Kurz nachdem sich Weingutbesitzer Gregory Gascoigne (Van Damage) noch mit einem Zwillingspärchen (Lyndsey Love und Lacey Love) vergnügt hatte, wird er ermordet aufgefunden. Für Detective John Dillon (Nick Manning) beginnt nun die Suche nach dem Täter...
Ein Mordfall als Aufhänger für eine dann doch mit extrem dünner Handlung ausgestattete Feature-Produktion. So wirklich überzeugen kann Chuck Lords' Double Jeopardy eigentlich zu keiner Zeit. Das war absolute Durchschnittsware aus den tiefsten Sümpfen moderner Feature-Filme aus Porn Valley. Nach einigen ziemlich gelungenen Streifen die ich mir in den letzten Monaten aus diesem Bereich angesehen habe nun also mal wieder ein ziemlicher Schuss in den Ofen. Der Film erfüllt so ziemlich alle Vorurteile, die man gegen Produktionen dieser Art haben kann: auf die "Story" hätte man lieber komplett verzichtet, die "schauspielerischen" Leistungen der Darsteller sind als solche nicht zu erkennen und die Sexszenen sind zudem noch ziemlich eintönig und wenig abwechslungsreich geraten.
Lucie (Jessie Pham), ein junges Mädchen, rennt völlig verstört eine Straße entlang. Über ein Jahr lang wurde sie vermisst, unerwartet konnte sie nun ihren Peinigern entkommen. In psychiatrischer Behandlung freundet sie sich mit der kleinen, ebenfalls misshandelten Anna (Erika Scott) an, welche die nächsten Jahre über ihre einzige Bezugsperson bleiben soll. 15 Jahre später sind aus Lucie (Mylène Jampanoï) und Anna (Morjana Alaoui) junge Frauen geworden, welche die schreckliche Vergangenheit noch immer zu verarbeiten versuchen. Als Lucie eines Tages davon überzeugt ist, ihre Peiniger von damals erkannt zu haben, entschließt sie sich zu einem Racheakt mit verheerenden Konsequenzen...
Seit High Tension ist die neue französische Horrorfilm-Welle in aller Munde. Bei praktisch allen von mir bisher gesehenen Vertretern liegt meines Erachtens die Wahrheit irgendwo zwischen dem Hype um den jeweiligen bzw. die Verachtung des jeweiligen Films. Eigentlich keiner hat den absoluten Hype gerechtfertigt und auch keiner hat es in meinen Augen verdient, als Müll bezeichnet zu werden. High Tension empfand ich damals als erfrischend anders und tatsächlich herausragend gut, in Inside konnte ich nicht mehr als ein langweiliges Schlachtfest erkennen und Frontiers bot mir grundsolide Horrorunterhaltung im besten Backwoods-Stil. Nun also meine Begegnung mit Martyrs und für mich der erste Film dieser neuen Welle, der den um ihn gemachten Hype in meinen Augen rechtfertigt und bei dem ich das Gebashe der Kritker absolut nicht nachvollziehen kann. Der Streifen hat mich so dermaßen aus dem Sitz geblasen, wie es kein anderer Horror- bzw. Terrorfilm der letzten Jahre geschafft hat. Martyrs geht mit seiner ungeheuren Kompromisslosigkeit und seiner unglaublich bedrohlichen Atmosphäre tatsächlich an die Substanz und so sehr mich der Film beeindruckt hat, allzu schnell möchte ich ihn mir nicht mehr ansehen müssen. Das Ende ist sicher streitbar und vielleicht hätte eine andere Auflösung dem Film besser zu Gesicht gestanden, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich der Meinung bin, mit Martyrs den bisherigen Höhepunkt der derzeitigen Horrorfilm-Welle - nicht nur der französischen - gesehen zu haben.
Der von den Kritikern verlachte Regisseur Able Whitman (David Hess) gerät gemeinsam mit der Stripperin Gigi (Jennilee Murray) in einen Autounfall bei dem Gigi ums Leben kommt. Der alkoholisierte Able versucht nun die Leiche möglichst unaufmerksam zu entsorgen und entscheidet sich dazu, einzelne Teile als Ausstattung für sein neuestes Projekt zu verwenden. Doch Able wird sehr schnell klar, dass die Körperteile einer einzigen toten Person nicht ausreichen um ein möglichst realistisches Setdesign zu erschaffen...
Quentin Tarantino, Robert Rodriguez, Rob Zombie und Eli Roth machen es vor und immer mehr - manchmal mehr, manchmal weniger talentierte - Nachwuchsregisseure machen es nach: Sie drehen Liebesbekundungen an das Genrekino vergangener Tage, Filme, die von Kritikern gern als Fanboy-Gewichse abgetan werden, bei Genrefans hin und wieder aber durchaus Begeisterung auslösen können. Smash Cut ist nun eine Verbeugung vor dem Kino von Herschell Gordon Lewis, dem Regisseur, der den Splatterfilm praktisch (mit-)erfunden hat und der sich nicht zu schade war, in seiner Hommage an ihn eine kleine Nebenrolle zu übernehmen. Überhaupt ist die Besetzung von Smash Cut eine richtiggehende Offenbarung für den geneigten Genrefreund. Neben dem schon genannten Herschell Gordon Lewis und Sasha Grey - der derzeit wohl angesagtesten Pornodarstellerin - in der weiblichen Hauptrolle geben sich keine geringeren Kultfilmhelden als David Hess aus The Last House on the Left, Michael Berryman aus The Hills Have Eyes und Ray Sager, der in insgesamt acht Filmen von Herschell Gordon Lewis mit von der Partie war, die Ehre. Gemessen an dieser Besetzung ist das Ergebnis allerdings ziemlich ernüchternd ausgefallen. Kommt Smash Cut als reine Hommage durchaus noch nett und sympathisch rüber, kann der Streifen als Genrefilm nicht wirklich überzeugen. Zu viel Leerlauf und zu wenig Spannung machen Smash Cut teilweise zu einer ziemlich zähen Angelegenheit. Da war beispielsweise eine absolute Trash-Granate wie Zombie Strippers deutlich unterhaltsamer.
