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One Night Stands und wahre Liebe


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CIRCUS DER VAMPIRE


CIRCUS DER VAMPIRE CIRCUS DER VAMPIRE (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: Vampire Circus | Großbritannien 1972 | Regie: Robert Young)


Infos zum Film:
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Anfang des 19. Jahrhunderts terrorisiert der gefährliche Vampir Graf Mitterhaus (Robert Tayman) die kleine Stadt Stetl. Als es den Bewohnern eines Tages tatsächlich gelingt, den Grafen zu überwältigen und zu pfählen, belegt dieser das Städtchen mit einem Fluch und schwört fürchterliche Rache. 15 Jahre später scheint Stetl tatsächlich langsam auszusterben. Die Einwohner sterben nach und nach an einer rätselhaften Krankheit, die umliegenden Städte haben Stetl regelrecht unter Quarantäne gestellt, bewachen die Stadtgrenzen und lassen niemanden mehr aus dem Städtchen heraus. Als sich eines Tages völlig überraschend ein Wanderzirkus in Stetl niederlässt, sind dessen Vorführungen eine willkommene Abwechslung für die geschundene Bevölkerung. Doch bei den Ankömmlingen handelt es sich keineswegs um normale Artisten...

So, weiter geht es mit meinen Sichtungen von Filmen der britischen Hammer Studios. Circus der Vampire ist einer von vielen außerhalb der Dracula-Reihe entstandenen Vampirstreifen aus der schon etwas späteren Phase der Produktionsschmiede. Der Film scheint ja schon eine ziemlich große Fanbasis zu besitzen und aufgrund dieser Tatsache hab ich dann doch etwas mehr erwartet als das, was ich letztendlich zu sehen bekommen habe. Obwohl Vampire Circus auch dieses 19.-Jahrhundert-Kleinstadt-Setting der Dracula- und Frankenstein-Filme von Hammer teilt, mag die typische Grusel-Atmosphäre dieser älteren Hammer-Produktionen einfach nicht aufkommen. Zudem fehlt dem Film einfach ein markantes Gesicht in einer der Hauptrollen. Ein Typ mit der Qualität eines Peter Cushing oder eines Christopher Lee ist leider weit und breit nicht in Sicht. Es gibt aber auch so einige Posten auf der Haben-Seite zu verzeichnen. Denn die vorgenannten “Schwächen“ macht der Streifen dann doch mit einer relativ kurzweiligen Story und so einigen Schauwerten wieder wett. Es splattert ganz schön in Youngs Film und auch an nackten Tatsachen mangelt es dem Streifen wahrlich nicht. Und die schnuckelige Lynne Frederick, die mich ein paar Tage vorher schon in Phase IV verzaubert hat, war auch in diesem Film mit von der Partie. Insgesamt betrachtet also kein wirklich überragender, aber ein doch ziemlich sehenswerter Genrebeitrag aus dem Hause Hammer.

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Robert Young 1970er female nudity 19. Jahrhundert Hammer Film Vampir


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CALIFORNICATION - STAFFEL 2


CALIFORNICATION - STAFFEL 2 CALIFORNICATION - STAFFEL 2 (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Californication: Season 2 | USA 2008 | Idee: Tom Kapinos)


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Nachdem sich Karen (Natascha McElhone) zunächst doch für ein Leben mit Hank (David Duchovny) entschieden hat, müssen beide sehr schnell feststellen, dass ein Zusammenleben einfach nicht zu funktionieren scheint. Seinen erneuten Trennungsschmerz kuriert Hank mit einem anspruchsvollen Job. Er soll die Biografie des erfolgreichen Musikproduzenten Lew Ashby (Callum Keith Rennie) verfassen und zieht hierfür praktisch in dessen mondänes Anwesen ein...

Gegenüber der auch schon richtig guten ersten Staffel steigert sich die zweite Season noch mal deutlich. Eine zielstrebigere Plotentwicklung ohne große Leerläufe und erfreulicherweise weitaus mehr Platz für die Nebencharaktere - insbesondere Hanks bestem Freund Charlie Runkle (einfach nur grandios gespielt von Evan Handler) und dessen Job- und Eheproblemen wird ausgesprochen viel Aufmerksamkeit geschenkt. Das hat den großen Vorteil, dass sich die Serie nicht mehr ausschließlich um Hank und seine Beziehung zu Karen dreht. Diese einzige größere Schwäche der ersten Staffel wurde somit beseitigt. Außerdem ist diese zweite Season insgesamt viel rasanter und abgedrehter ausgefallen und mit noch mehr Schauwerten ausgestattet - auch wenn man das vielleicht gar nicht für möglich gehalten hätte - als Season 1. Und dann gibt's auch noch ein paar echte magische Momente (insbesondere in den letzten paar Folgen) zu genießen. Staffel 3 kann kommen. :)

TRAILER:


Tom Kapinos David Duchovny Sheri Moon Zombie Mädchen Amick 2000er female nudity Los Angeles


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MEINE ERFUNDENE FRAU


MEINE ERFUNDENE FRAU MEINE ERFUNDENE FRAU (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Just Go with It | USA 2011 | Regie: Dennis Dugan)


Infos zum Film:
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Danny Maccabee (Adam Sandler) wurde einst von seiner Angebeteten ausgerechnet am Tag der Hochzeit das Herz gebrochen. Den Ehering von damals trägt der mittlerweile erfolgreiche Schönheitschirurg jedoch auch 20 Jahre später noch immer am Finger, ist dieser doch bestens dazu geeignet, Frauen eine unglückliche Ehe vorzuspielen und diese so ins Bett zu bekommen. Doch als er eines Tages in der ungemein attraktiven Palmer (Brooklyn Decker) tatsächlich seine absolute Traumfrau kennenlernt, wird ihm der Ehering zum Verhängnis. Palmer will auf keinen Fall eine Beziehung mit einem verheirateten Mann anfangen und besteht darauf, Dannys Ehefrau kennenzulernen um sich davon überzeugen zu können, dass deren Ehe tatsächlich vor dem Aus steht. Der verzweifelte Danny muss nun auf schnellstem Wege eine Frau aus dem Hut zaubern und bittet seine langjährige Assistentin Katherine (Jennifer Aniston) diese Rolle zu übernehmen...

Meine erfundene Frau von Regisseur Dennis Dugan ist ein Remake des von mir sehr geschätzten Die Kaktusblüte von Gene Saks aus dem Jahr 1969. Und Dennis Dugan ist es gemeinsam mit seinen Drehbuchautoren Allan Loeb und Timothy Dowling tatsächlich gelungen, die Story überzeugend ins neue Jahrtausend zu transportieren. Gut, an die hohe Qualität von Saks’ Original kommt das Remake nun nicht ganz heran - dafür ist der Film einfach zu sehr den typischen Regeln der modernen US-RomCom verpflichtet - für sympathische und kurzweilige Unterhaltung ist aber auf jeden Fall gesorgt. Dugan findet ebenso eine gute Balance zwischen leisem Witz und derben Scherzen wie zwischen Ernsthaftigkeit und Klamauk. Das Setting in Hawaii sorgt für einige traumhaft schöne Einstellungen und die Darsteller sind durch die Bank bestens aufgelegt. Adam Sandler, den ich - obwohl mir nun doch schon einige Filme mit ihm gefallen haben - irgendwie immer noch äußerst kritisch sehe, passt hervorragend in die Rolle des Schönheitschirurgen und Jennifer Aniston als dessen Assistentin ist - auch wenn sie in diesem Film leider etwas weniger Präsenz zeigt als gewohnt - wieder mal eine Bank. Brooklyn Decker in der Rolle der Palmer ist zudem ein echter Hingucker und über Nicole Kidman in der Nebenrolle der biestigen Devlin Adams konnte ich das eine oder andere Mal herzhaft lachen. Einer dieser Filme zum Entspannen und Wohlfühlen. Schön.

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Dennis Dugan Adam Sandler Jennifer Aniston Nicole Kidman 2010er Los Angeles Hawaii


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PHASE IV


PHASE IV PHASE IV (DVD: Legend Films, USA)
(OT: Phase IV | USA 1974 | Regie: Saul Bass)


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In einer amerikanischen Wüstenlandschaft haben Ameisen eine erschreckende Intelligenz entwickelt und werden zur Bedrohung für die Menschen. Zwei Wissenschaftler (Michael Murphy und Nigel Davenport) sollen, ausgestattet mit der bestmöglichen Technik, das Phänomen näher erforschen und eine Lösung des Problems finden...

