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One Night Stands und wahre Liebe


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THE PSYCHIC


THE PSYCHIC THE PSYCHIC (DVD: Severin Films, USA)
(OT: Sette note in nero | Italien 1977 | Regie: Lucio Fulci)


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Schon ihn ihrer Kindheit wurde Virginia (Jennifer O’Neill) von Visionen geplagt, die sich letztendlich als wahr herausstellen sollten. So sah sie beispielsweise einst den Tod ihrer Mutter voraus. Nun sieht Virginia erneut Bilder vor ihrem geistigen Auge und versucht, der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei bringt sie sich jedoch selbst in größte Gefahr...

So sehr ich Fulcis Gore- und Splatter-Klassiker auch mag, je mehr Filme ich aus seiner Schaffensphase vor Zombi 2 & Co. sehe, desto überzeugter bin ich davon, dass Fulcis beste Streifen vor 1979 entstanden sind. The Psychic ist einer von Fulcis Gialli und handelt von einer Frau, die von Visionen eines brutalen Mordes geplagt wird und daraufhin versucht, diesen vermeintlichen Mordfall auf eigene Faust aufzuklären. The Psychic hat mich bei dieser Erstsichtung heute regelrecht weggeblasen. Ich habe wirklich schon lange keinen so extrem spannenden Film mehr gesehen wie diesen hier. Lucio Fulci erschafft eine unglaublich dichte Atmosphäre, überrascht mit so manchen Wendungen und einem an die Nerven gehenden Finale, welches sich über das komplette letzte Drittel des Films erstreckt. Ein echter “Nailbiter“, der mit u.a. Jennifer O’Neill, Gabriele Ferzetti, Marc Porel, Gianni Garko, Ida Galli und Jenny Tamburi ganz hervorragend besetzt ist und der einen schon nach wenigen Minuten am Schlafittchen packt und bis zum Ende einfach nicht mehr los lässt. Der grandiose Score des aus Franco Bixio, Fabio Frizzi und Vince Tempera bestehenden Komponisten-Trios hat daran einen großen Anteil. Insbesondere das Hauptthema - welches übrigens auch von Quentin Tarantino für Kill Bill verwendet wurde - verursacht eine Gänsehaut nach der anderen. Wenn ich allein an die Sequenz in der Kirche denke. Hammerfilm!

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Lucio Fulci 1970er Giallo


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THE VELVET VAMPIRE


THE VELVET VAMPIRE THE VELVET VAMPIRE (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: The Velvet Vampire | Philippinen/USA 1971 | Regie: Stephanie Rothman)


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Auf einer Ausstellung lernt das noch nicht allzu lange verheiratete Ehepaar Lee (Michael Blodgett) und Susan (Sherry Miles) die mysteriöse Diane (Celeste Yarnall) kennen. Als Diane das junge Paar für ein paar Tage auf ihren Landsitz in der Wüste einlädt, nimmt dieses die Einladung dankend an, nicht ahnend, in welche Gefahr es sich damit begibt...

Die von mir sehr geschätzte Regisseurin Stephanie Rothman - die leider insgesamt nur 7 Filme in ihrer viel zu kurzen Karriere gedreht hat - beweist mit The Velvet Vampire eindrucksvoll, dass sie sich auch im Genre des fantastischen Films wunderbar zurechtfindet. Schon erstaunlich, wie viele verschiedene Genres Stephanie Rothman in ihrer überschaubaren Filmographie beackert hat. Obwohl das hier sicher kein typischer Horror- und Vampir-Streifen ist. The Velvet Vampire besticht in erster Linie durch seine außergewöhnliche, fast traumartige Atmosphäre, die den interessierten Genreliebhaber sofort in ihren Bann zieht. Die Story selbst ist da eigentlich nur Nebensache, was aber in keinster Weise störend wirkt. In nicht gerade wenigen Momenten hat mich The Velvet Vampire - eben aufgrund seiner tollen Atmosphäre - an die Filme eines Jean Rollin oder an die besten Werke von Jess Franco erinnert. Der einfach nur wunderschön fotografierte Streifen ist ein echtes Fest für die Augen und so manche Einstellung würde man sich am liebsten ausdrucken und gerahmt an die Wand hängen. Toll!

CLIP:


Stephanie Rothman 1970er Femme fatale Vampir female nudity Sexploitation New World Pictures


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FRIDAY THE 13TH PART 3


FRIDAY THE 13TH PART 3 FRIDAY THE 13TH PART 3 (DVD: Paramount, Großbritannien)
(OT: Friday the 13th Part III | USA 1982 | Regie: Steve Miner)


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Chris Higgins (Dana Kimmell) und ihre Freunde wollen in einer Hütte in der Nähe des Crystal Lake eine unbeschwerte Zeit verbringen. Doch kaum am Ziel angekommen, geraten sie auch schon ins Visier von Jason Voorhees (Richard Brooker), der erneut einen blutigen Feldzug startet...

So, spätestens mit diesem dritten Teil ist die Freitag der 13.-Reihe im Bereich der reinen Nummern-Revue angelangt. Eine Einführung oder gar Charakterisierung der Opfer findet eigentlich gar nicht mehr statt und so ist auch ein Mitfiebern mit diesen - wie es insbesondere im Auftaktfilm noch möglich war - praktisch unmöglich geworden. Ja, man wartet einfach darauf, dass diese ganzen Dumpfbacken von Jason in die ewigen Jagdgründe geschickt werden. Folgerichtig stehen im Zentrum des Films ganz eindeutig und ausschließlich die zwar abwechslungsreichen, aber nicht unbedingt sonderlich blutigen "creative kills" von Jason, der hier auch erstmals seine berühmte Hockey-Maske tragen darf. Extrem spaßig an Miners Film sind übrigens die vielen 3D-Einstellungen, die damals - der Film gehörte ja wie beispielsweise auch der dritte Teil der Jaws-Reihe zum 3D-Boom in den 80ern - die Kinozuschauer begeistern sollten und heute zum größten Teil nur noch unfreiwillig komisch und seltsam deplatziert wirken.
Warum diesem dritten Teil übrigens die fragwürdige Ehre zuteil kommt, in Deutschland noch immer auf der Liste der verbotenen Filme zu stehen, wissen die Götter. Friday the 13th Part III ist ein stinknormaler Slasher, der noch nicht mal sonderlich blutig ausgefallen ist. Wieder mal die pure Willkür deutscher Gerichtsbarkeit. Zum Kotzen!

TRAILER:


Steve Miner 1980er female nudity Sequel Slasher


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FIRECRACKER


FIRECRACKER FIRECRACKER (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Firecracker | Philippinen/USA 1981 | Regie: Cirio H. Santiago)


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Auf der Suche nach ihrer wie vom Erdboden verschwundenen Schwester begibt sich Martial-Arts-Champion Susanne Carter (Jillian Kesner) auf die Philippinen und gerät dort an ein Verbrecherkartell...

Firecracker von Regisseur Cirio H. Santiago gehört zur Reihe der zahlreichen Filipino-Exploiter von Produzent Roger Corman und ist eine echte Granate. In Firecracker macht sich ein weiblicher Karate-Champion auf die Suche nach der verschollenen Schwester und gerät dabei an ein Drogenkartell, dessen Anführer auch noch illegale Martial-Arts-Kämpfe ausrichtet. Soviel zur Ausgangssituation, die sich jetzt nicht großartig als Plot weiterentwickelt. Corman und Santiago setzen - wie es sich für Filme dieser Art gehört :D - lieber auf Schauwerte und die gibt es reichlich. So wird die ausgesprochen attraktive Hauptdarstellerin Jillian Kesner - die leider im Dezember 2007 mit gerade mal 58 Jahren wegen einer Staphylokokken-Infektion viel zu jung verstorben ist - von einer Martial-Arts-Prügelei in die nächste geschickt und macht dabei wirklich eine verdammt gute Figur. Und das liegt nicht nur daran, dass die gute Dame oft ausgesprochen spärlich bekleidet ist, wobei ich schon zugeben muss, dass mein persönliches Highlight der Kampf war, in dem ihre Gegner ihr nach und nach die Kleider vom Leib reißen und sie sich am Ende oben ohne gegen ihre Widersacher zur Wehr setzen muss. Im Finale des Streifens gibt's dann mit ein paar hübschen Splatter-Effekten noch das Sahnehäubchen auf die zuvor hauptsächlich aus Martial-Arts-Kämpfen und nackten Tatsachen bestehenden Schauwerte obendrauf. Ja, ich liebe einfach solche Streifen und wenn man Firecracker in der richtigen Stimmung und den entsprechenden Zutaten (Chips und Bier) anschaut, ist das hier einer der besten Filme der Welt! :love:

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Remake Cirio H. Santiago 1980er female nudity Rache New World Pictures


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FREITAG DER 13. TEIL 2


FREITAG DER 13. TEIL 2 FREITAG DER 13. TEIL 2 (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Friday the 13th Part 2 | USA 1981 | Regie: Steve Miner)

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Seit den Vorfällen in "Camp Crystal Lake" und dem Tod von Mrs. Voorhees (Betsy Palmer) sind nunmehr 5 Jahre vergangen und das Feriencamp wurde endgültig geschlossen. Doch ganz in der Nähe des Camps wurde mittlerweile ein Trainingscamp für Aufseher eröffnet und als sich dort nun erstmals eine Gruppe von Aufsehern trifft, um sich für den Ernstfall mit den Kindern und Jugendlichen vorzubereiten, beginnt erneut eine schreckliche Mordserie...

