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One Night Stands und wahre Liebe


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NAPOLEON DYNAMITE


NAPOLEON DYNAMITE NAPOLEON DYNAMITE (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Napoleon Dynamite | USA 2004 | Regie: Jared Hess)


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Der an seiner Schule nicht gerade populäre Napoleon Dynamite (Jon Heder) lebt gemeinsam mit seinem älteren Bruder Kip (Aaron Ruell) und seiner Großmutter (Sandy Martin) in einem kleinen Kaff in Idaho. Als mit dem Mexikaner Pedro (Efren Ramirez) ein neuer Schüler an der örtlichen High School auftaucht, findet Napoleon in diesem einen echten Freund und entschließt sich dazu, Pedro zum begehrten Amt des Schülersprechers zu verhelfen...

Vielleicht irgendwie der (Neu-)Start der Nerd- und Loser-Komödie. Solche Typen gab es in den typischen Highschool- und Teenie-Komödien zwar schon immer, aber wohl nie zuvor drehten sich die Filme praktisch ausschließlich um sie. Das hat sich seit Napoleon Dynamite doch geändert. Auch wenn sie stilistisch nicht unbedingt mit Hess' Außenseiterballade vergleichbar sind, so denke ich schon, dass Filme wie Juno, Superbad oder Nick & Norah's Infinite Playlist mit ihren liebenswerten Losern als Sympathieträger ohne den großen Erfolg von Napoleon Dynamite - bei einem Budget von ca. $ 400.000 spielte der Streifen weltweit über $ 44 Mio. ein - vielleicht nie das Licht der Leinwände erblickt hätten. Mit den Nachfolgern ist Napoleon Dynamite dennoch nicht wirklich vergleichbar. Und irgendwie fällt mir überhaupt kein Film ein, mit dem ich diesen äußerst skurrilen Streifen vergleichen könnte. Jared Hess' Komödie ist schon ziemlich einzigartig, überrascht und überzeugt mit extremer Langsamkeit - praktisch der komplette Cast kommt einem vor als spiele er auf Valium - und bietet seltsam-skurrile Typen in absurd-komischen Situationen, die irgendwie das Normalste der Welt zu sein scheinen. Ein Film, den man wohl einfach mögen muss. Klasse!

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Jared Hess Jon Heder 2000er


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RACHELS HOCHZEIT


RACHELS HOCHZEIT RACHELS HOCHZEIT (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Rachel Getting Married | USA 2008 | Regie: Jonathan Demme)


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Anlässlich der Hochzeit ihrer Schwester Rachel (Rosemarie DeWitt) wird Kym (Anne Hathaway) für ein paar Tage aus einer Entzugsklinik entlassen und kehrt so zu ihrer Familie zurück. Doch die Rückkehr von Kym ist überschattet von ihrer Vergangenheit und so scheint eine unbeschwerte Hochzeitsfeier nur schwer vorstellbar...

Am Anfang erinnert Jonathan Demmes Familiendrama Rachels Hochzeit fast ein bisschen an den 10 Jahre früher entstandenen Das Fest von Regisseur Thomas Vinterberg. Der "Dogma"-Stil sowie die Tatsache, dass wir es auch hier mit einem großen Familienfest zu tun haben, bei dem mindestens ein Familienmitglied einer tickenden Bombe zu gleichen scheint - gewisse Parallelen sind definitiv vorhanden. Am Ende verläuft Demmes Hochzeit aber dann doch deutlich "harmloser" als Vinterbergs Familienzusammenkunft, wobei ich mit dem Ausdruck "harmlos" keinesfalls die hohe Qualität dieses tollen Films schmälern will. Mit Hand- und Wackelkamera im halb-dokumentarischen Stil gefilmt, ist man als Zuschauer mittendrin im Geschehen und hat zeitweise das Gefühl, man schaut sich ein echtes Hochzeitsvideo an. Die von Anne Hathaway gespielte Rachel steht dabei im Mittelpunkt. Um sie dreht sich im Endeffekt alles, sie ist der Unsicherheitsfaktor und es bleibt bis zum Ende unklar, ob das Hochzeitsfest nicht vielleicht doch in einer Katastrophe enden wird. Rachels Hochzeit ist spannend, berührend und dramatisch und verbreitet in manchen, kurzen Momentan sogar ein kleines bisschen Wohlfühl-Atmosphäre. Anne Hathaway spielt sich als schwarzes Schaf der Familie regelrecht die Seele aus dem Leib und die Tatsache, dass ihre Vorstellung lediglich mit einer Nominierung und nicht auch mit einer Auszeichnung bei den Oscars 2009 bedacht wurde, lässt nur folgende Schlüsse zu: Entweder war Kate Winslet in Der Vorleser tatsächlich noch besser (was bei Hathaways Leistung in diesem Film hier schwer vorstellbar ist) oder Anne Hathaway ist wieder mal der beste Beweis dafür, dass die Oscars in irgendeinem Losverfahren vergeben zu werden scheinen und dummerweise der falsche Name aus der Trommel gezogen wurde. Verdient hätte sie die goldene Statue für diese Vorstellung auf jeden Fall.
Kleine Bemerkung noch am Rande: Schön zu sehen, wie Regisseur Jonathan Demme seine alten Weggefährten nicht vergisst. Wie in vielen seiner Filme zuvor war auch in Rachels Hochzeit wieder Roger Corman in einer kleinen Nebenrolle mit von der Partie.

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Jonathan Demme Anne Hathaway Roger Corman 2000er Oscar Nominee female nudity


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HIGH SCHOOL CONFIDENTIAL - DER TEUFEL TRÄGT MINIROCK


HIGH SCHOOL CONFIDENTIAL - DER TEUFEL TRÄGT MINIROCK HIGH SCHOOL CONFIDENTIAL - DER TEUFEL TRÄGT MINIROCK (DVD: Capelight, Deutschland)
(OT: Pretty Persuasion | USA 2005 | Regie: Marcos Siega)


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Die manipulative Kimberly (Evan Rachel Wood), eine Göre aus reichem Hause, ist sauer darüber, dass sie bei der Schulaufführung von "Anne Frank" nicht für die Titelrolle besetzt wurde und beschließt sich dafür mit einem geschickt ausgelegten Netz an Intrigen und Verleumdungen am zuständigen Lehrer (Ron Livingston) zu rächen...

Noch einer dieser etwas anderen Highschool-Filme. Pretty Persuasion steht eindeutig in der Tradition von Brick und dem erst kürzlich gesehenen Assassination of a High School President. Der Mystery-Touch dieser beiden Filme ist hier zwar nicht unbedingt vorhanden, dafür fährt Regisseur Marcos Siega in diesem bitterbösen Film über versnobte und berechnende Gören eine gehörige Portion rabenschwarzen Humors auf und scheut sich auch nicht vor der einen oder anderen Provokation der etwas derberen Art. Vielleicht sind dabei nicht alle Gags und Provokationen geglückt und im letzten Drittel geht dem Streifen - insbesondere während der Gerichtsverhandlung - doch auch etwas die Luft aus, aber insgesamt betrachtet gibt es in meinen Augen an Siegas Film nicht viel auszusetzen. Insbesondere die Besetzung des Films möchte ich als ausgesprochen gut gewählt bezeichnen. James Woods in seiner Nebenrolle als koksender Vater ist beispielsweise grandios und auch die Besetzung von Evan Rachel Wood in der Hauptrolle als dessen Tochter und unschuldig dreinblickendes, durchtriebenes Biest ist ein echter Glücksgriff. Hat mir gut gefallen der Streifen.

