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One Night Stands und wahre Liebe


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PARANORMAL ACTIVITY


PARANORMAL ACTIVITY PARANORMAL ACTIVITY (Blu-ray: Senator/Universum, Deutschland)
(OT: Paranormal Activity | USA 2007 | Regie: Oren Peli)


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Gerade im neuen Haus eingezogen, werden Katie (Katie Featherston) und ihr Freund Micah (Micah Sloat) in der Nacht immer wieder von seltsamen Geräuschen belästigt, für die es keine natürlich Erklärung zu geben scheint. Micah entschließt sich dazu, der Angelegenheit mit einer im Schlafzimmer installierten Kamera auf den Grund zu gehen...

Ok, so der ganz große Wurf, wie vielerorts zu vernehmen war, ist der Streifen dann doch nicht. Er ist sogar nicht mal ein kleiner Wurf. Paranormal Activity wandelt auf den Spuren von Filmen wie Blair Witch Project, hat zwar durchaus "Scare"-Potential und verbreitet zeitweise auch eine ziemlich schaurige Atmosphäre, scheitert aber letztendlich an zwei Sachen. Erstens weiß man immer ganz genau, wann etwas passieren wird - was dem Spannungsaufbau nicht sonderlich gut tut. Zweitens nerven die beiden Protagonisten maßlos, da sie sich viel zu oft einfach nur extrem bescheuert verhalten (warum zum Teufel schalten die zum Beispiel nie das Licht an). Gerade das Verhalten des Paares raubt diesem "Found Footage"-Film mit zunehmender Laufzeit immer mehr die Glaubwürdigkeit und gerade die sollte ja in einem Streifen, der dem Zuschauer Realität vorgaukeln will, das höchste Gut sein. Irgendwann nervt Paranormal Activity sogar nur noch und am Ende ist man schon fast froh, wenn der ganze Käse vorbei ist. Nach dem extremen Hype um diesen Film hätte ich mir doch etwas Gruseligeres, Aufregenderes und vor allem deutlich Besseres erwartet als diesen Quark.

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Oren Peli 2000er


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PIRANHA


PIRANHA :love: PIRANHA :love: (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Piranha | USA 1978 | Regie: Joe Dante)


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Durch einen dummen Zufall gelangen genetisch manipulierte Piranhas in öffentliche Gewässer und beginnen sofort mit der Nahrungsaufnahme. Auf dem Speiseplan stehen diverse Urlauber und Ausflügler...

Produzent Roger Corman versteht es ja bis heute wie kein Zweiter das Konzept erfolgreicher Filme für günstige B-Movies zu recyceln. Piranha, ein Rip-Off des Spielberg-Klassikers Jaws, dürfte dabei einer von Cormans erfolgreichsten Filmen gewesen sein. Die zum damaligen Zeitpunkt erst zweite Regiearbeit von Joe Dante lässt das Herz eines jeden Fans entsprechender Genreware - da bin ich mir absolut sicher - deutlich höher schlagen. Piranha ist ein echter Höhepunkt in der weiten Welt des Exploitation-Films, einer dieser Filme, die man einfach lieb haben muss. Dante bietet dem Zuschauer eine wirklich grandiose Mischung aus Spannung, Splatter und Humor und stellt mit seinem Streifen eindrucksvoll unter Beweis, dass man auch mit kleinen Mitteln richtig gute Filme machen kann. Nicht weniger als ein Meisterwerk des Exploitation-Films.
Das im letzten Jahr erschienene Remake von Alexandra Aja ist übrigens mindestens genauso sehenswert wie das Original. Das ergäbe ein perfektes Double Feature!

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Joe Dante Dick Miller Barbara Steele Paul Bartel 1970er female nudity Tierhorror New World Pictures


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DER WEISSE HAI - DIE ABRECHNUNG


DER WEISSE HAI - DIE ABRECHNUNG DER WEISSE HAI - DIE ABRECHNUNG (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Jaws: The Revenge | USA 1987 | Regie: Joseph Sargent)


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Nachdem auch ihr Sohn Sean (Mitchell Anderson) bei einem Hai-Angriff ums Leben gekommen ist, lässt sich die trauernde Ellen Brody (Lorraine Gary) von ihrem ältesten Sohn Michael (Lance Guest) dazu überreden, ihrem Heimatort den Rücken zu kehren und ein neues Leben bei ihm auf den Bahamas zu beginnen. Doch auch dort holt sie die Vergangenheit sehr schnell wieder ein...

Ein Franchise wird zu Grabe getragen. Und ja, dieser vierte und letzte Teil ist tatsächlich fast so schlecht, wie er gemeinhin gemacht wird. Ich würde ihn dennoch nicht im "Kompletter Müll"-, sondern eher im "Unterster Durchschnitt"-Segment ansiedeln wollen. Denn auch Teil 4 hat seine wenigen, lichten Momente (die insbesondere mit ein paar hübschen Einstellungen der wirklich tollen Kulisse auf den Bahamas zusammenhängen).
Ansonsten gibt es natürlich ganz viele Sachen, die den schlechten Ruf dieses Streifens rechtfertigen, u.a.:
- ganz viele dumme Ideen der Drehbuchschreiber (bspw. das "Schicksal" des von Mario Van Peebles gespielten Charakters, um nur eine zu nennen);
- ein extrem unbeweglicher Hai, von dem einfach keine Gefahr ausgehen mag;
- das Verheizen eines Schauspielers wie Michael Caine, der sich hier sichtlich gelangweilt haben dürfte;
- das fast gänzliche Fehlen von Spannung und Atmosphäre.

Diese Liste liese sich sicher leicht fortführen und die Tatsache, dass mit Joseph Sargent ein Regisseur für diesen Film verantwortlich zeichnete, der über ein Jahrzehnt zuvor den wirklich großartigen The Taking of Pelham One Two Three gedreht hat, stimmt mich irgendwie ein bisschen "traurig".

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Joseph Sargent Michael Caine Mario Van Peebles 1980er Sequel Rache Tierhorror


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SCRE4M


SCRE4M SCRE4M (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Scream 4 | USA 2011 | Regie: Wes Craven)


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Um ihr Buch zu promoten kehrt Sidney Prescott (Neve Campbell) zum ersten Mal nach langer Zeit wieder in ihre Heimatstadt Woodsboro zurück. Und dort wird sie auch ausgesprochen schnell mit der eigenen Vergangenheit konfrontiert. Denn in dem kleinen Städtchen treibt erneut ein maskierter Killer sein Unwesen...

Über 1 Jahrzehnt nach Abschluss seiner ursprünglichen Trilogie will es Regisseur Wes Craven noch einmal wissen und gönnt dem erfolgreichen Scream-Franchise einen weiteren Teil. Vielleicht hätte er die Reihe doch lieber in Frieden ruhen lassen sollen.
Teil 4 widmet sich nun den Regeln der Remakes und stellt gleichzeitig ein loses Remake des ersten Teils dar. Das führt leider dazu, dass die Spannung nicht sonderlich hoch ist. So ist beispielsweise von vornherein klar, dass es am Ende zwei Killer sein werden und da man natürlich von Anfang an weiß, dass das Dreigestirn Sidney/Dewey/Gale überleben und auch nicht zu den Tätern zählen wird, ist die Auswahl der Verdächtigen nicht sonderlich groß und der prinzipiell eigentlich gar nicht mal so schlechte Coup im Finale,
Spoiler
verpufft ohne großen Aha-Effekt.