Egal ob Frösche, Bienen, Spinnen, Schlangen oder Würmer - im Kino der 70er Jahre wurde jede Menge Getier auf den Menschen losgelassen und diese "Nature Strikes Back"-Filme stellen damit ja schon ein eigenes Subgenre in der Welt des unterschlagenen Films dar. In Phase IV sind es nun Ameisen, die zwei Forschern das Leben zur Hölle machen. Regisseur Saul Bass setzt in seinem Streifen allerdings nicht auf vordergründige Schocks, sondern verbreitet seinen Horror auf weitaus subtilere Art und Weise. Ein sehr langsamer Spannungsaufbau, ein fast schon halb-dokumentarisch zu nennender Stil, ein gezielter Einsatz von Soundeffekten und eine absolut klaustrophobische Atmosphäre fesseln den Zuschauer von Minute zu Minute mehr und lassen den Streifen praktisch wie im Flug vorübergehen. Und auch an optischen Leckerbissen verschiedenster Art mangelt es dem Film wahrlich nicht. Zum einen waren die vielen Aufnahmen vom Inneren der Ameisenkolonie einfach der Hammer, zum anderen war Lynne Frederick, die 3 Jahre später Peter Sellers heiraten sollte, in der Rolle der Kendra wirklich “sweet as candy“.

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Saul Bass 1970er Tierhorror


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KILLER KLOWNS FROM OUTER SPACE


KILLER KLOWNS FROM OUTER SPACE KILLER KLOWNS FROM OUTER SPACE (DVD: MGM, USA)
(OT: Killer Klowns from Outer Space | USA 1988 | Regie: Stephen Chiodo)


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Als Mike (Grant Cramer) und Debbie (Suzanne Snyder) ein spektakuläres Schauspiel am nächtlichen Himmel beobachten, gehen sie zunächst davon aus, dass ein Komet auf die Erde niedergegangen ist. Doch als sie sich im nahegelegenen Wald auf die Suche machen, entdecken sie plötzlich ein riesiges Zirkuszelt mitten in der Wildnis und machen, als sie sich das Zelt näher betrachten, eine schreckliche Entdeckung...

Wow, was für ein Spaß. Schon die Story allein ist der absolute Knaller: Als Clowns getarnte Außerirdische landen in ihrem Raumschiff - das übrigens wie ein riesiges Zirkuszelt aussieht - in der Nähe einer amerikanischen Kleinstadt, hypnotisieren die Bevölkerung mit lustigen Tricks und machen anschließend keine Gefangenen mehr. Die armen Opfer werden mit sich selbständig machendem Popcorn beschossen (!), in riesige Luftballons eingesperrt (!!) oder in übergroße Zuckerwatte eingewickelt (!!!) und dienen danach nur noch als Nahrung.
Killer Klowns from Outer Space begeistert gute 90 Minuten mit purem Eskapismus. Ein absoluter Partyfilm mit viel trashigem Charme und - bedenkt man das sicher nicht gerade ausufernd große Budget des Film - durchaus netten Effekten sowie wunderbar anzusehenden, gruselig-komischen Clowns-Masken. Und als kleines Schmankerl obendrauf gibt es noch eine wirklich extrem seltsame Kopie von Hitchcocks berühmter Duschszene aus Psycho zu bewundern. Party On!

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Stephen Chiodo 1980er Alien


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PAPILLON


PAPILLON PAPILLON (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Papillon | Frankreich/USA 1973 | Regie: Franklin J. Schaffner)


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Der nach eigenen Aussagen unschuldig verurteilte Henri 'Papillon' Charriere (Steve McQueen) blickt einer lebenslangen Haftstrafe und Zwangsarbeit auf einer Gefängnisinsel entgegen. Von Beginn an ist klar, dass es das Ziel der Aufseher ist, den Willen der Gefangenen zu brechen und diese gefügig zu machen. Doch an Papillon beißen sich die Wärter regelrecht die Zähne aus. Er lässt sich einfach nicht unterkriegen und sein großer Traum von der Flucht in die Freiheit hält ihn in der unmenschlichen Gefangenschaft am Leben...

Franklin J. Schaffners Gefängnisfilm-Epos ist ja auch einer dieser wahrlich unkaputtbaren Klassiker. Hab ihn jetzt schon einige Male gesehen und er nutzt sich einfach nicht ab. Ob sich die auf dem Buch des echten Henri Charrière basierende Geschichte tatsächlich exakt so abgespielt hat, sei jetzt einfach mal dahingestellt, Papillon ist ein mitreißendes Plädoyer für Freiheit und Gerechtigkeit und auf jeden Fall ein wunderbares Beispiel dafür, dass ein ungebrochener Lebenswille wahrlich Berge versetzen kann und im vorliegenden Fall ja dann auch zum fast nicht mehr zu erwartenden Happy End geführt hat. Steve McQueen spielt sich in der Rolle des Titelcharakters komplett den Arsch ab - insbesondere die Sequenzen in der Einzelhaft sind von fast nicht zu ertragender Intensität - und auch Dustin Hoffman als Louis Dega gibt eine denkwürdige Vorstellung zum Besten. Wirklich ganz großes Kino. Toll.
Bei einem rein fiktiven Drehbuch hätte ich persönlich mir übrigens ein offeneres Ende gewünscht. Denn ganz zum Schluss scheint es Papillon gar nicht mehr um das Gelingen seiner Fluchtversuche zu gehen, sondern einzig um den Versuch. Das Bild vom lachenden Papillon auf seinem Floß auf den Weiten des Meers treibend, hätte ein schönes Schlussbild abgegeben. Die Stimme aus dem Off, die noch in zwei, drei Sätzen über das Gelingen der Flucht Papillons berichtet, hätte es für meinen Geschmack gar nicht gebraucht.

TRAILER:


Franklin J. Schaffner Steve McQueen Dustin Hoffman 1970er 30er Jahre 40er Jahre


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HOUSE PARTY 4: DOWN TO THE LAST MINUTE


HOUSE PARTY 4: DOWN TO THE LAST MINUTE HOUSE PARTY 4: DOWN TO THE LAST MINUTE (DVD: Warner, USA)
(OT: House Party 4: Down to the Last Minute | USA 2001 | Regie: Chris Stokes)


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Monique (Alexis Fields) freut sich schon tierisch auf ein paar schulfreie Tage. Um auf das Haus ihres verreisten Onkels (Buddy Lewis) aufpassen zu können, hat ihre Mutter (Kym Whitley) ihr erlaubt, von der Schule fernzubleiben. Doch Monique hat die Rechnung ohne ihren Bruder Jon Jon (Marques Houston) gemacht. Der ist auf den Aufpasserjob auch scharf und täuscht kurzerhand eine Krankheit vor, mit der er unmöglich die Schule besuchen kann. Da die Mutter nun nicht beide Sprösslinge vom Unterricht abziehen will, geht die Aufgabe an Jon Jon. Und während der quietschvergnügt im Haus des Onkels eine riesige Party vorbereitet, versucht Monique mit allen Mitteln zu beweisen, dass ihr Bruder überhaupt nicht krank ist...

Sieben Jahre nach dem dritten Teil wurde dann noch diese Direct-to-Video-Fortsetzung nachgeschoben, die mit den Vorgängern allerdings nur noch den Titel und das Party-Setting gemein hat. Ansonsten ist hier eine komplett neue und leider in praktisch allen Belangen ziemlich untalentierte Besetzung am Start. Die ganze Geschichte ist im Endeffekt ein ziemlich dreister Ferris macht blau-Rip-Off und einfach nur peinlich. Die Settings erinnern an 3-klassige Hardcore-Produktionen aus dem Valley und die meisten der hier wütenden “Schauspieler“ würden in solchen Produktionen wahrscheinlich nicht mal eine Non-Sex-Rolle als Statist erhalten. Ich habe selten so ein stümperhaftes Overacting gesehen wie hier. Positiv hervorzuheben ist lediglich die schnuckelige Meagan Good, die mit ihren perfekten Rundungen zumindest für eine gewisse Portion “eye candy“ sorgen konnte und die mir von allen Beteiligten vor der Kamera darüber hinaus auch am talentiertesten vorgekommen ist. Ansonsten lege ich über diesen Streifen lieber den Mantel des Schweigens.

Chris Stokes 2000er Sequel


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DR. SELTSAM ODER: WIE ICH LERNTE, DIE BOMBE ZU LIEBEN


DR. SELTSAM ODER: WIE ICH LERNTE, DIE BOMBE ZU LIEBEN :love: DR. SELTSAM ODER: WIE ICH LERNTE, DIE BOMBE ZU LIEBEN :love: (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb | Großbritannien 1964 | Regie: Stanley Kubrick)


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Der wahnsinnige General Jack Ripper (Sterling Hayden) besetzt mit seinen treuen Ergebenen kurzerhand einen Militärstützpunkt und schickt eigenmächtig eine Bomberstaffel Richtung Russland...

1964, 2 Jahre nachdem die Kubakrise den Höhepunkt der kommunistischen Paranoia darstellte, knallte Stanley Kubrick der Welt diese bitterböse Satire vor den Latz und legte damit gnadenlos den Finger in die sicher noch ziemlich frischen Wunden. Dr. Seltsam... zeigt auf eindrucksvolle Weise, wohin blinder Befehlsgehorsam und politischer Fanatismus führen können und lässt kein gutes Haar an Politik und Militär. Randvoll mit schon fast absurden Sequenzen, zum Schreien komisch und durchtränkt mit pechschwarzem Humor endet Kubricks Satire dann auch ganz konsequent in der nuklearen Katastrophe: Zu dem Song "We'll Meet Again" von Vera Lynn steigt ein Atompilz nach dem anderen in den Himmel.
Ein absolutes Meisterwerk mit einem grandios aufspielenden Peter Sellers in gleich 3 Rollen. Einer dieser Filme, die man in meinen Augen mindestens 1x in seinem Leben gesehen haben sollte.
Meine absolute Lieblingsszene unter wirklich zahlreichen, magischen Momenten: Wenn der komplett paranoide Oberbefehlshaber der Militärs (auch grandios: George C. Scott) dem russischen Botschafter (gespielt von Peter Bull) im Konferenzraum an die Gurgel geht, schreitet Peter Sellers in seiner Rolle als US-Präsident ein und trennt die beiden Streithähne mit folgenden Worten: "Gentlemen, you can't fight in here! This is the War Room."

