Zum Inhalt wechseln


One Night Stands und wahre Liebe


Foto

SCOTT PILGRIM GEGEN DEN REST DER WELT


SCOTT PILGRIM GEGEN DEN REST DER WELT SCOTT PILGRIM GEGEN DEN REST DER WELT (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Scott Pilgrim vs. the World | Großbritannien/Kanada/USA 2010 | Regie: Edgar Wright)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Als er die Paketbotin Ramona Flowers (Mary Elizabeth Winstead) zum ersten Mal sieht, ist es für den in einer WG mit seinem schwulen Kumpel Wallace (Kieran Culkin) lebenden Twen und Bassisten einer Nachwuchs-Rockband Scott Pilgrim (Michael Cera) Liebe auf den ersten Blick. Doch der Weg zum Herzen seiner Angebeteten führt nur über sieben mysteriöse Ex-Partner derselben, die Scott nacheinander in Kämpfen besiegen muss...

Filme zu beurteilen, die auf mir gänzlich unbekanntem Ausgangsmaterial basieren, fällt meines Erachtens immer etwas schwer. Ich habe keine Ahnung, ob Shaun of the Dead- und Hot Fuzz-Regisseur Edgar Wright mit Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt der Vorlage gerecht wird. Das sollen andere beurteilen. Ich bin mir allerdings sicher, dass ich hier einen ganz außergewöhnlichen Film gesehen habe. Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt ist eine komplett wilde Mischung aus Liebesgeschichte, Fantasy, Action und Komödie, die man nur schwerlich beschreiben kann. Mit audio-visuellen Spielereien en masse ausgestattet, setzt Wrights Film immer wieder wie selbstverständlich praktisch alle Gesetze menschlicher Logik außer Kraft, hebt Naturgesetze auf als sei es das normalste der Welt und erzählt dabei eigentlich nichts anderes als eine wunderschöne Geschichte über die Kraft der Liebe. Um alle Infos erfassen zu können, die da teilweise im Sekundentakt auf den Zuschauer niederprasseln, bedarf es eindeutig mehr als eine Sichtung und ich freue mich schon jetzt auf ein baldiges Wiederholen dieses einzigartigen Filmerlebnisses. Ganz dicke Empfehlung von meiner Seite, auch wenn ich viele selbsternannte Kritiker schon wieder laut "Nerd-Gewichse" oder ähnliches schreien höre.

TRAILER:


Michael Cera Edgar Wright Mary Elizabeth Winstead 2010er


Foto

GROUP MARRIAGE


GROUP MARRIAGE GROUP MARRIAGE (DVD: Code Red, USA)
(OT: Group Marriage | USA 1973 | Regie: Stephanie Rothman)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


In die ziemlich eingeschlafene Beziehung zwischen Chris (Aimée Eccles) und Sander (Solomon Sturges) kommt wieder mehr Fahrt als diese durch einen Zufall auf den Geschmack des Partnertausches kommen. Schon bald zieht Dennis (Jeff Pomerantz) mit seiner Freundin Jan (Victoria Vetri) bei Chris und Sander ein und die beiden Paare beginnen damit, sowohl Tisch als auch Bett zu teilen...

Wenn man sich wie ich intensiv mit dem Exploitation-Kino beschäftigt, stößt man von Zeit zu Zeit immer wieder mal auf Titel, von denen man nie zuvor gehört hatte, die aber einen regelrecht Kult nach sich zu ziehen scheinen. Einer dieser Titel ist Group Marriage und natürlich ist man dann hocherfreut, wenn ein solcher Film in anständiger Form auf DVD veröffentlicht wird. Und diese Mischung aus Beziehungsdrama und Beziehungskomödie von Regisseurin Stephanie Rothman wird dem Hype, der in diversen US-Foren um sie gemacht wird, durchaus gerecht. Group Marriage ist ein Film, bei dem man sich auf gewisse Weise einfach nur wohl fühlt und der darüber hinaus auch noch ein bisschen mehr zu bieten hat als einfach die typische Exploitation-Kost. Rothmans Film schlägt innerhalb des ganzen Klamauks, den er über die komplette Laufzeit zu bieten hat, auch ernstere Töne an, karikiert auf teils absurd-komische Art und Weise die Mechanismen menschlichen Zusammenlebens und versucht sich gleichzeitig als flammendes Plädoyer für mehr Toleranz und sexuelle Freiheit. Die schauspielerischen Leistungen sind zwar nicht wirklich gänzlich überzeugend, legt man typische Exploitation-Standards zugrunde aber doch einigermaßen geglückt. Insgesamt betrachtet ein rundum gelungener Streifen, den ich jedem Exploitation-Freund nur wärmstens empfehlen möchte.
Überrascht hat mich übrigens, dass die Präsentation von Schauwerten in Form von nackten Tatsachen sich ziemlich in Grenzen gehalten hat. Wobei ich natürlich lügen würde, wenn ich behaupten würde, dass mich - bei der unglaublichen Attraktivität von Aimée Eccles, Victoria Vetri, Jayne Kennedy und insbesondere Claudia Jennings - die Darstellung von ein bisschen mehr nackter Haut in irgendeiner Weise gestört hätte. :D

TRAILER:


Stephanie Rothman Aimée Eccles Claudia Jennings 1970er female nudity Sexploitation


Foto

NAPOLEON DYNAMITE


NAPOLEON DYNAMITE NAPOLEON DYNAMITE (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Napoleon Dynamite | USA 2004 | Regie: Jared Hess)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Der an seiner Schule nicht gerade populäre Napoleon Dynamite (Jon Heder) lebt gemeinsam mit seinem älteren Bruder Kip (Aaron Ruell) und seiner Großmutter (Sandy Martin) in einem kleinen Kaff in Idaho. Als mit dem Mexikaner Pedro (Efren Ramirez) ein neuer Schüler an der örtlichen High School auftaucht, findet Napoleon in diesem einen echten Freund und entschließt sich dazu, Pedro zum begehrten Amt des Schülersprechers zu verhelfen...

Vielleicht irgendwie der (Neu-)Start der Nerd- und Loser-Komödie. Solche Typen gab es in den typischen Highschool- und Teenie-Komödien zwar schon immer, aber wohl nie zuvor drehten sich die Filme praktisch ausschließlich um sie. Das hat sich seit Napoleon Dynamite doch geändert. Auch wenn sie stilistisch nicht unbedingt mit Hess' Außenseiterballade vergleichbar sind, so denke ich schon, dass Filme wie Juno, Superbad oder Nick & Norah's Infinite Playlist mit ihren liebenswerten Losern als Sympathieträger ohne den großen Erfolg von Napoleon Dynamite - bei einem Budget von ca. $ 400.000 spielte der Streifen weltweit über $ 44 Mio. ein - vielleicht nie das Licht der Leinwände erblickt hätten. Mit den Nachfolgern ist Napoleon Dynamite dennoch nicht wirklich vergleichbar. Und irgendwie fällt mir überhaupt kein Film ein, mit dem ich diesen äußerst skurrilen Streifen vergleichen könnte. Jared Hess' Komödie ist schon ziemlich einzigartig, überrascht und überzeugt mit extremer Langsamkeit - praktisch der komplette Cast kommt einem vor als spiele er auf Valium - und bietet seltsam-skurrile Typen in absurd-komischen Situationen, die irgendwie das Normalste der Welt zu sein scheinen. Ein Film, den man wohl einfach mögen muss. Klasse!

TRAILER:


Jared Hess Jon Heder 2000er


Foto

HIGH SCHOOL CONFIDENTIAL - DER TEUFEL TRÄGT MINIROCK


HIGH SCHOOL CONFIDENTIAL - DER TEUFEL TRÄGT MINIROCK HIGH SCHOOL CONFIDENTIAL - DER TEUFEL TRÄGT MINIROCK (DVD: Capelight, Deutschland)
(OT: Pretty Persuasion | USA 2005 | Regie: Marcos Siega)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Die manipulative Kimberly (Evan Rachel Wood), eine Göre aus reichem Hause, ist sauer darüber, dass sie bei der Schulaufführung von "Anne Frank" nicht für die Titelrolle besetzt wurde und beschließt sich dafür mit einem geschickt ausgelegten Netz an Intrigen und Verleumdungen am zuständigen Lehrer (Ron Livingston) zu rächen...

Noch einer dieser etwas anderen Highschool-Filme. Pretty Persuasion steht eindeutig in der Tradition von Brick und dem erst kürzlich gesehenen Assassination of a High School President. Der Mystery-Touch dieser beiden Filme ist hier zwar nicht unbedingt vorhanden, dafür fährt Regisseur Marcos Siega in diesem bitterbösen Film über versnobte und berechnende Gören eine gehörige Portion rabenschwarzen Humors auf und scheut sich auch nicht vor der einen oder anderen Provokation der etwas derberen Art. Vielleicht sind dabei nicht alle Gags und Provokationen geglückt und im letzten Drittel geht dem Streifen - insbesondere während der Gerichtsverhandlung - doch auch etwas die Luft aus, aber insgesamt betrachtet gibt es in meinen Augen an Siegas Film nicht viel auszusetzen. Insbesondere die Besetzung des Films möchte ich als ausgesprochen gut gewählt bezeichnen. James Woods in seiner Nebenrolle als koksender Vater ist beispielsweise grandios und auch die Besetzung von Evan Rachel Wood in der Hauptrolle als dessen Tochter und unschuldig dreinblickendes, durchtriebenes Biest ist ein echter Glücksgriff. Hat mir gut gefallen der Streifen.

