Eine Gruppe von fünf Elitesoldaten (u.a. Jeffrey Dean Morgan, Idris Elba) muss - nachdem sie bei der Durchführung eines streng geheimen Auftrages in Bolivien gelinkt wurde und eigentlich ihr Leben lassen sollte - untertauchen, um auch weiter für tot gehalten zu werden, erhält mit Hilfe der mysteriösen Aisha (Zoe Saldana) jedoch schon bald die Möglichkeit, sich an den Verantwortlichen des Verrates zu rächen...
The Losers von Regisseur Sylvain White bietet kurzweilige Action-Unterhaltung vom Hollywood-Reißbrett. Sonderliche Innovationen hinsichtlich Story, Charakterentwicklung, usw. sollte man tunlichst nicht erwarten, dann klappt es auch mit diesem Streifen. Und wer eh keinen Bock auf Filme dieser Art hat, sollte erst gar keinen Blick riskieren. Er würde sowieso in praktischen allen seinen Vorurteilen bestätigt werden. Für alle anderen gibt es coole Helden, spektakuläre Action, einen soliden Plot um Verrat und Rache und die wunderschöne Zoe Saldana, deren körperlichen Reizen man(n) durchaus einen Gral bauen könnte. The Losers rockt und hat mir unbeschwerte und äußerst vergnügliche 100 Minuten beschert. Popcorn-Kino in Reinform, nicht mehr und nicht weniger.
Nachdem Ashe Corven (Vincent Perez) und sein Sohn brutal ermordet worden sind, wird Ashe durch eine Krähe wieder zum Leben erweckt und erhält dadurch die Möglichkeit, sich an den Mördern zu rächen...
Nach dem Erfolg von The Crow war es klar, dass diverse Fortsetzungen früher oder später das Licht der Leinwände erblicken mussten. 1996, 2 Jahre nach dem ersten Teil, war es dann soweit und mit The Crow: City of Angels wurde die erste von bisher ingesamt 3 Fortsetzungen auf die Zuschauer losgelassen. Was Regisseur Tim Pope hier allerdings abgeliefert hat, ist im Endeffekt nichts Halbes und nichts Ganzes. Die Ausgangssituation und der ganze Plot sind praktisch identisch zum direkten Vorgänger. Ein bisschen mehr Variation der Geschichte hätte man sich schon erwarten dürfen. Immerhin ist der Film damals sogar im Kino gestartet und nicht nur für eine Direktvermarktung auf Video produziert worden. Vincent Perez in der Hauptrolle fehlt es definitiv an Ausstrahlung und dem ganzen Film gehen Spannung und die teils ziemlich bedrückende Atmosphäre des Vorgängers komplett ab. Regisseur Tim Pope hat dann versucht, seine Defizite mit tabubrechenden Bildern - der Oberbösewicht sitzt in einer Art Gothik-S/M-Höhle und lässt sich von halbnackten, in Lack und Leder gekleideten Damen unterhalten - wenigstens ein bisschen auszugleichen, so wirklich gelungen ist ihm das aber auch nicht. So ist The Crow: City of Angels eine ziemliche Enttäuschung geworden. Mal schauen, wie sich die beiden anderen Fortsetzungen so schlagen.
Eigentlich wollte die Autorin Jennifer Hills (Sarah Butler) nur in einem einsam im Wald gelegenen Holzhaus in Ruhe an ihrem neuen Roman arbeiten. Doch eine Gruppe wild gewordener Rednecks (u.a. Jeff Branson) und der lokale Sheriff (Andrew Howard) machen Jennifer einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Die junge Frau wird von ihnen überfallen, gedemütigt, vergewaltigt und dem scheinbar sicheren Tod überlassen. Doch Jennifer überlebt und hat fortan nur noch einen Gedanken: Rache an ihren Peinigern zu nehmen...
Meir Zarchis Original aus dem Jahr 1978 stellt für mich neben Cravens The Last House on the Left den absoluten Höhepunkt des Terror- bzw. Shocksploitation-Films der 70er Jahre dar. Wenn dann solche persönlichen Lieblinge neu aufgelegt werden, steht man diesen Neuauflagen wohl verständlicherweise ebenso skeptisch wie neugierig gegenüber. Aber da mir auch schon das Remake von The Last House on the Left ausgesprochen gut gefallen hat und zusätzlich Zarchi selbst als ausführender Produzent an der Produktion der Neuauflage seines alten Klassikers beteiligt war, hatte ich schon relativ große Hoffnungen an den Film. Und diese wurden auch nicht enttäuscht. I Spit on Your Grave 2010 ist eine mehr als gelungene Neuinterpretation des alten Stoffes. Natürlich erreicht auch dieses Remake nicht ganz die Rohheit und die extreme Intensität des Originals - aber er kommt verdammt nahe ran. Definitiv kein Film zur einfachen Unterhaltung und für zartbesaitete Gemüter. Ein Film, der weh tut, mit einer solchen Brutalität, dass man nicht nur einmal geneigt ist, einfach nur wegzusehen. Wenn es überhaupt etwas an dem Streifen auszusetzen gibt, dann in meinen Augen die Tatsache, dass der Rache-Part des Opfers zu cool und abgeklärt rüberkommt. Da nahm man Camille Keaton im Original die Rolle des gebrochenen und desillusionierten Racheengels eher ab als nun Sarah Butler im Remake. Das ist aber auch die einzige Schwäche eines sonst richtig guten Streifens. Schön, dass das Exploitation-Kino auch durch solche Remakes weiterhin am Leben gehalten wird.
In einem heruntergekommenen Motel in einem kleinen Kaff am Rande der Wüste entdeckt Eddie (Sam Shepard) seine Ex-Freundin May (Kim Basinger), die sich dort schon die ganze Zeit vor ihm versteckt gehalten hat. Gefangen zwischen Liebe und Hass können beide letztendlich doch nicht voneinander lassen und es offenbart sich immer mehr die große Tragik in der Geschichte der Beziehung der Beiden...
Ziemlich sperriger und in meinen Augen auch über weite Strecken ausgesprochen zäher Film, zu dem ich nicht wirklich einen Zugang finden konnte. Ausgesprochen gelungen fand ich die Location des - wie eine Wagenburg aus alten Western daherkommenden - kleinen Nestes am Rande der Wüste und die ständig unterschwellig vorhandene, ziemlich bedrückende Atmosphäre. Mein Problem hatte ich mit der Story an sich und der Tatsache, dass unter den sowieso schon nur äußerst spärlich vorhandenen Protagonisten praktisch keine Sympathiefiguren zu finden waren. Die waren mir - auch die als "Opfer" gezeichnete Kim Basinger - allesamt gänzlich suspekt und unsympathisch und so ging mir deren Schicksal eigentlich meilenweit am Allerwertesten vorbei. Das führte letztendlich auch dazu, dass mir die Auflösung des ganzen Beziehungskonstruktes von Anfang relativ egal war und sich für mich auch nicht wirklich so etwas wie Spannung aufbauen konnte. Keine Ahnung, ob ich dem Film mit dem jetzigen Wissen irgendwann noch mal eine Chance geben sollte. Die Tatsache, dass der Streifen von Robert Altman stammt und dieser Regisseur mich zuvor selten enttäuscht hat, spräche ja durchaus dafür.