TRAILER:


Marcos Siega Evan Rachel Wood James Woods Selma Blair 2000er Rache


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MY BLUEBERRY NIGHTS


MY BLUEBERRY NIGHTS MY BLUEBERRY NIGHTS (DVD: Prokino/Universal, Deutschland)
(OT: My Blueberry Nights | China/Frankreich/Hongkong 2007 | Regie: Wong Kar-Wai)


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In Café-Besitzer Jeremy (Jude Law) findet die gerade von ihrem Freund verlassene Elizabeth (Norah Jones) einen verständnisvollen Zuhörer, bei dem sie sich ihren ganzen Frust von der Seele reden kann. Doch um ihren Trennungsschmerz endgültig zu überwinden, entschließt sich Elizabeth eines Tages dazu, New York zu verlassen und eine Reise durch die Staaten anzutreten. Während Elizabeth auf ihrem Trip die verschiedensten Menschen (u.a. David Strathairn, Natalie Portman) kennen lernt, sitzt Jeremy voller Wehmut in seinem Café und hofft auf eine baldige Rückkehr von Elizabeth…

Kino zum Wohlfühlen. Bin ja immer auf der Suche nach solchen kleinen, feinen Filmchen und bei Wong Kar-Wais My Blueberry Nights bin ich mal wieder fündig geworden. Der Streifen erzählt die Geschichte einer Liebe, auf die ein Mann (Jude Law) warten muss und die eine Frau (Norah Jones) erst finden muss. Der Weg ist dabei das Ziel und so begibt sich die von Norah Jones gespielte Elizabeth auf einen episodenhaft erzählten und einfach nur wunderschön bebilderten Road Trip, während der von Jude Law gespielte Jeremy in seinem kleinen Café wartet und auf ihre Rückkehr hofft. Der in den Nebenrollen mit Schauspielern wie David Strathairn, Rachel Weisz und Natalie Portman großartig besetzte Film sorgt praktisch über seine komplette Laufzeit für ein wohliges Gefühl und hat mich insbesondere auch mit seinen stilistischen Mitteln (Farbfilter, Slow-Motion, usw.) einfach nur begeistert.

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2000er Natalie Portman Rachel Weisz Jude Law Wong Kar-Wai New York Las Vegas


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DER SWIMMINGPOOL


DER SWIMMINGPOOL DER SWIMMINGPOOL (Blu-ray: Concorde, Deutschland)
(OT: La piscine | Frankreich/Italien 1969 | Regie: Jacques Deray)


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Eigentlich wollten Jean-Paul (Alain Delon) und seine Freundin Marianne (Romy Schneider) nur einen unbeschwerten Liebesurlaub in einer Villa in St. Tropez verbringen. Doch als mit Harry (Maurice Ronet) - ein alter, gemeinsamer Freund der beiden Liebenden - mit seiner verführerischen Tochter Penelope (Jane Birkin) zu Besuch kommt, entwickelt sich der Aufenthalt für alle komplett anders als geplant...

Einer dieser Filme, die ich schon seit Ewigkeiten mal anschauen wollte. Schön, dass der jetzt auch in Deutschland ungekürzt und in toller Qualität veröffentlicht wurde. Jacques Derays Der Swimmingpool ist eine Mischung aus Erotikthriller und Beziehungsdrama und besticht vor allem durch seine großartigen Hauptdarsteller. Alain Delon, Romy Schneider, Maurice Ronet und Jane Birkin harmonieren einfach hervorragend und machen aus dem eigentlich sehr ruhig und bedächtig gedrehten Film einen regelrechten "nailbiter" voll knisternder Spannung und mit einer kühl-erotischen Stimmung und Atmosphäre in einer einfach nur wunderschönen Kulisse. In das tolle End-60er-Jahre Set Design hab ich mich sofort verliebt und die unglaublich erotische Ausstrahlung der beiden Hauptdarstellerinnen trägt ihr Übriges dazu bei, dass Der Swimmingpool über weite Strecken ein wahres Fest für die Augen darstellt. Romy Schneider im schwarzen Bikini und die bildhübsche Jane Birkin sind einfach ein Traum. :love:

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Jacques Deray Alain Delon Romy Schneider Jane Birkin 1960er female nudity


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JONAH HEX


JONAH HEX JONAH HEX (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Jonah Hex | USA 2010 | Regie: Jimmy Hayward)


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Um dem gefährlichen Quentin Turnbull (John Malkovich) endgültig das Handwerk zu legen, heuert das Militär den gesetzlosen Kopfgeldjäger Jonah Hex (Josh Brolin) an und stellt diesem die Löschung seines kompletten Strafregisters in Aussicht. Als Jonah bewusst wird, wen er da zur Strecke bringen soll, lässt er sich nicht zweimal bitten. Turnbull, den Jonah für tot gehalten hatte, war einst für den grausamen Tod von Jonahs Familie verantwortlich und nun ist für Jonah die große Chance gekommen, diese bis heute offene Rechnung endlich zu begleichen...

Spaßiger Blödsinn. Nicht mehr und nicht weniger. Wer bei einem Film wie Jonah Hex nach Anspruch oder Tiefgang suchen sollte, kann sich diese Suche logischerweise komplett sparen. Wer sich allerdings mit einer kurzweiligen Story, cool inszenierten Actionsequenzen, ein paar optischen Spielereien, Megan Fox und mächtig viel Futter für das heimische Soundsystem begnügen kann, ist bei Jonah Hex genau richtig. Gerade mal 80 Minuten dauert der ganze Zauber und die sind - leider Gottes - tatsächlich wie im Flug vorüber. Hat richtig viel Spaß gemacht der Streifen, auch wenn ich mich über folgende drei Sachen wahrlich nicht beschwert hätte: 1.) eine längere Laufzeit, 2.) mehr Screentime für die am Pferd befestigte Wumme von Josh Brolin und 3.) mehr Screentime für Megan Fox (ja, da kommt wieder mal eine kleine, voyeuristische Ader bei mir durch :D ).

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Megan Fox John Malkovich Josh Brolin Jimmy Hayward 2010er Rache 19. Jahrhundert


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BEACH PARTY


BEACH PARTY BEACH PARTY (DVD: MGM/20th Century Fox, USA)
(OT: Beach Party | USA 1963 | Regie: William Asher)


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Um das Sexualverhalten junger Menschen zu erforschen hat sich Anthropologie-Professor Sutwell (Robert Cummings) gemeinsam mit seiner Assistentin Marianne (Dorothy Malone) in einem Apartment am Strand eingerichtet und beobachtet dort heimlich durch sein Fernglas eine Clique junger Leute rund um das Pärchen Frankie (Frankie Avalon) und Dolores (Annette Funicello). Doch damit seine Forschungen auch wirklich von Erfolg gekrönt werden, stellt Sutwell schon bald fest, dass es mit der Beobachtung allein nicht getan ist und so versucht sich der stocksteife Professor unbemerkt und praktisch "undercover" unter die junge Partygesellschaft zu mischen...

Nach dem doch ausgesprochen garstigen The Defilers war mir nach etwas leichterer Drive-In-Kost. Die Wahl fiel auf Beach Party, dem Auftakt zu einer Reihe von insgesamt 8 Filmen, die zwischen 1963 und 1966 von American International Pictures produziert worden sind - damals wohl als Konkurrenz-Produkte zu den zahlreichen Elvis-Vehikeln konzipiert - und die man in meinen Augen durchaus als Vorläufer der zahlreichen Teensploitation-Filme der 70er Jahre ansehen kann. Viele hübsche Damen in sexy Bikinis, ein nicht wirklich anspruchsvoller Plot, Partystimmung und jede Menge Albernheiten - Beach Party unterscheidet sich (bis auf die fehlenden nackten Tatsachen) letztendlich nicht großartig von Filmen wie The Van oder The Beach Girls, um nur mal zwei typische Teensploiter zu nennen. Habe mir vor gut einem halben Jahr mit Beach Blanket Bingo ja schon mal einen der späteren Filme dieser "Beach"-Reihe angesehen und meine damaligen Eindrücke lassen sich ziemlich gut auf diesen Streifen übertragen. Beach Party bietet unbeschwerte, kurzweilige und leicht verdauliche Unterhaltung, die große Lust auf die anderen, mir noch nicht bekannten Nachfolgefilme macht.