TRAILER:


Marcos Siega Evan Rachel Wood James Woods Selma Blair 2000er Rache


Foto

BEACH PARTY


BEACH PARTY BEACH PARTY (DVD: MGM/20th Century Fox, USA)
(OT: Beach Party | USA 1963 | Regie: William Asher)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Um das Sexualverhalten junger Menschen zu erforschen hat sich Anthropologie-Professor Sutwell (Robert Cummings) gemeinsam mit seiner Assistentin Marianne (Dorothy Malone) in einem Apartment am Strand eingerichtet und beobachtet dort heimlich durch sein Fernglas eine Clique junger Leute rund um das Pärchen Frankie (Frankie Avalon) und Dolores (Annette Funicello). Doch damit seine Forschungen auch wirklich von Erfolg gekrönt werden, stellt Sutwell schon bald fest, dass es mit der Beobachtung allein nicht getan ist und so versucht sich der stocksteife Professor unbemerkt und praktisch "undercover" unter die junge Partygesellschaft zu mischen...

Nach dem doch ausgesprochen garstigen The Defilers war mir nach etwas leichterer Drive-In-Kost. Die Wahl fiel auf Beach Party, dem Auftakt zu einer Reihe von insgesamt 8 Filmen, die zwischen 1963 und 1966 von American International Pictures produziert worden sind - damals wohl als Konkurrenz-Produkte zu den zahlreichen Elvis-Vehikeln konzipiert - und die man in meinen Augen durchaus als Vorläufer der zahlreichen Teensploitation-Filme der 70er Jahre ansehen kann. Viele hübsche Damen in sexy Bikinis, ein nicht wirklich anspruchsvoller Plot, Partystimmung und jede Menge Albernheiten - Beach Party unterscheidet sich (bis auf die fehlenden nackten Tatsachen) letztendlich nicht großartig von Filmen wie The Van oder The Beach Girls, um nur mal zwei typische Teensploiter zu nennen. Habe mir vor gut einem halben Jahr mit Beach Blanket Bingo ja schon mal einen der späteren Filme dieser "Beach"-Reihe angesehen und meine damaligen Eindrücke lassen sich ziemlich gut auf diesen Streifen übertragen. Beach Party bietet unbeschwerte, kurzweilige und leicht verdauliche Unterhaltung, die große Lust auf die anderen, mir noch nicht bekannten Nachfolgefilme macht.

TRAILER:


Frankie Avalon William Asher Annette Funicello Vincent Price 1960er Teensploitation American International


Foto

THE PRIVATE LIFE OF SHERLOCK HOLMES


THE PRIVATE LIFE OF SHERLOCK HOLMES THE PRIVATE LIFE OF SHERLOCK HOLMES (DVD: MGM, Großbritannien)
(OT: The Private Life of Sherlock Holmes | Großbritannien 1970 | Regie: Billy Wilder)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Der extrem gelangweilte Sherlock Holmes (Robert Stephens) nimmt sich gemeinsam mit seinem Partner Dr. Watson (Colin Blakely) dem Fall der eines Abends völlig durchnässt vor seiner Tür stehenden Gabrielle Valladon (Geneviève Page) an, die verzweifelt nach ihrem spurlos vom Erdboden verschwundenen Ehemann sucht...

Mal wieder ein Film von Billy Wilder. Ich muss mit den wenigen, noch nicht gesehenen Filmen dieses Ausnahme-Regisseurs in meiner Sammlung noch ein bisschen haushalten. Schließlich will ich diese Erstsichtungs-Begeisterung, die praktisch jeder Wilder-Film in mir auslöst, noch möglichst lange genießen können. Auch The Private Life of Sherlock Holmes war wieder von Anfang bis zum Ende mit seiner so spannenden wie witzigen Geschichte und seiner überraschenden Wendung im Finale ein einziger Hochgenuss. Der Schluss dieses Streifens ist ein einziger magischer Moment und praktisch jede Einstellung, jeder Dialog des ganzen Films ist - wie in eigentlichen allen Filmen von Wilder zuvor - nahe an der absoluten Perfektion. Es bereitet mir einfach immer wieder eine fast unbeschreibliche Freude, Filme von Billy Wilder erstmals anzusehen und zu entdecken. Mehr gibt's eigentlich nicht mehr zu sagen.

CLIP:


Billy Wilder Geneviève Page Christopher Lee 1970er 19. Jahrhundert London


Foto

PINK FLAMINGOS


PINK FLAMINGOS :love: PINK FLAMINGOS :deepshit: (DVD: New Line, USA)
(OT: Pink Flamingos | USA 1972 | Regie: John Waters)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Raymond (David Lochary) und Connie Marble (Mink Stole) sind entsetzt. Die schwer übergewichtige Divine (Divine) wurde von einem Magazin als "filthiest person alive" bezeichnet. Die Marbles sind davon überzeugt, dass nur ihnen dieser "Titel" zusteht und setzen nun alles daran, ihrer Kontrahentin das auch entsprechend zu beweisen...

Ich bin hin- und hergerissen. War das nun ein subversives Meisterwerk oder einfach nur ein unerträglich anzusehender Haufen Müll? Wahrscheinlich von beidem etwas. Regisseur John Waters dürfte vor knapp 40 Jahren mit Pink Flamingos die wohl schwärzestes Komödie aller Zeiten gedreht haben. Und gleichzeitig den vielleicht am schwersten zu ertragenden und ekligsten Film, der je auf Zelluloid gebannt wurde. Sein Ruf eilt dem Streifen ja voraus, auf das, was mich dann erwartet hat, war ich dennoch gänzlich unvorbereitet. John Waters überschreitet mit Pink Flamingos definitiv sämtliche Grenzen jeglichen Geschmacks. Ein Film, der sich wohl wie kein anderer dazu eignet, die eigenen, persönlichen Grenzen des Erträglichen auszutesten. Pink Flamingos hat bei mir das bewirkt, was Filme wie The Sinful Dwarf oder Bloodsucking Freaks bisher nicht erreichen konnten: Er hat meine persönliche Grenzen deutlich überschritten und ich befürchte, dass ich gewisse Bilder nie mehr aus dem Gedächtnis bekommen werde. Ich bin noch immer im gleichen Maße angewidert wie fasziniert von dem Streifen und weiß nur eines ziemlich sicher: Pink Flamingos werde ich mir - Stand heute - freiwillig wohl nie wieder in meinem Leben ansehen.

TRAILER:


John Waters 1970er female nudity Rache Shocksploitation


Foto

ALLY MCBEAL - STAFFEL 3


ALLY MCBEAL - STAFFEL 3 ALLY MCBEAL - STAFFEL 3 (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Ally McBeal: Season 3 | USA 1999/2000 | Idee: David E. Kelley)


Infos zur Serie:
IMDB
OFDB


Zwischen all ihren seltsamen und teils ausgesprochen skurrilen Fällen ist die junge Anwältin Ally McBeal (Calista Flockhart) noch immer auf der Suche nach ihrem Traummann. Eine Suche, die sich weiterhin ausgesprochen problematisch gestaltet. Doch auch ihre Anwaltskollegen und Freunde haben mit so einigen Problemen zu kämpfen. Insbesondere die Beziehung zwischen John (Peter MacNicol) und Nelle (Portia de Rossi) läuft alles andere als einfach ab...

In Staffel 3 erlaubt sich Ally McBeal erste kleine Schwächephasen. Das liegt vor allem an der Tatsache, dass die grandiosen Gerichtssequenzen für meinen Geschmack etwas zu sehr in den Hintergrund gedrückt werden und vielleicht - auch wenn sich das jetzt blöd anhören mag - ein kleines bisschen zu viel Augenmerk auf die persönlichen Problemchen der verschiedenen Charaktere gelegt wird. Ein Peter MacNicol kommt einfach nicht mehr so zur Geltung wie in den beiden Staffeln zuvor und die von Gil Bellows und Courtney Thorne-Smith gespielten Charaktere nerven ab einem gewissen Zeitpunkt einfach nur noch. Aber trotz dieser kleineren Schwächen hat auch die dritte Staffel extrem viel Spaß gemacht und das Suchtpotential der Serie ist noch immer extrem hoch, wenn auch nicht mehr ganz so hoch wie bei den ersten beiden Staffeln. Die Vorfreude auf die nächste Staffel ist auf jeden Fall schon groß, insbesondere da gewisse Entwicklungen am Ende dieser Season durchaus darauf hoffen lassen, dass in Staffel 4 gewisse Schwachstellen von Staffel 3 nicht mehr vorhanden sein werden. Ich bin gespannt.