Nachdem in Teil 1 noch seine Mutter für das "Erlegen" der Opfer zuständig war, gibt es Freitag der 13. Teil 2 nun den ersten Auftritt von Jason höchstpersönlich in der Rolle des Killers, der allerdings noch ohne seine berühmte Hockey-Maske sein Handwerk verrichtet. Ansonsten ist diese Fortsetzung auch wieder ein schönes Beispiel für die typischen Slasher-Regeln. Den ersten Mord gibt es noch vor der Credit-Sequenz und natürlich muss das "Final Girl" aus dem Vorgänger dran glauben. Danach werden die zukünftigen Opfer und das neue "Final Girl" eingeführt, wobei man irgendwie von vornherein weiß, welcher Charakter welche Rolle im weiteren Verlauf übernehmen wird. Selbstverständlich haben wir auch wieder den seltsamen Mann, auf dessen Warnungen nicht geachtet wird und noch so einige andere Wahrzeichen (Stichwort: wer fickt, stirbt!). Freitag der 13. Teil 2 kommt zwar - auch das scheint ein ungeschriebenes Gesetz des Genres bzw. von Fortsetzungen überhaupt zu sein - erwartungsgemäß nicht ganz an den Vorgänger heran, sorgt aber dennoch für kurzweilige Unterhaltung. Die "creative kills" sind hübsch abwechslungsreich inszeniert, mussten aber seinerzeit wohl einiges an Federn lassen damit der Film mit einem R-Rating versehen in den US-Kinos starten konnte. Von Effektorgien und Splatterexzessen manch anderer Genrevertreter ist Freitag der 13. Teil 2 ziemlich weit entfernt. Teil 3 folgt demnächst. Meine liebe Frau ist grad irgendwie auf dem Horrorfilm-Trip. :D

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Steve Miner 1980er female nudity Sequel Slasher


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TEEN-AGE STRANGLER


TEEN-AGE STRANGLER TEEN-AGE STRANGLER (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Teen-Age Strangler | USA 1964 | Regie: Ben Parker)


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Lt. Anderson (John Ensign) ist auf der Jagd nach einem gefährlichen Killer, der sich als Opfer vornehmlich junge, attraktive Frauen ausgesucht hat. Da der jugendliche Kriminelle Jimmy Walton (Bill Bloom) dummerweise in der Nähe eines Tatorts gesehen wurde, gerät dieser unberechtigt ins Visier der Polizei...

Juvenile-Delinquent-Drama trifft auf Serienkiller-Film. Oder so ähnlich. Teen-Age Strangler ist einer dieser kleinen, ja fast schon winzigen, heute praktisch längst vergessenen Filme aus den 60ern. Wahrscheinlich einzig und allein aus dem Grund gedreht, um in den damaligen Drive-In-Kinos als Rausschmeißer nach der Hauptattraktion zu laufen. Ein Budget dürfte praktisch nicht vorhanden gewesen sein und auch die Darsteller wurden nie mehr wieder in einem Film gesichtet. Hier gibt es keine großartigen Schauwerte, keine tollen Settings oder auch nur ansatzweise so etwas wie einen mitreißenden Plot. Und nach einer guten Stunde ist der Spuk auch schon wieder vorbei. Ein Film wie Teen-Age Strangler begeistert mich auf seine ganz eigene Art und Weise. Beispielsweise mit diesem herrlichen Overacting der "Schauspieler", die ihre mehr als holprig wirkenden Dialogzeilen mit einem Enthusiasmus vortragen als gäbe es kein Morgen mehr. Oder mit diesen unbeschreiblichen Einrichtungen der als Drehorte genutzten Wohnungen. Und natürlich mit diesem wirklich wunderbaren Soundtrack. Das alles in Kombination entwickelt so einen herrlich-naiven Charme, dem ich mich nur schwer entziehen kann bzw. gar nicht entziehen will.
Schön, dass dank Labels wie Something Weird Video solche obskuren Filme für die Nachwelt erhalten bleiben. Die Filmwelt wäre ein gutes Stück ärmer ohne sie.

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Ben Parker 1960er Juvenile Delinquent Movie


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FREITAG DER 13.


FREITAG DER 13. FREITAG DER 13. (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Friday the 13th | USA 1980 | Regie: Sean S. Cunningham)


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Vor vielen Jahren ertrank im Feriencamp “Camp Crystal Lake“ ein kleiner Junge. Das Camp wurde daraufhin für lange Zeit geschlossen und soll nun erstmals wieder geöffnet werden. Doch während die Aufseher (u.a. Kevin Bacon, Adrienne King) die Wiedereröffnung vorbereiten beginnt eine schrecklich Mordserie, der einer nach dem anderen zum Opfer fällt...

Nach Maylams The Burning habe ich gleich mal die potentielle Inspirationsquelle zu diesem Streifen nachgelegt. Freitag der 13. von Regisseur Sean S. Cunningham ist einer der Prototypen des Slasher-Films, eine Blaupause für unzählige andere Genrebeiträge und die mit diesem ersten Teil gestartete Filmreihe um Jason Voorhees - der, das dürfte ja allgemein bekannt sein, allerdings erst ab Teil 2 die Rolle des Killers übernimmt - dürfte neben der Halloween-Reihe und der A Nightmare on Elm Street-Reihe zu den beliebtesten und bekanntesten Reihen des Horrofilms im Allgemeinen und des Slasherfilms im Speziellen zählen. Ich habe mir Freitag der 13. nun nach wirklich verdammt vielen Jahren endlich mal wieder angesehen und dieses Wiedersehen ist wirklich ausgesprochen unterhaltsam ausgefallen. Auch in Cunninghams Film überzeugen das Setting in der Wildnis - obwohl ich finde, dass das im zuvor gesehenen The Burning noch ein kleines bisschen besser genutzt wurde -, die nicht wirklich nervenden Opfer - unter ihnen Kevin Bacon in einer seiner ersten Leinwandauftritte -, mit denen man ebenso mitfiebern kann wie mit den Opfern aus Maylams Film, und natürlich die "creative kills", für die sich auch hier Tom Savini verantwortlich zeigte. Die vielen Parallelen zwischen Freitag der 13. und The Burning sind wirklich nicht zu übersehen. Die jetzige Sichtung hat mir auf jeden Fall große Lust auf die Fortsetzungen gemacht, die ich mir in den nächsten Wochen und Monaten definitiv ansehen werde.

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Sean S. Cunningham Kevin Bacon 1980er female nudity Slasher Rache


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THE BURNING


THE BURNING THE BURNING (DVD: MGM, USA)
(OT: The Burning | Kanada/USA 1981 | Regie: Tony Maylam)


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Eigentlich wollten die Jugendlichen eines Sommercamps ihrem Aufseher Cropsy (Lou David) nur einen Streich spielen. Doch dieser Streich endet mit schweren Verbrennungen des Opfers und einem 5-jährigen Krankenhausaufenthalt. Nachdem Cropsy schließlich endlich aus dem Krankenhaus herauskommt, sinnt er auf blutige Rache...

The Burning von Regisseur Tony Maylam gehört zu den früheren Slashern der ersten Welle aus den 80er Jahren und erinnert schon allein aufgrund der Wahl des Handlungsortes, einem Feriencamp an einem See irgendwo in weiten Wäldern, deutlich an den ein Jahr früher gestarteten Freitag der 13.. Ob das nun purer Zufall ist oder ob sich Tony Maylam tatsächlich von seinem Kollegen Cunningham inspirieren ließ, ist wohl nicht mehr wirklich festzustellen, aber irgendwie hat ja beim Slasher-Film sowieso jeder von jedem abgeschaut (um nicht zu sagen geklaut). The Burning zählt für mich persönlich zu einem der absoluten Highlights dieser ersten Slasher-Welle und das hat verschiedene Gründe: das Setting in diesen weiten Wäldern ist einfach toll, die Morde - und darauf kommt es hier ja an - sind spektakulär und ausgesprochen blutig ausgefallen - F/X-Guru Tom Savini durfte sich mal wieder richtig austoben -, dem Film mangelt es wahrlich nicht an Spannung und Atmosphäre und die Opfer sind bei weitem nicht so nervig wie üblich bei Filmen dieser Art. Ja, man kann als Zuschauer tatsächlich mit den Opfern mitfiebern und wünscht ihnen nicht gleich von der ersten Sekunde an den Teufel bzw. den Killer an den Hals. Sollte es da draußen Horror- und Slasher-Fans geben, die The Burning noch nicht kennen, sollten sie dieses Versäumnis schnellstens nachholen. Maylams Film ist wirklich absolut empfehlenswert!
Kleine Anmerkung zum Abschluss: wer sich den Trailer zum Film anschaut und Grindhouse von Quentin Tarantino und Robert Rodriguez kennt, müsste sich definitiv an einen der enthaltenen Fake-Trailer erinnern können. :D

TRAILER:


Tony Maylam Holly Hunter 1980er female nudity Slasher Rache


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THE EXTERMINATOR


THE EXTERMINATOR THE EXTERMINATOR (Blu-ray: Synapse, USA)
(OT: The Exterminator | USA 1980 | Regie: James Glickenhaus)


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Als der beste Freund des Vietnamveterans John Eastland (Robert Ginty) in den Straßen von New York brutal ermordet wird, entschließt sich John dazu, seinen Freund zu rächen und in der Unterwelt New Yorks gehörig aufzuräumen...

