Zum Inhalt wechseln


One Night Stands und wahre Liebe


Foto

SECRETS OF THE VELVET RING


SECRETS OF THE VELVET RING SECRETS OF THE VELVET RING (DVD: Wicked Pictures, USA)
(OT: Secrets of the Velvet Ring | USA 2005 | Regie: Brad Armstrong)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Ursprünglich als normaler Treffpunkt für Frauen geplant, hat sich der von Nadia (Stormy Daniels) gegründete Club längst zu einer exklusiven Einrichtung entwickelt, in der sich einsame und von ihren Partnern vernachlässigte Frauen ihre geheimsten, sexuellen Wünsche erfüllen lassen können…

Ein Feature-Film, der diese Bezeichnung schon fast nicht mehr verdient hat. Denn der Faden, der die einzelnen Sexszenen verbindet, kann schon fast nicht mehr als Handlung bezeichnet werden. Da Wicked Pictures Stammregisseur Brad Armstrong aber ganz offensichtlich ein durchaus ordentliches Budget für diesen Streifen spendiert hat, kann man sich über das Endergebnis dennoch nicht beklagen. Eine High-Budget-Produktion, die definitiv als solche erkennbar ist. Der Look des Films ist erste Sahne, relativ aufwändige Settings und Kulissen wurden verwendet und Regisseur Brad Armstrong gelingt es sogar, eine gewisse Atmosphäre zu erschaffen, die den Zuschauer in den Bann ziehen kann und so Secrets of the Velvet Ring - trotz eigentlich fehlendem Plot - dann doch zu einer ziemlich kurzweiligen Angelegenheit macht. Vom 08/15-Gerammel des typischen Gonzo-Films aus der Erwachsenenabteilung der Videothek um die Ecke ist Secrets of the Velvet Ring auf jeden Fall Lichtjahre entfernt. Und das ist auch gut so.

Brad Armstrong Stormy Daniels 2000er female nudity


Foto

OBEN


OBEN OBEN (Blu-ray: Disney, Deutschland)
(OT: Up | USA 2009 | Regie: Pete Docter/Bob Peterson)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Nach dem Tod seiner einzigen und lebenslangen Liebe Ellie wird aus dem Rentner Carl ein trauriger und verbitterter, alter Mann. Den gemeinsamen Traum, nach Südamerika zu reisen um dort die geheimnisumwobenen Paradiesfälle zu erforschen, konnte sich das Paar nie erfüllen. Nun versucht eine mächtige Baufirma auch noch den alten Mann aus seinem Häuschen zu vertreiben und in ein Altersheim abschieben zu lassen. Kurzerhand fast Carl den Entschluss, sich den nie verwirklichten Traum nun doch zu füllen. Tausende, mit Helium gefüllte Luftballons befestigt er an seinem Haus und hebt ab in ein waghalsiges Abenteuer, nicht ahnend, dass er einen blinden Passagier an Bord hat…

Die Frage, ob die Pixar-Studios irgendwann mal einen wirklich schlechten Film veröffentlichen, muss weiter vehement verneint werden. Oben war mal wieder ganz großes Kino, zwar vielleicht nicht ganz so perfekt wie der Vorgänger WALL•E, aber auf jeden Fall so unglaublich gut, dass das immer noch weit verbreitete Vorurteil, diese Filme wären vor allem für ein kindliches Publikum gemacht, so langsam aber sicher mal der Vergangenheit angehören sollte. Denn das sind sie sicher nicht. Für das kindliche Publikum gibt es die Schauwerte, für die Erwachsenen eine rührende, intelligente und einfach nur zu Herzen gehende Geschichte, in der wirklich verdammt viel Wahrheit und Lebensweisheit steckt. Ein Film für jung und alt, für die ganze Familie. Klasse!

TRAILER:


Pete Docter Bob Peterson 2000er Oscar Winner Oscar Nominee


Foto

NICK & NORAH - SOUNDTRACK EINER NACHT


NICK & NORAH - SOUNDTRACK EINER NACHT NICK & NORAH - SOUNDTRACK EINER NACHT (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Nick and Norah's Infinite Playlist | USA 2008 | Regie: Peter Sollett)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Nick (Michael Cera) kommt einfach nicht über die Trennung von seiner großen Liebe Tris (Alexis Dziena) hinweg und versucht deren Herz mit einer inflationären Anzahl an Mix-CDs zurückzuerobern, die er ihr im Spind in der Schule hinterlässt und die von Tris postwendend im Müll entsorgt werden. Die auf den ersten Blick unscheinbare Norah (Kat Dennings) fischt diese CDs jedes Mal heraus und ist von ihnen schlichtweg begeistert. Als sich sowohl Nick als auch Norah an einem Abend in Manhatten mit ihren jeweiligen Freunden auf die Suche nach dem geheimen Auftrittsort der angesagten Band "Where's Fluffy" machen, laufen sie sich dabei zum ersten Mal über den Weg…

So, gleich noch einen Streifen der Marke Feel-Good-Movie hinterher geschoben. Obwohl Nick & Norah - Soundtrack einer Nacht für dieses "Prädikat" schon fast ein bisschen zu komisch und zu wenig melancholisch ist. Das soll jetzt allerdings nicht negativ gemeint sein. Auch Solletts Film ist eine Mischung aus komischen und dramatischen Momenten, mit einem wieder mal in der Loser-Rolle überzeugenden Michael Cera, dem - und das ist das vielleicht einzige größere Ärgernis des Streifens, weil es einfach nur unglaubwürdig ist - aber nichtsdestotrotz zwei absolute Traumfrauen am Hals hängen, zwischen denen er sich entscheiden muss. Trotz dieser kleinen Schwäche im Plot sorgt Nick & Norah - Soundtrack einer Nacht aufgrund der durchaus rasanten Inszenierung für extrem kurzweilige Unterhaltung und richtig gute Laune. Heimliche Hauptdarsteller des Films sind dabei übrigens das nächtliche Manhattan und der wirklich hervorragende Soundtrack mit einer Vielzahl an Songs aus dem Independent- und Alternative-Bereich. Für die Zielgruppe solcher Filme spreche ich hiermit eine klare Empfehlung aus.

TRAILER:


2000er Jay Baruchel Michael Cera Peter Sollett New York


Foto

(500) DAYS OF SUMMER


(500) DAYS OF SUMMER (500) DAYS OF SUMMER (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: (500) Days of Summer | USA 2009 | Regie: Marc Webb)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Als Tom Hansen (Joseph Gordon-Levitt), Texter in einer Firma für Grußkarten, Summer (Zooey Deschanel), die neue Assistentin seines Chefs, zum ersten Mal sieht, ist er sofort von der jungen, attraktiven Frau angetan. Es ist Liebe auf den ersten Blick, doch Summer scheint Toms Gefühle einfach nicht erwidern zu können. 500 lange Tage verbringt Tom zwischen Bangen und Hoffen…

Feel-Good-Movie-Alarm! Ja, auch (500) Days of Summer reiht sich wunderbar ein in die Familie der kleineren Independent-Produktionen der letzten Jahre, die für mich so manche Perle hervorgebracht haben. Eine hoffnungslos schöne, traurige, dramatische, herzerfrischende und vor allem auch glaubwürdige Geschichte über das Leben und die Wege der Liebe, mit zwei einfach nur großartigen Hauptdarstellern - sowohl Joseph Gordon-Levitt als auch Zooey Deschanel spielen unglaublich gut und insbesondere als männlicher Zuschauer kann man wirklich hervorragend mit dem von Gordon-Levitt gespielten Charakter mitfühlen - und einem herrlich untypischen Ende für Filme dieser Art. Ich liebe solche Streifen und irgendwann mach ich mal nen Feel-Good-Movie-Marathon. Viel mehr gibt es eigentlich gar nicht zu sagen und zu schreiben, außer vielleicht der Anmerkung, dass ich mir gut vorstellen kann, dass (500) Days of Summer auch die Zuschauer begeistern könnte, die bei Garden State und Konsorten normalerweise schreiend reißaus nehmen.