Lucy Liu Farrah Fawcett Dakota Fanning 1990er 2000er David E. Kelley Boston Scout Taylor-Compton


Foto

PRETTY MAIDS ALL IN A ROW


PRETTY MAIDS ALL IN A ROW :love: PRETTY MAIDS ALL IN A ROW :love: (DVD: Warner, USA)
(OT: Pretty Maids All in a Row | USA 1971 | Regie: Roger Vadim)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Der schüchterne und verklemmte Ponce (John David Carson) entdeckt auf der Jungentoilette seiner Highschool eine tote Cheerleaderin. Während die Polizei in Form von Captain Sam Surcher (Telly Savalas) die Ermittlungen aufnimmt, versucht Sport- und Vertrauenslehrer McDrew (Rock Hudson) den schockierten Ponce auf andere Gedanken zu bringen und arrangiert eine Art Date mit der attraktiven neuen Lehrerin Betty Smith (Angie Dickinson)...

Regisseur Roger Vadim hab ich ja erst vor kurzer Zeit für seinen grandiosen Barbarella abgefeiert und nun muss ich die nächste Lobeshymne anstimmen.
Seit ich im Sommer letzten Jahres auf einer der 42nd Street Forever-Compilations von Synapse den Trailer zu Pretty Maids All in a Row gesehen habe, wollte ich diesen Film einfach nur sehen. Im Oktober letzten Jahres ist der Film innerhalb der Archive Collection von Warner als DVD-R erschienen, vor kurzer Zeit erreichte mich endlich mein lang ersehntes Exemplar.
Und der Streifen hat tatsächlich alle meine Erwartungen erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen. Allein die Cast & Crew des Streifens ist der Kracher: Rock Hudson, Telly Savalas, Angie Dickinson (holy shit, ist die gute Frau hier sexy :love: ), Roddy McDowall, Keenan Wynn und James Doohan sind - neben einer unverschämt hohen Anzahl einfach nur wunderschöner Nebendarstellerinnen - mit von der Partie, der Score stammt aus der Feder von Lalo Schifrin und für Produktion und Drehbuch zeichnet sich kein Geringer als Star Trek-Schöpfer Gene Roddenberry verantwortlich. Pretty Maids All in a Row ist eine wilde Mischung aus Highschool-Komödie und Mystery-Krimi - obwohl die Frage nach dem Mörder sehr schnell geklärt ist und die weitere Spannung sich vor allem daraus speist, ob es dem Täter gelingen wird, seine Taten weiterhin erfolgreich zu vertuschen -, die allerdings weniger durch eine ausgeklügelte Story, sondern viel mehr durch eine schon fast überbordende Anzahl an Schauwerten überzeugt. Roger Vadim zelebriert in praktisch jeder Einstellung die Schönheit des weiblichen Geschlechts und liefert mit Pretty Maids All in a Row ein "guilty pleasure" allererster Güte ab. Der Film ist ein einziger Augenschmaus und überzeugt darüber hinaus noch mit verdammt viel Witz und Situationskomik. Einfach ein Fest für jeden Liebhaber des gepflegten Exploitation-Films und auch wenn ich überglücklich bin, dass der Film überhaupt käuflich zu erwerben ist, so ist es doch traurig, dass dieser Streifen keine "Special Edition"-Behandlung auf DVD spendiert bekommen hat. Denn diese hätte er zweifelsohne verdient gehabt. Ein Film, den ich mir wohl immer und immer wieder anschauen werde und für jeden Genrefreund gibt es hier nicht nur eine glasklare Empfehlung, sondern einen absoluten Kaufbefehl (auch wenn diese Scheiben aus der Archive Collection leider nur zu einem unverschämt hohen Preis zu haben sind).

CLIP:


Roger Vadim Telly Savalas Rock Hudson Angie Dickinson Barbara Leigh Margaret Markov Aimée Eccles 1970er female nudity Teensploitation Sexploitation Roddy McDowall


Foto

ALLY MCBEAL - STAFFEL 2


ALLY MCBEAL - STAFFEL 2 ALLY MCBEAL - STAFFEL 2 (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Ally McBeal: Season 2 | USA 1998/1999 | Idee: David E. Kelley)


Infos zur Serie:
IMDB
OFDB


Mit der eiskalten Anwältin Nelle Porter (Portia de Rossi) erhält die Kanzlei von Richard Fish (Greg Germann) und John Cage (Peter MacNicol) Verstärkung. Ally (Calista Flockhart) ist von dem aalglatten Neuzugang nicht sonderlich begeistert, vor allem wegen dem damit zusammenhängenden "Anhängsel", Nelles bester Freundin Ling (Lucy Liu), einer gelangweilten Karrierefrau, die Ally und ihre Kollegen mit Klagen gegen Gott und die Welt einzudecken droht...

Ally McBeal geht in die zweite Season und der Suchtfaktor steigt enorm an. Zur weiteren Verstärkung der sowieso schon tollen Besetzung geben sich nun Portia de Rossi als eiskalte Anwältin und Lucy Liu als deren klagewütige Freundin die Ehre und tragen einen großen Teil dazu bei, dass die zweite Staffel praktisch ohne nennenswerte Schwächen daherkommt. Viel Situationskomik, viel Dramatik, tolle Musik, wunderbare Dialoge und spannende Gerichtsszenen - Ally McBeal macht Spaß von der ersten bis zur letzten Folge. Und natürlich muss ich wieder Peter MacNicol in der Rolle des John Cage hervorheben. Gibt in ja praktisch in jeder Serie ein oder zwei Charaktere, die man als Zuschauer besonders gerne mag und hier ist es ohne Frage der von MacNicol einfach nur grandios gespielte Anwalt mit dieser Unmenge an Spleens und Eigenheiten, die wohl locker für eine ganze Armada von Charakteren gereicht hätte. Season 3 kann kommen.

1990er Bruce Willis Lucy Liu David E. Kelley Boston


Foto

LANGE BEINE, KURZE LÜGEN UND EIN FÜNKCHEN WAHRHEIT…


LANGE BEINE, KURZE LÜGEN UND EIN FÜNKCHEN WAHRHEIT… LANGE BEINE, KURZE LÜGEN UND EIN FÜNKCHEN WAHRHEIT… (Blu-ray: Capelight, Deutschland)
(OT: Assassination of a High School President | USA 2008 | Regie: Brett Simon)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Um einen spektakulären Artikel für die Schülerzeitung zu verfassen, versucht Nachwuchs-Journalist Bobby Funke (Reece Thompson) hinter das Geheimnis der verschwundenen SAT-Tests zu gelangen…

Nette Mischung aus Highschool-Komödie, Krimi und Mystery, die mich mit ihrer spannenden Geschichte, einigen überraschenden Wendungen, der guten Besetzung (sehr schön, The O.C.-Star Mischa Barton mal wieder zu sehen) und verdammt viel Atmosphäre ausgesprochen gut unterhalten konnte. Brett Simons Film hat mich dabei - insbesondere was Stimmung und Atmosphäre angeht - sehr an Rian Johnsons Brick aus dem Jahr 2005 erinnert und mir sogar deutlich besser gefallen als Johnsons vielerorts hochgelobter Highschool-Noir. Einen großen Anteil daran hatte Bruce Willis, der in der Rolle des Schuldirektors mal wieder eine herrliche Vorstellung abgegeben hat. Schön, dass sich auch ein solcher Superstar immer mal wieder für solche kleinen Produktionen hergibt. Wem Brick gefallen hat, dürfte diesen Streifen hier sicher auch mögen.

TRAILER:


Brett Simon Mischa Barton Bruce Willis 2000er female nudity


Foto

ALLY MCBEAL - STAFFEL 1


ALLY MCBEAL - STAFFEL 1 ALLY MCBEAL - STAFFEL 1 (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Ally McBeal: Season 1 | USA 1997/1998 | Idee: David E. Kelley)


Infos zur Serie:
IMDB
OFDB


Die junge Anwältin Ally McBeal (Calista Flockhart) hat gerade ihren Job verloren und trifft auf der Straße zufällig auf ihren ehemaligen Mitkommilitonen Richard Fish (Greg Germann), der gemeinsam mit seinem Freund John Cage (Peter MacNicol) eine eigene Kanzlei betreibt und Ally kurzerhand einstellt. An ihrer neuen Arbeitsstelle trifft Ally nicht nur auf viele skurrile Fälle, eine Unisex-Toilette und eine überaus neugierige Sekretärin (Jane Krakowski), sondern auch auf ihre alte Jugendliebe Billy Thomas (Gil Bellows)...

