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One Night Stands und wahre Liebe


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SAW IV


SAW IV SAW IV (DVD: Lionsgate, USA)
(OT: Saw IV | Kanada/USA 2007 | Regie: Darren Lynn Bousman)


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Obwohl Jigsaw (Tobin Bell) tot ist, gehen dessen Spielchen munter weiter. Opfer ist dieses Mal Lt. Rigg (Lyriq Bent), ein Kollege des von Jigsaw entführten Detective Matthews (Donnie Wahlberg), der einen ausgeklügelten Parcours überwinden muss um das Leben von Matthews zu retten...

So, allerspätestens mit diesem Teil verabschieden sich die Macher gänzlich vom Gelegenheitsseher und wenden sich ausschließlich an die Fans der Reihe. Denn wer die ersten drei Teile nicht gesehen hat, wird hier definitiv nur noch Bahnhof verstehen und insbesondere den mittlerweile ja schon obligatorischen Twist am Ende überhaupt nicht verstehen können. Der von Tobin Bell verkörperte Jigsaw ist zwar mittlerweile über den Jordan gegangen, dessen Spielchen werden aber trotzdem munter fortgeführt und auch Tobin Bell ist in diversen Rückblenden, die weiteres Licht ins Dunkel der Reihe bringen sollen, wieder mit von der Partie. Vom Grundprinzip unterscheidet sich dieser Film in keinster Weise von den Vorgängern. Wieder muss ein ausgewähltes Opfer bestimmte Aufgaben bewältigen, die ihm so einiges abverlangen. Die Fallen sind wieder durchaus einfallsreich geraten und über fehlendes Ekelpotential kann man sich sicher auch nicht beschweren. Qualitativ stagniert die Reihe mittlerweile auf solidem Unterhaltungsniveau. Das Gezeigte reißt einen definitiv nicht mehr wirklich vom Hocker, Langeweile kommt aber glücklicherweise auch zu keinem Zeitpunkt auf.

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Darren Lynn Bousman Tobin Bell Betsy Russell Dina Meyer 2000er Rache Sequel Torture Porn


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DIE CAINE WAR IHR SCHICKSAL


DIE CAINE WAR IHR SCHICKSAL DIE CAINE WAR IHR SCHICKSAL (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: The Caine Mutiny | USA 1954 | Regie: Edward Dmytryk)


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Nach seinem Abschluss an der Militärakademie wird der junge und noch unerfahrene Willis Keith (Robert Francis) zu Zeiten des 2. Weltkriegs der praktisch aus lauter alten Haudegen (u.a. Van Johnson, Fred MacMurray, José Ferrer) bestehenden Schiffscrew der Caine zugewiesen. Insbesondere mit der scheinbar allzu lässigen Einstellung des Kapitäns Challee (E.G. Marshall) hat Keith seine Probleme und ist aus diesem Grund zunächst sehr erfreut, als Challee durch den strengeren Lt. Cmdr. Queeg (Humphrey Bogart) ersetzt wird. Doch Queeg beginnt schon sehr bald damit - insbesondere in Drucksituationen - bedenkliche Eigenheiten zu entwickeln...

So, gleich noch einen weiteren, mir ebenfalls bis jetzt unbekannten Klassiker hinterher geschoben. Mit Filmen dieser Art kann ich wohl wirklich praktisch gar nichts falsch machen. Auch Die Caine war ihr Schicksal ist wieder ein leuchtendes Beispiel für großes Schauspielkino, spannend und packend inszeniert. In Edward Dmytryks Mischung aus Kriegs- und Justizdrama geht es um die Frage um blinden, militärischen Gehorsam und dessen Folgen bzw. den Folgen der Nichtbeachtung desselben. Der Film lebt natürlich hauptsächlich von seinen großartigen Darstellern. Humphrey Bogart als etwas seltsamer Captain, Robert Francis als zunächst übereifriger Neuankömmling an Bord der Caine sowie Van Johnson und Fred MacMurray als erfahrene Haudegen überzeugen in ihren Rollen allesamt auf ganzer Linie und machen somit aus Die Caine war ihr Schicksal wahrlich ein im Gedächtnis bleibendes Filmerlebnis,

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Edward Dmytryk Humphrey Bogart Lee Marvin 1950er Oscar Nominee 2. Weltkrieg


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DIE 12 GESCHWORENEN


DIE 12 GESCHWORENEN :love: DIE 12 GESCHWORENEN :love: (DVD: MGM/Sony, Deutschland)
(OT: 12 Angry Men | USA 1989 | Regie: Sidney Lumet)


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Der Schuldspruch der Jury in einem offensichtlich eindeutigen Mordprozess scheint reine Formsache zu sein. Als sich die zwölf Geschworenen zurückziehen, wird ein schnelles Urteil erwartet. Doch der Geschworene Nr. 8 (Henry Fonda) plädiert trotz der scheinbar erdrückenden Beweise gegen den Angeklagten auf unschuldig und da der Urteilsspruch einstimmig ergehen muss, steht den zwölf Geschworenen eine längere Diskussionsrunde bevor als ursprünglich von den meisten von ihnen erwartet...

Wieder mal ein Film, bei dem man als Filmfan eigentlich gar nicht öffentlich zugeben darf, dass man ihn erst jetzt zum ersten Mal gesehen hat. Ich stehe zu dieser bisherigen Verfehlung und freue mich viel mehr darüber, eine weitere wichtige Bildungslücke in Sachen Film geschlossen zu haben. Über solche unbestrittenen Klassiker dann überhaupt etwas zu schreiben fällt mir immer sehr schwer. Mit Die 12 Geschworenen hat Regisseur Sidney Lumet definitiv ein mehr als beeindruckendes Leinwanddebüt abgeliefert. Wie er es schafft, auf engstem Raum den Zuschauer über die komplette Laufzeit zu fesseln ist wahrlich meisterhaft. Das ist fast schon übermenschlich großes Schauspielerkino in wirklich absoluter Perfektion. Ein Film, der seinen Meisterwerk-Status mit jeder Kameraeinstellung, jeder Mimik seiner durch die Bank grandiosen Schauspieler, jeder Dialogzeile und wirklich jeder Sekunde seiner Laufzeit absolut verdient hat. Ich verneige mich.

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Sidney Lumet Henry Fonda Martin Balsam 1950er Oscar Nominee


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TANGO & CASH


TANGO & CASH TANGO & CASH (DVD: Warner, Australien)
(OT: Tango & Cash | USA 1989 | Regie: Andrey Konchalovskiy)


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Um sich die beiden ungleichen und sich auch nicht gerade wohlgesonnenen Cops Tango (Sylvester Stallone) und Cash (Kurt Russell) vom Halse zu schaffen, lässt sie Gangsterboss Yves Perret (Jack Palance) in eine ausgeklügelte Falle laufen. Tango und Cash werden selbst des Drogenhandels und Mordes verdächtigt, unschuldig verurteilt und landen im Gefängnis. Doch Perret hat die Rechnung ohne Tango und Cash gemacht. Die beiden raufen sich zusammen und haben fortan nur noch ein Ziel: Ihre Namen reinzuwaschen und Perret endgültig das Handwerk zu legen...

Tango & Cash ist sicher alles andere als ein Höhepunkt des Actionfilms und gerade im direkten Vergleich mit namhafter Action-Konkurrenz der damaligen Zeit wie Lethal Weapon oder Stirb langsam stinkt dieses Stallone/Russell-Vehikel doch ziemlich ab. Aber irgendwie hab ich den Streifen mit den beiden ungleichen Polizisten dann doch immer gemocht und daran hat auch das jetzige Wiedersehen nach sehr langer Zeit nicht viel geändert. Denn trotz aller offensichtlicher Schwächen (fehlende Spannung, klischeehafte Charaktere, usw.) ist der Unterhaltungs- und Spaßfaktor doch erstaunlich hoch geraten. Nett anzusehende Action, dumme Sprüche am laufenden Band und eine gewisse, wohl häufig unfreiwillige Komik machen Tango & Cash auf seine ganz eigene Art und Weise dann doch wieder verdammt sehenswert. Love it or hate it. Ich hatte meinen Spaß.