Die beiden von Geldsorgen geplagten Brüder Ian (Ewan McGregor) und Terry (Colin Farrell) hoffen auf finanzielle Unterstützung ihres reichen Onkels Howard (Tom Wilkinson). Der ist auch durchaus dazu bereit, seinen beiden Neffen die dringend benötigte Finanzspritze zukommen zu lassen. Allerdings nicht ohne eine entsprechende Gegenleistung...
Ich habe schon viel zu lange keinen Film von Woody Allen mehr gesehen und mit Cassandras Traum sollte diese Durststrecke nun ein Ende haben. Und was soll ich schon groß sagen, mit Woody Allen kann ich wohl wirklich nichts falsch machen. Auch Cassandras Traum hat mich verdammt schnell gefesselt. Mit welcher Leichtigkeit Woody Allen auch dieses Kriminaldrama über die beiden von Geldsorgen geplagten Brüder - von Ewan McGregor und Colin Farrell ganz hervorragend gespielt - inszeniert hat und damit den Zuschauer in seinen Bann zieht ist einfach ganz große Klasse. Bereits der thematisch ähnlich gelagerte Match Point - der damals für mich persönlich auch den Einstieg in die Filmwelt von Woody Allen bedeutet hat - konnte mich seinerzeit absolut begeistern und Cassandras Traum steht dem praktisch in gar nichts nach. Klasse!
Die beiden Freundinnen Françoise (Mireille Saunin) und Anna (Michèle Perello) verfahren sich in ihrem Sommerurlaub auf dem französischen Land und beschließen die Nacht in einer nahe gelegenen Scheune zu verbringen. Als Françoise am nächsten Morgen aufwacht muss sie allerdings feststellen, dass ihre Freundin spurlos verschwunden zu sein scheint und landet auf der Suche nach ihr im Schloss der mysteriösen Morgane Le Fay (Dominique Delpierre). Diese verspricht Françoise ewige Jugend wenn sie sich im Gegenzug dazu bereit erklärt für immer im Schloss zu bleiben...
Das war nur der erste, vom US-Label Mondo Macabro herausgebrachte Film, der mich nicht so wirklich überzeugen konnte. Girl Slaves of Morgana Le Fay ist ein Märchen für Erwachsene, eine Mischung aus Grusel-, Erotik- und Fantasyfilm und auch wenn der Streifen wirklich tolle Settings, eine überzeugende Atmosphäre und jede Menge hübsche - und insbesondere spärlich bekleidete - junge Damen zu bieten hatte, das gewisse Etwas fehlte mir einfach. Die Story plätscherte ohne größere Höhepunkte vor sich hin und Bruno Gantillons Film konnte mich wirklich ausschließlich auf visueller Ebene überzeugen. In meinen Augen oberer Durchschnitt, wer auf atmosphärisches Kino dieser Art aus Frankreich steht und keine allzu großen Ansprüche an den Plot stellt, kann gerne mal einen Blick riskieren.
Um einer Freundin zu helfen muss sich Rica (Rika Aoki) erneut in gefährliche Gefilde begeben und sich mit den Machenschaften zahlreicher zwielichtiger Gestalten auseinandersetzen...
Vor einigen Wochen habe ich mir ja bereits den komplett überdrehten ersten Teil der Rica-Trilogie zu Gemüte geführt und nun war die Fortsetzung an der Reihe. Die knüpft nahezu nahtlos an den Vorgänger an, ist aber nicht mehr ganz so durchgeknallt und damit auch einfach angenehmer zu goutieren. Für genügend Schauwerte und jede Menge exploitative Einlagen ist auch hier gesorgt und insgesamt betrachtet fühlte ich mich von Rica 2: Lonely Wanderer sogar noch ein bisschen besser unterhalten als vom Vorgänger. Bin nun schon gespannt auf den Abschluss der Trilogie und werde mir Teil 3 in wohl nicht allzu ferner Zukunft ansehen.
Das eine Beziehung zwischen einem Menschen und einem Vampir offensichtlich nicht funktionieren kann müssen Bella (Kristen Stewart) und Edward (Robert Pattison) schmerzhaft realisieren...
Der zweite Teil der Twilight-Saga bestätigt nun tatsächlich viele Vorurteile, die unberechtigterweise bereits dem ersten Teil entgegengebracht worden sind. Was aus Teil 1 herübergerettet wurde ist die wieder mal atemberaubende Naturkulisse und teilweise auch die düstere Atmosphäre. Ansonsten ist New Moon - Biss zur Mittagsstunde aber schon eine reichlich kitschige Angelegenheit geworden und mit einer Laufzeit von über 2 Stunden auch definitiv viel zu lang geraten. Nach dem wirklich guten Vorgänger hatte ich mir doch ein bisschen mehr erhofft.
Nach vielen Jahren kehrt die mittlerweile erwachsen gewordene Violet (Jaime Pressly) in das Haus des wohlhabenden Ivan Greer (Michael Des Barres) und dessen Tochter Joy (Megan Edwards), Violets alter Freundin aus Kindestagen, zurück. Ihre Mutter arbeitete dort einst als Haushälterin, musste allerdings - nachdem ihr Verhältnis mit dem Hausherren aufgeflogen war - ihre Stellung aufgeben und mit ihren beiden Kindern Violet und Ivy wegziehen. Nun also die Rückkehr von Violet, die allerdings alles andere als einen kurzen Freundschaftsbesuch im Sinn hat...
Poison Ivy geht mit dieser Direct-to-Video-Produktion in die dritte Runde und Regisseur Kurt Voss - übrigens der erste männliche Regisseur der Reihe - verlässt sich auf das altbewährte Rezept. Die Story des ersten Teils wird praktisch - unter leicht veränderten Ausgangsbedingungen - eins zu eins kopiert und mit einer gehörigen Portion kühler Erotik und einer gesunden Menge an nackten Tatsachen angereichert. In die Rolle der Femme fatale schlüpft dieses Mal die ausgesprochen hübsche Jaime Pressly und so ist es wenig verwunderlich, dass sich Kurt Voss mehr auf die perfekten Rundungen seiner Hauptdarstellerin und weniger auf eine ausgeklügelte Story verlässt. Ist bei Filmen dieses Genres ja nun auch nicht unbedingt der falscheste Weg. Objektiv betrachtet ist der Streifen natürlich ziemliche Grütze, ein gewisses Unterhaltungspotential kann man ihm aufgrund seiner zahlreichen Schauwerte aber sicher nicht vollends absprechen.