TRAILER:


Marc Webb Joseph Gordon-Levitt Zooey Deschanel 2000er


Foto

SALT


SALT SALT (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Salt | USA 2010 | Regie: Phillip Noyce)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Kurz vor dem verdienten Feierabend werden die beiden CIA-Agenten Evelyn Salt (Angelina Jolie) und Ted Winter (Liev Schreiber) damit beauftragt, einen russischen Überläufer (Daniel Olbrychski) zu verhören. Salt führt das Verhör und erfährt, dass ein verdeckter russischer Spion auf der Trauerfeier anlässlich des Todes des amerikanischen Vizepräsidenten einen Mordanschlag auf den russischen Präsidenten ausüben wird. Als Salt nach dem Namen des Attentäters fragt, hört sie ihren eigenen Namen aus dem Mund des Überläufers. Zunächst verstört über diese absurde Aussage, versucht Salt daraufhin ihren Mann (August Diehl) zu erreichen, da sie befürchtet, dass dieser in Gefahr schweben könnte. Als diese Versuche erfolglos sind und Salt zudem erkennen muss, dass ihre Kollegen die Aussagen des Überläufers ernst zu nehmen scheinen, setzt sie alles daran zu entkommen um ihren Mann zu retten und ihre Unschuld zu beweisen…

An Angelina Jolie scheiden sich bekanntlich die Geister. Für mich persönlich ist die gute Frau in Sachen Attraktivität - auch wenn sie durchaus ein paar Pfund mehr auf den Rippen vertragen könnte - in Hollywood noch immer das Maß aller Dinge und ich könnte ihr eine gefühlte Ewigkeit auf der Leinwand zusehen. Filme mit ihr in der Hauptrolle haben also von vornherein den Jolie-Bonus und eine objektive Bewertung ist mir aus diesem Grund nur schwer möglich. Denn auch offensichtlicher Nonsens wie die Tomb Raider-Verfilmungen bereiten mir wegen der Hauptdarstellerin immer wieder unendlich Spaß. Salt war für mich fast folgerichtig der Film, auf den ich mich im Jahr 2010 am meisten gefreut habe und diese Vorfreude wurde natürlich nicht enttäuscht. Und das lag in diesem Fall nicht nur an der weiblichen Hauptdarstellerin. Salt ist meines Erachtens ein richtig guter Action- bzw. Agententhriller mit einer spannenden Geschichte, einigen netten Wendungen und ganz vorzüglich inszenierten und getimeten - wenn auch mitunter etwas arg übertriebenen - Actionsequenzen. Salt erinnert an Noyces Ryan-Verfilmungen Die Stunde der Patrioten und Das Kartell ebenso wie - zumindest ansatzweise - an Fuquas vorzüglichen Shooter und inmitten der ganzen Terrorismus-Streifen der letzten Jahre hat es richtig Spaß gemacht, mal wieder einen Film mit der längst in Vergessenheit geratenen Kalter-Krieg-Problematik zu sehen. Die vielen negativen Kritiken, die dieser Streifen einstecken musste, kann ich nicht wirklich nachvollziehen und wahrscheinlich haben die eher etwas mit Jolie-Bashing und weniger mit dem Film selbst zu tun.

TRAILER:


Phillip Noyce Angelina Jolie 2010er Oscar Nominee car chase New York


Foto

ALL INCLUSIVE


ALL INCLUSIVE ALL INCLUSIVE (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Couples Retreat | USA 2009 | Regie: Peter Billingsley)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Eine Paartherapie im paradiesischen Club Eden in der Karibik scheint die letzte Rettung für die Ehe von Jason (Jason Bateman) und Cynthia (Kristen Bell) zu sein. Doch finanziell machbar ist lediglich der Gruppentarif, bei dem aber insgesamt 4 Paare an dem Programm teilnehmen müssen. Ihre besten Freunde, die Ehepaare Dave (Vince Vaughn) und Ronnie (Malin Akerman) und Joey (Jon Favreau) und Lucy (Kristin Davis) sowie der kürzlich geschiedene Shane (Faizon Love) mit seiner neuen Flamme Trudy (Kali Hawk) lassen sich letztendlich davon überzeugen, einen günstigen Urlaub zu verbringen, ahnen dabei jedoch nicht, dass sie alle auch an den Therapiesitzungen teilnehmen müssen…

Seit Mitte November bin ich hier am Schnee wegräumen und da tut ein bisschen Sonne und Urlaubsfeeling zwischendrin - auch wenn es nur aus dem heimischen TV ist - einfach gut. In All Inclusive begleitet der Zuschauer u.a. die einfach nur wieder zuckersüße Kristen Bell, Jason Bateman, die alte Rampensau Vince Vaughn und Sex and the City-Star Kristin Davis auf einen Trip ins Paradies, der sich allerdings sehr bald als extrem nervige Angelegenheit für die Protagonisten entpuppt. Auf dem Terminplan des Club Eden steht nämlich Paartherapie und statt Entspannung am Strand erwarten die Urlauber gewöhnungsbedürftige Übungen und Gespräche mit durchgeknallten Psychologen. Für mich als Zuschauer bedeutete das jede Menge Spaß, denn das Timing der Gags passt, die Locations sind einfach traumhaft schön und über die Wahl der Darsteller kann man sich in meinen Augen auch nicht beklagen. All Inclusive ist eine nette, kleine Komödie für zwischendurch, kurzweilige Mainstream-Unterhaltung wie ich sie mir immer wieder gerne ansehe.

TRAILER:


Jason Bateman Peter Billingsley Kristen Bell Jean Reno Jon Favreau Vince Vaughn 2000er Kristin Davis Temuera Morrison


Foto

…UND LEDIGE MÄDCHEN


…UND LEDIGE MÄDCHEN …UND LEDIGE MÄDCHEN (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Sex and the Single Girl | USA 1964 | Regie: Richard Quine)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Bob Weston (Tony Curtis), Reporter eines absoluten Schmierblattes, würde nur zu gerne ein Interview mit der Sexualpsychologin Helen Gurley Brown (Natalie Wood) über deren Beststeller "Sex and the Single Girl" führen. Doch da Weston in der Vergangenheit nicht gerade positiv über Brown geschrieben hat, stehen die Chancen auf einen Interviewtermin äußerst gering. Um trotzdem an eine Story zu kommen, gibt sich Weston kurzerhand als Patient aus...

Ein Film, ganz nach meinem Geschmack. Ich liebe ja diese 60er-Jahre-Komödien, ihre Atmosphäre, ihren Wortwitz und insbesondere ihre größtenteils hervorragenden Schauspieler. Auch ...und ledige Mädchen von Regisseur Richard Quine bildet da keine Ausnahme. Mit Tony Curtis, Natalie Wood, Lauren Bacall, Henry Fonda und Mel Ferrer ist diese romantische Verwechslungskomödie mehr als namhaft besetzt, die Gags zünden, die Pointen passen und über fehlende Rasanz in der Inszenierung kann man sich in meinen Augen auch nicht beklagen. Und dann gibt's im Finale noch eine wirklich tolle Verfolgungsjagd zu bestaunen, bei der wahrlich kein Auge trocken bleiben dürfte. Ich habe zeitweise Tränen gelacht und fühlte mich sogar ein bisschen an ähnliche Verfolgungsjagd-Highlights aus Filmen wie Der rosarote Panther oder Is' was, Doc? erinnert - auch wenn ich zugeben muss, dass deren Klasse dann doch nicht ganz erreicht wird. Für Freunde von Filmen dieser Art und aus dieser Zeit gibt es von mir auf jeden Fall eine ganz dicke Empfehlung.

TRAILER:


Natalie Wood 1960er Tony Curtis Lauren Bacall Henry Fonda Richard Quine car chase


Foto

NURSE BETTY


NURSE BETTY NURSE BETTY (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Nurse Betty | Deutschland/USA 2000 | Regie: Neil LaBute)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Für die einfache Bedienung Betty Sizemore (Renée Zellweger) ist die TV-Seifenoper "A Reason to Love" der praktisch einzige Lebensinhalt. Als Betty ausgerechnet an ihrem Geburtstag mit ansehen muss, wie ihr Ehemann (Aaron Eckhart), ein schmieriger Autohändler, von zwei Killern (Morgan Freeman und Chris Rock) ermordet wird, löst dieses Erlebnis ein Trauma bei der jungen Frau aus. Betty ist fortan davon überzeugt, die ehemalige Freundin von Dr. David Ravell (Greg Kinnear), des Hauptcharakters aus "A Reason to Love" zu sein und macht sich auf den Weg nach L.A. um um ihre Liebe zu kämpfen...

