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One Night Stands und wahre Liebe


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SUNSHINE REGGAE AUF IBIZA


SUNSHINE REGGAE AUF IBIZA SUNSHINE REGGAE AUF IBIZA (DVD: Marketing, Deutschland)
(OT: Sunshine Reggae auf Ibiza | Deutschland 1983 | Regie: Franz Marischka)


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Als Landwirt Karl (Karl Dall) mit der Post eine Autogrammkarte der von ihm regelrecht angebeteten Sängerin Linda Lou (Isa Haller) bekommt, hält er diese für eine Liebeserklärung und begibt sich schnurstracks auf den Weg nach Ibiza um seine große Liebe zu finden...

Sag beim Abschied leise Servus. Dieses Motto war definitiv nichts für den früheren Schnulzen- und späteren Sexfilm-Regisseur Franz Marischka und so beendete dieser seine Karriere im Jahre 1983 mit einem Triple-Feature denkwürdiger Exploiter. Im Juli startete Die unglaublichen Abenteuer des Guru Jakob, im August war die Dirndljagd am Kilimandscharo an der Reihe und im November ließ Marischka mit Sunshine Reggae auf Ibiza die absolute Bombe platzen. Ich hatte den Streifen nun schon viele Jahre nicht mehr gesehen und das jetzige Wiedersehen war einfach nur grandios. Wie Karl Dall hier durch einen komplett sinn- und logik-befreiten Plot stolpert, wie hier in unglaublichster Art und Weise wohl wirklich alle existenten Kalauer und Karnevalsgags ohne Sinn und Verstand aneinandergereiht werden und wie hier dann zusätzlich noch Schauwert an Schauwert platziert wird, ist wirklich sagenhaft. Würde gerne mal Reaktionen von unbedarften Zuschauern beobachten, die ohne Vorkenntnis zum ersten Mal mit diesem Heuler konfrontiert werden. Das dürfte mindestens genauso unterhaltsam sein wie der Film selbst. Sunshine Reggae auf Ibiza ist pure Exploitation, ein grenzdebiler Film für die Ewigkeit den man als Freund des "schlechten Geschmacks" einfach in sein Herz schließen muss.

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Franz Marischka Olivia Pascal Bea Fiedler 1980er female nudity Lisa Film Sexploitation Karl Dall


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IMMER DIE RADFAHRER


IMMER DIE RADFAHRER IMMER DIE RADFAHRER (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Immer die Radfahrer | Deutschland/Österreich 1958 | Regie: Hans Deppe)


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In Erinnerungen schwelgend entscheidet sich Lehrer Prof. Johannes Büttner (Wolf Albach-Retty) dazu, seine beiden alten Jugendfreunde Fritz Eilers (Heinz Erhardt) und Ulrich Salandt (Hans-Joachim Kulenkampff) zu kontaktieren. Mit diesen hatte er vor gut 20 Jahren eine denkwürdige Radtour unternommen und nun möchte er dieses Abenteuer gerne wiederholen. Doch Fritz, mittlerweile erfolgreicher Unternehmer, und Ulrich, noch erfolgreicherer Schauspieler, zieren sich zunächst, sich auf den Vorschlag ihres alten Kameraden einzulassen...

Ich gebe es zu, der vor kurzer Zeit gesehene So liebt und küsst man in Tirol machte durchaus Lust auf mehr Filme dieser Art. Die Wahl fiel nun auf Immer die Radfahrer mit Heinz Erhardt. Mit Filmen dieses begnadeten Komikers kann man in meinen Augen gar nichts falsch machen. Der Streifen war aus unzähligen Sichtungen im Fernsehen während der Kindheit natürlich bestens bekannt, auch wenn ich ihn nun schon bestimmt 20 Jahre nicht mehr gesehen habe. Natürlich ist das - nüchtern und objektiv betrachtet - übelster Kitsch und auch der Wortwitz eines Heinz Erhardt wirkt mittlerweile schon arg angestaubt. Aber so waren die Filme der damaligen Zeit halt einfach und den Nerv des Publikums haben sie früher wohl ganz vorzüglich getroffen. Mir macht dieses Eintauchen in die heile Welt des 50er- und 60er-Jahre-Kinos aus Deutschland auf jeden Fall immer wieder verdammt viel Spaß und so konnte ich auch mit Immer die Radfahrer äußerst vergnügliche und kurzweilige 90 Minuten verbringen.

TRAILER:


Hans Deppe Heinz Erhardt 1950er


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MODESTY BLAISE


MODESTY BLAISE MODESTY BLAISE (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: Modesty Blaise | Großbritannien 1966 | Regie: Joseph Losey)


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Um Ölförderrechte zu verlängern ist die britische Regierung bereit, einem Scheich Diamanten im Wert von 50 Millionen Pfund zu überlassen. Doch die geplante Übergabe scheint unter keinem guten Stern zu stehen, denn Gerüchten zufolge hat der berüchtigte Diamantenräuber Gabriel (Dirk Bogarde) bereits seine Fühler nach den Diamanten ausgestreckt. Die mit allen Wassern gewaschene Superagentin Modesty Blaise (Monica Vitti) soll nun verhindern, dass Gabriel seinen Plan durchführen kann...

Irgendwo zwischen Agentenfilm, Abenteuerstreifen, Krimi, Komödie und Trash bewegt sich Modesty Blaise, eine weibliche James-Bond-Variante aus dem Jahr 1966. Der Streifen ist in allererster Linie ein Fest für die Augen, über die dürftige und auch nicht immer den Grenzen der Logik folgende Handlung muss und sollte man sich vielleicht auch besser keine großartigen Gedanken machen. Modesty Blaise ist bunt, kunterbunt sogar, und punktet mit tollen Settings, Kulissen und Kostümen, komplett überzeichneten Charakteren und einem namhaften Cast - Monica Vitti, Terence Stamp, Dirk Bogarde - der sich scheinbar komplett dazu verpflichtet hat, ein gnadenloses Overacting zu betreiben. Dazu gesellt sich noch ein herrlich grooviger Sixties-Score und fertig ist die Wundertüte. Lediglich ein bisschen arg lang geraten ist der mit einer stattlichen Laufzeit von gut 2 Stunden ausgestattete Streifen. Denn um diese adäquat zu füllen reichen die vorhandenen Schauwerte leider nicht wirklich aus und so machte sich doch zum einen oder anderen Zeitpunkt ein bisschen Langeweile breit. Ansonsten aber wirklich äußerst nett anzusehen und für Genrefreunde sicher einen Blick wert.

TRAILER:


Joseph Losey 1960er


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THE YOUNG GRADUATES


THE YOUNG GRADUATES THE YOUNG GRADUATES (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: The Young Graduates | USA 1971 | Regie: Robert Anderson)


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Kurz vor ihrem Highschool-Abschluss entscheidet sich die hübsche Mindy (Patricia Wymer) dazu, ein bisschen Abwechslung in ihr Leben zu bringen. Ihren langweiligen Freund Bill (Gary Rist) lässt sie fortan links liegen und versucht stattdessen, einen ihrer Lehrer (Tom Stewart) zu verführen...

Hab ich hier eigentlich schon mal erwähnt, dass ich die Filme aus der Crown Library vergöttere? :D Ich weiß, das ist ne ironische Frage, aber ich kann meine Vorliebe für diese Exploitation-Schmiede einfach nicht oft genug wiederholen. Auch The Young Graduates transportiert dieses wunderbare 70er-Jahre-Drive-In-Feeling auf einfach nur herrliche Art und Weise. Der Streifen dreht sich um die kurz vor dem Schulabschluss stehende Mindy Evans - gespielt von der süßen Patricia Wymer, die mich schon in dem zwei Jahre zuvor entstandenen The Babysitter begeistern konnte - die von der Abenteuerlust gepackt wird und sich, nachdem sie erst kurz zuvor einen ihrer Lehrer erfolgreich verführen konnte, gemeinsam mit einer Freundin per Anhalter auf einen Trip nach Big Sur begibt. Eine federleichte Inszenierung, ein eingängiger Soundtrack, so einige WTF-Momente und die schon angesprochene 70er-Jahre-Atmo machen aus The Young Graduates eine absolut runde Angelegenheit.