Komödie oder Tragödie? Vier Freunde (u.a. Wallace Shawn) diskutieren bei einem gemeinsamen Essen in einem Restaurant über die Frage, ob das Leben eher ersteres oder doch eher letzteres ist. Mit einer fiktiven Ausgangssituation einer jungen Frau namens Melinda (Radha Mitchell), die eines Abends in eine Dinner Party platzt, wollen nun sowohl die Befürworter der einen als auch die Befürworter der anderen Theorie ihre jeweiligen Argumente untermauern und so wird die Geschichte von Melinda nach ihrer Ankunft bei der Dinner Party einmal aus komödiantischer und einmal aus tragischer Sicht weitergesponnen...
Nach längerer Abstinenz mal wieder ein Film von Woody Allen. Und mit ihm geht es mir ähnlich wie mit den Filmen von Billy Wilder. Ich warte noch immer auf einen Streifen, der mir nicht gefällt und gehe mittlerweile fest davon aus, dass ich einen solchen nicht so schnell zu Gesicht bekommen werde. Auch Melinda & Melinda ist wieder wunderbares Kino zum Wohlfühlen. Erzählt wird die fiktive Geschichte einer jungen Frau aus zwei Perspektiven: einmal aus dramatischen Gesichtspunkten, einmal aus komischen Gesichtspunkten - ersonnen von ein paar Freunden, die bei einem abendlichen Restaurantbesuch einen identischen Ausgangspunkt einmal aus der komischen Sichtweise und einmal aus der dramatischen Sichtweise weiterspinnen und so die eigentliche Rahmenhandlung des Films darstellen. Eine durchaus ungewöhnliche Form der Entwicklung eines Plots, auf die man sich auch definitiv erst einmal einlassen muss. Tut man dies, wird man in meinen Augen mit einem dieser typischen Allen-Filme belohnt, mit klugen und scharfzüngigen Dialogen, viel Witz, viel Dramatik und ganz viel Herz. Toll!
Los Angeles, kurz vor der Jahrtausendwende: Der ehemalige Polizist Lenny Nero (Ralph Fiennes) dealt mit der neuesten High-Tech-Droge, mit deren Hilfe man Erinnerungen anderer Menschen lebensecht nachempfinden kann. Als Lenny in den Besitz einer Disc kommt, auf der die Erinnerungen einer ermordeten Prostituierten gespeichert sind, versucht er mit Hilfe seiner besten Freundin Mace (Angela Bassett) der Sache auf den Grund zu gehen und kommt dabei einem regelrechten Komplott auf die Spur...
Manche Filme geraten bei mir vollkommen zu Unrecht in Vergessenheit. Strange Days von Regisseurin Kathryn Bigelow ist einer dieser Streifen. Den Film hab ich damals kurz nach seiner Veröffentlichung auf Video zum bisher einzigen Mal gesehen und - soweit ich mich zurückerinnern kann - auch für ziemlich gut befunden. Nun das erste Wiedersehen nach mindestens 15 Jahren und Strange Days hat mich regelrecht vom Sofa geblasen. Ja, ich hatte den Streifen als "ziemlich gut" in Erinnerung, hätte ihn aber eher als "ziemlich grandios" in Erinnerung behalten sollen. Regisseurin Kathryn Bigelow schickt in Strange Days den Zuschauer ebenso wie ihre Hauptfigur auf eine wahnsinnige Tour de force durch das futuristische, am Rande des totalen Kollapses stehende Los Angeles wenige Stunden vor der Jahrtausendwende. Ein regelrechter Höllentrip, ohne Zeit zum Durchatmen oder Luft holen. Laut, grell, schnell und brutal und mit einer mehr als düsteren und extrem bedrückenden Atmosphäre ausgestattet. Ein Wahnsinnsfilm, im wahrsten Sinne des Wortes!
Ein Jahr nachdem er und seine Verlobte von Gangster brutal ermordet wurden, wird der Rockmusiker Eric Draven (Brandon Lee) von einer Krähe wieder zum Leben erweckt und erhält dadurch die Möglichkeit, sich an den Mördern zu rächen...
Auch wenn ich The Crow wirklich sehr gerne mag, so muss ich doch gestehen, dass mir der extreme Kultstatus dieses Streifens doch etwas übertrieben vorkommt und einzig und allein der traurigen Tatsache geschuldet zu sein scheint, dass Hauptdarsteller Brandon Lee bei den Dreharbeiten zu diesem Film durch einen tragischen Unfall seinen Leben lassen musste. Die Story und ihr Verlauf rechtfertigt den Kultstatus in meinen definitiv nicht. Dazu ist mir die Rachgeschichte in ihrer Entwicklung doch zu herkömlich und stereotyp geraten. Punkten kann The Crow in erster Linie durch seine ausgefeilte Optik, seine düstere Atmosphäre und seinen einfach nur hervorragenden Soundtrack und Score. Insbesondere der Einsatz des Songs "Burn" von The Cure in der Sequenz, in der der wiederauferstandene Eric Draven seine Kleidung anlegt und seine Schminke aufträgt, erzeugt bei mir immer wieder absolute Gänsehaut und stellt in meinen Augen einen echten "Magic Music Moment" dar.
Die drei Fortsetzungen des Streifens hab ich übrigens bis zum heutigen Tage noch nicht gesehen. Werde diesen Zustand jedoch in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten versuchen zu ändern und bin gespannt, ob die vielleicht noch einigermaßen gelungen ausgefallen sind. Erwartungen habe ich praktisch überhaupt keine.
Nach den Terror-Anschlägen gegen israelische Sportler während der Olympischen Spiele 1972 in München wird der Mossad-Agent Avner (Eric Bana) damit beauftragt, die für die Anschläge verantwortlichen Hintermänner zu finden und auszuschalten...
So, auch endlich mal gesehen. Hänge mit den großen Kinofilmen der letzten 10 Jahre ja immer derbe hinterher. Zunächst muss ich sagen, dass mich München erst mal auf dem völlig falschen Fuß erwischt hat. Habe mich zuvor praktisch überhaupt nicht mit dem Film beschäftigt und fälschlicherweise angenommen, die Planung und die Durchführung des Attentats während der Olympischen Spiele 1972 in München wären zentraler Punkt der Handlung dieses Streifens. Stattdessen geht es vielmehr um die Nachwirkungen des Attentats und die durchgeführten Racheaktionen Israels. Sonderlich zugänglich ist München sicher nicht geraten und man muss sich schon auf diesen Film einlassen können, der einem als Zuschauer doch ziemlich viel abverlangt. Gelingt einem dies, wird man mit einem packenden, intelligenten, schockierenden und anspruchsvollen Polit-Thriller belohnt, dem es über weite Strecken gelingt, dem Zuschauer sein komplexes und schwieriges Thema näher zu bringen. Fesselndes Polit-Kino mit Anspruch, wer nur etwas zur Berieselung und reinen Unterhaltung sucht, ist mit anderen Produktionen aus dem Hause Spielberg sicherlich besser bedient.
Molly (Susanna Hoffs) und ihre beiden Freundinnen Val (Dedee Pfeiffer) und Gina (Joan Cusack) haben das College erfolgreich abgeschlossen und bereiten sich nun auf ihre letzte große Party am Strand vor. Und insbesondere für Molly, die der Veranstaltung eher lustlos entgegenblickt, soll diese Nacht so einige Überraschungen parat halten...