Nach dem Tod von Lord Donald Perkins begibt sich dessen Tochter Wanda (Monika Peitsch) nach London um das stattliche Erbe von immerhin 500.000 Pfund anzutreten. Doch bereits kurz nach ihrer Ankunft wird sie von dem zwielichtigen Alan Davis (Pinkas Braun) entführt und in eine Besserungsanstalt für Mädchen gesteckt. Davis' attraktive Komplizin Gladys (Uta Levka) gibt sich fortan als Wanda aus und die Gauner erhoffen sich auf diesem Weg die Erbschaft erschleichen zu können. Allerdings haben sie die Rechnung ohne Inspektor Hopkins (Günther Stoll) von Scotland Yard gemacht...
So, nun also dann doch der Text zum ersten Wallace-Film in Farbe. Auf Alfred Vohrer ist einfach Verlass. Schon in der S/W-Phase hat er die besten Filme abgeliefert und mit Der Bucklige von Soho legt er gleich einen äußerst eindrucksvollen Start in die Farbfilm-Ära hin. Da gibt es einige Zutaten, die aus Der Bucklige von Soho schon fast einen lupenreinen Exploitation-Film machen. Pinkas Braun gibt - wie schon in dem großartigen und vielleicht sogar besten S/W-Wallace Die Tür mit den 7 Schlössern - mal wieder einen herrlich fiesen Bösewicht, das Mädchenheim erinnert an einen Frauenknast und die Entwicklung des Plots ist für eine deutsche Produktion aus der damaligen Zeit teils überraschend heftig ausgefallen. Aufgelockert wird das alles durch die eine oder andere humoristische Einlage um den von Hubert von Meyerinck gespielten General Edward Perkins sowie um den von Siegfried Schürenberg wieder mal gespielten Sir John. Eddi Arent hat auch in diesem Film wieder so gut wie nichts mit den Klamaukszenen zu tun und es scheint fast so, als ob hier langsam aber sicher ein Imagewandel vollzogen werden soll. Mittlerweile ist eher Siegfried Schürenberg für die Lacher verantwortlich. Und eines muss ich unbedingt noch lobend erwähnen: Die Titelmusik des Streifens ist ein absoluter Knaller und echter Ohrwurm.
Ein Date mit Tank Turner (Dane Cook) wird schon bald zum Albtraum einer jeden Frau, allerdings nur wenn Tank vom jeweiligen Ex-Partner engagiert wurde. Denn nachdem der Abend mit Tank vorüber ist, kehrt praktisch jedes weibliche Wesen in die Arme des zuvor verlassenen Partners zurück. Tank hat allerdings auch eine klare Regel: er nimmt keine Aufträge von Familienmitgliedern und Freunden entgegen. Doch ausgerechnet von seinem besten Freund Dustin (Jason Biggs) lässt sich Tank beknien und willigt ein ihm bei dessen Problemen mit seiner Angebeteten, der äußerst attraktiven Alexis (Kate Hudson), zu helfen...
Schon seltsam, dass es ausgerechnet My Best Friend's Girl von Howard Deutch immer noch nicht nach Deutschland geschafft hat. Dabei bietet der Streifen ausnahmsweise mal nicht eine schon von unzähligen anderen Filmen bekannte Rahmenhandlung für seine oft derben und größtenteils durchaus gelungenen Gags sowie seine romantische Love Story, welche sich in dem ganzen Klamauk langsam aber sicher entwickelt, sondern wartet tatsächlich mit einer - zumindest für mich - neuen Idee auf. Diese unverbrauchte Ausgangssituation (Typ lässt sich von verlassenen Männern engagieren, um deren Ex-Partnerinnen das schrecklichste Date ihres Lebens zu verpassen, so dass diese dann reumütig zu ihren Freunden/Verlobten/Männern zurückkehren) macht My Best Friend's Girl in meinen Augen zu einer Komödie, die deutlich über dem üblichen Durchschnitt ähnlicher Genrebeiträge zu unterhalten weiß. Ich hatte verdammt viel Spaß mit dem Film, der darüber hinaus auch noch richtig gut besetzt ist. Neben dem hierzulande wohl noch relativ unbekannten Hauptdarsteller Dane Cook geben sich beispielsweise Kate Hudson, Jason Biggs und Alec Baldwin die Ehre. Wer sich für leicht romantisch angehauchte Komödien mit einer gehörigen Portion Brachialhumor erwärmen kann, sollte diesem Film definitiv mal eine Chance geben. Wie schon gesagt, mir absolut unverständlich, dass dieser Film noch keinen deutschen Verleih gefunden zu haben scheint. Wird doch sonst wirklich jeder Mist hier veröffentlicht.
Der verrückte Wissenschaftler und Schlangenforscher Dr. Carl Stoner (Strother Martin) ist geradezu von seinen Tieren besessen und hat es sich in den Kopf gesetzt ein perfektes Wesen - eine Kreuzung zwischen Mensch und Schlange - zu erschaffen. Hierzu injiziert er seinem ahnungslosen Assistenten, dem Studenten David Blake (Dirk Benedict), täglich ein Serum. Der glaubt dadurch vor etwaigen Bissen der giftigen Tiere geschützt zu werden, muss aber bald erkennen, dass sich sein Körper immer mehr verändert...
Mit Sssssnake Kobra hat Regisseur Bernard L. Kowalski einen netten, kleinen Horrorfilm um einen verrückten Wissenschaftler und dessen unbedarftes Opfer abgeliefert, der mich stark an diverse Monster- und Sci-Fi-Filme aus den 50er Jahren erinnert hat, ohne jedoch deren naiv-sympathischen Charme zu erreichen. Die Handlung plätschert größtenteils vor sich hin und richtige Spannung und Atmosphäre mag nur selten aufkommen. Immerhin können die beiden Hauptdarsteller - Strother Martin als Mad Scientist und Dirk Benedict als Opfer - durchaus überzeugen und die Tatsache, dass beim Dreh tatsächlich echte Schlangen zum Einsatz kamen, hat mich auch nicht gerade unbeeindruckt zurückgelassen. Insgesamt betrachtet also durchaus nette Unterhaltung, wobei man allerdings über die wirklich - auch für die damalige Zeit - grottenschlechten Effekte am Ende des Films am besten den Deckmantel des Schweigens legen sollte.