Robert Anderson Patricia Wymer Debbie Osborne 1970er female nudity Sexploitation Crown International Pictures


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SCHULMÄDCHEN-REPORT 12 - JUNGE MÄDCHEN BRAUCHEN LIEBE


SCHULMÄDCHEN-REPORT 12 - JUNGE MÄDCHEN BRAUCHEN LIEBE SCHULMÄDCHEN-REPORT 12 - JUNGE MÄDCHEN BRAUCHEN LIEBE (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Schulmädchen-Report, 12. Teil - Wenn das die Mammi wüßte | Deutschland 1978 | Regie: Walter Boos)


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Um die nächste Ausgabe ihrer Schülerzeitung mit interessanten Berichten zu füllen, suchen die zuständigen Redakteure aus eingesendeten Briefzuschriften passende Geschichten aus...

Langsam aber sicher nähere ich mich dem Ende der Schulmädchen-Report-Reihe, die sich im mittlerweile 12. Film so langsam aber sicher totzulaufen scheint. Neues gibt es lediglich von der FSK-Front zu berichten. Teil 12 ist nämlich, obwohl er auch nichts anderes zeigt wie die anderen 11 Filme zuvor, einer der wenigen Filme der Reihe, die ab 16 Jahren freigegeben wurden. Und das obwohl gleich zu Beginn eine Inzest-Episode zu "bewundern" ist. Ansonsten unterscheidet sich natürlich auch dieser Film nicht großartig von den paar Teilen davor. Ernste und komische Episoden wechseln sich ab, eingebettet in eine minimale Rahmenhandlung. Waren es in Filmen zuvor noch Lehrerkonferenzen oder eine Radioshow, in der die Geschichten zum Besten gegeben wurden, ist es nun das Treffen einer Handvoll Redakteure einer Schülerzeitung, die aus Briefzuschriften vorliest. Ein gewisser Grad an Schau- und Unterhaltungswerten ist definitiv vorhanden, die kann man aber wirklich nur dann genießen, wenn man ein Faible für Kino dieser Art hat und sich vor der Sichtung dieses Films eine ausgedehnte Schulmädchen-Report-Pause gegönnt hat. Den letzten Teil der Reihe werde ich mir wohl dann irgendwann Anfang nächsten Jahres ansehen.

Walter Boos 1970er female nudity Sequel Sexploitation Teensploitation


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POLICE ACADEMY 5 - AUFTRAG: MIAMI BEACH


POLICE ACADEMY 5 - AUFTRAG: MIAMI BEACH POLICE ACADEMY 5 - AUFTRAG: MIAMI BEACH (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Police Academy 5: Assignment: Miami Beach | USA 1988 | Regie: Alan Myerson)


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Für seine Verdienste im Polizeidienst soll Commandant Lassard (George Gaynes) in Miami mit einem Orden ausgezeichnet werden. Gemeinsam mit seinen besten Leuten (u.a. David Graf, Bubba Smith, Michael Winslow) macht er sich auf dem Weg nach Florida, um die Ehrung entgegenzunehmen. Doch als Lassard am Flughafen versehentlich seine Tasche mit der von Diamantenschmugglern vertauscht, wird aus dem eigentlich gemütlichen Betriebsausflug ein echter Kriminalfall...

Viel Neues gibt es nicht von der Police Academy-Front zu berichten. Teil 5 war damals der letzte Film, den ich noch im Kino gesehen hatte, danach hab ich mir keinen Teil mehr angesehen. Langsam aber sicher geht es mit der Reihe immer mehr abwärts. Steve Guttenberg als Mahoney ist nicht mehr dabei und fehlt an allen Ecken und Enden. Der von Matt McCoy - der übrigens aussieht wie ein junger Steve Carrell - gespielte Lassard-Neffe Nick ist leider nur ein ungenügender Ersatz und auch auf der Gag-Front haben die Macher keinen großen Einfallsreichtum mehr bewiesen. Die immer wiederkehrenden Gags sind aus den ersten vier Filmen zur Genüge bekannt und rufen höchstens noch ein Schmunzeln hervor. Als so extrem grottig wie ich den Film von meiner damaligen Kinosichtung vor über 20 Jahren in Erinnerung hatte, empfand ich ihn dann aber überraschenderweise doch nicht. Wahrscheinlich bin ich durch die ganzen Exploitation- und Trash-Sichtungen der letzten Jahre schon so "abgehärtet", dass mir selbst ein - objektiv betrachtet - wohl ziemlich mieser Streifen wie Police Academy 5 noch einen gewissen Spaß bereiten kann. Die letzten beiden Filme werd ich mir jetzt auch noch reinziehen. Mal schauen, was mich da erwartet. Ich betrete innerhalb der Reihe dann zum ersten Mal Neuland.

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Alan Myerson Leslie Easterbrook 1980er Miami Sequel


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UNDISPUTED - SIEG OHNE RUHM


UNDISPUTED - SIEG OHNE RUHM UNDISPUTED - SIEG OHNE RUHM (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: The Undisputed | Deutschland/USA 2002 | Regie: Walter Hill)


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Nach eigenen Angaben unschuldig verurteilt landet Boxchampion James Chambers (Ving Rhames) in einem Hochsicherheitsgefängnis und trifft dort auf den noch unbesiegten Knastboxer Monroe Hutchens (Wesley Snipes)...

Ja, ganz nett. Ohne großartige Höhepunkte erzählt Regisseur Walter Hill die Geschichte zweier grundverschiedener Charaktere. Auf der einen Seite der eher ruhige und besonnene Knastboxer Monroe Hutchens, gespielt von Wesley Snipes, auf der anderen Seite der großmäulige Schwergewichtsweltmeister James Chambers, gespielt von Ving Rhames, der nach eigenen Angaben unschuldig im Gefängnis landet und dort dem im Ring unbesiegten Hutchens zeigen will, wer der größere Boxer ist. Eine Mischung aus Gefängnisdrama und Sportfilm, die zwar einigermaßen gut unterhalten kann, die aber wahrscheinlich auch relativ schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwinden wird. Innerhalb der Filmographie Hills gehört seine bisher letzte Kinoproduktion wohl zu den Streifen, die man nicht unbedingt gesehen haben muss.

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Walter Hill Ving Rhames Wesley Snipes 2000er


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EBOLA SYNDROME


EBOLA SYNDROME EBOLA SYNDROME (DVD: Discotek Media, USA)
(OT: Yi boh lai beng duk | Hongkong 1996 | Regie: Herman Yau)


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Der Restaurantangestellte Kai (Anthony Wong) flüchtet - nachdem er seinen Chef und dessen Frau bestialisch ermordet hat - aus Hongkong nach Südafrika um dort unterzutauchen. Dem Restaurant-Business bleibt Kai treu und arbeitet fortan in Südafrika als Bedienung. Als er gemeinsam mit seinem neuen Chef in einem abgelegenen Dorf eine Fleischlieferung abholen soll, vergewaltigt Kai aus Langeweile eine Eingeborene und steckt sich dabei mit dem Ebola Virus an...

Hossa, ein komplett überdrehter Exploiter aus Hongkong. Regisseur Herman Yau, der ja schon für den ziemlich geschmacklosen The Untold Story verantwortlich zeichnete, hebelt auch in Ebola Syndrome sämtliche Grenzen des guten Geschmacks aus. Anthony Wong in der Hauptrolle des schmierigen Kai San läuft über die komplette Laufzeit von knapp 100 Minuten Amok und tritt jegliche Art der "political correctness" regelrecht mit Füßen. Einer dieser Filme, die bestens dazu geeignet sind, unbedarfte Zuschauer bis aufs Mark zu schockieren. Da dürfte bereits die Anfangssequenz genügen, in der Kai San mit der Frau seines Bosses schläft, von diesem erwischt, geprügelt und auf übelste Weise erniedrigt wird und dann in einem unnachahmlichen Gewaltausbruch sich seiner Haut zu wehren beginnt und die komplette Familie auslöscht. Und das ist nur der Anfang eines schier unglaublichen Films, der am Ende in einem schon fast irrsinnig zu nennenden Finale gipfelt. Zeitweise war das sogar mir schon etwas zu sehr "over the top". Und dabei ist das ganze ja eigentlich "nur" eine rabenschwarze Komödie.