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Andrey Konchalovskiy Sylvester Stallone Kurt Russell Jack Palance Teri Hatcher 1980er female nudity car chase Los Angeles Rache


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THE AIR I BREATHE - DIE MACHT DES SCHICKSALS


THE AIR I BREATHE - DIE MACHT DES SCHICKSALS THE AIR I BREATHE - DIE MACHT DES SCHICKSALS (Blu-ray: Koch Media, Deutschland)
(OT: The Air I Breathe | Mexiko/USA 2007 | Regie: Jieho Lee)


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Ein Geschäftsmann (Forest Whitaker), der ein Vermögen beim Pferderennen verliert, ein Popsternchen (Sarah Michelle Gellar), das in die Hände eines Gangsterbosses (Andy Garcia) gerät, ein Handlanger (Brendan Fraser) dieses Gangsterbosses, der in die Zukunft sehen kann und ein verzweifelter Arzt (Kevin Bacon), der versucht, die große Liebe seines Lebens (Julie Delpy) zu retten. Ohne es zu wissen, stehen sie alle auf bestimmte Art und Weise miteinander in Verbindung…

Wieder ein Film für Freunde von Powder Blue, The Informers, L.A. Crash und Konsorten. In The Air I Breathe geht es um die Leben und Schicksale von vier scheinbar nicht in näherer Verbindung stehenden Menschen und ihres jeweiligen Umfeldes und natürlich fügt sich am Ende wieder alles zu einem großen Ganzen zusammen. Von den in den letzten Jahren gesehenen Filmen dieser Art empfand ich The Air I Breathe als einen der schwächeren Vertreter. Vielleicht habe ich auch mittlerweile einfach zu viele dieser Streifen gesehen (obwohl ich eigentlich der Meinung bin, von solchen Filmen nie genug zu Gesicht bekommen zu können). Als schlechten Streifen möchte ich Jieho Lees Film aber definitiv nicht bezeichnen, denn auch The Air I Breathe hat seine Stärken und hat mir schon die eine oder andere Gänsehaut verpassen können. Lediglich die Begeisterung für den Film konnte sich nicht so einstellen, wie bei manch anderen Vertretern dieser Art Film. Positiv hervorzuheben ist auf jeden Fall der Mystery-Touch, welchen der Film durch den von Brendan Fraser gespielten Charakter erhält und auch schauspielerisch gibt es praktisch nichts auszusetzen. Die äußerst prominente Besetzung überzeugt auf ganzer Linie und lässt die eine oder andere Schwäche in der Story als nicht so gravierend erscheinen. Insgesamt betrachtet also ein solider Film, bei dem Interessierte durchaus mal einen Blick riskieren können.

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Andy Garcia Forest Whitaker 2000er Sarah Michelle Gellar Brendan Fraser Jieho Lee female nudity Kevin Bacon Julie Delpy


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DEBBIE DOES DALLAS: THE NEXT GENERATION


DEBBIE DOES DALLAS: THE NEXT GENERATION DEBBIE DOES DALLAS: THE NEXT GENERATION (DVD: Vivid, USA)
(OT: Debbie Does Dallas: The Next Generation | USA 1997 | Regie: Paul Thomas)


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Die hübsche Debbie (Lexus Locklear) träumt von einer Karriere als Model und arbeitet nebenbei als Stripperin um sich ihr Taschengeld aufzubessern. Dieser Nebenjob ist Debbies Mutter (Sharon Mitchell) ein Dorn im Auge und sie setzt alles daran, dass Debbie einen zufällig frei gewordenen Platz im Team der Dallas Cheerleader erhält...

Die Gesetze in Porn Valley sind nicht anders als die in Hollywood: Erfolgreiche Filme werden fortgesetzt. Die Cashcow wird weiter gemolken. Fast in Vergessenheit geratene Reihen werden wiederbelebt. Nach der Original-Trilogie mit Bambi Woods in der Rolle der Debbie gab es zwar noch ein paar weitere Filme unter dem Debbie Does...-Banner, doch spätestens Ende der 80er, Anfang der 90er wurde es doch sehr ruhig um die Vorzeige-Cheerleaderin der HC-Branche. Bis Vivid den Franchise schließlich im Jahr 1998 erneut aufgegriffen hat. Debbie Does Dallas: The Next Generation von Regisseur Paul Thomas war der Startschuss einer neuen Reihe, welche die Pornowelt für fast ein ganzes Jahrzehnt mit neuen Debbie-Filmen versorgen sollte. Die wirklich ungemein attraktive Lexus Locklear schlüpfte in die Titelrolle und mit Sharon Mitchell in der Rolle von Debbies Mutter gab sich zudem ein echtes HC-Urgestein die Ehre. Paul Thomas ist einer der wenigen Regisseure die es wirklich schaffen auch dann noch gute Feature-Filme zu drehen, wenn die Handlung auf den ersten Blick wirklich vollkommen für die Katze ist. Eine gehörige Portion Humor und Selbstironie (insbesondere von Sharon Mitchell, die hier vollkommen beabsichtigt ein wahrhaft gnadenloses Overacting betreibt), gepaart mit wirklich scharfen und auch abwechslungsreichen Sexszenen und fertig ist ein wirklich netter Feature-Streifen. Der Film macht auf jeden Fall neugierig auf die weiteren Fortsetzungen und da diese ebenfalls durch die Bank von Paul Thomas inszeniert wurden ist die Hoffnung groß, ähnlich sehenswerte Streifen zu Gesicht zu bekommen wie diesen hier.

Paul Thomas 1990er Sequel female nudity


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RIDERS


RIDERS RIDERS (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Riders | Frankreich/Großbritannien/Kanada 2002 | Regie: Gérard Pirès)


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Slim (Stephen Dorff) und seine Freunde (Karen Cliche, Clé Bennett und Steven McCarthy) sind echte Adrenalinjunkies und haben sich auf spektakuläre Raubüberfälle spezialisiert. Doch die Staatsgewalt in Form des hinterlistigen Cops Macgruder (Bruce Payne) und der außerordentlich attraktiven Karen Svenson (Natasha Henstridge) heftet sich schon bald an die Fersen des kriminellen Quartetts...

Aus Frankreich kamen im letzten Jahrzehnt doch einige, durchaus nett anzusehende Actionstreifen. Die Transporter-Reihe, Taken und zuletzt From Paris with Love - alles durchaus sehenswerte Genrekost. Auch bei Riders handelt es sich um eine französische (Co-)Produktion, auf dem Regiestuhl nahm Taxi-Regisseur Gérard Pirès Platz. Und rein actiontechnisch kann auch dieser Streifen überzeugen. Spektakulär gefilmte Sequenzen lassen die gerade mal 80 Minuten Laufzeit praktisch wie im Flug vergehen, über die Handlung selbst sollte man sich aber besser keine größeren Gedanken machen. Die Story strotzt nur so von Logiklöchern, Anschlussfehlern und Unglaubwürdigkeiten und diese Schwäche ist tatsächlich so extrem eklatant, dass es die Schauwerte des Streifens alleine auch nicht mehr herausreißen können. So ist Riders nicht viel mehr als eine Stuntshow und versinkt qualitativ irgendwo im Niemandsland der breiten Durchschnittsmasse.

2000er Natasha Henstridge Gérard Pirès car chase female nudity


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LICENSE TO DRIVE


LICENSE TO DRIVE LICENSE TO DRIVE (DVD: Anchor Bay, USA)
(OT: License to Drive | USA 1988 | Regie: Greg Beeman)


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Die bestandene Führerscheinprüfung soll für Les (Corey Haim) endlich die Möglichkeit eröffnen, seinen Schwarm Mercedes (Heather Graham) groß auszuführen. Doch dummerweise versagt Les in der theoretischen Prüfung und steht nun ohne Führerschein da. Seinen Eltern verschweigt er diesen Fauxpas und tut so, als ob er bestanden hätte. Und mit dem Auto seines Großvaters macht sich Les auf in eine abenteuerliche Nacht...