Action aus den 80ern. Da kann ja gar nichts schief gehen. Aber The Exterminator ist keiner dieser typischen Klopper der Marke Cobra oder Invasion U.S.A. - wer aufgrund des Titels einen Film dieser Art erwartet, dürfte eventuell ziemlich enttäuscht werden. Regisseur James Glickenhaus hat sich das Thema Selbstjustiz vorgeknöpft und seine finstere, teils etwas sprunghafte Story in düstere Bilder gehüllt. The Exterminator erinnert von Stimmung und Atmosphäre an Filme wie Lustigs Maniac, Shermans Vice Squad oder Ferraras Ms. 45 und verwöhnt den geneigten Genrefreund mit unterkühlten Bildern vom nächtlichen New York, wunderbaren Kamerafahrten über die beleuchteten Hochhäuser hinweg und tollen Aufnahmen der Marquees der damals noch ziemlich verruchten 42nd Street. Mittendrin der leider vor 2 Jahren im Alter von gerade mal 50 Jahren viel zu früh verstorbene Robert Ginty in der Rolle des Rächers, der ebenso desillusioniert wie zielstrebig und unbarmherzig seine "Aufgabe" erledigt. The Exterminator war sogar noch deutlich besser als ich ihn von früher in Erinnerung hatte. Sicher keine leichte Unterhaltung, aber ein Film, der es verdient hätte, wieder- bzw. überhaupt entdeckt zu werden. Die vorzügliche Veröffentlichung des US-Labels Synapse Films kann ich nur jedem Interessierten ans Herz legen.

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James Glickenhaus Robert Ginty Steve James 1980er female nudity Vietnamkrieg New York Rache


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AMERICAN GRINDHOUSE


AMERICAN GRINDHOUSE AMERICAN GRINDHOUSE (DVD: Lorber Films, USA)
(OT: American Grindhouse | USA 2010 | Regie: Elijah Drenner)


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Von Traffic in Souls aus dem Jahr 1913 (und teilweise noch früheren Produktionen) bis zu Filmen wie Hostel, Planet Terror oder Black Dynamite aus dem neuen Jahrtausend - Regisseur Elijah Drenner versucht mit Unterstützung von Filmemachern wie John Landis und Joe Dante der Geschichte des amerikanischen Exploitation-Kinos auf den Grund zu gehen...

Nach Not Quite Hollywood und Machete Maidens Unleashed! von Regisseur Mark Hartley die nächste Dokumentation zu dem von mir so heiß und innig geliebten Exploitation-Kino. Anders als sein Kollege Hartley verzichtet Regisseur Elijah Drenner allerdings größtenteils auf Anekdoten von den damaligen Drehs und versucht stattdessen, einen groben Überblick über die Geschichte des amerikanischen Exploitation-Films zu geben - von den Stummfilmtagen bis ins 21. Jahrhundert. Ihm zur Seite stehen Filmemacher wie John Landis und Joe Dante, die ihre Karrieren ja auch im Bereich der B-Movies starteten. Das ist alles hochinteressant aufbereitet, hat aber etwas an der viel zu kurzen Laufzeit des Films von gerade mal 80 Minuten zu knabbern. American Grindhouse kratzt lediglich an der Oberfläche, hat keine Zeit bei den vielen Entwicklungen, die der Exploitation-Film mit seinen unzähligen Subgenres durchgemacht hat, großartig ins Detail zu gehen und wirkt deshalb leider etwas zu gehetzt. Für Freunde des unterschlagenen Films ist die Doku aber dennoch unverzichtbar und unbedingt sehenswert.

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Elijah Drenner John Landis Joe Dante Robert Forster Herschell Gordon Lewis William Lustig Lewis Teague David Hess Jack Hill Fred Williamson Larry Cohen Jonathan Kaplan 2010er car chase female nudity


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SHAFT - LIEBESGRÜSSE AUS PISTOLEN


SHAFT - LIEBESGRÜSSE AUS PISTOLEN SHAFT - LIEBESGRÜSSE AUS PISTOLEN (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Shaft’s Big Score! | USA 1972 | Regie: Gordon Parks)


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Nach dem Mord an seinen guten Freund Cal (Robert Kya-Hill) versucht Privatdetektiv John Shaft (Richard Roundtree) auf eigene Faust die Schuldigen zu ermitteln und gerät dabei abermals ins Visier der Mafia...

Der Name "John Shaft" steht wie kein zweiter für das Black Cinema der 70er Jahre. Und obwohl die Filme um den schwarzen Privatdetektiv vollkommen zurecht als Teil der großen Blaxploitation-Welle der damaligen Zeit gesehen werden - der Vorgängerfilm Shaft hatte diese Welle ja praktisch mit ausgelöst -, geht es in ihnen doch deutlich ruhiger zur Sache als in so manch anderem Genrevertreter von damals (wie bspw. Coffy oder Foxy Brown). Wie schon Teil 1 orientiert sich auch Shaft's Big Score! eher an den Kriminalfilmen der späten 60er Jahre als am purem Eskapismus manch anderer Genrebeiträge und es ist eigentlich nur die wirklich überlebensgroß skizzierte Figur des John Shaft - einfach grandios gespielt von Richard Roundtree, der sich mit der Verkörperung dieser Rolle ein Denkmal setzte -, die ihn von Streifen wie bspw. Harper mit Paul Newman unterscheidet. Regisseur Gordon Parks setzt auf eine behutsame Storyentwicklung, baut seine Spannung fast schon gemächlich auf und erzeugt dabei eine dichte und fesselnde Atmosphäre, der man sich als Zuschauer nicht mehr entziehen kann und auch nicht mehr entziehen will. Erst im Finale brechen dann tatsächlich alle Dämme und die zuvor so behutsam aufgebaute Spannung entlädt sich in einem fulminanten Showdown.

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Gordon Parks Richard Roundtree 1970er car chase female nudity Sequel Blaxploitation New York


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LEATHERFACE: THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE III


LEATHERFACE: THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE III LEATHERFACE: THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE III (DVD: New Line, USA)
(OT: Leatherface: Texas Chainsaw Massacre III | USA 1990 | Regie: Jeff Burr)


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Auf ihrem Weg nach Kalifornien geraten Michelle (Kate Hodge) und Ryan (William Butler) in Texas in die Hände des irren Sawyer-Clans (u.a. Viggo Mortensen)...

Leatherface Goes Slasher. Gut, auch die ersten beiden Teile hatten bereits Merkmale des Slasher-Films, aber in diesem dritten Teil tritt das überdeutlich hervor. Die Figur des Leatherface sollte mit diesem Film wohl ganz offensichtlich als Slasher-Ikone ähnlich eines Freddy Krueger, Michael Myers oder Jason Voorhees aufgebaut werden. Vom subtilen Terror des ersten Teils ist genauso wenig zu spüren wie vom absurd-komischen Horror des zweiten Teils. Das ist zwar ein bisschen schade, Spaß macht Teil 3 dennoch. Die "creative kills" stehen im Vordergrund und ja, Greg Nicotero und seine Partner von der KNB Effects Group konnten sich hier so richtig austoben. Es gibt einige nette Splattereffekte zu bestaunen. Weiteres typisches Slasher-Merkmal: Das "Final Girl" kommt hier nicht nur mit dem Leben davon, sondern schickt den Killer - zumindest vermeintlich - selbst in die ewigen Jagdgründe. Auf Schauspielerseite gibt es Viggo Mortensen in einer seiner ersten Filmrollen als Mitglied der irren Sawyer-Familie und außerdem ein Wiedersehen mit Dawn of the Dead-Legende Ken Foree, bei dem ich mich immer wieder freue, wenn er in etwas größeren Rollen in Genreproduktionen zu sehen ist. Einziger größerer Wermutstropfen des Films: das Set Design. Das Anwesen der Sawyer-Familie wurde von all den morbid-gruseligen Set Pieces befreit und sieht - bis auf ein paar kleine Ausnahmen - aus wie ein stinknormales Wohnhaus mit ebenso stinknormaler Inneneinrichtung.