The Allnighter gehört zu den wohl eher unbekannteren Teenie-Filmen aus den 80er Jahren und auch ich hatte diesen Film und seine Existenz praktisch komplett vergessen. Bin eher zufällig im letzten Jahr auf die erhältliche US-DVD aufmerksam geworden und konnte mich dann doch wieder ziemlich gut an die alte VHS-Cassette von CIC zurückerinnern, die Ende der 80er Jahre nicht selten im heimischen Video-Recorder gelandet ist. Ich habe diesen Film - der übrigens den einzigen ernsthaften Ausflug von Bangles-Frontfrau Susanna Hoffs ins Filmbusiness darstellt - damals geliebt. Nun ein Wiedersehen nach über 20 Jahren und ich fühlte mich gleich wieder wohl mit den von früher noch so vertrauten Figuren und ihren nächtlichen Abenteuern. The Allnighter unterscheidet sich doch ziemlich von der typischen Teenie-Komödie aus den 80er Jahren und dürfte aus diesem Grund die meisten Zuschauer ziemlich vor den Kopf stoßen. Der Film pendelt irgendwo zwischen ernsthaftem Coming-of-Age-Drama mit melancholischen Untertönen und romantischer Komödie, wobei er zugegebenermaßen für das Zielpublikum der Komödie zu ernst und melancholisch und für das Zielpublikum des Coming-of-Age-Dramas zu albern sein dürfte. Die miese Durchschnittsnote von gerade mal 3,4 bei der IMDB spricht eine deutliche Sprache. Wenn man sich auf die zeitweise sicher etwas unausgegoren wirkende Mischung aber einlassen kann, wird man mit einem in meinen Augen ziemlich tollen Film belohnt, der - gerade in den in der Nacht spielenden Szenen - eine richtiggehend fesselnde Atmosphäre entwickelt. Ein toller Soundtrack, die natürlich wieder vorhandenen Modeverbrechen der 80er, der nicht wegzuleugnende Faktor "Nostalgie" und Pam Grier in einer Nebenrolle runden den überwiegend positiven Gesamteindruck des Films noch zusätzlich ab. War ein ausgesprochen schönes Wiedersehen mit der eigenen Vergangenheit.
Die auf dem Gut ihres Onkels Ribera (José Nieto) und dessen deutlich jüngerer Frau Florentine (Alida Valli) lebende Ursula (Brigitte Bardot) verliebt sich in den rebellischen Lambert (Stephen Boyd), der in ständigen Auseinandersetzungen mit Ribera steht und gleichzeitig ein Verhältnis mit Florentine hat. Als Ribera bei einer weiteren Auseinandersetzung mit Lambert von diesem getötet wird, verhilft Ursula dem Rebellen zur Flucht...
Wie in so vielen seiner anderen Filme zelebriert Regisseur Roger Vadim auch in In ihren Augen ist immer Nacht die Schönheit des weiblichen Geschlechts. Hier wird dem geneigten Zuschauer die Attraktivität des perfekten Körpers der einfach nur unbeschreiblich schönen Brigitte Bardot - zum Zeitpunkt des Drehs mit Vadim noch verheiratet, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Films bereits von ihm geschieden - näher gebracht. Sexy, lasziv, umwerfend - praktisch jede Szene, in der Brigitte Bardot zu sehen ist, ist eine Verbeugung vor ihrer Schönheit. Der gar nicht mal so uninteressante Plot des Films gerät dabei leider etwas ins Hintertreffen. Aber wer mag sich bei den überbordenden Schauwerten dieses Films daran schon groß stören. Ich für meinen Teil sicher nicht.
Nachdem Tony Stark (Robert Downey Jr.) das Geheimnis um Iron Man gelüftet hat, weckt seine Konstruktion Begehrlichkeiten bei Regierung und Militär, vertreten durch den machthungrigen Rüstungsmagnaten Justin Hammer (Sam Rockwell). Doch Stark denkt gar nicht daran, seinen Anzug Rockwell zur Verfügung zu stellen und gerät dadurch in der Öffentlichkeit immer mehr unter Druck. Aber dies ist nicht das einzige Problem, mit dem Stark zu kämpfen hat...
So, nach Der unglaubliche Hulk nun Iron Man 2 und auch an diesem Film gibt es fast nichts auszusetzen, wobei ich aber auch feststellen muss, dass mir persönlich der erste Teil etwas besser gefallen hat. Denn im Gegensatz zu Teil 1 und dem kürzlichen gesehenen Der unglaubliche Hulk kommt für mich Iron Man 2 nicht mehr wirklich als eigenständiger Film rüber, sondern wirkt eher als Bindeglied zwischen den bisherigen Filmen des Marvelschen Superheldenuniversums und den noch anstehenden Streifen, insbesondere natürlich dem im Jahr 2012 kommenden The Avengers. Mir persönlich war Favreaus Film schon fast etwas zu ruhig, ein bisschen mehr Krawall hätte dem Streifen durchaus gut getan. Zudem fand ich die von mir sehr geschätzte Scarlett Johansson in der Rolle der Black Widow etwas verschenkt, auch wenn es praktisch im Ausgleich dafür mit Mickey Rourke einen umso charismatischeren Bösewicht zu bewundern gab. Aber trotz dieser in meinen Augen kleineren Schwächen fühlte ich mich ausgesprochen gut unterhalten und zum Schüren der Vorfreude auf die zukünftig noch erscheinenden - bzw. im Falle von Thor ja bereits schon erschienenen - Filme eignet sich Iron Man 2 auf jeden Fall ganz vorzüglich.
Moonbeam (Terry Gibson), die Tochter der Farmerseheleute Swyner (Gina Paluzzi und Bruce Kimball), soll endlich unter die Haube gebracht werden. Doch potentielle Kandidaten sind einfach nicht in Sicht und Moonbeam gibt sich zudem lieber mit ihrem kleinen Ferkel Lord Hamilton als mit Männern ab. Als eines Tages ein Verkäufer (Peter James) für Damenpflegeprodukte auf der Farm der Swyners auftaucht, sehen diesen in ihm den perfekten Gatten für Moonbeam und greifen zu drastischen Maßnahmen...
Sexploitation Southern Style. Wieder mal ein Film von Regisseur Bethel Buckalew und auch The Pigkeeper's Daughter reiht sich - welch Überraschung - qualitativ in die meisten sonstigen Farm- und Südstaaten-Exploiter dieses Regisseurs ein. Ähnlich wie in Streifen wie Country Cuzzins, Southern Comforts oder Tobacco Roody gibt es auch hier eine zu vernachlässigende Handlung, viel Sex und nackte Haut sowie eine Vielzahl bescheuerter Gags. Kennt man einen, kennt man alle - diese Phrase trifft auf Buckalews Filme definitiv zu. Einigermaßen unterhaltsam ist der ganze Blödsinn für den geneigten Genrefreund aber natürlich trotzdem ausgefallen. Und viel mehr erwarte ich von einem solchen Film auch gar nicht. Und Zuschauer, die nicht in die tiefsten Abgründe des amerikanischen Exploitation-Films abtauchen wollen, werden um Filme wie diesen verständlicherweise sowieso einen ganz großen Bogen machen.
Die vier Freundinnen Sharon (Elaine Giftos), Phred (Karen Carlson), Lynn (Brioni Farrell) und Priscilla (Barbara Leigh) teilen nicht nur eine gemeinsame Wohnung, sondern machen auch ihre Ausbildung zur Krankenschwester im selben Krankenhaus. Unterschiedlichen Stationen zugeordnet, erlebt jede von ihnen ihre eigenen Abenteuer und macht ihre eigenen Erfahrungen...
