemacht haben. Nach einem absurd-komischen Anfang im S/M-Keller eines Altnazis und der Ermordung desselben durch einen maskierten Unbekannten mit Hilfe eines Piranhas geht es in Sachen Sex, Gewalt und nackten Tatsachen so richtig zur Sache. Nackte Schönheiten mit üppigen Oberweiten - verdammt noch mal, ist Raven De La Croix in der Rolle der Margo Winchester heiß -, obskure Gestalten, unerwartete Gewaltausbrüche und wirklich ausgesprochen erotische und mit viel Liebe zum Detail gefilmte Sexszenen verwöhnen den geneigten Zuschauer und sorgen für beste Unterhaltung. Die ursprüngliche Ausgangssituation des Films wird dabei mehr oder weniger links liegen gelassen, lediglich kurz eingestreute Sequenzen mit einer nackten Erzählerin - gespielt von der vollbusigen Kitten Natividad - erinnern an die Tat und erst zum Ende hin, wenn man sich als Zuschauer schon langsam zu fragen beginnt, was das Gezeigte eigentlich alles soll, schließt sich der Kreis. Ich war alles in allem ziemlich angetan von dem Streifen und freue mich schon auf weitere Sichtungen aus Meyers Filmographie.

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Russ Meyer 1970er female nudity Sexploitation


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DER SELTSAME FALL DES BENJAMIN BUTTON


DER SELTSAME FALL DES BENJAMIN BUTTON DER SELTSAME FALL DES BENJAMIN BUTTON (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: The Curious Case of Benjamin Button | USA 2008 | Regie: David Fincher)


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Als Greis geboren, wird Benjamin Button (Brad Pitt) von seinem Vater auf den Stufen eines Altenheimes ausgesetzt. Dort wächst er heran und während sein Geist im Laufe der Jahre älter wird, wird sein Körper im gleichen Maße jünger...

Finchers Der seltsame Fall des Benjamin Button wurde ja nun nicht überall mit übermäßigem Lob überschüttet. Verständlich, wenn man Filme wie The Game oder Fight Club als Maßstab heranzieht. Doch das hier ist eine komplett andere Baustelle. Bereits mit Zodiac hat Fincher bewiesen, dass er es auch äußerst ruhig angehen lassen kann und mit Der seltsame Fall des Benjamin Button führt er diesen Weg der Ruhe konsequent fort. Der Streifen über den als Greis geborenen Benjamin Button verlangt dem Zuschauer, insbesondere im ersten Drittel, einiges an Durchhaltevermögen ab. Denn sonderlich viel passiert anfangs nicht und ich empfand die erste Stunde schon als ziemlich zäh. Hat man sich aber erst einmal an den Erzählstil gewöhnt und lässt sich auf den Film ein, wird man umso mehr dafür belohnt. Der Streifen ist einfach nur wunderschön photographiert, die Schauspieler agieren durch die Bank großartig, vor der Arbeit der Maskenbildner kann man sich nur verbeugen und die ganze Atmosphäre des Films wird praktisch von Minute zu Minute intensiver. Das Finale ist dann großes Gefühlskino pur und einfach nur ergreifend. Und der zähe Start in diesen im Endeffekt dann einfach nur wunderbaren Film ist in den Schlussminuten schon längst vergessen.

TRAILER:


David Fincher Brad Pitt Cate Blanchett 2000er Oscar Winner Oscar Nominee 10er Jahre 20er Jahre 30er Jahre 40er Jahre 50er Jahre 60er Jahre 70er Jahre 80er Jahre 90er Jahre


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JENNIFER'S BODY


JENNIFER'S BODY JENNIFER'S BODY (Blu-ray: 20th Century Fox, Großbritannien)
(OT: Jennifer's Body | USA 2009 | Regie: Karyn Kusama)


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Jennifer (Megan Fox) und Needy (Amanda Seyfried) sind schon seit frühester Kindheit beste Freundinnen. Ein gemeinsamer Konzertbesuch hat für die Beziehung der beiden Teenager jedoch fatale Folgen...

Auch wieder ein Film, der praktisch überall in der Luft zerrissen wurde. Und auch hier stellt sich mir die Frage: Warum eigentlich? Hat auch nur einer der Kritiker ernsthaft etwas anderes erwartet als das, was er letztendlich zu sehen bekommen hat? Wenn ja, dann liegt hier in meinen Augen ein deutlicher Fall von Realitätsverlust vor. Fast so, als ob sich ein Death-Metal-Fan über ein neues Hip-Hop-Album beschweren würde. Der hätte doch gleich wissen müssen, dass er mit dieser Musik nichts anfangen kann.
Jennifer's Body ist eine kurzweilige, auf ein jüngeres Publikum zugeschnittene Mischung aus Teeniekomödie und Horrorfilm, mit einer wieder mal extrem scharfen Megan Fox als männermordenden Vamp, einer ganz vorzüglich aufgelegten Amanda Seyfried in der eigentlichen Hauptrolle als deren Freundin Needy, ein paar netten Effekten, ein bisschen Spannung, ein bisschen Erotik und einer gehörigen Portion Dialogwitz (allein das Wikipedia-Zitat ist ja wohl ein absoluter Brüller). Nicht mehr, aber ganz sicher auch nicht weniger. Wer sich an den vielleicht manchmal zu konstruiert wirkenden Dialogen stören sollte - meinetwegen, aber das Drehbuch stammt aus der Feder von Diablo Cody und jeder, der den - meines Erachtens - großartigen Juno gesehen hat, sollte wissen, was ihn dialogtechnisch erwartet. Keine Ahnung, ob die von mir angesehene Unrated-Fassung - welche nach Aussage von Regisseurin Kusama ihren Extended Director's Cut des Films darstellt - mit ihren knapp 70 Abweichungen von der Kinofassung aus Jennifer's Body einen komplett anderen Film macht und sich die ganze Kritik nur auf die mir unbekannte Kinofassung bezieht. Das mag ich nicht zu beurteilen und die Wahrscheinlichkeit, dass ich mir jemals die ebenfalls auf der Blu-ray enthaltene Theatrical Version des Streifens ansehe, dürfte gegen Null gehen. Sollte dies allerdings nicht der Fall sein, kann ich das ganze Gebashe gegen diesen Streifen beim besten Willen nicht nachvollziehen. Ich fühlte mich ganz hervorragend unterhalten.

