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One Night Stands und wahre Liebe


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REPO! THE GENETIC OPERA


REPO! THE GENETIC OPERA REPO! THE GENETIC OPERA (Blu-ray: Lionsgate, Großbritannien)
(OT: Repo! The Genetic Opera | USA 2008 | Regie: Darren Lynn Bousman)

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In nicht allzu ferner Zukunft ist ein großer Teil der Menschheit einer rätselhaften Epidemie zum Opfer gefallen. Rettung vor der tödlichen Krankheit verspricht ausschließlich der Austausch von Organen, auf den sich der mächtige Konzern GeneCo spezialisiert hat. Dessen Inhaber Rotti Largo (Paul Sorvino) lässt sich und seine Technologie als Retter der Menschheit feiern, betreibt sein Geschäft aber mit ausgesprochen skrupellosen Methoden. Wer sich kein Organ leisten kann, bekommt die Möglichkeit, dieses auf Raten abzuzahlen. Sobald der Schuldner jedoch mit seiner Ratenzahlung im Rückstand ist, wird ihm das Organ von einem von GeneCo beauftragten Repo Man wieder entfernt. In dieser Welt lebt auch die an einer seltenen Blutkrankheit leidende Shilo (Alexa Vega), die nicht ahnt, dass es sich bei dem sie umsorgenden Vater (Anthony Head) um den Repo Man von GeneCo handelt und die von ihrem Vater aus Angst, dass sich ihr Gesundheitszustand weiter verschlechtern könnte, regelrecht an ihr Krankenbett gefesselt wird. Shilo versucht dennoch regelmäßig, ihrem Krankenbett zu entfliehen und als bei einem ihrer Ausflüge in die Außenwelt GeneCo-Inhaber Largo auf sie aufmerksam wird, hat dies fatale Konsequenzen…

Ok, so sieht das also aus, wenn die Produzenten von Saw ein Musical verfilmen. Und wenn ich Musical schreibe, dann meine ich auch Musical. Hier gibt es tatsächlich so gut wie keine gesprochenen Dialoge, ca. 95% aller Dialogzeilen dürften gesungen sein. Repo! The Genetic Opera lebt neben seinem wirklich grandiosen Soundtrack vor allem von seiner ausgefeilten Optik und erschlägt den Zuschauer regelrecht mit einer visuellen Gewalt, die ihresgleichen sucht. Man stelle sich die irrsten Szenen aus den Musikvideos von Marilyn Manson vor, montiere diese wild zusammen und potenziere diesen Zusammenschnitt. Das Resultat dürfte nicht annähernd so abgefahren und durchgeknallt aussehen wie Repo! The Genetic Opera. Darren Lynn Bousmans Film ist eine Symphonie aus Blut und Gedärmen, ein Streifen, der dem Unterbewusstsein eines Wahnsinnigen entsprungen zu sein scheint. Natürlich kann man dem Streifen den berühmt-berüchtigten “Style Over Substance“-Vorwurf machen und natürlich geht die Story hier fast zwangsläufig unter und verkommt zur absoluten Nebensache. Wenn ein Film aber solche audio-visuellen Geschütze auffährt wie dieser hier, kann man ihm da in meinen Augen gar nicht großartig böse sein. Außerdem denke ich, dass die Geschichte des Streifens doch einiges an Potential zu bieten hat und man dieses wahrscheinlich erst bei weiteren Sichtungen erkennen kann, nämlich dann, wenn man schon weiß, was einen hier erwartet und man von dem Film nicht mehr komplett überrollt wird. Ich bin auf jeden Fall ziemlich beeindruckt von Repo! The Genetic Opera, empfehle den Film einfach mal wärmstens weiter und verspreche jedem, der Paris Hilton auf Anhieb erkennt, einen virtuellen Keks.

TRAILER:


Darren Lynn Bousman Paris Hilton 2000er Nahe Zukunft Dystopie female nudity Rache


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GAMES GIRLS PLAY


GAMES GIRLS PLAY GAMES GIRLS PLAY (DVD: Dark Sky Films, USA)
(OT: Sex Play | Großbritannien 1974 | Regie: Jack Arnold)

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Nachdem die frühreife Bunny O'Hara (Christina Hart) schon allen Männern auf einem US-Militärstützpunkt den Kopf verdreht und einiges an Schaden angerichtet hat, wird ihr Vater (Gordon Sterne) in den diplomatischen Dienst nach England versetzt. Eine Versetzung, die einzig und allein dem Zweck dient, Bunny von weiteren Eskapaden abzuhalten. Bunny muss in England fortan eine streng geführte Privatschule besuchen und ihr Vater hofft inständig, seine Tochter so in ihre Schranken weisen zu können. Doch Bunny, die sich sehr schnell mit ihren Mitschülerinnen (u.a. Jane Anthony, Jill Damas) anfreundet, findet schon bald Mittel und Wege, um ihrer Passion mit deren Hilfe auch in ihrer neuen Heimat nachgehen zu können…

Ich hab irgendwie schon viel zu lange keinen Ausflug mehr in die Welt des Exploitation-Kinos der 70er Jahre unternommen. Es wurde mal wieder Zeit und die Wahl fiel auf Games Girls Play, einer ausgesprochen kurzweiligen Mischung aus Sexploitation und Teensploitation. Regisseur Jack Arnold, den man wahrscheinlich nicht unbedingt auf dem Regiestuhl einer Teenie-Sexkomödie erwartet hätte, verbindet man mit seinem Namen doch eher Filme wie Gefahr aus dem Weltall, Der Schrecken vom Amazonas, Die Rache des Ungeheuers oder Tarantula, liefert dem geneigten Genrefreund hier ein regelrechtes Feuerwerk aus Klamauk und nackten Tatsachen, welches stellenweise schon die Grenzen zum Slapstick überschreitet und in manchen Sequenzen so extrem überdreht bescheuert ist, dass die Sichtung dieses Streifens einem diebischen Vergnügen gleichkommt. Insbesondere über fehlende Schauwerte kann man sich hier wahrlich nicht beklagen. Christina Hart in der Rolle der Bunny O'Hara sieht einfach nur fantastisch aus und nutzt wirklich jede Gelegenheit, dem Publikum ihre perfekten Rundungen in all ihrer Pracht zu präsentieren. Und ihre nicht minder attraktiven Co-Stars stehen ihr in puncto Zeigefreudigkeit praktisch in nichts nach. Der Nackedei-Faktor dieses Streifens ist wirklich exorbitant hoch und die Leute aus der Kostümabteilung dürften während des Drehs dieses Films eine relativ ruhige Kugel geschoben haben. Ein Großteil der Mitwirkenden hat eh nie etwas an.

Jack Arnold Christina Hart 1970er female nudity Teensploitation Sexploitation


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ZU SCHARF UM WAHR ZU SEIN


ZU SCHARF UM WAHR ZU SEIN ZU SCHARF UM WAHR ZU SEIN (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: She’s Out of My League | USA 2010 | Regie: Jim Field Smith)

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Auch nach zwei Jahren ist der einfache Flughafenangestellte Kirk (Jay Baruchel) noch immer nicht über die Trennung von seiner ehemaligen Verlobten Marnie (Lindsay Sloane) hinweggekommen. Da trifft es sich gut, dass mit der ungemein attraktiven Molly (Alice Eve) plötzlich und unerwartet eine neue Frau in Kirks Leben tritt. Kirk ist sofort von Molly fasziniert, dächte jedoch nie im Leben daran, dass sich diese absolute Traumfrau für ihn interessieren könnte. Doch überraschenderweise scheint Molly genau das zu tun…

Willkommen in der Welt der romantischen Komödie, einem absoluten Lieblingsgenre der Hollywood-Produzenten. Zu scharf um wahr zu sein von Regisseur Jim Field Smith tangiert dabei gleichzeitig auch noch das Subgenre des in den letzten Jahren immer beliebter werdenden “Nerd & Loser“-Films und orientiert sich dabei fast überdeutlich am Universum von Judd Apatow. Allein schon die Geschichte vom mehr als gewöhnlichen Flughafenangestellten Kirk, der zufällig eine extrem attraktive Blondine kennenlernt und es einfach nicht fassen kann, dass diese Traumfrau sich tatsächlich für ihn zu interessieren scheint, könnte tatsächlich unmittelbar aus dem Apatow-Universum stammen. Natürlich entwickelt sich im weiteren Verlauf der Handlung eine vorhersehbare Romanze nach Schema F (Junge trifft Mädchen, Junge versaut es, Junge und Mädchen kommen doch wieder zusammen), bei der Regisseur Jim Field Smith jedoch stets zu erkennen gibt, dass ihm seine Charaktere am Herzen liegen und die mit einer ausgewogenen Mischung aus leisem Humor und derbem Klamauk zu überzeugen weiß. Und auch Jay Baruchel in der Rolle des sympathischen Losers und Alice Eve, die teilweise eine verblüffende Ähnlichkeit mit Reese Witherspoon hat, als blonde Versuchung, machen ihre Sache richtig gut. Natürlich ist das hier kein Film für die Ewigkeit und wird wahrscheinlich schon wenige Wochen nach der Sichtung komplett aus dem Gedächtnis verschwunden sein, aber ich stehe dazu, dass ich mich von Streifen wie diesem hier einfach immer wieder gerne "einlullen" lasse.

TRAILER:


Jim Field Smith Jay Baruchel 2010er


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DER KLEINE HORRORLADEN


DER KLEINE HORRORLADEN DER KLEINE HORRORLADEN (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Little Shop of Horrors | USA 1986 | Regie: Frank Oz)

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Mr. Mushnik (Vincent Gardenia) ist Inhaber eines miserabel laufenden Blumenladens in einem heruntergekommenen Stadtviertel in New York. Als sein Angestellter Seymour (Rick Moranis) eines Tages jedoch eine außergewöhnliche Pflanze im Schaufenster ausstellt, scheint diese eine magische Anziehung auf die potentiellen Kunden auszuüben. Mushniks Laden erlebt durch sie einen regelrechten Boom und die Geschäfte laufen so gut wie nie zuvor. Doch die Pflanze entwickelt schon bald ein gefährliches Eigenleben...