Neben Cheerleadern und Stewardessen eignen sich natürlich auch Krankenschwestern ganz vorzüglich als Hauptcharaktere zünftiger Exploitation-Kost. Das hat auch B-Movie-König Roger Corman erkannt und mit The Student Nurses im Jahr 1970 einen entsprechenden Exploiter finanziert, der beim Publikum so gut ankam, dass innerhalb der nächsten Jahre vier Fortsetzungen in die Kinos kamen. The Student Nurses ist episodenhaft erzählt und dreht sich um das Privatleben und den beruflichen Alltag von 4 Krankenschwesterschülerinnen, die sich gemeinsam zu einer WG zusammengeschlossen haben und von denen jede so ihre ganz eigenen Probleme hat bzw. Abenteuer erlebt. Regie bei diesem ausgesprochen kurzweiligen Spektakel führte Stephanie Rothman, deren drei Jahre später entstandener Group Marriage mich ja schon vor einigen Wochen extrem gut unterhalten hat. Und auch an The Student Nurses gibt es als Exploitation-Fan praktisch so gut wie nichts auszusetzen. Dünne Story, dafür überbordende Schauwerte. Was will man mehr? Und die Tatsache, dass die einfach nur wunderschöne Barbara Leigh - die mir vor kurzer Zeit schon in ihrer Rolle als Ehefrau von Rock Hudson in Pretty Maids All in a Row ganz gehörig den Kopf verdreht hat - auch hier wieder in einer tragenden und äußerst zeigefreudigen Rolle zu sehen ist, hat sich definitiv nicht negativ auf den Gesamteindruck des Streifens ausgewirkt. Den Fortsetzungen sehe ich mit freudiger Erwartung entgegen.
Wegen eines Fehlers ihrer Hochzeitplanerin Marion St. Claire (Candice Bergen) werden die beiden Hochzeiten der beiden besten Freundinnen Liv (Kate Hudson) und Emma (Anne Hathaway) auf ein und denselben Termin im New Yorker Plaza Hotel gelegt. Da ein Ausweichtermin in der gewünschten Location leider nicht möglich ist und sich weder Liv noch Emma dazu bereit erklären, auf ihre Traumhochzeit zu verzichten, werden aus den Freundinnen sehr schnell Rivalinnen und es entbrennt ein Zickenkrieg, der er in sich hat...
Einigermaßen nette und kurzweilige Abendunterhaltung ohne jeglichen Anspruch, mit einer wieder mal ziemlich vorhersehbaren Story, ein paar derben Gags und zwei extrem schnuckeligen Hauptdarstellerinnen, die - ich gebe es ja zu - für mich auch den einzigen Grund darstellten, mir diesen Film überhaupt anzusehen. Hätten da nicht Kate Hudson und Anne Hathaway die Hauptrollen gespielt, ich hätte wohl eher dankend verzichtet. So bleibt am Ende des Tages ein Film übrig, der zur kurzfristigen Berieselung zwar ganz gut geeignet ist, an den man sich aber wohl sehr schnell nicht mehr wirklich erinnern können wird. Manchmal reicht so etwas dann ja auch schon aus. Noch eine kleine Anmerkung zum Ende: als Werbefilm für Hochzeitswillige ist Bride Wars gänzlich ungeeignet. Der Grundtenor des Streifens läuft dann doch eher darauf hinaus, dass man sich lieber nicht das Ja-Wort geben sollte.
Die beiden Kinder des lesbischen Paares Jules (Julianne Moore) und Nic (Annette Bening), die 18 Jahre alte Joni (Mia Wasikowska) und ihr 3 Jahre jüngerer Bruder Laser (Josh Hutcherson), wurden einst beide mit Hilfe von künstlicher Befruchtung gezeugt. Als Joni sich von ihrem Bruder dazu überreden lässt, nach ihrem gemeinsamen leiblichen Vater zu suchen, ahnt sie noch nicht, dass sie durch das Auffinden des Restaurantbesitzers und damaligen Samenspenders Paul (Mark Ruffalo) ihre Familie komplett auf den Kopf stellen wird...
Schon als ich den Trailer zu diesem Film irgendwann im letzten Jahr entdeckt hatte, wusste ich, dass The Kids Are All Right genau meine Baustelle sein dürfte. Regisseurin Lisa Cholodenko hat ja mit dem im Jahr 2002 entstandenen Laurel Canyon bereits einen ganz wunderbaren Film zum Wohlfühlen gedreht und auch mit The Kids Are All Right hat sie - zumindest bei mir - wieder voll ins Schwarze getroffen. Wie in Laurel Canyon geht es auch in diesem Streifen wieder um Konflikte innerhalb einer Familie und um die Problematiken, die sich ergeben, wenn zwei gänzlich unterschiedliche Welten aufeinandertreffen. Dabei zuzusehen, wie der von Mark Ruffalo einfach nur grandios gespielte Samenspender Paul die auf den ersten Blick idyllische Familienwelt der beiden lesbischen Partnerinnen Jules und Nic - gespielt von den auch ganz vorzüglich aufgelegten Julianne Moore und Annette Bening - verändert und sogar regelrecht aufmischt, ist einfach eine wahre Freude, dramatisch und urkomisch zugleich und sorgt im Laufe des Films für die eine oder andere Gänsehaut. Wer an kleineren Idependent-Produktionen dieser Art prinzipiell Gefallen findet, kommt in meinen Augen auch an diesem Streifen nicht vorbei.
Modedesignerin Melanie Smooter (Reese Witherspoon) ist überglücklich, als sie von ihrem Freund Andrew (Patrick Dempsey), seines Zeichens Sohn der New Yorker Bürgermeisterin (Candice Bergen), einen Heiratsantrag gemacht bekommt. Natürlich gibt sie ihm das Ja-Wort, doch bevor die Hochzeitsvorbereitungen beginnen können, muss die ursprünglich aus einem kleinen Nest in Alabama stammende Melanie noch eine wichtige Kleinigkeit erledigen...
Andy Tennants Sweet Home Alabama ist mal wieder ein Prototyp der romantischen Komödie. Wer US-RomComs also von vornherein eher zwiespältig gegenübersteht, sollte auch von diesem Streifen hier besser die Finger lassen. Am Ende würde es eh wieder nur Gemotze über die stereotypen Charaktere und die vorhersehbare Story geben. Ja, natürlich ist die Story vorhersehbar und natürlich entsprechen die Charaktere größtenteils typischen Reißbrett-Klischees. Aber wenn das alles so kurzweilig und sympathisch rüberkommt wie in diesem Streifen hier, ist mir persönlich das ziemlich egal. Mit Reese Witherspoon in der weiblichen Hauptrolle und Schauspielern wie Josh Lucas, Patrick Dempsey, Candice Bergen, Fred Ward, Rhona Mitra, Mary Kay Place und Mary Lynn Rajskub in weiteren Haupt- und Nebenrollen alles andere als schwach besetzt, überzeugt Sweet Home Alabama vor allem durch den naiv-sympathischen Charme seiner positiv gezeichneten Protagonisten (Melanie, ihr Verlobter Andrew und die meisten Landeier aus Melanies Heimatstadt) und dem nicht wegzuleugnenden Wohlfühl-Faktor, der sich aus der Reise der von Reese Witherspoon gespielten Melanie in die alte Heimat und eigene Vergangenheit ergibt. RomCom trifft Feel-Good-Movie - für mich persönlich eine absolut gelungene Mischung.