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Jeff Burr Ken Foree Viggo Mortensen 1990er Sequel Hixploitation Slasher


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PIRANHA


PIRANHA :love: PIRANHA :love: (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Piranha | USA 1978 | Regie: Joe Dante)


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Durch einen dummen Zufall gelangen genetisch manipulierte Piranhas in öffentliche Gewässer und beginnen sofort mit der Nahrungsaufnahme. Auf dem Speiseplan stehen diverse Urlauber und Ausflügler...

Produzent Roger Corman versteht es ja bis heute wie kein Zweiter das Konzept erfolgreicher Filme für günstige B-Movies zu recyceln. Piranha, ein Rip-Off des Spielberg-Klassikers Jaws, dürfte dabei einer von Cormans erfolgreichsten Filmen gewesen sein. Die zum damaligen Zeitpunkt erst zweite Regiearbeit von Joe Dante lässt das Herz eines jeden Fans entsprechender Genreware - da bin ich mir absolut sicher - deutlich höher schlagen. Piranha ist ein echter Höhepunkt in der weiten Welt des Exploitation-Films, einer dieser Filme, die man einfach lieb haben muss. Dante bietet dem Zuschauer eine wirklich grandiose Mischung aus Spannung, Splatter und Humor und stellt mit seinem Streifen eindrucksvoll unter Beweis, dass man auch mit kleinen Mitteln richtig gute Filme machen kann. Nicht weniger als ein Meisterwerk des Exploitation-Films.
Das im letzten Jahr erschienene Remake von Alexandra Aja ist übrigens mindestens genauso sehenswert wie das Original. Das ergäbe ein perfektes Double Feature!

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Joe Dante Dick Miller Barbara Steele Paul Bartel 1970er female nudity Tierhorror New World Pictures


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DIE NACHT DER UNHEIMLICHEN BESTIEN


DIE NACHT DER UNHEIMLICHEN BESTIEN DIE NACHT DER UNHEIMLICHEN BESTIEN (DVD: Anolis, Deutschland)
(OT: The Killer Shrews | USA 1959 | Regie: Ray Kellogg)


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Eigentlich wollte der Seemann Thorne Sherman (James Best) nur ein Versorgungspaket für den Wissenschaftler Dr. Craigis (Baruch Lumet) auf einer einsam gelegenen Insel abliefern. Doch ein aufziehender Sturm zwingt Sherman zur Übernachtung in Craigis’ Behausung und schon bald lernt Sherman die Nebenwirkungen von Craigis’ Experimenten kennen...

Weiter geht es im Genre des phantastischen Films. Die Nacht der unheimlichen Bestien ist auch eines dieser typischen Monster-B-Movies seiner Zeit. Hier treibt ein Rudel mutierter Spitzmäuse (!!!) auf einer Insel sein Unwesen und macht dem Wissenschaftler, der für die Mutation verantwortlich ist, sowie dessen Mitarbeitern das Leben zur Hölle. Der Monster-Plot wird dabei ziemlich geschickt mit einem aus zahlreichen Western bekannten Belagerungsszenario kombiniert und Regisseur Ray Kellogg gelingt es so durchaus, zumindest ein bisschen Spannung und Atmosphäre aufzubauen. Aus heutiger Sicht wirkt der ganze Streifen natürlich größtenteils herrlich naiv (bei den Monstern handelt es sich um verkleidete Hunde oder - in Nahaufnahmen - um Handpuppen). Aber diese unschuldige Naivität verleiht solchen Filmen ja auch immer einen unglaublichen Charme und macht sie in meinen Augen ausgesprochen sympathisch. Alle Beteiligten dürften damals wohl mit großer Hingabe und Enthusiasmus bei der Sache gewesen sein und dabei versucht haben, aus den geringen Mitteln das Maximale herauszuholen. Das merkt man dem Streifen - wie so vielen anderen ähnlichen Filmen aus der damaligen Zeit - meines Erachtens deutlich an.

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Ray Kellogg 1950er Tierhorror


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KONGA


KONGA KONGA (DVD: Anolis/e-m-s, Deutschland)
(OT: Konga | Großbritannien/USA 1961 | Regie: John Lemont)


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Der nach einem Flugzeugabsturz für tot gehaltene Wissenschaftler Dr. Decker (Michael Gough) kommt nach einem Jahr aus Afrika zurück nach London. Im Gepäck einen kleinen Schimpansen und fleischfressende Pflanzen, aus denen er ein Serum gewinnt, welches das Wachstum extrem beschleunigt. Regelrecht besessen von seinen Nachforschungen, verwandelt Decker mit Hilfe des Serums den Schimpansen in ein regelrechtes Monster, mit dessen Hilfe er sich seine Konkurrenten und Widersacher vom Leib schafft...

Willkommen in der Welt des "Mad Scientist"- und Monster-Films. Ein verrückter Wissenschaftler verwandelt dank eines Serums aus fleischfressenden Pflanzen einen Schimpansen in einen Schauspieler im Gorillakostüm und lässt anschließend von diesem alle seine Widersacher aus dem Weg räumen. Als der arme "Affe" jedoch eine Überdosis erwischt, bekommt er die stattliche Größe seines Fast-Namensvetters, wendet sich gegen seinen "Schöpfer" und wird letztlich vom Militär gestoppt. Die Aktion des Militärs gehört dabei zu einem der vielen, kleinen Höhepunkte des Films: Die schaffen es nämlich nur mit einiger Mühe, den fast bewegungslos neben dem Big Ben stehenden Konga zu treffen obwohl sie wirklich aus allen Rohren feuern. Zielwasser hätte vielleicht geholfen. Zum Glück befindet sich anscheinend um den Big Ben herum ein riesiges Schutzschild, denn an Konga vorbeifliegende Geschosse aus Panzerfäusten verpuffen in regelmäßigen Abständen kurz vor dem Londoner Wahrzeichen und fügen diesem keinen Schaden dazu.
Das hört sich jetzt vielleicht extrem trashig an, aber das ist wie so oft nur die halbe Wahrheit. Insgesamt betrachtet ist Konga viel zu sympathisch geraten und die Darsteller - allen voran Michael Gough (der auch noch heute als Alfred-Darsteller aus den Batman-Filmen aus den 90ern einem breiteren Publikum durchaus bekannt sein dürfte) - agieren mit so einem Enthusiasmus und einer Spielfreude, dass dieses doch etwas negativ beladene Trash-Siegel in meinen Augen nicht unbedingt verliehen werden sollte. Konga hat mir auf seine eigene Art und Weise verdammt viel Spaß gemacht.

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John Lemont 1960er London Tierhorror American International


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TANZ DER TEUFEL 2


TANZ DER TEUFEL 2 TANZ DER TEUFEL 2 (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Evil Dead II | USA 1987 | Regie: Sam Raimi)


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Ash (Bruce Campbell), der als einziger die Angriffe der Dämonen in der entlegenen Waldhütte überlebt hat, muss schnell erkennen, dass es aus der Hütte kein Entkommen zu geben scheint und sieht sich schon bald neuen Dämonenattacken ausgesetzt...

Sam Raimi schließt unmittelbar an das Ende des Vorgängers an. Dessen Handlung wird in den ersten paar Minuten - heruntergebrochen auf 2 Charaktere, nämlich Ash und seine Freundin - noch mal kurz nacherzählt, dann geht es in die Vollen. Raimi beackert vor allem die komische Seite seiner Geschichte - die ja auch im ersten Teil trotz aller Spannung und bedrohlicher Atmosphäre präsent war - und serviert dem Genrefan ein wunderbares Feuerwerk aus schwarzem Humor und ausgiebigen Splattereffekten, welches ich erstmals in vollen Zügen genießen konnte. Früher konnte ich mit dieser Fortsetzung nie sonderlich viel anfangen. Ich vermisste einfach die unheimliche Stimmung und Atmosphäre aus dem Vorgänger. Mit der jetzigen Sichtung habe ich aber definitiv meinen Frieden mit dem Film geschlossen und finde ihn auf seine Art und Weise mittlerweile auch richtig gut. Insbesondere das Ende hat es mir absolut angetan. Die Überleitung zu Armee der Finsternis, wenn der durch das sich öffnende Dimensionstor geschleuderte Ash in einer mittelalterlichen Einöde landet und sich dort sofort neuen Dämonen ausgesetzt sieht, ist mehr als gelungen und es wird höchste Zeit, den dritten Teil - den ich seit dem Kinobesuch damals nie mehr gesehen habe - mal wieder aufzufrischen. Das Schlussbild von Tanz der Teufel 2 schließlich, das Ash mit Motorsäge und abgesägter Schrotflinte, umringt von unzähligen Rittern, zeigt, ist eine dieser Filmeinstellungen für die Ewigkeit. Grandios.