Ein Hoch auf die Teeniekomödien aus den 80er Jahren. License to Drive ist auch wieder ein wunderbares Beispiel für einen einfach nur unheimlich vergnüglichen Streifen aus dieser Epoche. In den Hauptrollen der Teenager gibt es Corey Haim (der ja leider im März diesen Jahres viel, viel, viel zu jung von uns gegangen ist), Corey Feldman und Heather Graham zu bewundern, ansonsten geben sich u.a. noch Carol Kane, Richard Masur, James Avery und Michael Ensign die Ehre. Wahrscheinlich hat es viel mit dem vorhandenen Nostalgiefaktor zu tun, aber Filme dieser Art scheinen einfach nicht zu altern. Ich hatte mit Daddy's Cadillac - so der alte deutsche Verleihtitel - heute mindestens genauso viel Spaß wie ich ihn früher hatte. Der Streifen hat mich übrigens schon immer ein bisschen an Landis' grandiosen Kopfüber in die Nacht erinnert und dieser Eindruck hat sich bei der jetzigen Sichtung erneut bestätigt. Beemans Film kann durchaus als Light-Variante von Landis' wilder Hatz durch die Nacht durchgehen. Der Spaßfaktor ist vielleicht nicht ganz so hoch ausgefallen, für extrem kurzweilige und unterhaltsame 90 Minuten ist aber auf jeden Fall gesorgt.
Schade nur, dass die Verfügbarkeit solcher Streifen - insbesondere hier in Deutschland - nicht gerade als optimal bezeichnet werden kann. Man muss sich schon weltweit umsehen, um seine 80er-Jahre-Teeniekomödien-Sammlung zu erweitern und zu ergänzen und so mancher wichtige Film ist noch überhaupt nicht verfügbar. Den Tag, an dem beispielsweise irgendwo auf der Welt Das turbogeile Gummiboot veröffentlicht wird, erkläre ich schon heute zum absoluten Feiertag für Genrefreunde.

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Heather Graham Corey Haim 1980er Corey Feldman Greg Beeman


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INSTINKT


INSTINKT INSTINKT (DVD: Touchstone/Warner, Deutschland)
(OT: Instinct | USA 1999 | Regie: Jon Turteltaub)


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Vier lange Jahre galt der Anthropologe Dr. Ethan Powell (Anthony Hopkins) als im afrikanischen Dschungel verschollen. Nachdem er wieder aufgefunden wird, benimmt er sich wie ein wildes Tier, tötet zwei seiner Entdecker und wird daraufhin in ein Hochsicherheitsgefängnis gebracht. Der junge Psychiater Theo Caulder (Cuba Gooding Jr.) soll sich fortan um Dr. Powell kümmern und versuchen zu ergründen, was in den vier Jahren des Verschwindens des Anthropologen geschehen ist...

Mäßig spannende Mischung aus Thriller und Drama, die aufgrund ihrer guten Darsteller aber doch noch genügend Pluspunkte sammeln kann um letztendlich auf der Habenseite zu landen. Anthony Hopkins gibt hier ziemlich routiniert eine Variation seines Hannibal-Charakters und Cuba Gooding Jr. überzeugt als ehrgeiziger Arzt auf den ersten Stufen seiner Karriereleiter. Dazu gesellen sich Donald Sutherland, Maura Tierney, George Dzundza, John Ashton und John Aylward in weiteren Haupt- und Nebenrollen. Schauspielerisch ist also tatsächlich alles im grünen Bereich, leider ist die Auflösung des Rätsels um Dr. Ethan Powell ziemlich schnell vorhersehbar und so fehlt es dem Streifen doch etwas an Spannung. Sehenswert ist Turteltaubs Instinkt aber auch trotz dieser Schwäche und man kann gut 2 Stunden seines Lebens sicher auch weit weniger sinnvoll verbringen.

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Jon Turteltaub Anthony Hopkins Cuba Gooding Jr. Donald Sutherland 1990er Rache Afrika


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FRANKENFISH


FRANKENFISH FRANKENFISH (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Frankenfish | USA 2004 | Regie: Mark A.Z. Dippé)


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Als eine schrecklich entstellte Leiche in den Sümpfen von Louisiana aufgefunden wird, soll der Mediziner Sam Rivers (Tory Kittles) gemeinsam mit der Biologin Mary Callahan (China Chow) der Todesursache auf den Grund gehen. Gemeinsam reisen sie in das Sumpfgebiet um mit der Familie des Verstorbenen zu sprechen und sehen sich schon bald einer äußerst gefährlichen Bedrohung ausgesetzt...

Frankenfish macht überraschenderweise richtig viel Spaß. Hatte zwar zuvor schon viel Gutes über den Streifen gehört, konnte mir aber nicht vorstellen, dass er tatsächlich so unterhaltsam ausfallen würde. Natürlich ist da jede Menge trashiges Potential vorhanden, welches man einfach mögen muss, um seinen Spaß haben zu können. Und natürlich muss man auch gewisse Abstriche machen - insbesondere die Effekte sehen jetzt nicht immer sonderlich gut aus, aber schließlich ist Frankenfish ja auch nur eine TV-Produktion für den amerikanischen Sci-Fi-Channel und kein Kinofilm. Über fehlende Spannung kann man sich allerdings genauso wenig beklagen wie über fehlende Härten. Denn teilweise geht's in Frankenfish tatsächlich erfreulich derb zur Sache. Für einen geselligen Abend mit ein paar Freunden, dem einen oder anderen kalten Bier und ein paar Knabbereien eignet sich der Streifen auf jeden Fall ganz vorzüglich.

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Mark A.Z. Dippé 2000er female nudity Tierhorror


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DER WEISSE HAI


DER WEISSE HAI :love: DER WEISSE HAI :love: (DVD: Columbia TriStar/Universal, Deutschland)
(OT: Jaws | USA 1975 | Regie: Steven Spielberg)


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Der plötzliche Tod einer Schwimmerin kurz vor Beginn der Feriensaison im kleinen Badeort Amity ruft Polizeichef Brody (Roy Scheider) auf den Plan. Alles deutet auf einen Angriff durch einen Hai hin und Brody verlangt aus diesem Grund, dass Strand und Meer für die Öffentlichkeit gesperrt werden bis die Angelegenheit geklärt ist. Doch Bürgermeister Vaughn (Murray Hamilton) widersetzt sich Brodys Ratschlägen und spielt die Sache herunter. Nicht ahnend, dass er dadurch eine regelrechte Katastrophe auslösen wird...

Die Geburt des Blockbuster- und Event-Kinos. Nach vielen Jahren war das für mich das erste Wiedersehen mit Spielbergs Der weiße Hai. Ich hab den Streifen zuvor tatsächlich nur ein einziges Mal und auch erst relativ spät gesehen (irgendwann Mitte der 90er Jahre), die damalige Sichtung hat mich aber so sehr begeistert, dass es der Film auf Anhieb in die Liste der Lieblingsfilme geschafft hat und warum ich ihn mir nun erst jetzt wieder mal angesehen habe, kann ich mir selbst nicht erklären. Das Prädikat "Lieblingsfilm" kann ich ihm nach dieser zweiten Sichtung nun definitiv guten Gewissens verleihen. Der weiße Hai ist einfach nur perfekt und ich finde bei diesem Film nicht eine Kleinigkeit, die ich zu bemängeln hätte. Story, Besetzung, Unterhaltungswerte, Musik, Effekte - hier passt einfach alles. Übergroßes Kino. Ein Film für die Ewigkeit. Bis zur nächsten Sichtung dürfen definitiv nicht wieder über 10 Jahre ins Land gehen.

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Steven Spielberg Roy Scheider Richard Dreyfuss 1970er Oscar Winner Oscar Nominee female nudity Tierhorror


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HAIRSPRAY


HAIRSPRAY HAIRSPRAY (DVD: Warner/New Line, Deutschland)
(OT: Hairspray | Großbritannien/USA 2007 | Regie: Adam Shankman)


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Der größte Traum der leicht übergewichtigen Teenagerin Tracy Turnblad (Nikki Blonsky) ist es, einmal in der Corny Collins Tanzshow im Fernsehen auftreten zu dürfen. Als tatsächlich ein Wettbewerb ausgeschrieben wird, um einen frei gewordenen Platz neu zu besetzen, setzt Tracy alles daran, sich ihren Traum zu erfüllen...