Die Ex-Freundin zu vergessen ist nicht unbedingt einfach. Insbesondere nicht, wenn man Peter Bretter (Jason Segel) heißt, die Musik für eine der erfolgreichen TV-Serie des Landes komponiert und es sich bei der Verflossenen um Sarah Marshall (Kristen Bell) handelt, die in den Medien omnipräsente Hauptdarstellerin eben dieser TV-Serie. Um endgültig einen Schlussstrich zu ziehen und auf andere Gedanken zu kommen, entschließt sich Peter dazu, Urlaub in Hawaii zu machen. Dumm nur, dass ausgerechnet in seinem Hotel auch Sarah residiert. Gemeinsam mit ihrem neuen Geliebten, dem exaltierten Rockstar Aldous Snow (Russell Brand)…
Mal wieder was aus der Schmiede von Autor, Regisseur und Produzent Judd Apatow. Der hat ja spätestens mit seinem eigenen Regiedebüt The 40 Year Old Virgin ein ganz eigenes Komödien-Universum aufgebaut und in dieses Universum reiht sich auch Forgetting Sarah Marshall - bei dem Apatow "nur" als Produzent tätig war, Regie führte Regie-Neuling Nicholas Stoller und für das Drehbuch zeichnete Hauptdarsteller Jason Segel verantwortlich - ganz wunderbar ein. Wieder mal eine Komödie mit "Über"-Länge - immerhin knapp 118 Minuten läuft die von mir gesichtete Extended-Fassung -, wieder mal liebenswerte Loser im Mittelpunkt der Handlung und wieder mal eine mehr als gelungene Balance zwischen ordentlicher Charakterzeichnung und Humor der teils wirklich deftigen Sorte. Und natürlich sind auch viele Schauspieler mit von der Partie, die sich schon in anderen Filmen dieser Produktionsschmiede die Ehre gegeben haben: neben Hauptdarsteller Jason Segel beispielsweise Jonah Hill, Bill Hader und Paul Rudd. Das Apatow-Erfolgsrezept geht auch hier auf, wenngleich ich auch sagen muss, dass Forgetting Sarah Marshall in meinen Augen nicht ganz die Qualitäten von Apatows eigenen Regiearbeiten erreicht. Mitunter schleichen sich dann doch ein paar kleinere Längen ein und auch der Charakter des von Russell Brand gespielten neuen Liebhabers der titelgebenden Sarah ist doch etwas gewöhnungsbedürftig. Kann mir gut vorstellen, dass gerade Russell Brand bei vielen Zuschauern den Ausschlag gibt, den Daumen bei der Bewertung eher nach unten zu neigen. Fans und Freunde des Apatow-Universums sollten dem Streifen aber auf jeden Fall mal eine Chance geben. Und neben der traumhaften Kulisse in Hawaii sind auch die wahrlich bezaubernden Kristen Bell und Mila Kunis definitiv den einen oder anderen Blick wert.
Die beiden Schwestern Jill (Stormy Daniels) und Courtney (Eva Angelina) könnten unterschiedlicher nicht sein. Jill, eine erfolgreiche und unabhängige Geschäftsfrau, Courtney, eine romantische Träumerin auf der Suche nach dem Mann fürs Leben, die gerade von einem fiesen Playboy (Randy Spears) komplett abserviert wurde. Und während Courtney sich im Haus ihrer Schwester von ihrem Liebeskummer zu erholen versucht, bekommt diese eher zufällig, sich für ihre Schwester zu rächen…
Schweinskram. Ist immer wieder interessant zu sehen, wie sich Darsteller auf der anderen Seite der Kamera so anstellen. Für Sleeping Around verfasste Wicked Pictures Contract Star Stormy Daniels das Drehbuch, nahm auf dem Regiestuhl Platz und übernahm auch gleich noch die Hauptrolle. Herausgekommen ist eine spaßige Komödie mit einem sich um Eifersucht, Betrug und Rache drehenden Plot. Wenn man bedenkt, dass Sleeping Around einen der ersten Gehversuche von Stormy Daniels als Regisseurin darstellt, ist das Ergebnis sogar ziemlich beachtlich ausgefallen. Die Ferkeleien sind abwechslungsreich genug - und vor allem nicht zu lange - geraten, um den Zuschauer nicht in Langeweile ausbrechen zu lassen, und auch auf eine ordentliche Storyentwicklung hat Stormy Daniels durchaus geachtet. Da hab ich schon deutlich schlechtere Beiträge von deutlich renommierteren Regisseuren zu Gesicht bekommen.
New York, Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Viertel Five Points ist in fester Hand des skrupellosen Bill "The Butcher" Cutting (Daniel Day-Lewis), der einst seinen ärgsten Widersacher Vallon (Liam Neeson) in einem blutigen Zweikampf vor den Augen dessen kleinen Sohnes getötet hatte. Dieser tauchte zunächst unter und kehrt nun als junger Mann (Leonardo DiCaprio) nach Five Points zurück. Sein Ziel ist es, Cuttings Vertrauen zu gewinnen und sich für den Tod seines Vaters zu rächen…
Es gibt ja manchmal Filme, an die wagt man sich - aus eigentlich unerfindlichen Gründen - nie so richtig heran. Gangs of New York ist ein gutes Beispiel. Die DVD stand schon jahrelang ungesehen im Regal und ich konnte mich nie aufraffen, mir den Streifen anzusehen. Jetzt hab ich mir Scorseses Geschichtsstunde endlich mal zu Gemüte geführt und weiß gar nicht so recht, was ich zu diesem grandiosen Film überhaupt großartig schreiben soll. Gangs of New York hat mich ziemlich geplättet zurückgelassen. Scorsese erzählt seine Einwanderer-, Gangster- und Rachegeschichte ohne großartige Schnörkel und zieht den Zuschauer von Beginn an absolut in seinen Bann. Schon die Schlachtsequenz zu Beginn ist an Intensität kaum zu überbieten und diese Intensität lässt auch im weiteren Verlauf des Streifens nicht nach. Wahrlich fesselnd von der ersten bis zur letzten Minute. Und darüber hinaus ist der Streifen auch noch ganz grandios besetzt. Leonardo DiCaprio beweist einmal mehr, dass er ein richtig guter Schauspieler ist, Daniel Day-Lewis ist eh über jeden Zweifel erhaben und Cameron Diaz - die man in einem solchen Film vielleicht nicht unbedingt erwarten würde - hat mich mit ihrer Darbietung auch absolut positiv überrascht. Dazu gesellen sich dann noch Leute wie Liam Neeson, Brendan Gleeson und John C. Reilly. Da kann ja fast nichts schief gehen. Großes Kino!
Cobb (Leonardo DiCaprio) ist ein Meister der (Industrie-)Spionage. Für gut zahlende Auftraggeber schleicht er sich mit seiner Crew in das Unterbewusstsein seiner Opfer und kommt so in den Besitz von deren größten Geheimnissen. Doch sein neuester Auftrag scheint selbst Cobb an den Rand seiner Fähigkeiten zu bringen…
So, auch endlich mal gesehen. Und ich verstehe den ganzen Hype nicht, der um diesen Film gemacht wird. Inception ist in meinen Augen - kurz formuliert - kurzweiliges, spannendes, visuell beeindruckendes und überzeugend besetztes Blockbusterkino, bei dem man - und das ist das wirklich Erfreuliche an dem Film - als Zuschauer ausnahmsweise mal ein klitzekleines bisschen gefordert ist. Aber eben nur ein klitzekleines bisschen, soll heißen: Es ist durchaus ratsam, dem Geschehen auf dem Bildschirm aufmerksam zu folgen; man sollte sich während der Film läuft vielleicht nicht unbedingt für eine halbe Stunde aufs Klo verziehen oder sonst etwas nebenher machen. Dann sollte es aber auch problemlos mit dem Verständnis des Streifens klappen.