Klar, irgendwie war es schon ganz nett, wieder mal nach Woodsboro zurückzukehren und Neve Campbell, David Arquette und Courteney Cox in ihren wohlbekannten Rollen zu sehen. Außerdem gab es den einen oder anderen netten Gastauftritt (Anna Paquin, Kristen Bell, Heather Graham) und auch die Mordsequenzen - das, worauf es in einem Slasher letztendlich ankommt - waren richtig gut gelungen. Aber irgendwie fehlte mir das gewisse Etwas an dem Film. Sre4m wirkte zeitweise zu bemüht und auch zu überladen. In meinen Augen haben sich Craven und sein Drehbuchautor Kevin Williamson mit diesem vierten Teil ziemlich verzettelt. An die Magie der ersten drei Streifen - die ja qualitativ auch von Film zu Film nachgelassen haben - kommt Scre4m definitiv nicht mehr heran. Schade.

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Wes Craven Neve Campbell David Arquette Courteney Cox Hayden Panettiere Anna Paquin Kristen Bell Adam Brody Heather Graham 2010er Sequel Slasher Rache


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CALIFORNICATION - STAFFEL 3


CALIFORNICATION - STAFFEL 3 CALIFORNICATION - STAFFEL 3 (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Californication: Season 3 | USA 2009 | Idee: Tom Kapinos)


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Nachdem Karen (Natascha McElhone) nach New York umgezogen ist, muss sich Hank (David Duchovny) vorerst alleine um die Erziehung der gemeinsamen Tochter Becca (Madeleine Martin) kümmern. Eine Aufgabe, die mit seinem sonstigen Lebensstil nicht wirklich perfekt zu vereinbaren ist...

So, Californication erlaubt sich auch in der mittlerweile dritten Staffel praktisch keine Schwächen, sondern steigert sich eher noch weiter. Hank “wütet“ nun an einer Privatschule und findet sich in jeder Menge delikater Situationen wieder. Die diversen Haupt- und Nebenplots erscheinen noch mal deutlich abgedrehter als in den zwei Staffeln zuvor, überraschenderweise wirkt sich dies jedoch nicht negativ auf die Glaubwürdigkeit der Serie aus. Sehr schön auch, dass den Nebenfiguren wieder sehr viel Platz eingeräumt wird und Californication so nicht zur One-Man-Show von David Duchovny verkommt. Absolute Höhepunkte dieser Season sind Folge Nr. 8, die fast ausschließlich in Hanks Apartment spielt und komplett irrsinnig ausgefallen ist, sowie das Finale der Staffel, in der Karen von Hanks Affäre mit Mia aus der ersten Season erfährt. Die letzten Einstellungen dieser letzten Episode zu den Klängen von Elton Johns "Rocket Man" sind ein einziger, magischer Moment. Großartig! Schade, dass es zur Heimkino-Veröffentlichung der nächsten Staffel noch ein gutes Stück dauert.

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Tom Kapinos David Duchovny Kathleen Turner Peter Gallagher Peter Fonda 2000er Los Angeles female nudity New York


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DIE NACHT DER UNHEIMLICHEN BESTIEN


DIE NACHT DER UNHEIMLICHEN BESTIEN DIE NACHT DER UNHEIMLICHEN BESTIEN (DVD: Anolis, Deutschland)
(OT: The Killer Shrews | USA 1959 | Regie: Ray Kellogg)


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Eigentlich wollte der Seemann Thorne Sherman (James Best) nur ein Versorgungspaket für den Wissenschaftler Dr. Craigis (Baruch Lumet) auf einer einsam gelegenen Insel abliefern. Doch ein aufziehender Sturm zwingt Sherman zur Übernachtung in Craigis’ Behausung und schon bald lernt Sherman die Nebenwirkungen von Craigis’ Experimenten kennen...

Weiter geht es im Genre des phantastischen Films. Die Nacht der unheimlichen Bestien ist auch eines dieser typischen Monster-B-Movies seiner Zeit. Hier treibt ein Rudel mutierter Spitzmäuse (!!!) auf einer Insel sein Unwesen und macht dem Wissenschaftler, der für die Mutation verantwortlich ist, sowie dessen Mitarbeitern das Leben zur Hölle. Der Monster-Plot wird dabei ziemlich geschickt mit einem aus zahlreichen Western bekannten Belagerungsszenario kombiniert und Regisseur Ray Kellogg gelingt es so durchaus, zumindest ein bisschen Spannung und Atmosphäre aufzubauen. Aus heutiger Sicht wirkt der ganze Streifen natürlich größtenteils herrlich naiv (bei den Monstern handelt es sich um verkleidete Hunde oder - in Nahaufnahmen - um Handpuppen). Aber diese unschuldige Naivität verleiht solchen Filmen ja auch immer einen unglaublichen Charme und macht sie in meinen Augen ausgesprochen sympathisch. Alle Beteiligten dürften damals wohl mit großer Hingabe und Enthusiasmus bei der Sache gewesen sein und dabei versucht haben, aus den geringen Mitteln das Maximale herauszuholen. Das merkt man dem Streifen - wie so vielen anderen ähnlichen Filmen aus der damaligen Zeit - meines Erachtens deutlich an.

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Ray Kellogg 1950er Tierhorror


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INFESTATION


INFESTATION INFESTATION (Blu-ray: Capelight, Deutschland)
(OT: Infestation | USA 2009 | Regie: Kyle Rankin)


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Gerade eben bekam der nicht gerade zuverlässige Cooper (Chris Marquette) im Büro seiner Chefin die fristlose Kündigung überreicht, kurze Zeit später ist dies sein geringstes Problem. Als Cooper von einer plötzlichen Ohnmacht erwacht, findet er sich eingesponnen in einem riesigen Insektenkokon wieder und wird, nachdem er sich aus seiner Lage befreien konnte, auch gleich von einem Käfer riesigen Ausmaßes angegriffen...

In den letzten Jahren gibt es wirklich eine fast schon inflationäre Anzahl an Genrehommagen. Wenn dabei allerdings auch weiterhin so unterhaltsame Streifen wie Infestation dabei sind, soll mich diese gewisse Einfallslosigkeit der Filmemacher nicht weiter stören. Der von Regisseur Kyle Rankin - der auch gleich noch das Drehbuch verfasst hat - inszenierte Film ist eine Liebeserklärung an das Paranoia- und Monster-Kino der 50er Jahre. Ohne großartige Exposition wird der Zuschauer vor vollendete Tatsachen gestellt. Insekten riesigen Ausmaßes haben praktisch alle Menschen in Kokons verschlossen und nun liegt es an einer Handvoll Menschen, die sich aus den Kokons befreien konnten, sich gegen die Monster zur Wehr zu setzen und weitere Überlebende aus ihrer misslichen Lage zu holen. Sympathische Charaktere, coole Effekte, gelungene Gags, Spannung und eine eindringliche Endzeit-Atmosphäre - Infestation ist praktisch wie Zombieland mit Rieseninsekten. Hat richtig viel Spaß gemacht und wird von mir wärmstens weiterempfohlen!

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Kyle Rankin 2000er female nudity Tierhorror


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TEETH


TEETH TEETH (DVD: Dimension, USA)
(OT: Teeth | USA 2007 | Regie: Mitchell Lichtenstein)


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Dawn (Jess Weixler) ist auf den ersten Blick eine ganz normale Teenagerin. Wenn sich da zwischen ihren Schenkeln nicht ein ausgesprochen gefräßiges Geschlechtsorgan befinden würde...

Regisseur Mitchell Lichtenstein hat sich mit Teeth den modernen Mythos der "Vagina dentata" vorgeknöpft und in einer Mischung aus Horrorfilm, Coming-of-Age-Drama und schwarzer Komödie verwurstelt, die mit ihren spitzen Überzeichnungen insbesondere religiösen Fanatikern eine volle Breitseite vor den Bug gibt. Freunde des schwarzen Humors dürften sicher einige Freude an Teeth haben, der den Zuschauer mit so mancher absurd-komischer Situation konfrontiert und zudem mit der einen oder anderen nett anzusehenden Splattersequenz aufwartet. Auf Schauspielerseite gibt es mit Jess Weixler eine wirklich absolut überzeugende Hauptdarstellerin als Vorzeige-Teenie mit ausgesprochen gefräßigen, primären Geschlechtsorganen. Leider geht dem Streifen im letzten Drittel etwas die Puste aus und der Plotverlauf zum Ende hin wirkt doch arg konstruiert. Aber das soll den überwiegend positiven Gesamteindruck nicht nachhaltig trüben.