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Herman Yau Anthony Wong 1990er Shocksploitation Afrika female nudity


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TODESZUG NACH YUMA


TODESZUG NACH YUMA TODESZUG NACH YUMA (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: 3:10 to Yuma | USA 2007 | Regie: James Mangold)


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Um seine Schulden loszuwerden lässt sich der einfache Farmer Dan Evans (Christian Bale) auf einen gefährlichen Auftrag ein. Er erklärt sich dazu bereit, den gefährlichen Gangster Ben Wade (Russell Crowe) in das einige Tagesritte entfernte Contention zu bringen und ihn dort in den Zug nach Yuma zu setzen, wo dem Verbrecher der Prozess gemacht werden soll. Ein ausgesprochen gefährliches Unterfangen, denn Wades Bande - angeführt von dessen rechter Hand Charlie Prince (Ben Foster) - wartet nur auf einen geeigneten Zeitpunkt, um ihren Boss zu befreien...

Der Remake-Wahn der letzten Jahre macht vor keinem Genre alt. Mit Todeszug nach Yuma hat es den Vorzeigewestern Zähl bis drei und bete von Regisseur Delmer Daves aus dem Jahr 1957 erwischt. Das Original, erstmals von mir gesichtet vor über 1,5 Jahren, ist in meinen Augen ein absolutes Genrehighlight und um so gespannter war ich, wie mir die Neuauflage gefallen würde. Gut, wenn alle Remakes eine solche Qualität hätten wie dieses hier, gäbe es wohl weit weniger am ganzen Remake-Wahn auszusetzen. Wobei James Mangold - das muss man zugeben - nicht gerade zimperlich mit der Vorlage umspringt. Von der Ruhe und der wunderbar melancholischen Atmosphäre des Originals ist hier gar nichts mehr übrig geblieben. Stattdessen liefert Mangold einen glasklaren Actionthriller im Westerngewand ab, spektakulär, rasant und sauspannend. Puristen mag es durchaus die Zornesröte ins Gesicht treiben wie hier mit der Vorlage umgesprungen wird. Ich für meinen Teil fand das Remake auf seine Art mindestens ebenso gut und sehenswert wie ich vor einigen Monaten das Original auf dessen Art für gut und sehenswert gehalten habe. Würde den Streifen jederzeit wärmstens empfehlen wollen.
Abschließend muss ich noch kurz was zur Besetzung schreiben, denn ich muss meine Begeisterung für diesen außergewöhnlich talentierten Nachwuchsschauspieler (ist er das überhaupt noch?) einfach erneut loswerden. Christian Bale und Russell Crowe sind zwei Schwergewichte, die in ihren Rollen wirklich absolut überzeugen. Wie diese beiden Superstars aber von dem wieder einfach nur grandiosen Ben Foster in der Rolle des Charlie Prince regelrecht an die Wand gespielt werden, kann ich nicht unerwähnt lassen. Ich hab das schon in meinem Eintrag zu Alpha Dog Anfang des Jahres geschrieben: Ben Foster muss über kurz oder lang einfach zu Hollywoods erster Garde gehören.

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James Mangold Russell Crowe Christian Bale Ben Foster Peter Fonda 2000er Oscar Nominee Remake


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DER SCHWARZE FALKE


DER SCHWARZE FALKE DER SCHWARZE FALKE (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Searchers | USA 1956 | Regie: John Ford)


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Nach Beendigung des Bürgerkriegs hofft der Südstaatenoffizier Ethan Edwards (John Wayne) gemeinsam mit der Familie seines Bruders auf dessen Farm in Frieden leben zu können. Doch diese Hoffnung währt nicht lange. Die Farm wird von den Komantschen überfallen und dem Erdboden gleichgemacht. Ethans Bruder, seine Frau und ihr kleiner Sohn werden ermordet aufgefunden, von den beiden Töchtern fehlt zunächst jede Spur. Als kurze Zeit später auch die ältere Tochter tot aufgefunden wird, begibt sich der von Wut und Rache getriebene Ethan gemeinsam mit seinem Neffen Martin (Jeffrey Hunter), selbst Halbindianer, auf die Suche nach den Tätern und seiner noch immer nicht gefundenen Nichte Debbie (Lana Wood / Natalie Wood). Eine Suche, die mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird...

Auch so ein Film, zu dem praktisch schon alles gesagt und geschrieben wurde. Der schwarze Falke gilt als einer der größten Western aller Zeiten und als Fords absolutes Meisterwerk. Ich selbst dürfte den Film irgendwann mal in frühester Jugend im Fernsehen gesehen haben, meine Erinnerungen an Der schwarze Falke waren allerdings gänzlich verblasst. Die jetzige Sichtung hatte - obwohl mir einige Passagen noch bekannt vorkamen - dann auch eher den Charakter einer Erstsichtung und weniger den eines Wiedersehens. Hauptdarsteller John Wayne gehörte ja nicht nur in seinen Filmen zu den Menschen mit eher reaktionärem Gedankengut und wie Regisseur John Ford hier seinen Hauptdarsteller und gleichzeitig auch langjährigen Weggefährten (die beiden haben ja doch den einen oder anderen Film gemeinsam gedreht) bzw. den von ihm gespielten Charakter Ethan Edwards in gewisser Weise "bloßstellt" ist schon bemerkenswert. Auf den ersten Blick erzählt Der schwarze Falke vielleicht nur eine typische Rachegeschichte, bei näherer Betrachtung entpuppt sich der Streifen dann aber doch als regelrechtes Plädoyer für Toleranz und Menschlichkeit. Ich bin normalerweise kein allzu großer Freund des US-Western - mir waren die dreckigen Italo-Streifen der Marke Django eigentlich immer lieber - aber Der schwarze Falke stellt definitiv eine der Ausnahmen dar und konnte mich doch sehr schnell für sich begeistern. Der Streifen macht richtiggehend Lust darauf, das heimische DVD-Regal mal nach noch ungesehenen oder in Vergessenheit geratenen US-Western abzugrasen.
Ach ja, die Tatsache, dass sich nicht nur eine Aufnahme dieses bildgewaltigen Werkes dazu eignen würde, in Großformat an diverse Wände gehängt zu werden, sollte natürlich auch nicht unerwähnt bleiben.

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John Ford John Wayne Natalie Wood Vera Miles 1950er Rache 19. Jahrhundert


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BLACK DAHLIA


BLACK DAHLIA BLACK DAHLIA (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Black Dahlia | Deutschland/USA 2006 | Regie: Brian De Palma)


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Als die beiden Polizeibeamten Bleichert (Josh Hartnett) und Blanchard (Aaron Eckhart) ihre Ermittlungen im Fall der ermordeten B-Filmschauspielerin Elisabeth Short (Mia Kirshner) aufnehmen, ahnen sie noch nicht, welch weitreichende Konsequenzen dieser Fall für die Öffentlichkeit und auch für sie selbst haben wird...

Mit Filmen von Brian De Palma kann ich eigentlich gar nichts verkehrt machen und so konnte mich auch sein Neo-Noir Black Dahlia ziemlich schnell in seinen Bann ziehen und auch in gewisser Weise begeistern. Allerdings muss ich feststellen, dass dieser Streifen - innerhalb des mir bisher bekannten Outputs von De Palma - eher zu den schwächeren Arbeiten dieses Ausnahmeregisseurs zu zählen ist. Die Geschichte fand ich jetzt nicht allzu fesselnd und auch Josh Hartnett und Hilary Swank konnten mich nicht wirklich überzeugen. Auf der Haben-Seite stehen dagegen die mal wieder ungemein attraktive Scarlett Johansson, der einfach nur grandiose Look des ganzen Films und eine ganz vorzügliche Mystery-Atmosphäre, die maßgeblichen Anteil daran hatte, dass mich Black Dahlia letztendlich dann doch ziemlich schnell für sich gewinnen konnte. Über kurz oder lang ist eine Zweitsichtung unumgänglich und ich kann mir gut vorstellen, dass der Streifen durch eine weitere Sichtung nur gewinnen kann.

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2000er Rose McGowan Hilary Swank Scarlett Johansson Josh Hartnett Brian De Palma female nudity Oscar Nominee 40er Jahre Aaron Eckhart Los Angeles Femme fatale


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LE MANS


LE MANS LE MANS (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Le Mans | USA 1971 | Regie: Lee H. Katzin)


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Ein Jahr nachdem er bei einem schweren Unfall beteiligt war, bei dem ein anderer Rennfahrer sein Leben lassen musste, kehrt Rennprofi Michael Delaney (Steve McQueen) nach Le Mans zurück um erneut am berühmten 24-Stunden-Rennen teilzunehmen und trifft dort auf die Witwe (Elga Andersen) des im Vorjahr verstorbenen Fahrerkollegen...