Det. McPherson (Dana Andrews) nimmt die Ermittlungen im Fall der ermordeten Laura Hunt (Gene Tierney) auf. Der beliebten Leiterin einer Werbeagentur wurde das Gesicht weggeschossen und McPherson versucht zunächst, sich durch Gespräche mit Lauras engsten Bekannten - wie beispielsweise dem zynischen Waldo Lydecker (Clifton Webb) - ein Bild von der Ermordeten zu machen. Doch je mehr McPherson von Laura erfährt, desto faszinierter wird er von dem Opfer und desto intensiver kämpft er um die Aufklärung des Falles, der allerdings nach wenigen Tagen eine gänzlich unerwartete Wendung nimmt…
Mal wieder ein Film Noir. So langsam begeistert mich dieses Genre immer mehr. Nach dem schon sehr guten Tote schlafen fest und dem mich absolut begeisternden Frau ohne Gewissen hat mir nun Otto Premingers Laura komplett den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich bin ähnlich begeistert wie ich von Wilders Streifen war. Laura ist ein absoluter Glücksfall, ein Film, bei dem irgendwie alles zu passen scheint. Jede Einstellung, jeder Dialog, die ganze Atmosphäre des Streifens - das ist alles einfach nur unglaublich gut. Allein Clifton Webb und dessen fantastische Vorstellung des zynischen Waldo Lydecker machen Laura unbedingt sehenswert. Und die Präsenz von Gene Tierney ist tatsächlich atemberaubend!
Die verführerische Gloria Wandrous (Elizabeth Taylor) arbeitet als Callgirl und springt nur so zwischen den Männern hin und her. Als sie jedoch auf den wohlhabenden und zudem verheirateten Weston Liggett (Laurence Harvey) trifft, entwickelt sich zwischen den beiden ungleichen Charakteren eine turbulente, auf einer Art Hassliebe basierende Affäre…
Telefon Butterfield 8 von Regisseur Daniel Mann ist ein typisches Starvehikel, welches man sicherlich nicht uneingeschränkt jedem empfehlen kann. Reichlich Kitsch und eine extrem romantisierende Darstellung des Callgirls, dazu eine komplette Darstellerriege nahe am Over-Acting agierend (was allerdings irgendwie ganz wunderbar funktioniert) - vielleicht ist Telefon Butterfield 8 der Show Girls der 60er Jahre, nur ohne nackte Tatsachen (die waren damals in einer großen Studioproduktion und zu Zeiten des Hays Codes noch nicht denkbar). Hauptdarstellerin Elizabeth Taylor bekam für ihre Darstellung der Gloria Wandrous übrigens den Oscar - und das obwohl sie den Film nur als lästige Pflicht zur Vertragserfüllung mit MGM ansah und ihn eigentlich gar nicht drehen wollte. So mies man den Streifen sicher auch finden kann - ich für meinen Teil fühlte mich ganz großartig unterhalten.
Nach dem Tod der geliebten Mutter wartet Eben (Anthony Perkins) regelrecht darauf, dass auch sein tyrannischer Vater (Burl Ives) das Zeitliche segnet. Nachdem Eben seine Brüder bereits ausbezahlt hat und diese die Farm des Tyrannen verlassen haben, stände Eben als Alleinerbe des riesigen Grundbesitzes fest. Doch Eben hat die Rechnung ohne seinen Vater gemacht. Denn der heiratet kurzerhand die junge und attraktive Anna (Sophia Loren) und so wird Eben plötzlich mit einer neuen, potentiellen Erbin konfrontiert…
Normalerweise sind auf Bühnenstücken basierende Verfilmungen für mich immer eine sichere Bank. Auch Delbert Manns Begierde unter Ulmen ist alles andere als ein schlechter Film, so wirklich begeistern und fesseln konnte mich dieses Drama über Habsucht und Gier aber nicht wirklich. Mir waren praktisch alle Akteure gänzlich unsympathisch und so fiel es mir schwer, für eine der beiden bzw. drei Seiten Partei zu ergreifen. So folgte ich dem ganzen Geschehen eher teilnahmslos und das wirkte sich auch nicht unbedingt positiv auf den Filmgenuss aus. Rein handwerklich gibt es an dem Streifen aber definitiv nichts zu mäkeln. Die Atmosphäre passt und auch die drei Hauptdarsteller - Burl Ives, Anthony Perkins und Sophia Loren - spielen ihre Parts ziemlich überzeugend.
Das Leben der Film- und Bühnenschauspielerin Gertrude Lawrence (Julie Andrews) soll verfilmt werden. Diese sieht sich die ersten Ergebnisse des produzierenden Studios persönlich an und zwar nicht ohne weitere, wichtige Details aus ihrem bewegten Leben preiszugeben...
Mal wieder ein Musical. Star! erzählt die Geschichte der britischen Film- und Bühnenschauspielerin Gertrude Lawrence. Julie Andrews gibt dabei eine beeindruckende Vorstellung in der Rolle der Gertrude ab und ihre Präsenz in diesem Film ist einfach atemberaubend. Star! ist - wie schon der zuvor gesehene Australia - großes Schauspielkino in Überlänge, welches es problemlos geschafft hat, mich fast 3 Stunden vor dem heimischen Fernseher zu fesseln. Grandiose Songs und toll choreographierte Musical-Einlagen machen den Streifen von Robert Wise zu einem echten Erlebnis. Langsam aber sicher beginne ich damit, mich immer mehr für Musicals zu begeistern. Ob nun klassische Musicals wie Meet Me in St. Louis, West Side Story, The Sound of Music und jetzt Star! oder neuere Streifen wie Moulin Rouge oder Chicago - enttäuscht hat mich praktisch noch keiner dieser Filme.
Kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs reist Lady Sarah Ashley (Nicole Kidman) nach Australien um dort ihren als Viehhändler tätigen Ehemann zur Rede zu stellen da sie ihn des Ehebruchs verdächtigt. Als sie nach langer und beschwerlicher Reise endlich gemeinsam mit dem wortkargen Viehtreiber Drover (Hugh Jackman) auf den Ländereien ihres Mannes angekommen ist, muss sie allerdings feststellen, dass dieser ermordet wurde. Offensichtlich auf Geheis des skrupellosen Viehbarons Carney (Bryan Brown), der sich auf diese Weise einen unliebsamen Konkurrenten vom Hals schaffen wollte...
Regisseur Baz Luhrmann konnte mich bereits mit Romeo + Julia und Moulin Rouge! voll und ganz überzeugen und so hatte ich auch bei Australia nicht die geringsten Bedenken. Ich hatte mir ein visuelles Glanzstück erhofft, einen Film in der Tradition klassischer Hollywood-Epen wie beispielsweise Doktor Schiwago oder Vom Winde verweht, mit großen Schauspielern, einer eindrucksvollen Kulisse, viel Drama, viel Abenteuer, viel Spannung und große Gefühle. Und was soll ich sagen: Genau das habe ich auch bekommen. Klasse Film!
Nach dem tragischen Tod des gemeinsamen Kindes versucht ein Ehemann (Willem Dafoe) verzweifelt seine Frau (Charlotte Gainsbourg) von diesem traumatischen Erlebnis zu therapieren...
Ich sollte es einfach lassen. Das Kino von Lars von Trier ist wohl einfach nichts für mich. Glücklicherweise habe ich kein Geld in die Blu-ray investiert, sondern mir diese von einem Kumpel ausgeliehen. Schon mit Idioten konnte ich nicht sonderlich viel anfangen und meine Skepsis gegenüber Antichrist war von Beginn an groß. Ich will auch gar nicht abstreiten, dass sowohl Willem Dafoe als auch Charlotte Gainsbourg eine ausgesprochen intensive, schauspielerische Leistung abliefern. Genauso wenig will ich abstreiten, dass mich der grandios gefilmte Anfang des Films absolut positiv überrascht hat und ich schon guter Dinge war, dass ich mich vielleicht doch mal für einen Arthouse-Film begeistern könnte. Und auch das letzte Drittel des Streifens, als Antichrist praktisch anfängt regelrecht Amok zu laufen, hat durchaus eine Wirkung bei mir hinterlassen. Das hilft aber alles nichts, wenn ich über fast 2/3 der Laufzeit mit dem Schlaf kämpfen musste, mir die Figuren einfach nur scheissegal waren und mir die Zeit zwischen Prolog und dem letzten Drittel des Films wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen ist. Man mag mir gerne Ignoranz vorwerfen, aber für mich war Antichrist absolute Durchschnittsware.
Unwirtliche Kreaturen aus der Unterwelt machen den drei Schwestern Piper (Holly Marie Combs), Paige (Rose McGowan) und Phoebe (Alyssa Milano) noch immer das Leben schwer...
Charmed ist irgendwie eine sehr komische Serie. Insgesamt betrachtet kann man die Abenteuer der drei Schwestern allenfalls als durchschnittlich bezeichnen. Umso verwunderlicher ist es, dass es Charmed auf insgesamt acht Staffeln gebracht hat. Nach der ziemlich öden sechsten Staffel hatte ich die Serie eigentlich schon abgeschrieben, da zeigt die Formkurve in Staffel Nr. 7 wieder deutlich nach oben. Totgesagte leben wohl tatsächlich länger. Die einzelnen Episoden waren wieder kurzweilig und abwechslungsreich gestaltet und auch die Haare von Alyssa Milano werden wieder länger. Mal schauen, was die achte und letzte Staffel zu bieten hat.
Alle sieben Jahre findet irgendwo auf der Welt ein tödliches Turnier zwischen 30 Profikillern statt. Nur einer darf überleben und dem Sieger winkt ein stattliches Preisgeld von 10 Millionen Dollar. Dieses Mal ist London an der Reihe und auch der Sieger des letzten Tournaments, Joshua Harlow (Ving Rhames), ist wieder mit von der Partie. Allerdings geht es ihm dieses Mal nicht um das Geld. Er will Rache für den feigen Mord an seiner Frau üben, der von einem der "Mitspieler" begangen wurde...
Bereits im Jahr 1932 wurde mit Graf Zaroff - Genie des Bösen das Subgenre des Manhunt-Films geboren, welches sich insbesondere in den 80er und 90er Jahren mit Beiträgen wie Night Hunter, Running Man, Surviving the Game oder Harte Ziele größter Beliebtheit erfreute. Mit Battle Royale fügte der japanische Regisseur Kinji Fukasaku dem Subgenre zur Jahrtausendwende eine neue Spielart hinzu - die Opfer mussten sich gegenseitig jagen, die Täter schauten nur noch zu - und gab dadurch auch den Startschuss für den einen oder anderen ähnlich gelagerten Streifen. The Tournament ist einer dieser Nachfolger und was Regisseur Scott Mann hier abgeliefert hat, sollte doch so gut wie jedem Fan von Action-B-Movies munden. The Tournament geht ohne Rücksicht auf irgendwelche Verluste voll auf die Zwölf. Ein zynischer, ideologisch natürlich höchst fragwürdiger Streifen mit einem extrem hohen Unterhaltungswert und mindestens einem ganz vorzüglichem Schauspieler unter den ganzen Actionstars: Robert Carlyle in der Rolle des alkoholsüchtigen Priesters spielt wahrlich grandios.
Von sämtlichen offiziellen Fassungen aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland sollte man übrigens tunlichst die Finger lassen. Die Variationen der Schnitte gehen von "leicht gekürzt" bis "zur Unkenntlichkeit verstümmelt".
Der gewaltsame Tod eines Kollegen ruft Scotland Yard Inspektor Cooper-Smith (Stewart Granger) auf den Plan. Seine Ermittlungen führen ihn zum Schloss Emberday Hall, genauer gesagt zum dort beheimateten Kloster...