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Mitchell Lichtenstein 2000er female nudity Rache


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BLACK WATER


BLACK WATER BLACK WATER - WAS DU NICHT SIEHST, KANN DICH TÖTEN (DVD: Legend/Universum, Deutschland)
(OT: Black Water | Australien 2007 | Regie: David Nerlich/Andrew Traucki)


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Der im australischen Outback geplante Urlaub von Grace (Diana Glenn), Lee (Maeve Dermody) und Adam (Andy Rodoreda) verwandelt sich in einen regelrechten Horrotrip als während eines Angelausflugs ihr Boot von einem Krokodil gerammt und ihr Bootsführer (Ben Oxenbould) von dem Tier getötet wird. Die drei Freunde können sich zwar in letzter Sekunde auf einen Baum flüchten, doch die Wahrscheinlichkeit, möglichst bald aus dieser misslichen Lage gerettet zu werden, scheint äußerst gering...

Black Water ist ein kleiner, ungemein intensiver Tierhorrorfilm aus Australien, der angeblich auf wahren Tatsachen beruht. Der Film ist auf jeden Fall schon mal der beste Beweis dafür, dass es auch unter freiem Himmel zu durchaus klaustrophobischen Zuständen kommen kann. Denn anders kann man die Stimmung und die Atmosphäre dieses wirklich fesselnden Films nicht beschreiben. Es braucht nur 3 Hauptdarsteller, einen über einen Fluss hängenden Baum irgendwo in der australischen Pampa und ein gefräßiges Krokodil darunter - schon hat man die Zutaten für einen echten "Nailbiter" zusammen. Sobald sich die drei Protagonisten auf dem Baum befinden, lässt einen Black Water einfach nicht mehr los. Großen Anteil daran haben auch die tolle Tonspur des Streifens, auf der es ständig unheilvoll wabert und der Clou, dass man das Krokodil immer nur in ganz kurzen Einstellungen zu Gesicht bekommt. Die beiden Regisseure David Nerlich und Andrew Traucki haben mit Black Water eindrucksvoll gezeigt, wie ein glaubwürdiger, effektiver Tierhorrorfilm aussehen kann.

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Andrew Traucki David Nerlich 2000er Australien Tierhorror


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DIE RABENSCHWARZE NACHT - FRIGHT NIGHT


DIE RABENSCHWARZE NACHT - FRIGHT NIGHT DIE RABENSCHWARZE NACHT - FRIGHT NIGHT (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Fright Night | USA 1985 | Regie: Tom Holland)


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Der Schüler und Horrorfilmfreak Charley (William Ragsdale) ist davon überzeugt, dass es sich bei Jerry Dandrige (Chris Sarandon), dem neuen Bewohner des Nachbarhauses, um einen Vampir handelt. Ein Verdacht, der sich tatsächlich als wahr herausstellt, dem aber weder die Polizei noch Charleys Freunde Glauben schenken...

Nach dem kurz zuvor angeschauten Trick or Treat das nächste wunderbare Wiedersehen mit einem guten alten Bekannten. Für Fright Night knöpfte sich Regisseur Tom Holland das altbekannte Motiv aus Hitchcocks grandiosem Das Fenster zum Hof vor und macht daraus einen schaurig-schönen Vampir-Grusler mit komödiantischem Unterton. Es ist vor allem diese wunderbare Balance aus Gruselstimmung und Humor, mit der Fright Night bei mir punkten kann und die den Streifen für mich zu einem richtig guten Genrebeitrag macht. Gelungene Effekte, gefertigt noch in echter Handarbeit und nicht aus dem Rechner stammend, und ein grandioses Finale, welches durchaus Pate für From Dusk Till Dawn von Robert Rodriguez gestanden haben dürfte, runden das positive Gesamtbild ab. Toller Film, auf den jetzt vielleicht durch das Anfang Oktober gestartete Remake mit Colin Farrell in der Rolle des Vampirs auch ein breiteres Publikum aufmerksam wird. Er hätte es entdeckt, wiederentdeckt zu werden. Und eine offizielle Veröffentlichung der Fortsetzung aus dem Jahr 1988 auf DVD oder besser noch Blu-ray ist sowieso schon längst überfällig.

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Tom Holland Roddy McDowall 1980er female nudity Vampir


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NINJA ASSASSIN


NINJA ASSASSIN NINJA ASSASSIN (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Ninja Assassin | Deutschland/USA 2009 | Regie: James McTeigue)


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Als die Agentin Mika Coretti (Naomie Harris) Verbindungen zwischen einem alten Ninjaclan und politisch motivierten Morden entdeckt, wird der kaltblütige Killer Takeshi (Rick Yune) auf sie angesetzt. Das geplante Attentat kann jedoch von Raizo (Rain) in letzter Sekunde verhindert werden. Der war einst der beste Auftragskiller des Clans, hat sich von diesem jedoch abgewendet und will nun noch die eine oder andere offene Rechnung mit den Dämonen aus seiner Vergangenheit begleichen...

Wenn man wie ich mit den Action-Filmen aus den 80er Jahren aufgewachsen ist, dürfte der damalige Ninja-Boom mit Sicherheit nicht spurlos an einem vorüber gegangen sein. Das Subgenre des Ninjafilms war nun schon lange Jahre toter als tot und insgeheim hatte ich schon seit gefühlten Ewigkeiten gehofft, dass auch dieser Spielart des unterschlagenen Films von irgendeinem Regisseur wieder neues Leben eingehaucht wird. Meine Gebete wurden erhört. Ninja Assassin vom V wie Vendetta-Regisseur James McTeigue ist einer von insgesamt zwei neuen Ninjafilmen und rockt ganz gewaltig das Haus. Produziert von den Wachowskis, überzeugt Ninja Assassin in allererster Linie mit seiner ausgefeilten Optik, überraschend guten CGI-Effekten und tollen Action- und Kampfchoreographien. Natürlich dürfte das Drehbuch nicht sonderlich dick gewesen sein und eine ausgeklügelte und anspruchsvolle Geschichte sollte man nun nicht unbedingt erwarten. Aber welcher Filmverrückte, der mit einem breiten Grinsen die Disc eines neuen Ninja-Films in den Player schiebt, tut das schon? Ninja Assassin erfüllt praktisch alle Erwartungen, die man an ihn stellen kann und macht ebenso Lust auf den zweiten aktuelleren Streifen aus diesem Subgenre, nämlich Ninja von Regisseur Isaac Florentine, wie auf das Wiederentdecken der alten Heuler aus den 80ern. Es ist an der Zeit, dass ich mir mal wieder American Fighter & Co. zu Gemüte führe. :D

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James McTeigue Shô Kosugi 2000er Rache Berlin


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KONGA


KONGA KONGA (DVD: Anolis/e-m-s, Deutschland)
(OT: Konga | Großbritannien/USA 1961 | Regie: John Lemont)


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Der nach einem Flugzeugabsturz für tot gehaltene Wissenschaftler Dr. Decker (Michael Gough) kommt nach einem Jahr aus Afrika zurück nach London. Im Gepäck einen kleinen Schimpansen und fleischfressende Pflanzen, aus denen er ein Serum gewinnt, welches das Wachstum extrem beschleunigt. Regelrecht besessen von seinen Nachforschungen, verwandelt Decker mit Hilfe des Serums den Schimpansen in ein regelrechtes Monster, mit dessen Hilfe er sich seine Konkurrenten und Widersacher vom Leib schafft...