Vor mehreren Wochen hab ich mir ja bereits das äußerst vergnügliche Original von John Waters angesehen und nun war das gleichnamige Remake von Regisseur Adam Shankman an der Reihe. Und was soll ich sagen, das Remake konnte mich praktisch genauso gut unterhalten wie das Original. Eine ganz vorzügliche Besetzung - John Travolta als Edna Turnblad ist einfach nur herrlich "trashig" (ob das nun so beabsichtigt war, sei mal dahingestellt) und Michelle Pfeiffer als Velma Von Tussle hat man wohl noch nie so bissig und kratzbürstig erlebt -, hübsch choreographierte Musicalnummern und ins Ohr gehende Songs machen aus Hairspray eine extrem kurzweilige und ausgesprochen unterhaltsame Angelegenheit. Vielleicht kann man dem Film vorwerfen, dass er zu nah am Original klebt und zu wenige eigene Ideen liefert, mich persönlich hat das allerdings weniger gestört und der Filmgenuss wurde dadurch auch nicht geschmälert.

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Adam Shankman John Travolta Michelle Pfeiffer Christopher Walken John Waters 2000er Remake 60er Jahre


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TOP GUN


TOP GUN TOP GUN (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Top Gun | USA 1986 | Regie: Tony Scott)


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Der draufgängerische Kampfpilot Maverick (Tom Cruise) wird gemeinsam mit seinem Partner und besten Freund Goose (Anthony Edwards) von seinem Vorgesetzten an eine Eliteschule für Kampfflieger geschickt. Dort muss er sich mit den Besten der Besten messen und hat dabei nur ein Ziel vor Augen: Die Spezialausbildung als Jahrgangsbester zu beenden...

Noch einer dieser Filme aus der eigenen Jugendzeit und noch einer dieser Filme, die ich schon viel zu lange nicht mehr gesehen habe. Top Gun hab ich damals mit knapp 14 Jahren im Kino gesehen. Der Nostalgiefaktor ist somit fast zwangsläufig extrem hoch und eine kritische Bewertung nur schwer möglich. Obwohl Top Gun bei näherer Betrachtung wohl nichts anderes als ein ärgerlicher Werbefilm fürs Militär ist, mochte ich Scotts Film auch heute noch und hatte großen Spaß beim Sprung in die Vergangenheit. Insbesondere die wegweisende Optik des Streifens - damals noch relativ ungewohnt (sieht man mal von Miami Vice ab), mittlerweile etabliert und zigfach kopiert - hat es mir angetan und die kann, auch in Verbindung mit dem grandiosen Soundtrack, doch über so einige andere Schwächen des Streifens (klischeehafte Charaktere, nicht sonderlich fesselnde Story) hinwegtäuschen.

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Tony Scott Tom Cruise Anthony Edwards Kelly McGillis Val Kilmer Meg Ryan Michael Ironside Tim Robbins 1980er Oscar Winner Oscar Nominee car chase


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DER GORILLA VON SOHO


DER GORILLA VON SOHO DER GORILLA VON SOHO (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Der Gorilla von Soho | Deutschland 1968 | Regie: Alfred Vohrer)


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Der mysteriöse Tod eines Millionärs ruft Inspektor Perkins (Horst Tappert) auf den Plan. Nutznießer des Todes ist eine verdächtige Wohltätigkeitsorganisation und Perkins befürchtet, dass beim Tod des Millionärs entsprechend nachgeholfen wurde...

Nach den letzten absolut sehenswerten Wallace-Verfilmungen gehört Vohrers Der Gorilla von Soho nun leider wieder zu den enttäuschenderen Streifen der Reihe. Mit Der Gorilla von Soho hat Vohrer ein Remake seines eigenen Die toten Augen von London gedreht und insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Original einer der besten Wallace-Filme überhaupt gewesen ist, ist die Enttäuschung über das Remake noch größer. Es fehlt an Spannung und Atmosphäre und die Handlung dümpelt ziemlich uninspiriert vor sich hin. Stattdessen gibt es hier zum ersten Mal den massiven Einsatz nackter Tatsachen zu bestaunen. In einem Nachtclub sind beispielsweise so einige barbusige Schönheiten zu bewundern (u.a. gibt die schnuckelige Ingrid Steeger ihr Filmdebüt und stolpert als nackte Bedienung das eine oder andere Mal durchs Bild). Da sollte die fehlende Spannung wohl durch entsprechende andere Schauwerte ersetzt werden. Gelungen ist dies allerdings nicht. Man darf gespannt sein, ob es mit dem nächsten Film Vohrers dann wieder aufwärts geht.

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Ingrid Steeger Herbert Fux Uschi Glas Horst Tappert Alfred Vohrer 1960er Remake London female nudity Euro Crime


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FANBOYS


FANBOYS :love: FANBOYS :love: (Blu-ray: Capelight, Deutschland)
(OT: Fanboys | USA 2008 | Regie: Kyle Newman)


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Eric (Sam Huntington), Linus (Chris Marquette), Hutch (Dan Fogler) und Windows (Jay Baruchel) waren schon immer beste Freunde mit einer großen, gemeinsamen Leidenschaft: der Liebe zu Star Wars. Während Linus, Hutch und Windows noch immer hauptsächlich in ihrer Fanwelt leben, geht Eric mittlerweile einem geregelten Beruf als Autoverkäufer nach und hat sich somit fast zwangsläufig von seinen früheren Freunden entfremdet. Als Eric jedoch erfährt, dass Linus unheilbar an Krebs erkrankt ist und somit die Premiere des ersten Teils der Prequel-Trilogie wohl nicht mehr erleben wird, lässt er sich auf ein waghalsiges Abenteuer ein. Das Quartett macht sich auf den Weg zur Skywalker Ranch um dort eine Rolle des noch nicht veröffentlichten Films zu stehlen...

Der Titel ist Programm. Ein Film von Fanboys für Fanboys über Fanboys. Und man muss nicht unbedingt Star Wars-Fan sein, um sich für das Nerdgewichse (ich bin sicher, mancher Kritiker wird diese einfach nur wunderbare Komödie so bezeichnen) von Regisseur Kyle Newman begeistern zu können. Die Abenteuer dieses ungemein sympathischen Quartetts auf seinem Road Trip sind einfach nur herrlich komisch und in gewissem Maße auch anrührend. Zu den 4 liebenswerten Chaoten (wirklich mehr als überzeugend gespielt von Sam Huntington, Chris Marquette, Dan Fogler und Jay Baruchel) gesellt sich auf halbem Wege die ungemein süße Kristen Bell (bestens bekannt aus Veronica Mars) und erhöht den Spaß an dem bunten Treiben nochmals enorm. Fanboys ist ein kleiner Genrefilm, gemacht für sein entsprechendes Zielpublikum, und trifft dabei voll ins Schwarze. Viele kleine, versteckte Gags (die Kenntnis des Universums von Kevin Smith und insbesondere von Clerks II vorausgesetzt, dürfte beispielsweise in einer kurzen, auf den ersten Blick unscheinbaren Sequenz, ein breites Grinsen beim Zuschauer hervorrufen) und einige wirklich grandiose Kurzauftritte (u.a. geben sich Seth Rogen, Danny Trejo, Billy Dee Williams, William Shatner, Carrie Fisher, Ethan Suplee, Kevin Smith und Jason Mewes die Ehre) veredeln den ohnehin schon verdammt großen Spaß noch zusätzlich. Ich bin begeistert und mir ziemlich sicher, dass Fanboys in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren noch häufiger im Player landen wird. Der Streifen hat für mich das absolute Potential zum künftigen Lieblingsfilm.

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Kevin Smith Carrie Fisher Kyle Newman Dan Fogler Jay Baruchel Seth Rogen Kristen Bell Danny Trejo William Shatner Jason Mewes 2000er Las Vegas 90er Jahre


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ROAD TRIP


ROAD TRIP ROAD TRIP (DVD: DreamWorks, Deutschland)
(OT: Road Trip | USA 2000 | Regie: Todd Phillips)


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Um ein kompromittierendes Videoband abzufangen, begibt sich Josh (Breckin Meyer) mit seinem besten Freund Rubin (Paulo Costanzo), dem chaotischen E.L. (Seann William Scott) und dem nerdigen, aber einen fahrbaren Untersatz besitzenden Kyle (DJ Qualls) auf einen Road Trip von Ithaca, New York nach Austin, Texas. Er hat ganze drei Tage um zu seiner Freundin Tiffany (Rachel Blanchard) zu gelangen, bevor diese ein versehentlich an sie geschicktes Päckchen öffnen kann...