Was ich persönlich allerdings nicht nachvollziehen kann, ist die Tatsache, dass Inception in der IMDB momentan mit einer Durchschnittsbewertung von 8,9/10 auf Platz 9 (!!!) der Bestenliste steht und sich dort oben ja auch ziemlich festgebissen zu haben scheint. Dafür gibt es in meinen Augen nur folgende Erklärungen: Entweder der durchschnittliche Blockbuster-Junkie ist bereits so vollkommen verblödet, dass er Inception tatsächlich für ein höchst anspruchsvolles Meisterwerk hält und stolz wie Oskar ist, dass er der Handlung dieses ach so unglaublich komplizierten Films - Achtung: Ironiemodus - einigermaßen folgen konnte (in diesem Fall würde ich gerne mal sehen, wie die Reaktion auf beispielsweise Lost Highway oder Mulholland Dr. ausfallen würde) oder aber der durchschnittliche Blockbuster-Junkie ist von der ihm ständig aufgetischten Stangenware mittlerweile selbst schon so angekotzt und gelangweilt, dass er für einen grundsoliden Genrebeitrag wie Inception, der ausnahmsweise mal etwas mehr Aufmerksamkeit erfordert als die meisten anderen Hollywood-Sommer-Blockbuster, so dankbar ist, dass er diesen über allen Maßen hinweg in den Himmel lobt. Ich hoffe auf das Zutreffen Letzterer, befürchte allerdings fast das Zutreffen der ersten These.
Elektronik-Verkäufer Shaun (Simon Pegg) und sein bester Kumpel, der Videospielsüchtige Ed (Nick Frost), merken erst ziemlich spät, dass ihre Stadt plötzlich von Zombies bevölkert wird, entwerfen aber sofort einen todsicheren Plan, um der Bedrohung zu entgehen. Erst müssen Shauns Ex-Freundin Liz (Kate Ashfield) und Shauns Mutter (Penelope Wilton) abgeholt werden, danach wollen sie sich in ihre Stammkneipe retten. Den in ihren Augen sichersten Ort in ganz London…
Die Sichtung der einen oder anderen Genre-Hommage in der letzten Zeit hat in mir mal wieder große Lust auf Shaun of the Dead geweckt, der ultimativen Liebeserklärung an den Zombiefilm. Wrights Film ist einfach zum Niederknien, was vor allem an dem kongenialen Duo Simon Pegg/Nick Frost liegt. Wie die beiden Freunde Shaun und Ed mit der Zombiekatastrophe - die sie selbst als allerletzte bemerken (die entsprechende Sequenz mit dem Zombie im Garten ist einer der zahlreichen Höhepunkte des Streifens) - umgehen, ist über weiteste Teile des Films einfach nur zum Schreien komisch. Und auch die Tatsache, dass Wright zwischen all der Komik seinem Film auch noch eine gehörige Portion Spannung und eine beachtenswerte Portion "Blut und Gekröse" spendiert hat, macht Shaun of the Dead so großartig. Und natürlich weiterhin die Tatsache, den Soundtrack des Films so perfekt einzusetzen. Oder gibt es wirklich auch nur einen Menschen auf dieser Welt, der Shaun of the Dead kennt und beim Hören des Songs "Don't Stop Me Now" von Queen nicht an die entsprechende Sequenz im Film denken muss? Ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Shaun of the Dead ist ein Film, den man sich wohl wirklich immer und immer wieder ansehen kann, ein Film in dem verdammt viel steckt, ein Film über Freundschaft und auch eine - wie es eine Tagline auf einem der zahlreichen Poster so herrlich beschreibt - romantische Komödie. Nur eben mit Zombies. Grandios!
Nach dem Tod ihres Vaters Robert (Anthony Hopkins), einem gleichermaßen brillanten wie psychisch labilen Mathematik-Professor, muss sich Catherine (Gwyneth Paltrow) um den Nachlass kümmern. In ihre Trauer und den Versuch, das hinterlassene Chaos ihres Vaters zu organisieren, platzt urplötzlich Hal (Jake Gyllenhaal), ein früherer Student ihres Vaters, der hofft, in den unzähligen Aufzeichnungen des Verstorbenen den Beweis und die Lösung für ein komplexes, mathematisches Problem zu finden…
Extrem zähe Angelegenheit. Mit Gwyneth Paltrow, Anthony Hopkins und Jake Gyllenhaal zwar ausgesprochen hochkarätig besetzt, zieht sich diese Mischung aus Drama, Mystery und Romanze über die komplette Laufzeit dennoch wie Kaugummi. Der so wichtige Funke mochte bei mir einfach nicht überspringen. Das beim gemeinen Zuschauer sicher als nicht allzu aufregend empfundene Thema "Mathematik" taugt in meinen Augen halt einfach nicht wirklich als Aufhänger für eine fesselnde Geschichte. Ausnahmen wie A Beautiful Mind mögen da die Regel bestätigen. Bleiben also noch die Storybestandteile Beziehung, Trauerarbeit, usw. übrig. Aber auch da fehlt es dem Film einfach an Atmosphäre und einem Gespür, gewisse Stimmungen einzufangen und entsprechend zu transportieren. Definitiv kein Film, den ich persönlich weiterempfehlen würde.
Auf der Flucht vor dem skrupellosen Militärgeneral Ross (William Hurt) hat sich der durch ein bio-chemisches Experiment verstrahlte und sich dadurch immer wieder durch Wutausbrüche in das übermenschliche Monster Hulk verwandelnde Wissenschaftler Bruce Banner (Edward Norton) nach Brasilien zurückgezogen und hält sich dort versteckt. Angestrengt forscht er nach einem Mittel, welches ihm sein früheres Leben zurückgeben kann. Doch als sein Versteck eines Tages unerwartet auffliegt, wird die Suche nach dem Heilmittel zu einem Wettlauf gegen die Zeit, denn Ross und seine Männer heften sich Banner erneut gnadenlos an die Fersen…
Mal wieder Zeit für großes Blockbuster-Kino. Nach dem in meinen Augen ausgesprochen gelungenen und beim Publikum aber leider nicht wirklich erfolgreichen Versuch von Ang Lee, die Geschichte des Hulk zu erzählen, nun die Action-Variante der Marvel Studios in Form von Louis Leterriers Der unglaubliche Hulk. Und ja, der Streifen ist richtig gut geworden. Ähnlich wie schon bei Iron Man gelingt auch bei Der unglaubliche Hulk der Spagat zwischen einer ordentlichen Charakterentwicklung und spektakulärem Krawall ganz vorzüglich. Die Action-Sequenzen sind einfach nur atemberaubend und das Sounddesign ist eine echte Herausforderung für jede ordentliche Heimkinoanlage. Und auch auf Schauspielerseite gibt es rein gar nichts auszusetzen. Von Edward Norton in der Rolle des Bruce Banner bin ich sowieso ein großer Fan und mit u.a. Liv Tyler, Tim Roth und William Hurt sind noch weitere schauspielerische Schwergewichte mit an Bord. Der unglaubliche Hulk rockt und macht von der ersten bis zur letzten Minute unglaublich viel Spaß. Genau so stelle ich mir gut gemachtes Blockbusterkino vor und bin auf weitere Filme dieser Art der Marvel Studios sehr gespannt. Die bauen sich ja zur Zeit mit den beiden Iron Man-Filmen, diesem Streifen hier, dem momentan im Kino laufenden Thor und dem bald erscheinenden Captain America ein regelrechtes Universum auf, welches dann in dem im nächsten Jahr in die Kinos kommenden The Avengers gipfeln soll. Ich freue mich schon auf die ganzen Verfilmungen und werde mir die nächsten Tage mal Iron Man 2 zu Gemüte führen. Der unglaubliche Hulk macht nämlich definitiv Lust auf mehr. Wie schon im ersten Iron Man-Film gibt es auch hier wieder Querverweise auf die anderen Superhelden (in einer kurzen Sequenz schaut beispielsweise Robert Downey Jr. in seiner Rolle als Tony Stark mal vorbei) und so wird die Vorfreude auf das komplette Universum enorm geschürt.