Nach einigen Wochen Serienpause gibt es mit Ally McBeal nun auch wieder TV-Kost im Heimkino. Und die Serie über die chaotische Anwältin in der ebenso chaotischen Anwaltskanzlei könnte sich durchaus zu einem neuen Serien-Liebling von mir entwickeln. Es hat zwar einige Episoden gedauert bis ich mich mit den ganzen Charakteren anfreunden konnte, aber seitdem es "Klick" gemacht hat, komme ich von dieser Serie gar nicht mehr los. Die Abenteuer der durchgeknallten Ally und ihrer Freunde in dieser wilden Mischung aus Drama, Komödie, Fantasy und Musik begleiten meine Frau und mich mittlerweile fast jeden Abend und machen einfach nur Spaß. Mein Lieblingscharakter ist dabei der von Peter MacNicol verkörperte Anwalt John Cage, bei dessen grandiosen Auftritten wahrlich kein Auge trocken bleibt und der schon für so einige Lachanfälle sorgen konnte. Ich freue mich schon auf die zweite Staffel.
Ach ja, netter kleiner Nebeneffekt für mein Filmtagebuch: Durch die vielen Ally McBeal-Abende komme ich seltener zum Anschauen von Filmen und habe aus diesem Grund eine gewisse Hoffnung, mit dem Filmtagebuch in wenigen Wochen wieder auf dem Laufenden zu sein.

Dina Meyer Boston 1990er David E. Kelley


Foto

FRANKENSTEINS SCHRECKEN


FRANKENSTEINS SCHRECKEN FRANKENSTEINS SCHRECKEN (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: The Horror of Frankenstein | Großbritannien 1970 | Regie: Jimmy Sangster)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Der junge und äußerst brillante Wissenschaftler Victor Frankenstein (Ralph Bates) hat es sich zum Ziel gesetzt, den Tod zu überlisten und menschliches Leben zu erschaffen. Um seine Forschungen voranzutreiben, ist ihm dabei jedes Mittel recht...

Frankensteins Schrecken, der mittlerweile sechste Film der Reihe, ist vollkommen anders als seine Vorgänger. Anstelle von Terence Fisher nahm Drehbuchautor Jimmy Sangster auf dem Regiestuhl Platz, der mit diesem Streifen seinen ersten von insgesamt nur drei Filmen inszenierte. Und auch Peter Cushing war hier zum ersten und einzigen Mal nicht in der Hauptrolle des Victor Frankenstein zu sehen. Diesen Part übernahm Ralph Bates, der einen herrlich fiesen Frankenstein in jüngeren Jahren darstellte. Im Vergleich mit den Vorgängern kommt Frankensteins Schrecken schon fast wie ein regelrechter Kulturschock daher, wobei dieser Eindruck als absolut positiv zu verstehen ist. Der Film ist mehr eine rabenschwarze Komödie als ein stilvoller Grusler und konnte mich - vor allem aufgrund seines charismatischen Hauptdarstellers - absolut fesseln und begeistern. Eine willkommene Abwechslung zu den zwar guten, aber im Prinzip doch sehr ähnlichen Vorgängerfilmen. Neben dem vorzüglichen Auftaktfilm Frankensteins Fluch der für mich bisher beste Streifen der Reihe und ein würdevoller Abschluss für mein persönliches Filmjahr 2010, war dies doch der letzte Film, den ich im letzten Jahr gesehen habe. Ich hinke meinen Einträgen hier also wieder mal hoffnungslos hinterher, bin aber einigermaßen zuversichtlich, dass ich irgendwann mit dem Tagebuch wieder "up-to-date" sein werde.

TRAILER:


Jimmy Sangster 1970er Sequel Hammer Film


Foto

DEEP JAWS


DEEP JAWS DEEP JAWS (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Deep Jaws | USA 1976 | Regie: Perry Dell)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Die Produktion künstlerisch anspruchsvoller Filme hat das ambitionierte Uranus Filmstudio über Jahre hinweg in den Ruin getrieben. Nun soll ein billiger Sexstreifen wieder Geld in die leeren Kassen spülen. Doch sogar dazu fehlen die Mittel. Da trifft es sich gut, dass just in diesem Moment ein Auftrag der Regierung ins Haus flattert, für die das Studio eine Raumfahrt-Dokumentation produzieren soll. Denn von dem zur Verfügung gestellten Geld, lässt sich nebenbei auch noch gleich der geplante Sexfilm drehen...

Wieder mal Sexploitation. Und wieder mal ein Film, bei dem sich wohl jeder halbwegs "normale" Zuschauer mit Grausen abwenden wird und nur wenig Verständnis dafür aufbringen kann, dass es auch Menschen gibt, die sich mit so einem Blödsinn ganz vorzüglich die Zeit vertreiben können. Auch wenn Deep Jaws definitiv kein Highlight des Exploitation-Genres darstellt und viel eher zu den Filmen gehört, die die Grenze des Erträglichen schon arg ausreizen, kann ich auch dieser durchgeknallten Komödie über eine Filmproduktion der besonderen Art einen gewissen Unterhaltungsfaktor nicht absprechen. Die Ausgangssituation der Handlung und der ganze Verlauf des Plots sind nämlich so herrlich bescheuert, dass es tatsächlich schon fast wieder gut ist und hätten die handelnden Akteure ein bisschen mehr Talent gehabt und würde das Gezeigte nicht größtenteils gar so stümperhaft rüberkommen, Deep Jaws wäre vielleicht sogar ein echter Knaller geworden, den man guten Gewissens hätte weiter empfehlen können. Dem ist aber leider nicht so und am Ende des Tages bleibt es bei ein paar guten Ansätzen, ein paar herrlich bescheuerten Gags, jeder Menge an Schauwerten und einer mit 90 Minuten für einen Streifen dieser Art definitiv zu langen Laufzeit. Besonders Hartgesottene dürfen natürlich trotzdem mal einen Blick riskieren.

Perry Dell 1970er female nudity Sexploitation


Foto

ZWEI BLAUE VERGISSMEINNICHT


ZWEI BLAUE VERGISSMEINNICHT ZWEI BLAUE VERGISSMEINNICHT (DVD: DeAgostini, Deutschland)
(OT: Zwei blaue Vergissmeinnicht | Deutschland 1963 | Regie: Helmuth M. Backhaus)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Um mal ein bisschen auszuspannen werden der Privatdetektiv Charly Biff (Chris Howland) und seine Sekretärin Ingrid (Dagmar Hank) von ihrem Chef auf eine Urlaubsreise auf einem Kreuzfahrtschiff geschickt. Doch dort kommt der übereifrige Charly inmitten von normalen Urlaubsgästen (u.a. Rex Gildo, Gitta Winter) einem gefährlichen Rauschgiftschmugglerring auf die Spur...

So, die nächste deutsche Musikkomödie aus den 60er Jahren und das nächste Schlagerstar-Vehikel. Zwei blaue Vergissmeinnicht von Regisseur Helmuth M. Backhaus präsentiert den singenden Rex Gildo auf einem Kreuzfahrtschiff in einem romantischen Techtelmechtel. Aber eigentlich ist das nur der Nebenplot des Streifens. Prinzipiell geht es nämlich um den übereifrigen Detektiv Charly Biff - gespielt von Chris Howland -, der gemeinsam mit seiner Sekretärin von seinem Chef auf eine Urlaubsreise geschickt wurde um einfach mal auszuspannen und dabei natürlich gefährlichen Gaunern auf die Schliche kommt. Mit diesem Plot startet der Film zumindest. Als jedoch nach einiger Zeit Rex Gildo das Singen anfängt, scheint sich Backhaus nicht mehr wirklich für seine ursprüngliche Geschichte zu interessieren und konzentriert sich lieber auf das nicht wirklich interessante Liebesleben des von Rex Gildo gespielten Charakters. So passiert dann eine verdammt lange Zeit praktisch überhaupt nichts und erst am Ende scheint Backhaus wieder eingefallen zu sein, dass es ja auch noch eine Krimihandlung aufzulösen gibt. Zu diesem Zeitpunkt hat man als Zuschauer aber schon längst das Interesse an dem Streifen verloren. Zwei blaue Vergissmeinnicht ist eine extrem durchschnittliche Angelegenheit und im direkten Vergleich mit beispielsweise den Filmen eines Franz Marischka - wie Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehn, um nur einen zu nennen - eine echte Enttäuschung.

CLIP:


Helmuth M. Backhaus 1960er


Foto

GREMLINS 2 - DIE RÜCKKEHR DER KLEINEN MONSTER


GREMLINS 2 - DIE RÜCKKEHR DER KLEINEN MONSTER GREMLINS 2 - DIE RÜCKKEHR DER KLEINEN MONSTER (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Gremlins 2: The New Batch | USA 1990 | Regie: Joe Dante)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Nach dem Tod von Mr. Wing (Keye Luke) landet der kleine Gizmo durch eine Verkettung verschiedener Umstände in dem riesigen Bürogebäude des Medienmoguls Daniel Clamp (John Glover), in dem auch Billy (Zach Galligan) und seine Freundin Kate (Phoebe Cates) arbeiten. Als Billy Gizmo entdeckt, will er ihn heimlich aus dem Gebäude schmuggeln. Doch der Plan geht gründlich schief, Gizmo kommt abermals mit Wasser in Berührung und seine dadurch gezeugten Abkömmlinge verbreiten schon nach kurzer Zeit das absolute Chaos...