Eigentlich wollte ich an dieser Stelle nun etwas über den ersten Wallace-Film in Farbe schreiben, dummerweise war die DVD in der mittlerweile sechsten Wallace-Box falsch eingeordnet und so habe ich nicht den ersten, sondern den zweiten Wallace-Film in Farbe zu Gesicht bekommen. Das Geheimnis der weißen Nonne kam damals nämlich erst im Dezember 1966 ins Kino, Der Bucklige von Soho bereits 3 Monate früher. Über die Farbfilme hört bzw. liest man ja größtenteils nicht viel Gutes und ich war schon sehr gespannt, wie Wallace in Farbe funktioniert. Für mich beginnt nun nämlich die Zeit der Erstsichtungen. Während mir viele der S/W-Filme noch von früher aus dem Fernsehen bekannt waren, kann ich mich nicht daran erinnern, je einen Farbfilm aus der Wallace-Reihe gesehen zu haben. Und ja, an die Farbe scheint man sich tatsächlich erst gewöhnen zu müssen. Der typische Wallace-Flair ist einfach nicht mehr vorhanden. Glücklicherweise ist die Geschichte dieser deutsch-britischen Co-Produktion so spannend und kurzweilig geraten, dass das Fehlen dieses Flairs mich nicht sonderlich gestört hat. Überhaupt hatte Cyril Frankels Film größere Parallelen zu einem italienischen Giallo als zu einem deutschen Krimi. So kann es gerne weitergehen, insbesondere auch im Hinblick auf die Tatsache, dass sich Eddi Arent auch in diesem Film in Sachen Klamauk erfreulich zurückgehalten hat.
Darwin, Blaster und Juarez sind nur auf den ersten Blick niedliche Kleintiere. Tatsächlich arbeiten sie als Agenten in einem streng geheimen Programm für die amerikanische Regierung. Und ihr Auftrag ist kein geringerer als die Rettung der Welt...
Ein Muss für Kleintierfreunde. Mit praktisch gar keinen Erwartungen habe ich mir gemeinsam mit meiner Frau G-Force angesehen und wir waren beide vom Gebotenen absolut angetan. Die tierischen Helden sind einfach nur grandios animiert und sehen tatsächlich fast aus wie echt. Einfach knuffig. Und auch der Film selbst macht richtig viel Spaß. Die kindgerechte Story ist ausgesprochen kurzweilig und rasant ausgefallen und über fehlendes Tempo kann man sich genauso wenig beklagen wie über fehlende Gags (göttlich beispielsweise die Szene, in der eine Handvoll Mäuse laut "Jailbreak! Jailbreak!" rufend aus ihrem Käfig ausbrechen). Und auch wenn das hier der plumpste Werbespruch der Filmindustrie sein mag: In meinen Augen kann man G-Force tatsächlich als rundum gelungenen Film für die ganze Familie betrachten.
Nacho (Jack Black) ist Koch in einem Waisenhaus eines Klosters in Mexiko und dort immer wieder dem Gespött der Mönche ausgesetzt. Sein größter Traum ist es, eine Karriere als erfolgreicher Wrestler einzuschlagen und heimlich, still und leise beginnt Nacho damit, sich seinen Traum zu verwirklichen...
Für Wrestling habe ich mich noch nie im Leben interessiert und hätte Jack Black nicht die Hauptrolle in Nacho Libre übernommen, ich wäre wohl nie auf die Idee gekommen, mir den Streifen anzusehen. Was wahrscheinlich auch besser gewesen wäre. Die Geschichte - ein Außenseiter hält an seinem Traum fest und versucht mit allen Mitteln diesen zu verwirklichen - ist zwar sicher sympathisch, konnte mich persönlich aber zu keinem Zeitpunkt in ihren Bann ziehen. Im Gedächtnis bleiben somit ein paar wunderbar atmosphärische Szenen und der wirklich grandiose Song "Hombre Religioso" von Mr. Loco.
Das erst seit kurzer Zeit verheiratete Paar Mary (Anne Sparrow) und Peter (Tony Eades) landet auf der Suche nach einer möglichst günstigen Unterkunft ausgerechnet in der Absteige von Lila Lash (Clara Keller). Die vermietet gemeinsam mit ihrem zwergwüchsigen Sohn Olaf (Torben Bille) allerdings nicht nur Zimmer, sondern auch junge Mädchen an zahlungswillige Freier. Immer wieder lockt Olaf junge Frauen in die Pension, setzt sie unter Drogen und hält sie auf dem Dachboden gefangen um sie dort seinen Kunden für Liebesdienste zur Verfügung zu stellen. Und auch Mary scheint ganz in Olafs Beuteschema zu passen...
Es gibt - gerade im Bereich des Exploitationfilms - immer wieder Streifen, nach deren Sichtung man sich am liebsten die Hände waschen möchte, da man sich irgendwie schmutzig fühlt. Bloodsucking Freaks von Joel M. Reed kommt mir da beispielsweise spontan in den Sinn. Nach der Sichtung von Vidal Raskis The Sinful Dwarf hätte ich gerne spontan ein Vollbad genommen. Was auf den ersten, oberflächlichen Blick vielleicht wie ein amateur- bzw. stümperhafter Langweiler anmuten mag, entwickelt sich bei entsprechend intensiverer Betrachtung sehr schnell zu einem äußerst verstörenden Highlight des Exploitationkinos. Ich habe selten zuvor so einen schmierigen, fiesen kleinen Drecksfilm gesehen wie The Sinful Dwarf - und diese Aussage darf durchaus als Kompliment verstanden werden. Der Sleaze-Faktor ist einfach nur unglaublich hoch und der ganze Plot des Streifens kann wohl einfach nur als "sick" bezeichnet werden. Wer unbedarfte Freunde und Bekannte mal so richtig schocken will - hier ist der geeignete Film dafür. Vielleicht noch im Verbund mit dem schon vorgenannten Bloodsucking Freaks und Shaun Costellos Forced Entry - die Gefahr, dass aus den Freunden und Bekannten danach Ex-Freunde und Ex-Bekannte werden könnte allerdings ziemlich hoch sein.