Im Jahr 1960 drehte Roger Corman innerhalb von 2 Tagen und 1 Nacht den Film The Little Shop of Horrors, in dem u.a. ein gewisser Jack Nicholson einen seiner ersten Leinwandauftritte hatte. Der Film wurde zum absolut Kulthit und später als Musical für die Bühne adaptiert. Und dieses Bühnen-Musical nahm sich schließlich Muppets-Schöpfer Frank Oz zur Brust und verfilmte Cormans Streifen im Jahr 1986 als Musical-Version nochmals neu. Rick Moranis, bekannt vor allem wegen seiner Rolle in Ghostbusters, ist Seymour Krelborn, der in einem kleinen Blumenladen eine außergewöhnliche Pflanze hegt und pflegt, welche sich langsam aber sicher als blutdurstiges Monstrum entpuppt. Herrlich verschrobene Charaktere, jede Menge skurrile Einfälle, nett choreographierte Musical-Nummern, ein wunderbares Creature Design und nicht zuletzt tolle Gastauftritte von Stars wie Steve Martin, Bill Murray, James Belushi und John Candy machen Der kleine Horrorladen zu einem echten Genre-Highlight. Insbesondere Steve Martin in der Rolle des durchgeknallten Zahnarztes gibt hier eine seiner denkwürdigsten Vorstellungen ab. Oz’ Film, der gleichzeitig auch eine augenzwinkernde Hommage an die Monsterfilme der 50er Jahre darstellt, läuft vor erinnerungs- und zitierwürdigen Szenen praktisch über und verbreitet über seine komplette Laufzeit einfach nur richtig gute Laune. Klasse!

TRAILER:


Frank Oz Steve Martin Bill Murray James Belushi John Candy 1980er Oscar Nominee New York Alien Remake


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SCHULMÄDCHEN-REPORT 13 - VERGISS BEIM SEX DIE LIEBE NICHT


SCHULMÄDCHEN-REPORT 13 - VERGISS BEIM SEX DIE LIEBE NICHT SCHULMÄDCHEN-REPORT 13 - VERGISS BEIM SEX DIE LIEBE NICHT (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Vergiss beim Sex die Liebe nicht - Der neue Schulmädchenreport, 13. Teil | Deutschland 1980 | Regie: Walter Boos)

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Während einer Probe des Schultheaters entwickelt sich zwischen dem Lehrer Dr. Burkhard (Tonio von der Meden) und seinen Schülern (u.a. Renate Langer) eine angeregte Diskussion zum Thema Sex und Liebe, bei der die Schüler mit Beispielen aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis ihre jeweiligen Standpunkte untermauern…

Vor knapp 6 Jahren habe ich mit der Sichtung der Schulmädchen-Report-Reihe begonnen, nun rotierte der 13. und letzte Teil im Player. Da kommt fast ein bisschen Wehmut auf, dass keine weiteren Streifen mehr folgen werden. Denn rückblickend betrachtet hat die Reihe - was Schau- und Unterhaltungswert angeht - doch ziemlich viel Spaß bereitet, so einige Episoden aus den einzelnen Filmen bleiben im Gedächtnis (insbesondere die Sequenz mit Christina Lindberg aus dem 4. Teil) und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mir die Reihe irgendwann mal wieder zu Gemüte führen werde. Der 13. Teil stellt dann auch einen würdigen Abschluss der Reihe dar, bietet die gewohnte Mischung aus komischen und ernsthaften Episoden, welche wieder in eine hauchdünne Rahmenhandlung eingebettet worden sind, und lässt mich abermals staunend ob des Faktes zurück, dass diese Streifen tatsächlich mal erfolgreich im Kino gelaufen sind und nicht nur von gestörten Exploitation-Liebhabern wie mich goutiert wurden. Was von diesem Film speziell im Gedächtnis bleibt, sind Kleinigkeiten. Beispielsweise die Tatsache, dass es hier erstmals richtige Anfangscredits mit Schauspielerangaben gibt und hierfür der altbekannte Vorspann samt des Titelthemas von Komponist Gert Wilden geopfert wurde. Und die extrem schnuckelige Renate Langer, die Darstellerin der Thea in der Rahmenhandlung, die leider keine Möglichkeit hatte, in ihrer Rolle blank zu ziehen (muss mal nach anderen Filmen mit ihr Ausschau halten). Oder bloße Verwunderung darüber, wie es möglich gewesen ist, Katja Bienert zum damaligen Zeitpunkt so zu zeigen. Und in diesem Zusammenhang noch größere Verwunderung über die FSK-Freigabe dieses Streifens. In diesem Sinne: Mach’s gut Schulmädchen-Report-Reihe. War ne schöne Zeit mit dir. Bis irgendwann mal wieder.

Walter Boos 1980er female nudity Sequel Sexploitation Teensploitation


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MANHATTAN MURDER MYSTERY


MANHATTAN MURDER MYSTERY MANHATTAN MURDER MYSTERY (DVD: Sony, Großbritannien)
(OT: Manhattan Murder Mystery | USA 1993 | Regie: Woody Allen)

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Nach dem plötzlichen Tod seiner Ehefrau ist Witwer Paul House (Jerry Adler) etwas zu schnell zu gut gelaunt. Dieser Ansicht ist zumindest Carol Lipton (Diane Keaton), die gelangweilte Gattin des Verlegers Larry Lipton (Woody Allen). Carol ist davon überzeugt, dass Paul hinter dem Tod seiner Frau steckt und beginnt damit, ihren Nachbarn regelrecht zu überwachen...

Manhattan Murder Mystery gehört zu Allens New-York-Filmen. Der wunderbare "auteur" ist hier einmal mehr in der Rolle des sympathischen Neurotikers zu sehen. Als Verleger Larry Lipton versucht Woody Allen verzweifelt seine Filmfrau Diane Keaton davon abzubringen, den gemeinsamen Nachbarn zu beschatten. Es bleibt beim Versuch, letztendlich begibt sich das Paar zusammen auf Verbrecherjagd und bringt dabei nebenbei auch noch die etwas eingeschlafene Ehe wieder in Schwung. Man merkt, dass dies hier nicht die erste Zusammenarbeit von Woody Allen und Diane Keaton ist. Die beiden standen ja schon in sehr vielen Filmen zuvor gemeinsam vor der Kamera, verstehen sich praktisch blind und harmonieren auch hier wieder einfach nur hervorragend miteinander. Manhattan Murder Mystery dürfte dabei zu den eingängigsten Filmen von Woody Allen gehören und könnte für Leute, die sich bisher - aus welchen Gründen auch immer - noch nicht an Allen herangewagt haben, vielleicht einen guten Einstieg in dessen Werk darstellen. Manhattan Murder Mystery ist federleicht inszeniert, überzeugt einmal mehr durch einen ungemeinen Wortwitz und jede Menge Situationskomik, findet eine perfekte Mischung aus spannenden und lustigen Momenten und ist gleichzeitig eine augenzwinkernde Hommage an den Film Noir. Und das Finale im Kino zu Orson Welles' The Lady from Shanghai kann in meinen Augen nur als absolut magisch bezeichnet werden. Toller Film!

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Woody Allen Diane Keaton Anjelica Huston Zach Braff 1990er New York


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ROLE MODELS (Extended Cut)


ROLE MODELS (Extended Cut) ROLE MODELS (Extended Cut) (Blu-ray: Universal, Großbritannien)
(OT: Role Models | Deutschland/USA 2008 | Regie: David Wain)

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Die beiden Freunde und Kollegen Danny (Paul Rudd) und Wheeler (Seann William Scott) werden, nachdem Danny in seiner Frustration das Firmenfahrzeug geschrottet hat, vor die Wahl gestellt: 30 Tage Gefängnis oder 150 Stunden soziale Arbeit. Danny und Wheeler entscheiden sich für das scheinbar kleinere Übel und landen in einer Tagesstätte für Kinder und Jugendliche, in der jedem Erwachsenen ein Kind zur Betreuung zugeteilt wird. Während Wheeler sich mit dem frühreifen Ronnie (Bobb'e J. Thompson) herumschlagen muss, soll sich Danny um den begeisterten Rollenspieler Augie (Christopher Mintz-Plasse) kümmern…

Wer aufgrund des Mitwirkens von Seann William Scott seine ganzen Hoffnungen und Erwartungen in einen Film der Marke Ey Mann - Wo is' mein Auto? setzt, dürfte von Role Models ziemlich enttäuscht werden. Scott ist zwar auch hier wieder in einer weiteren Variante seiner Stammrolle des liebenswerten Chaoten zu sehen und es gibt auch den einen oder anderen etwas derberen Gag zu bewundern sowie ein paar nackte Tatsachen zu bestaunen, aber das war es dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten zu American Pie & Co. Role Models ist ein ziemlich ruhiger Vertreter seiner Zunft und würde auch ganz gut in das Universum von Judd Apatow passen. Regisseur David Wain legt viel Wert auf eine anständige Entwicklung seiner Charaktere - der Streifen ist bevölkert mit jeder Menge liebenswerter und verschrobener Typen - sowie seiner Geschichte, nimmt seine Figuren ernst und lacht lieber mit ihnen und weniger über sie. Natürlich ist der Verlauf der Handlung relativ vorhersehbar. Anfangs gar nicht von ihrer neuen Aufgabe begeistert, beginnen die beiden Chaoten Danny und Wheeler schon bald eine Bindung zu den ihnen anvertrauten Kids aufzubauen. Eine Liaison, von der am Ende natürlich beide Parteien profitieren werden. Diese Vorhersehbarkeit ist aber nicht sonderlich schlimm, denn Role Models ist so sympathisch, kurzweilig und ausgesprochen witzig, dass man ihm diese vermeintliche Schwäche gerne verzeiht.