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Frankie Avalon William Asher Annette Funicello Vincent Price 1960er Teensploitation American International


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THE DEFILERS


THE DEFILERS THE DEFILERS (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: The Defilers | USA 1965 | Regie: Lee Frost/David F. Friedman)


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Mit dem Traum von einer Karriere als Schauspielerin kommt die ebenso attraktive wie naive Jane Collins (Mai Jansson) in Hollywood an und fällt durch einen dummen Zufall ausgerechnet den beiden gelangweilten und wohlhabenden Freunden Carl (Byron Mabe) und Jameison (Jerome Eden) in die Hände. Die beiden jungen Männer entführen Jane, sperren sie in ein Kellerverlies und leben dort ihre dunklen Fantasien an dem hilflosen Opfer aus...

The Defilers ist ein 60er-Jahre-Roughie aus der Produktionsschmiede des kürzlich verstorbenen Exploitation-Papstes David F. Friedman und mal wieder ein gutes Spiel für das regelrecht amoklaufende Low-Budget-Kino der damaligen Zeit. Der gegen sämtliche Regeln der "political correctness" verstoßende Film handelt von zwei schmierigen Typen, die junge Frauen kidnappen und in einem Keller gefangen halten um sich ein bisschen mit ihnen zu vergnügen. Der Sleaze-Faktor ist exorbitant hoch und insbesondere Byron Mabe gibt eine erschreckend intensive Vorstellung als Kidnapper ab. Habe selten so einen schmierigen, unsympathischen und hassenswerten Charakter in einem Film erlebt. The Defilers ist einer dieser Streifen, nach deren Sichtung man sich am liebsten ein ausgiebiges Vollbad gönnen möchte. Ein dreckiger, kleiner Bastard von einem Film. Auf seine ganze eigene Art und Weise ziemlich grandios und innerhalb der von mir bis jetzt gesichteten Roughies aus der damaligen Zeit der wohl bisher "beste" Vertreter.

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Lee Frost David F. Friedman 1960er female nudity Roughie Sexploitation


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DIE VERFÜHRUNG - DAS FREMDE MÄDCHEN


DIE VERFÜHRUNG - DAS FREMDE MÄDCHEN DIE VERFÜHRUNG - DAS FREMDE MÄDCHEN (Free-TV: Sat.1)
(OT: Die Verführung - Das fremde Mädchen | Deutschland 2011 | Regie: Hannu Salonen)


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Der wohlhabende Lebemann Markus Schuster (Christoph M. Ohrt) befindet sich mit seiner jüngeren Geliebten Viktoria (Bettina Zimmermann) im Liebesurlaub in seinem einsam gelegenen Anwesen an der Steilküste Kroatiens. Doch die traute Zweisamkeit wird empfindlich gestört, als Viktoria eines Tages vom Shoppen mit der jungen Maniche (Xenia Assenza) im Schlepptau zurückkommt, welche sie auf einer Straße aufgelesen hat. Sehr zum Unwillen von Markus will Viktoria das junge Mädchen für ein paar Tage aufnehmen. Zumindest so lange, bis Maniche wieder nach Hause zu ihrer Familie reisen kann...

Gerade in den 90er Jahren gab es wie ich finde auf Sat.1 und Pro7 oft durchaus sehenswerte Eigenproduktionen verschiedenster Genres zu bewundern. Die Qualität dieser Streifen hat jedoch spätestens nach der Jahrtausendwende immer mehr nachgelassen und so habe ich mich in den letzten Jahren praktisch nicht mehr mit solchen TV-Filmen beschäftigt. Eher zufällig bin ich vor kurzer Zeit über Die Verführung - Das fremde Mädchen gestolpert. "Tipp des Tages" in der TV-Spielfilm - was jetzt nicht unbedingt sonderlich viel zu bedeuten hat - und mit Christoph M. Ohrt und Bettina Zimmermann ( :love: ) zwei Hauptdarsteller, die ich eigentlich immer recht gerne sehe. Also hab ich mal wieder einen Film im TV angesehen und der war gar nicht mal so schlecht. Über weite Strecken ist Die Verführung - Das fremde Mädchen nämlich tatsächlich ziemlich spannend geraten, sexy Newcomerin Xenia Assenza überzeugt in der Rolle des ungebetenen Gastes auf ganzer Linie und die Location im sonnigen Kroatien fand ich auch als ausgesprochen gut gewählt. Schade nur, dass dem Film zum Ende etwas die Luft ausgeht, der Plot nach einer gewissen Zeit doch arg konstruiert wirkt und die Auflösung des ganzen Rätsels ab einem bestimmten Punkt im Schlussdrittel einfach nur noch offensichtlich ist und so der Plottwist im Finale nicht mehr wirklich überraschend kommt. Unterhalten fühlte ich mich dennoch ganz gut. Wenn ich mal wieder über so einen "Tipp des Tages" stolpere, schalte ich vielleicht auch wieder ein.

TRAILER:


Hannu Salonen Bettina Zimmermann 2010er female nudity Rache


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THE PRIVATE LIFE OF SHERLOCK HOLMES


THE PRIVATE LIFE OF SHERLOCK HOLMES THE PRIVATE LIFE OF SHERLOCK HOLMES (DVD: MGM, Großbritannien)
(OT: The Private Life of Sherlock Holmes | Großbritannien 1970 | Regie: Billy Wilder)


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Der extrem gelangweilte Sherlock Holmes (Robert Stephens) nimmt sich gemeinsam mit seinem Partner Dr. Watson (Colin Blakely) dem Fall der eines Abends völlig durchnässt vor seiner Tür stehenden Gabrielle Valladon (Geneviève Page) an, die verzweifelt nach ihrem spurlos vom Erdboden verschwundenen Ehemann sucht...

Mal wieder ein Film von Billy Wilder. Ich muss mit den wenigen, noch nicht gesehenen Filmen dieses Ausnahme-Regisseurs in meiner Sammlung noch ein bisschen haushalten. Schließlich will ich diese Erstsichtungs-Begeisterung, die praktisch jeder Wilder-Film in mir auslöst, noch möglichst lange genießen können. Auch The Private Life of Sherlock Holmes war wieder von Anfang bis zum Ende mit seiner so spannenden wie witzigen Geschichte und seiner überraschenden Wendung im Finale ein einziger Hochgenuss. Der Schluss dieses Streifens ist ein einziger magischer Moment und praktisch jede Einstellung, jeder Dialog des ganzen Films ist - wie in eigentlichen allen Filmen von Wilder zuvor - nahe an der absoluten Perfektion. Es bereitet mir einfach immer wieder eine fast unbeschreibliche Freude, Filme von Billy Wilder erstmals anzusehen und zu entdecken. Mehr gibt's eigentlich nicht mehr zu sagen.

CLIP:


Billy Wilder Geneviève Page Christopher Lee 1970er 19. Jahrhundert London


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EXPLOSION IN KUBA


EXPLOSION IN KUBA EXPLOSION IN KUBA (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Cuba | USA 1979 | Regie: Richard Lester)


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Kuba, Ende der 50er Jahre: Der britische Söldner Robert Dapes (Sean Connery) wird vom kubanischen Diktator angeheuert um dessen Truppen im Kampf gegen aufständische Rebellen zu unterstützen. In Kuba angekommen, trifft Dapes nach kurzer Zeit auf Alexandra (Brooke Adams), die Frau des mächtigen Industriellen Juan Pulido (Chris Sarandon) und gleichzeitig Dapes frühere Geliebte...

Trotz einiger nicht wegzudiskutierender Längen, konnte mich Explosion in Kuba von Regisseur Lester ziemlich gut unterhalten. Der Film ist eine Mischung aus Action, Politthriller und Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der kubanischen Revolution in den 50er Jahren und überzeugt neben seinen beiden vorzüglichen Hauptdarstellern - Sean Connery und der wieder mal entzückenden Brooke Adams - insbesondere durch diese schwül-heiße Atmosphäre, die praktisch über die komplette Laufzeit vermittelt wird, und die von Kameramann David Watkin großartig eingefangenen Bilder (so manche Einstellung würde man sich am liebsten einrahmen und an die Wand hängen). Zu der schon genannten, schwül-heißen Atmosphäre gesellt sich aufgrund der Beziehung der beiden Hauptcharaktere dann zusätzlich noch eine gehörige Portion Melancholie und diese Mischung verleiht dem Film eine ganz eigene Stimmung, die mich ziemlich schnell fesseln konnte und einfach nicht mehr losgelassen hat. Das waren 120 ausgesprochen lohnenswerte Minuten.