Typischer Emmerich-Film, typischer Emmerich-Plot, nach dem ziemlich langweiligen The Day After Tomorrow nun praktisch der inoffizielle dritte Teil von Independence Day, wobei ich das Will-Smith-Vehikel - so sehr es auch überall gebasht wird - ausgesprochen gerne mag und für einen nahezu perfekten Blockbuster halte. 2012, Emmerichs neueste Zerstörungsorgie, kann man in meinen Augen nur noch als Guilty Pleasure goutieren. Hirn aus und durch. Anders geht es nicht. Denn wenn man sich tatsächlich über die "Geschichte" bzw. die "Botschaft" dieses Streifens nähere Gedanken machen sollte kann das fast zwangsläufig nur dazu führen, dass man vor lauter Verzweiflung aufgrund des dargebotenen Schwachsinns nicht mehr damit aufhört den eigenen Kopf gegen eine Wand zu hämmern. Und diese Schmerzen sollte man sich tunlichst ersparen. Dann lieber die hübsch inszenierten Action- und Zerstörungssequenzen bei möglichst laut aufgedrehter Sound-Anlage genießen und über die Füllszenen zwischen den Spektakelanteilen den Deckmantel des Schweigens legen. Dann funktioniert das auch mit der kurzweiligen Abendunterhaltung vor dem heimischen Fernseher.
Auf der in der Einöde gelegenen Farm von Mose (Johnny Rocco) scheint sich alles nur um das "Eine" zu drehen. Während Mose seine durchaus attraktive Ehefrau Liz (Debbie Osborne) absolut vernachlässigt und sich lieber um seine Stieftochter Tootie (Dixie Donovan) kümmert, setzt sich Liz mit Behörden und Schuldnern auseinander und überzeugt diese auf ihre ganz eigene Art und Weise davon, die illegale Schnapsbrennerei von Mose nicht weiter zu verfolgen bzw. ausstehende Schulden zu erlassen...
So, noch ein Film von Sexploitation-Regisseur Bethel Buckalew und dieser Streifen hier war dann doch ein ziemlicher Griff ins Klo. So unterhaltsam Country Cuzzins, Midnight Plowboy und der kürzlich gesehene Southern Comforts auch waren, so langweilig ist Tobacco Roody geraten. Buckalew verzichtet hier eigentlich komplett auf eine Handlung - nicht das diese in den anderen Streifen irgendwie wichtig gewesen wäre, aber zumindest war eine Art Plot-Gerüst vorhanden - und konzentriert sich ausschließlich darauf, seine Darstellerinnen zu entblößen. Das ist dann doch ein bisschen zu wenig und wird sehr schnell sehr eintönig. Zudem ist in diesem Film John Tull nicht mit von der Partie und so fehlt es auch an der in den anderen Streifen vorhandenen Portion Humor. Was bleibt ist ein absoluter Langweiler, der zwar einige nette Schauwerte zu bieten hat, dem man ansonsten aber keinerlei Unterhaltungswert zusprechen kann.
Mordfälle rund um ein Mädcheninternat rufen Inspektor Bratt (Harald Leipnitz) von Scotland Yard auf den Plan. Offensichtlich geht es um das Erbe des erst kürzlich verstorbenen Hausherrn des Internats, der seine hübsche Enkeltochter Gwendolin (Karin Dor) eigentlich als Alleinerbin vorgesehen hatte. Doch das erst kurz vor seinem Tod mit Hilfe eines Notars geänderte Testament scheint verschwunden zu sein und nun streiten sich die drei Kinder des Erblassers um den Nachlass...
Reinls Der unheimliche Mönch war der letzte Wallace-Streifen in S/W, danach ging es dann in Farbe weiter. Und der Film ist ein würdiger Abschluss der S/W-Ära der Wallace-Verfilmungen. Ein tolles Setting, eine gelungene Atmosphäre und eine überzeugende Besetzung (Harald Leipnitz, Siegfried Lowitz, die bezaubernde Karin Dor, Rudolf Schündler, Siegfried Schürenberg und erstmals in einem Wallace-Film Uschi Glas) machen Der unheimliche Mönch zu einer kurzweiligen und äußerst unterhaltsamen Angelegenheit. Einziger größerer Kritikpunkt von meiner Seite ist die Tatsache, dass es wieder einmal und mittlerweile schon fast zu oft um einen Erbstreit geht. Da könnte der Reihe etwas mehr Abwechslung sicher gut tun. Überrascht war ich übrigens von der Rolle des Eddi Arent, die in diesem Film doch etwas ernster und weniger clownhaft angelegt war als in den früheren Streifen.
Desperation, ein gottverlassenes Nest irgendwo in der Wüste von Nevada. Hier treibt nur noch der offensichtlich verrückt gewordene Sheriff (Ron Perlman) sein Unwesen. Wahllos verhaftet er Durchreisende (u.a. Tom Skerritt und Annabeth Gish) und steckt sie für Nichtigkeiten ins Gefängnis. Dort müssen die Gefangenen sehr schnell erkennen, dass es für sie schon bald um Leben oder Tod gehen wird...
Keine Ahnung, aber rein gefühlsmäßig dürfte Stephen King zu den Autoren zählen, deren Werke am häufigsten für filmische Umsetzungen herangezogen werden. Früher fast ausschließlich fürs Kino, heute fast nur noch fürs Fernsehen. Auch Desperation ist eine dieser TV-Produktionen und das merkt man dem Film auch deutlich an. Die mit Tom Skerritt, Ron Perlman, Annabeth Gish und Charles Durning durchaus prominente Besetzung kann nur schwer über das ganz offensichtlich ziemlich niedrige Budget des Streifens hinwegtäuschen und da auch die Geschichte selbst nicht wirklich überzeugen kann, taugt Desperation allenfalls für einigermaßen durchschnittliche Unterhaltung. Am Anfang funktioniert der Streifen noch ganz gut, Regisseur Mick Garris erschafft eine durchaus unheimliche und bedrohliche Atmosphäre und auch über fehlende Spannung kann man sich im ersten Drittel des Films wahrlich nicht beklagen. Dummerweise werden Atmosphäre und Spannung relativ schnell geopfert und aus dem Mystery-Horror-Mix wird ein Werbefilm für das Christentum. So penetrant und offensichtlich hat in meinen Augen wohl noch kein Streifen versucht, seine Zuschauer zum christlichen Glauben zu bekehren. Die ständigen Anspielungen der Marke "Alles wird gut wenn wir nur auf Gott vertrauen" fangen sehr bald zu nerven an und was als spannender und atmosphärischer Genrebeitrag begonnen hat endet dann leider als nervtötende und langweilige Durchschnittsware.