Sonderlich oft habe ich die Fortsetzung zu Dantes großartigem Gremlins noch nicht gesehen. Irgendwie hat mir der Streifen früher nie sonderlich gut gefallen und die letzte Sichtung dürfte mittlerweile gut 15 Jahre zurückliegen. Jetzt ein neuer Versuch und dieses Mal hat es überraschenderweise richtig gut funktioniert mit mir und Gremlins 2. Nach der jetzigen Sichtung bin ich sogar der Meinung, dass Dantes Fortsetzung seinem Original in fast nichts nachsteht. Es fehlt definitiv der Charme und die Atmosphäre des Originals, aber diese Tatsache ist wohl dem logischen "Höher, schneller, weiter"-Gesetz für Fortsetzungen erfolgreicher Kassenschlager geschuldet. Hier passiert an allen Ecken und Enden so viel, dass für Charme und Atmosphäre einfach kein Platz bleibt. Aber sonst? Ich könnte jetzt wahrlich nicht (mehr) behaupten, dass mir Gremlins 2 nicht verdammt viel Spaß bereitet hätte. Der Streifen ist rasant inszeniert, ziemlich spannend geraten, die Gags zünden eigentlich jederzeit, die Effekte sind klasse und die zahlreichen Anspielungen auf und Hommagen an berühmte Filme sind auch nicht zu verachten - dabei hat es mir insbesondere die Verneigung vor Schlesingers Der Marathon-Mann absolut angetan. Und einen Film, der Slayers großartiges "Angel of Death" zum Einsatz bringt, muss man einfach mögen.

TRAILER:


Joe Dante Phoebe Cates Christopher Lee Dick Miller 1990er Sequel New York


Foto

COP OUT - GELADEN UND ENTSICHERT


COP OUT - GELADEN UND ENTSICHERT COP OUT - GELADEN UND ENTSICHERT (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Cop Out | USA 2010 | Regie: Kevin Smith)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Weil sie einen wichtigen Fall in den Sand gesetzt haben, werden die beiden Cops Jimmy Monroe (Bruce Willis) und Paul Hodges (Tracy Morgan) einen Monat ohne Bezahlung in den Zwangsurlaub versetzt. Das bringt Jimmy in finanzielle Schwierigkeiten, denn eigentlich wollte er die Hochzeit seiner Tochter (Michelle Trachtenberg) finanzieren. Um dies doch noch bewerkstelligen zu können, entscheidet sich Jimmy dazu eine wertvolle Baseballkarte zu verkaufen. Doch durch einen dummen Zufall kommt die Karte abhanden und Jimmy und Paul nutzen ihre Zwangspause dazu, das wertvolle Objekt der Begierde um jeden Preis wiederzubeschaffen...

Ich bin ja bekennender Fan von Kevin Smith. Ich liebe sein komplettes "View Askew"-Universum - insbesondere Clerks. wird wohl auf alle Zeiten in meiner persönlichen Top 10 vertreten sein -, ich mochte sogar den viel gescholtenen Jersey Girl und auch Zack and Miri Make a Porno - den ersten Film nach Abschluss seines Jersey-Zyklusses - fand ich richtig klasse. Nun also seine erste Auftragsarbeit für ein großes Studio, sein erster Blockbuster - wenn man Cop Out als solchen bezeichnen kann - und ich war doch eher skeptisch. Und diese Skepsis sollte nicht ganz unbegründet sein. Cop Out ist zwar extrem unterhaltsam und spaßig geraten, im Stil der Buddy-Action-Komödien der 80er Jahre inszeniert, mit Bruce Willis und Tracy Morgan in den Hauptrollen sowie Schauspielern wie Adam Brody, Kevin Pollak, Seann William Scott, Michelle Trachtenberg und Jason Lee - einen der wohl häufigsten Darsteller in den Filmen von Smith - in den Nebenrollen formidabel besetzt und auch die typische Handschrift von Smith ist durchaus zu erkennen, aber - und das ist das Problem des Streifens - es fehlt halt einfach dieser Charme und dieses gewisse Etwas, welches die Independent-Filme von Smith für mich so großartig gemacht hat. Cop Out wirkt - trotz seines immens hohen Unterhaltungsfaktors - irgendwie austauschbar und gewöhnlich (mir fällt gerade keine bessere Beschreibung ein) und wird für mich wohl nie den Stellenwert erreichen, den die früheren Filme von Smith oder auch die Vorbilder von Cop Out - wie beispielsweise Beverly Hills Cop - für mich haben. Zudem leidet der Streifen an dem Wayne's World-Syndrom, d.h. den in meinen Augen besten Gag gibt es gleich in der Anfangssequenz zu bewundern. Ich hab mich bei der Verhör-Szene fast weggeschmissen vor Lachen und natürlich darauf gehofft, dass ein ähnliches Highlight im weiteren Verlauf noch mal zu sehen sein wird. Das war - trotz vieler weiterer gelungener Gags und witziger Sequenzen - leider nicht der Fall.
Das soll hier jetzt aber alles auch nicht zu schlecht klingen, denn Cop Out ist definitiv kein schlechter Film. Er ist - wie oben schon geschrieben - kurzweilig, verdammt unterhaltsam, macht richtig viel Spaß und sei an dieser Stelle jedem Interessierten wärmstens zur Sichtung empfohlen.

TRAILER:


2010er Michelle Trachtenberg Seann William Scott Jason Lee Adam Brody Bruce Willis Kevin Smith car chase New York


Foto

KNIGHT AND DAY (Extended Cut)


KNIGHT AND DAY (Extended Cut) KNIGHT AND DAY (Extended Cut) (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Knight and Day | USA 2010 | Regie: James Mangold)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Als June Havens (Cameron Diaz) während eines Flugs den sympathischen Roy Miller (Tom Cruise) kennenlernt ahnt sie noch nicht, dass diese Begegnung ihr bisheriges Leben komplett auf den Kopf stellen wird...

Zurücklehnen, entspannen und auf keinen Fall nachdenken. Dann klappt es ganz sicher auch mit Knight and Day von James Mangold, einem Regisseur, der bisher eigentlich weniger für Filme solcher Art bekannt war. Der Streifen ist ein typisches Star-Vehikel mit zwei wirklich glänzend aufgelegten Hauptdarstellern die ganz vorzüglich miteinander harmonieren. Tom-Cruise-Hasser sollten aber vielleicht dann doch besser die Finger von dieser Actionkomödie lassen. Knight and Day dürfte nur wenig dazu beitragen, zu einem Fan des umstrittenen Schauspielers zu werden. Cruise steht im Mittelpunkt und spielt wieder mal den unbezwingbaren und mega-coolen Actionhelden; fast ein Wunder, dass Cameron Diaz an seiner Seite nicht komplett im Nirvana verschwindet, sondern ganz im Gegenteil doch einige Präsenz auf die Leinwand bringt. Mit seiner komplett überdrehten und absolut unglaubwürdigen Geschichte, den rasant inszenierten Actionszenen und dem ständigen Wechsel der Locations lässt Regisseur Mangold ein echtes Gute-Laune-Feuerwerk auf den willigen Zuschauer los und dem bleibt im Endeffekt gar nichts anderes übrig, als sich den Schauwerten gnadenlos zu ergeben. Knight and Day macht richtig viel Spaß und bietet gute 2 Stunden lang genau die Art von Unterhaltung, die ich mir von solchen Blockbustern erwarte. Wer da groß zum Motzen anfängt, hätte vielleicht erst gar nicht mit dem Anschauen beginnen sollen.

TRAILER:


Cameron Diaz Tom Cruise James Mangold 2010er car chase Femme fatale New York


Foto

CANNIBAL GIRLS


CANNIBAL GIRLS CANNIBAL GIRLS (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Cannibal Girls | Kanada 1973 | Regie: Ivan Reitman)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Das junge Paar Clifford (Eugene Levy) und Gloria (Andrea Martin) machen bei ihrer Durchreise in einer verschlafenen Kleinstadt Halt an einem vermeintlichen Landgasthaus. Was sie dabei nicht ahnen können ist die Tatsache, dass Anthea (Randall Carpenter), Clarissa (Bonnie Neilson) und Leona (Mira Pawluk), die drei attraktiven Herrinnen des Hauses, Menschenfleisch servieren und ständig auf der Suche nach neuer Ware sind, welche sie zu entsprechenden Gerichten verarbeiten können...

Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie gestandene Filmemacher einst ihre Karriere starteten. Für Cannibal Girls zeichnete Ghost Busters-Regisseur Ivan Reitman verantwortlich, der mit dieser sympathischen, kleinen Horrorkomödie praktisch zum ersten Mal richtig auf sich aufmerksam machen konnte. Mit einer Handvoll Freunden, einer Gruppe von Laiendarstellern von denen im Endeffekt lediglich Andrea Martin und Eugene Levy eine richtige Schauspielerkarriere starten konnten - letzterer kehrte in jüngerer Zeit mit den DTV-Sequels zur American Pie-Reihe ja in gewisser Weise sogar zu seinen Exploitation-Wurzeln zurück -, ohne irgendein großartig ausgearbeitetes Drehbuch und mit einem Mini-Budget von gerade mal $ 12.000 innerhalb von 9 Tagen im verschneiten Kanada gedreht, ist Cannibal Girls ein Paradebeispiel für Guerilla-Filmmaking. Natürlich darf man aufgrund der widrigen Entstehungsumstände - kein Geld, keinen Plan, keine Dreherlaubnis - definitiv keinen guten Film erwarten und Cannibal Girls ist tatsächlich auch meilenweit davon entfernt, ein guter Film zu sein, aber - und das unterscheidet diese Amateur-Produktion von Amateurfilmen der heutigen Zeit - Reitmans Streifen macht seine Schwächen mit jeder Menge Charme wieder wett, überzeugt mit sympathischer Naivität und Herzblut und hat tatsächlich so einige Momente zu bieten, die dann letztendlich doch im Gedächtnis bleiben. Darüber hinaus sind die wenigen Effekte durchaus gelungen, die überaus attraktiven Darstellerinnen der Cannibal Girls geizen nicht mit ihren körperlichen Reizen und die Idee mit der Warnglocke, die jedes Mal ertönt, wenn eine besonders schreckliche Szene auf der Leinwand zu sehen sein soll, ist ein extrem spaßiges Gimmick.
Fazit: Kein guter, aber dafür ein umso sympathischerer, kurzweiliger und unterhaltsamer Streifen.

TRAILER:


female nudity Canuxploitation 1970er Eugene Levy Ivan Reitman American International


Foto

GREMLINS - KLEINE MONSTER


GREMLINS - KLEINE MONSTER GREMLINS - KLEINE MONSTER (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Gremlins | USA 1984 | Regie: Joe Dante)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Als der relativ erfolglose Erfinder Randall Peltzer (Hoyt Axton) im Laden eines alten Chinesen (Keye Luke) ein exotisches kleines "Tier" entdeckt, ist er davon überzeugt, dass dieses kleine, knuffige Lebewesen sich ideal als Weihnachtsgeschenk für seinen Sohn Billy (Zach Galligan) eignen würde. Letztendlich lässt sich der alte Chinese zum Verkauf bewegen, warnt Peltzer aber ausdrücklich davor, dass mit dem kleinen Gizmo eine große Verantwortung einher geht und dass drei Regeln unter keinen Umständen gebrochen werden dürfen. Gizmo darf keinem grellen Licht ausgesetzt werden, nicht nass werden und unter keinen Umständen nach Mitternacht Futter bekommen. Billy freut sich sehr über seinen neuen Weggefährten und fast zwangsläufig dauert es nicht sonderlich lange, bis die wichtigen Regeln gebrochen werden. Mit fatalen Folgen…

So, zumindest ein Film mit einem gewissen, weihnachtlichen Bezug musste es auch in dieser Vorweihnachtszeit sein. Die Wahl fiel auf Dantes Gremlins, auch einer dieser Streifen, die ich seit meiner frühesten Jugend liebe, mit denen ich aufgewachsen bin und die ich schon viel zu lange nicht mehr gesehen habe. Und was soll ich zu Filmen wie diesen hier noch groß schreiben? Natürlich war das Wiedersehen - in diesem Fall auch unabhängig vom Nostalgiefaktor - wieder mal ein fast perfektes Filmerlebnis. Der Streifen ist einfach nur eine wunderbare Mischung aus Spannung und Humor, mit vielen Highlights (unübertroffen ist für mich dabei immer noch die Szene im Kino, die in meinen Augen einen echten magischen Moment der Filmgeschichte darstellt), vielen kleinen Gags, gelungenen Effekten und durch die Bank herrlich aufgelegten Darstellern. Sollte es tatsächlich irgendeinen Leser dieser Zeilen geben, der Gremlins bis heute noch nie gesehen hat, sollte er diesen untragbaren Zustand tunlichst auf schnellste Art und Weise ändern.

TRAILER:


Corey Feldman Phoebe Cates Joe Dante Judge Reinhold Dick Miller Steven Spielberg 1980er


Foto

OBEN


OBEN OBEN (Blu-ray: Disney, Deutschland)
(OT: Up | USA 2009 | Regie: Pete Docter/Bob Peterson)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Nach dem Tod seiner einzigen und lebenslangen Liebe Ellie wird aus dem Rentner Carl ein trauriger und verbitterter, alter Mann. Den gemeinsamen Traum, nach Südamerika zu reisen um dort die geheimnisumwobenen Paradiesfälle zu erforschen, konnte sich das Paar nie erfüllen. Nun versucht eine mächtige Baufirma auch noch den alten Mann aus seinem Häuschen zu vertreiben und in ein Altersheim abschieben zu lassen. Kurzerhand fast Carl den Entschluss, sich den nie verwirklichten Traum nun doch zu füllen. Tausende, mit Helium gefüllte Luftballons befestigt er an seinem Haus und hebt ab in ein waghalsiges Abenteuer, nicht ahnend, dass er einen blinden Passagier an Bord hat…

Die Frage, ob die Pixar-Studios irgendwann mal einen wirklich schlechten Film veröffentlichen, muss weiter vehement verneint werden. Oben war mal wieder ganz großes Kino, zwar vielleicht nicht ganz so perfekt wie der Vorgänger WALL•E, aber auf jeden Fall so unglaublich gut, dass das immer noch weit verbreitete Vorurteil, diese Filme wären vor allem für ein kindliches Publikum gemacht, so langsam aber sicher mal der Vergangenheit angehören sollte. Denn das sind sie sicher nicht. Für das kindliche Publikum gibt es die Schauwerte, für die Erwachsenen eine rührende, intelligente und einfach nur zu Herzen gehende Geschichte, in der wirklich verdammt viel Wahrheit und Lebensweisheit steckt. Ein Film für jung und alt, für die ganze Familie. Klasse!

TRAILER:


Pete Docter Bob Peterson 2000er Oscar Winner Oscar Nominee


Foto

NICK & NORAH - SOUNDTRACK EINER NACHT


NICK & NORAH - SOUNDTRACK EINER NACHT NICK & NORAH - SOUNDTRACK EINER NACHT (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Nick and Norah's Infinite Playlist | USA 2008 | Regie: Peter Sollett)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Nick (Michael Cera) kommt einfach nicht über die Trennung von seiner großen Liebe Tris (Alexis Dziena) hinweg und versucht deren Herz mit einer inflationären Anzahl an Mix-CDs zurückzuerobern, die er ihr im Spind in der Schule hinterlässt und die von Tris postwendend im Müll entsorgt werden. Die auf den ersten Blick unscheinbare Norah (Kat Dennings) fischt diese CDs jedes Mal heraus und ist von ihnen schlichtweg begeistert. Als sich sowohl Nick als auch Norah an einem Abend in Manhatten mit ihren jeweiligen Freunden auf die Suche nach dem geheimen Auftrittsort der angesagten Band "Where's Fluffy" machen, laufen sie sich dabei zum ersten Mal über den Weg…

So, gleich noch einen Streifen der Marke Feel-Good-Movie hinterher geschoben. Obwohl Nick & Norah - Soundtrack einer Nacht für dieses "Prädikat" schon fast ein bisschen zu komisch und zu wenig melancholisch ist. Das soll jetzt allerdings nicht negativ gemeint sein. Auch Solletts Film ist eine Mischung aus komischen und dramatischen Momenten, mit einem wieder mal in der Loser-Rolle überzeugenden Michael Cera, dem - und das ist das vielleicht einzige größere Ärgernis des Streifens, weil es einfach nur unglaubwürdig ist - aber nichtsdestotrotz zwei absolute Traumfrauen am Hals hängen, zwischen denen er sich entscheiden muss. Trotz dieser kleinen Schwäche im Plot sorgt Nick & Norah - Soundtrack einer Nacht aufgrund der durchaus rasanten Inszenierung für extrem kurzweilige Unterhaltung und richtig gute Laune. Heimliche Hauptdarsteller des Films sind dabei übrigens das nächtliche Manhattan und der wirklich hervorragende Soundtrack mit einer Vielzahl an Songs aus dem Independent- und Alternative-Bereich. Für die Zielgruppe solcher Filme spreche ich hiermit eine klare Empfehlung aus.