Bei einem Film mit Steve McQueen in der Hauptrolle kann doch eigentlich gar nichts schiefgehen, oder? Denkste, Le Mans ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Wer nicht absoluter Motorsport-Fan ist, dürfte sich bei Katzins Film ziemlich schnell zu Tode langweilen. Le Mans besteht zum größten Teil aus - zugegebenermaßen ziemlich spektakulär gefilmten - Rennszenen, die Story um den Menschen hinter dem Steuer kommt dabei viel zu kurz. Weshalb Katzin überhaupt diesen Subplot um den von McQueen gespielten Charakter - ein Jahr nach einem verheerenden Rennunfall, bei dem ein Fahrer sein Leben lassen musste, kehrt der andere beteiligte Fahrer nach Le Mans zurück um erneut am Rennen teilzunehmen und trifft dabei auf die Witwe des im Vorjahr verstorbenen Fahrers - eingeflochten hat, bleibt mir ein Rätsel. Denn verfolgt wird diese Thematik letztendlich überhaupt nicht. Dabei hätte die sich langsam entwickelnde Beziehung zwischen dem Unfallbeteiligten und der Witwe sicher einiges an Potential gehabt um den Zuschauer zu fesseln und in den Bann zu ziehen. Stattdessen wird dieser immer nur kurz aufgegriffene Ansatz jedes Mal wieder im Keim erstickt und durch nicht enden wollende Rennsequenzen gestört. Im Endeffekt ein ziemlich enttäuschender Streifen.

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1970er Steve McQueen Luc Merenda Lee H. Katzin car chase


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IM BANNE DES UNHEIMLICHEN


IM BANNE DES UNHEIMLICHEN IM BANNE DES UNHEIMLICHEN (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Im Banne des Unheimlichen | Deutschland 1968 | Regie: Alfred Vohrer)


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Bei der Beerdigung von Sir Oliver Ramsey ertönt aus dem Sarg des Verstorbenen plötzlich ein unheimliches Lachen. Als kurze Zeit später Dr. Merryl (Otto Stern), der Anwalt der Familie Ramsey, ermordet aufgefunden wird, nimmt sich Inspektor Higgins (Joachim Fuchsberger) des Falles an. Sir Cecil (Wolfgang Kieling), der Bruder von Sir Oliver, ist sogar davon überzeugt, dass sein Bruder noch lebt und für den Mord an Dr. Merryl verantwortlich ist...

Der nächste Wallace-Film aus der Farbära und wieder nahm Alfred Vohrer auf dem Regiestuhl Platz. Eine einschneidende Änderung gab es bei der Besetzung. Siegfried Schürenberg in der Rolle des Sir John scheint ab diesem Streifen nicht mehr mit von der Partie zu sein. Dessen Klamaukpart hat nun Hubert von Meyerinck als Sir Arthur inne. Ein durchaus adäquater Ersatz, von Meyerinck konnte ja bereits in Der Bucklige von Soho als durchgeknallter General Edward Perkins durchaus überzeugen. Ansonsten gibt es nicht sonderlich viel Neues zu berichten. Auch Im Banne des Unheimlichen ist ein typischer Farb-Wallace geworden. Die Atmosphäre der alten S/W-Filme kann wohl einfach nicht mehr erreicht werden, dafür punktet der Streifen aber mit einer ausgewogenen Mischung aus Spannung und Komik. Der Film ist äußerst kurzweilig geraten und die überaus negativen Stimmen, die man ja immer über die Farb-Ära zu hören bekommt, kann ich - nachdem ich ja nun doch schon einige dieser Filme gesehen habe - nicht wirklich teilen (lediglich Die blaue Hand und Der Mönch mit der Peitsche fand ich nicht so gelungen). Mir hat Im Banne des Unheimlichen Spaß gemacht, insbesondere auch aufgrund der einen oder anderen wirklich naiv-bescheuerten Idee, welche dem Film jede Menge trashigem Charme verleihen. Höhepunkt ist dabei das Make-up des von Peter Mosbacher gespielten Ramiro. Der sieht aus wie Hulk und ich fragte mich sofort, warum die ihn eigentlich grün angemalt haben. Die Erklärung folgte auf dem Fuß: Ramiro wird in einer kurzen Dialogsequenz als West-Inder vorgestellt und hat aus diesem Grund wohl einen grünen Anstrich erhalten. Einfach unglaublich!

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Pinkas Braun Joachim Fuchsberger Alfred Vohrer Ewa Strömberg 1960er London Euro Crime


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DER ÖFFENTLICHE FEIND


DER ÖFFENTLICHE FEIND DER ÖFFENTLICHE FEIND (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Public Enemy | USA 1931 | Regie: William A. Wellman)


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Die beiden besten Freunde Tom Powers (James Cagney) und Matt Doyle (Edward Woods) sind bereits als Kinder auf die schiefe Bahn geraten. Mittlerweile erwachsen, arbeiten die beiden während der Prohibitionszeit für einen der gefürchtetsten Gangsterbosse in Chicago. Während Toms Bruder Mike (Donald Cook) noch verzweifelt versucht, diesen wieder auf den richtigen Weg zu bringen, befindet sich Tom bereits mitten in einem Bandenkrieg...

William A. Wellmans Der öffentliche Feind handelt vom Aufstieg und Fall des Gangsters Tom Powers, eindringlich dargestellt von James Cagney in dessen erster, richtig großer Rolle. Die Ausstrahlung und Präsenz Cagneys ist wirklich sensationell und im Endeffekt trägt er den ganzen Film fast alleine. Jean Harlow in der Rolle des Love Interests und Edward Woods als Toms Freund und Partner Matt Doyle gehen neben Cagney fast ein bisschen unter. Entstanden in der Pre-Code-Ära, geht es in Der öffentliche Feind dann auch recht ordentlich und ziemlich kompromisslos zur Sache und insbesondere das Ende des Films kommt dem viel zitierten Schlag in die Magengrube gleich. Zudem bleibt Wellmans Gangster-Drama immer spannend und durch die Tatsache, dass sich die Handlung über mehrere Jahre erstreckt und in einer relativ kurzen Laufzeit von gerade mal 80 Minuten gebündelt wird wirkt der Film nahezu "rasant" und Gefahr aufkommender Langeweile besteht praktisch zu keinem Zeitpunkt.

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William A. Wellman James Cagney Jean Harlow 1930er Oscar Nominee Rache 10er Jahre 20er Jahre Chicago Pre Code


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FRIENDS WITH MONEY


FRIENDS WITH MONEY FRIENDS WITH MONEY (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: Friends with Money | USA 2006 | Regie: Nicole Holofcener)


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Olivia (Jennifer Aniston) ist Ende Dreißig, noch immer Single und komplett unsicher über ihre Zukunfts- und Lebensplanung. Ihren Job als Lehrerin hat sie mittlerweile aufgegeben, ihren Lebensunterhalt verdient sie sich als Putzfrau. Olivias beste Freundinnen (Catherine Keener, Joan Cusack und Frances McDormand) können über das "schwarze Schaf" in ihrer Runde nur den Kopf schütteln. Allesamt schwimmen sie regelrecht im Wohlstand und Reichtum und Olivias Probleme sind ihnen völlig fremd. Doch Olivia muss feststellen, dass ihre Freundinnen dennoch nicht wirklich zufrieden mit ihrem Leben zu sein scheinen...