Mit Nurse Betty hat Regisseur Neil LaBute eine herrliche Satire in Form einer Krimikomödie abgeliefert, die mit ihrem teils tiefschwarzem Humor bei mir für so einige Lacher sorgen konnte. Nurse Betty bedient sich der Regeln der typisch klischeehaften TV-Seifenoper, ist - was Handlung, Storyverlauf und Charakterzeichnung angeht - ebenso maßlos übertrieben wie die entsprechenden "Vorbilder" und feuert so eine volle Breitseite gegen diese Art von TV-Formaten ab. Regisseur Neil LaBute führt dem geneigten Zuschauer auf herrlich respektlose und politisch definitiv nicht immer korrekte Art und Weise den geballten Blödsinn vor Augen, mit dem er tagtäglich von den Fernsehanstalten bombardiert wird. Die Antwort auf die Frage ob Fans der kritisierten Formate die Botschaft von LaButes Film überhaupt noch begreifen können und wollen, steht freilich auf einem anderen Blatt.

TRAILER:


Neil LaBute Renée Zellweger Aaron Eckhart Morgan Freeman Chris Rock 2000er Los Angeles


Foto

KICK-ASS


KICK-ASS :love: KICK-ASS :love: (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Kick-Ass | Großbritannien/USA 2010 | Regie: Matthew Vaughn)

Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Comicfan Dave Lizewski (Aaron Johnson) ist ein absolut unauffälliger Schüler der davon träumt, etwas mehr Beachtung zu erfahren und sich eines Tages dazu entschließt, als Superheld gegen das Böse zu kämpfen. Er besorgt sich eine entsprechende Verkleidung, begibt sich ohne nennenswerte Fähigkeiten auf Gangsterjagd und kriegt erst mal richtig auf die Fresse. Doch dank Internet wird Dave zum Phänomen und Kick-Ass - so sein Alias - ist plötzlich in aller Munde. Dadurch wird auch der von Rachegedanken getriebene Ex-Cop Damon Macready (Nicolas Cage) auf ihn aufmerksam. Der geht ebenfalls im Superheldenkostüm auf Verbrecherjagd und hat seine kleine Tochter Mindy (Chloe Moretz) mittlerweile zur perfekten Killerin ausgebildet...

Ja, die vielen Lobeshymnen auf Vaughns Kick-Ass sind absolut berechtigt. Der als typische Loserkomödie startende Film entwickelt sich sehr schnell zu einem irrwitzigen, rasanten und komplett abgedrehten Kracher, der nicht nur über die gesamte Laufzeit bestens zu unterhalten weiß, sondern mich auch mit nicht gerade wenigen Überraschungen - insbesondere was die Intensität des Gezeigten anbelangt - absolut begeistern konnte. Dazu gesellen sich noch wirklich vorzüglich aufgelegte Schauspieler - insbesondere Aaron Johnson als Kick-Ass und Chloe Moretz als Hit Girl sind in ihren Rollen meines Erachtens einfach nur grandios - und ein richtig geiler Soundtrack, der für so einige erinnerungswürdige Momente sorgen konnte (ich denke beispielsweise an die grandiose Sequenz mit Morricones "Per Qualche Dollaro in Piu" aus dem gleichnamigen Eastwood-Western). Hier stimmt das Gesamtpaket und ich wüsste nicht, was es an Kick-Ass großartig auszusetzen gäbe. Für mich einer der besten Filme des langsam ausklingenden Jahres 2010. Ein absolutes Genre-Highlight, wie man es viel zu selten zu sehen bekommt. Ganz großes Kino!

Zum Abschluss noch eine Anmerkung: Herzlichen Glückwunsch an Universal zur FSK-16-Freigabe, denn die ist - im Vergleich mit so manchen 18er-Freigaben, die auch heute noch vergeben werden, und insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Auslöser der teils wirklich äußerst expliziten und derben Gewaltspitzen in den meisten Fällen ein gerade mal 11 Jahre altes Mädchen ist - für mich doch etwas verwunderlich und nährt die urbane Legende vom Auswürfeln der Freigaben nachhaltig. Es ist absolut nicht nachvollziehbar, dass ein Film wie Der blutige Pfad Gottes 2 - um mal einen relativ aktuellen Titel zu nennen - von der FSK für ein erwachsenes Publikum keine Freigabe erhält und der SPIO vorgelegt werden muss um überhaupt rechtssicher in ungekürzter Form veröffentlicht werden zu können und diese kleine Schlachtplatte hier ungekürzt ab 16 Jahren durchkommt.

TRAILER:


Matthew Vaughn Nicolas Cage 2010er Rache New York


Foto

IMMER ÄRGER MIT DEM BETT


IMMER ÄRGER MIT DEM BETT IMMER ÄRGER MIT DEM BETT (DVD: UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Immer Ärger mit dem Bett | Deutschland 1961 | Regie: Rudolf Schündler)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Durch widrige Umstände und dumme Verwechslungen gerät die Polizistengattin Rosemarie Schulze (Senta Berger) ohne es zu merken plötzlich in den Verdacht, einem Callgirl-Ring anzugehören. Bis Rosemarie endlich begreift, in welcher misslichen Lage sie sich befindet, ist sogar ihr eigener Mann (Günter Pfitzmann) - der zudem noch die Ermittlungen in dem delikaten Fall leidet - von ihrer Schuld überzeugt. Nun liegt es allein an Rosemarie, ihre Unschuld zu beweisen und so ihren Namen von den ungeheuerlichen Vorwürfen wieder reinzuwaschen...

Noch eine Verwechslungskomödie aus Deutschland und der Streifen war - auch wenn man Schündlers Film mit Sicherheit nicht als Meisterleistung bezeichnen kann - doch ziemlich nett anzusehen. Die Geschichte der unschuldigen Polizistengattin, die durch widrige Umstände in den Verdacht gerät, einem Callgirl-Ring anzugehören, punktete durch eine rasante Inszenierung, einige wirklich nette Gags, bekannte Gesichter - neben Senta Berger und Günter Pfitzmann in den Hauptrollen waren u.a. noch Trude Herr, Ralf Wolter, Rudolf Platte und Renate Ewert mit von der Partie -, ein bisschen Spannung und der einen oder anderen Wendung, die man mit viel Wohlwollen durchaus als überraschend bezeichnen kann. Und die Ansicht von Senta Berger und Renate Ewert in verführerischen Dessous ist definitiv auch nicht zu verachten gewesen.

CLIP:


Rudolf Schündler Senta Berger 1960er


Foto

ZWEI IM SIEBTEN HIMMEL


ZWEI IM SIEBTEN HIMMEL ZWEI IM SIEBTEN HIMMEL (Pay-TV: Heimatkanal, Deutschland)
(OT: Zwei im 7. Himmel | Deutschland 1974 | Regie: Sigi Rothemund)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Für ein Münchner Reisebüro ist die Betreuung des berühmten Ellert Trios aus Rio de Janeiro bei den Salzburger Festspielen ein äußerst wichtiger Auftrag. Doch Alex (Alexander Grill), Angestellter des Reisebüros, hat ausgerechnet diesen Auftrag verbockt und nun sitzen die Musiker in Rio fest. Mit Hilfe seiner Freunde Bernd (Bernd Clüver), Peter (Peter Orloff) und Marcello (Rinaldo Talamonti) versucht er nun, seinen Fehler zu vertuschen und zu verhindern, dass sein Chef von dem Missgeschick erfährt...

In den 60er und 70er Jahren hat wohl so gut wie jeder Schlagerstar seinen eigenen Film spendiert bekommen. In Zwei im siebten Himmel gibt sich Bernd Clüver die Ehre und trällert "Hits" wie Der Junge mit der Mundharmonika. Regie bei diesem Verwechslungsklamauk führte Sigi Rothemund - unter seinem Pseudonym Siggi Götz - und der zeichnete ja für so einige Heuler in den 70er und 80er Jahren verantwortlich. Qualitativ hochwertiges darf man von Filmen dieser Art ja sowieso nicht erwarten, aber Zwei im siebten Film ist selbst für diese Art von Unterhaltung erstaunlich schwach geraten. Die Gags zünden nur selten und die komplett hanebüchene Story zieht sich zeitweise wie Kaugummi. Trotz einiger bekannter Gesichter wie Jutta Speidel, Gunther Philipp, Rinaldo Talamonti und Rainer Basedow war das ganz biedere Durchschnittsware, bei der im Endeffekt nur die optischen Reize der schnuckeligen Barbara Nielsen und der einfach nur bezaubernden Ute Kittelberger - von der ich gerne noch weitere Filme sehen würde, aber bedauerlicherweise hat sie gerade mal in insgesamt 4 Streifen mitgespielt - im Gedächtnis bleiben werden.