TRAILER:


Karyn Kusama Megan Fox Amanda Seyfried Adam Brody 2000er Femme fatale


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SUNSHINE REGGAE AUF IBIZA


SUNSHINE REGGAE AUF IBIZA SUNSHINE REGGAE AUF IBIZA (DVD: Marketing, Deutschland)
(OT: Sunshine Reggae auf Ibiza | Deutschland 1983 | Regie: Franz Marischka)


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Als Landwirt Karl (Karl Dall) mit der Post eine Autogrammkarte der von ihm regelrecht angebeteten Sängerin Linda Lou (Isa Haller) bekommt, hält er diese für eine Liebeserklärung und begibt sich schnurstracks auf den Weg nach Ibiza um seine große Liebe zu finden...

Sag beim Abschied leise Servus. Dieses Motto war definitiv nichts für den früheren Schnulzen- und späteren Sexfilm-Regisseur Franz Marischka und so beendete dieser seine Karriere im Jahre 1983 mit einem Triple-Feature denkwürdiger Exploiter. Im Juli startete Die unglaublichen Abenteuer des Guru Jakob, im August war die Dirndljagd am Kilimandscharo an der Reihe und im November ließ Marischka mit Sunshine Reggae auf Ibiza die absolute Bombe platzen. Ich hatte den Streifen nun schon viele Jahre nicht mehr gesehen und das jetzige Wiedersehen war einfach nur grandios. Wie Karl Dall hier durch einen komplett sinn- und logik-befreiten Plot stolpert, wie hier in unglaublichster Art und Weise wohl wirklich alle existenten Kalauer und Karnevalsgags ohne Sinn und Verstand aneinandergereiht werden und wie hier dann zusätzlich noch Schauwert an Schauwert platziert wird, ist wirklich sagenhaft. Würde gerne mal Reaktionen von unbedarften Zuschauern beobachten, die ohne Vorkenntnis zum ersten Mal mit diesem Heuler konfrontiert werden. Das dürfte mindestens genauso unterhaltsam sein wie der Film selbst. Sunshine Reggae auf Ibiza ist pure Exploitation, ein grenzdebiler Film für die Ewigkeit den man als Freund des "schlechten Geschmacks" einfach in sein Herz schließen muss.

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Franz Marischka Olivia Pascal Bea Fiedler 1980er female nudity Lisa Film Sexploitation Karl Dall


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IMMER DIE RADFAHRER


IMMER DIE RADFAHRER IMMER DIE RADFAHRER (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Immer die Radfahrer | Deutschland/Österreich 1958 | Regie: Hans Deppe)


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In Erinnerungen schwelgend entscheidet sich Lehrer Prof. Johannes Büttner (Wolf Albach-Retty) dazu, seine beiden alten Jugendfreunde Fritz Eilers (Heinz Erhardt) und Ulrich Salandt (Hans-Joachim Kulenkampff) zu kontaktieren. Mit diesen hatte er vor gut 20 Jahren eine denkwürdige Radtour unternommen und nun möchte er dieses Abenteuer gerne wiederholen. Doch Fritz, mittlerweile erfolgreicher Unternehmer, und Ulrich, noch erfolgreicherer Schauspieler, zieren sich zunächst, sich auf den Vorschlag ihres alten Kameraden einzulassen...

Ich gebe es zu, der vor kurzer Zeit gesehene So liebt und küsst man in Tirol machte durchaus Lust auf mehr Filme dieser Art. Die Wahl fiel nun auf Immer die Radfahrer mit Heinz Erhardt. Mit Filmen dieses begnadeten Komikers kann man in meinen Augen gar nichts falsch machen. Der Streifen war aus unzähligen Sichtungen im Fernsehen während der Kindheit natürlich bestens bekannt, auch wenn ich ihn nun schon bestimmt 20 Jahre nicht mehr gesehen habe. Natürlich ist das - nüchtern und objektiv betrachtet - übelster Kitsch und auch der Wortwitz eines Heinz Erhardt wirkt mittlerweile schon arg angestaubt. Aber so waren die Filme der damaligen Zeit halt einfach und den Nerv des Publikums haben sie früher wohl ganz vorzüglich getroffen. Mir macht dieses Eintauchen in die heile Welt des 50er- und 60er-Jahre-Kinos aus Deutschland auf jeden Fall immer wieder verdammt viel Spaß und so konnte ich auch mit Immer die Radfahrer äußerst vergnügliche und kurzweilige 90 Minuten verbringen.

TRAILER:


Hans Deppe Heinz Erhardt 1950er


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MODESTY BLAISE


MODESTY BLAISE MODESTY BLAISE (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: Modesty Blaise | Großbritannien 1966 | Regie: Joseph Losey)


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Um Ölförderrechte zu verlängern ist die britische Regierung bereit, einem Scheich Diamanten im Wert von 50 Millionen Pfund zu überlassen. Doch die geplante Übergabe scheint unter keinem guten Stern zu stehen, denn Gerüchten zufolge hat der berüchtigte Diamantenräuber Gabriel (Dirk Bogarde) bereits seine Fühler nach den Diamanten ausgestreckt. Die mit allen Wassern gewaschene Superagentin Modesty Blaise (Monica Vitti) soll nun verhindern, dass Gabriel seinen Plan durchführen kann...