Typischer Frauenfilm. Das soll jetzt nicht negativ gemeint sein, aber Friends with Money dürfte einer dieser Filme sein, vor denen die meisten männlichen Zuschauer ziemlich schnell die Flucht ergreifen dürften. Da ich prinzipiell jedem Film und jedem Genre offen gegenüberstehe und Streifen mit Jennifer Aniston in der Hauptrolle mich bisher eigentlich immer relativ gut unterhalten konnten habe ich natürlich auch Nicole Holofceners Mischung aus Drama und Romanze eine faire Chance eingeräumt. Und ich wurde - fast erwartungsgemäß - nicht enttäuscht. Das ist einer dieser Filme, von denen ich mich einfach gerne einlullen lasse. Eine simple Botschaft (Geld allein macht nicht glücklich), gute Darsteller, ein bisschen Drama und eine Portion Romantik - das alles verpackt in kurzweilige 80 Minuten und fertig ist das Wohlfühl- und Entspannungspaket in Filmform. Im Gedächtnis bleiben wird mir der Streifen wohl nicht allzu lange - dafür war das Gezeigte dann im Endeffekt doch zu belanglos. Aber zur Berieselung nach einem langen Arbeitstag taugt Friends with Money ganz vorzüglich und oft sucht man - bzw. suche ich - ja auch gar nichts anderes.

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Catherine Keener 2000er Nicole Holofcener Jennifer Aniston


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WIE MAN ERFOLG HAT, OHNE SICH BESONDERS ANZUSTRENGEN


WIE MAN ERFOLG HAT, OHNE SICH BESONDERS ANZUSTRENGEN WIE MAN ERFOLG HAT, OHNE SICH BESONDERS ANZUSTRENGEN (DVD: MGM/20th Century Fox, Deutschland)
(OT: How to Succeed in Business Without Really Trying | USA 1967 | Regie: David Swift)


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Fensterwäscher J. Pierpont Finch (Robert Morse) hat von seinem Job gehörig die Schnauze voll und entschließt sich dazu, in einem großen Unternehmen Karriere zu machen. Mit einem entsprechenden Ratgeber bewaffnet, sucht Finch das Vorstellungsgespräch, wird tatsächlich prompt eingestellt und klettert die Karriereleiter daraufhin praktisch in Lichtgeschwindigkeit empor...

Ganz nette Komödie/Satire in Musicalform. So richtig fesseln konnte mich Swifts Film allerdings nicht. Das lag insbesondere an der Tatsache, dass ich mit Robert Morse in der Hauptrolle nicht so wirklich warm wurde. Dem fehlte es einfach an einer gewissen Ausstrahlung. Aber vielleicht war das auch genauso gewollt. Denn dadurch erschien der kometenhafte Aufstieg des Fensterwäschers innerhalb der riesigen Firma auch irgendwie noch absurder und skurriler zu sein. Rein gar nichts auszusetzen gabs an den Musical-Choreographien und den Songs - und das ist bei einem Musical ja eh das Wichtigste. Die Choreos waren äußerst hübsch anzusehen und die Songs gingen allesamt ziemlich schnell ins Ohr. Und in die herrlichen Sixties-Sets hab ich mich sofort verliebt. Mit einem anderen Hauptdarsteller und einer etwas strafferen Handlung (in den gut 2 Stunden Laufzeit machten sich doch einige Längen breit) hätte mich Wie man Erfolg hat, ohne sich besonders anzustrengen wohl sogar ziemlich begeistern können. So bleibt mir der Film lediglich als hübsch anzusehende Unterhaltung in Erinnerung.

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David Swift 1960er


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FRIDA


FRIDA FRIDA (DVD: Miramax/Buena Vista, Deutschland)
(OT: Frida | Kanada/Mexiko/USA 2002 | Regie: Julie Taymor)


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Mexiko, in den 20er Jahren: Die lebenslustige Frida (Salma Hayek) wird bei einem Busunglück schwer verletzt und ist daraufhin monatelang ans Krankenbett gefesselt. Ihre Schmerzen kanalisiert sie im Malen von Bildern. Als sie ihre Arbeiten dem berühmten Maler Diego Rivera (Alfred Molina) präsentiert, ist dieser von den Bildern und von Frida selbst regelrecht fasziniert und das Aufeinandertreffen der beiden ungleichen Künstler soll den Beginn einer intensiven Beziehung markieren...

Noch ein Biopic. Ist aber eher ein Zufall, dass das nun schon der dritte Film am Stück ist, der auf dem Leben einer echten Person basiert. Muss ich mich dafür schämen, dass mir der Name Frida Kahlo vor diesem Film gänzlich unbekannt war? Ich hoffe nicht. So hab ich mir diesen Streifen auch nicht angesehen, weil es sich um eine Biographie dieser mir unbekannten mexikanischen Künstlerin handelt, sondern allein wegen der Besetzung. In der Haupt- und Titelrolle die reizende Salma Hayek, dazu Alfred Molina, Antonio Banderas, Valeria Golino, Edward Norton und Geoffrey Rush - in meinen Augen Grund genug, sich den Streifen anzusehen. Und die Geschichte der Frida Kahlo bzw. die Geschichte der Zeit, in der sie gelebt hat, konnte mich tatsächlich ziemlich schnell fesseln und faszinieren. In knapp zwei Stunden entwirft Regisseurin Julie Taymor - die ja auch für den fünf Jahre später entstandenen optischen Leckerbissen Across the Universe verantwortlich war - ein bildgewaltiges Portrait einer wahrlich außergewöhnlichen Frau in einer äußerst bewegten Zeitepoche. Als Zuschauer wird man förmlich in dieses wilde und aufregende Leben hineingezogen und die Laufzeit des Films vergeht praktisch wie im Flug. Hätte ehrlich gesagt vorher nicht gedacht, dass mich der Film doch so gut unterhalten könnte.

TRAILER:


Julie Taymor Salma Hayek Antonio Banderas Valeria Golino Edward Norton 2000er Oscar Winner Oscar Nominee 20er Jahre female nudity


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CHAPLIN


CHAPLIN CHAPLIN (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Chaplin | Frankreich/Großbritannien/Italien/USA 1992 | Regie: Richard Attenborough)


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Die Lebensgeschichte von Charles Chaplin (Robert Downey Jr.), dem vielleicht größten Komiker aller Zeiten...

Mit der Biographie Chaplin hat Regisseur Richard Attenborough ein regelrechtes Mammutwerk gestemmt. Schon allein die Besetzung des Streifens ist schier unglaublich. Bis in die kleinsten Nebenrollen ist der Film mit Stars regelrecht gespickt, wobei man natürlich auch konstatieren muss, dass einige von ihnen, wie beispielsweise David Duchovny, zum Entstehungszeitpunkt des Streifens sicher noch nicht ihren heutigen Status innehatten. Ob der Film dem Tramp nun tatsächlich gerecht wird - ich weiß es nicht und kann es auch nicht wirklich beurteilen. Dafür habe ich mich persönlich bisher einfach zu wenig mit Chaplin und seinen Filmen auseinandergesetzt (ein Versäumnis das auch irgendwann mal nachgeholt werden muss). Attenborough hat es mit seinem Film auf jeden Fall ohne größere Probleme geschafft, mich weit über 2 Stunden zu fesseln und zu faszinieren und reges Interesse am Leben und Wirken des Charles Chaplin zu wecken. Und da ich jetzt einfach mal davon ausgehe, dass insbesondere dieses Wecken von Interesse eine der Hauptintentionen eines jeden Biopics sein sollte, kann ich nur sagen: Mission erfüllt!

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DAS STREBEN NACH GLÜCK


DAS STREBEN NACH GLÜCK DAS STREBEN NACH GLÜCK (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: The Pursuit of Happyness | USA 2006 | Regie: Gabriele Muccino)


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San Francisco, Anfang der 80er Jahre: Chris Gardner (Will Smith) ist nicht gerade vom Glück verfolgt. Praktisch sein ganzes Geld hat er in eine neuartige medizinische Apparatur gesteckt, der Abverkauf der erworbenen Geräte verläuft allerdings mehr als schleppend. Es ist eher seine Frau Linda (Thandie Newton), die die Familie mit schlecht bezahlten Jobs gerade so über Wasser hält. Als Chris eines Tages auch noch von Thandie verlassen wird, steht er gemeinsam mit seinem kleinen Sohn (Jaden Smith) am Abgrund und landet auf der Straße. Der unbezahlte Praktikantenjob bei einem angesehenen Börsenmakler scheint nun Chris' einzige Chance zu sein. Kann er dort überzeugen, besteht für ihn die realistische Möglichkeit einer Festanstellung...