American Pie hat das Subgenre der Teeniekomödie damals wiederbelebt, Road Trip hat es am Leben erhalten und seinen Zustand stabilisiert. Ohne das wirklich großartige Leinwanddebüt von Todd Phillips wäre diese ganze Schwemme an Teeniekomödien wohl kaum über das Kinopublikum hereingebrochen. American Pie allein hätte das wahrscheinlich nicht geschafft. Ich habe Road Trip nun schon sicher zum fünften oder sechsten Mal gesehen und irgendwie scheint der Streifen mit jeder Sichtung zu wachsen. Hier zündet wirklich fast jeder Gag, der Streifen ist verdammt rasant inszeniert und Tom Green in seiner Nebenrolle ist einfach nur herrlich durchgeknallt. Zudem kann man sich auch über fehlende Schauwerte wahrlich nicht beklagen. Ein absolutes Highlight des Genres und mittlerweile hat Regisseur Todd Phillips ja auch bewiesen, dass sein Debütfilm keine Eintagsfliege war. Danke für Road Trip, Old School, Starsky & Hutch und insbesondere auch für Hangover. Über den eher durchschnittlichen School for Scoundrels legen wir einfach mal den Deckmantel des Schweigens.

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Todd Phillips Seann William Scott Tom Green 2000er female nudity Teensploitation


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POLICE ACADEMY 6 - WIDERSTAND ZWECKLOS


POLICE ACADEMY 6 - WIDERSTAND ZWECKLOS POLICE ACADEMY 6 - WIDERSTAND ZWECKLOS (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Police Academy 6: City Under Siege | USA 1988 | Regie: Peter Bonerz)


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Eine gefährliche Bande treibt in den Straßen von Los Angeles ihr Unwesen, raubt Banken und Juweliergeschäfte aus und tanzt der Polizei dabei förmlich auf der Nase herum. Die altbekannte Chaotentruppe (u.a. Bubba Smith, Michael Winslow und David Graf) aus der Polizeiakademie von Kommandant Lassard (George Gaynes) soll den Gangstern nun das Handwerk legen...

Erstsichtung. Und der Streifen war nicht mal so extrem mies wie ich erwartet bzw. befürchtet hatte. Würde ihn qualitativ auf die gleiche Stufe mit dem unmittelbaren Vorgänger stellen. Die altbekannten Gags neu aufbereitet, für ein paar Lacher ist noch immer gesorgt, von der Qualität der ersten Filme ist der Streifen aber meilenweit entfernt. Schade vor allem, dass Bobcat Goldthwait und Tim Kazurinsky nicht mehr dabei sind. Hab die beiden bereits im fünften Teil schmerzlich vermisst. Verlass ist rein gag-technisch wieder insbesondere auf G.W. Bailey und Lance Kinsey. Ohne das unverwechselbar bescheuerte Duo Harris/Proctor könnte man diesen Teil wohl schon komplett in die Tonne klopfen. So reicht es immerhin noch für einigermaßen durchschnittliche Unterhaltung. Nichtsdestotrotz, vor dem siebten und letzten Teil der Reihe hab ich mittlerweile schon fast ein bisschen "Angst".

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Leslie Easterbrook Peter Bonerz 1980er Los Angeles Sequel


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SAW III


SAW III SAW III (DVD: Lionsgate/Maple, Kanada)
(OT: Saw III | Kanada/USA 2006 | Regie: Darren Lynn Bousman)


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Jigsaw (Tobin Bell) ist spurlos verschwunden und während die Polizei verzweifelt nach ihm fahndet, bereitet der schwerkranke Killer schon wieder ein neues Spiel vor. Die Ärztin Doktor Lynn Denlon (Bahar Soomekh) wird gekidnappt und muss Jigsaw so lange am Leben halten, bis Jigsaws neuestes Opfer Jeff (Angus Macfadyen) seine ihm gestellten Aufgaben bestanden hatte. Sollte Jigsaw vor Ablauf des Spiels sterben, ist auch Lynn dem Tode geweiht...

Langsam wird's wirklich heftig. Regisseur Darren Lynn Bousman - bereits für den zweiten Teil verantwortlich - suhlt sich im dritten Film der Reihe förmlich in Gewalttätig- und Geschmacklosigkeiten. Eine echte Spannungskurve ist praktisch nicht mehr zu erkennen, dafür gibt es fiese Fallen am laufenden Band - über fehlende "Kreativität" bei den Kills kann man sich wahrlich nicht beklagen - und am Ende natürlich den mittlerweile schon obligatorischen Plottwist. Was ich von dem Film letztendlich halten soll, weiß ich selbst nicht so genau. Bousman lotet definitiv die Grenzen des Zeigbaren aus und schert sich einen Dreck um den Gelegenheitszuschauer. Der Film ist definitiv nur noch für die zahlreichen Fans der Reihe gedacht, denn man muss tatsächlich die ersten zwei Teile der Reihe kennen, um alle Zusammenhänge zuordnen zu können. Mir persönlich fehlt es mittlerweile an der nötigen Grundspannung, zum Austesten der eigenen Ekelgrenzen ist Saw III allerdings bestens geeignet. Ich möchte den Film mal als "solide Unterhaltung" bezeichnen, wenn man das überhaupt noch "Unterhaltung" nennen kann und darf. Ach ja, das wirklich grandiose Setdesign des Films möchte ich abschließend auch noch gerne erwähnen.

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Darren Lynn Bousman Tobin Bell Dina Meyer Betsy Russell 2000er Sequel Torture Porn female nudity Femme fatale Rache


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SAW II


SAW II SAW II (DVD: Lionsgate/Maple, Kanada)
(OT: Saw II | Kanada/USA 2005 | Regie: Darren Lynn Bousman)


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Jigsaw (Tobin Bell) ist zurück und sperrt acht Menschen in ein mit Fallen gespicktes Haus um erneut eines seiner tödlichen Spiele zu spielen. Unter ihnen befindet sich Amanda (Shawnee Smith), die schon einmal das Opfer von Jigsaws Spielen gewesen ist und der junge Daniel (Erik Knudsen), Sohn des ermittelnden Polizisten Eric Matthews (Donnie Wahlberg). Der setzt natürlich alles daran, seinen Sohn aus Jigsaws Klauen zu befreien...

So, weiter geht's mit der Saw-Reihe. Während der erste Teil mehr auf Spannung gesetzt hat und bei weitem nicht so hart war, wie man - den Ruf der kompletten Reihe im Hinterkopf - glauben könnte, zieht die Fortsetzung die Härteschraube schon gehörig an. Hier geht es tatsächlich vornehmlich nur noch um die Fallen von Jigsaw und Spannung zieht der Streifen vor allem aus der Frage, welche Gemeinheiten wohl noch auf die Eingeschlossenen warten könnten. Am Ende des Films gibt es dann wieder einen netten Plottwist, zudem ist es sicher nicht von Nachteil, wenn man Teil 1 kurz zuvor gesehen hat. Verschiedene Rückblenden und Handlungsaspekte machen nämlich nur mit Kenntnis des ersten Teils richtig Sinn. Alles in allem hat mir auch der zweite Teil ziemlich gut gefallen, wenn er auch nicht ganz an die Qualitäten des Vorgängers herankommt. Dazu fehlt es dem Film einfach an der nötigen Spannung.

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DIE TEUFELSWOLKE VON MONTEVILLE


DIE TEUFELSWOLKE VON MONTEVILLE DIE TEUFELSWOLKE VON MONTEVILLE (DVD: Anolis, Deutschland)
(OT: The Trollenberg Terror | Großbritannien 1958 | Regie: Quentin Lawrence)


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Eine unheimliche Wolke sorgt in der kleinen, in den Schweizer Alpen gelegenen Ortschaft Trollenberg für Angst und Schrecken. Bergsteiger verschwinden scheinbar spurlos und wenn überhaupt, wird lediglich der kopflose Leichnam der Vermissten gefunden. Der US-Wissenschaftler Alan Brooks (Forrest Tucker) und die telepathisch veranlagte Anne Pilgrim (Janet Munro) versuchen, die Mitarbeiter des ansässigen Forschungsinstituts bei der Untersuchung der Wolke zu unterstützen und so die mysteriösen Todesfälle aufzuklären...