Irgendwo zwischen Agentenfilm, Abenteuerstreifen, Krimi, Komödie und Trash bewegt sich Modesty Blaise, eine weibliche James-Bond-Variante aus dem Jahr 1966. Der Streifen ist in allererster Linie ein Fest für die Augen, über die dürftige und auch nicht immer den Grenzen der Logik folgende Handlung muss und sollte man sich vielleicht auch besser keine großartigen Gedanken machen. Modesty Blaise ist bunt, kunterbunt sogar, und punktet mit tollen Settings, Kulissen und Kostümen, komplett überzeichneten Charakteren und einem namhaften Cast - Monica Vitti, Terence Stamp, Dirk Bogarde - der sich scheinbar komplett dazu verpflichtet hat, ein gnadenloses Overacting zu betreiben. Dazu gesellt sich noch ein herrlich grooviger Sixties-Score und fertig ist die Wundertüte. Lediglich ein bisschen arg lang geraten ist der mit einer stattlichen Laufzeit von gut 2 Stunden ausgestattete Streifen. Denn um diese adäquat zu füllen reichen die vorhandenen Schauwerte leider nicht wirklich aus und so machte sich doch zum einen oder anderen Zeitpunkt ein bisschen Langeweile breit. Ansonsten aber wirklich äußerst nett anzusehen und für Genrefreunde sicher einen Blick wert.

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Joseph Losey 1960er


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THE YOUNG GRADUATES


THE YOUNG GRADUATES THE YOUNG GRADUATES (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: The Young Graduates | USA 1971 | Regie: Robert Anderson)


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Kurz vor ihrem Highschool-Abschluss entscheidet sich die hübsche Mindy (Patricia Wymer) dazu, ein bisschen Abwechslung in ihr Leben zu bringen. Ihren langweiligen Freund Bill (Gary Rist) lässt sie fortan links liegen und versucht stattdessen, einen ihrer Lehrer (Tom Stewart) zu verführen...

Hab ich hier eigentlich schon mal erwähnt, dass ich die Filme aus der Crown Library vergöttere? :D Ich weiß, das ist ne ironische Frage, aber ich kann meine Vorliebe für diese Exploitation-Schmiede einfach nicht oft genug wiederholen. Auch The Young Graduates transportiert dieses wunderbare 70er-Jahre-Drive-In-Feeling auf einfach nur herrliche Art und Weise. Der Streifen dreht sich um die kurz vor dem Schulabschluss stehende Mindy Evans - gespielt von der süßen Patricia Wymer, die mich schon in dem zwei Jahre zuvor entstandenen The Babysitter begeistern konnte - die von der Abenteuerlust gepackt wird und sich, nachdem sie erst kurz zuvor einen ihrer Lehrer erfolgreich verführen konnte, gemeinsam mit einer Freundin per Anhalter auf einen Trip nach Big Sur begibt. Eine federleichte Inszenierung, ein eingängiger Soundtrack, so einige WTF-Momente und die schon angesprochene 70er-Jahre-Atmo machen aus The Young Graduates eine absolut runde Angelegenheit.

Robert Anderson Patricia Wymer Debbie Osborne 1970er female nudity Sexploitation Crown International Pictures


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SCHULMÄDCHEN-REPORT 12 - JUNGE MÄDCHEN BRAUCHEN LIEBE


SCHULMÄDCHEN-REPORT 12 - JUNGE MÄDCHEN BRAUCHEN LIEBE SCHULMÄDCHEN-REPORT 12 - JUNGE MÄDCHEN BRAUCHEN LIEBE (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Schulmädchen-Report, 12. Teil - Wenn das die Mammi wüßte | Deutschland 1978 | Regie: Walter Boos)


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Um die nächste Ausgabe ihrer Schülerzeitung mit interessanten Berichten zu füllen, suchen die zuständigen Redakteure aus eingesendeten Briefzuschriften passende Geschichten aus...

Langsam aber sicher nähere ich mich dem Ende der Schulmädchen-Report-Reihe, die sich im mittlerweile 12. Film so langsam aber sicher totzulaufen scheint. Neues gibt es lediglich von der FSK-Front zu berichten. Teil 12 ist nämlich, obwohl er auch nichts anderes zeigt wie die anderen 11 Filme zuvor, einer der wenigen Filme der Reihe, die ab 16 Jahren freigegeben wurden. Und das obwohl gleich zu Beginn eine Inzest-Episode zu "bewundern" ist. Ansonsten unterscheidet sich natürlich auch dieser Film nicht großartig von den paar Teilen davor. Ernste und komische Episoden wechseln sich ab, eingebettet in eine minimale Rahmenhandlung. Waren es in Filmen zuvor noch Lehrerkonferenzen oder eine Radioshow, in der die Geschichten zum Besten gegeben wurden, ist es nun das Treffen einer Handvoll Redakteure einer Schülerzeitung, die aus Briefzuschriften vorliest. Ein gewisser Grad an Schau- und Unterhaltungswerten ist definitiv vorhanden, die kann man aber wirklich nur dann genießen, wenn man ein Faible für Kino dieser Art hat und sich vor der Sichtung dieses Films eine ausgedehnte Schulmädchen-Report-Pause gegönnt hat. Den letzten Teil der Reihe werde ich mir wohl dann irgendwann Anfang nächsten Jahres ansehen.

Walter Boos 1970er female nudity Sequel Sexploitation Teensploitation


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POLICE ACADEMY 5 - AUFTRAG: MIAMI BEACH


POLICE ACADEMY 5 - AUFTRAG: MIAMI BEACH POLICE ACADEMY 5 - AUFTRAG: MIAMI BEACH (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Police Academy 5: Assignment: Miami Beach | USA 1988 | Regie: Alan Myerson)


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Für seine Verdienste im Polizeidienst soll Commandant Lassard (George Gaynes) in Miami mit einem Orden ausgezeichnet werden. Gemeinsam mit seinen besten Leuten (u.a. David Graf, Bubba Smith, Michael Winslow) macht er sich auf dem Weg nach Florida, um die Ehrung entgegenzunehmen. Doch als Lassard am Flughafen versehentlich seine Tasche mit der von Diamantenschmugglern vertauscht, wird aus dem eigentlich gemütlichen Betriebsausflug ein echter Kriminalfall...