Willkommen in der Welt des "Mad Scientist"- und Monster-Films. Ein verrückter Wissenschaftler verwandelt dank eines Serums aus fleischfressenden Pflanzen einen Schimpansen in einen Schauspieler im Gorillakostüm und lässt anschließend von diesem alle seine Widersacher aus dem Weg räumen. Als der arme "Affe" jedoch eine Überdosis erwischt, bekommt er die stattliche Größe seines Fast-Namensvetters, wendet sich gegen seinen "Schöpfer" und wird letztlich vom Militär gestoppt. Die Aktion des Militärs gehört dabei zu einem der vielen, kleinen Höhepunkte des Films: Die schaffen es nämlich nur mit einiger Mühe, den fast bewegungslos neben dem Big Ben stehenden Konga zu treffen obwohl sie wirklich aus allen Rohren feuern. Zielwasser hätte vielleicht geholfen. Zum Glück befindet sich anscheinend um den Big Ben herum ein riesiges Schutzschild, denn an Konga vorbeifliegende Geschosse aus Panzerfäusten verpuffen in regelmäßigen Abständen kurz vor dem Londoner Wahrzeichen und fügen diesem keinen Schaden dazu.
Das hört sich jetzt vielleicht extrem trashig an, aber das ist wie so oft nur die halbe Wahrheit. Insgesamt betrachtet ist Konga viel zu sympathisch geraten und die Darsteller - allen voran Michael Gough (der auch noch heute als Alfred-Darsteller aus den Batman-Filmen aus den 90ern einem breiteren Publikum durchaus bekannt sein dürfte) - agieren mit so einem Enthusiasmus und einer Spielfreude, dass dieses doch etwas negativ beladene Trash-Siegel in meinen Augen nicht unbedingt verliehen werden sollte. Konga hat mir auf seine eigene Art und Weise verdammt viel Spaß gemacht.

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John Lemont 1960er London Tierhorror American International


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TRICK OR TREAT


TRICK OR TREAT TRICK OR TREAT (DVD: Concorde, Deutschland)
(OT: Trick or Treat | USA 1986 | Regie: Charles Martin Smith)


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Als Hard-Rock- und Heavy-Metal-Fan Eddie (Marc Price) vom Tod seines großen Idols Sammi Curr (Tony Fields) erfährt, bricht für den jugendlichen Außenseiter eine Welt zusammen. In seinem Kummer wendet sich Eddie an den befreundeten Radio-DJ Nuke (Gene Simmons), der den Teenager mit einem Geschenk der besonderen Art aufzubauen versucht. Nuke übergibt Eddie das Vermächtnis von Curr, dessen letzte, noch unveröffentlichte Schallplatte, die der Radio-DJ erstmals in der Halloween-Nacht spielen sollte. Ein Geschenk mit fatalen Folgen...

Mal wieder ein Wiedersehen mit einem guten alten Bekannten. Ragman (so der alte deutsche Video-Titel) ist einer der Filme, mit denen ich praktisch aufgewachsen bin und bei dem aufgrund des nicht zu unterschätzenden Nostalgiefaktors eine einigermaßen objektive Bewertung fast nicht möglich ist.
Das Team um Regisseur Charles Martin Smith hat sich in diesem feinen, kleinen Grusler der damals bei religiösen Fanatikern vorherrschenden Paranoia bezüglich Hardrock- und Metal-Musik angenommen und die urbane Legende der satanischen Botschaften aufgegriffen, die - sofern man die Platten rückwärts laufen lässt - auf angeblich jeder Rockplatte enthalten waren und vor denen die Jugend unbedingt geschützt werden musste.
Smith stellt diesen kompletten Unsinn in Trick or Treat - in dem ein wie ein Aussätziger behandelter Metal-Fan mit Hilfe der letzten Platte seines kürzlich verstorbenen Idols unfreiwillig die Hölle auf Erden heraufbeschwört - herrlich überzeichnet dar und bereitet dem geneigten Genrefreund damit ein diebisches Vergnügen. Das Sahnehäubchen auf diesem wohlschmeckenden Film-Dessert sind dann noch die Auftritte von KISS-Mastermind Gene Simmons als vom Hardrock begeisterter Radio-DJ und von Ozzy Osbourne als fanatischer Priester, der vehement die Vernichtung dieser ganzen schrecklichen Musik fordert. Herrlich!

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Charles Martin Smith 1980er female nudity Rache


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DATE MOVIE


DATE MOVIE DATE MOVIE (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Date Movie | Schweiz/USA 2006 | Regie: Aaron Seltzer/Jason Friedberg)


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Die unter ihrer beachtlichen Körperfülle leidende Julia Jones (Alyson Hannigan) findet einfach nicht den Mann fürs Leben. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an den Date-Doktor Hitch (Tony Cox), der die fettleibige Julia mit Hilfe des Teams von “Pimp My Bride“ im Handumdrehen in ein echtes Supermodel verwandelt. Und auch der Traummann ist mit dem charmanten Grant Funkyerdoder (Adam Campbell) schnell gefunden...

Auch das Subgenre der Filmparodie lag ja lange Jahre ziemlich brach. 2000 wurde es mit Scary Movie wiederbelebt und ist seitdem einfach nicht mehr tot zu kriegen. Date Movie ist einer dieser zahlreichen Scary Movie-Epigonen und liefert exakt das, was man von einem solchen Film erwartet bzw. befürchtet. Hier wird das Genre der romantischen Komödie gehörig aufs Korn genommen, der Plot setzt sich aus Filmen wie Schwer verliebt, My Big Fat Greek Wedding, Die Hochzeits-Crasher oder auch Meine Braut, ihr Vater und ich zusammen und die zahlreichen Gags schwanken in ihrer Qualität zwischen “ganz nett“ und “unterirdisch“. So richtig erwähnenswert ist eigentlich nur eine kleine Tatsache: Es sind nicht ausschließlich Filme neueren Datums, die hier veräppelt werden, sondern auch Klassiker wie Die große Liebe meines Lebens - die das typische Zielpublikum mit ADS-Syndrom eh nicht kennen dürfte - werden durch den Kakao gezogen. Hat mich dann doch ein bisschen verwundert.

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Aaron Seltzer Jason Friedberg Alyson Hannigan Carmen Electra 2000er


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TANZ DER TEUFEL 2


TANZ DER TEUFEL 2 TANZ DER TEUFEL 2 (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Evil Dead II | USA 1987 | Regie: Sam Raimi)


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Ash (Bruce Campbell), der als einziger die Angriffe der Dämonen in der entlegenen Waldhütte überlebt hat, muss schnell erkennen, dass es aus der Hütte kein Entkommen zu geben scheint und sieht sich schon bald neuen Dämonenattacken ausgesetzt...