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David Wain Seann William Scott Elizabeth Banks 2000er female nudity


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DIE FABELHAFTE WELT DER AMÉLIE


DIE FABELHAFTE WELT DER AMÉLIE :love: DIE FABELHAFTE WELT DER AMÉLIE :love: (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Le fabuleux destin d’Amélie Poulain | Deutschland/Frankreich 2001 | Regie: Jean-Pierre Jeunet)

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Als die etwas schüchterne Amélie Poulain (Audrey Tautou) hinter einer Fliese in ihrer Wohnung ein kleines Kästchen entdeckt, in dem vor vielen Jahren offensichtlich ein kleiner Junge seine größten Schätze aufbewahrt hat, entschließt sie sich dazu, das Kästchen seinem rechtmäßigen Eigentümer zurückzugeben und ändert dadurch dessen Leben auf absolut positive Art und Weise. Von diesem Erlebnis beflügelt, begibt sich Amélie auf eine regelrechte Mission. Heimlich agierend, beeinflusst sie die Leben der Menschen um sie herum und macht diese durch viele kleine “Wunder“ ein bisschen lebenswerter…

Ich hatte mal wieder große Lust auf Kino zum Wohlfühlen. Und da ich Jeunets wunderbares Märchen über die Macht der Fantasie schon viel zu lange nicht mehr gesehen habe, fiel meine Wahl auf Die fabelhafte Welt der Amélie, der in meinen Augen schon fast so etwas wie eine Definition des Begriffs Feel-Good-Movie darstellt. Die fabelhafte Welt der Amélie ist ein echter Glücksgriff von einem Film, eine Liebeserklärung an das Leben und diese vielen, kleinen Dinge, die es lebenswert machen, ein regelrechtes Fest für die Sinne und ein eindrucksvoller Beweis für die Magie des Kinos, mit einer Hauptdarstellerin, wie sie bezaubernder nicht sein könnte. Ein Film, in den man sich einfach nur Hals über Kopf verlieben kann. Wie Amélie Poulain versucht, das Leben ihrer Mitmenschen in positiver Weise zu beeinflussen, etwas farbenfroher zu gestalten, mit vielen kleinen, auf den ersten Blick vielleicht sogar unscheinbaren Gesten, ist einfach nur berührend und ich kann mir persönlich nicht vorstellen, dass es tatsächlich Zuschauer gibt, die - selbst wenn ihnen der Film nicht gefällt - von Die fabelhafte Welt der Amélie gänzlich unberührt bleiben. Es ist mir unerklärlich, dass Die fabelhafte Welt der Amélie bei den Oscars 2002 keine Trophäe bekommen hat. Für mich ist das einer der schönsten und faszinierendsten Streifen aller Zeiten. :love: :love: :love:

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Jean-Pierre Jeunet Audrey Tautou 2000er Oscar Nominee Paris female nudity


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DIE ADDAMS FAMILY IN VERRÜCKTER TRADITION


DIE ADDAMS FAMILY IN VERRÜCKTER TRADITION DIE ADDAMS FAMILY IN VERRÜCKTER TRADITION (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Addams Family Values | USA 1993 | Regie: Barry Sonnenfeld)

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Gomez (Raul Julia) und Morticia (Anjelica Huston) bekommen Nachwuchs und ihre beiden Kinder Wednesday (Christina Ricci) und Pugsley (Jimmy Workman) setzen alles daran, das neue Familienmitglied möglichst schnell um die Ecke zu bringen. Um dem Einhalt zu gebieten, holen sich die stolzen Eltern ein Kindermädchen (Joan Cusack) ins Haus und geraten dabei an eine abgebrühte Heiratsschwindlerin, die auf das Vermögen von Fester (Christopher Lloyd) scharf ist und auf deren Geheiß Wednesday und Pugsley erst mal in ein Feriencamp abgeschoben werden...

Natürlich folgt auch Die Addams Family in verrückter Tradition der Regel aller Fortsetzungen und funktioniert nach dem "Höher, schneller, weiter"-Prinzip. Im Gegensatz zu manch anderen Filmreihen klappt das hier aber richtig gut. Die Addams Family in verrückter Tradition hat vielleicht nicht mehr ganz den Charme des Vorgängers, macht dieses vermeintliche Defizit aber mit einer gehörigen Steigerung des schwarzen Humors locker wieder wett. Allein die Versuche von Wednesday und Pugsley, den ungeliebten kleinen Bruder wieder loszuwerden sind zum Schreien komisch und die Theateraufführung im Sommercamp schlägt die schon wirklich göttliche Schulaufführung im Vorgänger noch mal um Längen. Böse Scherze, schwarzer Humor, ein erneut ausgesprochen liebevolles und detailreiches Set Design und insbesondere eine Christina Ricci in Hochform - wie die hier mit ihren damals gerade mal 13 Jahren auf staubtrockene Art und Weise einen Kracher nach dem nächsten raushaut ist wirklich mehr als beeindruckend - zeichnen Die Addams Family in verrückter Tradition aus und machen diesen Film mindestens genauso sehenswert wie den Vorgänger. Und es sind natürlich auch wieder diese vielen Kleinigkeiten, die Die Addams Family in verrückter Tradition so ungemein sympathisch machen. Beispielsweise dieses ständige Anschmachten zwischen Gomez und Morticia oder dieser hübsche Effekt, dass Morticias Augenpartie - auch in den dunkelsten Sequenzen - immer im Licht zu sehen ist.

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Barry Sonnenfeld Anjelica Huston Christina Ricci Cynthia Nixon 1990er Oscar Nominee Sequel


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KILL THE BOSS (Extended Cut)


KILL THE BOSS (Extended Cut) KILL THE BOSS (Extended Cut) (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Horrible Bosses | USA 2011 | Regie: Seth Gordon)

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Die drei Freunde Nick (Jason Bateman), Dale (Charlie Day) und Kurt (Jason Sudeikis) haben eine große Gemeinsamkeit: sie alle würden ihren jeweiligen Boss (Kevin Spacey, Jennifer Aniston und Colin Farrell) am liebsten auf den Mond schießen. Und je länger ihre Leidenszeit dauert, desto mehr sind sie davon überzeugt, dass nur ein toter Boss ein guter Boss sein kann…

Drei Freunde leiden in ihren verschiedenen Berufen unter ihrem jeweiligen Boss und entschließen sich dazu, das jeweilige Chef-Problem gemeinsam mit radikalen Methoden zu beseitigen. Natürlich läuft alles schief, was nur schief laufen kann. Regisseur Seth Gordon hat da eine extrem spaßige Mischung aus Krimi und Komödie gedreht in der sich zudem ein richtiges Staraufgebot versammelt hat. Die Bosse werden von Kevin Spacey, Colin Farrell und Jennifer Aniston gespielt, in Nebenrollen geben sich Jamie Foxx und Donald Sutherland die Ehre und die drei männlichen Hauptrollen bekleiden Jason Sudeikis, Charlie Day und Jason Bateman. Seth Gordon gelingt die Balance zwischen Witz und Spannung ausgesprochen gut. Kill the Boss lädt ebenso zum Mitfiebern ein wie zum herzhaften Lachen. Highlight des Films sind natürlich die drei extrem fiesen Bosse - insbesondere Kevin Spacey ist absolut in seinem Element und gibt eine Vorstellung ab, für die man ihn wirklich nur von ganzem Herzen hassen kann. Überraschung des Films ist Jennifer Aniston - sie genießt die für sie doch etwas ungewohnte Rolle des "bad girl" sichtlich und ist in diesem Streifen einfach nur "hot as hell"! Schade, dass sie nicht ein bisschen mehr Screentime abbekommen hat.

TRAILER:


Seth Gordon Jason Bateman Jennifer Aniston Colin Farrell Kevin Spacey Jamie Foxx Donald Sutherland 2010er car chase


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BERRY GORDY'S THE LAST DRAGON


BERRY GORDY'S THE LAST DRAGON BERRY GORDY'S THE LAST DRAGON (DVD: Sony, USA)
(OT: Berry Gordy's The Last Dragon | USA 1985 | Regie: Michael Schultz)

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Um die höchste Stufe seiner Kampfkünste zu erreichen, begibt sich der leicht naive Leroy Green (Taimak) auf die Suche nach dem Meister. Auf seinem Weg macht er Bekanntschaft mit dem fiesen Sho'nuff (Julius Carry) und rettet eher zufällig die attraktive Laura Charles (Vanity) vor einem skrupellosen Musikproduzenten…

Ein Schwarzer, der sich für einen Chinesen hält, macht sich auf die Suche nach dem wahren Meister der fernöstlichen Kampfkünste und stolpert dabei von einer Keilerei in die nächste. Der Tanz des Drachen ist ein kunterbunter, herrlich bescheuerter Film. Eine echte Wundertüte, bei der man sich nie sicher sein kann, welche Überraschung in der nächsten Sequenz aus dem Hut gezaubert wird. Ich liebe beispielsweise den ersten Auftritt des von Julius Carry wahnwitzig gespielten Sho'nuff im Kino. Sein Outfit hätte einen eigenen Credit im Abspann des Films verdient gehabt. Und natürlich liebe ich diese unglaubliche Naivität, mit der sich der von Taimak gespielte Leroy Green auf die Suche nach dem "Glow" macht, befürchte allerdings, dass diese Naivität keinesfalls gespielt ist. Außerdem ist es auch immer wieder spaßig, wen man in solchen Streifen entdeckt. Hier "blamieren" sich beispielsweise William H. Macy und Chazz Palminteri in kleineren Rollen. Und im Finale dreht Der Tanz des Drachen dann komplett hohl und verlässt die Grenzen jeder irdischen Logik. Must be seen to be believed! Und die Leute, die für Frisuren, Make-up und Kostüme verantwortlich waren, dürften ihre Arbeit damals definitiv unter extremen Drogeneinfluss verrichtet haben. Ein halbwegs nüchterner Mensch kann sich solche Designs nicht mal in den 80ern ausgedacht haben. Unfassbar!

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Michael Schultz Vanity 1980er New York


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SUPER


SUPER SUPER (Blu-ray: Koch Media, Deutschland)
(OT: SUPER | USA 2010 | Regie: James Gunn)

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Der unscheinbare Frank D’Arbo ist Angestellter in einem Fast-Food-Restaurant und zieht die einzige Freude in seinem Leben aus seiner Ehe mit der wunderschönen Sarah (Liv Tyler). Als diese ihn eines Tages Hals über Kopf wegen des Drogendealers Jacques (Kevin Bacon) verlässt, bricht für Frank eine Welt zusammen. Als alle Versuche scheitern, Sarah dem Einfluss des Verbrechers wieder zu entziehen, brennen bei Frank alle Sicherungen durch. Inspiriert von der Comicbuchverkäuferin Libby (Ellen Page) besorgt sich Frank ein Kostüm und geht als mit einer Rohrzange bewaffneter Superheld auf Verbrecherjagd...