TRAILER:


Richard Lester Sean Connery Brooke Adams Martin Balsam 1970er 50er Jahre


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THE NEW YORK RIPPER


THE NEW YORK RIPPER THE NEW YORK RIPPER (Blu-ray: Blue Underground, USA)
(OT: Lo squartatore di New York | Italien 1982 | Regie: Lucio Fulci)


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Ein offensichtlich wahnsinniger Serienkiller versetzt die Frauenwelt in New York in Angst und Schrecken. Wahllos tötet er seine wehrlosen Opfer und auch die Polizei in Form von Lt. Fred Williams (Jack Hedley) scheint dem gefährlichen Täter einfach nicht auf die Schliche kommen zu können...

Bemerkenswert, nach Sichtung eines Filmes wie Pink Flamingos kommt einem Fulcis The New York Ripper fast wie Kinderkram vor. Das ist er natürlich beileibe nicht, sondern vielmehr - neben Zombi 2 und E tu vivrai nel terrore - L'aldilà - eines der absoluten Highlights in der Filmographie des italienischen Großmeisters des Horror und durchaus dazu geeignet, unbedarfte Zuschauer - so wie ich bei Pink Flamingos einer war - gehörig vor den Kopf zu stoßen. Die Story ist für Fulci-Verhältnisse ziemlich geradlinig ausgefallen - Lo squartatore di New York könnte man vielleicht als Mischung aus Giallo und Slasher bezeichnen -, der Faszination, die von diesem Film ausgeht, schadet diese ungewöhnliche Geradlinigkeit aber keineswegs. Der Streifen ist einfach sauspannend und die vorhandenen Härten sind - insbesondere weil Fulci auch mal wieder seinen "Augen"-Fetisch genüsslich auslebt - wahrlich nichts für zarte Gemüter. Auf seine extremen Gewaltsequenzen darf man den Streifen aber definitiv nicht reduzieren, da würde man den sonstigen Qualitäten des Filmes - insbesondere was die vorhandene Spannung und die ausgesprochen bedrohliche Atmosphäre angeht - einfach nicht gerecht werden. Für mich war die jetzige Sichtung ein tolles Wiedersehen nach sehr langer Zeit und dass ich den Film jemals in einer solchen Wahnsinnsqualität zu Gesicht bekommen würde, hätte ich wohl nicht mal in meinen kühnsten Träumen zu hoffen gewagt.

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Giallo female nudity 1980er Lucio Fulci New York Slasher


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PINK FLAMINGOS


PINK FLAMINGOS :love: PINK FLAMINGOS :deepshit: (DVD: New Line, USA)
(OT: Pink Flamingos | USA 1972 | Regie: John Waters)


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Raymond (David Lochary) und Connie Marble (Mink Stole) sind entsetzt. Die schwer übergewichtige Divine (Divine) wurde von einem Magazin als "filthiest person alive" bezeichnet. Die Marbles sind davon überzeugt, dass nur ihnen dieser "Titel" zusteht und setzen nun alles daran, ihrer Kontrahentin das auch entsprechend zu beweisen...

Ich bin hin- und hergerissen. War das nun ein subversives Meisterwerk oder einfach nur ein unerträglich anzusehender Haufen Müll? Wahrscheinlich von beidem etwas. Regisseur John Waters dürfte vor knapp 40 Jahren mit Pink Flamingos die wohl schwärzestes Komödie aller Zeiten gedreht haben. Und gleichzeitig den vielleicht am schwersten zu ertragenden und ekligsten Film, der je auf Zelluloid gebannt wurde. Sein Ruf eilt dem Streifen ja voraus, auf das, was mich dann erwartet hat, war ich dennoch gänzlich unvorbereitet. John Waters überschreitet mit Pink Flamingos definitiv sämtliche Grenzen jeglichen Geschmacks. Ein Film, der sich wohl wie kein anderer dazu eignet, die eigenen, persönlichen Grenzen des Erträglichen auszutesten. Pink Flamingos hat bei mir das bewirkt, was Filme wie The Sinful Dwarf oder Bloodsucking Freaks bisher nicht erreichen konnten: Er hat meine persönliche Grenzen deutlich überschritten und ich befürchte, dass ich gewisse Bilder nie mehr aus dem Gedächtnis bekommen werde. Ich bin noch immer im gleichen Maße angewidert wie fasziniert von dem Streifen und weiß nur eines ziemlich sicher: Pink Flamingos werde ich mir - Stand heute - freiwillig wohl nie wieder in meinem Leben ansehen.

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John Waters 1970er female nudity Rache Shocksploitation


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ALL THE BOYS LOVE MANDY LANE


ALL THE BOYS LOVE MANDY LANE ALL THE BOYS LOVE MANDY LANE (Blu-ray: Senator/Universum, Deutschland)
(OT: All the Boys Love Mandy Lane | USA 2006 | Regie: Jonathan Levine)


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Die ebenso hübsche wie unnahbare Mandy Lane (Amber Heard) ist das begehrteste Mädchen der lokalen High School. Doch kein Schüler schafft es, bei Mandy zu landen. Als Mandy mit ein paar Freunden einen Wochenendausflug zu einem abgelegenen Landhaus unternimmt, versuchen die beteiligten Jungs natürlich alles, um Mandy doch irgendwie rumzukriegen. Doch schon sehr bald wird die Anzahl der Verehrer von einem Unbekannten drastisch verringert...

Was auf den ersten, flüchtigen Blick vielleicht wie ein weiterer, typischer Teenie-Slasher erscheinen mag, entpuppt sich bei näherer Betrachtung dann doch als absolut sehens- und empfehlenswerter Genrebeitrag. Natürlich ist All the Boys Love Mandy Lane ein Slasher und natürlich gehorcht der Film den Regeln des Genres, aber vom üblichen Slasher-Einheitsbrei ist der Streifen doch ziemlich weit entfernt. Zum einen ist Jonathan Levines Film tatsächlich ausgesprochen spannend geraten und überrascht mit einem so nicht unbedingt zu erwartenden Twist am Ende, zum anderen begeistert All the Boys Love Mandy Lane mit einer wunderschönen Kameraarbeit und einer herrlich melancholischen Grundstimmung, wie ich sie in einem Film dieses Genres selten zuvor erlebt habe. Diese Stimmung erzeugt im Zusammenspiel mit den tollen Bildern von Kameramann Darren Genet eine ganz eigene Atmosphäre, die mich als Zuschauer gepackt und einfach nicht mehr losgelassen hat. Geheimtipp!

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Jonathan Levine Amber Heard 2000er Slasher female nudity Rache Femme fatale


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RAW MEAT


RAW MEAT RAW MEAT (DVD: MGM, USA)
(OT: Death Line | Großbritannien 1973 | Regie: Gary Sherman)


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In einem Londoner U-Bahn-Tunnel verschwinden schon seit einiger Zeit immer wieder Menschen spurlos. Als sich zu den Verschwundenen auch ein wichtiger Regierungsmitarbeiter gesellt, muss Inspektor Calhoun (Donald Pleasance) seine Ermittlungen intensivieren und macht schon bald eine grausige Entdeckung...