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Stanley Kubrick Peter Sellers 1960er Oscar Nominee


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THE ITALIAN JOB - CHARLIE STAUBT MILLIONEN AB!


THE ITALIAN JOB - CHARLIE STAUBT MILLIONEN AB! THE ITALIAN JOB - CHARLIE STAUBT MILLIONEN AB! (DVD: Concorde, Deutschland)
(OT: The Italian Job | Großbritannien1969 | Regie: Peter Collinson)


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Meisterdieb Charlie Croker (Michael Caine) ist gerade aus dem Knast entlassen worden und plant schon das nächste, ganz große Ding. In Turin soll ein Goldtransport überfallen und ausgeraubt werden. Um dies zu bewerkstelligen, lassen Croker und sein Team den kompletten Straßenverkehr zusammenbrechen...

The Italian Job ist ein klassisches Heist Movie, welches sich dann im letzten Drittel zu purer Carsploitation verwandelt. Mit Michael Caine in der Hauptrolle wahrlich grandios besetzt, bleibt Collinsons Film vom Anfang bis zum Ende sauspannend und fesselnd. Wird die Spannung zu Beginn des Streifens durch die Planung und Durchführung des Coups noch schön langsam - aber auch stetig - aufgebaut, wird The Italian Job im letzten Drittel, wenn die drei Mini Cooper die eigentlichen Hauptrollen übernehmen und es zur spektakulären Flucht aus Turin kommt, zum regelrechten "Nailbiter". Das Ende ist einfach nur grandios und lässt den Zuschauer selbst entscheiden, wie es denn nun letztendlich ausgehen wird.
Das Remake mit Mark Wahlberg in der Rolle des Meisterdiebs kenne ich noch nicht und werde ich mir demnächst vielleicht mal zu Gemüte führen.

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Peter Collinson Michael Caine 1960er car chase Heist Movie Carsploitation


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DIE MUMIE KEHRT ZURÜCK


DIE MUMIE KEHRT ZURÜCK DIE MUMIE KEHRT ZURÜCK (DVD: Universal/Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: The Mummy Returns | USA 2001 | Regie: Stephen Sommers)


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Gute 10 Jahre sind seit den Ereignissen um die zum Leben erweckte Mumie des Hohepriesters Imhotep (Arnold Vosloo) vergangen. Rick (Brendan Fraser) und Evelyn (Rachel Weisz) haben mittlerweile geheiratet und einen gemeinsam Sohn (Freddie Boath). Als es gefährlichen Fanatikern in London gelingt, die Mumie von Imhotep erneut zum Leben zu erwecken, stecken auch die O’Connells sehr schnell wieder mittendrin im ganzen Schlamassel...

Nach der altbekannten “Höher, Schneller, Weiter“-Formel, die seit jeher für praktisch alle Blockbuster-Fortsetzungen - und nicht nur für diese - gilt, inszenierte Stephen Sommers 2 Jahre nach seinem Erfolg mit Die Mumie dieses Sequel. Einige Jahre nach den Ereignissen des Vorgängers spielend, haben Fraser und Weisz mittlerweile einen gemeinsamen Sohn. Ein Kind als Sidekick brauchts schon im modernen Abenteuer-Kino (Achtung: Ironie!). Aber trotz der beizeiten ziemlich nervigen Göre funktioniert auch Die Mumie kehrt zurück erstaunlich gut. Die Story tritt hier zwar gegenüber den Schauwerten ein bisschen in den Hintergrund, wird aber nicht ganz so extrem vernachlässigt wie das im modernen Blockbuster-Kino (Transformers 2 anyone?!?) mittlerweile viel zu häufig passiert. Noch mehr wie der Vorgänger erinnert Die Mumie kehrt zurück in ihren besten Szenen an die Abenteuer des guten, alten Indy. Die Action ist perfekt getimet, die Darsteller durch die Bank richtig gut aufgelegt und die ganze Geschichte ausgesprochen kurzweilig inszeniert. Runde Sache.
Ach ja, Patricia Velasquez war in der Rolle der Anck Su Namun auch wieder mit am Start, kam aber dieses Mal weitaus weniger sexy rüber als im Vorgänger.

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Stephen Sommers Brendan Fraser Rachel Weisz Dwayne Johnson 2000er car chase 30er Jahre London Afrika Sequel


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DIE MUMIE


DIE MUMIE DIE MUMIE (DVD: Universal/Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: The Mummy | USA 1999 | Regie: Stephen Sommers)


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Der Abenteurer Rick O’Connell (Brendan Fraser) ist der einzige Mensch, der den Weg nach Hamunaptra, der sagenumwobenen Stadt der Toten, kennt, und wird vom Geschwisterpaar Jonathan (John Hannah) und Evelyn Carnahan (Rachel Weisz) engagiert um diese dorthin zu führen. In Hamunaptra angekommen, erwecken die unbedarften Abenteurer jedoch die Mumie des Hohepriesters Imhotep (Arnold Vosloo), der einst für den Mord am Pharao verflucht wurde, zu neuem Leben...

Mit Die Mumie drehte Regisseur Stephen Sommers vor mittlerweile auch schon wieder 12 Jahren ein Remake eines der ganz großen Horror-Klassiker aus dem Hause Universal. Ob das nun einem Frevel gleich kommt oder in dieser Form doch zu akzeptieren ist, mag jeder für sich selbst entscheiden. Eins ist schon mal klar: Die Neuauflage erinnert definitiv mehr an ein Action-Adventure im Stile eines Indiana Jones als an klassische Horror-Unterhaltung. Ich hatte jedenfalls zum wiederholten Male meinen Spaß mit Sommers’ Sommer-Blockbuster aus dem Jahr 1999. Die heutzutage oft fast nicht mehr wahrzunehmende Balance zwischen spektakulären Schauwerten auf der einen und einer halbwegs vernünftigen Charakter- und Story-Entwicklung ist hier noch vorhanden und das ist für mich schon mal ein ganz großer Pluspunkt. Es verbreitet einfach gute Laune, das aus Brendan Fraser, Rachel Weisz und John Hannah bestehende Trio bei seinem oft witzigen, teils spannenden und manchmal sogar ein bisschen gruseligen Abenteuer zu begleiten. Und der leider viel zu kurze Auftritt der bezaubernden Patricia Velasquez in der Rolle der Anck Su Namun in der Anfangssequenz war ja wohl pures “eye candy“.

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Remake car chase 20er Jahre Afrika Oscar Nominee 1990er Rachel Weisz Brendan Fraser Stephen Sommers


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DIE MÖRDER STEHEN SCHLANGE


DIE MÖRDER STEHEN SCHLANGE DIE MÖRDER STEHEN SCHLANGE (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: Murderers’ Row | USA 1966 | Regie: Henry Levin)


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Superagent Matt Helm (Dean Martin) wird mit einer neuen, brisanten Mission beauftragt, die es sogar erfordert, dass zunächst sein Tod vorgetäuscht werden muss. Der offiziell Verstorbene begibt sich sodann auf die Suche nach dem von einer gefährlichen Verbrecherorganisation entführten Wissenschaftler Dr. Solaris (Richard Eastham). Dessen neueste Erfindung wollen sich die Gangster zunutze machen. Wieder einmal steht nichts Geringeres als das Überleben der gesamten Menschheit auf dem Spiel...

Noch im selben Jahr schickte die Columbia ihre neue Wunderwaffe Matt Helm in sein zweites Abenteuer. Die Fortsetzung steht dem Vorgänger dann auch in nichts nach und unterhält auf gleiche Weise. Wieder dreht sich die Geschichte um einen Superschurken, der von Matt Helm zur Strecke gebracht werden muss, wieder gibt es eine Spezialwaffe (dieses Mal eine Pistole, die verzögert schießt und der im Finale die Gangster gleich reihenweise auf den Leim geben) und wieder gibt's mit Ann-Margret und Camilla Sparv zwei ungemein attraktive, weibliche Sidekicks, die pures "eye candy" für den Zuschauer darstellen. Und auch Martin-Freund Frank Sinatra kriegt erneut sein Fett ab (dieses Mal wird ein Plakat von ihm in die Luft gesprengt) und natürlich hat Matt Helm auch im zweiten Teil praktisch in jeder Szene ein Whiskey-Glas in der Hand. Die Story ist in Murderers' Row dabei ein bisschen besser ausgebaut als in The Silencers und wird durch den wohl wieder ständig besoffen spielenden Dean Martin dieses Mal nicht ganz so in den Hintergrund gedrückt. Das tut dem Film richtig gut und macht ihn fast noch ein bisschen unterhaltsamer als Teil 1. Für den erneut vorzüglichen Score sorgte Lalo Schifrin und das Set Design ist - insbesondere in der einfach nur unglaublichen Disco-Szene - auch in diesem Film pures Gold. Freue mich schon auf Teil 3 und 4.