Nach Defendor (den ich leider noch nicht kenne) und Kick-Ass ist Super nun schon der dritte "Loser Turns Superhero"-Film in relativ kurzer Zeit und natürlich zieht man als Zuschauer Vergleiche. Ich kann Super nur mit Kick-Ass vergleichen und bei diesem Vergleich geht Vaughns Film als ganz knapper Sieger hervor. Kick-Ass empfand ich persönlich einfach als etwas kurzweiliger, unterhaltsamer und schlichtweg stylisher. Aber auch Super hat seine unbestrittenen Qualitäten und das liegt an seiner ungemeinen Rohheit. Super kommt in meinen Augen deutlich heftiger und derber rüber als Kick-Ass und verpasst dem Zuschauer so die eine oder andere volle Breitseite. Erstens sind Rainn Wilson und Ellen Page in den Rollen des Superhelden und seines Sidekicks so dermaßen asozial, abgedreht und durchgeknallt, dass es ziemlich schwer fällt, sie überhaupt als Identifikationsfiguren zu akzeptieren, zweitens resultiert das aus der Inszenierung von James Gunn, in der extrem ruhige Passagen von geradezu irrsinnigen Gewaltexzessen (allein die Szene vor dem Kino - meine Fresse!!!) immer wieder unterbrochen werden. Super ist roh, derb und ungeschliffen und überschreitet dabei genau die Grenzen, die Kick-Ass nur leicht gestreift hat. Und Ellen Page ist mal wieder einfach nur g-r-a-n-d-i-o-s! Das ist meines Erachtens - ich kann mich einfach nur gebetsmühlenartig wiederholen - die derzeit talentierteste (Nachwuchs-)Schauspielerin in Hollywood. Filme, in denen sie mitspielt, lohnen sich immer!

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James Gunn Rainn Wilson Ellen Page Kevin Bacon Liv Tyler Lloyd Kaufman Rob Zombie 2010er female nudity


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FREUNDSCHAFT PLUS


FREUNDSCHAFT PLUS FREUNDSCHAFT PLUS (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: No Strings Attached | USA 2011 | Regie: Ivan Reitman)

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Schon seit 15 Jahren laufen sich Emma (Natalie Portman) und Adam (Ashton Kutcher) immer mal wieder über den Weg und landen schließlich irgendwann gemeinsam im Bett. Doch Emma hat keine Lust auf eine richtige Partnerschaft mit allen Konsequenzen und so einigen sich die beiden auf eine Beziehung ohne Verpflichtung, die auf rein sexueller Basis basiert. Anfangs klappt alles noch hervorragend, doch mit der Zeit beginnt sich Adam in Emma zu verlieben. Die will von seinen Gefühlen allerdings nichts wissen...

Regisseur Ivan Reitman, der seine Karriere einst mit dem wilden Cannibal Girls begann und dem Kinopublikum in den 80ern die beiden Ghostbusters-Filme schenkte, ist mit seinem aktuellsten Film im Genre der romantischen Komödie vom Reißbrett angekommen. Ob man das nun tragisch finden soll, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. In Freundschaft Plus lassen sich Natalie Portman und Ashton Kutcher auf eine Beziehung ein, die auf rein sexueller Basis passieren soll. Natürlich ist von vornherein klar, wie die Story verlaufen wird. Die beiden werden sich ineinander verlieben, werden Dinge unnötig verkomplizieren, werden sich trennen und am Ende dann doch wieder zueinander finden. Die Regeln des Genres sind seit Jahrzehnten etabliert und werden sich wohl auch nicht mehr so schnell ändern. Reitman hat seine 08/15-Story federleicht inszeniert, Natalie Portman ist "sweet as candy" und ein paar richtig nette Gags sind auch enthalten. Als "guilty pleasure" und zur unbeschwerten Berieselung und Unterhaltung funktionieren Filme wie Freundschaft Plus für mich persönlich immer wieder ganz vorzüglich. Und viel mehr will dieser Streifen ja auch gar nicht sein.

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Ivan Reitman Ashton Kutcher Natalie Portman Kevin Kline 2010er


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THE ADDAMS FAMILY


THE ADDAMS FAMILY THE ADDAMS FAMILY (DVD: Paramount, USA)
(OT: The Addams Family | USA 1991 | Regie: Barry Sonnenfeld)

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Schon seit 25 Jahren wird Fester (Christopher Lloyd), der Bruder von Gomez Addams (Raul Julia), vermisst. Als Fester plötzlich wieder auftaucht, traut Gomez seinen Augen nicht und nimmt den verlorenen Bruder überglücklich wieder bei sich zu Hause auf. Doch irgendetwas scheint mit Fester nicht zu stimmen...

Willkommen bei den Addams, einer der wohl außergewöhnlichsten TV- und Filmfamilien aller Zeiten. Die Kinoversion der TV-Serie aus den 60er Jahren ist eine ausgesprochen spaßige Angelegenheit. Ich hab den Film nun seit einer halben Ewigkeit mal wieder gesehen und war absolut angetan von dem Streifen. Jede Menge skurrile Einfälle, makabre Scherze und ein Set Design von morbider Schönheit sind die großen Trümpfe diese teils wirklich extrem komischen Films. Wobei mir die größtenteils ausgesprochen subtile Art des Humors besonders gut gefallen hat. Für oberflächliche Scherze und platte Gags ist hier kein Platz und der eher ruhige und hintergründige Humor tut dem Film ausgesprochen gut. Außerdem ist der Streifen mit u.a. Raul Julia (R.I.P.), Anjelica Huston, Dan Hedaya, Christina Ricci und natürlich Christopher Lloyd, dem Doc Brown aus der Zurück in die Zukunft-Reihe, den ich in der Rolle des Uncle Fester fast nicht erkannt hätte, ganz vorzüglich besetzt. Mein persönliches Highlight des Films: die Schultheateraufführung der etwas anderen Art. Einfach herrlich!

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Barry Sonnenfeld Anjelica Huston Christina Ricci 1990er Oscar Nominee


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HAROLD & KUMAR ESCAPE FROM GUANTANAMO BAY


HAROLD & KUMAR ESCAPE FROM GUANTANAMO BAY HAROLD & KUMAR ESCAPE FROM GUANTANAMO BAY (DVD: New Line, USA)
(OT: Harold & Kumar Escape from Guantanamo Bay | USA 2008 | Regie: Jon Hurwitz/Hayden Schlossberg)

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Die beiden Freunde Harold (John Cho) und Kumar (Kal Penn) haben sich kurzerhand dazu entschlossen, Harolds Flamme Maria (Paula Garcés) in Amsterdam zu besuchen. Doch die beiden kommen nicht weit. Als sich Kumar in der Toilette des Flugzeugs mit einem eigens konstruierten Spezialbong die volle Dröhnung geben will, wird er dabei zufällig entdeckt, der Bong für eine Bombe und die beiden Freunde für Terroristen gehalten und kurzerhand nach Guantanamo verfrachtet...

4 Jahre nach Harold & Kumar Go to White Castle wurde diese Fortsetzung nachgeschoben, bei der Jon Hurwitz und Hayden Schlossberg, die beiden Drehbuchautoren des Vorgängers, neben dem Verfassen des Skripts auch gleich noch den Regiejob übernommen haben. Harold & Kumar Escape from Guantanamo Bay schließt nahtlos an das Ende des ersten Teils an. Harold hatte sich dort ja ein Herz genommen, und durchaus mit Erfolg endlich sein Glück bei der von ihm angebeteten Maria versucht, nur um zu erfahren, dass seine Flamme jetzt erst mal für einige Zeit nach Amsterdam verschwinden muss. Von Kumar entsprechend beeinflusst, entschließen sich die beiden Chaoten dazu, selbst nach Amsterdam zu reisen und dort Maria zu überraschen und landen aufgrund widriger Umstände jedoch in Guantanamo Bay! Und die Flucht aus Guantanamo gestaltet sich dann auch ähnlich unterhaltsam wie die Suche nach dem Fast-Food-Restaurant aus dem ersten Teil. Derber Humor, politisch ausgesprochen unkorrekte Gags und eine komplette Breitseite gegen die in den USA teilweise vorherrschende Terrorismus-Paranoia - Harold & Kumar Escape from Guantanamo Bay steht dem Vorgänger praktisch in nichts nach und sorgt für ausgesprochen kurzweilige Unterhaltung. Die hier präsentierten Schauwerte sind mindestens genauso grandios wie im Vorgänger - absolutes Highlight ist natürlich die Unten-Ohne-Party -, der Humor ist ähnlich derb ausgefallen - allein die Ku-Klux-Klan-Sequenz (wtf!?!) - und sogar mit Neil Patrick Harris, der sich abermals selbst spielt, gibt es ein Wiedersehen. Und dann gibt es in einer Nebenrolle auch noch Beverly D'Angelo aus den Vacation-Filmen als Puffmutter zu bewundern. Klasse!

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Jon Hurwitz Hayden Schlossberg Beverly DAngelo 2000er female nudity Sequel Teensploitation


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SPEEDY


SPEEDY SPEEDY (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Speedy | USA 1928 | Regie: Ted Wilde)

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Harold “Speedy“ Swift (Harold Lloyd) hat wegen seiner großen Liebe zum Baseball schon mehrere Jobs verloren und Pop Dillon (Bert Woodruff), der die letzte, von einem Pferd gezogene Trambahn in New York betreibt, und den die Eisenbahngesellschaft lieber heute als morgen aus dem Geschäft drängen will, ist nicht gerade davon überzeugt, dass Harold der richtige Mann für seine Enkelin Jane (Ann Christy) ist. Doch der gerade mal wieder ohne Arbeit dastehende Harold nutzt die Gunst des Augenblicks und springt Pop in dessen Zwist mit der Eisenbahngesellschaft zur Seite und versucht so unter Beweis zu stellen, dass er alles andere ist als ein verträumter Taugenichts...