Sam Raimi schließt unmittelbar an das Ende des Vorgängers an. Dessen Handlung wird in den ersten paar Minuten - heruntergebrochen auf 2 Charaktere, nämlich Ash und seine Freundin - noch mal kurz nacherzählt, dann geht es in die Vollen. Raimi beackert vor allem die komische Seite seiner Geschichte - die ja auch im ersten Teil trotz aller Spannung und bedrohlicher Atmosphäre präsent war - und serviert dem Genrefan ein wunderbares Feuerwerk aus schwarzem Humor und ausgiebigen Splattereffekten, welches ich erstmals in vollen Zügen genießen konnte. Früher konnte ich mit dieser Fortsetzung nie sonderlich viel anfangen. Ich vermisste einfach die unheimliche Stimmung und Atmosphäre aus dem Vorgänger. Mit der jetzigen Sichtung habe ich aber definitiv meinen Frieden mit dem Film geschlossen und finde ihn auf seine Art und Weise mittlerweile auch richtig gut. Insbesondere das Ende hat es mir absolut angetan. Die Überleitung zu Armee der Finsternis, wenn der durch das sich öffnende Dimensionstor geschleuderte Ash in einer mittelalterlichen Einöde landet und sich dort sofort neuen Dämonen ausgesetzt sieht, ist mehr als gelungen und es wird höchste Zeit, den dritten Teil - den ich seit dem Kinobesuch damals nie mehr gesehen habe - mal wieder aufzufrischen. Das Schlussbild von Tanz der Teufel 2 schließlich, das Ash mit Motorsäge und abgesägter Schrotflinte, umringt von unzähligen Rittern, zeigt, ist eine dieser Filmeinstellungen für die Ewigkeit. Grandios.

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Sam Raimi Bruce Campbell 1980er Sequel


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THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE 2


THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE 2 THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE 2 (DVD: MGM, Großbritannien)
(OT: The Texas Chainsaw Massacre 2 | USA 1986 | Regie: Tobe Hooper)


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Viele Jahre sind seit den Ereignissen um den Sawyer-Clan vergangen. Mittlerweile wurde die Existenz der Familie von den Behörden als urbane Legende abgestempelt. Nur Lieutenant Lefty Enright (Dennis Hopper), dessen Neffe sich unter den Opfern befand, ist noch immer auf der Suche nach der verrückten Familie und verfolgt nun erstmals eine heiße Spur. Die Radiomoderatorin Stretch Brock (Caroline Williams) wurde am Telefon Zeuge, wie zwei Anrufer in ihrem Auto von Leatherface (Bill Johnson) und seiner Sippe (u.a. Bill Moseley) brutal ermordet wurden und hat diese Tat auf Band. Durch das erneute Senden des Bandes sollen die Sawyers aus ihrem Versteck gelockt werden. Doch Lefty bringt die hilfsbereite Moderatorin dadurch in ernsthafte Gefahr...

12 Jahre nachdem der Vorgänger die Welt des Horrorkinos maßgeblich veränderte, schickte Tobe Hooper dieses komplett irrsinnige Sequel hinterher. Hier gibt's so richtig eins auf die Zwölf. Während Hooper in Teil 1 auf subtile Art und Weise das Grauen ausschließlich im Kopf des Zuschauers entfachte ohne den Horror überhaupt großartig zu zeigen, hat er sich gemeinsam mit seinen Darstellern und Special-Effects-Mastermind Tom Savini in The Texas Chainsaw Massacre 2 regelrecht ausgetobt. Hier ist wirklich alles (Story, Charaktere, Set Design, Effekte) schon fast bis ins Groteske hinein überzeichnet und insbesondere Dennis Hopper in der Rolle des Rächers, der sich auf die Jagd nach dem Sawyer-Clan macht, sowie Bill Moseley als Chop-Top Sawyer spielen praktisch am Rande des Wahnsinns und brennen ein aberwitziges Feuerwerk ab. Und auch die Wahl des "Final Girl" ist wieder ausgesprochen gut gelungen. Das Spiel von Caroline Williams, die als Radiomoderatorin Stretch Brock in die Hände von Leatherface & Co. gerät, steht der grandiosen Leistung von Marilyn Burns aus dem Vorgänger in fast Nichts nach.
Letztendlich ist The Texas Chainsaw Massacre 2 mit all seinen Überzeichnungen eindeutig als pechschwarze Komödie zu identifizieren, die auf ihre eigene Art und Weise jedoch ähnlich unangenehm geraten ist wie der Vorgänger. Diese Art von Humor liegt sicher nicht jedem.

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Tobe Hooper Dennis Hopper 1980er Rache Sequel Hixploitation Slasher Cannon Films


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FORMICULA


FORMICULA FORMICULA (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Them! | USA 1954 | Regie: Gordon Douglas)


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Das spurlose Verschwinden mehrerer Menschen in der Wüste von New Mexico ruft den Police Sergeant Ben Peterson (James Whitmore) und den FBI-Agenten Robert Graham (James Arness) auf den Plan und deren Nachforschungen kommen schnell zu einem schockierenden Ergebnis. Durch Atomtests zu riesigen Monstern mutierte Ameisen haben sich die Menschen als neue Nahrungsquelle ausgesucht...

Der ein paar Tage zuvor gesehene Ungeheuer ohne Gesicht hat Lust auf mehr gemacht und so habe ich mir mit Formicula einen weiteren, überaus bekannten Vertreter des Paranoia-Sci-Fi-Horror-Kinos aus den 50er Jahren angesehen. Hier sind es riesige Ameisen, die den Menschen in den USA das Leben zur Hölle machen. Grund für die Mutationen sind einmal mehr Atomversuche. Wer hinter Formicula auch wieder Trash der üblichen Sorte vermutet, liegt allerdings komplett falsch. Regisseur Gordon Douglas setzt auf behutsamen Spannungs- und Handlungsaufbau, die Bedrohung bricht langsam über die Protagonisten und den Zuschauer herein, die Spannung steigert sich von Minute zu Minute und entlädt sich schlussendlich in einem actionreichen Finale. Ich bin immer wieder erstaunt, wie herrlich deftig es in diesen mittlerweile doch etwas betagten Filmen mitunter zur Sache geht. Die Story des Streifens ist übrigens absolut durchdacht, nach großartigen Logikfehlern sucht man vergebens und die Schauspieler agieren allesamt überzeugend ohne durch extremes Overacting negativ aufzufallen. Und vielleicht mit das Wichtigste in einem solchen Film: die Effekte sind - gemessen am Alter des Streifens - wahrlich grandios und wurden fast zwangsläufig mit einer Oscar-Nominierung honoriert. Toll!

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Gordon Douglas 1950er Oscar Nominee Los Angeles Tierhorror


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DIE MUMIE - DAS GRABMAL DES DRACHENKAISERS


DIE MUMIE - DAS GRABMAL DES DRACHENKAISERS DIE MUMIE - DAS GRABMAL DES DRACHENKAISERS (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: The Mummy: Tomb of the Dragon Emperor | China/Deutschland/USA 2008 | Regie: Rob Cohen)


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Kurz nach Ende des 2. Weltkrieges verschlägt es das abenteuerlustige Archäologen-Ehepaar Rick (Brendan Fraser) und Evelyn O’Connell (Maria Bello) nach China um eine letzte Mission für die britische Regierung zu erfüllen. Dort hält sich auch ihr mittlerweile erwachsener Sohn Alex (Luke Ford) auf und stößt bei Ausgrabungen auf das Grab des sagenumwobenen Drachenkaisers. Mit mal wieder fatalen Folgen...