Die 50er Jahre waren ja die absolute Hochzeit des Paranoia-Kinos, welches nicht wenige Monster, Aliens, usw. auf die Zuschauer losgelassen hat. Nicht nur in den USA wurden Filme dieser Art fast wie am Fließband gedreht, auch aus Großbritannien stammt der eine oder andere äußerst sehenswerte Genrevertreter. Einer dieser Streifen ist Die Teufelswolke von Monteville, der John Carpenter zu seinem späteren Meisterstück The Fog inspiriert hat. Bei Filmen dieser Art und aus der damaligen Zeit schreit man aus heutiger Sicht ja gerne laut das Wörtchen "Trash" und genießt die cineastischen Wundertüten dann auch aus der entsprechenden, scheinbar überlegenen Perspektive. Ich nehme mich da selbst keineswegs aus. Vom typischen 50er-Jahre-SF-Trash ist Die Teufelswolke von Monteville in meinen Augen jedoch ein gutes Stück entfernt. Die schauspielerischen Leistungen sind absolut gelungen, die erzeugte Atmosphäre wirkt bedrohlich und kommt schön gruselig rüber und die Monster sind - für damalige Produktionsstandards - ziemlich beeindruckend und richtig schön "creepy" geraten. Da rauschten schon weitaus schlechter gemachte Monster über den heimischen Bildschirm. Ich fühlte mich bestens unterhalten und spreche für Genrefreunde eine glasklare Empfehlung aus.

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Quentin Lawrence 1950er Alien


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GALAXY OF TERROR


GALAXY OF TERROR GALAXY OF TERROR (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Galaxy of Terror | USA 1981 | Regie: Bruce D. Clark)


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Gestrandet auf einem fernen Planeten, muss sich die Besatzung eines Raumschiffes mit scheinbar nicht erklärbaren Gefahren auseinandersetzen. Ein Crewmitglied nach dem anderen kommt unter mysteriösen Umständen ums Leben...

Ganz vorzügliches Alien-Ripoff aus der Corman-Schmiede. Eine gehörige Portion Spannung, gelungene Effekte, eine bedrohliche und düstere Atmosphäre und ein paar wirklich herrliche Schauwerte (Stichwort u.a.: Alien-Vergewaltigung) machen aus Galaxy of Terror einen absolut sehenswerten und verdammt unterhaltsamen Mix aus Science Fiction, Action, Horror und Mystery. Auf Schauspielerseite gibt es mit Edward Albert, Ray Walston, Zalman King, Robert Englund und Sid Haig das eine oder andere (Genre-)Schwergewicht zu bewundern und für das Production Design zeichnete kein geringerer als James Cameron verantwortlich. Wer also schon immer mal wissen wollte, wo Camerons futuristische Welten aus The Terminator und Aliens ihren Ursprung hatten, sollte sich mal diesen Streifen hier ansehen. Galaxy of Terror nimmt die Optik dieser beiden Filme praktisch vorweg und ist somit nicht nur "billiges" Ripoff eines Klassikers, sondern auch Vorbild zweier weiterer Großtaten des phantastischen Films.

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Bruce D. Clark Robert Englund Sid Haig 1980er female nudity Nahe Zukunft Alien New World Pictures


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SAW


SAW SAW (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Saw | Australien/USA 2004 | Regie: James Wan)


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Zwei Männer (Leigh Whannell und Cary Elwes) wachen angekettet in einem versifften und heruntergekommenen Baderaum auf. Sie sind die Opfer eines offensichtlich verrückten Killers, der ein teuflisches Spiel mit den beiden treiben möchte...

Man will ja auch irgendwie mitreden können. Aus diesem Grund werde ich mir nun mal die Saw-Reihe zu Gemüte führen. Teil 1 hatte ich damals kurz nach seinem Erscheinen gesehen und für gut befunden. Die darauffolgenden Filme zwar immer schön in die Sammlung integriert, aber bis heute nicht angesehen. Der Start nun mit einer Neusichtung des ersten Teils und ich war doch überrascht, wie wenig ich mich an die Geschehnisse im Film zurückerinnern konnte. Lediglich der letzte Plottwist ist im Gedächtnis geblieben. Wie es zu diesem letztendlich kommen sollte, hätte ich während der Sichtung aber nicht mehr sagen können. Aus diesem Grund war nun auch diese Zweitsichtung von Saw für mich eine äußerst spannende Angelegenheit. Natürlich wirken die diversen Plottwists teilweise etwas arg unglaubwürdig und konstruiert, bei einem Horror-Film muss man über solche Unzulänglichkeiten aber einfach hinwegsehen können. Ansonsten hätte man mit dem Genre wohl prinzipiell wenig Freude. Ich halte den Auftaktfilm zur Reihe auch heute noch für einen richtig guten Genrevertreter. Ob der ganze - sowohl positive als auch negative - Hype um den Film bzw. die Reihe gerechtfertigt ist, wage ich allerdings zu bezweifeln. Und so übermäßig brutal, gewalttätig, sadistisch usw. ist zumindest Teil 1 der Reihe übrigens auch nicht geraten.

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Danny Glover Dina Meyer Tobin Bell James Wan 2000er car chase Rache Torture Porn


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CRUEL INTENTIONS


CRUEL INTENTIONS :love: CRUEL INTENTIONS :love: (Blu-ray: Sony, Großbritannien)
(OT: Cruel Intentions | USA 1999 | Regie: Roger Kumble)


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Kathryn (Sarah Michelle Gellar) und ihr Stiefbruder Sebastian (Ryan Philippe) kommen aus einer äußerst wohlhabenden und in höchsten gesellschaftlichen Kreisen verkehrenden Familie und lieben es, ihre Mitmenschen zu manipulieren. Ihr neuestes Opfer ist die überaus prüde Annette (Reese Witherspoon), über deren Jungfräulichkeit Kathryn und Sebastian eine Wette abschließen...

Cruel Intentions hat vielleicht einen der besten Soundtracks aller Zeiten. In Verbindung mit dieser perfekten Musikwahl reiht sich praktisch ein magischer Moment an den nächsten. Bereits der Vorspann - zu den Klängen von Placebos "Every You Every Me" - erzeugt bei mir immer wieder pure Gänsehaut. Eine von vielen in den darauffolgenden 90 Minuten. Musikalischer Höhepunkt ist dann das Ende des Streifens mit "Bittersweet Symphony" von The Verve. Was für ein grandioses Finale für einen einfach nur großartigen Film. Cruel Intentions ist für mich - da kann nun jeder davon halten, was er will - einer der besten Filme der 90er Jahre. Ich liebe die Story (und zwar schon seit Stephen Frears Gefährliche Liebschaften), ich finde die Besetzung grandios und den Soundtrack - wie eingangs schon erwähnt - einfach nur brilliant. Ein Film, den ich mir immer und immer wieder ansehen kann.

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1990er Tara Reid Roger Kumble Sarah Michelle Gellar Ryan Phillippe Reese Witherspoon Selma Blair female nudity Rache Femme fatale


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RICA 3: JUVENILE'S LULLABY


RICA 3: JUVENILE'S LULLABY RICA 3: JUVENILE'S LULLABY (DVD: Media Blasters/Exploitation Digital, USA)
(OT: Konketsuji Rika: Hamagure komoriuta | Japan 1973 | Regie: Kôzaburô Yoshimura)


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Zum wiederholten Male landet Rica (Rika Aoki) in einer Anstalt für jugendliche Straftäterinnen und muss sich erneut mit den typischen Problemen in einer solchen Einrichtung auseinandersetzen. Doch dieses Mal hat die Anstaltsleitung noch weitaus mehr Dreck am Stecken als die zahlreichen Insassinnen. Denn Rica und ihre neuen "Freundinnen" sollen an einen Mädchenhändlerring verkauft werden...

Der Abschluss der Rica-Trilogie. Und was für einer. Teil 3 ist vielleicht sogar der beste Film der ganzen Reihe. Der Storyverlauf wirkt noch mal deutlich flüssiger als im direkten Vorgänger und ist - auch wenn es hier alles andere als lahmarschig zur Sache geht - mit dem regelrechten Plot-Overkill des Auftaktfilms schon gar nicht mehr zu vergleichen. Liebhaber zünftiger Japan-Exploitation kommen definitiv auf ihre Kosten, denn Rica 3: Juvenile's Lullaby spart wahrlich nicht an entsprechenden Schau- und Unterhaltungswerten und da Regisseur Kôzaburô Yoshimura - der Kô Nakahira auf dem Regiestuhl ablöste - in diesem Film zudem auch noch eine richtige Geschichte zu erzählen hat, gibt es neben den ganzen Schauwerten auch noch ein gehöriges Maß an Spannung obendrauf.
Möchte nach Sichtung aller drei Filme die komplette Trilogie auf jeden Fall wärmstens weiterempfehlen. Genreliebhaber sollten auf jeden Fall mal einen Blick riskieren.