Netter, kleiner Horror-Schocker aus Großbritannien, der seinerzeit in den Drive-Ins und Grindhouses der USA übrigens im Double Feature mit dem kürzlich von mir gesehenen Cannibal Girls von Regisseur Ivan Reitman gezeigt wurde. Mehr als die Kannibalen-Thematik verbindet die beiden Filme allerdings nicht. Während Cannibal Girls definitiv als schwarzhumorige Komödie durchgeht, ist Raw Meat ein ziemlich grimmiger, spannender und mit einem wahrlich nicht zu verachtenden Gore-Gehalt angereicherter Streifen, der insbesondere qualitativ weit über dem typischen Exploitation-Durchschnitt liegt. Gut, die Ausgangssituation für die ganze Story - nämlich das Schicksal der verschütteten Tunnelarbeiter - ist nun nicht sonderlich realistisch und glaubwürdig geraten, aber darauf kommt es in meinen Augen auch nicht unbedingt an. Schon der Auftakt von Raw Meat lässt auf Großes hoffen und Regisseur Gary Sherman kann die mit einer fantastischen Anfangssequenz schon ausgesprochen hoch gelegte Messlatte tatsächlich ziemlich oben halten. Donald Pleasance gibt hier wohl eine der besten Vorstellungen seiner ganzen Karriere ab, der minimalistische Score ist grandios, die Effekte überzeugen auf ganzer Linie, die Geschichte ist wirklich extrem spannend geraten und mit einer wunderbar bedrohlichen Atmosphäre ausgestattet und auf eine gute Portion des herrlich trockenen, britischen Humors muss man auch nicht verzichten. Und dann ist auch noch Christopher Lee in einer Nebenrolle mit von der Partie. Was will man noch mehr von einem solchen Film verlangen? Ich möchte Raw Meat wirklich jedem Genrefreund ans Herz legen.

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Gary Sherman Donald Pleasance Christopher Lee 1970er London American International


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VON SEX BIS SIMMEL


VON SEX BIS SIMMEL VON SEX BIS SIMMEL (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Von Sex bis Simmel | Deutschland 2005 | Regie: Hans Günther Pflaum/Peter H. Schröder)


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Verschiedene Filmschaffende wie die Regisseure Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta oder der Produzent Wolf C. Hartwig werfen einen Blick zurück auf die Erfolge des deutschen Sexfilms...

Leider nur mäßig interessante Dokumentation zum Phänomen des deutschen Sexploitation-Films der späten 60er bis frühen 80er Jahre. Vielleicht wurden auch einfach die falschen Leute befragt. Denn sonderlich viel hatte eigentlich keiner der Befragten zu sagen. Während sich der mittlerweile über 80 Jahre alte Wolf C. Hartwig beispielsweise noch immer diebisch über seine damaligen Erfolge freut und knallhart und ehrlich dahinter steht, dass es ihm nur um das schnelle Geld und nicht um einen künstlerischen Anspruch ging, spielen anspruchsvolle Regisseure wie Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta auch heute noch die beleidigte Leberwurst weil ihnen damals der Erfolg beim Publikum versagt geblieben ist und geben sich in meinen Augen damit schon fast ein bisschen der Lächerlichkeit preis. Eine Aneinanderreihung größtenteils nichtssagender, überflüssiger und oft beleidigt klingender Statements - viel mehr ist Von Sex bis Simmel leider nicht geworden. Schade drum.

Hans Günther Pflaum Peter H. Schröder 2000er female nudity


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FRANKENSTEINS HÖLLENMONSTER


FRANKENSTEINS HÖLLENMONSTER FRANKENSTEINS HÖLLENMONSTER (DVD: Anolis, Deutschland)
(OT: Frankenstein and the Monster from Hell | Großbritannien 1974 | Regie: Terence Fisher)


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Der junge Arzt Simon Helder (Shane Briant) versucht, die Experimente des Barons Frankenstein (Peter Cushing) zu wiederholen. Als Helder deswegen vor Gericht landet und für fünf Jahre in eine Irrenanstalt gesteckt wird, staunt er nicht schlecht, als im Leiter der Anstalt ausgerechnet der für tot gehaltene Baron vor ihm steht...

Nach der regelrechten Frischzellenkur in Form von Frankensteins Schrecken kehrte für den letzten Teil der Reihe sowohl Terence Fisher auf den Regiestuhl als auch Peter Cushing in der Hauptrolle zurück. An den grandiosen Vorgänger kann Frankensteins Höllenmonster leider nicht anknüpfen. Peter Cushing gibt zwar wieder eine gewohnt souveräne Performance als komplett wahnsinnig gewordener Wissenschaftler ab und auch über fehlende Härten kann man sich wahrlich nicht beschweren, aber insgesamt betrachtet fehlt es dem Film dann doch an Spannung und Atmosphäre und so ist der letzte Teil der Reihe in meinen Augen auch gleichzeitig der schwächste Beitrag zum Frankenstein-Franchise der Hammer Studios. Den absolut positiven Gesamteindruck der kompletten Reihe schmälert dieser etwas schwächere Abschlussfilm jedoch keineswegs. Betrachtet man nämlich die Reihe als Ganzes und vergleicht sie insbesondere mit Hammers Dracula-Filmen muss man meines Erachtens definitiv feststellen, dass die Frankenstein-Filme in der Summe den Blutsauger-Streifen qualitativ deutlich überlegen sind. Als nächstes werde ich mir die Mumie-Verfilmungen von Hammer zu Gemüte führen und bin schon gespannt, was mich da erwartet.

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Hammer Film Sequel Terence Fisher 1970er Peter Cushing


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ALLY MCBEAL - STAFFEL 3


ALLY MCBEAL - STAFFEL 3 ALLY MCBEAL - STAFFEL 3 (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Ally McBeal: Season 3 | USA 1999/2000 | Idee: David E. Kelley)


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Zwischen all ihren seltsamen und teils ausgesprochen skurrilen Fällen ist die junge Anwältin Ally McBeal (Calista Flockhart) noch immer auf der Suche nach ihrem Traummann. Eine Suche, die sich weiterhin ausgesprochen problematisch gestaltet. Doch auch ihre Anwaltskollegen und Freunde haben mit so einigen Problemen zu kämpfen. Insbesondere die Beziehung zwischen John (Peter MacNicol) und Nelle (Portia de Rossi) läuft alles andere als einfach ab...

In Staffel 3 erlaubt sich Ally McBeal erste kleine Schwächephasen. Das liegt vor allem an der Tatsache, dass die grandiosen Gerichtssequenzen für meinen Geschmack etwas zu sehr in den Hintergrund gedrückt werden und vielleicht - auch wenn sich das jetzt blöd anhören mag - ein kleines bisschen zu viel Augenmerk auf die persönlichen Problemchen der verschiedenen Charaktere gelegt wird. Ein Peter MacNicol kommt einfach nicht mehr so zur Geltung wie in den beiden Staffeln zuvor und die von Gil Bellows und Courtney Thorne-Smith gespielten Charaktere nerven ab einem gewissen Zeitpunkt einfach nur noch. Aber trotz dieser kleineren Schwächen hat auch die dritte Staffel extrem viel Spaß gemacht und das Suchtpotential der Serie ist noch immer extrem hoch, wenn auch nicht mehr ganz so hoch wie bei den ersten beiden Staffeln. Die Vorfreude auf die nächste Staffel ist auf jeden Fall schon groß, insbesondere da gewisse Entwicklungen am Ende dieser Season durchaus darauf hoffen lassen, dass in Staffel 4 gewisse Schwachstellen von Staffel 3 nicht mehr vorhanden sein werden. Ich bin gespannt.

Lucy Liu Farrah Fawcett Dakota Fanning 1990er 2000er David E. Kelley Boston Scout Taylor-Compton


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DRAGON WARS - D-WARS


DRAGON WARS - D-WARS DRAGON WARS - D-WARS (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: D-War | Südkorea 2007 | Regie: Shim Hyung-rae)


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Alle 500 Jahre versucht der böse Drache Buraki die Erde zu erobern. Aufgehalten werden kann er dabei nur von einem alten Krieger, dessen Schüler, einer Auserwählten und dem guten Drachen Imoogi. Nachdem Imoogi im Jahr 1507 die Schlacht um die Erde für sich entscheiden konnte, steht nun im Jahr 2007 ein neuer Kampf bevor...