TRAILER:


2000er Jay Baruchel Michael Cera Peter Sollett New York


Foto

(500) DAYS OF SUMMER


(500) DAYS OF SUMMER (500) DAYS OF SUMMER (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: (500) Days of Summer | USA 2009 | Regie: Marc Webb)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Als Tom Hansen (Joseph Gordon-Levitt), Texter in einer Firma für Grußkarten, Summer (Zooey Deschanel), die neue Assistentin seines Chefs, zum ersten Mal sieht, ist er sofort von der jungen, attraktiven Frau angetan. Es ist Liebe auf den ersten Blick, doch Summer scheint Toms Gefühle einfach nicht erwidern zu können. 500 lange Tage verbringt Tom zwischen Bangen und Hoffen…

Feel-Good-Movie-Alarm! Ja, auch (500) Days of Summer reiht sich wunderbar ein in die Familie der kleineren Independent-Produktionen der letzten Jahre, die für mich so manche Perle hervorgebracht haben. Eine hoffnungslos schöne, traurige, dramatische, herzerfrischende und vor allem auch glaubwürdige Geschichte über das Leben und die Wege der Liebe, mit zwei einfach nur großartigen Hauptdarstellern - sowohl Joseph Gordon-Levitt als auch Zooey Deschanel spielen unglaublich gut und insbesondere als männlicher Zuschauer kann man wirklich hervorragend mit dem von Gordon-Levitt gespielten Charakter mitfühlen - und einem herrlich untypischen Ende für Filme dieser Art. Ich liebe solche Streifen und irgendwann mach ich mal nen Feel-Good-Movie-Marathon. Viel mehr gibt es eigentlich gar nicht zu sagen und zu schreiben, außer vielleicht der Anmerkung, dass ich mir gut vorstellen kann, dass (500) Days of Summer auch die Zuschauer begeistern könnte, die bei Garden State und Konsorten normalerweise schreiend reißaus nehmen.

TRAILER:


Marc Webb Joseph Gordon-Levitt Zooey Deschanel 2000er


Foto

ALL INCLUSIVE


ALL INCLUSIVE ALL INCLUSIVE (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Couples Retreat | USA 2009 | Regie: Peter Billingsley)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Eine Paartherapie im paradiesischen Club Eden in der Karibik scheint die letzte Rettung für die Ehe von Jason (Jason Bateman) und Cynthia (Kristen Bell) zu sein. Doch finanziell machbar ist lediglich der Gruppentarif, bei dem aber insgesamt 4 Paare an dem Programm teilnehmen müssen. Ihre besten Freunde, die Ehepaare Dave (Vince Vaughn) und Ronnie (Malin Akerman) und Joey (Jon Favreau) und Lucy (Kristin Davis) sowie der kürzlich geschiedene Shane (Faizon Love) mit seiner neuen Flamme Trudy (Kali Hawk) lassen sich letztendlich davon überzeugen, einen günstigen Urlaub zu verbringen, ahnen dabei jedoch nicht, dass sie alle auch an den Therapiesitzungen teilnehmen müssen…

Seit Mitte November bin ich hier am Schnee wegräumen und da tut ein bisschen Sonne und Urlaubsfeeling zwischendrin - auch wenn es nur aus dem heimischen TV ist - einfach gut. In All Inclusive begleitet der Zuschauer u.a. die einfach nur wieder zuckersüße Kristen Bell, Jason Bateman, die alte Rampensau Vince Vaughn und Sex and the City-Star Kristin Davis auf einen Trip ins Paradies, der sich allerdings sehr bald als extrem nervige Angelegenheit für die Protagonisten entpuppt. Auf dem Terminplan des Club Eden steht nämlich Paartherapie und statt Entspannung am Strand erwarten die Urlauber gewöhnungsbedürftige Übungen und Gespräche mit durchgeknallten Psychologen. Für mich als Zuschauer bedeutete das jede Menge Spaß, denn das Timing der Gags passt, die Locations sind einfach traumhaft schön und über die Wahl der Darsteller kann man sich in meinen Augen auch nicht beklagen. All Inclusive ist eine nette, kleine Komödie für zwischendurch, kurzweilige Mainstream-Unterhaltung wie ich sie mir immer wieder gerne ansehe.

TRAILER:


Jason Bateman Peter Billingsley Kristen Bell Jean Reno Jon Favreau Vince Vaughn 2000er Kristin Davis Temuera Morrison


Foto

…UND LEDIGE MÄDCHEN


…UND LEDIGE MÄDCHEN …UND LEDIGE MÄDCHEN (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Sex and the Single Girl | USA 1964 | Regie: Richard Quine)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Bob Weston (Tony Curtis), Reporter eines absoluten Schmierblattes, würde nur zu gerne ein Interview mit der Sexualpsychologin Helen Gurley Brown (Natalie Wood) über deren Beststeller "Sex and the Single Girl" führen. Doch da Weston in der Vergangenheit nicht gerade positiv über Brown geschrieben hat, stehen die Chancen auf einen Interviewtermin äußerst gering. Um trotzdem an eine Story zu kommen, gibt sich Weston kurzerhand als Patient aus...

Ein Film, ganz nach meinem Geschmack. Ich liebe ja diese 60er-Jahre-Komödien, ihre Atmosphäre, ihren Wortwitz und insbesondere ihre größtenteils hervorragenden Schauspieler. Auch ...und ledige Mädchen von Regisseur Richard Quine bildet da keine Ausnahme. Mit Tony Curtis, Natalie Wood, Lauren Bacall, Henry Fonda und Mel Ferrer ist diese romantische Verwechslungskomödie mehr als namhaft besetzt, die Gags zünden, die Pointen passen und über fehlende Rasanz in der Inszenierung kann man sich in meinen Augen auch nicht beklagen. Und dann gibt's im Finale noch eine wirklich tolle Verfolgungsjagd zu bestaunen, bei der wahrlich kein Auge trocken bleiben dürfte. Ich habe zeitweise Tränen gelacht und fühlte mich sogar ein bisschen an ähnliche Verfolgungsjagd-Highlights aus Filmen wie Der rosarote Panther oder Is' was, Doc? erinnert - auch wenn ich zugeben muss, dass deren Klasse dann doch nicht ganz erreicht wird. Für Freunde von Filmen dieser Art und aus dieser Zeit gibt es von mir auf jeden Fall eine ganz dicke Empfehlung.

TRAILER:


Natalie Wood 1960er Tony Curtis Lauren Bacall Henry Fonda Richard Quine car chase


Foto

NURSE BETTY


NURSE BETTY NURSE BETTY (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Nurse Betty | Deutschland/USA 2000 | Regie: Neil LaBute)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Für die einfache Bedienung Betty Sizemore (Renée Zellweger) ist die TV-Seifenoper "A Reason to Love" der praktisch einzige Lebensinhalt. Als Betty ausgerechnet an ihrem Geburtstag mit ansehen muss, wie ihr Ehemann (Aaron Eckhart), ein schmieriger Autohändler, von zwei Killern (Morgan Freeman und Chris Rock) ermordet wird, löst dieses Erlebnis ein Trauma bei der jungen Frau aus. Betty ist fortan davon überzeugt, die ehemalige Freundin von Dr. David Ravell (Greg Kinnear), des Hauptcharakters aus "A Reason to Love" zu sein und macht sich auf den Weg nach L.A. um um ihre Liebe zu kämpfen...

Mit Nurse Betty hat Regisseur Neil LaBute eine herrliche Satire in Form einer Krimikomödie abgeliefert, die mit ihrem teils tiefschwarzem Humor bei mir für so einige Lacher sorgen konnte. Nurse Betty bedient sich der Regeln der typisch klischeehaften TV-Seifenoper, ist - was Handlung, Storyverlauf und Charakterzeichnung angeht - ebenso maßlos übertrieben wie die entsprechenden "Vorbilder" und feuert so eine volle Breitseite gegen diese Art von TV-Formaten ab. Regisseur Neil LaBute führt dem geneigten Zuschauer auf herrlich respektlose und politisch definitiv nicht immer korrekte Art und Weise den geballten Blödsinn vor Augen, mit dem er tagtäglich von den Fernsehanstalten bombardiert wird. Die Antwort auf die Frage ob Fans der kritisierten Formate die Botschaft von LaButes Film überhaupt noch begreifen können und wollen, steht freilich auf einem anderen Blatt.

TRAILER:


Neil LaBute Renée Zellweger Aaron Eckhart Morgan Freeman Chris Rock 2000er Los Angeles


Foto

KICK-ASS


KICK-ASS :love: KICK-ASS :love: (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Kick-Ass | Großbritannien/USA 2010 | Regie: Matthew Vaughn)

Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Comicfan Dave Lizewski (Aaron Johnson) ist ein absolut unauffälliger Schüler der davon träumt, etwas mehr Beachtung zu erfahren und sich eines Tages dazu entschließt, als Superheld gegen das Böse zu kämpfen. Er besorgt sich eine entsprechende Verkleidung, begibt sich ohne nennenswerte Fähigkeiten auf Gangsterjagd und kriegt erst mal richtig auf die Fresse. Doch dank Internet wird Dave zum Phänomen und Kick-Ass - so sein Alias - ist plötzlich in aller Munde. Dadurch wird auch der von Rachegedanken getriebene Ex-Cop Damon Macready (Nicolas Cage) auf ihn aufmerksam. Der geht ebenfalls im Superheldenkostüm auf Verbrecherjagd und hat seine kleine Tochter Mindy (Chloe Moretz) mittlerweile zur perfekten Killerin ausgebildet...