Viel Neues gibt es nicht von der Police Academy-Front zu berichten. Teil 5 war damals der letzte Film, den ich noch im Kino gesehen hatte, danach hab ich mir keinen Teil mehr angesehen. Langsam aber sicher geht es mit der Reihe immer mehr abwärts. Steve Guttenberg als Mahoney ist nicht mehr dabei und fehlt an allen Ecken und Enden. Der von Matt McCoy - der übrigens aussieht wie ein junger Steve Carrell - gespielte Lassard-Neffe Nick ist leider nur ein ungenügender Ersatz und auch auf der Gag-Front haben die Macher keinen großen Einfallsreichtum mehr bewiesen. Die immer wiederkehrenden Gags sind aus den ersten vier Filmen zur Genüge bekannt und rufen höchstens noch ein Schmunzeln hervor. Als so extrem grottig wie ich den Film von meiner damaligen Kinosichtung vor über 20 Jahren in Erinnerung hatte, empfand ich ihn dann aber überraschenderweise doch nicht. Wahrscheinlich bin ich durch die ganzen Exploitation- und Trash-Sichtungen der letzten Jahre schon so "abgehärtet", dass mir selbst ein - objektiv betrachtet - wohl ziemlich mieser Streifen wie Police Academy 5 noch einen gewissen Spaß bereiten kann. Die letzten beiden Filme werd ich mir jetzt auch noch reinziehen. Mal schauen, was mich da erwartet. Ich betrete innerhalb der Reihe dann zum ersten Mal Neuland.

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Alan Myerson Leslie Easterbrook 1980er Miami Sequel


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UNDISPUTED - SIEG OHNE RUHM


UNDISPUTED - SIEG OHNE RUHM UNDISPUTED - SIEG OHNE RUHM (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: The Undisputed | Deutschland/USA 2002 | Regie: Walter Hill)


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Nach eigenen Angaben unschuldig verurteilt landet Boxchampion James Chambers (Ving Rhames) in einem Hochsicherheitsgefängnis und trifft dort auf den noch unbesiegten Knastboxer Monroe Hutchens (Wesley Snipes)...

Ja, ganz nett. Ohne großartige Höhepunkte erzählt Regisseur Walter Hill die Geschichte zweier grundverschiedener Charaktere. Auf der einen Seite der eher ruhige und besonnene Knastboxer Monroe Hutchens, gespielt von Wesley Snipes, auf der anderen Seite der großmäulige Schwergewichtsweltmeister James Chambers, gespielt von Ving Rhames, der nach eigenen Angaben unschuldig im Gefängnis landet und dort dem im Ring unbesiegten Hutchens zeigen will, wer der größere Boxer ist. Eine Mischung aus Gefängnisdrama und Sportfilm, die zwar einigermaßen gut unterhalten kann, die aber wahrscheinlich auch relativ schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwinden wird. Innerhalb der Filmographie Hills gehört seine bisher letzte Kinoproduktion wohl zu den Streifen, die man nicht unbedingt gesehen haben muss.

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Walter Hill Ving Rhames Wesley Snipes 2000er


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EBOLA SYNDROME


EBOLA SYNDROME EBOLA SYNDROME (DVD: Discotek Media, USA)
(OT: Yi boh lai beng duk | Hongkong 1996 | Regie: Herman Yau)


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Der Restaurantangestellte Kai (Anthony Wong) flüchtet - nachdem er seinen Chef und dessen Frau bestialisch ermordet hat - aus Hongkong nach Südafrika um dort unterzutauchen. Dem Restaurant-Business bleibt Kai treu und arbeitet fortan in Südafrika als Bedienung. Als er gemeinsam mit seinem neuen Chef in einem abgelegenen Dorf eine Fleischlieferung abholen soll, vergewaltigt Kai aus Langeweile eine Eingeborene und steckt sich dabei mit dem Ebola Virus an...

Hossa, ein komplett überdrehter Exploiter aus Hongkong. Regisseur Herman Yau, der ja schon für den ziemlich geschmacklosen The Untold Story verantwortlich zeichnete, hebelt auch in Ebola Syndrome sämtliche Grenzen des guten Geschmacks aus. Anthony Wong in der Hauptrolle des schmierigen Kai San läuft über die komplette Laufzeit von knapp 100 Minuten Amok und tritt jegliche Art der "political correctness" regelrecht mit Füßen. Einer dieser Filme, die bestens dazu geeignet sind, unbedarfte Zuschauer bis aufs Mark zu schockieren. Da dürfte bereits die Anfangssequenz genügen, in der Kai San mit der Frau seines Bosses schläft, von diesem erwischt, geprügelt und auf übelste Weise erniedrigt wird und dann in einem unnachahmlichen Gewaltausbruch sich seiner Haut zu wehren beginnt und die komplette Familie auslöscht. Und das ist nur der Anfang eines schier unglaublichen Films, der am Ende in einem schon fast irrsinnig zu nennenden Finale gipfelt. Zeitweise war das sogar mir schon etwas zu sehr "over the top". Und dabei ist das ganze ja eigentlich "nur" eine rabenschwarze Komödie.

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Herman Yau Anthony Wong 1990er Shocksploitation Afrika female nudity


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TODESZUG NACH YUMA


TODESZUG NACH YUMA TODESZUG NACH YUMA (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: 3:10 to Yuma | USA 2007 | Regie: James Mangold)


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Um seine Schulden loszuwerden lässt sich der einfache Farmer Dan Evans (Christian Bale) auf einen gefährlichen Auftrag ein. Er erklärt sich dazu bereit, den gefährlichen Gangster Ben Wade (Russell Crowe) in das einige Tagesritte entfernte Contention zu bringen und ihn dort in den Zug nach Yuma zu setzen, wo dem Verbrecher der Prozess gemacht werden soll. Ein ausgesprochen gefährliches Unterfangen, denn Wades Bande - angeführt von dessen rechter Hand Charlie Prince (Ben Foster) - wartet nur auf einen geeigneten Zeitpunkt, um ihren Boss zu befreien...