Ein kleiner Ausflug in die Zeit des Stummfilms und der Slapstick-Komödie. Hauptdarsteller Harold Lloyd war einer der ganz großen Stars der Stummfilm-Ära und spielte in den 10er und 20er Jahren in über 150 (!!!!) Lang- und Kurzfilmen mit. Speedy war sein letzter Stummfilm, zählt zu seinen absoluten Karriere-Höhepunkten und stellt leider auch so etwas wie den Endpunkt seiner Karriere dar. Auch Lloyd gehörte zu den vielen Stummfilmstars, die es im Tonfilm einfach nicht mehr schaffen sollten. Nach Speedy, bei dessen Dreh Lloyd erst 35 Jahre alt war, wirkte er zwischen 1929 und 1947 nur noch in sieben weiteren Filmen mit.
In Speedy geht es um einen jungen Mann, der aufgrund seiner Liebe zum Baseball einen Job nach dem anderen verliert und es sich letztendlich zur Aufgabe macht, die Existenz des Großvaters seiner Freundin zu retten. Die Geschichte wird als eine Art Nummernrevue erzählt, Speedy lebt von seinen gemäßigten Slapstick-Einlagen - Klamauk der Marke Stan Laurel und Oliver Hardy gibt es hier nicht zu sehen -, seiner Situationskomik mit wirklich perfekt getimeten Gags und seinen zahlreichen Actionsequenzen, die - hält man sich das Alter des Films vor Augen - einfach nur fulminant geraten sind. Es gibt da beispielsweise eine Episode im Film, in der Lloyd einen Job als Taxifahrer übernimmt und in der auf wirklich unglaubliche Art und Weise das Gefühl von Geschwindigkeit vermittelt wird. Dann gibt es eine toll choreographierte Massenschlägerei zu bewundern und die finale Verfolgungsjagd ist einfach nur grandios gefilmt. Ein wirklich ungemein unterhaltsamer Streifen!

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Ted Wilde Harold Lloyd 1920er New York car chase


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HAROLD & KUMAR GO TO WHITE CASTLE


HAROLD & KUMAR GO TO WHITE CASTLE HAROLD & KUMAR GO TO WHITE CASTLE (DVD: New Line, USA)
(OT: Harold & Kumar Go to White Castle | Deutschland/Kanada/USA 2004 | Regie: Danny Leiner)

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Eigentlich wollten die beiden Freunde Harold (John Cho) und Kumar (Kal Penn) nur in einem Restaurant der Fast-Food-Kette “White Castle“ ein paar Burger zu sich nehmen. Doch der Weg dorthin gestaltet sich ausgesprochen kompliziert...

Harold & Kumar Go to White Castle stammt von Regisseur Danny Leiber und jeder, der dessen komplett durchgeknallten Ey Mann - Wo is' mein Auto? gesehen hat, dürfte wissen, was ihn hier erwartet. Und die Chaos-Komödie über zwei Freunde, die an einem Freitagabend eigentlich nur zu einem ganz bestimmten Fast-Food-Restaurant gelangen möchten, erfüllt wirklich alle Erwartungen, die man an einen Film dieser Art stellen kann. Denn der Weg zum “White Castle“ gestaltet sich für die beiden Protagonisten ausgesprochen schwierig und für den geneigten Zuschauer ausgesprochen spaßig. Harold & Kumar Go to White Castle kann man guten Gewissens als auch Teensploitation-Variante von Scorseses Die Zeit nach Mitternacht oder Landis' Kopfüber in die Nacht bezeichnen. Der Weg ist hier das Ziel und was Harold und Kumar in dieser einen Nacht erleben ist wirklich komplett irrsinnig ausgefallen. Dass den beiden Chaoten beispielsweise das Auto von einem ziemlich zugedröhnten Neil Patrick Harris geklaut wird gehört noch zu den normaleren Ereignissen auf dem Weg zum Fast-Food-Tempel. Wie bei eigentlich allen Filmen dieses Genres gilt natürlich auch hier, dass man - um den größtmöglichen Spaß mit dem Streifen zu haben - möglichst keine Probleme mit Humor der etwas derberen und brachialeren Sorte haben sollte. Sonst könnte einem mitunter der Spaß ziemlich schnell vergehen, beispielsweise wenn es um das wohl außergewöhnlichste "Schiffe versenken"-Spiel aller Zeiten oder um einen etwas schrägen, operativen Eingriff geht. :D This movie rocks!

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Danny Leiner Jon Hurwitz Hayden Schlossberg 2000er female nudity Teensploitation Ryan Reynolds


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BESSER GEHT'S NICHT


BESSER GEHT'S NICHT BESSER GEHT'S NICHT (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: As Good as It Gets | USA 1997 | Regie: James L. Brooks)

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Schriftsteller Melvin Udall (Jack Nickolson) ist ein Gewohnheitstier und ein neurotischer Misantroph. In seiner Wohnung will er einfach nur seine Ruhe haben, seinen homosexuellen Nachbarn Simon (Greg Kinnear) und dessen Hund verachtet er zutiefst und in seinem Stammrestaurant sitzt er immer am selben Platz und lässt sich immer von der selben Angestellten (Helen Hunt) bedienen. Doch durch verschiedene Umstände läuft plötzlich nicht mehr alles wie geplant in Melvins Leben und diese Abweichungen von seinem üblichen Tagesablauf drohen ihn regelrecht aus der Bahn zu werfen...

Mal wieder eine filmische Bildungslücke geschlossen. Jack Nicholson in seiner Paraderolle als Schriftsteller Melvin Udall, ein zwangsneurotischer Miesepeter, der einfach nur seine Ruhe haben will und dessen Leben durch verschiedene Umstände komplett aus den geordneten Fugen gerät. Regisseur James L. Brooks hat da wirklich eine ungemein witzige Mischung aus Drama, Komödie und Romanze abgeliefert. Besser geht’s nicht ist perfektes Schauspielerkino, lebt von seinen spitzenmäßigen Dialogen und seinem einfach nur grandios aufspielenden Hauptdarsteller. Es ist jetzt nicht so, dass Helen Hunt, Greg Kinnear oder Cuba Gooding Jr. in ihren Rollen nicht zu überzeugen wüssten, aber Jack Nicholson spielt hier mal wieder alle so dermaßen an die Wand, dass es über 130 Minuten einfach nur eine wahre Freude ist, diesem außergewöhnlichen Schauspieler bei seiner Arbeit zuzuschauen. Wie er hier eine sarkastische Bemerkung nach der anderen auf wirklich staubtrockene Art und Weise abfeuert - ein Highlight unter vielen: als Udall von einer begeisterten Empfangsdame gefragt wird, wie er es schafft, sich so gut in Frauen hineinzuversetzen, antwortet er nur “I think of a man, and I take away reason and accountability“ und lässt den euphorischen Fan einfach stehen bzw. sitzen - und dabei aber auf gewisse Weise, insbesondere im Umgang mit der von Helen Hunt gespielten Carol, auch immer wieder absolut hilflos und überfordert wirkt, ist wirklich einzigartig gut. Das ist wohl tatsächlich einer dieser Filme, die man einfach nur saugut finden kann!

TRAILER:


James L. Brooks Jack Nicholson Helen Hunt Cuba Gooding Jr. Harold Ramis Julie Benz 1990er Oscar Winner Oscar Nominee female nudity New York


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HOT TUB - DER WHIRLPOOL… IST 'NE VERDAMMTE ZEITMASCHINE! (Extended Cut)


HOT TUB - DER WHIRLPOOL… IST 'NE VERDAMMTE ZEITMASCHINE! (Extended Cut) HOT TUB - DER WHIRLPOOL… IST 'NE VERDAMMTE ZEITMASCHINE! (Extended Cut) (Blu-ray: MGM/20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Hot Tub Time Machine | USA 2010 | Regie: Steve Pink)

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Die Freunde Adam (John Cusack), Nick (Craig Robinson) und Lou (Rob Corddry) beschließen, im Gedenken an alte Zeiten, ein Wochenende in einem Skigebiet zu verbringen, in dem sie schon vor über 25 Jahren gemeinsam feierten und mit dem viele Erinnerungen verbunden sind. Adams Neffe Jacob (Clark Duke) im Schlepptau, freut sich die Truppe auf eine unbeschwerte Zeit. Doch als sie gemeinsam in den Whirlpool auf der Terrasse ihres Apartments steigen hat dies unerwartete Konsequenzen...

3 Freunde, denen das Leben mittlerweile arg mitgespielt hat, wollen noch einmal ein Wochenende an ihrem liebsten Ferienort aus ihrer Jugendzeit verbringen und landen wegen eines Whirlpools, der sich als Zeitmaschine (!!!) entpuppt, im Jahr 1986. Das liest sich jetzt vielleicht extrem bescheuert, ist aber im Endeffekt nichts anderes als eine moderne Variante von Zurück in die Zukunft. In der Vergangenheit angekommen versuchen die Freunde nämlich ihr exaktes Vorgehen von damals zu wiederholen um kein Chaos in der Zukunft anzurichten - bis ihnen dämmert, dass sie letztendlich eine zweite Chance geboten bekommen. Die Parallelen zur Filmreihe mit Michael J. Fox sind wirklich unübersehbar.
Aber natürlich befriedigt Hot Tub Time Machine auch die Bedürfnisse der Freunde des etwas brachialeren Humors. Regisseur Steve Pink setzt nämlich in erster Linie schon auf Klamauk und teils tiefschwarze Scherze. Diesen verbindet er aber gekonnt mit ruhigeren Passagen in denen zeitweise auch schon fast nachdenkliche Untertöne zum Vorschein kommen. Hot Tub Time Machine möchte ich einfach mal als gelungene Mischung aus derben Scherzen und einer Coming-of-Age-Geschichte der etwas anderen Art bezeichnen. Und diese Mischung verbreitet richtig gute Laune. Fans von Komödien aus den 80er Jahren sollten definitiv mal einen Blick riskieren. Hier gibt es nicht nur sämtliche Modeverbrechen von damals zu begutachten, sondern auch einen entsprechend coolen Soundtrack für die Ohren und John Cusack in der Haupt- sowie Crispin Glover und Chevy Chase in Nebenrollen zu bewundern. Extrem spaßiger Streifen!