Sigi Rothemund 1970er Lisa Film


Foto

GRAND PRIX


GRAND PRIX GRAND PRIX (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Grand Prix | USA 1966 | Regie: John Frankenheimer)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Als der amerikanische Rennfahrer Pete Aron (James Garner) beim Rennen in Monaco einen folgenschweren Unfall verursacht bei dem ausgerechnet sein Teamkollege, der britische Fahrer Scott Stoddard (Brian Bedford), schwer verletzt wird, wird Aron daraufhin von seinem Rennstall gefeuert und versucht sein Glück fortan als Reporter. Die Weltmeisterschaft scheint nun sicher an Ferrari und deren Fahrer Jean-Pierre Sarti (Yves Montand) zu gehen. Als der bisher erfolglose japanische Rennstall von Izo Yamura (Toshirô Mifune) Aron jedoch nach kurzer Zeit eine zweite Chance zur Fortsetzung der Rennkarriere gibt, der bei dem Unfall verletzte Stoddard sich schneller erholt als erwartet und Sarti sich zudem eine Schwächephase genehmigt, scheint der Kampf um den Weltmeistertitel plötzlich wieder offen zu sein...

Nachdem mich der vor einiger Zeit angesehene Le Mans eher gelangweilt hatte, stand ich Frankenheimers Grand Prix doch etwas skeptisch gegenüber. Noch ein Rennfahrerfilm und dann auch noch mit einer stattlichen Laufzeit von knapp 3 Stunden ausgestattet. Doch die Bedenken waren größtenteils unbegründet. Sicher, die eine oder andere Länge war definitiv vorhanden und eine etwas kürzere Laufzeit hätte dem Streifen sicher nicht geschadet, aber im Großen und Ganzen hat Frankenheimer mit Grand Prix dann doch ein richtig gutes Sportdrama inszeniert. Die Rennszenen sind packend, spannend und mitreißend gestaltet; in manchen Szenen hat man sogar das Gefühl, man sitzt nicht auf der heimischen Couch, sondern neben dem Fahrer im Cockpit. Und die große Schwäche von Katzins Le Mans - nämlich der Verzicht auf die Geschichten über die Menschen hinter dem Steuer - ist hier glücklicherweise überhaupt nicht vorhanden. Frankenheimer kümmert sich nicht nur um den Rennsport, sondern auch um seine Charaktere und schafft so ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen spektakulären Rennszenen und bewegenden Geschichten rund um die Fahrer. Und das sorgt dann auch insbesondere im Finale des Streifens für absolutes Gänsehaut-Feeling.
Fazit: Guter Film, den sich auch Leute, die sich nicht für den Rennsport begeistern können - und zu denen ich mich selbst auch zähle - gerne mal zu Gemüte führen dürfen.

TRAILER:


Oscar Winner 1960er Geneviève Page Eva Marie Saint Toshirô Mifune Yves Montand James Garner John Frankenheimer car chase


Foto

THE UNDYING MONSTER


THE UNDYING MONSTER THE UNDYING MONSTER (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: The Undying Monster | USA 1942 | Regie: John Brahm)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Ein schrecklicher Fluch liegt auf der Familie der Hammonds. Dieser Glaube hält sich schon seit vielen Jahren in deren Heimatgemeinde. Für Oliver Hammond (John Howard) und seine Schwester Helga (Heather Angel) sind diese Behauptungen nichts als Humbug. Als Oliver jedoch eines Tages auf dem Nachhauseweg von einer nicht zu identifizierenden Bestie angegriffen wird, müssen sich er und seine Schwester langsam damit auseinandersetzen, dass in den ganzen Gerüchten und Behauptungen durchaus ein Funken Wahrheit stecken könnte...

Richtig netter kleiner Grusler aus den 40er Jahren. Das Monster kriegt man natürlich nur in den letzten Szenen zu Gesicht, davor geht es vornehmlich darum, eine schön gruselige Atmosphäre aufzubauen und Spannung zu erzeugen. Regisseur John Brahm arbeitet viel mit Licht und Schatten und sein heimlicher Hauptdarsteller ist das alte, mondäne Gebäude mit seinen unheimlichen Winkeln, den mit Spinnweben verhangenen Treppen und Fluren. Es ist schon fast eine Wohltat zu sehen, wie in diesem kleinen B-Film mit einfachsten Mitteln Stimmung und Atmosphäre erzeugt wird. Schade nur, dass der Spuk nach gut einer Stunde schon wieder vorbei ist. Ich hätte dem schaurigen Treiben gerne noch ein paar Minuten länger beigewohnt.

TRAILER:


John Brahm 1940er Werwolf


Foto

THE TAKING OF PELHAM ONE TWO THREE


THE TAKING OF PELHAM ONE TWO THREE THE TAKING OF PELHAM ONE TWO THREE (DVD: MGM, Großbritannien)
(OT: The Taking of Pelham One Two Three | USA 1974 | Regie: Joseph Sargent)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Während Lt. Barber (Walter Matthau) von der U-Bahn-Polizei eine Gruppe japanischer Geschäftsleute noch relativ lustlos und genervt durch das Kontrollzentrum der New Yorker U-Bahn führt, geschieht in einem der Tunnel das Unglaubliche: Eine Gruppe von vier Männern (Robert Shaw, Martin Balsam, Hector Elizondo und Earl Hindman) kapert einen U-Bahn-Zug, nimmt die Insassen als Geisel und will so ein beachtliches Lösegeld erpressen...

Ach, die 70er. Je mehr Filme ich mir aus diesem Jahrzehnt zu Gemüte führe, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass damals die - zumindest für meinen Geschmack - wohl besten Streifen gedreht wurden. Der Streifen war für mich eine Premiere und bevor ich mir demnächst mal das Remake mit Denzel Washington und John Travolta ansehen werde, wollte ich unbedingt das Original vorher gesehen haben. Und Scotts Remake dürfte es ziemlich schwer haben an Sargents Film heranzureichen. Hier passt wieder mal alles. Der Überfall ist extrem realistisch, absolut kompromisslos und verdammt spannend ausgefallen, die Charaktere - sowohl auf Seiten der Guten als auch auf Seiten der Bösen - stammen definitiv nicht vom Reißbrett und diese einfach unnachahmliche 70er-Jahre-Atmo ist genauso wenig zu verachten wie die Tatsache, dass den ganzen Streifen - der berstenden Spannung zum Trotz - eine einfach nur herrlich schwarz-humorige Grundstimmung begleitet. Die Führung der japanischen Besucher am Anfang ist beispielsweise pures Gold, die Sache mit der betrunkenen Frau im U-Bahn-Abteil fand ich zum Schreien komisch und das Ende, die allerletzte Einstellung des Films, ist einfach nur zum Niederknien. Großes Kino!

TRAILER:


Joseph Sargent Walter Matthau Martin Balsam 1970er New York


Foto

THE BRICK DOLLHOUSE


THE BRICK DOLLHOUSE THE BRICK DOLLHOUSE (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: The Brick Dollhouse | USA 1967 | Regie: Tony Martinez/David F. Friedman)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Als eine junge Frau (Joyana) ermordet in ihrem Bett aufgefunden wird, beginnt der die Ermittlungen leitende Lt. Parker (George French) zunächst damit, die Mitbewohnerinnen (Janice Kelly, Tina Vienna, Peggy Ann, Helena Clayton und Frankie O'Brien) der Ermordeten nach den persönlichen Verhältnissen und den üblichen Gewohnheiten des Mordopfers zu befragen...