Es würde nun sicher keinerlei Probleme machen, Dragon Wars von Regisseur Shim Hyung-rae regelrecht in der Luft zu zerreißen. Diese Mischung aus Action und Fantasy aus Südkorea macht eigentlich so ziemlich alles falsch, was man als Film so falsch machen kann. Die Story ist hanebüchen ohne Ende, der Begriff "Logikfehler" bekommt bei Sichtung dieses Streifens noch mal eine komplett neue Bedeutung und über praktisch sämtliche Schauspielerleistungen sollte man besser ebenso den Mantel des Schweigens legen wie über so einige ziemlich missratene CGI-Effekte. Und doch bringe ich es irgendwie nicht über das Herz, diesem Film mit all seinen offensichtlichen Schwächen großartig böse zu sein. Dafür hat er - allen vorhandenen Unzulänglichkeiten zum Trotz - am Ende des Tages dann doch viel zu viel Spaß gemacht. Denn der Showdown beginnt eigentlich schon nach weniger als der Hälfte der Laufzeit und spätestens wenn die Drachenangriffe starten, sind alle vorherigen Schwächen wie weggewischt. Regisseur Shim Hyung-rae brennt nämlich ab diesem Zeitpunkt ein Action-Feuerwerk ab, das es tatsächlich in sich ab und das man wohl mit gutem Gewissen als höchst unterhaltsames und vergnügliches "guilty pleasure" beschreiben kann. Man ist sich vollkommen bewusst, welchem Blödsinn man sich da eigentlich aussetzt und kann doch einfach nicht wegsehen. Es knallt und kracht an allen Ecken und Enden und wer mal so richtig die Grenzen seiner heimischen Sound-Anlage austesten möchte, sollte definitiv zu diesem Film greifen. So schwach wie der komplette Rest auch sein mag, das Sounddesign ist einfach nur atemberaubend und hat mich zeitweise regelrecht umgehauen. Fazit: Hochglanz-Trash mit erschreckend hohem Unterhaltungswert.

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Shim Hyung-rae Robert Forster 2000er Los Angeles car chase


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AVIATOR


AVIATOR AVIATOR (DVD: Miramax/Buena Vista, Deutschland)
(OT: The Aviator | Deutschland/USA 2004 | Regie: Martin Scorsese)


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Die Geschichte des Multimillionärs, Flugpioniers und Filmemachers Howard Hughes (Leonardo DiCaprio) und dessen Einflusses auf die Traumfabrik, diverse Filmdiven (Gwen Stefani, Kate Beckinsale und Cate Blanchett) und die weitere Entwicklung der Flugtechnik...

Großes Hollywood-Kino im klassischen Sinne, typisches Oscar-Material. So kann man den im Jahr 2005 mit insgesamt 11 Nominierungen der Academy of Motion Picture Arts and Sciences bedachten Streifen von Regisseur Martin Scorsese wohl tatsächlich am trefflichsten beschreiben. Da so eine Kategorisierung ja oft negativ aufgefasst wird, möchte ich unbedingt klarstellen, dass es - gerade in diesem speziellen Fall - von mir definitiv nicht negativ gemeint ist. Immerhin 5 der begehrten Goldjungen - wenn auch nicht in den Hauptkategorien, da sahnte Eastwoods Million Dollar Baby groß ab - gingen an den Film, es hätten meines Erachtens auch durchaus mehr sein können. Denn Scorseses Biopic über Howard Hughes - einen der wohl faszinierendsten und exzentrischsten Charakterköpfe, welche die Traumfabrik je hervorgebracht hat - ist ein wahrhaft großartiger Film. Ob der Streifen dem Leben und Wirken von Hughes tatsächlich gerecht wird, kann ich nicht wirklich beurteilen. Dafür habe ich mich bisher mit den Filmen und der Person von Howard Hughes einfach viel zu wenig beschäftigt. Was Scorsese und insbesondere sein in meinen Augen einfach nur großartiger Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio mit The Aviator aber auf jeden Fall geschafft haben, ist mich als Zuschauer über gut 2,5 Stunden absolut zu fesseln und mein Interesse an der portraitierten Person zu wecken. Eine nahezu perfekte Kameraarbeit, tolle Ausstattung und Kostüme sowie eine wirklich beeindruckende und hervorragende Besetzung haben dann noch ihr weiteres dazu beigetragen, dass ich mich von The Aviator einfach nur großartig unterhalten fühlte. So und nicht anders stelle ich mir aktuelles, großes Hollywood-Kino vor. Toll.

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Oscar Winner 2000er Willem Dafoe Jude Law Alec Baldwin Cate Blanchett Kate Beckinsale Leonardo DiCaprio Martin Scorsese Oscar Nominee 20er Jahre 30er Jahre 40er Jahre


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SMOKIN' ACES 2: ASSASSINS' BALL


SMOKIN' ACES 2: ASSASSINS' BALL SMOKIN' ACES 2: ASSASSINS' BALL (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Smokin' Aces 2: Assassins' Ball | Kanada/USA 2010 | Regie: P.J. Pesce)


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Vollkommen überraschend taucht der unscheinbare Regierungsmitarbeiter Walter Weed (Tom Berenger) auf einer Todesliste auf. Ein Unbekannter bietet demjenigen, der Weed bis zu einem bestimmten Zeitpunkt unter die Erde geschafft hat, die stattliche Summe von 3 Millionen US-Dollar. Während CIA-Agent Baker (Clayne Crawford) versucht, Weed in ein sicheres Versteck zu verfrachten, macht sich bereits eine ganze Armada verschiedenster Killer (u.a. Tommy Flanagan, Vinnie Jones, Michael Parks und Autumn Reeser) auf den Weg, um Weed ins Reich der Toten zu befördern und das ausgelobte Kopfgeld einzukassieren...

Den ersten Teil fand ich ja alles andere als überzeugend und so waren die Erwartungen an Teil 2, noch dazu eine DTV-Produktion, ausgesprochen gering. Und wahrscheinlich steh ich mit meiner Meinung mal wieder ziemlich alleine da, aber Smokin' Aces 2: Assassins' Ball hat richtig viel Spaß gemacht und war in meinen Augen deutlich besser als der einfach viel zu bemüht wirkende und dann auch noch mit einem äußerst peinlichen Ende versehene Vorgänger. Regisseur P.J. Pesce hat zwar sicher kein Meisterwerk abgeliefert, aber der Streifen erfüllt eigentlich alle Versprechen, die der Vorgänger gemacht hat und nicht einlösen konnte. Denn die komplett durchgeknallte Story mit ihren ganzen abgedrehten Charakteren und Situationen wirkt hier nicht aufgesetzt und bemüht, sondern verbreitet einfach nur über die komplette Laufzeit einen Heidenspaß. Natürlich ist der gesamte Plot absoluter Blödsinn und darf keinesfalls ernst genommen werden und natürlich merkt man dem Film auch an, dass kein Budget für einen Start auf der großen Leinwand vorhanden war, am immens hohen Unterhaltungswert des Streifen ändern diese Umstände aber rein gar nichts. Und mit Schauspielern wie Tom Berenger, Ernie Hudson, Michael Parks, Autumn Reeser und Vinnie Jones haben sich sogar ein paar durchaus bekannte Gesichter in den Streifen verirrt. Ich bin absolut positiv überrascht von dem Film.

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P.J. Pesce Tom Berenger 2010er Femme fatale female nudity Sequel


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MCQUADE, DER WOLF


MCQUADE, DER WOLF MCQUADE, DER WOLF (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Lone Wolf McQuade | USA 1983 | Regie: Steve Carver)


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Texas Ranger J.J. McQuade (Chuck Norris) ist für seine unkonventionellen Methoden bekannt und gefürchtet. Diese Methoden bekommt sehr bald auch eine Bande von Waffenschiebern unter der Leitung des ebenso gefährlichen wie charismatischen Gangsterbosses Rawley Wilkes (David Carradine) zu spüren...