Bei Kinofilmen aus den letzten Jahren hinke ich oft einige Jahre hinterher bis dann endlich mal die Sichtung erfolgt. Das hat mitunter den nicht zu verachtenden Vorteil, dass bei Streifen, die praktisch überall in der Luft zerrissen worden sind, überhaupt keine Erwartungshaltung mehr besteht und ich dann oft positiv überrascht werde. So geschehen nun bei Die Mumie - Das Grabmal des Drachenkaisers, der natürlich in keiner Weise an die beiden Vorgänger von Stephen Sommers herankommt, weniger als bunter Popcorn-Blockbuster sondern eher als B-Movie zu identifizieren ist und als solches eigentlich ziemlich gut funktioniert. Der Streifen ist von Rob Cohen und der hat als letzten Film davor den unsäglichen Blödsinn Stealth - Unter dem Radar gedreht. Man sollte also wissen, was auf einen zukommt. Nämlich knapp 2 Stunden kurzweiliger Dummfug mit - ich formuliere es mal vorsichtig - etwas gewöhnungsbedürftigen CGI-Effekten und einem Handlungsverlauf, der mehr als einmal die Grenzen der Plausibilität und menschlichen Logik sprengt. Wenn man sich darauf einlassen kann und das eine oder andere gekühlte Bier zur Hand hat, macht der Film richtig Laune. Und ja, es war schön, Anthony Wong (Ebola Syndrome anyone!?!) mal in einer Hollywood-Produktion zu sehen.
Größtes Manko des Streifens: Die Besetzung der Familie O’Connell. Rachel Weisz hatte wohl keine Lust mehr auf eine weitere Mumie-Verfilmung (in der dann nicht mal 'ne Mumie vorkommt) und wurde durch Maria Bello ersetzt, die - so sehr ich sie mag und gerne sehe - in diese Rolle einfach nicht gepasst hat. Und da der dritte Film einige Jahre nach den Ereignissen von Teil 2 spielt und der Sohn der O’Connells mittlerweile erwachsen ist, hat diesen Part mit Luke Ford logischerweise auch ein erwachsener Schauspieler abbekommen. Das Problem sind nun nicht die beiden Neubesetzungen, sondern diese im Verbund mit Brendan Fraser. Der Typ wird einfach nicht älter und sieht noch immer so aus wie zu Zeiten eines Eve und der letzte Gentleman aus den späten 90ern. Das führt nun dazu, dass man Maria Bello, die seine Ehefrau spielt, auch als seine Mutter hätte besetzen können und Luke Ford nicht aussieht wie sein Sohn sondern eher als jüngerer Bruder durchgehen würde.

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Rob Cohen Brendan Fraser Maria Bello Jet Li Michelle Yeoh Anthony Wong 2000er 40er Jahre Sequel


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VAMPIRE IN BROOKLYN


VAMPIRE IN BROOKLYN VAMPIRE IN BROOKLYN (DVD: Paramount, Schweden)
(OT: Vampire in Brooklyn | USA 1995 | Regie: Wes Craven)


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Maximilian (Eddie Murphy) ist der Letzte einer auf einer karibischen Insel beheimateten Vampirrasse und macht sich - um das Überleben seiner Art zu sichern - mit dem Schiff auf den Weg nach New York. Dort lebt die Polizistin Rita Veder (Angela Bassett) und die hat keine Ahnung davon, dass sie die letzte noch lebende Stammesangehörige von Maximilians Clan ist...

Bei Regisseur Wes Craven scheint es tatsächlich nur Top oder Flop zu geben. Dieses Vehikel hier gehört leider in die letzte Kategorie. Der Film, an dessen Story auch Hauptdarsteller Eddie Murphy mitgeschrieben hat, sollte wohl so etwas wie einen Adrenalinstoß für die Anfang der 90er Jahre langsam aber sicher stagnierende Karriere des Stars darstellen. Er hat Murphy eher noch mehr ins Abseits gedrängt. Hauptproblem des Films ist dabei, dass er sich einfach nicht für ein Genre entscheiden kann. Vampire in Brooklyn pendelt ständig zwischen Horror, Mystery, Thriller, Komödie - und zum Ende hin sogar noch Romanze - hin und her und macht durch dieses Durcheinander einen absolut unausgegorenen Eindruck. Für einen Horrorfilm ist der Streifen zu komisch, für eine Komödie zu ernst und gruselig ausgefallen. Am Ende bleibt absolute Durchschnittsware übrig, die keinen bleibenden Eindruck hinterlässt und sicher nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.
Wes Craven sollte sich schon ein Jahr später mit dem grandiosen Scream rehabilitieren. Eddie Murphy hat bis auf die Sprechrolle des Esels in den Shrek-Filmen bis heute kein filmisches Ausrufezeichen mehr setzen können. Irgendwie schade. Vielleicht nimmt sich irgendwann mal Tarantino seiner an und verhilft ihm zu einem Comeback.

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Wes Craven Eddie Murphy 1990er Vampir New York


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SINN UND SINNLICHKEIT


SINN UND SINNLICHKEIT SINN UND SINNLICHKEIT (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Sense and Sensibility | Großbritannien/USA 1995 | Regie: Ang Lee)

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England, im frühen 19. Jahrhundert. Nach dem Tod ihres Ehemannes muss sich Mrs. Dashwood (Gemma Jones) mit der Tatsache auseinandersetzen, dass dessen Sohn John (James Fleet) aus erster Ehe zum Alleinerben bestimmt ist und gemeinsam mit seiner gierigen Ehefrau Fanny (Harriet Walter) das mondäne Anwesen der Dashwoods für sich beansprucht. Mrs. Dashwood bleibt nichts anderes übrig, als sich mit ihren drei Töchtern Marianne (Kate Winslet), Elinor (Emma Thompson) und der kleinen Margaret (Emilie François) eine neue Bleibe zu suchen. Die Witwe kommt mit ihren drei Töchtern zwar bei ihrem Cousin, Sir John Middleton (Robert Hardy), unter, befindet sich durch den Verlust des eigenen Hauses aber auf dem gesellschaftlichen Abstellzweig. Das hat insbesondere Auswirkungen auf die Partnersuche der sich im heiratsfähigen Alter befindlichen Marianne und Elinor...

Ab und an hab ich dann doch Lust auf “aktuelleres“ (sofern man das bei einem Film aus dem Jahr 1995 überhaupt noch sagen kann) Schauspielkino. Sinn und Sinnlichkeit ist ausgesprochen prominent besetzt und hat mit Ang Lee einen Regisseur vorzuweisen, mit dem ich im Normalfall nicht viel falsch machen kann. Beste Voraussetzungen eigentlich für gute Unterhaltung. Mit Sinn und Sinnlichkeit konnte ich allerdings nicht wirklich viel anfangen. Charaktere und Story haben mich absolut kalt gelassen und so ist der Streifen ziemlich emotionslos an mir vorbeigezogen. Ein paar hübsche Einstellungen, ein paar nette Settings und Kostüme - viel mehr gibt es auf der Haben-Seite eigentlich nicht zu verzeichnen.
Insgesamt betrachtet war das ein sehr seltsames Filmerlebnis, insbesondere aufgrund der Tatsache, dass mir der mit einer stattlichen Laufzeit von über 2 Stunden ausgestattete Film zu keiner Sekunde langweilig vorgekommen ist. Ich habe diesen Streifen, dessen Handlung und Charaktere mich eigentlich zu keinem Zeitpunkt wirklich interessiert haben, tatsächlich als ziemlich kurzweilig empfunden und war erstaunt darüber, wie schnell der Film vorüber war. Irgendwelche Qualitäten muss er also doch gehabt haben. Ich weiß nur nicht genau welche.

TRAILER:


Ang Lee Hugh Grant Kate Winslet Alan Rickman 1990er Oscar Winner Oscar Nominee 19.Jahrhundert


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BEATE UHSE - DAS RECHT AUF LIEBE


BEATE UHSE - DAS RECHT AUF LIEBE BEATE UHSE - DAS RECHT AUF LIEBE (Free-TV: ZDF HD)
(OT: Beate Uhse - Das Recht auf Liebe | Deutschland 2011 | Regie: Hansjörg Thurn)


Infos zum Film:
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Kurz nach Ende des 2. Weltkriegs erkennt die junge Beate Uhse (Franka Potente), dass die Frauen in ihrem direkten Umfeld alles andere als aufgeklärt sind. Um dies zu ändern, entwirft sie einen Ratgeber, dessen Existenz sich wie ein Lauffeuer verbreitet und der sehr schnell enorm nachgefragt wird. Was als reine Hilfestellung begann, entwickelt sich so mit der Zeit zu einem gewinnbringenden Geschäft und Beate Uhse wird im Laufe der Jahre zur mehr als erfolgreichen Unternehmerin in Sachen Lust und Liebe und gleichzeitig zum Feindbild der deutschen Justizbehörden...