Vorlage für Das Streben nach Glück ist die wahre Geschichte des Chris Gardner, der sich - am finanziellen Abgrund stehend - aus eigener Kraft wieder nach oben gearbeitet hat. Eine Geschichte wie gemacht für großes Schauspieler- und Gefühlskino. Zu Will Smith kann man stehen wie man will, in der Rolle des Chris Gardner konnte er in meinen Augen absolut überzeugen und heimste für seine Leistung fast folgerichtig eines entsprechende Oscar-Nominierung ein. Als Filmsohn wurde zudem Smiths echter Sohn Jaden besetzt und so stimmt die Chemie zwischen den beiden auf der großen Leinwand schon fast zwangsläufig. Großes Drama, große Gefühle, viele Gänsehautmomente - man muss sich auf Filme dieser Art wohl einfach einlassen können. Wer das nicht kann, wird lauthals "unerträglicher Kitsch" schreien, wer es kann, wird mit einem wunderbaren Feel-Good-Movie belohnt.

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Gabriele Muccino Will Smith Thandie Newton 2000er Oscar Nominee 80er Jahre San Francisco


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SO LIEBT UND KÜSST MAN IN TIROL


SO LIEBT UND KÜSST MAN IN TIROL SO LIEBT UND KÜSST MAN IN TIROL (DVD: DeAgostini, Deutschland)
(OT: So liebt und küsst man in Tirol | Deutschland 1961 | Regie: Franz Marischka)


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Der Kramerwirt (Oskar Sima) ist schon lange Zeit scharf auf die oben am Berg gelegene Pension der Thesi Gruber (Monika Dahlberg). Doch die weigert sich beharrlich an ihn zu verkaufen. Mit Hilfe seines Angestellten Alois (Beppo Brem) versucht der Kramerwirt nun, Thesi aus dem Geschäft zu drängen. Auf den ersten Blick sogar mit Erfolg. Es wollen einfach keine Gäste mehr in Thesis Pension absteigen. Doch der Kramerwirt hat die Rechnung ohne Thesis Freundin Petra (Vivi Bach) gemacht. Die startet kurzerhand eine Werbekampagne und unter dem Motto "So liebt und küsst man in Tirol" beginnt sich Thesis Pension langsam aber sicher wieder mit Gästen zu füllen...

Auf Regisseur Franz Marischka und seine leicht bekömmlichen Musikkomödien aus den frühen 60er Jahren ist Verlass. Nach Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehn und Allotria in Zell am See ist So liebt und küsst man in Tirol nun bereits der dritte Film dieser Art, den ich mir von diesem Regisseur - der übrigens in den 70er Jahren dann eher im Sex-Film-Genre beheimatet war und zum Abschluss seiner Karriere den unglaublichen Heuler Sunshine Reggae auf Ibiza zu verantworten hatte - ansehe und auch dieser Streifen konnte mich mit seiner einfachen Mischung aus Musiknummern, netten Gags und ein bisschen Romantik bestens unterhalten. Ein paar der großen Namen deutscher Kinounterhaltung aus der damaligen Zeit geben sich auch hier die Ehre: Beppo Brem, Eddi Arent, Harald Juhnke, Adrian Hoven und die wirklich unglaublich schnuckelige Vivi Bach sind mit von der Partie und machen allein durch ihre Präsenz aus dem Streifen eine ausgesprochen kurzweilige Angelegenheit.

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Franz Marischka Eddi Arent Harald Juhnke 1960er


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LICHT IM DUNKEL


LICHT IM DUNKEL LICHT IM DUNKEL (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: The Miracle Worker | USA 1962 | Regie: Arthur Penn)


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Durch eine Hirnhautentzündung hat Helen Keller (Patty Duke) in ihrem zweiten Lebensjahr sowohl ihr Hör- als auch ihr Sehvermögen verloren. Ihre Eltern (Victor Jory und Inga Swenson) sind mit ihrer Tochter komplett überfordert, die - unfähig sich zu verständigen - mehr und mehr zu unkontrollierbaren Wutausbrüchen neigt. In ihrer Verzweiflung wenden sich die Eltern an das Perkins-Institut für Blinde, welches daraufhin die Lehrerin Annie Sullivan (Anne Bancroft) zur Familie Keller schickt...

Die Verfilmung der wahren Geschichte der taubblinden Helen Keller ist großes Schauspielkino und definitiv kein Film, den man sich mal so nebenbei ansehen kann. Das tragische Schicksal der kleinen Helen und ihrer Familie liegt ziemlich schwer im Magen und verlangt dem Zuschauer einiges ab. Die schauspielerischen Leistungen von Anne Bancroft in der Rolle der Annie Sullivan und von Patty Duke in der Rolle der Helen Keller sind dabei schon fast beängstigend gut. Beide wurden für ihre Leistung fast folgerichtig mit dem Oscar für die beste Haupt- (Bancroft) bzw. beste Nebenrolle (Duke) belohnt. Wie gesagt, keine leichte Kost, aber dafür ein äußerst berührender und mitreißender Film - unbedingt sehenswert.

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Anne Bancroft Arthur Penn 1960er Oscar Winner Oscar Nominee 19. Jahrhundert


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VERONICA MARS - STAFFEL 3


VERONICA MARS - STAFFEL 3 VERONICA MARS - STAFFEL 3 (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Veronica Mars: Season 3 | USA 2006/2007 | Idee: Rob Thomas)


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Auch in ihrem ersten Jahr am College muss Nachwuchsdetektivin Veronica Mars (Kristen Bell) wieder eine ganze Reihe an kniffligen Rätseln lösen. Dieses Mal ist sie zunächst einem brutalen Vergewaltiger auf der Spur, der seine Opfer mit KO-Tropfen im Alkohol betäubt und ihnen anschließend die Haare rasiert. Dann gilt es Licht in einen merkwürdigen Selbstmordfall zu bringen und letztendlich muss Veronica auch noch in einer sehr persönlichen Angelegenheit tätig werden...

Die Zeit an der Highschool ist vorbei, das erste Jahr am College ist angebrochen. Für Veronica hat sich gar nicht so viel geändert. Auch am College gibt es jede Menge kleinerer und größerer Fälle aufzuklären. Der Zuschauer bekommt ein paar neue Charaktere präsentiert, ohne sich jedoch von allzu vielen alten Bekannten verabschieden zu müssen. Insgesamt betrachtet ist diese dritte Staffel vielleicht ein bisschen schwächer ausgefallen als die beiden Staffeln zuvor. Das liegt vor allem daran, dass es hier nicht nur einen großen Fall gibt, den es über eine komplette Staffel hinweg zu lösen gilt, sondern insgesamt drei größere Fälle, die nacheinander aufgeklärt werden. So baut sich nicht eine große Spannungskurve auf, die letztendlich im Finale gipfelt, sondern es gibt insgesamt drei größere Spannungskurven, die nacheinander aufgebaut werden müssen und dann abgeschlossen werden. Aber das ist wirklich Kritik auf extrem hohem Niveau, denn alle sonstigen Zutaten, die die ersten beiden Staffeln so großartig gemacht haben, sind auch hier vorhanden. Praktisch alle Darsteller sind einfach nur grandios, die Dialoge sind zum Niederknien, die Mischung aus Spannung, Mystery, Drama und komischen Anteilen passt wieder mal wie die Faust aufs Auge und über fehlende Überraschungen während der Staffel kann man sich auch nicht beklagen. Dazu kommt dann wieder mal ein einfach nur perfekter Soundtrack und - das habe ich bei meinen Einträgen zu den vorherigen Staffeln ganz vergessen zu erwähnen - unzählige Hommagen an verschiedene Filme. Als Beispiel sei einfach mal nur dieses herrliche Pulp Fiction-Zitat aus der Episode Un-American Graffiti genannt.
Warum diese grandiose Serie nach der dritten Staffel abgesetzt wurde wissen wohl nur die Götter und ganz offensichtlich ein hochgradig bescheuertes Publikum, welches die großen Qualitäten von Veronica Mars nicht zu schätzen wusste und einfach nicht mehr eingeschaltet hat. Staffel 4 war schon in Planung und hätte die Nachwuchsdetektivin dann beim FBI ermitteln lassen. Ein Jammer, dass das nicht verwirklicht wurde. Wenn ich daran denke, dass mittelmäßiger Kram wie Charmed über ganze 8 Staffeln Erfolg hat und sein Publikum findet und eine Serie wie Veronica Mars nach nur 3 Staffeln in die ewigen Jagdgründe geschickt wird, geht mir regelrecht das sprichwörtliche Messer in der Tasche auf.