Von den ganzen Norris-Heulern konnte ich früher mit McQuade, der Wolf immer am wenigsten anfangen. Das lag wohl vor allem daran, dass ich den Streifen damals erst nach solchen Granaten wie Invasion U.S.A. und Delta Force zum ersten Mal gesehen hatte und er mir im direkten Vergleich mit diesen wie eine echte Schlaftablette vorkam. Nach langer Zeit nun ein Wiedersehen mit dem einsamen Texas Ranger und ich muss sagen, dass ich dem Streifen heute doch deutlich mehr abgewinnen kann. McQuade, der Wolf ist nicht ganz so "überdreht" wie so manch anderer Norris-Film und im direkten Vergleich mit den schon zuvor genannten Invasion U.S.A. und Delta Force kommt McQuade, der Wolf - trotz immer noch extrem vieler, ausgesprochen unsinniger Szenen (Highlight dabei natürlich, wie sich Norris mit seiner Karre aus einem Grab befreit) - schon fast wieder "glaubwürdig" rüber. Außerdem hat der Film Barbara Carrera als echten Eye-Catcher und David Carradine als charismatischen Bösewicht zu bieten und überzeugt darüber hinaus noch mit seiner herrlichen Italo-Western-Atmosphäre. Schon irgendwie ziemlich toll der Streifen.

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Steve Carver Chuck Norris David Carradine 1980er car chase Rache


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DOCTOR DEATH


DOCTOR DEATH DOCTOR DEATH (DVD: Scorpion Releasing, USA)
(OT: Doctor Death: Seeker of Souls | USA 1973 | Regie: Eddie Saeta)


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Der unheimliche Magier Dr. Death (John Considine) hat die Fähigkeit entwickelt, die Seele eines Menschen in den Körper eines frisch Verstorbenen zu transferieren. Auf diese Weise hat Dr. Death nun schon über tausend Jahre sein Überleben gesichert. Um dies auch weiterhin zu tun, begibt sich der sich in einem langsam aber sicher alternden Körper befindliche Magier auf die Suche nach einem neuen Opfer...

Schön, dass Filme wie dieser dank kleiner Labels wieder ausgegraben werden. Und Doctor Death - von dem ich nie zuvor gehört hatte - ist es definitiv wert, von einem etwas breiteren Genrepublikum wieder- bzw. überhaupt entdeckt zu werden. John Considine - der zwar laut IMDB eine beachtliche Anzahl an Credits vorweisen kann, hier aber wohl in seiner einzigen Hauptrolle zu sehen gewesen sein dürfte - gibt eine wirklich erinnerungswürdige Vorstellung in der Rolle des Titelcharakters ab und erinnert zeitweise fast ein bisschen an den von Seamus O'Brien gespielten Master Sardu aus Bloodsucking Freaks. Über fehlende Spannung kann man sich genauso wenig beschweren wie über fehlende Härten, die Effekte sind durchaus ansehnlich geraten und so ist definitiv kein Mangel an entsprechenden Schauwerten vorhanden. Für Eddie Saeta war dies die einzige Regiearbeit für die große Leinwand. Wenn ich mir diesen ausgesprochen gelungenen Film so betrachte, finde ich es doch schade, dass der gute Mann keine weiteren Filme mehr gedreht hat.

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Eddie Saeta 1970er


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THE NEW DAUGHTER


THE NEW DAUGHTER THE NEW DAUGHTER (Blu-ray: Universum, Deutschland)
(OT: The New Daughter | USA 2009 | Regie: Luiso Berdejo)


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Nach seiner Scheidung zieht der Schriftsteller John James (Kevin Costner) gemeinsam mit seinen beiden Kindern Louisa (Ivana Baquero) und Sam (Gattlin Griffith) in eine einsam liegende Villa in der Nähe einer Kleinstadt in South Carolina. Doch das monströse Haus und seine Umgebung scheinen insbesondere auf Louisa einen ausgesprochen negativen Einfluss zu nehmen, denn Johns Tochter verändert sich immer mehr auf erschreckende Art und Weise...

Um Kevin Costner ist es in den letzten Jahren ja doch etwas ruhiger geworden. Der einstige Superstar ist fast nur noch in kleineren Produktionen zu sehen, die von vielen wohl gar nicht mehr richtig wahrgenommen werden. The New Daughter vom spanischen Regisseur Luiso Berdejo - der auch für das Drehbuch zur spanischen Horrorperle [Rec] verantwortlich zeichnete - ist genau einer dieser kleinen Filme. Der Horrorthriller ist eine Mischung aus "Haunted House"- und "Evil Kids"-Movie und überzeugt über weiteste Strecken mit einer extrem bedrohlichen und schauerlichen Atmosphäre. Der Spannungsaufbau ist wirklich erste Sahne, leider fehlt es dem Film am Ende aber an einem - dem vorherigen Spannungsaufbau gerecht werdenden - Finale. Der Film arbeitet praktisch über die ganze Laufzeit auf eine spektakuläre Auflösung hin und enttäuscht dann mit einem meines Erachtens gänzlich unpassendem Ende. Man könnte fast meinen, dass den Machern da die Ideen ausgegangen sind. Schade drum, denn bis auf die letzten paar Minuten bot The New Daughter richtig gutes Spannungskino.

TRAILER:


Luis Berdejo Kevin Costner 2000er


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SHE


SHE SHE (DVD: Warner, Großbritannien)
(OT: She | Großbritannien 1965 | Regie: Robert Day)


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Der britische Archäologe Holly (Peter Cushing), dessen Diener Job (Bernard Cribbins) sowie sein junger Weggefährte Leo (John Richardson) machen sich nach Beendigung ihres Militärdienstes im Mittleren Osten mit Hilfe einer alten Karte auf die Suche nach der verschollenen Pharaonenstadt Kuma, in der die skrupellose Herrscherin Ayesha (Ursula Andress) schon sehnlichst auf ihre Ankunft wartet...

She ist einer der doch relativ zahlreichen Ausflüge der britischen Hammer-Studios ins Abenteuer-Genre. Mit Peter Cushing, Christopher Lee und insbesondere der wieder mal ausgesprochen verführerischen Ursula Andress in der Rolle der Ayesha verfügt der Streifen über reichlich Star-Power und sorgt mit dieser für ausgesprochen kurzweilige Unterhaltung. Ein abwechslungsreicher Plot mit ein paar netten Einfällen, äußerst hübsch fotografierte Schauplätze und Settings sowie ein toller Score von Hammers Haus- und Hofkomponist James Bernard tragen ihr weiteres zum Gelingen des Streifens bei. Das war insgesamt betrachtet eine absolut spaßige Angelegenheit, an der es in meinen Augen praktisch nichts auszusetzen gibt.

CLIP:


1960er Robert Day Peter Cushing Ursula Andress Christopher Lee 10er Jahre Afrika Hammer Film


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TAEGUKGI


TAEGUKGI TAEGUKGI (DVD: Asia Video Publishing, Hongkong)
(OT: Taegukgi hwinalrimyeo | Südkorea 2004 | Regie: Kang Je-gyu)


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Bei Ausbruch des Krieges zwischen Süd- und Nordkorea werden die beiden Brüder Jin-tae (Jang Dong-gun) und Jin-seok (Won Bin) gegen ihren Willen zum Militärdienst eingezogen. Jin-tae entwickelt sich im Kriegsgetümmel sehr schnell zu einem begabten Soldaten, der sich immer wieder für ausgesprochen gefährliche Missionen meldet. Er hat dabei die Hoffnung, dass aufgrund seiner Heldentaten seinem kleineren Bruder die baldige Heimkehr von der Front ermöglicht wird...