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Steve Pink John Cusack Chevy Chase 2010er female nudity 80er Jahre


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EINFACH ZU HABEN


EINFACH ZU HABEN EINFACH ZU HABEN (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Easy A | USA 2010 | Regie: Will Gluck)

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Weil sie nicht zugeben möchte, dass sie das Wochenende mal wieder allein zu Hause verbracht hat, flunkert Olive (Emma Stone) ihrer besten Freundin Rhiannon (Aly Michalka) auf der Schultoilette vor, sie habe ein Date gehabt. Rhiannon schlussfolgert daraus sofort, dass Olive ihre Jungfräulichkeit verloren haben könnte und Olive lässt sie in diesem Glauben. Dummerweise wird die religiöse Fanatikerin Marianne (Amanda Bynes) Zeugin dieses Gesprächs und so macht das Gerücht schnell die Runde an der ganzen Schule. Während Olive zuvor noch zu den eher unscheinbaren Schülerinnen gezählt hatte, umweht sie plötzlich ein Hauch des Verruchten. Eine Rolle die Olive durchaus schmeichelt und die sie fortan gerne spielt. Mit allerdings fatalen Konsequenzen...

Das sind irgendwie mit die schönsten Filmerlebnisse. Filme, die man sich eigentlich nur zur Berieselung anschauen will, von denen man praktisch nichts erwartet und die einen dann absolut überraschen und begeistern. Einfach zu haben sieht auf den ersten Blick tatsächlich nur wie eine weitere typische Teenie-Komödie aus von der man sich nett unterhalten lässt und die man dann ganz schnell wieder vergisst. Weit gefehlt, denn schaut man genauer hin, erkennt man unter der Fassade einen richtig guten Film mit einer gelungenen Mischung aus Witz und Ernsthaftigkeit und einer glaubwürdigen Emma Stone in der Rolle der "Schlampe wider Willen". Wie sich die kleine Schwindelei der von Emma Stone gespielten Olive verselbstständigt, welche Konsequenzen dies nach sich zieht und wie Olive schließlich mit diesen umgeht ist ebenso witzig wie dramatisch und sollte das anvisierte Hauptzielpublikum des Films hoffentlich ein kleines bisschen zum Nachdenken anregen. Einfach zu haben sieht sich in der Tradition der großen Teenie-Filme aus den 80er Jahren und tatsächlich kommen beim Ansehen Streifen wie The Breakfast Club, Say Anything... oder Can't Buy Me Love in den Sinn. Regisseur Will Gluck hat mit Einfach zu haben im Endeffekt auch eine mehr als gelungene Hommage an das Kino des John Hughes gedreht, zitiert seine Vorbilder eifrig - insbesondere Ferris macht blau - und vergisst bei der ganzen Ehrerweisung an seine Inspirationsquellen jedoch zu keiner Zeit, dass er eine eigene Geschichte zu erzählen hat. Und die ist so interessant und kurzweilig, dass sie auch locker ohne den Hommage-Faktor funktionieren würde.
Zum Abschluss noch eine kurze Anmerkung: Der Soundtrack des Streifens ist der Wahnsinn und die Besetzung der Rollen der erwachsenen Charaktere kann sich mit Leuten wie Thomas Haden Church, Lisa Kudrow, Stanley Tucci und Malcolm McDowell wirklich mehr als sehen lassen.
Wer damals The Breakfast Club & Co. gemocht hat, wird auch diesen Film mögen. Da bin ich mir absolut sicher!

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Will Gluck Emma Stone Lisa Kudrow Stanley Tucci Malcolm McDowell 2010er female nudity


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CHARADE


CHARADE CHARADE (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Charade | USA 1963 | Regie: Stanley Donen)

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Als Regina Lampert (Audrey Hepburn) aus dem Winterurlaub in ihre Wohnung in Paris zurückkehrt und ihrem Ehemann eigentlich mitteilen möchte, dass sie sich von ihm scheiden lassen will, erwartet sie eine böse Überraschung. Die Wohnung steht vollkommen leer, jeder einzelne Gegenstand wurde von ihrem Mann zu Geld gemacht. Geld, von dem nun jede Spur fehlt und eine Ehegatte, der ganz offensichtlich ermordet wurde. In ihrer misslichen Lage bekommt Regina jedoch Hilfe von einem charmanten Fremden (Cary Grant), den sie schon kurz zuvor im Winterurlaub flüchtig kennengelernt hat. Doch kann sie ihm wirklich trauen?

Filme, die mit solch einer unglaublichen Leichtigkeit inszeniert sind wie Charade, können wohl tatsächlich nur aus den 60ern stammen. Paris als Kulisse, Schauspieler wie Walter Matthau, James Coburn und George Kennedy in Nebenrollen (!), eine ebenso spannende wie komische Geschichte, ein zugrundeliegendes Drehbuch aus dem der Wortwitz nur so sprüht und ein Hauptdarstellerpaar vor dem man sich nur verneigen kann - das sind die Zutaten dieses einfach nur wunderbaren Films, in dem Cary Grant und Audrey Hepburn regelrecht brillieren. Grant gibt den eleganten Charmeur in absoluter Perfektion und Audrey Hepburn ist einfach nur bezaubernd, mal wieder. Und bezaubernder als hier war sie wohl nur in der Rolle der Holly Golightly. Charade, den man auch durchaus als ironische Variante eines Hitchcock-Thrillers bezeichen kann (und nicht nur wegen Cary Grant in der Hauptrolle), lebt von seinen Dialogen, den Leistungen seiner Schauspieler und seiner über weiteste Strecken unvorhersehbaren Geschichte (die eigentlich nie unglaubwürdig zu werden droht), wird zu keiner Sekunde langweilig und begeistert praktisch von der ersten Einstellung bis zum "The End"-Screen. Viel mehr muss man zu diesem großartigen Film wohl gar nicht schreiben. Ein Jammer, dass Streifen wie dieser seit einer gefühlten Ewigkeit einfach nicht mehr gedreht werden.

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Stanley Donen Audrey Hepburn Cary Grant Walter Matthau James Coburn George Kennedy 1960er Oscar Nominee Paris


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MIDNIGHT IN PARIS


MIDNIGHT IN PARIS :love: MIDNIGHT IN PARIS :love: (Blu-ray: Concorde, Deutschland)
(OT: Midnight in Paris | Spanien/USA 2011 | Regie: Woody Allen)

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Drehbuchautor Gil (Owen Wilson), der momentan an seinem ersten Roman arbeitet, ist mit seiner Verlobten Inez (Rachel McAdams) und deren Eltern (Kurt Fuller und Mimi Kennedy) nach Paris gereist, da sein Schwiegervater in spe dort geschäftliche Termine zu erledigen hat. Während sich Gil gerne vom Zauber der Stadt inspirieren lassen und gefangen nehmen würde, sind Inez und ihre Eltern eher an einem straff durchorganisierten Sightseeing-Trip interessiert. Als der verträumte Gil eines Nachts allein durch die Seitenstraßen der französischen Metropole spaziert, hält plötzlich neben ihm ein altertümliches Auto und dessen Insassen fordern Gil auf, einfach bei ihnen einzusteigen. Für Gil beginnt eine unglaubliche Reise…

Filme von Woody Allen sind eigentlich auch immer Filme über Städte. Während sich Allen früher vor allem seiner Heimatstadt New York widmete, stehen in vielen seiner Filme der letzten Jahre europäische Metropolen im Mittelpunkt. Nach London und Barcelona ist nun Paris an der Reihe und Midnight in Paris ist sowohl eine Liebeserklärung an die Stadt als auch an die Magie der Kunst. Der Film handelt - wie oben in der Inhaltsangabe schon kurz angerissen - von Drehbuchautor Gil - grandios gespielt von Owen Wilson, den man in einem solchen Film vielleicht nicht unbedingt erwarten würde -, der sich mit seiner Verlobten und deren Eltern auf einer Art Kurzurlaub in Paris befindet und so sehr von der Stadt verzaubert wird, dass er gar nicht mehr zurück nach Kalifornien will. Jeden Tag pünktlich um Mitternacht unternimmt Gil eine Zeitreise zurück ins Paris der 20er Jahre, trifft auf große Künstler wie Hemingway, Picasso, Porter, Fitzgerald, Dali oder Buñuel und lässt sich von diesen inspirieren. Wenn man sich als Zuschauer auf diese Mischung aus Fantasy, Komödie und Love Story einlassen kann, nimmt einen Woody Allen für gut 90 Minuten mit auf eine zauberhafte Reise, die so wohl wirklich nur Allen inszenieren kann. Ich habe mich schon lange nicht mehr mit einem Film so extrem wohl gefühlt wie mit diesem hier. Den Zynismus seiner früheren Filme scheint Allen mittlerweile vollkommen abgelegt zu haben. Es scheint fast so, als ob Allen, der am 1. Dezember des vergangenen Jahres seinen mittlerweile 76. Geburtstag feierte, inzwischen eine gewisse Altersmilde an den Tag legt. Wenn dabei dann Filme wie Midnight in Paris herauskommen, gibt es daran überhaupt nichts auszusetzen. Der Streifen ist ein echter Glücksgriff, einfach nur wunderschön anzusehen und die Definition purer Kinomagie! Großartig!

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Woody Allen Owen Wilson Rachel McAdams Adrien Brody 2010er Oscar Nominee Paris Oscar Winner


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BETTER OFF DEAD


BETTER OFF DEAD BETTER OFF DEAD (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Better Off Dead… | USA 1985 | Regie: Savage Steve Holland)

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Der Teenager Lane Meyer (John Cusack) ist geradezu besessen von seiner hübschen Freundin Beth (Amanda Wyss). Als diese ihn wegen des arroganten Ski-Asses Roy (Aaron Dozier) verlässt, bricht für Lane eine Welt zusammen. Selbstmord scheint der einzige Ausweg aus seinem Dilemma zu sein. Doch alle Versuche missglücken…

Better Off Dead bzw. Lanny dreht auf, so der alte deutsche Videotitel, gehört - zumindest hierzulande - zu den eher etwas unbekannteren Teenie-Komödien aus den 80er Jahren. Gerade mal 47 Votes in der OFDB sprechen eine deutliche Sprache. Eigentlich schade, denn der mit John Cusack in der Hauptrolle perfekt besetzte Streifen hätte es sicher verdient, von einem breiteren Publikum entdeckt zu werden. Better Off Dead hebt sich von der typischen Teenie-Komödie aus den 80ern doch deutlich ab. Regisseur Savage Steve Holland - der auch den saukomischen One Crazy Summer (ebenfalls mit John Cusack in der Hauptrolle) gedreht hat - wandelt hier definitiv nicht auf den Spuren der sicher nicht schlechten, aber doch eher etwas harmloseren John-Hughes-Filme, sondern erzählt die Geschichte des verlassenen Teenagers mit Todessehnsucht in fast schon grotesk überspitzter Weise. Der Film bildet so einen absolut sehenswerten Gegenpol zu so grandiosen Streifen wie The Breakfast Club oder Ferris macht blau. Der Teufel liegt hier im Detail und es sind die vielen Kleinigkeiten, die Better Off Dead so ungemein sympathisch und sehenswert machen. So hat John Cusack nicht nur mit seinem Liebeskummer und den daraus resultierenden, immer wieder scheiternden Selbstmordversuchen zu kämpfen, sondern muss sich beispielsweise auch mit den skurrilen Kochkünsten seiner Mutter, zwei durchgeknallten Japanern, einem hochbegabten kleinen Bruder, einem wahnsinnigen Zeitungsjungen und einem Mathelehrer der besonderen Art auseinandersetzen. Das alles ergibt einen einfach nur herrlich abgedrehten Film, der jedem Freund des Kinos der 80er Jahre wärmstens zu empfehlen ist.