Als Elizabeth (Kim Basinger), Assistentin in einer Kunstgalerie, zufällig den geheimnisvoll erscheinenden John (Mickey Rourke) kennenlernt, entwickelt sich zwischen den beiden eigentlich völlig verschiedenen Menschen eine innige Beziehung voller Leidenschaft. Eine Beziehung allerdings, die Elizabeth von Tag zu Tag mehr abverlangt und in eine regelrechte Abhängigkeit von ihrem Partner treibt…
Der erotische Spielfilm. Das unbekannte Wesen. Kaum ein Genre hat es beim Publikum wohl so schwer zu landen wie das des erotischen Films. 9½ Wochen von Regisseur Adrian Lyne zählt zu den relativ wenigen, ziemlich erfolgreichen Vertretern des Genres und ich möchte sogar so weit gehen, zu behaupten, dass dieser Streifen wohl zu den bekanntesten Genrevertretern überhaupt zählen dürfte. Nicht ohne Grund, denn Lyne schafft mit 9½ Wochen das, was andere Regisseure mit ihren Genrebeiträgen nicht schaffen: eine dem geneigten Zuschauer tatsächlich fesselnde Geschichte zu präsentieren. Die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten wird nie langweilig, die erotischen Sequenzen sind tatsächlich im höchsten Maße erotisch ausgefallen und die stylishe und teils - für die 80er Jahre ja oft so typische - unterkühlte Atmosphäre des Films trägt einen weiteren Teil zum Gelingen des Streifens bei. Und dann gibt's auch noch die eine oder andere wirklich mehr als erinnerungswürdige Sequenz oben drauf. Oder gibt es tatsächlich einen Menschen, der diesen Film kennt und beim Hören des Cocker-Songs "You Can Leave Your Hat On" nicht an die Strip-Szene von Kim Basinger denken muss?
Um das Überleben seiner Art zu sichern, benötigt Vampir Draken (Barrett Blade) dringend ein Elixier, welches den Schlüssel zur Unsterblichkeit darstellt. Dieses Elixier fließt ausgerechnet durch die Adern der einfachen Bedienung Jesse (Sunny Lane) und so muss diese sich plötzlich damit auseinandersetzen, ins Fadenkreuz der Vampire geraten zu sein. Einzig der Vampirjäger Jack Cross (Dillon Day) kann nun Jesses Leben noch retten…
Ich habe es hier ja schon häufiger geschrieben: Nic Andrews war für mich der ungekrönte König des modernen Feature-Films. Mit Dark Angels 2: Bloodline hat er leider sein bis heute letztes Werk abgeliefert und für Nic Andrews selbst hat sich mit diesem Film - war der 5 Jahre früher entstandene Vorgänger einst seine allererste Arbeit im Feature-Bereich - wohl in gewisser Weise ein Kreis geschlossen. Die Entwicklung, die Nic Andrews in diesen 5 Jahren hingelegt hat, ist für den HC-Bereich schon mehr als beachtlich. Schaffen es andere Feature-Regisseure wie beispielsweise Brad Armstrong von Wicked Pictures oder auch Robby D. von Digital Playground kaum, sich filmisch großartig weiterzuentwickeln, so war bei Nic Andrews diese Weiterentwicklung in praktisch jedem seiner Filme zu spüren. Vom noch ausgesprochen rohen Dark Angels bis zur nahezu perfekten Symbiose zwischen Sex und Handlung in der nun von mir gesichteten Fortsetzung - ein wahrlich großer Schritt und es ist wirklich bedauerlich, dass dieser Regisseur den Fans des "anspruchsvollen" Schmuddelfilms keine weiteren Filme mehr geschenkt hat. Andrews legt - und das entscheidet ihn von praktisch allen anderen noch aktiven Regisseuren in diesem Bereich - sein Hauptaugenmerk tatsächlich auf die Handlung und seine Charaktere. Der Sex ist nur schmückendes Beiwerk, welches aber auch absolut perfekt von ihm inszeniert wird. Und auch die Tatsache, dass in Dark Angels 2: Bloodline nicht die üblichen Silikon-Bomber mit von der Partie sind, sondern praktisch ausschließlich Darstellerinnen (bei einer Dame war ich mir da nicht ganz sicher), die sich noch nicht unters Messer irgendwelcher Schönheitschirurgen gelegt haben, soll hier nicht unerwähnt bleiben.
Wer vielleicht wirklich mal Lust auf diese Art der Pornographie hat, kommt an den Filmen von Nic Andrews definitiv nicht vorbei.
Den großen Traum von einer Karriere als Songwriterin im Gepäck, kommt die junge Violet (Piper Perabo) in New York an und muss schnell feststellen, dass die Verwirklichung dieses Traumes ein Ding der Unmöglichkeit zu sein scheint. Keine Plattenfirma will ihre Tapes Probe hören, geschweige denn sie unter Vertrag nehmen. So bleibt Violet nichts anderes übrig, als sich einen normalen Job zu suchen, um sich finanziell über Wasser zu halten. Durch Zufall landet sie dabei im "Coyote Ugly", einer angesagten Bar, und versucht sich dort als Bedienung durchzubeißen…
Muss einem das Gutfinden mancher Filme peinlich sein? Ich hoffe nicht, denn ich bekenne mich dazu, ein Fan von Coyote Ugly zu sein. Hab den Streifen seit seinem Erscheinen nun schon einige Male gesehen und kann mich immer wieder für ihn begeistern. Nach anstrengenden und nervigen Arbeitstagen tun solche Filme einfach nur gut. Zurücklehnen und sich berieseln lassen. Eine anspruchslose, simpel gestrickte Story "genießen"; mehr braucht es manchmal gar nicht. Und John Goodman spielt mit. Und der Soundtrack ist klasse. Und die weibliche Besetzung ist wirklich verdammt sexy. Und in dieser Bar würde ich durchaus auch mal einen Abend verbringen. Und ganz am Anfang ein zwar extrem kitschiger, aber auf seine ganz eigene Art und Weise auch irgendwie magischer Moment: wenn nämlich die von Piper Perabo gespielte Violet von ihren Freundinnen in die Großstadt verabschiedet wird und alle gemeinsam "I Will Survive" von Gloria Gaynor singen, dann hat das schon ein gewisses Gänsehautpotential.