So, alle heilige Zeit wird dann doch mal was direkt im Fernsehen angeschaut. Irgendwie muss man ja die Zahlung der GEZ-Gebühren für sich selbst rechtfertigen. Gleichzeitig ist der erst heute erfolgende Eintrag zu dem Streifen ein gutes Indiz dafür, wie sehr ich mit dem Filmtagebuch schon wieder im Verzug bin. Ausgestrahlt wurde Thurns Film bereits am 09.10. Mal schauen, ob ich mein selbst gestecktes Ziel, hier bis zum Jahresende wieder auf dem Laufenden zu sein, erreichen kann. Momentan scheint mir das ziemlich utopisch zu sein.
Aber nun zum Film: Von einer Biographie über Beate Uhse, Deutschlands Aufklärerin Nr. 1, hätte ich mir dann doch etwas mehr Pepp erwartet. Aber wahrscheinlich war von einem aus öffentlichen Geldern finanzierten Film einfach nicht mehr zu erwarten. Hansjörg Thurn inszeniert seine Biographie - die durchaus auch interessante Einblicke in das Leben dieser faszinierenden Frau zu vermitteln vermag - irgendwie mit angezogener Handbremse. Das kam alles so bieder, brav und angestaubt rüber und auch Franka Potente passte in meinen Augen nicht wirklich in die Uhse-Rolle. So plätscherte das sicher aufregende Leben der Beate Uhse über die 90 Minuten ohne größere Höhepunkte vor sich hin und am Ende wird man als Zuschauer mit dem Wissen entlassen, dass man eben Zeuge einer verpassten Chance geworden ist. Die gute Frau Uhse würde sich wahrscheinlich im Grab rumdrehen.

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Hansjörg Thurn Franka Potente 2010er 40er Jahre 50er Jahre 60er Jahre 70er Jahre 80er Jahre


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UNGEHEUER OHNE GESICHT


UNGEHEUER OHNE GESICHT UNGEHEUER OHNE GESICHT (DVD: Anolis, Deutschland)
(OT: Fiend Without a Face | Großbritannien 1958 | Regie: Arthur Crabtree)


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Merkwürdige Todesfälle in einer amerikanischen Kleinstadt, welche in der Nähe einer Militärbasis und eines Atomkraftwerks gelegen ist, stellen die Einwohner und die ermittelnden Behörden vor ein Rätsel. Den mit angstverzerrtem Gesicht aufgefundenen Toten wurde das Gehirn regelrecht ausgesaugt. Um zu beweisen, dass das Militär nicht für die Todesfälle verantwortlich ist, stellt der aufrichtige Major Cummings (Marshall Thompson) eigene Nachforschungen an. Diese führen ihn zu den Experimenten des Wissenschaftlers Prof. Walgate (Kynaston Reeves)...

Ungeheuer ohne Gesicht ist ein typischer Vertreter des Paranoia-Kinos der 50er Jahre, welches ja von der Angst vor Kommunismus und Atomkrieg genährt wurde und in der damaligen Zeit die wildesten Blüten trieb. Ungewöhnlich an dem Film ist lediglich sein Produktionsland. Normalerweise kamen solche Streifen ja immer aus den USA, Ungeheuer ohne Gesicht wurde dagegen in Großbritannien produziert. Dem Paranoia-Kino sind ja doch so einige extreme Gurken des Science-Fiction- und Horror-Films zuzuschreiben, Crabtrees Genrebeitrag gehört allerdings nicht zu diesen Ausfällen, sondern ist sogar ein richtig guter Vertreter aus dieser Epoche. Der Film ist spannend, bietet durchaus überzeugende Schauspielerleistungen und richtig tolle Monster - die stark an den Facehugger aus Alien erinnern -, welche ganz wunderbar animiert sind und im Finale auf überraschend splatterige Art und Weise ins Jenseits befördert werden. Solche blutigen Effekte hätte ich in einem Film aus dem Jahr 1958 nun wirklich nicht erwartet. Ungeheuer ohne Gesicht kommt ohne großartige Längen ins Ziel und serviert am Ende natürlich die für die damalige Zeit obligatorische Anti-Atom-Botschaft. Das macht diesen wirklich schönen Genrevertreter dann ja fast schon wieder aktuell.
Definitiv ein Film, der Lust auf mehr Streifen dieser Art macht.

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Arthur Crabtree 1950er


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RING - DAS ORIGINAL


RING - DAS ORIGINAL RING - DAS ORIGINAL (DVD: Anolis/e-m-s, Deutschland)
(OT: Ringu | Japan 1998 | Regie: Hideo Nakata)


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Nach dem plötzlichen Tod ihrer Cousine erfährt die Journalistin Reiko (Nanako Matsushima) von einem mysteriösen Videoband. Jeder, der es sich angesehen hat, erhält danach angeblich einen Anruf und stirbt exakt eine Woche später. Reiko will der Sache auf den Grund gehen und stellt Nachforschungen an. Mit fatalen Folgen...

Man muss Hideo Nakatas Ring nicht unbedingt kennen, um als an Filmen interessierter Mensch dennoch zu wissen, dass es sich bei diesem Streifen wahrscheinlich um einen der wichtigsten Horror-Filme der jüngeren Filmgeschichte handeln dürfte. Ring dürfte einen großen Anteil daran gehabt haben, dass das asiatische Kino in den letzten Jahren einen enormen Popularitätsschub erfahren hat, ähnlich wie einige Jahre früher schon durch die Heroic-Bloodshed-Actioner aus Hongkong. Zudem dürfte man nicht allzu falsch liegen, wenn man Ring als absolut stilbildend bezeichnet. Der Film zog unzählige Plagiate nach sich. Ein Vielzahl asiatischer Horrorfilme bekamen ein entsprechendes US-Remake verpasst und das Bild des jungen Mädchens mit den über dem Gesicht hängenden, langen schwarzen Haaren ist aus dem modernen Horrorfilm fast nicht mehr wegzudenken.
Eine schwere Hypothek für eine Erstsichtung, noch dazu, wenn man - wie ich - das US-Remake von Gore Verbinski damals ohne Kenntnis des Originals im Kino gesehen hat und davon ziemlich begeistert war. Ich hatte schon einige Bedenken, ob Hideo Nakatas Ring für mich funktionieren würde. Diese stellten sich als unbegründet heraus, denn selbst mit dem Wissen der Auflösung am Ende hat mich Ring von Beginn an gepackt. Praktisch ein Start-Ziel-Sieg. Die Story ist einfach verdammt spannend, die Schauspieler überzeugen und diese ungemein dichte Atmosphäre, die Nakata kreiert, kann man wirklich nur als extrem "scary" und "creepy" bezeichnen. Und dabei gibt es in Ring gar keine großartigen Schockeffekte und praktisch keinerlei grafische Gewaltdarstellung. Der wahre Horror spielt sich ausschließlich im Kopf des Zuschauers ab. Großartig!

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Hideo Nakata Hiroyuki Sanada 1990er


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X-RAY - DER ERSTE MORD GESCHAH AM VALENTINSTAG


X-RAY - DER ERSTE MORD GESCHAH AM VALENTINSTAG X-RAY - DER ERSTE MORD GESCHAH AM VALENTINSTAG (VHS: VMP, Deutschland)
(OT: Hospital Massacre | USA 1982 | Regie: Boaz Davidson)


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Eigentlich wollte sich Susan Jeremy (Barbi Benton) im Krankenhaus nur die Ergebnisse eines Routine-Check-Ups abholen und danach wieder nach Hause gehen. Doch ihr Krankenhausaufenthalt gestaltet sich langwieriger als ursprünglich erwartet...