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Rob Thomas Kristen Bell Charisma Carpenter 2000er


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MITTERNACHTSSPITZEN


MITTERNACHTSSPITZEN MITTERNACHTSSPITZEN (DVD: UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Midnight Lace | USA 1960 | Regie: David Miller)


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Die frisch verheiratete Amerikanerin Kit Preston (Doris Day) lebt gemeinsam mit ihrem Ehemann Tony (Rex Harrison) in London und wird eines Tages auf dem Nachhauseweg im Nebel von einer unheimlichen Stimme bedroht. Diese teilt ihr mit, dass Kit bald sterben werde. Ihr Mann tut diesen Vorfall als Streich ab. Als Kit jedoch kurze Zeit später auch noch anonyme Drohanrufe erhält, wird das Nervenkostüm der jungen Frau immer dünner. Verzweifelt wendet sie sich an die Polizei. Doch die schenkt ihr - ebensowenig wie ihr Ehemann - einfach keinen Glauben...

Doris Day mal in einer eher ungewohnten Rolle. Hier ist sie nicht die souveräne Mutter der Nation, die - hinter dem Herd stehend - die komplette Familie managt, sondern das Opfer eines Psychopathen, der sie langsam in den Wahnsinn treiben will. Der Streifen erinnert stark an die Thriller von Alfred Hitchcock und früher hab ich Millers Mitternachtsspitzen auch immer für einen Hitchcock-Film gehalten. Die Spannung baut sich langsam auf und entlädt sich letztendlich in einem überraschenden Finale. Mit Doris Day, Rex Harrison, John Gavin, Myrna Loy und Roddy McDowall ist Mitternachtsspitzen zudem ganz vorzüglich besetzt und bietet mit seinen überzeugenden Darstellern und seinem spannenden Plot somit beste Unterhaltung. Ein kleines Juwel, welches sich vor der fast übermächtig scheinenden Konkurrenz aus dem Hause Hitchcock wahrlich nicht zu verstecken braucht.

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David Miller Doris Day Myrna Loy Roddy McDowall 1960er London Oscar Nominee


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POLICE ACADEMY 4 - UND JETZT GEHT'S RUND!


POLICE ACADEMY 4 - UND JETZT GEHT'S RUND! POLICE ACADEMY 4 - UND JETZT GEHT'S RUND! (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Police Academy 4: Citizens on Patrol | USA 1987 | Regie: Jim Drake)


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Der mittlerweile schon leicht senile Commandant Lassard (George Gaynes) kommt auf die glorreiche Idee, einfache Bürger ohne jegliche Qualifikation in den Polizeidienst einzubinden. Und so haben Mahoney (Steve Guttenberg) und seine Kollegen (u.a. Bubba Smith, Michael Winslow und David Graf) schon bald eine sich vollkommen überschätzende Meute von Zivilisten am Hals...

So, nachdem ich innerhalb relativ kurzer Zeit nun die ersten vier Teile der Reihe gesehen habe, muss ich feststellen, dass mich meine wagen Erinnerungen an die Filme doch in einer Hinsicht getäuscht haben. Nicht Teil 2, sondern dieser vierte Teil hier ist der bisher schwächste Streifen der Reihe. Der Film ist im Endeffekt nur ein relativ müder Abklatsch von Teil 1 und 3. Wie bereits im direkten Vorgänger sind die ehemaligen Auszubildenden nun die Ausbilder und so dürfen sich Mahoney - der mit der damals noch relativ unbekannten Sharon Stone wieder einen Love Interest zur Seite bekommen hat -, Hightower, Jones, Tackleberry & Co. mit wild gewordenen Bürgern auseinandersetzen, die der Meinung sind, in den Polizeidienst eintreten zu müssen. Das ist zwar durchaus noch alles ganz nett anzusehen und auch relativ kurzweilig geraten, aber echte Höhepunkte - wie sie in den ersten drei Filmen zu sehen waren - sind doch relativ rar gesät. Der größte Pluspunkt des Streifens ist die Rückkehr des G.W. Bailey als Captain Harris, der gemeinsam mit seinem kongenialen Deppenpartner Proctor - wieder mal einfach nur herrlich bescheuert gespielt von Lance Kinsey - für die meisten Lacher sorgt.
Da dieser Film für so manche "regular cast member" der letzte Police Academy-Auftritt sein sollte und meine Erinnerung an den folgenden fünften Teil alles andere als positiv sind, sehe ich den noch drei folgenden Streifen nicht gerade mit großen Hoffnungen entgegen.

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Jim Drake Steve Guttenberg Sharon Stone Leslie Easterbrook 1980er Sequel


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P2 - SCHREIE IM PARKHAUS


P2 - SCHREIE IM PARKHAUS P2 - SCHREIE IM PARKHAUS (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: P2 | USA 2007 | Regie: Franck Khalfoun)


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Selbst am Weihnachtsabend verlässt die pflichtbewusste Angela (Rachel Nichols) als Letzte das Büro. In der Tiefgarage angelangt muss sie jedoch feststellen, dass ihr Auto nicht mehr anspringt. Angela sitzt fest und wendet sich in ihrer Not an den Parkwächter Thomas (Wes Bentley), nicht ahnend, dass dieser für ihre Misere verantwortlich ist...

Ganz netter Beitrag zur aktuellen Horrorwelle. P2 erfüllt praktisch alle Erwartungen - sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. Die Hauptfiguren könnten gar nicht klischeehafter bezeichnet sein und die Aktionen des Opfers auf der Flucht vor dem Peiniger sind - ganz horrorfilmtypisch - größtenteils einfach nur bescheuert. Auf der anderen Seite überzeugt Khalfouns Film aber auch mit einem nicht zu verachtenden Maß an Spannung und einigen herrlich derben Härten und Gewaltspitzen. Gefahr aufkommender Langeweile bestand während der kompletten Laufzeit eigentlich in keinster Weise und das ist für Filme dieser Art ja definitiv ein Qualitätsmerkmal. Ich hab in den letzten Jahren schon weitaus schwächere Genrebeiträge gesehen und spreche aus diesem Grund für P2 eine vorsichtige Empfehlung aus. Wer über die klischeehaften Charaktere und Aktionen derselben hinwegsehen kann, wird mit einem äußerst unterhaltsamen "Nailbiter" belohnt.

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Franck Khalfoun 2000er car chase New York


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DER ZAUBERER VON OZ


DER ZAUBERER VON OZ :love: DER ZAUBERER VON OZ :love: (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Wizard of Oz | USA 1939 | Regie: Victor Fleming/Mervyn LeRoy/King Vidor)


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Wegen eines Wirbelsturms wird die kleine Dorothy (Judy Garland) gemeinsam mit ihrem Hund Toto ins zauberhafte Oz befördert. Dort muss sie sich auf einen beschwerlichen Weg zum Zauberer von Oz machen, der ihr als einziger helfen kann, wieder ins heimische Kansas zu gelangen...

Mit der Erstsichtung von Der Zauberer von Oz konnte ich nun endlich eine weitere, wirklich gravierende, filmische Bildungslücke schließen. Zu solchen unbestrittenen Klassikern dann überhaupt etwas Sinnvolles zu schreiben, fällt schwer. Ist doch wahrscheinlich eh schon alles gesagt und geschrieben worden. Mir ist es mit dem Streifen genauso gegangen, wie unzähligen Anderen wohl zuvor auch schon. Ich wurde komplett verzaubert und es war mir eine wahre Freude, Dorothy auf ihrer Reise durch Oz zu begleiten. Der Film ist pure Magie, ein einziges Fest für Augen und Ohren und mit einer Unmenge an magischen Momenten ausgestattet. Ein Meisterwerk, keine Frage!