Der Remake-Wahn der letzten Jahre macht vor keinem Genre alt. Mit Todeszug nach Yuma hat es den Vorzeigewestern Zähl bis drei und bete von Regisseur Delmer Daves aus dem Jahr 1957 erwischt. Das Original, erstmals von mir gesichtet vor über 1,5 Jahren, ist in meinen Augen ein absolutes Genrehighlight und um so gespannter war ich, wie mir die Neuauflage gefallen würde. Gut, wenn alle Remakes eine solche Qualität hätten wie dieses hier, gäbe es wohl weit weniger am ganzen Remake-Wahn auszusetzen. Wobei James Mangold - das muss man zugeben - nicht gerade zimperlich mit der Vorlage umspringt. Von der Ruhe und der wunderbar melancholischen Atmosphäre des Originals ist hier gar nichts mehr übrig geblieben. Stattdessen liefert Mangold einen glasklaren Actionthriller im Westerngewand ab, spektakulär, rasant und sauspannend. Puristen mag es durchaus die Zornesröte ins Gesicht treiben wie hier mit der Vorlage umgesprungen wird. Ich für meinen Teil fand das Remake auf seine Art mindestens ebenso gut und sehenswert wie ich vor einigen Monaten das Original auf dessen Art für gut und sehenswert gehalten habe. Würde den Streifen jederzeit wärmstens empfehlen wollen.
Abschließend muss ich noch kurz was zur Besetzung schreiben, denn ich muss meine Begeisterung für diesen außergewöhnlich talentierten Nachwuchsschauspieler (ist er das überhaupt noch?) einfach erneut loswerden. Christian Bale und Russell Crowe sind zwei Schwergewichte, die in ihren Rollen wirklich absolut überzeugen. Wie diese beiden Superstars aber von dem wieder einfach nur grandiosen Ben Foster in der Rolle des Charlie Prince regelrecht an die Wand gespielt werden, kann ich nicht unerwähnt lassen. Ich hab das schon in meinem Eintrag zu Alpha Dog Anfang des Jahres geschrieben: Ben Foster muss über kurz oder lang einfach zu Hollywoods erster Garde gehören.

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James Mangold Russell Crowe Christian Bale Ben Foster Peter Fonda 2000er Oscar Nominee Remake


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DER SCHWARZE FALKE


DER SCHWARZE FALKE DER SCHWARZE FALKE (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Searchers | USA 1956 | Regie: John Ford)


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Nach Beendigung des Bürgerkriegs hofft der Südstaatenoffizier Ethan Edwards (John Wayne) gemeinsam mit der Familie seines Bruders auf dessen Farm in Frieden leben zu können. Doch diese Hoffnung währt nicht lange. Die Farm wird von den Komantschen überfallen und dem Erdboden gleichgemacht. Ethans Bruder, seine Frau und ihr kleiner Sohn werden ermordet aufgefunden, von den beiden Töchtern fehlt zunächst jede Spur. Als kurze Zeit später auch die ältere Tochter tot aufgefunden wird, begibt sich der von Wut und Rache getriebene Ethan gemeinsam mit seinem Neffen Martin (Jeffrey Hunter), selbst Halbindianer, auf die Suche nach den Tätern und seiner noch immer nicht gefundenen Nichte Debbie (Lana Wood / Natalie Wood). Eine Suche, die mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird...

Auch so ein Film, zu dem praktisch schon alles gesagt und geschrieben wurde. Der schwarze Falke gilt als einer der größten Western aller Zeiten und als Fords absolutes Meisterwerk. Ich selbst dürfte den Film irgendwann mal in frühester Jugend im Fernsehen gesehen haben, meine Erinnerungen an Der schwarze Falke waren allerdings gänzlich verblasst. Die jetzige Sichtung hatte - obwohl mir einige Passagen noch bekannt vorkamen - dann auch eher den Charakter einer Erstsichtung und weniger den eines Wiedersehens. Hauptdarsteller John Wayne gehörte ja nicht nur in seinen Filmen zu den Menschen mit eher reaktionärem Gedankengut und wie Regisseur John Ford hier seinen Hauptdarsteller und gleichzeitig auch langjährigen Weggefährten (die beiden haben ja doch den einen oder anderen Film gemeinsam gedreht) bzw. den von ihm gespielten Charakter Ethan Edwards in gewisser Weise "bloßstellt" ist schon bemerkenswert. Auf den ersten Blick erzählt Der schwarze Falke vielleicht nur eine typische Rachegeschichte, bei näherer Betrachtung entpuppt sich der Streifen dann aber doch als regelrechtes Plädoyer für Toleranz und Menschlichkeit. Ich bin normalerweise kein allzu großer Freund des US-Western - mir waren die dreckigen Italo-Streifen der Marke Django eigentlich immer lieber - aber Der schwarze Falke stellt definitiv eine der Ausnahmen dar und konnte mich doch sehr schnell für sich begeistern. Der Streifen macht richtiggehend Lust darauf, das heimische DVD-Regal mal nach noch ungesehenen oder in Vergessenheit geratenen US-Western abzugrasen.
Ach ja, die Tatsache, dass sich nicht nur eine Aufnahme dieses bildgewaltigen Werkes dazu eignen würde, in Großformat an diverse Wände gehängt zu werden, sollte natürlich auch nicht unerwähnt bleiben.

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John Ford John Wayne Natalie Wood Vera Miles 1950er Rache 19. Jahrhundert


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BLACK DAHLIA


BLACK DAHLIA BLACK DAHLIA (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Black Dahlia | Deutschland/USA 2006 | Regie: Brian De Palma)


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Als die beiden Polizeibeamten Bleichert (Josh Hartnett) und Blanchard (Aaron Eckhart) ihre Ermittlungen im Fall der ermordeten B-Filmschauspielerin Elisabeth Short (Mia Kirshner) aufnehmen, ahnen sie noch nicht, welch weitreichende Konsequenzen dieser Fall für die Öffentlichkeit und auch für sie selbst haben wird...

Mit Filmen von Brian De Palma kann ich eigentlich gar nichts verkehrt machen und so konnte mich auch sein Neo-Noir Black Dahlia ziemlich schnell in seinen Bann ziehen und auch in gewisser Weise begeistern. Allerdings muss ich feststellen, dass dieser Streifen - innerhalb des mir bisher bekannten Outputs von De Palma - eher zu den schwächeren Arbeiten dieses Ausnahmeregisseurs zu zählen ist. Die Geschichte fand ich jetzt nicht allzu fesselnd und auch Josh Hartnett und Hilary Swank konnten mich nicht wirklich überzeugen. Auf der Haben-Seite stehen dagegen die mal wieder ungemein attraktive Scarlett Johansson, der einfach nur grandiose Look des ganzen Films und eine ganz vorzügliche Mystery-Atmosphäre, die maßgeblichen Anteil daran hatte, dass mich Black Dahlia letztendlich dann doch ziemlich schnell für sich gewinnen konnte. Über kurz oder lang ist eine Zweitsichtung unumgänglich und ich kann mir gut vorstellen, dass der Streifen durch eine weitere Sichtung nur gewinnen kann.