TRAILER:


Henry Levin Dean Martin Ann-Margret 1960er Femme fatale Sequel


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LEISE FLÜSTERN DIE PISTOLEN


LEISE FLÜSTERN DIE PISTOLEN LEISE FLÜSTERN DIE PISTOLEN (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: The Silencers | USA 1966 | Regie: Phil Karlson)


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Eigentlich hat Top-Agent Matt Helm (Dean Martin) überhaupt keine Lust mehr auf die Arbeit beim Geheimdienst und sich aus diesem Grund selbst in den Ruhestand versetzt. Doch als die gefährliche Verbrecherorganisation Big O um deren wahnsinnigen Boss Tung-Tze (Victor Buono) die zivilisierte Welt in den 3. Weltkrieg zu stürzen droht, nimmt sich Matt Helm der Sache nach kurzer Überredungsarbeit doch an...

Der Erfolg der Bond-Filme brachte natürlich weltweit unzählige Nachahmer auf den Plan. Da diese aber durch die Bank nicht die Möglichkeiten der Bond-Produzenten hatten und somit keine Konkurrenz zu 007 darstellen konnten, versuchten die Macher erst gar nicht ernsthafte Geschichten zu erzählen, sondern drehten lieber Agentenfilm-Parodien.
Zum Beispiel die 4 Filme umfassende Reihe um den von Dean Martin verkörperten Superagenten Matt Helm. Schon der Vorspann erinnert frappierend an die Bond-Filme und auch die sonstigen Zutaten sind dem großen Vorbild nachempfunden. Es gibt den größenwahnsinnigen Superschurken, der die Welt in den Abgrund stürzen will, den unbesiegbaren Superagenten als dessen Gegner, ausgesprochen attraktive weibliche Sidekicks (Stella Stevens und Daliah Lavi) und ein paar nette Gimmicks wie beispielsweise eine Pistole, die nach hinten schießt. Die ganze Handlung des Films verkommt neben Dean Martins "Spiel" allerdings zur Nebensache. Der dürfte wohl an keinem einzigen Drehtag nüchtern gewesen sein. Immer einen coolen Spruch auf den Lippen (ausgesprochen spaßig beispielsweise die Sequenz, in der Matt Helm seine Beifahrerin auffordert, das Autoradio abzudrehen, als ein Song von Martins gutem Real-Life-Kumpel Frank Sinatra ertönt), immer eine hübsche Frau im Arm und immer ein Glas Hochprozentigen in der Hand (in einer längeren Szene kippen sich Matt Helm und die von Stella Stevens verkörperte Gail Hendricks während einer gemeinsamen Autofahrt eine halbe Flasche Whiskey hinter die Binde). Es ist echt ein Wunder, dass die Whiskey-Flasche nicht noch eine eigene Erwähnung in den Endcredits gefunden hat. Der Streifen ist wirklich ein Heidenspaß und überzeugt neben seinem absolut dominanten Hauptdarsteller insbesondere auch noch durch einen wunderbaren Score von Elmer Bernstein und dieses herrliche Set Design der Swinging Sixties. Klasse!

CLIP:


Phil Karlson Dean Martin 1960er car chase


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THE EVIL DEAD


THE EVIL DEAD :love: THE EVIL DEAD :love: (DVD: Anchor Bay, Großbritannien)
(OT: The Evil Dead | USA 1981 | Regie: Sam Raimi)


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Ash (Bruce Campbell) und seine vier Freunde wollen in einer Hütte im Wald einen Kurzurlaub machen. Als sie im Keller des Anwesens ein geheimnisvolles Tonband und ein noch geheimnisvolleres Buch entdecken und das Tonband abspielen, entfachen sie damit regelrecht die Hölle auf Erden...

Gut, wenn durch Saw, Hostel und Konsorten gestählte Splatter-Kiddies dem guten alten Tanz der Teufel bei heutiger Erstsichtung nur noch ein müdes Lächeln abgewinnen können, kann ich das schweren Herzens gerade noch verstehen. Dass aber auch ketzerische Stimmen aus meinem Freundeskreis - von Leuten, die ebenso mit dem Streifen aufgewachsen sind wie ich - diesem Klassiker mittlerweile bescheinigen, ausgesprochen schlecht gealtert zu sein und einfach nicht mehr zu funktionieren, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Für mich hat Raimis komplett überdrehte Horrorkomödie auch heute noch überhaupt nichts von ihrer Faszination verloren. Der Aufbau von Spannung und Atmosphäre sind grandios, die Masken der von den Dämonen besessenen Freunde Ashs find ich auch heute noch richtig schön "creepy" und "scary" und auch die vielen Splatter- und Gore-Effekte sind - mit Ausnahme des Finales, in dem dann die Modelle aus Knetmaße, Kartoffelbrei usw. deutlich zu erkennen sind - meines Erachtens und insbesondere im Hinblick auf Entstehungszeitpunkt des Films und dessen schmales Budget von gerade mal $ 375.000 (das deckt - übersptzt formuliert - bei heutigen Produktionen wahrscheinlich nicht mal die Transportkosten und die Gagen der Fahrer) über weite Strecken auch richtig gut gelungen. Nein, nein, nein, The Evil Dead rockt immer noch das Haus und steckt einen Großteil der Horror-Konkurrenz der letzten 30 Jahre ganz locker in den Sack.

TRAILER:


Sam Raimi Bruce Campbell 1980er female nudity


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THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE


THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE :love: THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE :love: (Blu-ray: Turbine/NSM Records, Österreich)
(OT: The Texas Chain Saw Massacre | USA 1974 | Regie: Tobe Hooper)


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Sally Hardesty (Marilyn Burns) und ihre vier Freunde wollen dem verlassenen Haus von Sallys Großvater im Nirgendwo von Texas einen Besuch abstatten. Kaum am Ziel angekommen, geraten die Freunde nach und nach in die Fänge einer in der Nähe des Anwesens lebenden Familie...

So, nachdem ja Hoopers Meisterwerk in Deutschland endlich nicht mehr zu den beschlagnahmten Filmen gehört, hatte ich große Lust, mir diesen Klassiker mal wieder anzusehen. Gemeinsam mit Beim Sterben ist jeder der Erste ist das hier der Vorreiter aller Backwood-Horror-Filme. Inspiriert wurde Hooper vom echten Serienmörder Ed Gein, auf dessen Taten ja unter anderem auch Hitchcocks Psycho beruht. Geins obskure Vorliebe, sich aus Leichenteilen Kleidungsstücke, Sitzbezüge und Gesichtsmasken anzufertigen, sorgt dann auch in Hoopers Film für so einige richtig schaurige Set Pieces. Das war es dann aber schon mit der "graphischen Gewalt", sofern man diese Set Pieces überhaupt als solche bezeichnen kann. Die Gewalt und der Horror des Streifens spielen sich nämlich praktisch ausschließlich im Off und lediglich im Kopf des Zuschauers ab. Vor diesem Hintergrund erscheint die jahrzehntelange Beschlagnahme des Films wegen Gewaltverherrlichung noch absurder als sie es sowieso schon ist bzw. war. Hooper erschafft in The Texas Chainsaw Massacre mit zunehmender Laufzeit eine immer bedrohlicher werdende Atmosphäre. Die Hitze im texanischen Nirgendwo ist förmlich zu spüren und ein "angenehmer" Film ist The Texas Chainsaw Massacre ganz sicher nicht geworden. Einer der ganz großen Pluspunkte Hoopers ist dabei Hauptdarstellerin Marilyn Burns in der Rolle des "Final Girl". Ich habe keine Ahnung, was die beim Dreh mit der guten Frau gemacht haben, aber so wie die in der letzten halben Stunde spielt ist das von echter Panik, echter Hysterie und echter Angst kaum noch zu unterscheiden. Wenn sie einfach nur schreiend durch die unwirtliche Landschaft rennt, dann von der komplett dysfunktionalen Familie gefangen wird und ihr im letzten Moment dann doch die Flucht aus den Klauen der Bestien gelingt, ist das einfach nur ganz ganz großes (Terror-)Kino. Ich bin - wie schon unzählige Male zuvor - wieder einfach nur begeistert von Hoopers Meilenstein. Klasse!

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Tobe Hooper 1970er Hixploitation Slasher


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KING BOXER


KING BOXER KING BOXER (DVD: The Weinstein Company, USA)
(OT: Tian xia di yi quan | Hongkong 1972 | Regie: Jeng Cheong-Woh)


Infos zum Film:
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Der alternde Kung-Fu-Meister Sung Wu-Yang (Goo Man-Chung) schickt seinen besten Schüler Chao Chih-Hao (Lo Lieh) zur Verbesserung seiner Fähigkeiten auf die Schule des angesehenen Lehrmeisters Suen Hsin-Pei (Fang Mian). Die steht allerdings in Konkurrenz mit der Schule des skrupellosen Meng Tung-Shan (Tien Feng) und dem ist jedes Mittel recht, um beim bevorstehenden Turnier die Nase vorn zu haben...