Nach dem vor ein paar Wochen gesehenen Fearless das nächste Epos aus dem asiatischen Raum. Allerdings aus einem komplett anderem Genre-Bereich. Taegukgi handelt von zwei Brüdern während des Korea-Krieges und fesselt durch seine berührende Story voller Dramatik und Pathos ebenso wie durch seine ausgesprochen intensiv und spektakulär inszenierten Krieg- und Actionsequenzen. Besonders hervorzuheben an Taegukgi ist meines Erachtens dabei die Tatsache, dass Regisseur Kang Je-gyu - trotz allem vorhandenen Pathos und trotz des "Blut, Schweiß und Tränen"-Potentials seiner Geschichte - keine blinde Schwarzweißmalerei im Sinne von "böser Norden/guter Süden" betreibt, sondern vielmehr aufzeigt, welche Schäden die gemeine Bevölkerung durch diesen Krieg erlitten hat, wie tief der Stachel dieser Auseinandersetzung auf beiden Seiten bis heute sitzt und dass die Frage der Schuld im Endeffekt eine überflüssige ist. Ganz großartig ist auch das Ende des Films geraten, welches einen einzigen, großen Gänsehautmoment darstellt. Von mir gibt's auf jeden Fall eine ganz dicke Empfehlung für den Streifen.

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2000er Choi Min-sik Kang Je-gyu Koreakrieg 50er Jahre


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DAS BOURNE ULTIMATUM


DAS BOURNE ULTIMATUM DAS BOURNE ULTIMATUM (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: The Bourne Ultimatum | Deutschland/USA 2007 | Regie: Paul Greengrass)


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Von Rache getrieben, versucht Jason Bourne (Matt Damon) weiterhin die Geheimnisse seines früheren Lebens als Agent zu entschlüsseln um die Verantwortlichen für Maries Tod so zur Rechenschaft zu ziehen. Der zuständige CIA-Abteilungsleiter Noah Vosen (David Strathairn) setzt derweil alles daran, Bourne für immer aus dem Weg zu räumen...

So, den dritten und vorerst letzten Teil der Bourne-Filme gleich hinterher geschoben. Im Gegensatz zu den ersten zwei Filmen - die ich beide schon mal zuvor gesehen hatte - war das nun eine Erstsichtung. Abermals von Regisseur Paul Greengrass inszeniert, bewegt sich Das Bourne Ultimatum schon nahe am audio-visuellen Overkill. Praktisch keine Sekunde Stillstand, eine hektische Kamera, noch hektischere Schnitte - Greengrass verlangt seinem Publikum einiges ab. Bewundernswert an dem Film ist dabei vor allem die Tatsache, dass in der ganzen "Hektik" und den ganzen visuellen Spielereien die Handlung nicht untergeht und auch nie unterzugehen droht. Eine Gefahr, der schon viele Filme erlegen sind. Aber nicht Das Bourne Ultimatum, der mich erneut mit einem absolut spannenden und mitreißenden Plot fesseln konnte. Ein würdiger, vorläufiger Abschluss einer Reihe, die mich mit ihrer konstant hohen Qualität bestens unterhalten konnte.

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Paul Greengrass Matt Damon Daniel Brühl 2000er car chase Oscar Winner Sequel


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DIE BOURNE VERSCHWÖRUNG


DIE BOURNE VERSCHWÖRUNG DIE BOURNE VERSCHWÖRUNG (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: The Bourne Supremacy | Deutschland/USA 2004 | Regie: Paul Greengrass)


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Jason Bourne (Matt Damon) ist gemeinsam mit seiner Freundin Marie (Franka Potente) in Indien untergetaucht. Seine Erinnerungen an sein früheres Leben kommen nur langsam zurück. Als eines Tages ein Anschlag auf Bourne verübt wird und Marie dabei ums Leben kommt, muss sich der Agent wider Willen erneut den unbekannten Schatten seiner Vergangenheit stellen...

Die von Paul Greengrass inszenierte Fortsetzung steht dem Vorgängerfilm in praktisch nichts nach. Nur auf die etwas ruhigeren Passagen hat man - in meinen Augen leider - verzichtet. Die Bourne Verschwörung gönnt weder seinen handelnden Charakteren noch dem Zuschauer irgendwelche Verschnaufpausen. Der wiederum äußerst spannend geratene Plot ist extrem rasant inszeniert, die Actionsequenzen sind abermals atemberaubend und Matt Damon überzeugt in der Hauptrolle erneut auf ganzer Linie. Das ist wirklich richtig gut gemachtes und - wie ich finde - auch durchaus anspruchsvolles Blockbusterkino auf ziemlich hohem Niveau wie man es zwischen den sicher auch äußerst unterhaltsamen "No-Brainern" im Mainstream-Action-Kino der heutigen Zeit leider viel zu selten zu sehen bekommt.

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Paul Greengrass Matt Damon Franka Potente 2000er Sequel car chase Rache


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DER SCHNÜFFLER


DER SCHNÜFFLER DER SCHNÜFFLER (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Tony Rome | USA 1967 | Regie: Gordon Douglas)


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Privatdetektiv Tony Rome (Frank Sinatra) übernimmt einen Gefälligkeitsjob und schafft im Auftrag eines Hotels eine sturzbetrunkene Millionärstochter (Sue Lyon) nach Hause zu ihrem Vater (Simon Oakland). Für Tony ist der Fall somit erledigt, doch schon kurze Zeit später erhält er in der Angelegenheit ausgesprochen unangenehmen Besuch...

Der Schnüffler hat mich ein kleines bisschen an den ein Jahr früher entstandenen Ein Fall für Harper von Regisseur Jack Smight erinnert. Die Stimmung ist ähnlich, auch wenn es hier ein bisschen unbeschwerter und lockerer zugeht als in Smights späten Beitrag zum Noir-Genre. Douglas' Detektiv-Story versprüht über ihre komplette Laufzeit diesen typischen Flair der 60er Jahre, ist mit einer geradezu ansteckenden Leichtigkeit inszeniert und bleibt zudem mit ihrer wendungsreichen Geschichte immer spannend und interessant. Frank Sinatra passt wunderbar in die Rolle des Ermittlers und auch die weiteren Haupt- und Nebenrollen sind mit Schauspielern wie dem späteren Bond-Girl Jill St. John oder Richard Conte und Gena Rowlands hervorragend besetzt. Und der Titelsong von Nancy Sinatra ist ein echter Ohrwurm. Muss mir bald mal die Fortsetzung Die Lady in Zement zu Gemüte führen.

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1960er Tiffany Bolling Frank Sinatra Gordon Douglas Miami


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DIE BOURNE IDENTITÄT


DIE BOURNE IDENTITÄT DIE BOURNE IDENTITÄT (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: The Bourne Identity | Deutschland/Tschechien/USA 2002 | Regie: Doug Liman)


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Von einem Fischerboot mit Kugeln im Körper aus dem Meer gefischt, macht sich der unter Amnesie leidende Agent Jason Bourne (Matt Damon) nach Genesung von den erlittenen Schussverletzungen auf die Suche nach seiner eigenen Identität...

Ich verfolge weiter das scheinbar aussichtslose Ziel, mit meinem Filmtagebuch irgendwann mal wieder up-to-date zu sein. Wenn dieser Text hier veröffentlicht wird, hänge ich schon wieder ca. 25 Filmsichtungen hinterher. Ein Fass ohne Boden.
Nach mehreren Filmreihen, die ich mir in den letzten Jahren nach und nach angesehen habe, sind nun die Filme um den Agenten Jason Bourne dran. Die Bourne Identität ist schon mal ein ziemlich famoser Auftakt der Trilogie (aus der ja in den nächsten 1 oder 2 Jahren eine Quadrilogie werden wird). Matt Damon, den man zum damaligen Zeitpunkt sicher nicht unbedingt als Actionstar auf dem Papier hatte, überzeugt als unter Amnesie leidender Agent auf ganzer Linie und Regisseur Doug Liman gelingt mit dem Auftaktfilm ein wunderbarer Balanceakte aus nervenaufreibender Spannung, atemberaubender Action und einigen überraschend ruhigen, ja fast schon melancholischen Momenten. Schön auch, mal wieder einen Film mit Franka Potente in der Hauptrolle zu sehen bekommen zu haben. Um die ist es in den letzten Jahren ja leider ziemlich ruhig geworden. Hat mir ausgesprochen gut gefallen, der Streifen.

TRAILER:


Doug Liman Matt Damon Franka Potente Clive Owen 2000er car chase





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