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2000er Rose McGowan Hilary Swank Scarlett Johansson Josh Hartnett Brian De Palma female nudity Oscar Nominee 40er Jahre Aaron Eckhart Los Angeles Femme fatale


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LE MANS


LE MANS LE MANS (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Le Mans | USA 1971 | Regie: Lee H. Katzin)


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Ein Jahr nachdem er bei einem schweren Unfall beteiligt war, bei dem ein anderer Rennfahrer sein Leben lassen musste, kehrt Rennprofi Michael Delaney (Steve McQueen) nach Le Mans zurück um erneut am berühmten 24-Stunden-Rennen teilzunehmen und trifft dort auf die Witwe (Elga Andersen) des im Vorjahr verstorbenen Fahrerkollegen...

Bei einem Film mit Steve McQueen in der Hauptrolle kann doch eigentlich gar nichts schiefgehen, oder? Denkste, Le Mans ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Wer nicht absoluter Motorsport-Fan ist, dürfte sich bei Katzins Film ziemlich schnell zu Tode langweilen. Le Mans besteht zum größten Teil aus - zugegebenermaßen ziemlich spektakulär gefilmten - Rennszenen, die Story um den Menschen hinter dem Steuer kommt dabei viel zu kurz. Weshalb Katzin überhaupt diesen Subplot um den von McQueen gespielten Charakter - ein Jahr nach einem verheerenden Rennunfall, bei dem ein Fahrer sein Leben lassen musste, kehrt der andere beteiligte Fahrer nach Le Mans zurück um erneut am Rennen teilzunehmen und trifft dabei auf die Witwe des im Vorjahr verstorbenen Fahrers - eingeflochten hat, bleibt mir ein Rätsel. Denn verfolgt wird diese Thematik letztendlich überhaupt nicht. Dabei hätte die sich langsam entwickelnde Beziehung zwischen dem Unfallbeteiligten und der Witwe sicher einiges an Potential gehabt um den Zuschauer zu fesseln und in den Bann zu ziehen. Stattdessen wird dieser immer nur kurz aufgegriffene Ansatz jedes Mal wieder im Keim erstickt und durch nicht enden wollende Rennsequenzen gestört. Im Endeffekt ein ziemlich enttäuschender Streifen.

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1970er Steve McQueen Luc Merenda Lee H. Katzin car chase


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IM BANNE DES UNHEIMLICHEN


IM BANNE DES UNHEIMLICHEN IM BANNE DES UNHEIMLICHEN (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Im Banne des Unheimlichen | Deutschland 1968 | Regie: Alfred Vohrer)


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Bei der Beerdigung von Sir Oliver Ramsey ertönt aus dem Sarg des Verstorbenen plötzlich ein unheimliches Lachen. Als kurze Zeit später Dr. Merryl (Otto Stern), der Anwalt der Familie Ramsey, ermordet aufgefunden wird, nimmt sich Inspektor Higgins (Joachim Fuchsberger) des Falles an. Sir Cecil (Wolfgang Kieling), der Bruder von Sir Oliver, ist sogar davon überzeugt, dass sein Bruder noch lebt und für den Mord an Dr. Merryl verantwortlich ist...

Der nächste Wallace-Film aus der Farbära und wieder nahm Alfred Vohrer auf dem Regiestuhl Platz. Eine einschneidende Änderung gab es bei der Besetzung. Siegfried Schürenberg in der Rolle des Sir John scheint ab diesem Streifen nicht mehr mit von der Partie zu sein. Dessen Klamaukpart hat nun Hubert von Meyerinck als Sir Arthur inne. Ein durchaus adäquater Ersatz, von Meyerinck konnte ja bereits in Der Bucklige von Soho als durchgeknallter General Edward Perkins durchaus überzeugen. Ansonsten gibt es nicht sonderlich viel Neues zu berichten. Auch Im Banne des Unheimlichen ist ein typischer Farb-Wallace geworden. Die Atmosphäre der alten S/W-Filme kann wohl einfach nicht mehr erreicht werden, dafür punktet der Streifen aber mit einer ausgewogenen Mischung aus Spannung und Komik. Der Film ist äußerst kurzweilig geraten und die überaus negativen Stimmen, die man ja immer über die Farb-Ära zu hören bekommt, kann ich - nachdem ich ja nun doch schon einige dieser Filme gesehen habe - nicht wirklich teilen (lediglich Die blaue Hand und Der Mönch mit der Peitsche fand ich nicht so gelungen). Mir hat Im Banne des Unheimlichen Spaß gemacht, insbesondere auch aufgrund der einen oder anderen wirklich naiv-bescheuerten Idee, welche dem Film jede Menge trashigem Charme verleihen. Höhepunkt ist dabei das Make-up des von Peter Mosbacher gespielten Ramiro. Der sieht aus wie Hulk und ich fragte mich sofort, warum die ihn eigentlich grün angemalt haben. Die Erklärung folgte auf dem Fuß: Ramiro wird in einer kurzen Dialogsequenz als West-Inder vorgestellt und hat aus diesem Grund wohl einen grünen Anstrich erhalten. Einfach unglaublich!

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Pinkas Braun Joachim Fuchsberger Alfred Vohrer Ewa Strömberg 1960er London Euro Crime


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DER ÖFFENTLICHE FEIND


DER ÖFFENTLICHE FEIND DER ÖFFENTLICHE FEIND (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Public Enemy | USA 1931 | Regie: William A. Wellman)


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Die beiden besten Freunde Tom Powers (James Cagney) und Matt Doyle (Edward Woods) sind bereits als Kinder auf die schiefe Bahn geraten. Mittlerweile erwachsen, arbeiten die beiden während der Prohibitionszeit für einen der gefürchtetsten Gangsterbosse in Chicago. Während Toms Bruder Mike (Donald Cook) noch verzweifelt versucht, diesen wieder auf den richtigen Weg zu bringen, befindet sich Tom bereits mitten in einem Bandenkrieg...