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Savage Steve Holland John Cusack 1980er


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FLUTSCH UND WEG


FLUTSCH UND WEG FLUTSCH UND WEG (DVD: DreamWorks, Deutschland)
(OT: Flushed Away | Großbritannien/USA 2006 | Regie: David Bowers/Sam Fell)

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Als die Hausratte Roddy (Hugh Jackman) durch die Toilette in die Londoner Kanalisation gespült wird, findet sie sich in einer völlig fremden Welt wieder und versucht verzweifelt, einen Weg zurück nach Hause zu finden. Doch dieser Weg gestaltet sich als äußerst schwierig. Das muss Roddy schnell feststellen...

Für Flutsch und weg haben sich die amerikanischen DreamWorks Studios, die ja u.a. auch die Shrek-Reihe veröffentlicht haben, und die britische Aardman-Schmiede, die für Wallace & Gromit & Co. verantwortlich zeichneten, zusammengetan. Herausgekommen ist dabei ein wahrlich rasanter Streifen, der sowohl der kindlichen Zielgruppe als auch einem erwachsenen Publikum reichlich Spaß bereiten dürfte. Die mit einigen Filmzitaten - von Titanic über I Know What You Did Last Summer bis zu Finding Nemo ist so einiges vertreten - gespickten Gags sitzen, die positive Botschaft am Ende passt und der Weg dorthin bietet kaum Zeit zum Durchatmen. Der Film der beiden Regisseure David Bowers und Sam Fell reiht sich somit wunderbar in die lange Reihe wirklich spektakulärer Animationsfilme der letzten Jahre ein, wobei es meines Erachtens eh ziemlich schwer fallen dürfte, innerhalb dieses Genres überhaupt noch echte Rohrkrepierer ausfindig zu machen - das Niveau in diesem Bereich empfinde ich persönlich als mittlerweile verdammt hoch. Was diesem Film hier dann noch zusätzlich in die Karten spielt, sind die wirklich vorzüglichen Sprecher in der Originalversion. Mit Hugh Jackman, Kate Winslet, Ian McKellen, Bill Nighy, Jean Reno und Andy Serkis sind da echte Hochkaräter am Start und die helfen eifrig mit, dass aus den tierischen Figuren echte Charaktere werden. Weitere Highlights des Streifens: das Design der Kanalisation und alle Szenen mit den erst flüchtenden und dann singenden Nacktschnecken - die sind einfach nur zum Schreien komisch!

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David Bowers Sam Fell Hugh Jackman Kate Winslet Ian McKellen Jean Reno 2000er


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FUNNY PEOPLE (Extended Cut)


FUNNY PEOPLE (Extended Cut) FUNNY PEOPLE (Extended Cut) (Blu-ray: Universal, Großbritannien)
(OT: Funny People | USA 2009 | Regie: Judd Apatow)

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Als der Filmstar und Komiker George Simmons (Adam Sandler) erfährt, dass er an einer tödlichen Krankheit leidet, entschließt er sich dazu, wieder als Stand-Up-Comedian aufzutreten. So hatte er einst seine Karriere gestartet. Bei einem seiner Auftritte lernt er den Nachwuchs-Comedian Ira Wright (Seth Rogen) kennen. Simmons ist von dem jungen Talent sehr angetan und bietet Ira an, ihn als Gagschreiber zu engagieren…

Judd Apatow hat in den letzten paar Jahren in seiner Tätigkeit als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent ja ein richtiges kleines Universum aufgebaut. Bei den Filmen, in denen er seine Finger im Spiel hatte, handelte es sich meist um dramatische Komödien mit Überlänge, in denen derber Gross-Out-Humor ebenso seinen Platz fand wie leisere Untertöne und die sich vor allem dadurch auszeichneten, dass die handelnden Charaktere sorgfältig entwickelt und ernst genommen wurden. Funny People ist nach The 40 Year Old Virgin und Knocked Up nun der dritte Film, bei dem Apatow selbst Regie geführt hat und ich denke, dass dies wahrscheinlich nicht der beste aber vielleicht der bisher reifste Film im kompletten Universum - welches Streifen wie Superbad, Step Brothers, Pineapple Express oder Forgetting Sarah Marshall umfasst - gewesen sein dürfte.
Das Thema des mit einer mehr als üppigen Laufzeit von gut 2,5 Stunden ausgestatteten Films ist ernsthafter als gewohnt, die wirklich gelungenen Gags animieren eher zum Schmunzeln als zum Mitgröhlen und die etwas derberen Jokes verstecken sich ausschließlich in den Stand-Up-Sequenzen der beiden handelnden Comedians. Vielleicht hätte es dem Film aber gut getan, wenn das Thema um die lebensbedrohliche Krankenheit des von Adam Sandler gespielten George Simmons nicht so schnell mit der plötzlichen Heilung des eigentlich sterbenskranken Komikers abgehakt worden wäre. So zerfällt Funny People - deshalb auch mein Einwurf weiter oben, dass dies wohl nicht der beste Film im Universum sei - in zwei Hälften, die irgendwie nicht so recht zueinander passen wollen. Die eigentliche Ernsthaftigkeit des Streifens wirkt insbesondere im Schlussdrittel etwas konstruiert und aufgesetzt. Aber vielleicht habe ich das auch einfach nur so empfunden.
Adam Sandler hat sich bei mir persönlich mit seinem Auftritt in diesem Film endgültig rehabilitiert. Er gibt meines Erachtens eine mehr als beachtliche Vorstellung ab und beweist mit seinem Auftritt eindrucksvoll, dass er weitaus mehr auf dem Kasten zu haben scheint, als die meisten Leute - mich eingeschlossen - von ihm erwartet hätten. Wer in Sandler bisher hauptsächlich den Pausen-Clown in 08/15-Komödien gesehen hat, kann sich hier gerne vom Gegenteil überzeugen.

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Judd Apatow Adam Sandler Seth Rogen Jonah Hill Eric Bana Eminem 2000er female nudity San Francisco


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VIVA LAS VEGAS


VIVA LAS VEGAS VIVA LAS VEGAS (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Vegas Vacation | USA 1997 | Regie: Stephen Kessler)

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Clark Griswold (Chevy Chase) hat Las Vegas als ideales Urlaubsziel für seine Familie auserkoren. Doch kaum am Ziel der Träume angekommen verfällt Clark hoffnungslos seiner Spielsucht und sowohl seine Frau Ellen (Beverly D’Angelo) als auch seine beiden Kinder Rusty (Ethan Embry) und Audrey (Marisol Nichols) bekommen das Familienoberhaupt fast nicht mehr zu Gesicht. Fast logisch, dass alle drei fortan ihre eigenen Wege gehen. Während Rusty unbekümmert mit der Mafia anbandelt und Audrey sich als GoGo-Tänzerin versucht, verfällt Ellen dem unwiderstehlichen Charme von Schnulzensänger Wayne Newton...

Viva Las Vegas ist der bisher letzte Teil der Vacation-Reihe, entstanden 8 Jahre nach dem unvergesslichen Weihnachtsfest der Griswolds. Mit diesem Film wollte wohl vor allem Chevy Chase einen Comeback-Versuch unternehmen und seine mehr als ins Stocken geratene Karriere erneut ankurbeln. Es sollte beim gut gemeinten Versuch bleiben. Natürlich ist Viva Las Vegas erwartungsgemäß der schwächste Film der Reihe geworden. Gleichzeitig ist Stephen Kesslers Beitrag zur Reihe aber doch auch ziemlich weit davon entfernt, ein schlechter Film zu sein. Ja, auch der Ausflug der chaotischen Familie nach Las Vegas hat Spaß gemacht. Es zünden zwar nicht alle Gags und so ein Chaos-Feuerwerk wie in den Filmen zuvor gibt es hier auch nicht zu sehen, aber bei manchen Filmen zählt dann am Ende vielleicht auch einfach nur der gute Wille. Und der ist allen Beteiligten, allen voran natürlich Chevy Chase, der ein letztes Mal in die Rolle seines Lebens schlüpfen durfte, deutlich anzumerken. Ab und zu weht ein Hauch von Nostalgie durch diesen Film - wunderbar beispielsweise der Gastauftritt der immer noch unglaublich attraktiven Christie Brinkley, die im Auftaktfilm einst als "The Girl in the Ferrari" zu sehen war und hier ihre Minirolle als "Woman in Ferrari" wiederholt- , schaut die Genialität der ersten drei Streifen mal kurz um die Ecke und man fühlt sich irgendwie heimisch bei den Griswolds und den vielen Missgeschicken, die sie scheinbar überall hin begleiten. Kein phänomenaler, aber ein ausgesprochen schöner Abschluss einer tollen Filmreihe. Und Beverly D’Angelo war in diesem Film heiß wie selten zuvor. :love:

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Stephen Kessler Chevy Chase Beverly DAngelo Randy Quaid 1990er Sequel Las Vegas


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LIEBE AM NACHMITTAG


LIEBE AM NACHMITTAG LIEBE AM NACHMITTAG (DVD: MGM/20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Love in the Afternoon | USA 1957 | Regie: Billy Wilder)