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Rika Aoki Kôzaburô Yoshimura 1970er female nudity Rache Toho Sequel Pink Eiga Sexploitation WIP


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WAY OUT TOPLESS


WAY OUT TOPLESS WAY OUT TOPLESS (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Way Out Topless | USA 1967 | Regie: Lewis S. Francis)


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Eine Reise durch Stripclubs in Baltimore und Washington...

Was soll man zu einem Film wie Way Out Topless großartig schreiben? Im Endeffekt muss man das mal wieder selbst gesehen haben, um fassen zu können, welche Unglaublichkeiten im Sexploitation-Kino der 60er Jahre möglich waren. Jeder, der dieses Filmtagebuch bzw. diesen Blog ein bisschen verfolgt, wird wissen, dass ich Filme dieser Art hier schon zur Genüge besprochen habe und man sollte vielleicht meinen, irgendwann sei der Bodensatz erreicht und es geht nicht mehr absurder. Aber dank Something Weird Video stoße ich immer wieder auf neue Unglaublichkeiten. Way Out Topless beginnt als Art Dokumentation. Eine gönnerhafte Stimme teilt dem geneigten Zuschauer mit, dass nun auch Frauen den Herd kurz verlassen dürfen um sich in den in letzter Zeit in Mode gekommenen Fitness-Studios körperlich fit zu halten. Natürlich sagt diese Stimme das so nicht wörtlich, aber im übertragenen Sinne ist es doch ziemlich eindeutig. Weshalb die gezeigten Frauen in den Studios dann oben ohne trainieren wird allerdings nicht geklärt. Nach ca. 10 Minuten körperlicher Ertüchtigung wird dem zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich ungläubig dreinblickenden Zuschauer schließlich erklärt, weshalb körperliche Fitness für Frauen so wichtig ist. Es gibt nur einen Grund: damit diese in Stripclubs dem männlichen Publikum ihre Reize präsentieren können. Was danach folgt ist eine 50-minütige Reise durch Stripclubs in Baltimore und Washington, in der vollbusige Damen zu groovigen Sixties-Klängen sich ihrer Kleidung entledigen. Dann ist der Spuk zu Ende.
Richtig erschreckend an dem Streifen war für mich die Tatsache, wie sehr er mich einlullen konnte. Der groovige Sound aus den 60ern gepaart mit den teils wirklich verdammt attraktiven Stripperinnen ließ die gut 60 Minuten Laufzeit wie im Flug vergehen und irgendwie hätte ich dem bunten Treiben in dieser Mondo-Doku auch noch durchaus ein bisschen länger zusehen können. Ich bekomme langsam aber sicher Angst vor mir selbst.

Lewis S. Francis 1960er Mondo Sexploitation female nudity


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FROM PARIS WITH LOVE


FROM PARIS WITH LOVE :love: FROM PARIS WITH LOVE :love: (Blu-ray: Universum, Deutschland)
(OT: From Paris with Love | Frankreich 2010 | Regie: Pierre Morel)


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James Reece (Jonathan Rhys Meyers), Assistent des amerikanischen Botschafters in Paris, erledigt nebenbei kleinere Dienste für den amerikanischen Geheimdienst und hofft so, seine Karriere möglichst schnell vorantreiben zu können. Und tatsächlich erhält Reece nach diversen Botengängen und dem erfolgreichen Anbringen verschiedener Wanzen nun endlich eine etwas größere Aufgabe. Er soll Spezialagent Charlie Wax (John Travolta) vom Pariser Flughafen abholen und diesen bei dessen Mission unterstützen...

Zur Abwechslung mal ein richtig aktueller Film. Zumindest für meine Verhältnisse. Dürfte lange her sein, dass ich einen Film tatsächlich in dem Jahr gesehen habe, in dem er erschienen ist. Regisseur Pierre Morel hat ja bereits mit seinem Rachestreifen Taken mehr als nur eine Duftmarke gesetzt und mit From Paris with Love legt er jetzt so richtig los.
Der Film beginnt noch relativ ruhig und gediegen, zunächst wird die Figur von Jonathan Rhys Meyers vorgestellt. Der von ihm gespielte James Reece ist die rechte Hand des amerikanischen Botschafters in Paris und erledigt nebenbei für den amerikanischen Geheimdienst kleine Hilfsdienste wie Autokennzeichen austauschen oder Wanzen platzieren. Nun sein erster großer Auftrag: Er soll einen Agenten für Spezialaufträge vom Pariser Flughafen abholen und diesen bei seiner Arbeit unterstützen.
Nach gut 10 Minuten dann der erste Auftritt von John Travolta. Glatzköpfig, schmuddelig und übelst pöbelnd sitzt er in einem Zollbüro am Pariser Flughafen. Für die restliche Laufzeit des Films wird Travolta die vielleicht coolste Rampensau sein, die je durch einen Actionstreifen gestolpert ist. Gegen seinen Charlie Wax verkümmern Figuren wie John McClane oder Jack Bauer zu regelrechten Waisenknaben. Ab dem Zusammentreffen von Reece und Wax im Zollbüro entwickelt sich das Buddy-Movie zu einem Actionfilm, wie ich ihn in solcher Intensität und Härte schon lange nicht mehr gesehen habe. Travolta walzt förmlich über Paris hinweg und schießt - zumindest gefühlt - auf alles, was sich bewegt. Die eigentliche Handlung des Streifens verkommt zur absoluten Nebensache. Es regiert die Action - und die ist wirklich atemberaubend und mehr als abwechslungsreich inszeniert. Zeit zum Luft holen gibt es kaum und obwohl es wirklich an allen Ecken und Enden ständig kracht und scheppert fühlte ich mich von From Paris with Love nicht so überfordert wie beispielsweise von Shoot 'Em Up, bei dem der ganze Overkill irgendwann nur noch genervt hat.
Rein unterhaltungstechnisch ist das in meinen Augen der vielleicht beste Actionstreifen der letzten Jahre geworden und ich bin vom extremen Spaßfaktor des Films - in dem übrigens auch ein paar wirklich nette Oneliner (ich mochte die mit dem Holzhammer vorgetragene Pulp Fiction-Referenz) für eine gehörige Portion Humor sorgen - schlichtweg begeistert.
Ernst nehmen kann und darf man das Gezeigte selbstverständlich nicht. Denn From Paris with Love könnte durchaus als großer Bruder der alten Cannon-Filme aus den 80er Jahren durchgehen. Invasion USA und Delta Force lassen grüßen. Wer auf "political correctness" aus ist, wird bei Morels Film definitiv nicht fündig werden und natürlich kann man dem Streifen ärgerliche S/W-Malerei und reaktionäres Gedankengut vorwerfen. Um seinen Spaß mit dem Film zu haben, muss man darüber also definitiv hinwegsehen können.

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Jonathan Rhys Meyers Kelly Preston Pierre Morel John Travolta 2010er car chase Paris


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DER BERSERKER


DER BERSERKER DER BERSERKER (DVD: NEW, Deutschland)
(OT: Milano odia: la polizia non può sparare | Italien 1974 | Regie: Umberto Lenzi)


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Der größenwahnsinnige Kriminelle Giulio Sacchi (Tomas Milian) entführt mit zwei Komplizen Marilù Porrino (Laura Belli), die Tochter eines schwerreichen Industriellen und hofft auf ein stattliches Lösegeld. Ein schwieriger Fall für den ermittelnden Kommissar Grandi (Henry Silva), dem nur wenig Zeit bleibt, das Opfer aus den Händen seiner Kidnapper zu befreien...