Es war mal wieder Double-Feature-Zeit im Heimkino und nach dem schon extrem unterhaltsamen Ausflug in den wilden Westen ging es danach in den nicht weniger wilden Osten. King Boxer sieht - wie viele andere Produktionen der Shaw Brothers auch - vielleicht auf den ersten Blick nur wie eine wilde Aneinanderreihung diverser Martial-Arts-Sequenzen aus, ist aber in Wirklichkeit ein Streifen mit einem richtigen Plot um Liebe, Ehre, Loyalität, Verrat und Rache. Also schon fast klassischer Stoff. Der wird hier natürlich nicht staubtrocken serviert, sondern kommt einem wahren Spektakel gleich. Die zahlreichen Martial-Arts-Sequenzen sind wahrlich grandios choreographiert und werden - je mehr sich der Film seinem fulminanten Finale nähert - immer spektakulärer und ruppiger. Regisseur Jeng Cheong-Woh macht auch vor teils richtig schön derben Splattersequenzen nicht halt (da verliert dann der eine oder andere Kämpfer beispielsweise schon mal seine Augäpfel) und liefert mit King Boxer ein echtes Highlight des Genres ab. Hab nach Sichtung dieses ganz vorzüglichen Streifens so richtig Lust auf weitere Filme der Shaw Brothers bekommen. Mal schauen, was da so in den nächsten Wochen und Monaten noch im heimischen Player landen wird.
Und noch eine kleine Anmerkung am Rande: Die ausgesprochen markante Sirene, die Tarantino in Kill Bill immer wieder verwendet hat, stammt ursprünglich aus diesem Film. Und neben dieser Sirene gibt es auch noch so einige andere Inspirationsquellen für Tarantinos Racheepos zu entdecken (wie bspw. die oben schon genannte Augen-Szene).

TRAILER:


Jeng Cheong-Woh Lo Lieh Bolo Yeung 1970er Rache 19. Jahrhundert Shaw Brothers


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DER TOD SAGT AMEN


DER TOD SAGT AMEN DER TOD SAGT AMEN (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: Arizona si scatenò… e li fece fuori tutti | Italien/Spanien 1970 | Regie: Sergio Martino)


Infos zum Film: IMDB | OFDB


Wegen eines angeblichen Postkutschen-Überfalls soll Arizona Colt (Anthony Steffen) gehängt werden. Dem gewitzten Gauner gelingt jedoch mit Hilfe seines Partners Double Whiskey (Roberto Camardiel) die Flucht. Als Arizona herausfindet, dass der skrupellose Verbrecher Keene (Aldo Sambrell) für die fiesen Anschuldigungen gegen ihn verantwortlich ist und die missglückte Hinrichtung Arizonas als Ablenkungsmanöver für einen Überfall auf den reichen Moreno (José Manuel Martín) genutzt und diesen um sein Gold erleichtert hat, macht er sich - auch auf Drängen Morenos - auf die Jagd nach Keene und dessen Bande...

Bevor sich Regisseur Sergio Martino seinen zahlreichen Gialli zugewandt hatte, drehte er diesen Spaghetti-Western aus der Feder von Ernesto Gastaldi. Der Tod sagt Amen ist mit einem wieder mal wunderbaren Score von Bruno Nicolai ausgestattet und präsentiert Anthony Steffen in der Rolle der Rampensau namens Arizona Colt. Der gerät mit seinem als "comic relief" angelegten Partner Double Whiskey in Konflikt mit dem Gesetz, weil eine fiese Bande um den abgebrühten Oberbösewicht Keene (gespielt von Aldo Sambrell) ihm einen Postkutschen-Überfall in die Schuhe schieben will um selbst wiederum an eine stattliche Ladung Gold zu kommen. Das lässt Steffen natürlich nicht auf sich sitzen und so wird die Luft schon bald ausgesprochen bleihaltig. Der Streifen ist eine ausgesprochen kurzweilige Angelenheit mit reichlich Action, einer kleinen Portion Klamauk und einer gehörigen Portion "eye candy" inmitten des ansonsten ausgesprochen dreckigen Ambientes. Anders als in klassischen US-Western gibt es bei den schmutzigen Vertretern aus Italien ja nicht die typischen strahlenden Helden und die klare Definition von Gut und Böse. Natürlich ist der von Steffen gespielte Charakter auf den ersten Blick der “Gute“, der hat aber selbst so viel Dreck am Stecken, dass er nicht unbedingt als Identifikationsfigur zu gebrauchen ist.
Wer auf Italo-Western steht, kann hier auf jeden Fall mal einen Blick riskieren.
Und für das vorgenannte "eye candy" sorgen übrigens die schnuckelige Marcella Michelangeli als Love Interest von Steffen und die wirklich bezaubernde Rosalba Neri in der Rolle der Gespielin des Schurken. Wer mir nicht glaubt, kann ja gerne mal die Google-Bildersuche bemühen. :D

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Sergio Martino Anthony Steffen Rosalba Neri Aldo Sambrell 1970er 19. Jahrhundert Spaghetti Western Sequel


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HOUSE PARTY 3


HOUSE PARTY 3 HOUSE PARTY 3 (DVD: Warner, USA)
(OT: House Party 3 | USA 1994 | Regie: Eric Meza)


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Kid (Christopher Reid) steht kurz vor der Hochzeit mit der attraktiven Veda (Angela Means) und wird plötzlich von ernsten Zweifeln geplagt. Sein bester Kumpel Play (Christopher Martin) hat gleichzeitig ganz andere Sorgen. Um eine spektakuläre Junggesellenabschiedsparty für Kid zu organisieren, hat er von einem skrupellosen Musikagenten einen stattlichen Geldbetrag für die Vermarktung einer Tournee der angesagten Girl-Band Sex as a Weapon (TLC) kassiert, dabei aber verschwiegen, dass sein Vertrag mit der Band noch überhaupt nicht unterschrieben ist...

Christopher Reid und Christopher Martin geben sich als beste Kumpels Kid und Play auch im mittlerweile dritten Teil von House Party die Ehre. Viel Neues gibt es allerdings nicht zu berichten. Positiv ist auf jeden Fall, dass auch Teil 3 - wenngleich er auf aus den Vorgängern bekannte Plotelemente (Sorgen um das liebe Geld, das Jagd-Flucht-Szenario, die titelgebende Party am Ende) zurückgreift - keine reine Nacherzählung der ersten beiden Teile darstellt, sondern aus den bekannten Elementen eine neue Geschichte erzählt. Als wirklich gelungen kann man den Streifen allerdings dennoch nicht bezeichnen. Es fehlt an Witz und dem nötigen Drive im Entwickeln der Handlung. So plätschert die Story größtenteils ohne nennenswerte Höhepunkte vor sich hin, animiert das eine oder andere Schmunzeln beim Zuschauer und endet schließlich in einer wieder mal ganz nett anzusehenden Party-Sequenz. War schon ganz ok, ist aber insgesamt deutlich schwächer geraten als die beiden Vorgänger. Unbedingt anzumerken ist noch die Tatsache, dass die Hip-Hop-Mode der 90er Jahre den Modeverbrechen aus den 80ern in Geschmacklosigkeit wohl locker den Rang ablaufen kann. Unglaublich, was es da so zu sehen gab.

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Eric Meza Chris Tucker 1990er Sequel


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CALIFORNICATION - STAFFEL 1


CALIFORNICATION - STAFFEL 1 CALIFORNICATION - STAFFEL 1 (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Californication: Season 1 | USA 2007 | Idee: Tom Kapinos)


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Der erfolgreiche Autor Hank Moody (David Duchovny) leidet nach dem Umzug von New York nach Los Angeles und dem Verlust seiner großen Liebe Karen (Natascha McElhone), mit der er auch die gemeinsame Tochter Becca (Madeleine Martin) hat, an einer Schreibblockade und versinkt förmlich in Selbstmitleid, welches er durch Unmengen an Alkohol sowie zahlreichen Affären und One Night Stands zu bekämpfen versucht. Dabei verliert er aber nie sein größtes Ziel aus den Augen: Karen zurückzugewinnen und gemeinsam mit ihr und Becca ein neues Leben zu beginnen...