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Die junge Musikerin Ariane (Audrey Hepburn) lebt gemeinsam mit ihrem Vater (Maurice Chevalier) in einer kleinen Wohnung in Paris und ist von der Arbeit ihres Vaters einfach nur fasziniert. Der hat sich als Detektiv auf Seitensprünge spezialisiert und Ariane liebt es, heimlich in den Akten ihres Vaters zu stöbern und intime Details seiner Fälle herauszufinden. Als sie eines Tages zufällig mitbekommt, wie ein wütender Ehemann ankündigt, den rücksichtslosen Ehebrecher Frank Flannagan (Gary Cooper) umzubringen, entschließt sich Ariane dazu, den amerikanischen Playboy in seinem Hotelzimmer aufzusuchen und zu warnen. Ein Entschluss mit Folgen…

Mein Start ins Filmjahr 2012 begann mit einer klassischen Hollywood-Romanze. Und da ich schon wieder viel zu lange keinen Film mehr von Billy Wilder - der nun schon seit längerer Zeit zum Kreis meiner Lieblings-Regisseure gehört - gesehen habe, fiel die Wahl auf Liebe am Nachmittag. Der mit Audrey Hepburn, Gary Cooper und Maurice Chevalier hochkarätig besetzte Film steht in der Tradition der romantischen Hollywood-Komödien der 30er und 40er Jahre und erzählt die Geschichte des einfachen Mädchens, das sich in einen schwerreichen Playboy verliebt, auf eine herrlich unbeschwerte und wirklich federleichte Art und Weise. Die Dialoge, in meinen Augen der Kernpunkt eines jeden Wilder-Films, sind auch in dieser ersten von zahlreichen Zusammenarbeiten zwischen Billy Wilder und seinem langjährigen Co-Autor I.A.L. Diamond herrlich pointiert ausgefallen, wobei ihnen jedoch die extreme Scharfzüngigkeit und der schwarze Humor manch anderer Wilder-Filme praktisch vollkommen abgeht. Diese Scharfzüngigkeit hätte in diesem wunderbaren Film mit seinem ganz eigenen Flair und seiner einfach nur bezaubernden Audrey Hepburn aber auch irgendwie deplatziert gewirkt. Kino zum Wohlfühlen, dem man einfach nur gebannt und fasziniert folgt und das wie gemacht ist für einen trüben Sonntagnachmittag.

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Billy Wilder Audrey Hepburn Gary Cooper 1950er


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MY TUTOR


MY TUTOR MY TUTOR (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: My Tutor | USA 1983 | Regie: George Bowers)


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Der stinkfaule Bobby (Matt Lattanzi) rasselt kurz vor den Sommerferien durch die Französisch-Prüfung und wird von seinem wohlhabenden Vater (Kevin McCarthy) zum Nachsitzen in den Ferien verdonnert. Doch da es sich bei der eigens engagierten Nachhilfelehrerin Terry Green (Caren Kaye) um eine ausgesprochen attraktive, junge Frau handelt, fallen Bobby die Nachhilfestunden alles andere als schwer…

Ich habe mir definitiv schon viel zu lange nichts mehr von Crown International Pictures angesehen. My Tutor ist eine dieser typischen Teenie-Sex-Komödien aus den 80ern und erfüllt praktisch alle Erwartungen - bzw. Befürchtungen, das liegt im Auge des jeweiligen Betrachters - die man an Filme dieser Art stellen kann. Die Handlung ist strunzdoof, die schauspielerischen Leistungen nicht der Rede wert und die Laufzeit des Streifens wird praktisch von Anfang an ausschließlich mit Schauwerten gefüllt. Wer nackte Brüste sehen will, ist hier genau richtig. Denn in dieser Hinsicht lohnt sich der Streifen echt. Hauptdarstellerin Caren Kaye ist - trotz 80er-Jahre-Frisur - wirklich nett anzusehen und in weiteren kurzen Nackedei-Auftritten gibt es die ausgesprochen schnuckeligen Graem McGavin und Jewel Shepard zu bewundern. Für Freunde von Russ Meyer gibt’s dann noch Kitten Natividad als vollbusige Prostituierte und die spätere Regisseurin Katt Shea (u.a. Poison Ivy und Carrie 2 - Die Rache) ist als Schlamm-Catcherin mit von der Partie. Der Babe-Faktor passt also durchaus. :D
Weitere ungeschriebene Regel für Filme dieser Art: Es verirrt sich eigentlich immer mindestens ein verdienter Altstar in einen solchen Film - hier ist es Kevin McCarthy, der seit den 50er Jahren in so einiger Genreproduktion mitgewirkt hat - und mindestens einer der jugendlichen Darsteller wird auch über das Mitwirken im jeweiligen Film hinaus bekannt. So geschehen mit Crispin Glover, der hier sein Leinwanddebüt gab.
Wer auf diese Art von Film steht, kann also gerne mal einen Blick riskieren. Allen anderen rate ich ab.

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George Bowers Katt Shea 1980er female nudity Sexploitation Teensploitation Crown International Pictures


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LIEBE BRAUCHT KEINE FERIEN


LIEBE BRAUCHT KEINE FERIEN LIEBE BRAUCHT KEINE FERIEN (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: The Holiday | USA 2006 | Regie: Nancy Meyers)


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Amanda Woods (Cameron Diaz), eine in Los Angeles lebende Produzentin von Filmtrailern, hat die Schnauze von ihrem untreuen Freund Ethan (Edward Burns) endgültig voll und setzt diesen kurz vor Weihnachten vor die Türe. Um Ethan zu vergessen möchte Amanda irgendwo in der Einsamkeit ein paar Tage alleine für sich verbringen. Im Internet stolpert sie über ein Haustausch-Programm und das kleine Anwesen der englischen Journalistin Iris (Kate Winslet), die ebenfalls unter Liebeskummer leidet. Die beiden Frauen machen den Deal perfekt und so taucht jede in eine für sie völlig neue Welt ein...

So, noch ein kleiner Abstecher in mein diesjähriges Weihnachtsprogramm. Liebe braucht keine Ferien hab ich am zweiten Weihnachtsfeiertag angeschaut und das heißt, dass ich es langsam aber sicher tatsächlich schaffe, mit dem Filmtagebuch wieder auf den aktuellen Stand zu kommen. Hätte ich ehrlich gesagt vor 6 Wochen noch nicht für möglich gehalten. Liebe braucht keine Ferien von Regisseurin Nancy Meyers ist Wohlfühl-Kino wie es im Buche steht und passt einfach perfekt in diese Jahreszeit. Der zu Weihnachten und rund um den Jahreswechsel spielende Film ist jetzt zwar kein absolutes Highlight wie beispielsweise Tatsächlich... Liebe, der für mich der beste Weihnachtsfilm des letzten Jahrzehnts ist, wenn man sich aber einfach mal gefangen nehmen lässt und über den einen oder anderen Logikfehler hinwegsehen kann, bietet der mit Cameron Diaz, Kate Winslet, Jude Law, Jack Black und Eli Wallach einfach nur hervorragend besetzte Film nicht nur 130 Minuten lang ausgesprochen kurzweilige Unterhaltung, sondern tut einem beim Zuschauen einfach nur gut. Insbesondere die Sequenzen mit Kate Winslet und Eli Wallach sorgen immer wieder für Gänsehaut und so einige magische Momente. Wer mit romantischen Komödien sowieso nicht so viel anfangen kann, wird sich auch hier grausig abwenden, da bin ich mir sicher. Alle anderen sollten sich Liebe braucht keine Ferien für Weihnachten 2012 definitiv auf die “Watch-List“ schreiben. Es lohnt sich!

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Nancy Meyers Cameron Diaz Kate Winslet Jude Law Jack Black Eli Wallach Shannyn Sossamon Dustin Hoffman 2000er Los Angeles


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DREI MANN IN EINEM BOOT


DREI MANN IN EINEM BOOT DREI MANN IN EINEM BOOT (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Drei Mann in einem Boot | Deutschland/Österreich 1961 | Regie: Helmut Weiss)


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Die beiden Werbefachleute Harry Berg (Hans-Joachim Kulenkampff) und Jo Sommer (Walter Giller) verbringen einen Arbeitsurlaub am Bodensee, werden aber immer wieder von Fee (Ida Boros), einer aufdringlichen Ex-Freundin Harrys, gestört, die nicht wahrhaben will, dass die Beziehung zwischen ihnen beendet ist. Um Fee zu entkommen, mieten sich Harry und Jo kurzerhand ein Boot und nehmen - gutmütig wie sie sind - den ebenfalls am Bodensee seinen Urlaub mit der Familie verbringenden Georg Nolte (Heinz Erhardt) mit an Bord. Der wünscht sich nämlich nichts mehr, als ein paar entspannte Tage ohne seine Frau (Loni Heuser) zu verbringen. Doch das Trio hat die Rechnung ohne die Damenwelt gemacht. Die beiden “verlassenen“ Frauen tun sich zusammen und nehmen die Verfolgung auf…

Mal wieder ein kleiner Ausflug in die Niederungen deutscher Unterhaltung aus den 50er und 60er Jahren. Ich mag Heinz Erhardt und seine Kalauer und entsprechend kurzweilig empfand ich auch Drei Mann in einem Boot, einem dieser Paradebeispiele für Komödien aus der damaligen Zeit. Eine extrem einfach gestrickte Handlung, klischeehafte Figuren, ein paar Altherrenwitze, ein paar Gesangseinlagen - mit “harmlos“ ist das ganze noch viel zu spektakulär ausgedrückt. Obwohl ein Aspekt auch in diesem Film doch ziemlich herausgestochen ist. Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie das Frauenbild in diesen alten Schinken ausgesehen hat. Heute kann man das eigentlich nur noch milde belächeln und als charmant-naiv abtun, aber ich bin mir sicher, dass militanten Feministinnen auch bei heutiger Sichtung dieses Streifens noch gehörig der Kamm schwellen dürfte. Denn auch wenn die männlichen Protagonisten am Ende dann doch in den Armen ihrer jeweiligen Liebsten landen, was zuvor an frauenfeindlichen Sprüchen und Witzen abgefeuert wird, ist in seiner Quantität doch bemerkenswert.

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Helmut Weiss Heinz Erhardt 1960er





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