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Sam Raimi Bruce Campbell 1980er Sequel


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THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE 2


THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE 2 THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE 2 (DVD: MGM, Großbritannien)
(OT: The Texas Chainsaw Massacre 2 | USA 1986 | Regie: Tobe Hooper)


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Viele Jahre sind seit den Ereignissen um den Sawyer-Clan vergangen. Mittlerweile wurde die Existenz der Familie von den Behörden als urbane Legende abgestempelt. Nur Lieutenant Lefty Enright (Dennis Hopper), dessen Neffe sich unter den Opfern befand, ist noch immer auf der Suche nach der verrückten Familie und verfolgt nun erstmals eine heiße Spur. Die Radiomoderatorin Stretch Brock (Caroline Williams) wurde am Telefon Zeuge, wie zwei Anrufer in ihrem Auto von Leatherface (Bill Johnson) und seiner Sippe (u.a. Bill Moseley) brutal ermordet wurden und hat diese Tat auf Band. Durch das erneute Senden des Bandes sollen die Sawyers aus ihrem Versteck gelockt werden. Doch Lefty bringt die hilfsbereite Moderatorin dadurch in ernsthafte Gefahr...

12 Jahre nachdem der Vorgänger die Welt des Horrorkinos maßgeblich veränderte, schickte Tobe Hooper dieses komplett irrsinnige Sequel hinterher. Hier gibt's so richtig eins auf die Zwölf. Während Hooper in Teil 1 auf subtile Art und Weise das Grauen ausschließlich im Kopf des Zuschauers entfachte ohne den Horror überhaupt großartig zu zeigen, hat er sich gemeinsam mit seinen Darstellern und Special-Effects-Mastermind Tom Savini in The Texas Chainsaw Massacre 2 regelrecht ausgetobt. Hier ist wirklich alles (Story, Charaktere, Set Design, Effekte) schon fast bis ins Groteske hinein überzeichnet und insbesondere Dennis Hopper in der Rolle des Rächers, der sich auf die Jagd nach dem Sawyer-Clan macht, sowie Bill Moseley als Chop-Top Sawyer spielen praktisch am Rande des Wahnsinns und brennen ein aberwitziges Feuerwerk ab. Und auch die Wahl des "Final Girl" ist wieder ausgesprochen gut gelungen. Das Spiel von Caroline Williams, die als Radiomoderatorin Stretch Brock in die Hände von Leatherface & Co. gerät, steht der grandiosen Leistung von Marilyn Burns aus dem Vorgänger in fast Nichts nach.
Letztendlich ist The Texas Chainsaw Massacre 2 mit all seinen Überzeichnungen eindeutig als pechschwarze Komödie zu identifizieren, die auf ihre eigene Art und Weise jedoch ähnlich unangenehm geraten ist wie der Vorgänger. Diese Art von Humor liegt sicher nicht jedem.

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Tobe Hooper Dennis Hopper 1980er Rache Sequel Hixploitation Slasher Cannon Films


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FORMICULA


FORMICULA FORMICULA (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Them! | USA 1954 | Regie: Gordon Douglas)


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Das spurlose Verschwinden mehrerer Menschen in der Wüste von New Mexico ruft den Police Sergeant Ben Peterson (James Whitmore) und den FBI-Agenten Robert Graham (James Arness) auf den Plan und deren Nachforschungen kommen schnell zu einem schockierenden Ergebnis. Durch Atomtests zu riesigen Monstern mutierte Ameisen haben sich die Menschen als neue Nahrungsquelle ausgesucht...

Der ein paar Tage zuvor gesehene Ungeheuer ohne Gesicht hat Lust auf mehr gemacht und so habe ich mir mit Formicula einen weiteren, überaus bekannten Vertreter des Paranoia-Sci-Fi-Horror-Kinos aus den 50er Jahren angesehen. Hier sind es riesige Ameisen, die den Menschen in den USA das Leben zur Hölle machen. Grund für die Mutationen sind einmal mehr Atomversuche. Wer hinter Formicula auch wieder Trash der üblichen Sorte vermutet, liegt allerdings komplett falsch. Regisseur Gordon Douglas setzt auf behutsamen Spannungs- und Handlungsaufbau, die Bedrohung bricht langsam über die Protagonisten und den Zuschauer herein, die Spannung steigert sich von Minute zu Minute und entlädt sich schlussendlich in einem actionreichen Finale. Ich bin immer wieder erstaunt, wie herrlich deftig es in diesen mittlerweile doch etwas betagten Filmen mitunter zur Sache geht. Die Story des Streifens ist übrigens absolut durchdacht, nach großartigen Logikfehlern sucht man vergebens und die Schauspieler agieren allesamt überzeugend ohne durch extremes Overacting negativ aufzufallen. Und vielleicht mit das Wichtigste in einem solchen Film: die Effekte sind - gemessen am Alter des Streifens - wahrlich grandios und wurden fast zwangsläufig mit einer Oscar-Nominierung honoriert. Toll!

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Gordon Douglas 1950er Oscar Nominee Los Angeles Tierhorror


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UNGEHEUER OHNE GESICHT


UNGEHEUER OHNE GESICHT UNGEHEUER OHNE GESICHT (DVD: Anolis, Deutschland)
(OT: Fiend Without a Face | Großbritannien 1958 | Regie: Arthur Crabtree)


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Merkwürdige Todesfälle in einer amerikanischen Kleinstadt, welche in der Nähe einer Militärbasis und eines Atomkraftwerks gelegen ist, stellen die Einwohner und die ermittelnden Behörden vor ein Rätsel. Den mit angstverzerrtem Gesicht aufgefundenen Toten wurde das Gehirn regelrecht ausgesaugt. Um zu beweisen, dass das Militär nicht für die Todesfälle verantwortlich ist, stellt der aufrichtige Major Cummings (Marshall Thompson) eigene Nachforschungen an. Diese führen ihn zu den Experimenten des Wissenschaftlers Prof. Walgate (Kynaston Reeves)...

Ungeheuer ohne Gesicht ist ein typischer Vertreter des Paranoia-Kinos der 50er Jahre, welches ja von der Angst vor Kommunismus und Atomkrieg genährt wurde und in der damaligen Zeit die wildesten Blüten trieb. Ungewöhnlich an dem Film ist lediglich sein Produktionsland. Normalerweise kamen solche Streifen ja immer aus den USA, Ungeheuer ohne Gesicht wurde dagegen in Großbritannien produziert. Dem Paranoia-Kino sind ja doch so einige extreme Gurken des Science-Fiction- und Horror-Films zuzuschreiben, Crabtrees Genrebeitrag gehört allerdings nicht zu diesen Ausfällen, sondern ist sogar ein richtig guter Vertreter aus dieser Epoche. Der Film ist spannend, bietet durchaus überzeugende Schauspielerleistungen und richtig tolle Monster - die stark an den Facehugger aus Alien erinnern -, welche ganz wunderbar animiert sind und im Finale auf überraschend splatterige Art und Weise ins Jenseits befördert werden. Solche blutigen Effekte hätte ich in einem Film aus dem Jahr 1958 nun wirklich nicht erwartet. Ungeheuer ohne Gesicht kommt ohne großartige Längen ins Ziel und serviert am Ende natürlich die für die damalige Zeit obligatorische Anti-Atom-Botschaft. Das macht diesen wirklich schönen Genrevertreter dann ja fast schon wieder aktuell.
Definitiv ein Film, der Lust auf mehr Streifen dieser Art macht.

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Arthur Crabtree 1950er


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X-RAY - DER ERSTE MORD GESCHAH AM VALENTINSTAG


X-RAY - DER ERSTE MORD GESCHAH AM VALENTINSTAG X-RAY - DER ERSTE MORD GESCHAH AM VALENTINSTAG (VHS: VMP, Deutschland)
(OT: Hospital Massacre | USA 1982 | Regie: Boaz Davidson)


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Eigentlich wollte sich Susan Jeremy (Barbi Benton) im Krankenhaus nur die Ergebnisse eines Routine-Check-Ups abholen und danach wieder nach Hause gehen. Doch ihr Krankenhausaufenthalt gestaltet sich langwieriger als ursprünglich erwartet...