Wow, wieder mal ein Streifen knapp über der Schmerzgrenze. Aber äußerst knapp. Hätte nicht gedacht, dass 55 Minuten - länger dauert The Brick Dollhouse nämlich nicht - so langsam vorüber gehen können. Der Streifen soll wohl eine Art Krimi darstellen. Die "Story" ist schnell erzählt: Eine Frau liegt tot in ihrem Bett. Ein Polizist verhört ihre Mitbewohnerinnen. Die berichten gute 50 Minuten lang von irgendwelchen ausschweifenden Parties, die auch entsprechend hübsch bebildert sind. Im Endeffekt gibt es aber während des kompletten Verhörs außer einem komplett durchgeknallten und auch relativ schnell nervenden Sixties-Score und äußerst knapp bzw. gar nicht bekleideten, ekstatisch tanzenden Damen rein gar nichts zu hören und zu sehen. Dann ein schier unglaublicher Plottwist (wenn man das überhaupt so nennen darf), der Mörder wird präsentiert, der Abspann erlöst den sich zu diesem Zeitpunkt schon kurz vor der Verzweiflung befindlichen Zuschauer. Ein Film, der sich wirklich schon in den tiefsten Tiefen des US-Exploitation-Kinos bewegt. Ich befürchte allerdings, dass der Bodensatz des Genres noch immer nicht erreicht ist.

Tony Martinez David F. Friedman 1960er female nudity Sexploitation


Foto

HEUBODENGEFLÜSTER


HEUBODENGEFLÜSTER HEUBODENGEFLÜSTER (Pay-TV: Heimatkanal, Deutschland)
(OT: Heubodengeflüster | Deutschland 1967 | Regie: Rolf Olsen)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Großbauer Florian Maderer (Carsten Peter) macht sich berechtigte Hoffnungen bei den bald anstehenden Wahlen zum Amt des Bürgermeisters und wird plötzlich mit der knallharten Realität konfrontiert, dass er wegen einer angezettelten Rauferei einen mehrwöchigen Gefängnisaufenthalt anzutreten hat. Das könnte Maderer den Wahlsieg kosten und um die ganze Angelegenheit zu vertuschen, zwingt er seinen hilflosen Vetter Blasius (Gunther Philipp) dazu, ihm zu helfen. Blasius soll sich als Maderer ausgeben und an dessen Stelle die Haftstrafe im einige Städte entfernt gelegenen Gefängnis antreten...

Bereits nach den Anfangscredits erscheint eine Texttafel, auf der sinngemäß zu lesen steht, dass Gerüchte, nach denen der nun folgende Film diverse Auszeichnungen erhalten hätte, empört zurückgewiesen werden. Damit wird die Richtung des Films zweifelsfrei vorgegeben. Heubodengeflüster ist purer Klamauk, ein früher Bruder im Geiste von beispielsweise den Supernasen-Filmen und anderen zweifelhaften Höhepunkten deutscher Komödienkost. So manche Gags dürften bereits im Jahr 1967 einen ziemlich langen Bart gehabt haben. Regisseur Rolf Olsen und sein durchaus namhaftes Ensemble (Ralf Wolter, Trude Herr, Gunther Philipp, Willy Millowitsch) rumpeln in dieser doch ziemlich kurzweilig ausgefallenen Verwechslungskomödie munter drauf los und scheren sich einen feuchten Dreck darum, dem Zuschauer auch nur einen Hauch an anspruchsvoller Unterhaltung zu präsentieren. Spaß macht dieser komplette Blödsinn fast zwangsläufig ungemein und ich kann guten Gewissens behaupten, dass ich mich von dem Krawall bestens unterhalten fühlte. Muss mal wieder die Supernasen-Filme gucken.

Rolf Olsen 1960er Lisa Film


Foto

DER MANN MIT DEM GLASAUGE


DER MANN MIT DEM GLASAUGE DER MANN MIT DEM GLASAUGE (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Der Mann mit dem Glasauge | Deutschland 1969 | Regie: Alfred Vohrer)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Inspektor Perkins (Horst Tappert) von Scotland Yard nimmt die Ermittlungen in einem Mordfall an einem zwielichtigen Typen in einem heruntergekommenen Hotelzimmer auf, der mit einem gezielten Messerwurf getötet wurde. Als kurze Zeit nach der Tat auch die Begleitung des Ermordeten, die Tänzerin Leila (Heidrun Hankammer), vergiftet aufgefunden wird, führen die Nachforschungen des Inspektors zu der Tanzgruppe "Las Vegas Girls" und in einen verruchten Billard-Club. Offensichtlich scheinen die Morde mit einem Drogen- und Mädchenhändlerring im Zusammenhang zu stehen...

Nach dem weniger gelungenen Der Gorilla von Soho kriegt Regisseur Alfred Vohrer mit Der Mann mit dem Glasauge, seinem letzten Wallace-Film, wieder einigermaßen die Kurve und liefert zwar keinen wirklich überzeugenden, aber doch ziemlich soliden Beitrag innerhalb der Reihe ab. Sonderlich viel zu berichten gibt es von dieser vorletzten, alleinigen Wallace-Produktion der Rialto-Film allerdings nicht. In der Rolle des Ermittlers ist wieder Horst Tappert zu sehen, der seinen Part gewohnt lässig herunterspielt. Hubert von Meyerinck als Sir Arthur ist erneut für den Klamauk-Anteil zuständig und außerdem ist noch Fritz Wepper, der spätere Derrick-Weggefährte von Horst Tappert, in einer zunächst etwas undurchsichtigeren Rolle mit von der Partie. Der Anteil an nackten Tatsachen wurde im direkten Vergleich zum Vorgänger deutlich heruntergefahren, stattdessen wurde wieder ein größeres Augenmerk auf einen einigermaßen spannenden Plot gelegt. Fürs Auge des geneigten Betrachters ist aber dennoch so einiges geboten. Karin Hübner in der weiblichen Hauptrolle ist durchaus nett anzusehen und außerdem sind mit Christiane Krüger, Ewa Strömberg und Marlies Dräger noch so einige, ausgesprochen attraktive Damen mit an Bord. Und dann gibt auch noch eine einfach nur wunderschöne, zum damaligen Zeitpunkt gerade mal 18 Jahre alte Iris Berben in diesem Streifen ihr Leinwanddebüt.

TRAILER:


Ewa Strömberg Horst Tappert Alfred Vohrer Iris Berben 1960er Euro Crime female nudity London


Foto

VAMPYRES


VAMPYRES VAMPYRES (DVD: Blue Underground, USA)
(OT: Vampyres | Großbritannien 1974 | Regie: José Ramón Larraz)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Die beiden lesbischen Vampire Fran (Marianne Morris) und Miriam (Anulka Dziubinska) leben in einem alten Schloss und ernähren sich vom Blut verschiedener Durchreisender. Als Fran eines Tages jedoch Gefühle für eines der männlichen Opfer (Murray Brown) entwickelt und dieses am Leben lässt, droht das Geheimnis der beiden Frauen aufzufliegen...

Ausgesprochen hübsch fotografiert ist Vampyres ja schon und auch die melancholisch-morbide Atmosphäre des Streifens weiß definitiv zu gefallen. Nur leider haben die zwei Hauptdarstellerinnen nun nicht gerade eine großartige Ausstrahlung und dass sich mit Marianne Morris auch noch die deutlich Unattraktivere der beiden Damen ständig nackig macht, hat auch nicht gerade zum Genuss des Films beigetragen. Und auch die Story des Films kann nicht wirklich überzeugen. Die Geschichte wirkt größtenteils doch sehr planlos und zerfahren und der Plottwist am Ende dürfte kaum mehr als ein müdes Gähnen hervorrufen. Aber kann und darf man Filmen dieser Art überhaupt ihre Schwächen in der Story vorwerfen? Ich denke nicht, sonst dürfte man sich als Genrefreund nie mehr einen Streifen von Jess Franco zu Gemüte führen. Bei einem Streifen wie Vampyres kommt es in meinen Augen in allererster Linie auf die Schauwerte an und die reichen - nette Kameraarbeit und überzeugende Atmosphäre hin oder her - im vorliegenden Fall aufgrund der wenig überzeugenden Hauptdarstellerinnen bestenfalls dazu, den Film im Bereich des etwas gehobeneren Durchschnitts einzuordnen.