Der junge Rodeoreiter Bo Decker (Don Murray) verlässt erstmals seine Farm in Montana um an einem Rodeoturnier in Phoenix teilzunehmen. In der Großstadt angekommen, verliebt sich Bo Hals über Kopf in die attraktive Nachtclubsängerin Cherie (Marilyn Monroe) und beschließt sofort, die junge Frau zu heiraten. Die Avancen ihres Verehrers zunächst nicht wirklich ernst nehmend, muss Cherie schon bald feststellen, dass Bo seine Absichten ganz offensichtlich in die Tat umzusetzen gedenkt. Koste es, was es wolle…
Nach einer doch etwas längeren Pause war es mal wieder Zeit für einen Film mit Marilyn Monroe. Bus Stop von Regisseur Joshua Logan präsentiert den fleischgewordenen Männertraum in ihrer absoluten Paraderolle. Auf den ersten Blick wieder mal komplett hilflos und naiv wirkend, verdreht die Monroe in ihrer Rolle als sexy Barsängerin dem unbedarften und ausgesprochen ungestümen Cowboy Bo Decker - einfach nur herrlich gespielt von Don Murray - den Kopf und wird so ungewollt zum Freiwild für den vom Lande stammenden Bo. Logan hat da eine Mischung aus Romanze und lupenreine Stalker-Komödie gedreht, zu einem Zeitpunkt, zu dem dieser Begriff wahrscheinlich noch gar nicht existiert hat. Im letzten Drittel schlägt der zuvor ausgesprochen vergnügliche Film dann leider in ein waschechtes Drama um und macht kurz darauf dann doch wieder die Kehrtwende zum obligatorischen Happy End. Diese Twists wirkten auf mich doch ziemlich unglaubwürdig und arg konstruiert, mochten so gar nicht zu den ersten beiden Dritteln des Streifens passen und lassen am Ende dann leider einen etwas faden Beigeschmack zurück. Aber das soll den Spaß, den mir der Film über weite Strecken zuvor gemacht hat, nicht sonderlich schmälern.
Machete (Danny Trejo), einst Ermittler beim mexikanischen Drogendezernat, hat durch den skrupellosen Gangsterboss Torrez (Steven Seagal) seine ganze Familie verloren und konnte sich selbst nur mit Mühe und Not vor Torrez retten. Seitdem hält sich Machete als Einwanderer in Texas mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Als der zwielichtige Geschäftsmann Booth (Jeff Fahey) Machete ein lukratives Angebot unterbreitet, für ihn als Auftragskiller zu arbeiten und den rassistischen Senator McLaughlin (Robert De Niro) zu töten, nimmt Machete an. Doch der Auftrag entpuppt sich als tödlicher Hinterhalt...
Mein nächster Fanboy-Eintrag im Filmtagebuchblog. Natürlich muss ich auch Machete - die nächste ach so überflüssige Genre-Hommage - hier gebührend abfeiern. Danke an Robert Rodriguez für diesen wunderbaren Exploiter. Danke für die erste echte Hauptrolle für Danny Trejo, danke für die Besetzung von Robert De Niro, danke für das Wiedersehen mit Don Johnson und das kurzzeitige Herausholen von Steven Seagal aus der Direct-to-Video-Hölle. Genau so und nicht anders hab ich mir die Filmversion des genialen Fake-Trailers aus dem Grindhouse-Projekt erwünscht und erhofft. Machete rockt wie Hölle und macht von der ersten bis zur letzten Sekunde einfach nur Spaß. Coole Action, coole Sprüche, grandiose Besetzung, überbordende Schauwerte - perfektes Exploitation-Kino, gerne mehr davon. Ich persönlich kann gar nicht genug von solchen Filmen bekommen und meinetwegen können sich Rodriguez, Tarantino & Co. ihre komplette weitere Laufbahn mit dem Dreh solcher Fan-Projekte vertreiben. Ich freue mich jetzt schon auf die - hoffentlich nicht nur als Gag im Abspann - angekündigten Machete-Fortsetzungen und würde mir nur allzu gerne Film-Versionen der weiteren Grindhouse-Fake-Trailer - allen voran Zombies Werewolf Women of the SS - im Heimkino zu Gemüte führen. Rock On!!!
Die junge Reporterin Alice (Jenna Jameson) wird auf den erfolgreichen Porno-Regisseur Peter Bent (Steven St. Croix) angesetzt. Am Set des neuen Films von Bent soll sie Informationen für eine spektakuläre Enthüllungsgeschichte sammeln...
Was auf den ersten Blick nur wie eine von vielen unzähligen HC-Produktionen mit Handlung erscheinen mag, hat für seine Hauptdarstellerin im Speziellen und den pornographischen Film im Allgemeinen rückblickend dann doch eine etwas größere Bedeutung. Mit Blue Movie und dem im selben Jahr erschienenen The Wicked One startete nämlich die in der HC-Branche bis zum heutigen Tage noch immer beispiellose Karriere von Jenna Jameson, dem neben Ron Jeremy wohl ersten echten Superstar der Branche. Porno sollte in den Folgejahren der Schritt in den Mainstream gelingen und der mausetote Feature-Film erlebte dank des großen Erfolgs von Blue Movie und The Wicked One bei den Konsumenten eine durchaus erfolgreiche Wiederbelebung, die erfreulicherweise bis zum heutigen Tage anhält.
Regisseur Michael Zen hat mit Blue Movie eine witzige Film-im-Film-Geschichte gedreht, garniert mit gnadenlosem Over-Acting, debilen Gags und heißem Sex. Das beim Dreh des Streifens zur Verfügung gestandene Budget dürfte wirklich ausgesprochen niedrig gewesen sein - wie gesagt, der Feature-Film war zum damaligen Zeitpunkt praktisch tot und billige Gonzo-Produktionen bestimmten ganz alleine den Markt - und allein aus diesem Grund kommt das Gezeigte natürlich noch alles ziemlich hölzern daher. Mit Feature-Highlights der jüngeren Vergangenheit lässt sich Blue Movie also nur schlecht vergleichen und von Filmen wie Pirates ist Zens Film qualitativ meilenweit entfernt. Aber er hat halt in meinen Augen seinen Anteil dazu beigetragen, dass Freunde des gepflegten Schmuddelkinos sich nicht ausschließlich auf die wohl für immer unerreichten Klassiker des Golden Age of Porn aus den 70er und frühen 80er Jahren konzentrieren müssen, sondern sich auch aktuelle HC-Produktionen mit Handlung zu Gemüte führen können. Und das kann man Regisseur Michael Zen und seinem Blue Movie - und auch den anderen Feature-Filmen aus der Mitte der 90er Jahre - gar nicht hoch genug anrechnen.
Nach einer missglückten Sabotage des städtischen Elektrizitätswerkes ist der chaotische Jerry (Jack Black) ohne es zu wissen magnetisch aufgeladen. Als er in diesem Zustand die Videothek von Mr. Fletcher (Danny Glover) betritt, in der sein bester Kumpel Mike (Mos Def) den verreisten Inhaber vertritt, löscht er versehentlich alle Videobänder. Um den Vorfall zu vertuschen und die Kunden trotzdem weiterhin mit Filmen zu versorgen, beginnen Jerry und Mike kurzerhand damit, die gelöschten Filme selbst nachzudrehen...
Was auf den ersten Blick wie purer Klamauk aussehen mag, entpuppt sich ziemlich schnell als wunderschöne Liebeserklärung an den Zauber und die Magie der "moving pictures". Natürlich bleibt insbesondere bei den Dreh-Szenen von Jerry und Mike kein Auge trocken - beim Dreh von Ghost Busters wäre ich fast von der Couch gekugelt vor lauter Lachen -, aber diese immer wieder auftretenden Attacken auf das Zwerchfell wechseln sich halt auch perfekt mit vielen leisen Tönen ab und so ist auch immer wieder Zeit für den einen oder anderen Gänsehaut-Moment. Diese wunderbare Mischung macht aus Abgedreht einen herrlich sympathischen Film zum Wohlfühlen, der den Zuschauer im Finale dann auch noch mit einem absolut magischen Moment verwöhnt. Großartig!