X-Ray - Der erste Mord geschah am Valentinstag ist ein netter kleiner Slasher aus der Produktionsschmiede der umtriebigen Cannon Films, mit dem ich praktisch aufgewachsen bin und den ich - trotz aller vorhandener Unzulänglichkeiten - doch sehr mag. Ja, der Nostalgiefaktor. Nüchtern betrachtet ist X-Ray sicher auch nur ein weiterer Slasher von vielen. Die Ausgangssituation und der Verlauf des Plots dürften dem Genrefreund wohl bekannt sein: Als Kind sprang Susan ausgerechnet am Valentinstag mit einem Verehrer nicht gerade zimperlich um, 20 Jahre später muss sie nun die Rechnung begleichen. Der Killer metzelt sich blind vor Rache durch ein komplettes Krankenhaus und zieht am Ende dann doch den Kürzeren. Dass es so kommen muss, ist dem Zuschauer von vornherein ebenso klar wie die Identität des Täters. Es gibt nur einen männlichen Charakter der so ähnlich heißt wie der gehörnte Junge vom Anfang und die von der wirklich schnuckeligen Barbi Benton (der schadet nicht mal die typische 80er-Jahre-Frisur) gespielte Susan ist außerdem der einzige weibliche Hauptcharakter und somit gleichzeitig das "Final Girl", welches gemäß den Regeln des Slasher-Films nun mal überleben muss.
Aber etwas ist an X-Ray dann doch anders als bei anderen Slashern. Regie führte der aus dem Komödienfach kommende Boaz Davidson (auf dessen Konto gehen u.a. die ersten vier Teile der Eis am Stiel-Reihe) und der konnte sich nicht ganz von seinem Comedy-Background lösen. So gibt es in X-Ray zwischen all den durchaus blutigen Szenen auch sehr viele komische Sequenzen zu bewundern. Davidson führt den Zuschauer ein ums andere Mal an der Nase herum, leitet Szenen mit bedeutungsschwangerer Musik ein, baut entsprechende Spannung auf und lässt sie dann als Gag enden. Eine meiner Lieblingssequenzen ist dabei die Szene, in der Susan auf ihrer Flucht durch die Gänge der Klinik panisch eine Krankenzimmertür aufreißt und sich dahinter drei vollkommen eingegipste, wild zappelnde Patienten befinden. Man kann sich also nie sicher sein, ob man als nächstes nun Zeuge eines blutigen Mordes oder eines lustigen Gags werden wird. Diese Art von Humor gibt es sicher auch in anderen Slashern, aber so ausgeprägt wie hier habe ich ihn bisher noch nicht zu Gesicht bekommen.
Schade ist, dass es X-Ray weltweit noch nicht auf DVD geschafft hat (erhältliche Bootlegs zählen nicht und kommen mir nicht ins Haus). So musste ich tatsächlich mal wieder eines meiner alten Video-Tapes reaktivieren. Würde den Streifen allerdings zu gerne mal im O-Ton, korrekter Aspect Ratio und guter Qualität sichten. Einen deutschen Release hab ich mir dabei schon lange abgeschminkt. X-Ray wurde einst ein Opfer der deutschen Zensur und ist - man mag es kaum für möglich halten - doch tatsächlich "banned in Germany". Die verstehen hier einfach keinen Spaß...

CLIP:


Boaz Davidson 1980er female nudity Rache Cannon Films Slasher


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CIRCUS DER VAMPIRE


CIRCUS DER VAMPIRE CIRCUS DER VAMPIRE (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: Vampire Circus | Großbritannien 1972 | Regie: Robert Young)


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Anfang des 19. Jahrhunderts terrorisiert der gefährliche Vampir Graf Mitterhaus (Robert Tayman) die kleine Stadt Stetl. Als es den Bewohnern eines Tages tatsächlich gelingt, den Grafen zu überwältigen und zu pfählen, belegt dieser das Städtchen mit einem Fluch und schwört fürchterliche Rache. 15 Jahre später scheint Stetl tatsächlich langsam auszusterben. Die Einwohner sterben nach und nach an einer rätselhaften Krankheit, die umliegenden Städte haben Stetl regelrecht unter Quarantäne gestellt, bewachen die Stadtgrenzen und lassen niemanden mehr aus dem Städtchen heraus. Als sich eines Tages völlig überraschend ein Wanderzirkus in Stetl niederlässt, sind dessen Vorführungen eine willkommene Abwechslung für die geschundene Bevölkerung. Doch bei den Ankömmlingen handelt es sich keineswegs um normale Artisten...

So, weiter geht es mit meinen Sichtungen von Filmen der britischen Hammer Studios. Circus der Vampire ist einer von vielen außerhalb der Dracula-Reihe entstandenen Vampirstreifen aus der schon etwas späteren Phase der Produktionsschmiede. Der Film scheint ja schon eine ziemlich große Fanbasis zu besitzen und aufgrund dieser Tatsache hab ich dann doch etwas mehr erwartet als das, was ich letztendlich zu sehen bekommen habe. Obwohl Vampire Circus auch dieses 19.-Jahrhundert-Kleinstadt-Setting der Dracula- und Frankenstein-Filme von Hammer teilt, mag die typische Grusel-Atmosphäre dieser älteren Hammer-Produktionen einfach nicht aufkommen. Zudem fehlt dem Film einfach ein markantes Gesicht in einer der Hauptrollen. Ein Typ mit der Qualität eines Peter Cushing oder eines Christopher Lee ist leider weit und breit nicht in Sicht. Es gibt aber auch so einige Posten auf der Haben-Seite zu verzeichnen. Denn die vorgenannten “Schwächen“ macht der Streifen dann doch mit einer relativ kurzweiligen Story und so einigen Schauwerten wieder wett. Es splattert ganz schön in Youngs Film und auch an nackten Tatsachen mangelt es dem Streifen wahrlich nicht. Und die schnuckelige Lynne Frederick, die mich ein paar Tage vorher schon in Phase IV verzaubert hat, war auch in diesem Film mit von der Partie. Insgesamt betrachtet also kein wirklich überragender, aber ein doch ziemlich sehenswerter Genrebeitrag aus dem Hause Hammer.

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Robert Young 1970er female nudity 19. Jahrhundert Hammer Film Vampir


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KILLER KLOWNS FROM OUTER SPACE


KILLER KLOWNS FROM OUTER SPACE KILLER KLOWNS FROM OUTER SPACE (DVD: MGM, USA)
(OT: Killer Klowns from Outer Space | USA 1988 | Regie: Stephen Chiodo)


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Als Mike (Grant Cramer) und Debbie (Suzanne Snyder) ein spektakuläres Schauspiel am nächtlichen Himmel beobachten, gehen sie zunächst davon aus, dass ein Komet auf die Erde niedergegangen ist. Doch als sie sich im nahegelegenen Wald auf die Suche machen, entdecken sie plötzlich ein riesiges Zirkuszelt mitten in der Wildnis und machen, als sie sich das Zelt näher betrachten, eine schreckliche Entdeckung...

Wow, was für ein Spaß. Schon die Story allein ist der absolute Knaller: Als Clowns getarnte Außerirdische landen in ihrem Raumschiff - das übrigens wie ein riesiges Zirkuszelt aussieht - in der Nähe einer amerikanischen Kleinstadt, hypnotisieren die Bevölkerung mit lustigen Tricks und machen anschließend keine Gefangenen mehr. Die armen Opfer werden mit sich selbständig machendem Popcorn beschossen (!), in riesige Luftballons eingesperrt (!!) oder in übergroße Zuckerwatte eingewickelt (!!!) und dienen danach nur noch als Nahrung.
Killer Klowns from Outer Space begeistert gute 90 Minuten mit purem Eskapismus. Ein absoluter Partyfilm mit viel trashigem Charme und - bedenkt man das sicher nicht gerade ausufernd große Budget des Film - durchaus netten Effekten sowie wunderbar anzusehenden, gruselig-komischen Clowns-Masken. Und als kleines Schmankerl obendrauf gibt es noch eine wirklich extrem seltsame Kopie von Hitchcocks berühmter Duschszene aus Psycho zu bewundern. Party On!

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Stephen Chiodo 1980er Alien


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THE EVIL DEAD


THE EVIL DEAD :love: THE EVIL DEAD :love: (DVD: Anchor Bay, Großbritannien)
(OT: The Evil Dead | USA 1981 | Regie: Sam Raimi)


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Ash (Bruce Campbell) und seine vier Freunde wollen in einer Hütte im Wald einen Kurzurlaub machen. Als sie im Keller des Anwesens ein geheimnisvolles Tonband und ein noch geheimnisvolleres Buch entdecken und das Tonband abspielen, entfachen sie damit regelrecht die Hölle auf Erden...

Gut, wenn durch Saw, Hostel und Konsorten gestählte Splatter-Kiddies dem guten alten Tanz der Teufel bei heutiger Erstsichtung nur noch ein müdes Lächeln abgewinnen können, kann ich das schweren Herzens gerade noch verstehen. Dass aber auch ketzerische Stimmen aus meinem Freundeskreis - von Leuten, die ebenso mit dem Streifen aufgewachsen sind wie ich - diesem Klassiker mittlerweile bescheinigen, ausgesprochen schlecht gealtert zu sein und einfach nicht mehr zu funktionieren, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Für mich hat Raimis komplett überdrehte Horrorkomödie auch heute noch überhaupt nichts von ihrer Faszination verloren. Der Aufbau von Spannung und Atmosphäre sind grandios, die Masken der von den Dämonen besessenen Freunde Ashs find ich auch heute noch richtig schön "creepy" und "scary" und auch die vielen Splatter- und Gore-Effekte sind - mit Ausnahme des Finales, in dem dann die Modelle aus Knetmaße, Kartoffelbrei usw. deutlich zu erkennen sind - meines Erachtens und insbesondere im Hinblick auf Entstehungszeitpunkt des Films und dessen schmales Budget von gerade mal $ 375.000 (das deckt - übersptzt formuliert - bei heutigen Produktionen wahrscheinlich nicht mal die Transportkosten und die Gagen der Fahrer) über weite Strecken auch richtig gut gelungen. Nein, nein, nein, The Evil Dead rockt immer noch das Haus und steckt einen Großteil der Horror-Konkurrenz der letzten 30 Jahre ganz locker in den Sack.