Mal wieder amoklaufendes Exploitationkino, dieses Mal aus Italien. Umberto Lenzi lässt in seinem Poliziotto den in der Rolle des größenwahnsinnigen Kleinganoven Giulio Sacchi komplett durchdrehenden Tomas Milian auf die Zuschauer los und der macht auf seinem gnadenlosen Feldzug gegen Recht und Ordnung wahrlich keine Gefangenen. Ihm entgegengestellt ist der recht hilflos wirkende Henry Silva in der Rolle des Kommissars, der sich tatsächlich mit einem regelrechten Berserker - selten war ein deutscher Verleihtitel treffender als hier - auseinandersetzen muss. Und natürlich ist in diesem unglaublichen Feuerwerk aus Action, Gewalt und Kompromisslosigkeit auch noch Platz für attraktive Frauen. Laura Belli als Entführungsopfer, Anita Strindberg als Sacchis Freundin sowie Annie Carol Edel und Rosita Torosh als Opfer einer wirklich spektakulären Mordsequenz (Stichwort: Kronleuchter) sorgen für den einen oder anderen zusätzlichen Hingucker.

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female nudity Poliziotteschi Euro Crime 1970er Anita Strindberg Henry Silva Tomas Milian Umberto Lenzi


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UP!


UP! UP! (DVD: Arrow Films, Großbritannien)
(OT: Up! | USA 1976 | Regie: Russ Meyer)


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Die Ermordung des für seine extremen Sexorgien bekannten Altnazis Adolph Schwartz (Edward Schaaf) interessiert den ortsansässigen Sheriff Homer (Monty Bane) weniger. Stattdessen konzentriert er sich lieber auf das Disziplinieren von Verkehrssünderinnen. Und als Homer Zeuge wird, wie die überaus attraktive Tramperin Margo (Raven Da La Croix) in Notwehr einen Vergewaltiger tötet, rutschen die Ermittlungen im Mordfall Schwartz in Homers Prioritätenliste noch ein gutes Stück tiefer...

Nach den bereits ziemlich tollen Beyond the Valley of the Dolls und Faster, Pussycat! Kill! Kill! war Up! nun meine dritte Begegnung mit dem Kino von Russ Meyer und auch dieser Streifen konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Up! stammt aus Meyers Spätwerk und enthält so ziemlich alle Zutaten, die aus dem Busen-Fetischisten den wohl bekanntesten Sexploitation-Regisseur seiner Zeit gemacht haben. Nach einem absurd-komischen Anfang im S/M-Keller eines Altnazis und der Ermordung desselben durch einen maskierten Unbekannten mit Hilfe eines Piranhas geht es in Sachen Sex, Gewalt und nackten Tatsachen so richtig zur Sache. Nackte Schönheiten mit üppigen Oberweiten - verdammt noch mal, ist Raven De La Croix in der Rolle der Margo Winchester heiß -, obskure Gestalten, unerwartete Gewaltausbrüche und wirklich ausgesprochen erotische und mit viel Liebe zum Detail gefilmte Sexszenen verwöhnen den geneigten Zuschauer und sorgen für beste Unterhaltung. Die ursprüngliche Ausgangssituation des Films wird dabei mehr oder weniger links liegen gelassen, lediglich kurz eingestreute Sequenzen mit einer nackten Erzählerin - gespielt von der vollbusigen Kitten Natividad - erinnern an die Tat und erst zum Ende hin, wenn man sich als Zuschauer schon langsam zu fragen beginnt, was das Gezeigte eigentlich alles soll, schließt sich der Kreis. Ich war alles in allem ziemlich angetan von dem Streifen und freue mich schon auf weitere Sichtungen aus Meyers Filmographie.

CLIP:


Russ Meyer 1970er female nudity Sexploitation


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DER SELTSAME FALL DES BENJAMIN BUTTON


DER SELTSAME FALL DES BENJAMIN BUTTON DER SELTSAME FALL DES BENJAMIN BUTTON (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: The Curious Case of Benjamin Button | USA 2008 | Regie: David Fincher)


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Als Greis geboren, wird Benjamin Button (Brad Pitt) von seinem Vater auf den Stufen eines Altenheimes ausgesetzt. Dort wächst er heran und während sein Geist im Laufe der Jahre älter wird, wird sein Körper im gleichen Maße jünger...

Finchers Der seltsame Fall des Benjamin Button wurde ja nun nicht überall mit übermäßigem Lob überschüttet. Verständlich, wenn man Filme wie The Game oder Fight Club als Maßstab heranzieht. Doch das hier ist eine komplett andere Baustelle. Bereits mit Zodiac hat Fincher bewiesen, dass er es auch äußerst ruhig angehen lassen kann und mit Der seltsame Fall des Benjamin Button führt er diesen Weg der Ruhe konsequent fort. Der Streifen über den als Greis geborenen Benjamin Button verlangt dem Zuschauer, insbesondere im ersten Drittel, einiges an Durchhaltevermögen ab. Denn sonderlich viel passiert anfangs nicht und ich empfand die erste Stunde schon als ziemlich zäh. Hat man sich aber erst einmal an den Erzählstil gewöhnt und lässt sich auf den Film ein, wird man umso mehr dafür belohnt. Der Streifen ist einfach nur wunderschön photographiert, die Schauspieler agieren durch die Bank großartig, vor der Arbeit der Maskenbildner kann man sich nur verbeugen und die ganze Atmosphäre des Films wird praktisch von Minute zu Minute intensiver. Das Finale ist dann großes Gefühlskino pur und einfach nur ergreifend. Und der zähe Start in diesen im Endeffekt dann einfach nur wunderbaren Film ist in den Schlussminuten schon längst vergessen.

TRAILER:


David Fincher Brad Pitt Cate Blanchett 2000er Oscar Winner Oscar Nominee 10er Jahre 20er Jahre 30er Jahre 40er Jahre 50er Jahre 60er Jahre 70er Jahre 80er Jahre 90er Jahre


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JENNIFER'S BODY


JENNIFER'S BODY JENNIFER'S BODY (Blu-ray: 20th Century Fox, Großbritannien)
(OT: Jennifer's Body | USA 2009 | Regie: Karyn Kusama)


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Jennifer (Megan Fox) und Needy (Amanda Seyfried) sind schon seit frühester Kindheit beste Freundinnen. Ein gemeinsamer Konzertbesuch hat für die Beziehung der beiden Teenager jedoch fatale Folgen...

Auch wieder ein Film, der praktisch überall in der Luft zerrissen wurde. Und auch hier stellt sich mir die Frage: Warum eigentlich? Hat auch nur einer der Kritiker ernsthaft etwas anderes erwartet als das, was er letztendlich zu sehen bekommen hat? Wenn ja, dann liegt hier in meinen Augen ein deutlicher Fall von Realitätsverlust vor. Fast so, als ob sich ein Death-Metal-Fan über ein neues Hip-Hop-Album beschweren würde. Der hätte doch gleich wissen müssen, dass er mit dieser Musik nichts anfangen kann.
Jennifer's Body ist eine kurzweilige, auf ein jüngeres Publikum zugeschnittene Mischung aus Teeniekomödie und Horrorfilm, mit einer wieder mal extrem scharfen Megan Fox als männermordenden Vamp, einer ganz vorzüglich aufgelegten Amanda Seyfried in der eigentlichen Hauptrolle als deren Freundin Needy, ein paar netten Effekten, ein bisschen Spannung, ein bisschen Erotik und einer gehörigen Portion Dialogwitz (allein das Wikipedia-Zitat ist ja wohl ein absoluter Brüller). Nicht mehr, aber ganz sicher auch nicht weniger. Wer sich an den vielleicht manchmal zu konstruiert wirkenden Dialogen stören sollte - meinetwegen, aber das Drehbuch stammt aus der Feder von Diablo Cody und jeder, der den - meines Erachtens - großartigen Juno gesehen hat, sollte wissen, was ihn dialogtechnisch erwartet. Keine Ahnung, ob die von mir angesehene Unrated-Fassung - welche nach Aussage von Regisseurin Kusama ihren Extended Director's Cut des Films darstellt - mit ihren knapp 70 Abweichungen von der Kinofassung aus Jennifer's Body einen komplett anderen Film macht und sich die ganze Kritik nur auf die mir unbekannte Kinofassung bezieht. Das mag ich nicht zu beurteilen und die Wahrscheinlichkeit, dass ich mir jemals die ebenfalls auf der Blu-ray enthaltene Theatrical Version des Streifens ansehe, dürfte gegen Null gehen. Sollte dies allerdings nicht der Fall sein, kann ich das ganze Gebashe gegen diesen Streifen beim besten Willen nicht nachvollziehen. Ich fühlte mich ganz hervorragend unterhalten.

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Karyn Kusama Megan Fox Amanda Seyfried Adam Brody 2000er Femme fatale





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