TRAILER:


José Ramón Larraz 1970er female nudity Vampir


Foto

AMERICAN PIE PRESENTS: THE BOOK OF LOVE


AMERICAN PIE PRESENTS: THE BOOK OF LOVE AMERICAN PIE PRESENTS: THE BOOK OF LOVE (Blu-ray: Universal, USA)
(OT: American Pie Presents: The Book of Love | USA 2009 | Regie: John Putch)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Die drei Freunde Rob (Bug Hall), Lube (Brandon Hardesty) und Nathan (Kevin M. Horton) besuchen die East Great Falls Highschool und würde praktisch alles dafür geben, endlich ihre Jungfräulichkeit zu verlieren. Als Rob versehentlich einen Teil der Bibliothek in Brand setzt, entdeckt er zufällig die "Bibel", welche aufgrund des Feuers und dem Einsetzen der Sprinkleranlage jedoch teilweise zerstört wird. Die Freunde beschließen, die "Bibel" zu rekonstruieren um mit deren Hilfe ihrem großen Ziel ein Stück näher zu kommen...

So, mit diesem Film gibt es nun mehr Direct-to-Video-Fortsetzungen von American Pie als Kinoproduktionen. Dem mittlerweile siebten Teil der Reihe geht dann aber doch ziemlich schnell die Luft aus. Die beiden unmittelbaren Vorgänger, Teil 5 und 6, halte ich - allen Unkenrufen zum Trotz - mit ihren immensen Schauwerten und dem schon richtiggehend zelebrierten Gross-Out-Humor immer noch für nahezu perfekte Vertreter des modernen Teensploitationfilms. Der nun vorliegende siebte Teil kommt da leider nicht mehr heran. Dem Film fehlt es am nötigen Drive, die Story dümpelt nur so vor sich hin, die meisten Gags können nicht zünden und am meisten habe ich einen so herrlich durchgeknallten Charakter wie den von Steve Talley in den beiden Vorgängern gespielten Dwight Stiffler vermisst. Da konnten dann auch die durchaus zahlreich vorhandenen, nackten Tatsachen nicht mehr sonderlich viel retten. Allerdings war der Streifen immer noch besser als die kürzlich gesehene Fortsetzung von Road Trip, was jedoch auch keine allzu große Kunst ist. Bin mal gespannt, ob die Cash Cow noch weiter gemolken werden soll und irgendwann dann auch noch ein achter Teil ansteht.

TRAILER:


Eugene Levy 2000er Rosanna Arquette John Putch female nudity Sequel Teensploitation


Foto

DER KAUTIONS-COP


DER KAUTIONS-COP DER KAUTIONS-COP (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: The Bounty Hunter | USA 2010 | Regie: Andy Tennant)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Die wegen einer Lappalie angeklagte Enthüllungsjournalistin Nicole Hurley (Jennifer Aniston) nimmt ihren Gerichtstermin nicht allzu ernst, jagt lieber einer heißen Story hinterher und wird so zur Kautionsflüchtigen. Ohne sich dessen bewusst zu sein, hat sie plötzlich einen Kopfgeldjäger an den Fersen und bei diesem handelt es sich ausgerechnet um ihren Ex-Mann Milo Boyd (Gerard Butler)...

Ich warte weiter darauf, dass ich mal einen Film mit Jennifer Aniston in der Hauptrolle zu Gesicht bekomme, der mir rein gar nicht gefällt. Wird wahrscheinlich nie passieren. Auch Der Kautions-Cop fand ich ausgesprochen kurzweilig und unterhaltsam. Aniston und Butler "harmonieren" meines Erachtens ganz vorzüglich, für ein bisschen Spannung, ein bisschen Action und einen Schuss Romantik ist ebenso gesorgt wie für eine gehörige Portion Komik. Mir ist vollkommen klar, dass Filme dieser Art bei den meisten Kritikern und wahrscheinlich auch bei einem Großteil der "anspruchsvollen" Zuschauer für das kalte Grausen sorgen und so richtig derbe ihr Fett weg bekommen, ich persönlich stehe dazu, dass mir auch dieses filmische Fast Food immer und immer wieder ganz vorzüglich schmeckt. Nette Mainstream-Unterhaltung, an Andy Tennants Der Kautions-Cop gibt's genauso wenig auszusetzen wie an seinem vorherigen Film Ein Schatz zum Verlieben. Solche Streifen sind immer wieder gerne gesehen.

TRAILER:


Andy Tennant Jennifer Aniston Gerard Butler 2010er car chase New York


Foto

GRAN TORINO


GRAN TORINO :love: GRAN TORINO :love: (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Gran Torino | Deutschland/USA 2008 | Regie: Clint Eastwood)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Der Koreakriegsveteran Walt Kowalski (Clint Eastwood) hat gerade seine Frau verloren und ist ein verbitterter, alter Mann, den seine beiden Söhne (Brian Haley und Brian Howe) am liebsten in ein Seniorenheim stecken würden. Den Mitbewohnern in seinem einst geliebten Viertel steht der rassistische Rentner mit Misstrauen und Vorurteilen gegenüber, bestehen diese doch fast ausschließlich aus Migranten aus dem asiatischen Raum. Die praktisch einzige Leidenschaft Kowalskis besteht in der Pflege seines 1972er Ford Gran Torino, den er wie seinen Augapfel hütet. Als der Sohn (Bee Vang) der koreanischen Nachbarsfamilie einen Versuch unternimmt, den Wagen zu stehlen, scheint Walt in all seinen Vorurteilen bestätigt. Doch Sue (Ahney Her), die Schwester des Übeltäters, schafft es wider Erwarten tatsächlich, in das scheinbar versteinerte Herz des alten Mannes vorzudringen…

Es gibt einen Gott! Und sein Name ist Clint Eastwood. Gab ja sowieso praktisch nur positive und wohlwollende Stimmen zu Gran Torino, dass mich aber so ein übergroßer Film erwarten würde, hätte ich dann doch nicht gedacht. Eastwoods Walt Kowalski ist vielleicht die Summe aller Charaktere, die Eastwood bisher verkörpert hat, der Film selbst eine einfühlsame, hochdramatische und herrlich melancholische Hommage an Harry Calahan, Thomas Highway, Nick Pulovski, Bill Munny, Frank Horrigan, Frankie Dunn & Co. Keine Ahnung, ob Eastwood plant, nach diesem Film noch einmal vor der Kamera als Hauptdarsteller aktiv zu werden. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass er seine Leistung aus diesem Film nochmals übertreffen kann. Mit Gran Torino hat sich Clint Eastwood selbst ein Denkmal errichtet. Ich bin sprachlos und einfach nur überwältigt.

TRAILER:


Clint Eastwood 2000er Rache


Foto

LIEBEN UND LASSEN


LIEBEN UND LASSEN LIEBEN UND LASSEN (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: Catch and Release | USA 2006 | Regie: Susannah Grant)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Als ihr Verlobter Grady bei einem Unfall ums Leben kommt stürzt für die kurz vor ihrer Hochzeit mit dem Verstorbenen stehende Gray (Jennifer Garner) die Welt zusammen. Um ihre Trauer zu bewältigen, zieht Gray vorübergehend zu ihren und Gradys Freunden Sam (Kevin Smith) und Dennis (Sam Jaeger), die sich auch rührend um sie kümmern. Doch als mit dem überheblichen Frauenhelden Fritz (Timothy Olyphant) der beste und älteste Freund des Verstorbenen auftaucht, kommen mit ihm auch einige Geheimnisse ans Tageslicht und so muss sich Gray nicht nur mit ihrer Trauer, sondern auch mit Tatsachen über Grady auseinandersetzen, die dieser vor ihr verheimlicht hatte...

Ein Film mit der süßen Jennifer Garner in der Hauptrolle? Und dann ist auch noch Kevin Smith mit von der Partie? Da kann ich doch nicht nein sagen. Aber Vorsicht ist geboten, denn wie eigentlich schon zu erwarten war ist Lieben und lassen extrem kitschig ausgefallen. So ist das halt mit den dramatischen Feel-Good-Movies. Da wird ordentlich auf die Tränendrüse gedrückt und am Ende fühlt man sich irgendwie trotzdem ein bisschen besser als zuvor. Wer allerdings schon vor Streifen wie Garden State panisch Reißaus nimmt, sollte auch von Susannah Grants Trauerbewältigungsdrama tunlichst die Finger lassen. Es könnte sonst zu unkontrollierbaren Hassattacken gegen den armen Film führen. Ich persönlich mochte Garden State, ich mochte auch Filme wie Elizabethtown, Lovesong für Bobby Long und Winter Passing und fast zwangsläufig mochte ich auch Lieben und lassen. Die Story ist zwar vorhersehbar, aber doch auf gewisse Weise berührend, Jennifer Garner passt einfach wunderbar in solche Rollen und man kann sie sich - wenn man sie so spielen sieht - gar nicht mehr als toughe Agentin aus Alias vorstellen und Kevin Smith könnte ich einfach stundenlang beim "Sich-selbst-spielen" zusehen. Schöner Streifen.