So, nach True Blood nun Californication. Wieder eine aktuelle Serie, die noch am Laufen ist. Aber die Neugier war auch hier einfach zu groß. Und diese erste Staffel macht definitiv Lust auf mehr. Vielleicht dreht sich die Story im Mittelteil der Season etwas zu sehr im Kreis. Da wird der Plot um Hanks Familien- und Beziehungsproblematik in meinen Augen einfach nicht zielstrebig genug entwickelt. Ändert natürlich nichts daran, dass Californication mit seinen vielen tragischen, komischen, sarkastischen und zynischen Momenten und seinen durch die Bank glaubwürdigen Charakteren auch in vermeintlich schwächeren Folgen absolut überzeugen kann. Und die immensen Schauwerte der Serie kann ich natürlich auch nicht unkommentiert lassen. Fast scheint es mir so, als ob die Macher von TV-Serien in letzter Zeit einen Wettbewerb im Präsentieren von nackten Tatsachen ausgeschrieben haben. War ich schon bei True Blood über die ausgesprochen offensive Darstellung von nackter Haut in einer TV-Serie erstaunt, setzt Californication in dieser Disziplin locker noch einen drauf. Unglaublich, was mittlerweile im US-TV alles gezeigt werden kann und darf.
Und eins noch: Eine Serie über einen Schriftsteller, dessen Bücher allesamt nach Alben von SLAYER benannt sind, muss ich einfach in mein Herz schließen. Nach dem netten Cliffhanger am Ende von Staffel 1 freue ich mich nun schon auf die zweite Season.

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Tom Kapinos David Duchovny Amber Heard 2000er female nudity Los Angeles


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DIE REIFEPRÜFUNG


DIE REIFEPRÜFUNG :love: DIE REIFEPRÜFUNG :love: (DVD: Kinowelt/Arthaus, Deutschland)
(OT: The Graduate | USA 1967 | Regie: Mike Nichols)


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Ben Braddock (Dustin Hoffman), Sohn aus wohlhabendem Hause, hat gerade seine College-Ausbildung mit Bravour abgeschlossen und kehrt in das Haus seiner Eltern zurück, die nun große Pläne mit ihm haben. Doch Ben weiß selbst noch nicht so recht, wie er seine Zukunft planen will und lässt sich - statt den vorgegebenen Pfaden seiner Eltern zu folgen - lieber auf eine Liebesaffäre mit der deutlich älteren Mrs. Robinson (Anne Bancroft) ein, der Ehefrau eines Geschäftspartners seines Vaters...

Ich fasse mich kurz, denn was soll ich zu einem Film wie Die Reifeprüfung schon groß schreiben, was nicht sowieso schon jeder weiß. Der Streifen ist einer der Wegbereiter des New Hollywood und natürlich von immenser, filmhistorischer Bedeutung. Einer dieser Filme, bei denen einfach alles stimmt. Story, Schauspieler, Kamera, Schnitt, Musik, Ausstattung - man findet keinen Makel. Nichols Meisterwerk ist nur so gespickt mit magischen Momenten. Ein Film, den ich mir immer und immer wieder ansehen kann, der mir immer wieder sowohl Gänsehaut als auch dieses wohlige Gefühl in der Magengegend bereitet und dessen letzte Sichtung - da noch kein Eintrag im seit mittlerweile schon über 5 Jahre existierenden Filmtagebuch enthalten ist - definitiv schon viel zu lange zurückgelegen hat. Ich habe keine Ahnung, wie oft ich Die Reifeprüfung mittlerweile gesehen habe. Er begleitet mich schon über mein halbes Leben. Es gibt nur sehr wenige Filme, die mir noch mehr bedeuten als dieser hier. :love: :love: :love:

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Mike Nichols Dustin Hoffman Anne Bancroft Katharine Ross Richard Dreyfuss 1960er Oscar Winner Oscar Nominee female nudity Los Angeles New Hollywood


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DER DETEKTIV


DER DETEKTIV DER DETEKTIV (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: The Detective | USA 1968 | Regie: Gordon Douglas)


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Joe Leland (Frank Sinatra) von der New Yorker Polizei muss Ermittlungen im Fall der Ermordung eines jungen Homosexuellen aufnehmen. Der vermeintliche Täter ist bald gefasst, schnell verurteilt und noch schneller hingerichtet. Als Leland kurze Zeit später auf Bitte der verwitweten Norma Thacker (Jacqueline Bisset), nähere Ermittlungen wegen des mysteriösen Selbstmordes ihres Ehemannes aufnimmt, holt ihn dabei der längst abgeschlossen geglaubte Fall des ermordeten Homosexuellen wieder ein...

Der Detektiv von Regisseur Gordon Douglas ist ein ausgesprochen ruhig erzähltes, auf den ersten Blick episodenhaft inszeniertes Kriminal- bzw. Cop-Drama. Frank Sinatra in der Rolle des Ermittlers hat nacheinander mit zwei verschiedenen Fällen zu tun, die sich erst am Ende zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Aber die Kriminalfälle sind in diesem, mit einer fast schon melancholischen Grundstimmung ausgestatteten Film, sowieso nur schmückendes Beiwerk. Im Zentrum stehen die von Frank Sinatra verkörperte Figur des zwischen seinem Job und seinem zerrütteten Privatleben hin- und hergerissenen Polizisten und deren trister Alltag auf dem Polizeirevier. The Detective kann man somit durchaus als Vorläufer solcher Filme wie The Laughing Policeman oder The New Centurions sehen, die ja auch einen eher hoffnungslosen Blick auf den Polizistenalltag geworfen haben. Neben dem auf ganzer Linie überzeugenden Frank Sinatra sind in Douglas’ Film übrigens auch noch Lee Remick, Jacqueline Bisset und Robert Duvall mit dabei. Die Besetzung kann sich also ebenso sehen lassen wie der ganze Film.

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Gordon Douglas Frank Sinatra Robert Duvall Jacqueline Bisset 1960er New York


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TUCKER & DALE VS EVIL


TUCKER & DALE VS EVIL TUCKER & DALE VS EVIL (Blu-ray: Universum, Deutschland)
(OT: Tucker & Dale vs Evil | Kanada/USA 2010 | Regie: Eli Craig)


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Eigentlich wollten die beiden Landeier und besten Freunde Tucker (Alan Tudyk) und Dale (Tyler Labine) nur eine gemütliche Zeit in ihrer erst kürzlich erworbenen Wochendhütte in einem abgelegenen Waldstück verbringen. Die Hütte etwas auf Vordermann bringen, ein bisschen Angeln und es sich gut gehen lassen. Doch die beiden Freunde haben die Rechnung ohne eine Gruppe von Teenagern gemacht, die in der Nähe der Hütte ihr Camping-Lager aufgeschlagen haben. Die projizieren ihre sämtlichen Vorurteile und Ängste auf die beiden harmlosen Hinterwäldler und durch ein paar dumme Zufälle entwickelt sich für beide Seiten der jeweils geplante Wochenendausflug in eine absolute Katastrophe...

Ein wirklich unglaublich großer Spaß. Regisseur Eli Craig knöpft sich fast 40 Jahre Backwoods-Horror-Geschichte vor, überspitzt alle erdenklichen Klischees und kehrt diese ins Gegenteil um. Das Ergebnis ist eine urkomische Splatter-Komödie, in der sich die zwei liebenswerte Landeier durch ihre Schusseligkeit und Unbeholfenheit von im Endeffekt komplett wahnsinnigen Teenies immer mehr in die sprichwörtliche Scheiße reiten lassen. Einer der Streifen, die man als Fan von Genrefilmen einfach in sein Herz schließen muss, mit jeder Menge wirklich erinnerungswürdiger Sequenzen. Herrlich beispielsweise die Hommage an Hoopers The Texas Chain Saw Massacre, zum Brüllen die Szene, in der Tucker & Dale dem Polizisten, die Überreste eines Teenagers an den Füßen hinter sich herziehend, erklären wollen, wie es zu dem ganzen Blutbad gekommen ist. Tucker & Dale vs Evil hat das Zeug zum künftigen "Cult Classic", da bin ich mir absolut sicher!
Aber einen kleinen Kritikpunkt muss ich dann doch noch loswerden. Hätte mir gewünscht, dass Regisseur Craig seine zunächst auf Missverständnissen und dummen Zufällen aufgebaute Story auch so konsequent zum Ende gebracht hätte. Im Finale kristallisiert sich dann doch ein Bösewicht (wer das ist, wird nicht verraten) heraus und es kommt zum typischen Kampf zwischen Gut und Böse. Hat meines Erachtens nicht so ganz zum Rest des Films gepasst. Aber das ist jetzt wirklich Kritik auf extrem hohen Niveau.

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Eli Craig 2010er female nudity Slasher


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BREAKDOWN


BREAKDOWN BREAKDOWN (DVD: 20th Century Fox, Großbritannien)
(OT: Breakdown | USA 1997 | Regie: Jonathan Mostow)


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Mitten in der Wüste ereilt das Ehepaar Jeff (Kurt Russell) und Amy Taylor (Kathleen Quinlan) eine Autopanne. Ein scheinbar zufällig vorbeikommender Trucker (J.T. Walsh) bietet seine Hilfe an und schlägt vor, Amy bis zum nächsten Diner mitzunehmen, damit sie von dort einen Abschleppservice verständigen kann. Jeff und Amy nehmen dieses Angebot an. Als es Jeff jedoch kurze Zeit später selbst gelingt, die Panne zu beheben und er sich auf den Weg zum Diner begibt um seine Frau abzuholen, muss er dort entsetzt feststellen, dass diese nie angekommen zu sein scheint. Und auch von dem Truck fehlt jede Spur. Verzweifelt begibt sich Jeff auf die Suche nach seiner verschwundenen Frau...