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Sam Raimi Bruce Campbell 1980er female nudity


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THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE


THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE :love: THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE :love: (Blu-ray: Turbine/NSM Records, Österreich)
(OT: The Texas Chain Saw Massacre | USA 1974 | Regie: Tobe Hooper)


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Sally Hardesty (Marilyn Burns) und ihre vier Freunde wollen dem verlassenen Haus von Sallys Großvater im Nirgendwo von Texas einen Besuch abstatten. Kaum am Ziel angekommen, geraten die Freunde nach und nach in die Fänge einer in der Nähe des Anwesens lebenden Familie...

So, nachdem ja Hoopers Meisterwerk in Deutschland endlich nicht mehr zu den beschlagnahmten Filmen gehört, hatte ich große Lust, mir diesen Klassiker mal wieder anzusehen. Gemeinsam mit Beim Sterben ist jeder der Erste ist das hier der Vorreiter aller Backwood-Horror-Filme. Inspiriert wurde Hooper vom echten Serienmörder Ed Gein, auf dessen Taten ja unter anderem auch Hitchcocks Psycho beruht. Geins obskure Vorliebe, sich aus Leichenteilen Kleidungsstücke, Sitzbezüge und Gesichtsmasken anzufertigen, sorgt dann auch in Hoopers Film für so einige richtig schaurige Set Pieces. Das war es dann aber schon mit der "graphischen Gewalt", sofern man diese Set Pieces überhaupt als solche bezeichnen kann. Die Gewalt und der Horror des Streifens spielen sich nämlich praktisch ausschließlich im Off und lediglich im Kopf des Zuschauers ab. Vor diesem Hintergrund erscheint die jahrzehntelange Beschlagnahme des Films wegen Gewaltverherrlichung noch absurder als sie es sowieso schon ist bzw. war. Hooper erschafft in The Texas Chainsaw Massacre mit zunehmender Laufzeit eine immer bedrohlicher werdende Atmosphäre. Die Hitze im texanischen Nirgendwo ist förmlich zu spüren und ein "angenehmer" Film ist The Texas Chainsaw Massacre ganz sicher nicht geworden. Einer der ganz großen Pluspunkte Hoopers ist dabei Hauptdarstellerin Marilyn Burns in der Rolle des "Final Girl". Ich habe keine Ahnung, was die beim Dreh mit der guten Frau gemacht haben, aber so wie die in der letzten halben Stunde spielt ist das von echter Panik, echter Hysterie und echter Angst kaum noch zu unterscheiden. Wenn sie einfach nur schreiend durch die unwirtliche Landschaft rennt, dann von der komplett dysfunktionalen Familie gefangen wird und ihr im letzten Moment dann doch die Flucht aus den Klauen der Bestien gelingt, ist das einfach nur ganz ganz großes (Terror-)Kino. Ich bin - wie schon unzählige Male zuvor - wieder einfach nur begeistert von Hoopers Meilenstein. Klasse!

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Tobe Hooper 1970er Hixploitation Slasher


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KING BOXER


KING BOXER KING BOXER (DVD: The Weinstein Company, USA)
(OT: Tian xia di yi quan | Hongkong 1972 | Regie: Jeng Cheong-Woh)


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Der alternde Kung-Fu-Meister Sung Wu-Yang (Goo Man-Chung) schickt seinen besten Schüler Chao Chih-Hao (Lo Lieh) zur Verbesserung seiner Fähigkeiten auf die Schule des angesehenen Lehrmeisters Suen Hsin-Pei (Fang Mian). Die steht allerdings in Konkurrenz mit der Schule des skrupellosen Meng Tung-Shan (Tien Feng) und dem ist jedes Mittel recht, um beim bevorstehenden Turnier die Nase vorn zu haben...

Es war mal wieder Double-Feature-Zeit im Heimkino und nach dem schon extrem unterhaltsamen Ausflug in den wilden Westen ging es danach in den nicht weniger wilden Osten. King Boxer sieht - wie viele andere Produktionen der Shaw Brothers auch - vielleicht auf den ersten Blick nur wie eine wilde Aneinanderreihung diverser Martial-Arts-Sequenzen aus, ist aber in Wirklichkeit ein Streifen mit einem richtigen Plot um Liebe, Ehre, Loyalität, Verrat und Rache. Also schon fast klassischer Stoff. Der wird hier natürlich nicht staubtrocken serviert, sondern kommt einem wahren Spektakel gleich. Die zahlreichen Martial-Arts-Sequenzen sind wahrlich grandios choreographiert und werden - je mehr sich der Film seinem fulminanten Finale nähert - immer spektakulärer und ruppiger. Regisseur Jeng Cheong-Woh macht auch vor teils richtig schön derben Splattersequenzen nicht halt (da verliert dann der eine oder andere Kämpfer beispielsweise schon mal seine Augäpfel) und liefert mit King Boxer ein echtes Highlight des Genres ab. Hab nach Sichtung dieses ganz vorzüglichen Streifens so richtig Lust auf weitere Filme der Shaw Brothers bekommen. Mal schauen, was da so in den nächsten Wochen und Monaten noch im heimischen Player landen wird.
Und noch eine kleine Anmerkung am Rande: Die ausgesprochen markante Sirene, die Tarantino in Kill Bill immer wieder verwendet hat, stammt ursprünglich aus diesem Film. Und neben dieser Sirene gibt es auch noch so einige andere Inspirationsquellen für Tarantinos Racheepos zu entdecken (wie bspw. die oben schon genannte Augen-Szene).

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Jeng Cheong-Woh Lo Lieh Bolo Yeung 1970er Rache 19. Jahrhundert Shaw Brothers


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DER TOD SAGT AMEN


DER TOD SAGT AMEN DER TOD SAGT AMEN (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: Arizona si scatenò… e li fece fuori tutti | Italien/Spanien 1970 | Regie: Sergio Martino)


Infos zum Film: IMDB | OFDB


Wegen eines angeblichen Postkutschen-Überfalls soll Arizona Colt (Anthony Steffen) gehängt werden. Dem gewitzten Gauner gelingt jedoch mit Hilfe seines Partners Double Whiskey (Roberto Camardiel) die Flucht. Als Arizona herausfindet, dass der skrupellose Verbrecher Keene (Aldo Sambrell) für die fiesen Anschuldigungen gegen ihn verantwortlich ist und die missglückte Hinrichtung Arizonas als Ablenkungsmanöver für einen Überfall auf den reichen Moreno (José Manuel Martín) genutzt und diesen um sein Gold erleichtert hat, macht er sich - auch auf Drängen Morenos - auf die Jagd nach Keene und dessen Bande...

Bevor sich Regisseur Sergio Martino seinen zahlreichen Gialli zugewandt hatte, drehte er diesen Spaghetti-Western aus der Feder von Ernesto Gastaldi. Der Tod sagt Amen ist mit einem wieder mal wunderbaren Score von Bruno Nicolai ausgestattet und präsentiert Anthony Steffen in der Rolle der Rampensau namens Arizona Colt. Der gerät mit seinem als "comic relief" angelegten Partner Double Whiskey in Konflikt mit dem Gesetz, weil eine fiese Bande um den abgebrühten Oberbösewicht Keene (gespielt von Aldo Sambrell) ihm einen Postkutschen-Überfall in die Schuhe schieben will um selbst wiederum an eine stattliche Ladung Gold zu kommen. Das lässt Steffen natürlich nicht auf sich sitzen und so wird die Luft schon bald ausgesprochen bleihaltig. Der Streifen ist eine ausgesprochen kurzweilige Angelenheit mit reichlich Action, einer kleinen Portion Klamauk und einer gehörigen Portion "eye candy" inmitten des ansonsten ausgesprochen dreckigen Ambientes. Anders als in klassischen US-Western gibt es bei den schmutzigen Vertretern aus Italien ja nicht die typischen strahlenden Helden und die klare Definition von Gut und Böse. Natürlich ist der von Steffen gespielte Charakter auf den ersten Blick der “Gute“, der hat aber selbst so viel Dreck am Stecken, dass er nicht unbedingt als Identifikationsfigur zu gebrauchen ist.
Wer auf Italo-Western steht, kann hier auf jeden Fall mal einen Blick riskieren.
Und für das vorgenannte "eye candy" sorgen übrigens die schnuckelige Marcella Michelangeli als Love Interest von Steffen und die wirklich bezaubernde Rosalba Neri in der Rolle der Gespielin des Schurken. Wer mir nicht glaubt, kann ja gerne mal die Google-Bildersuche bemühen. :D

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Sergio Martino Anthony Steffen Rosalba Neri Aldo Sambrell 1970er 19. Jahrhundert Spaghetti Western Sequel


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NOT OF THIS EARTH


NOT OF THIS EARTH NOT OF THIS EARTH (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Not of This Earth | USA 1988 | Regie: Jim Wynorski)


Infos zum Film:
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Krankenschwester Nadine (Traci Lords) nimmt einen Job im Anwesen des mysteriösen Mr. Johnson (Arthur Roberts) an, um diesen mit einer angeblich täglich benötigten Bluttransfusion zu versorgen. Doch mit der Zeit wird Nadine das Verhalten von ihrem Auftraggeber immer suspekter und sie kommt einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur...