TRAILER:


Susannah Grant Jennifer Garner Kevin Smith Juliette Lewis 2000er


Foto

SHAFT


SHAFT SHAFT (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Shaft | Deutschland/USA 2000 | Regie: John Singleton)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Die einzige Chance, den rassistischen Killer Walter Wade Jr. (Christian Bale), Abkömmling einer ausgesprochen wohlhabenden und auch einflussreichen Familie, hinter Gittern zu bringen, besteht für den knallharten Polizisten John Shaft (Samuel Jackson) darin, die einzige Augenzeugin (Toni Collette) der Tat aufzuspüren und zu einer Aussage vor Gericht zu bewegen. Doch die ist aus Angst vor der mächtigen Familie des Täters spurlos untergetaucht und für Shaft und seine Kollegen wird die Suche nach ihr zu einem Rennen gegen die Zeit...

Erste Sichtung seit dem damaligen Kinobesuch von vor 10 Jahren und meine durchweg positiven Erinnerungen an den Streifen wurden bestätigt. Regisseur John Singleton hat da eine wirklich sehenswerte Fortsetzung zur ursprünglichen Trilogie gedreht. Als Remake - als das der Film oftmals geführt wird - kann und will ich den Streifen definitiv nicht verstehen, denn schließlich spielt Samuel L. Jackson nicht den John Shaft aus den 70ern sondern dessen Neffen und außerdem ist auch Richard Roundtree als Ur-Shaft mit von der Partie. Shaft ist ausgesprochen spannend und kurzweilig geraten, atmet förmlich die Luft seiner Vorgänger, überzeugt mit nahezu perfektem Timing bei den vorhandenen Actionsequenzen, hat mit Samuel L. Jackson einen megacoolen Helden und mit dem zum damaligen Zeitpunkt vor dem Karrieredurchbruch stehenden Christian Bale einen charismatischen Bösewicht zu bieten und verwöhnt außerdem die Ohren noch mit einem hammermäßigen Score. Was will man noch viel mehr erwarten?

TRAILER:


John Singleton Samuel L. Jackson Christian Bale Richard Roundtree Elizabeth Banks 2000er car chase New York Sequel Blaxploitation


Foto

PUBLIC SERVICE


PUBLIC SERVICE PUBLIC SERVICE (DVD: Wicked Pictures, USA)
(OT: Public Service | USA 2008 | Regie: David Stanley)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Als Monica (Jessica Drake), Chefermittlerin in einem Fall von zwei spurlos verschwundenen Prostituierten, herausfinden muss, dass ausgerechnet ihr Ehemann (Barrett Blade) zu den Hauptverdächtigen zu zählen ist, begibt sie sich auf eine gefährliche Undercover-Mission, um die Wahrheit über die beiden Verschwundenen zu erfahren...

Noch ein Film mit Jessica Drake in der Hauptrolle, dieses Mal unter der Regie von David Stanley. Und der gehört dann schon eher zu den Schwergewichten auf Regiestühlen entsprechender HC-Produktionen. Public Service ist ein Mystery-Thriller und krankt lediglich an einer größeren Schwäche. Zwei der Sexszenen sind definitiv viel zu lang geraten, sorgen nach einiger Zeit doch eher für Langeweile und führen letztendlich dazu, dass die insgesamt betrachtet eigentlich recht gelungene Story etwas ins Stocken gerät. Das ist schade, denn David Stanley, der auch für das Drehbuch verantwortlich zeigte, legt bei näherer Betrachtung schon ziemlich viel Wert auf seine Geschichte. Er schafft es Spannung zu erzeugen, eine entsprechende Atmosphäre aufzubauen und überrascht am Ende sogar noch mit einem nicht wirklich vorherzusehenden Plottwist. Ohne die Schwäche mit den beiden überlangen Sexszenen hätte Public Service durchaus als Paradebeispiel für eine richtig gut gelungene Feature-Produktion getaugt. Naja, und Jessica Drake ist natürlich wieder ein Traum.

David Stanley Jessica Drake 2000er female nudity


Foto

SEX AND THE CITY 2


SEX AND THE CITY 2 SEX AND THE CITY 2 (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Sex and the City 2 | USA 2010 | Regie: Michael Patrick King)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Carrie (Sarah Jessica Parker), Miranda (Cynthia Nixon) und Charlotte (Kristin Davis) sind fest in ihrem Alltag gefangen und vermissen ihre eher ungezwungene, gemeinsame Vergangenheit. Als Samantha (Kim Cattrall) ihren drei Freundinnen einen kostenlosen Aufenthalt in einem Luxushotel in Abu Dhabi anbieten kann, lassen die sich nicht lange bitten und so macht sich das Quartett auf zum dringend benötigten Tapetenwechsel...

Sex and the City - der natürliche Feind des männlichen Geschlechts. Ich konnte die ablehnende Haltung der meisten Männer gegenüber den 4 Freundinnen eigentlich nie so recht nachvollziehen. Ich mochte die Serie, ich mochte auch den ersten Kinofilm und mich konnte nun auch die Fortsetzung richtig gut unterhalten. Natürlich ist gerade Sex and the City 2 extrem kitschig und übertrieben, aber das ist halt auch eine Folge der ungeschriebenen "Höher, schneller, weiter"-Regel für solche Blockbuster. In den Fortsetzungen muss alles noch eine Spur spektakulärer sein und das schlägt sich hier vor allem in den Kostümen, den Settings und den Drehorten wieder. Der Film kreiert eine Traumwelt, ein Paradies voller Oberflächlichkeiten, absolut unerreichbar für den einfachen Zuschauer und wahrscheinlich auch aus diesem Grund auf gewisse Art und Weise faszinierend. Langweilig wird es in den gut 2,5 Stunden eigentlich nie und für eine leicht verdauliche Flucht aus dem Alltag ist der Streifen in meinen Augen bestens geeignet. Und wenn man - insbesondere bei der Beziehung zwischen Carrie und Mr. Big - noch ein bisschen näher hinschaut, gibt es in diesem überdimensioniert großen, kitschigen, rosaroten Luftballon sogar einen beachtlichen Funken an Wahrheit zu entdecken.

TRAILER:


Michael Patrick King Sarah Jessica Parker Cynthia Nixon Krisin Davis Kim Cattrall Penélope Cruz 2010er Sequel New York


Foto

GIRLS! GIRLS! GIRLS!


GIRLS! GIRLS! GIRLS! GIRLS! GIRLS! GIRLS! (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Girls! Girls! Girls! | USA 1962 | Regie: Norman Taurog)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Ross Carpenter (Elvis Presley) liebt das Leben als Fischer auf See an Bord der Westwind - die einst sein Vater und er gemeinsam bauten - und muss sich plötzlich damit auseinandersetzen, dass sein Boss sich in Arizona zur Ruhe setzen und aus diesem Grund die Westwind verkaufen will. Ross setzt nun alles daran, genügend Geld zusammenzubekommen um die Westwind selbst zu erwerben...

Mal wieder ein Film mit dem King. Und im Gegensatz zu dem zuletzt mit Elvis Presley gesehenen Flaming Star wieder ein absolut typischer Elvis-Streifen. Viele Musiknummern, ein paar nett anzusehende Damen und eine harmlose und federleichte Story mit einem Schuss Dramatik, sowie einer gehörigen Portion Komik und Romantik. Kurzweilige Unterhaltung zum Entspannen. Wenige Tage nach der Sichtung hat man wahrscheinlich eh schon wieder vergessen, um was es eigentlich gegangen ist. Zum Berieseln lassen absolut in Ordnung und rein qualitativ betrachtet weder besser noch schlechter als die anderen von mir bisher gesichteten, typischen Elvis-Vehikel.