Breakdown von Regisseur Jonathan Mostow ist einer dieser fast schon in Vergessenheit geratenen, kleinen Action-Thriller aus den 90er Jahren. Eigentlich schade, denn Kurt Russells Tour de Force auf der Suche nach seiner wie vom Erdboden verschwundenen Ehefrau ist absolut sehenswert. Zu Beginn erinnert der Streifen von seiner Ausgangssituation und seiner Atmosphäre noch ein bisschen an Spurlos, danach wird der Zuschauer allerdings nicht allzu lange auf die Folter gespannt, was es mit dem Verschwinden der Gattin auf sich hat. Die Fronten werden geklärt, es kommt zum allseits bekannten Spiel Gut gegen Böse, welches aber verdammt spannend inszeniert ist und mit tollen Action-Sequenzen aufwartet. J.T. Walsh gibt einen herrlich schmierigen Bösewicht und Unsympathen ab und Kurt Russell ist ja eh über jeden Zweifel erhaben. Ein Film, der es in meinen Augen absolut verdient hätte, (wieder-)entdeckt zu werden.
P.S.: Der Streifen ist auch ein gutes Beispiel für deutsche Filmzensur. Ein kurzer Schnitt im Finale sorgte für die Freigabe ab 16 Jahren und verharmloste das Ende deutlich. Gut, dass die ab 15 Jahren freigegebene britische DVD den Streifen vollkommen ungekürzt präsentiert.

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Jonathan Mostow Kurt Russell 1990er car chase


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NOT OF THIS EARTH


NOT OF THIS EARTH NOT OF THIS EARTH (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Not of This Earth | USA 1988 | Regie: Jim Wynorski)


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Krankenschwester Nadine (Traci Lords) nimmt einen Job im Anwesen des mysteriösen Mr. Johnson (Arthur Roberts) an, um diesen mit einer angeblich täglich benötigten Bluttransfusion zu versorgen. Doch mit der Zeit wird Nadine das Verhalten von ihrem Auftraggeber immer suspekter und sie kommt einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur...

Traci Lords als Krankenschwester, die einen Patienten mit Blutkonserven versorgt, bei dem es sich allerdings um einen außerirdischen Vampir handelt. Klingt komisch? Ist es auch. Der Streifen ist ein Remake des gleichnamigen B-Movie-Sci-Fi-Klassikers von Roger Corman aus den 50er Jahren, der hier als ausführender Produzent tätig war. Hübsch trashige Effekte, ein paar nette Schauwerte - so ist beispielsweise der komplette Vorspann mit Splatter- und Gore-Szenen aus anderen Sci-Fi-Filmen aus Cormans Produktionsschmiede unterlegt - und insbesondere die übersichtliche Laufzeit von gerade mal 80 Minuten machen Not of This Earth zu einem sympathischen, kleinen B-Movie, mit dem man sich gut die Zeit vertreiben kann. Manchmal wirkt das alles jedoch ein bisschen planlos, unbeholfen und gehetzt und der Grund dafür liegt auf der Hand: Regisseur Jim Wynorski hatte mit Roger Corman eine Wette laufen, dass er das Remake schneller abdrehen könne als Corman seinerzeit das Original gedreht hat. Es galt, eine Drehzeit von gerade mal 13 Tagen zu unterbieten und Wynorski schaffte es tatsächlich in 11,5 Tagen. Das sieht man dem fertigen Film dann phasenweise auch an. Es fehlte ganz einfach die Zeit, Szenen mehrmals zu drehen um schließlich die perfekte Einstellung zu finden.

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Jim Wynorski Traci Lords 1980er Vampir female nudity Remake Alien


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BOLERO


BOLERO BOLERO (DVD: MGM, USA)
(OT: Bolero | USA 1984 | Regie: John Derek)


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Nach ihrem Abschluss an einer Privatschule zieht die aus wohlhabendem Hause stammende Lida MacGillivery (Bo Derek) gemeinsam mit ihrer besten Freundin Catalina (Ana Obregón) und ihrem fürsorglichen Fahrer Cotton (George Kennedy) hinaus in die Welt, um den perfekten Mann zu finden, bei dem sie ihre Jungfräulichkeit verlieren kann...

Die mit Ravels Boléro kongenial untermalte Sequenz zwischen Dudley Moore und Bo Derek in Blake Edwards' grandiosem 10 dürfte wohl zu den bekanntesten der Filmgeschichte gehören und machte Bo Derek - die zuvor nur in einer kleineren Rolle in Andersons Orca zu sehen war - praktisch über Nacht zum Star. Dereks Ehemann John, der jetzt nicht unbedingt zu den begnadetsten Drehbuchautoren und Regisseuren gehörte, versuchte daraufhin, seine Gattin zu DEM Sexsymbol der 80er Jahre hochzustilisieren. Sein erster Versuch - Tarzan, the Ape Man, eine trashige Tarzan-Variante aus dem Jahr 1981 - scheiterte bereits kläglich und mit seinem zweiten Versuch, dem von mir jetzt angesehenen Bolero aus dem Jahr 1983, beendete er letztendlich die Kinokarrieren von sich und seiner Gattin. Mit der Wahl des Filmtitels sollte das Publikum damals wohl an 10 erinnert und entsprechend in die Kinos gelockt werden. Was die da zu sehen bekamen spottet allerdings jeder Beschreibung. Sicher, Derek setzt über gut 100 Minuten seine wirklich verdammt attraktive Ehefrau ausgesprochen hübsch in Szene, die Tatsache, dass ein Film auch über so etwas wie einen Plot verfügen sollte, hat er dabei allerdings völlig außer Acht gelassen. Das Ergebnis ist ein kompletter Schnarcher mit ein paar netten Einstellungen und ein bisschen nackter Haut. Tarzan, the Ape Man war zumindest noch unfreiwillig komischer Trash, Bolero ist einfach nur todlangweiliger Trash. Da reißen nicht mal mehr die wirklich perfekten Titten von Bo Derek was raus.

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John Derek Bo Derek George Kennedy 1980er female nudity Sexploitation Cannon Films 20er Jahre


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TRUE LIES


TRUE LIES TRUE LIES (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: True Lies | USA 1994 | Regie: James Cameron)


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Helen Tasker (Jamie Lee Curtis) glaubt, mit einem gewöhnlichen Computerexperten verheiratet zu sein und sehnt sich nach ein bisschen Nervenkitzel in ihrem Leben. Diesen scheint ihr der angebliche Geheimagent Simon (Bill Paxton), bei dem es sich in Wirklichkeit allerdings nur um einen Gebrauchtwagenhändler handelt, geben zu können. Als Helens Ehemann Harry (Arnold Schwarzenegger) von der vermeintlichen Affäre Wind bekommt, setzt er alle Hebel in Bewegung, um den Nebenbuhler auszustechen und seiner Frau ein bisschen Abenteuer und Nervenkitzel zu verpassen. Für Harry kein Problem, denn bei ihm handelt es sich keineswegs um einen Computerexperten, sondern um einen Topagenten beim Geheimdienst, der seine wahre Identität vor seiner Familie geheim halten muss. Doch als inmitten der Inszenierung für seine Gattin echte Terroristen platzen, wird aus dem geplanten Spaß bitterer Ernst...

Seine komödiantische Seite, die schon in John McTiernans Last Action Hero ein Jahr zuvor ganz vorzüglich mit der Actionseite harmoniert hatte, lies Arnold Schwarzenegger auch in Camerons Sommer-Blockbuster True Lies aus dem Jahr 1994 wieder aufblitzen. Der Film ist eine lupenreine Actionkomödie und augenzwinkernde Agentenfilmparodie. Natürlich sind hier alle Charaktere - egal ob Gut oder Böse - maßlos überzeichnet dargestellt und natürlich ist diese Überzeichnung auch in praktisch jeder Situation, in der sich Arnie befindet, allgegenwärtig. Sei es die Mission während der Credit-Sequenz zu Beginn, die Verfolgungsjagd zu Pferd oder das grandiose und komplett überdrehte Finale; wer hier irgend etwas ernst nehmen will, ist definitiv fehl am Platz. Und doch bleibt zwischen all der Action noch genügend Platz für die Story und eine sorgfältige Entwicklung der Charaktere. Die Balance zwischen Story, Charakterzeichnung und Schauwerten passt ganz vorzüglich und so ist True Lies für mich ein weiteres Paradebeispiel für einen perfekten Sommer-Blockbuster. Mittlerweile ist Camerons in meinen Augen letzter großer Geniestreich aber leider auch ein Paradebeispiel einer seit der Jahrtausendwende irgendwie vollkommen ausgestorben zu scheinenden Filmgattung. Filme wie diese, mit handgemachten Action-Sequenzen, interessanten Storys und Charakteren und ohne den kompletten Technik-Overkill, der alles andere ins Hintertreffen geraten lässt, werden seit den 90ern irgendwie gar nicht mehr gedreht. Einfach schade!