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Victor Fleming Mervyn LeRoy King Vidor Judy Garland 1930er Oscar Winner Oscar Nominee


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AMERICAN DREAMZ - ALLES NUR SHOW


AMERICAN DREAMZ - ALLES NUR SHOW AMERICAN DREAMZ - ALLES NUR SHOW (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: American Dreamz | USA 2006 | Regie: Paul Weitz)


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Gepusht von ihren ehrgeizigen Mutter (Jennifer Coolidge) versucht White-Trash-Püppchen Sally Kendoo (Mandy Moore) praktisch alles, um bei "American Dreamz", der angesagtesten Talentshow im TV mit dem schmierigen Moderator Martin Tweed (Hugh Grant), als Sieger hervorzugehen. Doch die Konkurrenz ist groß. Unter anderem muss sie sich gegen den Iraki Omer (Sam Golzari) durchsetzen, der eher durch Zufall in der Show gelandet ist, einst in einem Terrorcamp ausgebildet wurde und nun dazu benutzt werden soll, bei der Entscheidungsshow den dort in der Jury sitzenden US-Präsidenten (Dennis Quaid) mit einem Sprengsatz ins Jenseits zu befördern...

American Pie-Regisseur Paul Weitz knöpft sich in American Dreamz die scheinbar überall auf der Welt wie aus dem Boden schießenden Talentshows vor und startet eine herrlich schwarzhumorige Attacke gegen diese Art des Unterhaltungsfernsehens. Der normalerweise auf Rollen der Marke "Schwiegermutters Liebling" abonnierte Hugh Grant ist hier mal völlig gegen den Strich besetzt und darf sich als schmieriger Showmoderator richtiggehend austoben. Und er hat sichtlich Spaß dabei. Grandios auch Dennis Quaid als komplett überforderter US-Präsident und Willem Dafoe (mit Glatze und Haarkranz!) in der Rolle des Chefberaters des Präsidenten. Aber auch die anderen Haupt- und Nebendarsteller wie Mandy Moore, Jennifer Coolidge, Chris Klein und insbesondere Sam Golzari als Terrorist/Showstar wider Willen sollen nicht unerwähnt bleiben. Denn auch sie haben einen verdammt großen Anteil am Gelingen des Streifens. Vielleicht hätte American Dreamz in letzter Konsequenz sogar noch ein kleines bisschen bissiger sein dürfen, aber wahrscheinlich wollte man dem Publikum allzu heftige Bösartigkeiten dann doch nicht zumuten. Unterm Strich bleiben ja auch so noch genügend Seitenhiebe auf das Showbusiness übrig und das der Streifen zu zimperlich mit seinem Thema umgeht, kann man ihm definitiv nicht vorwerfen.

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2000er Willem Dafoe Dennis Quaid Hugh Grant Paul Weitz


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FLAMING STAR - FLAMMENDER STERN


FLAMING STAR - FLAMMENDER STERN FLAMING STAR - FLAMMENDER STERN (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Flaming Star | USA 1960 | Regie: Don Siegel)


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Nach dem Tod seiner Frau heiratete der Farmer Sam Burton (John McIntire) einst die Kiowa-Indianerin Neddy (Dolores del Rio). Deren gemeinsamer Sohn Pacer (Elvis Presley) und Sams Sohn Clint (Steve Forrest) aus erster Ehe müssen sich, als es eines Tages zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Kiowas und weißen Siedlern kommt, entscheiden, auf welcher Seite sie stehen. Eine Entscheidung, welche die gesamte Familie zu zerreißen droht...

Mal ein anderer Film mit dem King. Aber mit Don Siegel auf dem Regiestuhl habe ich auch nicht das typische Elvis-Vehikel erwartet. Flaming Star ist von der typischen Leichtig- und Harmlosigkeit der mir bisher bekannten Elvis-Filme meilenweit entfernt. Das fängt schon damit an, dass auf die obligatorischen Musik-Nummern fast vollständig verzichtet wurde. Gesungen wird nur in den ersten paar Minuten, danach geht es mit dem Indianerangriff auf die weiße Siedlerfamilie äußerst ernsthaft und auch - in einem gewissen Maße - ziemlich heftig zur Sache. Großartige Identifikationsfiguren sind auch Mangelware. Als Zuschauer kann man sich praktisch weder auf die Seite der Indianer, noch auf die Seite der Weißen schlagen, da die Vorgehensweisen beider Seiten absolut fragwürdig sind. Es wird bei Sichtung des Films ziemlich schnell klar, dass die zwischen die Fronten geratene und dadurch zerrissene Familie einem ausgesprochen tragischen Schicksal entgegenzusteuern scheint und es am Ende kein Happy End geben wird. Kann mir gut vorstellen, dass dieser Film so manchem unbedarften Elvis-Fan seinerzeit ziemlich übel aufgestoßen sein dürfte. Von der strahlenden Heldenfigur der sonstigen Elivs-Filme ist hier nämlich rein gar nichts zu sehen.

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Don Siegel Elvis Presley 1960er


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PARISER LUFT


PARISER LUFT PARISER LUFT (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Cette sacrée gamine | Frankreich 1956 | Regie: Michel Boisrond)


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Weil falsche Dollarnoten in einem Pariser Nachtclub auftauchen, muss sich Nachtclubbesitzer Paul Latour (Bernard Lancret) kurzerhand absetzen, um seine Unschuld beweisen zu können. Zuvor bittet er jedoch noch seinen Nachtclubsänger Jean Clery (Jean Bretonnière) um einen kleinen Gefallen. Clery soll sich um Latours frühreife Tochter Brigitte (Brigitte Bardot) kümmern und diese für eine gewisse Zeit bei sich aufnehmen. Clery erklärt sich zu diesem Freundschaftsdienst bereit, nicht ahnend, dass die kesse Brigitte schon bald sein komplettes Leben auf den Kopf stellen wird...

Herrlich unbekümmert und mit einer richtiggehend erfrischenden Leichtigkeit inszeniert erzählt Pariser Luft von Regisseur Michel Boisrond die Geschichte eines Mannes, der sich zu einem auf den ersten Blick harmlosen Gefallen überreden lässt und sich dadurch das komplette Chaos in sein Leben holt. Bestens aufgelegte Schauspieler, viel Situationskomik, eine sexy Brigitte Bardot - auch wenn sie von ihrem unglaublichen Sex-Appeal in ihren späteren Filmen wie beispielsweise Viva Maria! noch ein gutes Stück entfernt ist - und der rasant vorgetragene und mit einigen Wendungen ausgestattete Plot machen Pariser Luft zu einer kurzweiligen und verdammt spaßigen Angelegenheit. Einziger Wermutstropfen ist die etwas sehr übersichtliche Laufzeit von gerade mal knapp 80 Minuten - ich hätte dem bunten Treiben gerne noch ein Stück länger zugesehen.

TRAILER:


Michel Boisrond Brigitte Bardot 1950er Paris


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SUPERMEN DÖNÜYOR


SUPERMEN DÖNÜYOR SUPERMEN DÖNÜYOR (DVD: Onar Films, Griechenland)
(OT: Süpermen dönüyor | Türkei 1979 | Regie: Kunt Tulgar)


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Völlig unerwartet muss sich der unscheinbare Tayfun (Tayfun Demir) damit auseinandersetzen, dass er gar kein Mensch ist, sondern von einem fernen Planeten stammt und unter der Sonne der Erde über übermächtige Kräfte verfügt. Aus Tayfun wird Süpermen...

Wie kann man die Seherfahrung von Karate, Küsse, blonde Katzen noch toppen? Indem man gleich im Anschluss die türkische Variante von Superman einlegt. Was für ein Double Feature! Süpermen Dönüyor ist Guerilla-Filmmaking allererster Güte. Trash in Reinform, den man - ein entsprechendes Faible für Filme dieser Art vorausgesetzt - einfach in sein Herz schließen muss. Hier hatte wohl so gut wie keiner der Beteiligten einen wirklich Plan bzw. eine Strategie von dem, was da vor oder hinter der Kamera getan werden muss, dafür dürften aber alle der Beteiligten einen riesigen Spaß bei der Verwirklichung dieses filmischen Gesamtkunstwerks gehabt haben. Die Story wurde vom US-Vorbild geklaut, ebenso der Score, welcher aus Williams' original Superman-Score und verschiedenen anderen, insbesondere aus Bond-Filmen stammenden Musikstücken besteht, sämtliche Darsteller überzeugen durch ein absolut extremes Overacting und über Sets, Ausstattung oder Effekte legen wir lieber mal den Deckmantel des Schweigens. Muss man gesehen haben, um es zu glauben und wer nach der Sichtung diesen unglaublich sympathischen und kindlich-naiven Blödsinn nicht in sein Herz schließen kann, hat wohl ein Herz aus Stein.

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Kunt Tulgar 1970er Turksploitation





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