William A. Wellmans Der öffentliche Feind handelt vom Aufstieg und Fall des Gangsters Tom Powers, eindringlich dargestellt von James Cagney in dessen erster, richtig großer Rolle. Die Ausstrahlung und Präsenz Cagneys ist wirklich sensationell und im Endeffekt trägt er den ganzen Film fast alleine. Jean Harlow in der Rolle des Love Interests und Edward Woods als Toms Freund und Partner Matt Doyle gehen neben Cagney fast ein bisschen unter. Entstanden in der Pre-Code-Ära, geht es in Der öffentliche Feind dann auch recht ordentlich und ziemlich kompromisslos zur Sache und insbesondere das Ende des Films kommt dem viel zitierten Schlag in die Magengrube gleich. Zudem bleibt Wellmans Gangster-Drama immer spannend und durch die Tatsache, dass sich die Handlung über mehrere Jahre erstreckt und in einer relativ kurzen Laufzeit von gerade mal 80 Minuten gebündelt wird wirkt der Film nahezu "rasant" und Gefahr aufkommender Langeweile besteht praktisch zu keinem Zeitpunkt.

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William A. Wellman James Cagney Jean Harlow 1930er Oscar Nominee Rache 10er Jahre 20er Jahre Chicago Pre Code


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FRIENDS WITH MONEY


FRIENDS WITH MONEY FRIENDS WITH MONEY (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: Friends with Money | USA 2006 | Regie: Nicole Holofcener)


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Olivia (Jennifer Aniston) ist Ende Dreißig, noch immer Single und komplett unsicher über ihre Zukunfts- und Lebensplanung. Ihren Job als Lehrerin hat sie mittlerweile aufgegeben, ihren Lebensunterhalt verdient sie sich als Putzfrau. Olivias beste Freundinnen (Catherine Keener, Joan Cusack und Frances McDormand) können über das "schwarze Schaf" in ihrer Runde nur den Kopf schütteln. Allesamt schwimmen sie regelrecht im Wohlstand und Reichtum und Olivias Probleme sind ihnen völlig fremd. Doch Olivia muss feststellen, dass ihre Freundinnen dennoch nicht wirklich zufrieden mit ihrem Leben zu sein scheinen...

Typischer Frauenfilm. Das soll jetzt nicht negativ gemeint sein, aber Friends with Money dürfte einer dieser Filme sein, vor denen die meisten männlichen Zuschauer ziemlich schnell die Flucht ergreifen dürften. Da ich prinzipiell jedem Film und jedem Genre offen gegenüberstehe und Streifen mit Jennifer Aniston in der Hauptrolle mich bisher eigentlich immer relativ gut unterhalten konnten habe ich natürlich auch Nicole Holofceners Mischung aus Drama und Romanze eine faire Chance eingeräumt. Und ich wurde - fast erwartungsgemäß - nicht enttäuscht. Das ist einer dieser Filme, von denen ich mich einfach gerne einlullen lasse. Eine simple Botschaft (Geld allein macht nicht glücklich), gute Darsteller, ein bisschen Drama und eine Portion Romantik - das alles verpackt in kurzweilige 80 Minuten und fertig ist das Wohlfühl- und Entspannungspaket in Filmform. Im Gedächtnis bleiben wird mir der Streifen wohl nicht allzu lange - dafür war das Gezeigte dann im Endeffekt doch zu belanglos. Aber zur Berieselung nach einem langen Arbeitstag taugt Friends with Money ganz vorzüglich und oft sucht man - bzw. suche ich - ja auch gar nichts anderes.

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Catherine Keener 2000er Nicole Holofcener Jennifer Aniston


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WIE MAN ERFOLG HAT, OHNE SICH BESONDERS ANZUSTRENGEN


WIE MAN ERFOLG HAT, OHNE SICH BESONDERS ANZUSTRENGEN WIE MAN ERFOLG HAT, OHNE SICH BESONDERS ANZUSTRENGEN (DVD: MGM/20th Century Fox, Deutschland)
(OT: How to Succeed in Business Without Really Trying | USA 1967 | Regie: David Swift)


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Fensterwäscher J. Pierpont Finch (Robert Morse) hat von seinem Job gehörig die Schnauze voll und entschließt sich dazu, in einem großen Unternehmen Karriere zu machen. Mit einem entsprechenden Ratgeber bewaffnet, sucht Finch das Vorstellungsgespräch, wird tatsächlich prompt eingestellt und klettert die Karriereleiter daraufhin praktisch in Lichtgeschwindigkeit empor...

Ganz nette Komödie/Satire in Musicalform. So richtig fesseln konnte mich Swifts Film allerdings nicht. Das lag insbesondere an der Tatsache, dass ich mit Robert Morse in der Hauptrolle nicht so wirklich warm wurde. Dem fehlte es einfach an einer gewissen Ausstrahlung. Aber vielleicht war das auch genauso gewollt. Denn dadurch erschien der kometenhafte Aufstieg des Fensterwäschers innerhalb der riesigen Firma auch irgendwie noch absurder und skurriler zu sein. Rein gar nichts auszusetzen gabs an den Musical-Choreographien und den Songs - und das ist bei einem Musical ja eh das Wichtigste. Die Choreos waren äußerst hübsch anzusehen und die Songs gingen allesamt ziemlich schnell ins Ohr. Und in die herrlichen Sixties-Sets hab ich mich sofort verliebt. Mit einem anderen Hauptdarsteller und einer etwas strafferen Handlung (in den gut 2 Stunden Laufzeit machten sich doch einige Längen breit) hätte mich Wie man Erfolg hat, ohne sich besonders anzustrengen wohl sogar ziemlich begeistern können. So bleibt mir der Film lediglich als hübsch anzusehende Unterhaltung in Erinnerung.