Rettungssanitäter Crash (Matthias Schweighöfer) leidet noch immer unter einem traumatischen Erlebnis aus seiner Kindheit, bei dem seine Eltern einst ums Leben kamen. Wiederkehrende Albträume machen ihm ebenso zu schaffen wie sein kräftezehrender Job im Rettungswagen. Da tritt eines Tages bei einem Einsatz die hochschwangere November (Jessica Schwarz) in sein Leben...
Noch ein gutes Beispiel dafür, dass der deutsche Film durchaus noch am Leben ist. Regisseur Hendrik Hölzemann hat mit Kammerflimmern so etwas wie die deutsche Variante von Scorseses Bringing Out the Dead gedreht. Ihm ist dabei aber weit mehr als nur ein Abklatsch des Scorsese-Streifens gelungen; Kammerflimmern ist ein toll inszeniertes und äußerst gefühlvolles Drama geworden. Ein Film mit so einigen Gänsehautmomenten und zwei ganz hervorragenden Hauptdarstellern. Matthias Schweighöfer in der Rolle des Rettungssanitäters Crash und insbesondere Jessica Schwarz in der Rolle der ebenso geheimnisvollen wie bezaubernden November überzeugen wirklich auf ganzer Linie. Eindrucksvolles Kino aus deutschen Landen. Ein Film, der mir richtig gut gefallen hat.
PORNORAMA ODER DIE BEKENNTNISSE DER MANNSTOLLEN NÄHERIN RITA BRAUCHTS (DVD: Constantin/Highlight, Deutschland)
(OT: Pornorama oder Die Bekenntnisse der mannstollen Näherin Rita Brauchts | Deutschland 2007 | Regie: Marc Rothemund)
Um seinem Bruder Freddie (Benno Fürmann) aus ernsten finanziellen Problem zu helfen, lässt sich der junge Polizeianwärter Bennie (Tom Schilling) dazu überreden einen Sexfilm zu drehen. Davon darf natürlich Bennies Arbeitgeber, bei dem er schon Erfahrungen hinter der Kamera beim Filmen von Demos gemacht hat, genauso wenig wissen wie Bennies Angebetete Luzie (Karoline Herfurth) von Bennies tatsächlichem Job. Die ist nämlich Revoluzzerin durch und durch und würde sich nie im Leben auf einen angehenden Polizisten einlassen...
Wenn ein Regisseur eine Hommage an den deutschen Aufklärungs- und Sexfilm der späten 60er bzw. frühen 70er Jahre dreht muss ich mir den Streifen natürlich irgendwann ansehen und auch die überwiegend miesen Kritiken, die Pornorama erwartungsgemäß erhalten hat, konnten mich von diesem Vorhaben nicht abbringen. Und als Hommage an die damaligen Kinoerfolge ist Rothemunds Film in meinen Augen gut gelungen. Natürlich setzt sich Pornorama nicht groß mit der damaligen Zeit auseinander - die Vorkommnisse der späten 60er Jahre dienen ausschließlich als Kulisse für die Geschichte um die Filmcrew und die Romanze zwischen Bennie und Luzie -, gestört hat mich das aber nicht im Geringsten. Ich fand den Streifen witzig und kurzweilig und bin auch der Meinung, dass die überspitzte Darstellung der damaligen Sexfilmemacher sicher den einen oder anderen Funken Wahrheit in sich trägt. Ich habe nun wahrlich schon genug Streifen von damals gesehen und kann mir gut vorstellen, dass es bei den Dreharbeiten teilweise nicht viel anders zugegangen ist, als in Rothemunds Film. Und das Ende mit dem Gastauftritt von Heinz Badewitz, dem Gründer und auch noch heutigem Leiter der "Hofer Filmtage", hat mir als Wahl-Hofer (Oberfranken ist nun schon seit fast 10 Jahren meine neue Heimat geworden) natürlich besonders gut gefallen.
Geheimagent Michael Scott (Stewart Granger) erhält gemeinsam mit seiner hübschen Partnerin Carol (Rosanna Schiaffino) den Auftrag einer gefährlichen Bande von Juwelenschmugglern in Hongkong das Handwerk zu legen...
Wenn man den Namen Ernst Hofbauer hört, denkt man fast zwangsläufig an die deutschen Erotik- und Sex-Filme aus den 70er Jahren, insbesondere an die Schulmädchen-Report-Reihe. Aber Ernst Hofbauer zeichnete auch für den einen oder anderen Beitrag außerhalb des Erotikgenres verantwortlich. So nahm er beispielsweise bei diesem Mix aus Abenteuer-, Agenten- und Kriminalfilm aus dem Jahr 1965 auf dem Regiestuhl Platz. Die deutsch-italienische Co-Produktion wollte ganz offensichtlich auf den Erfolgszug der Bondfilme aufspringen. So wirklich gelungen ist das zwar nicht, für nette Unterhaltung ist aber dennoch gesorgt. Schöne Frauen (Rosanna Schiaffino und insbesondere Margit Saad), ein exotischer Schauplatz, ein kurzweiliger Kriminalplot, mit Stewart Granger ein dem deutschen Publikum aus den Karl-May-Verfilmungen bekanntes Gesicht und mit Horst Frank einen charismatischen Anti-Helden auf der Seite der Bösen. Die Mischung passt und so empfand ich Das Geheimnis der drei Dschunken als doch ziemlich kurzweiliges Vergnügen und möchte an dieser Stelle auch gerne eine Empfehlung für die wirklich hervorragende und relativ günstig zu bekommende DVD des Labels e-m-s aussprechen.