Traci Lords als Krankenschwester, die einen Patienten mit Blutkonserven versorgt, bei dem es sich allerdings um einen außerirdischen Vampir handelt. Klingt komisch? Ist es auch. Der Streifen ist ein Remake des gleichnamigen B-Movie-Sci-Fi-Klassikers von Roger Corman aus den 50er Jahren, der hier als ausführender Produzent tätig war. Hübsch trashige Effekte, ein paar nette Schauwerte - so ist beispielsweise der komplette Vorspann mit Splatter- und Gore-Szenen aus anderen Sci-Fi-Filmen aus Cormans Produktionsschmiede unterlegt - und insbesondere die übersichtliche Laufzeit von gerade mal 80 Minuten machen Not of This Earth zu einem sympathischen, kleinen B-Movie, mit dem man sich gut die Zeit vertreiben kann. Manchmal wirkt das alles jedoch ein bisschen planlos, unbeholfen und gehetzt und der Grund dafür liegt auf der Hand: Regisseur Jim Wynorski hatte mit Roger Corman eine Wette laufen, dass er das Remake schneller abdrehen könne als Corman seinerzeit das Original gedreht hat. Es galt, eine Drehzeit von gerade mal 13 Tagen zu unterbieten und Wynorski schaffte es tatsächlich in 11,5 Tagen. Das sieht man dem fertigen Film dann phasenweise auch an. Es fehlte ganz einfach die Zeit, Szenen mehrmals zu drehen um schließlich die perfekte Einstellung zu finden.

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Jim Wynorski Traci Lords 1980er Vampir female nudity Remake Alien


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BOLERO


BOLERO BOLERO (DVD: MGM, USA)
(OT: Bolero | USA 1984 | Regie: John Derek)


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Nach ihrem Abschluss an einer Privatschule zieht die aus wohlhabendem Hause stammende Lida MacGillivery (Bo Derek) gemeinsam mit ihrer besten Freundin Catalina (Ana Obregón) und ihrem fürsorglichen Fahrer Cotton (George Kennedy) hinaus in die Welt, um den perfekten Mann zu finden, bei dem sie ihre Jungfräulichkeit verlieren kann...

Die mit Ravels Boléro kongenial untermalte Sequenz zwischen Dudley Moore und Bo Derek in Blake Edwards' grandiosem 10 dürfte wohl zu den bekanntesten der Filmgeschichte gehören und machte Bo Derek - die zuvor nur in einer kleineren Rolle in Andersons Orca zu sehen war - praktisch über Nacht zum Star. Dereks Ehemann John, der jetzt nicht unbedingt zu den begnadetsten Drehbuchautoren und Regisseuren gehörte, versuchte daraufhin, seine Gattin zu DEM Sexsymbol der 80er Jahre hochzustilisieren. Sein erster Versuch - Tarzan, the Ape Man, eine trashige Tarzan-Variante aus dem Jahr 1981 - scheiterte bereits kläglich und mit seinem zweiten Versuch, dem von mir jetzt angesehenen Bolero aus dem Jahr 1983, beendete er letztendlich die Kinokarrieren von sich und seiner Gattin. Mit der Wahl des Filmtitels sollte das Publikum damals wohl an 10 erinnert und entsprechend in die Kinos gelockt werden. Was die da zu sehen bekamen spottet allerdings jeder Beschreibung. Sicher, Derek setzt über gut 100 Minuten seine wirklich verdammt attraktive Ehefrau ausgesprochen hübsch in Szene, die Tatsache, dass ein Film auch über so etwas wie einen Plot verfügen sollte, hat er dabei allerdings völlig außer Acht gelassen. Das Ergebnis ist ein kompletter Schnarcher mit ein paar netten Einstellungen und ein bisschen nackter Haut. Tarzan, the Ape Man war zumindest noch unfreiwillig komischer Trash, Bolero ist einfach nur todlangweiliger Trash. Da reißen nicht mal mehr die wirklich perfekten Titten von Bo Derek was raus.

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John Derek Bo Derek George Kennedy 1980er female nudity Sexploitation Cannon Films 20er Jahre


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CIRCUS OF FEAR


CIRCUS OF FEAR CIRCUS OF FEAR (DVD: Blue Underground, USA)
(OT: Circus of Fear | Deutschland/Großbritannien 1965 | Regie: John Llewellyn Moxey)


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Nach einem Überfall auf einen Geldtransport führt die Suche nach Tätern und Beute den zuständigen Inspektor Elliott (Leo Genn) von Scotland Yard zu einem mysteriösen Zirkus...

Praktisch noch ein kleiner Nachschlag zu meinen Wallace-Sichtungen. Auch diese deutsch-britische Co-Produktion von Regisseur John Llewellyn Moxey basiert auf einen Roman von Edgar Wallace. In Deutschland wurde der Film - obwohl in Farbe gedreht - seinerzeit von der mitproduzierenden Constantin Film übrigens noch in S/W in die Kinos gebracht um der Rialto, die logischerweise selbst den ersten Wallace in Farbe in die Lichtspielhäuser bringen wollte, nicht in die Quere zu kommen. In Circus of Fear sind mit Klaus Kinski, Eddi Arent und Heinz Drache dann auch gleich drei Wallace-Veteranen aus Deutschland mit an Bord. Den wirklich hervorragenden Cast ergänzen Christopher Lee mit schwarzer Henkerskapuze sowie Suzy Kendall und Margaret Lee, zwei ausgesprochen attraktive Damen, die Genreliebhabern bestens bekannt sein dürften und in gewisser Weise sicherlich Euro-Cult-Geschichte geschrieben haben. Der Film selbst ist ein sympathischer, kleiner Krimi, der vielleicht jetzt nicht über alle Maßen spannend ausgefallen ist, aber solide und kurzweilig inszeniert wurde und der halt einfach von seiner prominenten Besetzung getragen wird. Hat Spaß gemacht.

TRAILER:


John Llewellyn Moxey Eddi Arent Klaus Kinski Christopher Lee Suzy Kendall 1960er car chase London Euro Crime American International


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STREETWALKIN'


STREETWALKIN' STREETWALKIN’ (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Streetwalkin’ | USA 1985 | Regie: Joan Freeman)


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Gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder kommt die unbedarfte Cookie (Melissa Leo) aus der amerikanischen Provinz nach New York und gerät dort in die Fänge des ebenso charismatischen wie skrupellosen Zuhälters Duke (Dale Midkiff)...

So, nach The Great Texas Dynamite Chase noch ein Film aus der Corman-Schmiede. In Streetwalkin' geht es allerdings deutlich derber zur Sache. Die Handlung aus Gary Shermans Vice Squad aus dem Jahr 1982 diente hier ganz offensichtlich als Vorbild und diese beiden Filme hintereinander genossen, dürfte ein ziemlich schmieriges Double Feature ergeben. Die Geschichte um einen amoklaufenden Zuhälter, der sich - von Hass und Rachegefühlen getrieben - auf die Jagd nach einer seiner Prostituierten macht, wurde kurzerhand von Los Angeles nach New York verlegt. Dale Midkiff - manchen vielleicht aufgrund seiner Hauptrolle in Pet Sematary bekannt - steht Wings Hauser aus Vice Squad in praktisch nichts nach und überzeugt mit einer fast schon diabolischen Performance des fiesen Bösewichts. Das verleiht dem sowieso schon düsteren Film, der ausschließlich in heruntergekommenen Straßen und Bars des nächtlichen New Yorks spielt, noch eine zusätzliche Portion Sleaze und Boshaftigkeit. Die Spannung wird dabei langsam aufgebaut und entlädt sich letztendlich in einem denkwürdigen Finale. In der Rolle der gejagten Prostituierten ist übrigens die diesjährige Oscar-Gewinnerin Melissa Leo (Beste Nebendarstellerin in The Fighter) in einem ihrer allerersten Leinwandauftritte zu bewundern. Ja, auch heutige Stars haben mal in kleinen B-Movies angefangen.

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Joan Freeman 1980er female nudity Rache New York





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