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James Cameron Arnold Schwarzenegger Jamie Lee Curtis Eliza Dushku Charlton Heston Tia Carrere 1990er Oscar Nominee


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CIRCUS OF FEAR


CIRCUS OF FEAR CIRCUS OF FEAR (DVD: Blue Underground, USA)
(OT: Circus of Fear | Deutschland/Großbritannien 1965 | Regie: John Llewellyn Moxey)


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Nach einem Überfall auf einen Geldtransport führt die Suche nach Tätern und Beute den zuständigen Inspektor Elliott (Leo Genn) von Scotland Yard zu einem mysteriösen Zirkus...

Praktisch noch ein kleiner Nachschlag zu meinen Wallace-Sichtungen. Auch diese deutsch-britische Co-Produktion von Regisseur John Llewellyn Moxey basiert auf einen Roman von Edgar Wallace. In Deutschland wurde der Film - obwohl in Farbe gedreht - seinerzeit von der mitproduzierenden Constantin Film übrigens noch in S/W in die Kinos gebracht um der Rialto, die logischerweise selbst den ersten Wallace in Farbe in die Lichtspielhäuser bringen wollte, nicht in die Quere zu kommen. In Circus of Fear sind mit Klaus Kinski, Eddi Arent und Heinz Drache dann auch gleich drei Wallace-Veteranen aus Deutschland mit an Bord. Den wirklich hervorragenden Cast ergänzen Christopher Lee mit schwarzer Henkerskapuze sowie Suzy Kendall und Margaret Lee, zwei ausgesprochen attraktive Damen, die Genreliebhabern bestens bekannt sein dürften und in gewisser Weise sicherlich Euro-Cult-Geschichte geschrieben haben. Der Film selbst ist ein sympathischer, kleiner Krimi, der vielleicht jetzt nicht über alle Maßen spannend ausgefallen ist, aber solide und kurzweilig inszeniert wurde und der halt einfach von seiner prominenten Besetzung getragen wird. Hat Spaß gemacht.

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John Llewellyn Moxey Eddi Arent Klaus Kinski Christopher Lee Suzy Kendall 1960er car chase London Euro Crime American International


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THE CROW: WICKED PRAYER


THE CROW: WICKED PRAYER THE CROW: WICKED PRAYER (DVD: Entertainment in Video, Großbritannien)
(OT: The Crow: Wicked Prayer | USA 2005 | Regie: Lance Mungia)


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Zur Vorbereitung eines satanischen Rituals töten der größenwahnsinnige Luc Crash (David Boreanaz) und seine Gang einen jungen Mann (Edward Furlong) und dessen Freundin (Emmanuelle Chriqui). Doch mit Hilfe einer Krähe steht der Ermordete wieder von den Toten auf und begibt sich auf einen Rachefeldzug...

Nach Vincent Perez und Eric Mabius versucht sich nun Edward Furlong - bekannt aus Terminator 2: Judgement Day und American History X - als Brandon-Lee-Nachfolger im bis heute letzten Sequel zu The Crow und natürlich scheitert auch er auf ganzer Linie. Das Unglaublichste an diesem kompletten Blödsinn ist die Tatsache, dass auch diese Fortsetzung tatsächlich noch in den Kinos gelaufen ist. Regisseur Lance Mungia, der - welch Überraschung - nach diesem Debakel keinen einzigen Film mehr gedreht hat, versucht seine sinn- und planlose Story nach dem alten "Style Over Substance"-Rezept aufzumotzen. Bedeutungsschwangere Dialoge, ein auf Atmosphäre getrimmter Score mit vielen Italowestern-Einflüssen und jede Menge optische Spielereien sollen wohl irgendwie vom Plot ablenken. Gepaart mit dem gnadenlosen Overacting von wirklich allen Beteiligten ergibt das ein einfach nur unglaubliches Trashfest, welches so komplett bescheuert geraten ist, dass es schon fast wieder Spaß macht. Insbesondere in der letzten halben Stunde spielten wirklich alle so, als müssten sie Lachkrämpfe wegen des extrem bescheuerten Skripts unterdrücken. Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob das wirklich alles ernst gemeint war oder doch nur pure Satire gewesen ist. Für die Ehrenrettung von Cast & Crew gehen wir jetzt einfach mal von der Satire-Theorie aus.
Noch obskurer als der komplette Film ist übrigens die durchaus illustre Besetzung. Neben dem schon genannten Edward Furlong sind bspw. TV-Star David Boreanaz (aus Angel und Buffy, the Vampire Slayer) als Bösewicht, American Pie-Chick Tara Reid - die sich übrigens nicht wundern muss, wenn die Jobangebote ausbleiben; wer in einem Jahr sowohl in diesem Film als auch in Bolls unsäglichem Alone in the Dark in einer Hauptrolle zu sehen ist, kann die weitere Karriere abhaken - im Schlampen-Outfit und Danny Trejo in einer seiner wenigen Rollen, in denen sein Charakter nicht sterben muss, mit von der Partie. Und eine halbe Stunde vor Schluss schaut auch noch Dennis Hopper vorbei. Alles irgendwie sehr strange...

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Lance Mungia Dennis Hopper Danny Trejo Tara Reid 2000er Sequel Rache


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PAUL - EIN ALIEN AUF DER FLUCHT


PAUL - EIN ALIEN AUF DER FLUCHT PAUL - EIN ALIEN AUF DER FLUCHT (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Paul | Großbritannien/USA 2011 | Regie: Greg Mottola)


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Die beiden SciFi-Nerds Graeme (Simon Pegg) und Clive (Nick Frost) reisen von England in die USA um dort nach einem Besuch auf der Comic-Con noch einen Trip zur Area 51 nach Nevada zu unternehmen. Als sich auf ihrer Fahrt durch Nevada ein Auto vor ihnen überschlägt, staunen die beiden Freunde nicht schlecht, als aus dem Wrack ein waschechtes Alien krabbelt und sie um Hilfe auf seiner Flucht vor dem FBI bittet...

Nachdem sie bereits gemeinsam in London vor Zombies flüchten mussten und in einer Kleinstadt seltsame Mordfälle aufzuklären hatten, begeben sich Simon Pegg und Nick Frost nun auf einen Roadtrip mit einem Alien. Nach den wirklich ganz hervorragenden Shaun of the Dead und Hot Fuzz war meine Erwartungshaltung an Paul vielleicht einfach zu hoch. Diese konnte Superbad- und Adventureland-Regisseur Greg Mottola einfach nicht erfüllen. Obwohl es ausgesprochen vielversprechend losging. Bereits die ersten Einstellungen, welche die von Pegg und Frost gespielten Freunde auf ihrem Weg zur Comicon zeigen, sind wirklich zum Schreien komisch und steigerten meine Erwartungshaltung an das, was da noch folgen sollte, wohl noch mehr. Danach verflachte Paul leider zusehends. Ein paar nette Gags, ein paar nette Filmzitate, ein bisschen Action und leider viel zu viel Leerlauf. Von der Qualität eines Shaun of the Dead oder Hot Fuzz doch ziemlich weit entfernt. Aber Paul ist auch einer dieser Filme, die ich irgendwie einfach gern haben will und so wird Peggs und Frosts Alien-Abenteuer über kurz oder lang - dann ohne großartige Erwartungshaltung - seine zweite Chance bei mir erhalten.

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Greg Mottola Simon Pegg Nick Frost Seth Rogen Jason Bateman Sigourney Weaver Steven Spielberg 2010er car chase Alien


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BEDWAYS


BEDWAYS BEDWAYS (Blu-ray: Koch Media, Deutschland)
(OT: Bedways | Deutschland 2010 | Regie: Rolf Peter Kahl)


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Eine junge, ambitionierte Regisseurin (Miriam Mayet) plant, einen realistischen Film über Liebe und Sex zu drehen und lädt dazu zwei junge Schauspieler (Matthias Faust und Lana Cooper) zu Probeaufnahmen in ein geräumiges Apartment in Berlin ein. Doch bereits nach den ersten Takes kristallisiert sich heraus, dass das Projekt alles andere als leicht zu realisieren sein wird...

Mal wieder ein Versuch mit dem Arthouse-Kino und glücklicherweise mal wieder ein Versuch, der geglückt ist. Eine junge Regisseurin unternimmt in Kahls Film-im-Film-Drama den Versuch, einen realistischen Film über Liebe und Sex zu drehen und scheitert dabei an ihren eigenen Gefühlen genauso wie an den Gefühlen ihren beiden Protagonisten. Bedways überrascht dabei mit einer erfrischenden Natürlichkeit inmitten einer unterkühlten Atmosphäre. Die Darsteller der drei Hauptcharaktere kommen ausgesprochen glaubwürdig rüber und die teils ausgesprochen expliziten Erotikszenen - auch wieder ein Filmemacher, der sich traut, HC-Sequenzen als Stilmittel zu nutzen - wirken nie anstößig oder deplatziert. Der Film zieht einen wirklich erstaunlich schnell in seinen Bann und verwöhnt die Ohren des Zuschauers zudem noch mit einem wirklich tollen Underground-Soundtrack. In meinen Augen ein wirklich sehenswerter Streifen.

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Rolf Peter Kahl 2010er female nudity Berlin





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