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David Swift 1960er


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FRIDA


FRIDA FRIDA (DVD: Miramax/Buena Vista, Deutschland)
(OT: Frida | Kanada/Mexiko/USA 2002 | Regie: Julie Taymor)


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Mexiko, in den 20er Jahren: Die lebenslustige Frida (Salma Hayek) wird bei einem Busunglück schwer verletzt und ist daraufhin monatelang ans Krankenbett gefesselt. Ihre Schmerzen kanalisiert sie im Malen von Bildern. Als sie ihre Arbeiten dem berühmten Maler Diego Rivera (Alfred Molina) präsentiert, ist dieser von den Bildern und von Frida selbst regelrecht fasziniert und das Aufeinandertreffen der beiden ungleichen Künstler soll den Beginn einer intensiven Beziehung markieren...

Noch ein Biopic. Ist aber eher ein Zufall, dass das nun schon der dritte Film am Stück ist, der auf dem Leben einer echten Person basiert. Muss ich mich dafür schämen, dass mir der Name Frida Kahlo vor diesem Film gänzlich unbekannt war? Ich hoffe nicht. So hab ich mir diesen Streifen auch nicht angesehen, weil es sich um eine Biographie dieser mir unbekannten mexikanischen Künstlerin handelt, sondern allein wegen der Besetzung. In der Haupt- und Titelrolle die reizende Salma Hayek, dazu Alfred Molina, Antonio Banderas, Valeria Golino, Edward Norton und Geoffrey Rush - in meinen Augen Grund genug, sich den Streifen anzusehen. Und die Geschichte der Frida Kahlo bzw. die Geschichte der Zeit, in der sie gelebt hat, konnte mich tatsächlich ziemlich schnell fesseln und faszinieren. In knapp zwei Stunden entwirft Regisseurin Julie Taymor - die ja auch für den fünf Jahre später entstandenen optischen Leckerbissen Across the Universe verantwortlich war - ein bildgewaltiges Portrait einer wahrlich außergewöhnlichen Frau in einer äußerst bewegten Zeitepoche. Als Zuschauer wird man förmlich in dieses wilde und aufregende Leben hineingezogen und die Laufzeit des Films vergeht praktisch wie im Flug. Hätte ehrlich gesagt vorher nicht gedacht, dass mich der Film doch so gut unterhalten könnte.

TRAILER:


Julie Taymor Salma Hayek Antonio Banderas Valeria Golino Edward Norton 2000er Oscar Winner Oscar Nominee 20er Jahre female nudity


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CHAPLIN


CHAPLIN CHAPLIN (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Chaplin | Frankreich/Großbritannien/Italien/USA 1992 | Regie: Richard Attenborough)


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Die Lebensgeschichte von Charles Chaplin (Robert Downey Jr.), dem vielleicht größten Komiker aller Zeiten...

Mit der Biographie Chaplin hat Regisseur Richard Attenborough ein regelrechtes Mammutwerk gestemmt. Schon allein die Besetzung des Streifens ist schier unglaublich. Bis in die kleinsten Nebenrollen ist der Film mit Stars regelrecht gespickt, wobei man natürlich auch konstatieren muss, dass einige von ihnen, wie beispielsweise David Duchovny, zum Entstehungszeitpunkt des Streifens sicher noch nicht ihren heutigen Status innehatten. Ob der Film dem Tramp nun tatsächlich gerecht wird - ich weiß es nicht und kann es auch nicht wirklich beurteilen. Dafür habe ich mich persönlich bisher einfach zu wenig mit Chaplin und seinen Filmen auseinandergesetzt (ein Versäumnis das auch irgendwann mal nachgeholt werden muss). Attenborough hat es mit seinem Film auf jeden Fall ohne größere Probleme geschafft, mich weit über 2 Stunden zu fesseln und zu faszinieren und reges Interesse am Leben und Wirken des Charles Chaplin zu wecken. Und da ich jetzt einfach mal davon ausgehe, dass insbesondere dieses Wecken von Interesse eine der Hauptintentionen eines jeden Biopics sein sollte, kann ich nur sagen: Mission erfüllt!

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DAS STREBEN NACH GLÜCK


DAS STREBEN NACH GLÜCK DAS STREBEN NACH GLÜCK (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: The Pursuit of Happyness | USA 2006 | Regie: Gabriele Muccino)


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San Francisco, Anfang der 80er Jahre: Chris Gardner (Will Smith) ist nicht gerade vom Glück verfolgt. Praktisch sein ganzes Geld hat er in eine neuartige medizinische Apparatur gesteckt, der Abverkauf der erworbenen Geräte verläuft allerdings mehr als schleppend. Es ist eher seine Frau Linda (Thandie Newton), die die Familie mit schlecht bezahlten Jobs gerade so über Wasser hält. Als Chris eines Tages auch noch von Thandie verlassen wird, steht er gemeinsam mit seinem kleinen Sohn (Jaden Smith) am Abgrund und landet auf der Straße. Der unbezahlte Praktikantenjob bei einem angesehenen Börsenmakler scheint nun Chris' einzige Chance zu sein. Kann er dort überzeugen, besteht für ihn die realistische Möglichkeit einer Festanstellung...

Vorlage für Das Streben nach Glück ist die wahre Geschichte des Chris Gardner, der sich - am finanziellen Abgrund stehend - aus eigener Kraft wieder nach oben gearbeitet hat. Eine Geschichte wie gemacht für großes Schauspieler- und Gefühlskino. Zu Will Smith kann man stehen wie man will, in der Rolle des Chris Gardner konnte er in meinen Augen absolut überzeugen und heimste für seine Leistung fast folgerichtig eines entsprechende Oscar-Nominierung ein. Als Filmsohn wurde zudem Smiths echter Sohn Jaden besetzt und so stimmt die Chemie zwischen den beiden auf der großen Leinwand schon fast zwangsläufig. Großes Drama, große Gefühle, viele Gänsehautmomente - man muss sich auf Filme dieser Art wohl einfach einlassen können. Wer das nicht kann, wird lauthals "unerträglicher Kitsch" schreien, wer es kann, wird mit einem wunderbaren Feel-Good-Movie belohnt.

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Gabriele Muccino Will Smith Thandie Newton 2000er Oscar Nominee 80er Jahre San Francisco





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