TRAILER:


Norman Taurog Elvis Presley 1960er


Foto

SWEET GEORGIA


SWEET GEORGIA SWEET GEORGIA (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Sweet Georgia | USA 1972 | Regie: Edward Boles)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Da sich ihr Mann, der widerwärtige Farmer Big T. (Gene Drew), lieber dem Alkohol widmet, sucht die sexhungrige Georgia (Marsha Jordan) ihre Befriedigung schon seit längerer Zeit bei anderen Männern. Doch als sie den etwas zurückgebliebenen Farmarbeiter Leroy (Bill King Jr.) verführen will, geraten die Dinge außer Kontrolle...

Ein weiter Sexploitation-Flick aus dem Fundus von Produzent Harry H. Novak. Sweet Georgia spielt qualitativ und rein unterhaltungstechnisch in einer Liga mit ähnlichen Südstaaten-Exploitern wie dem ebenfalls auf dieser DVD enthaltenen Country Hooker oder auch Midnight Plowboy und Country Cuzzins. Es gibt eine zu vernachlässigende Story und verdammt viel nackte Haut. Was den Film allerdings dann doch von den anderen genannten Titeln entscheidet ist die Tatsache, dass das Skript - nachdem man als Zuschauer von den überbordenden Schauwerten praktisch schon regelrecht eingelullt wurde - einen unerwarteten Twist bereithält und der Streifen in der Schlussviertelstunde auf gewisse Art und Weise komplett durchknallt. Und das macht Sweet Georgia dann für Freunde des schlechten Geschmacks schon fast richtiggehend sehenswert.

Edward Boles 1970er female nudity Hixploitation Sexploitation


Foto

ZWEI HIMMLISCHE DICKSCHÄDEL


ZWEI HIMMLISCHE DICKSCHÄDEL ZWEI HIMMLISCHE DICKSCHÄDEL (Pay-TV: Heimatkanal, Deutschland)
(OT: Zwei himmlische Dickschädel | Deutschland 1974 | Regie: Werner Jacobs)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Bürgermeister Kamberger (Klaus Löwitsch) ist in seiner kleinen, bayerischen Gemeinde nicht gerade als großer Diplomat bekannt. Ohne Rücksicht auf Verluste setzt er seinen Willen und seine Interessen durch und gerade die weniger finanzkräftigen Bürger haben unter dem herrischen Kamberger zu leiden. Als jedoch eines Tages ein neuer Kaplan (Reiner Schöne) in die Ortschaft versetzt wird, muss sich Kamberger zum ersten Mal mit Gegenwind auseinandersetzen. Denn der Kirchendiener hat einen fast noch größeren Dickkopf als der Bürgermeister und bietet diesem gehörig Paroli...

Nach Alter Kahn und junge Liebe hab ich den Fernseher nicht etwa ausgeschaltet, sondern mir gleich noch den direkt im Anschluss gesendeten Zwei himmlische Dickschädel angesehen. Noch ein Film von Regisseur Werner Jacobs, einer seiner letzten Streifen, ein Jahr nach dem zuvor gesehenen Film entstanden. Zwei himmlische Dickschädel schlägt in eine etwas andere Kerbe. Auf Gesangseinlagen wird komplett verzichtet, einen romantischen Unterbau gibt es nicht und auch auf bekannte Gesichter muss man größtenteils verzichten. Das Duell zwischen dem herrlich aufgelegten Klaus Löwitsch in der Rolle des herrischen Bürgermeisters und dem leider etwas blass bleibenden Reiner Schöne als sturer Priester ist zwar insgesamt betrachtet durchaus nett anzusehen, über die komplette Laufzeit schleichen sich dann aber doch einige Längen ein und viele der enthaltenen Gags entpuppen sich als echte Rohrkrepierer. Dem Film fehlt es an Leichtigkeit und insbesondere an der entsprechenden Starpower. Im Vergleich mit dem zuvor gesehenen Jacobs-Film geht Zwei himmlische Dickschädel definitiv als zweiter Sieger hervor.

Werner Jacobs 1970er


Foto

ALTER KAHN UND JUNGE LIEBE


ALTER KAHN UND JUNGE LIEBE ALTER KAHN UND JUNGE LIEBE (Pay-TV: Heimatkanal, Deutschland)
(OT: Alter Kahn und junge Liebe | Deutschland 1973 | Regie: Werner Jacobs)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Um einem wichtigen Kunden eine Gefälligkeit zu erweisen, erklärt sich der Kfz-Mechaniker Mark (Roy Black) dazu bereit gemeinsam mit seinem besten Freund Ulli (Peter Millowitsch) ein älteres Boot den Rhein hinab nach Amsterdam zu überführen. Bei seinen Landgängen begegnet Mark dabei immer wieder der hübschen Reiseleiterin Petra (Barbara Nielsen), die mit einer Reisegruppe in einem Bus ebenfalls auf dem Weg nach Amsterdam ist. Und mit jedem Treffen kommen sich Mark und Petra ein kleines bisschen näher...

Ja, ich hab schon durchaus ein kleines Faible für deutsche Musikkomödien aus den 60er und 70er Jahren. Hab immer wieder eine Menge Spaß mit solchen Streifen. Bei Alter Kahn und junge Liebe nahm Werner Jacobs auf dem Regiestuhl Platz und der hat ja schon des öfteren - u.a. mit dem einen oder anderen Beitrag zur Die Lümmel von der ersten Bank-Reihe - bewiesen, dass solche leicht verdaulichen Stoffe bei ihm in guten Händen sind. Auch Alter Kahn und junge Liebe setzt auf das bewährte Erfolgsrezept solcher Filme. Eine romantische Geschichte mit einem nicht zu verachtenden Anteil an komischen Elementen, ein paar ins Ohr gehende Schlager und jede Menge bekannter Stars (Roy Black, Willy Millowitsch, Eddi Arent, Ralf Wolter, Jutta Speidel). Fertig ist die kurzweilige Wohlfühl-Mischung für zwischendurch. Für was der Heimatkanal im "Sky Welt"-Paket doch alles gut ist.

CLIP:


Werner Jacobs Eddi Arent 1970er


Foto

FRÜHSTÜCK BEI TIFFANY


FRÜHSTÜCK BEI TIFFANY :love: FRÜHSTÜCK BEI TIFFANY :love: (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Breakfast at Tiffany's | USA 1961 | Regie: Blake Edwards)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Als der Schriftsteller Paul Varjak (George Peppard) sein neues Apartment in einem New Yorker Mietshaus bezieht, ahnt er noch nicht, dass die Begegnung mit der in der Wohnung unter ihm lebenden Holly Golightly (Audrey Hepburn) sein Leben nachhaltig verändern wird...

Einer dieser Filme, die ich mir praktisch jeden Monat einmal ansehen könnte. Und die letzte Sichtung liegt leider schon wieder viel zu lange zurück. Frühstück bei Tiffany zählt schon seit Jahren zu meinen absoluten Favoriten und ist für mich vielleicht sogar der Inbegriff des perfekten Feel-Good-Movies. Einzelne Szenen besonders hervorzuheben ist fast unmöglich, denn hier ist praktisch jede Sekunde einfach nur Gold wert. Stellvertretend für die vielen magischen Momente seien an dieser Stelle die grandiose Party-Szene und die Sequenz genannt, in der Audrey Hepburn das wunderbare "Moon River" zum Besten gibt. Die zauberhafte, wunderschöne, großartige Audrey Hepburn wurde durch diesen Film praktisch unsterblich, Mickey Rooney als Mr. Yunioshi ist einfach nur zum Brüllen und in der mit zahlreichen Highlights gespickten Filmographie von Regisseur Blake Edwards stellt Frühstück bei Tiffany für mich den absoluten Höhepunkt dar. Gibt es Menschen, die diesen Film nicht in ihr Herz schließen können und gibt es männliche Wesen, die sich während jeder Sichtung nicht einfach nur hoffnungslos in Holly Golightly verlieben? Ich kann und will es mir einfach nicht vorstellen.

TRAILER:


Audrey Hepburn Blake Edwards Martin Balsam 1960er Oscar Winner Oscar Nominee New York





Filmtagebuch von...

Splatter-Fanatic
  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.580 Beiträge

Letzte Besucher

Aktuelle Besucher

Mitglieder: 0, Gäste: 6, unsichtbare Mitglieder: 0

Filmtagebuch durchsuchen