Ja, die vielen Lobeshymnen auf Vaughns Kick-Ass sind absolut berechtigt. Der als typische Loserkomödie startende Film entwickelt sich sehr schnell zu einem irrwitzigen, rasanten und komplett abgedrehten Kracher, der nicht nur über die gesamte Laufzeit bestens zu unterhalten weiß, sondern mich auch mit nicht gerade wenigen Überraschungen - insbesondere was die Intensität des Gezeigten anbelangt - absolut begeistern konnte. Dazu gesellen sich noch wirklich vorzüglich aufgelegte Schauspieler - insbesondere Aaron Johnson als Kick-Ass und Chloe Moretz als Hit Girl sind in ihren Rollen meines Erachtens einfach nur grandios - und ein richtig geiler Soundtrack, der für so einige erinnerungswürdige Momente sorgen konnte (ich denke beispielsweise an die grandiose Sequenz mit Morricones "Per Qualche Dollaro in Piu" aus dem gleichnamigen Eastwood-Western). Hier stimmt das Gesamtpaket und ich wüsste nicht, was es an Kick-Ass großartig auszusetzen gäbe. Für mich einer der besten Filme des langsam ausklingenden Jahres 2010. Ein absolutes Genre-Highlight, wie man es viel zu selten zu sehen bekommt. Ganz großes Kino!

Zum Abschluss noch eine Anmerkung: Herzlichen Glückwunsch an Universal zur FSK-16-Freigabe, denn die ist - im Vergleich mit so manchen 18er-Freigaben, die auch heute noch vergeben werden, und insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Auslöser der teils wirklich äußerst expliziten und derben Gewaltspitzen in den meisten Fällen ein gerade mal 11 Jahre altes Mädchen ist - für mich doch etwas verwunderlich und nährt die urbane Legende vom Auswürfeln der Freigaben nachhaltig. Es ist absolut nicht nachvollziehbar, dass ein Film wie Der blutige Pfad Gottes 2 - um mal einen relativ aktuellen Titel zu nennen - von der FSK für ein erwachsenes Publikum keine Freigabe erhält und der SPIO vorgelegt werden muss um überhaupt rechtssicher in ungekürzter Form veröffentlicht werden zu können und diese kleine Schlachtplatte hier ungekürzt ab 16 Jahren durchkommt.

TRAILER:


Matthew Vaughn Nicolas Cage 2010er Rache New York


Foto

IMMER ÄRGER MIT DEM BETT


IMMER ÄRGER MIT DEM BETT IMMER ÄRGER MIT DEM BETT (DVD: UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Immer Ärger mit dem Bett | Deutschland 1961 | Regie: Rudolf Schündler)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Durch widrige Umstände und dumme Verwechslungen gerät die Polizistengattin Rosemarie Schulze (Senta Berger) ohne es zu merken plötzlich in den Verdacht, einem Callgirl-Ring anzugehören. Bis Rosemarie endlich begreift, in welcher misslichen Lage sie sich befindet, ist sogar ihr eigener Mann (Günter Pfitzmann) - der zudem noch die Ermittlungen in dem delikaten Fall leidet - von ihrer Schuld überzeugt. Nun liegt es allein an Rosemarie, ihre Unschuld zu beweisen und so ihren Namen von den ungeheuerlichen Vorwürfen wieder reinzuwaschen...

Noch eine Verwechslungskomödie aus Deutschland und der Streifen war - auch wenn man Schündlers Film mit Sicherheit nicht als Meisterleistung bezeichnen kann - doch ziemlich nett anzusehen. Die Geschichte der unschuldigen Polizistengattin, die durch widrige Umstände in den Verdacht gerät, einem Callgirl-Ring anzugehören, punktete durch eine rasante Inszenierung, einige wirklich nette Gags, bekannte Gesichter - neben Senta Berger und Günter Pfitzmann in den Hauptrollen waren u.a. noch Trude Herr, Ralf Wolter, Rudolf Platte und Renate Ewert mit von der Partie -, ein bisschen Spannung und der einen oder anderen Wendung, die man mit viel Wohlwollen durchaus als überraschend bezeichnen kann. Und die Ansicht von Senta Berger und Renate Ewert in verführerischen Dessous ist definitiv auch nicht zu verachten gewesen.

CLIP:


Rudolf Schündler Senta Berger 1960er


Foto

ZWEI IM SIEBTEN HIMMEL


ZWEI IM SIEBTEN HIMMEL ZWEI IM SIEBTEN HIMMEL (Pay-TV: Heimatkanal, Deutschland)
(OT: Zwei im 7. Himmel | Deutschland 1974 | Regie: Sigi Rothemund)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Für ein Münchner Reisebüro ist die Betreuung des berühmten Ellert Trios aus Rio de Janeiro bei den Salzburger Festspielen ein äußerst wichtiger Auftrag. Doch Alex (Alexander Grill), Angestellter des Reisebüros, hat ausgerechnet diesen Auftrag verbockt und nun sitzen die Musiker in Rio fest. Mit Hilfe seiner Freunde Bernd (Bernd Clüver), Peter (Peter Orloff) und Marcello (Rinaldo Talamonti) versucht er nun, seinen Fehler zu vertuschen und zu verhindern, dass sein Chef von dem Missgeschick erfährt...

In den 60er und 70er Jahren hat wohl so gut wie jeder Schlagerstar seinen eigenen Film spendiert bekommen. In Zwei im siebten Himmel gibt sich Bernd Clüver die Ehre und trällert "Hits" wie Der Junge mit der Mundharmonika. Regie bei diesem Verwechslungsklamauk führte Sigi Rothemund - unter seinem Pseudonym Siggi Götz - und der zeichnete ja für so einige Heuler in den 70er und 80er Jahren verantwortlich. Qualitativ hochwertiges darf man von Filmen dieser Art ja sowieso nicht erwarten, aber Zwei im siebten Film ist selbst für diese Art von Unterhaltung erstaunlich schwach geraten. Die Gags zünden nur selten und die komplett hanebüchene Story zieht sich zeitweise wie Kaugummi. Trotz einiger bekannter Gesichter wie Jutta Speidel, Gunther Philipp, Rinaldo Talamonti und Rainer Basedow war das ganz biedere Durchschnittsware, bei der im Endeffekt nur die optischen Reize der schnuckeligen Barbara Nielsen und der einfach nur bezaubernden Ute Kittelberger - von der ich gerne noch weitere Filme sehen würde, aber bedauerlicherweise hat sie gerade mal in insgesamt 4 Streifen mitgespielt - im Gedächtnis bleiben werden.

Sigi Rothemund 1970er Lisa Film


Foto

HEUBODENGEFLÜSTER


HEUBODENGEFLÜSTER HEUBODENGEFLÜSTER (Pay-TV: Heimatkanal, Deutschland)
(OT: Heubodengeflüster | Deutschland 1967 | Regie: Rolf Olsen)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Großbauer Florian Maderer (Carsten Peter) macht sich berechtigte Hoffnungen bei den bald anstehenden Wahlen zum Amt des Bürgermeisters und wird plötzlich mit der knallharten Realität konfrontiert, dass er wegen einer angezettelten Rauferei einen mehrwöchigen Gefängnisaufenthalt anzutreten hat. Das könnte Maderer den Wahlsieg kosten und um die ganze Angelegenheit zu vertuschen, zwingt er seinen hilflosen Vetter Blasius (Gunther Philipp) dazu, ihm zu helfen. Blasius soll sich als Maderer ausgeben und an dessen Stelle die Haftstrafe im einige Städte entfernt gelegenen Gefängnis antreten...

Bereits nach den Anfangscredits erscheint eine Texttafel, auf der sinngemäß zu lesen steht, dass Gerüchte, nach denen der nun folgende Film diverse Auszeichnungen erhalten hätte, empört zurückgewiesen werden. Damit wird die Richtung des Films zweifelsfrei vorgegeben. Heubodengeflüster ist purer Klamauk, ein früher Bruder im Geiste von beispielsweise den Supernasen-Filmen und anderen zweifelhaften Höhepunkten deutscher Komödienkost. So manche Gags dürften bereits im Jahr 1967 einen ziemlich langen Bart gehabt haben. Regisseur Rolf Olsen und sein durchaus namhaftes Ensemble (Ralf Wolter, Trude Herr, Gunther Philipp, Willy Millowitsch) rumpeln in dieser doch ziemlich kurzweilig ausgefallenen Verwechslungskomödie munter drauf los und scheren sich einen feuchten Dreck darum, dem Zuschauer auch nur einen Hauch an anspruchsvoller Unterhaltung zu präsentieren. Spaß macht dieser komplette Blödsinn fast zwangsläufig ungemein und ich kann guten Gewissens behaupten, dass ich mich von dem Krawall bestens unterhalten fühlte. Muss mal wieder die Supernasen-Filme gucken.

Rolf Olsen 1960er Lisa Film





Filmtagebuch von...

Splatter-Fanatic
  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.580 Beiträge

Letzte Besucher

Aktuelle Besucher

Mitglieder: 0, Gäste: 14, unsichtbare Mitglieder: 0

Filmtagebuch durchsuchen