X-Ray - Der erste Mord geschah am Valentinstag ist ein netter kleiner Slasher aus der Produktionsschmiede der umtriebigen Cannon Films, mit dem ich praktisch aufgewachsen bin und den ich - trotz aller vorhandener Unzulänglichkeiten - doch sehr mag. Ja, der Nostalgiefaktor. Nüchtern betrachtet ist X-Ray sicher auch nur ein weiterer Slasher von vielen. Die Ausgangssituation und der Verlauf des Plots dürften dem Genrefreund wohl bekannt sein: Als Kind sprang Susan ausgerechnet am Valentinstag mit einem Verehrer nicht gerade zimperlich um, 20 Jahre später muss sie nun die Rechnung begleichen. Der Killer metzelt sich blind vor Rache durch ein komplettes Krankenhaus und zieht am Ende dann doch den Kürzeren. Dass es so kommen muss, ist dem Zuschauer von vornherein ebenso klar wie die Identität des Täters. Es gibt nur einen männlichen Charakter der so ähnlich heißt wie der gehörnte Junge vom Anfang und die von der wirklich schnuckeligen Barbi Benton (der schadet nicht mal die typische 80er-Jahre-Frisur) gespielte Susan ist außerdem der einzige weibliche Hauptcharakter und somit gleichzeitig das "Final Girl", welches gemäß den Regeln des Slasher-Films nun mal überleben muss.
Aber etwas ist an X-Ray dann doch anders als bei anderen Slashern. Regie führte der aus dem Komödienfach kommende Boaz Davidson (auf dessen Konto gehen u.a. die ersten vier Teile der Eis am Stiel-Reihe) und der konnte sich nicht ganz von seinem Comedy-Background lösen. So gibt es in X-Ray zwischen all den durchaus blutigen Szenen auch sehr viele komische Sequenzen zu bewundern. Davidson führt den Zuschauer ein ums andere Mal an der Nase herum, leitet Szenen mit bedeutungsschwangerer Musik ein, baut entsprechende Spannung auf und lässt sie dann als Gag enden. Eine meiner Lieblingssequenzen ist dabei die Szene, in der Susan auf ihrer Flucht durch die Gänge der Klinik panisch eine Krankenzimmertür aufreißt und sich dahinter drei vollkommen eingegipste, wild zappelnde Patienten befinden. Man kann sich also nie sicher sein, ob man als nächstes nun Zeuge eines blutigen Mordes oder eines lustigen Gags werden wird. Diese Art von Humor gibt es sicher auch in anderen Slashern, aber so ausgeprägt wie hier habe ich ihn bisher noch nicht zu Gesicht bekommen.
Schade ist, dass es X-Ray weltweit noch nicht auf DVD geschafft hat (erhältliche Bootlegs zählen nicht und kommen mir nicht ins Haus). So musste ich tatsächlich mal wieder eines meiner alten Video-Tapes reaktivieren. Würde den Streifen allerdings zu gerne mal im O-Ton, korrekter Aspect Ratio und guter Qualität sichten. Einen deutschen Release hab ich mir dabei schon lange abgeschminkt. X-Ray wurde einst ein Opfer der deutschen Zensur und ist - man mag es kaum für möglich halten - doch tatsächlich "banned in Germany". Die verstehen hier einfach keinen Spaß...

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Boaz Davidson 1980er female nudity Rache Cannon Films Slasher


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JACK BROOKS: MONSTER SLAYER


JACK BROOKS: MONSTER SLAYER JACK BROOKS: MONSTER SLAYER (Blu-ray: MIG/EuroVideo, Deutschland)
(OT: Jack Brooks: Monster Slayer | Kanada 2007 | Regie: Jon Knautz)


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Als Kind musste Jack Brooks (Trevor Matthews) einst mit ansehen, wie ein Monster seine Eltern bei einem Campingausflug tötete. Seitdem hat der als Klempner arbeitende Jack mit gewissen Aggressionsproblemen zu kämpfen. Als ihn sein Professor (Robert Englund) aus der Abendschule, die Jack eher widerwillig besucht, um die Durchführung eines Klempnerjobs bittet, setzt Jack dadurch versehentlich einen alten Fluch frei. Dieser führt letztendlich dazu, dass sich Jacks Professor langsam aber sicher in ein Monster verwandelt und während des Unterrichts über seine Schüler herfällt. Für Jack ist nun die Zeit gekommen, seine ungebündelte Aggressionsenergie sinnvoll zu nutzen...

Jack Brooks: Monster Slayer von Regisseur Jon Knautz ist spaßiger Fun-Splatter-Trash, der sich selbst zu keiner Sekunde ernst nimmt. Mit Horrorfilm-Ikone Robert Englund hat Knautz natürlich ein echtes Zugpferd in der Cast-Liste und es ist sehr erfreulich, dass dessen Rolle tatsächlich ziemlich groß angelegt ist und er nicht nur einen kleinen Gastauftritt absolviert. Die Rolle des Abendschulprofessors verhilft ihm zu einer angemessenen Screentime und im Finale darf sich Englund dann auch noch in ein herrlich trashiges Latex-Monster verwandeln. Einfach schön, in einem aktuelleren Film mal wieder handgemachte Effekte zu Gesicht zu bekommen. Die Masken der infizierten Abendschüler im Finale erinnerten teilweise sogar ein bisschen an Raimis Masken aus The Evil Dead - sicher mehr als nur ein Zufall. Von mir gibt’s ne klare Empfehlung für den Streifen und wer jetzt nicht unbedingt einen absoluten Kracher der Marke Tucker & Dale vs Evil erwartet, dürfte mit diesem Teil hier sicher auch seinen Spaß haben.

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Jon Knautz Robert Englund 2000er


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DAYBREAKERS


DAYBREAKERS DAYBREAKERS (Blu-ray: Sunfilm, Deutschland)
(OT: Daybreakers | Australien/USA 2009 | Regie: Michael Spierig/Peter Spierig)


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Im Jahr 2019 wird die Welt fast ausschließlich von Vampiren bevölkert. Menschen werden nur noch als "Nahrungsmittellieferant" gehalten, drohen jedoch langsam aber sicher vollkommen auszusterben. Der Rohstoff Mensch droht knapp zu werden, die Vampirbevölkerung fängt an zu rebellieren und in den Forschungslaboren wird händeringend nach einem gleichwertigen Ersatz für Menschenblut gesucht...

Gewisse Parallelen zu aktuellen Problemen auf unserer schönen Welt verstecken sich bestimmt nicht nur zufällig in dem oben beschriebenen Plot. Die beiden Spierig-Brüder, die ein gewisses Faible für Untote zu haben scheinen - bereits 6 Jahre vor Daybreakers inszenierten sie die extrem kurzweilige Zombie-Action-Comedy Undead -, haben ihre Geschichte in stylishe Bilder gehüllt, rasant inszeniert, mit einigermaßen gelungenen CGI-Effekten ausgestattet und sorgen so für kurzweilige Unterhaltung. Vielleicht hätte dem Film ein bisschen mehr Tiefe gut getan, denn die durchaus interessante Ausgangssituation wird doch ziemlich schnell für ein recht herkömmliches Jagd-Flucht-Szenario aufgegeben. So bleibt am Ende sehenswerte Popcorn-Unterhaltung mit ein paar richtig guten Ansätzen übrig. Hat Spaß gemacht.

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Michael Spierig Peter Spierig Ethan Hawke Willem Dafoe 2000er car chase female nudity Nahe Zukunft Vampir Dystopie


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DER WEISSE HAI 3


DER WEISSE HAI 3 DER WEISSE HAI 3 (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Jaws 3-D | USA 1983 | Regie: Joe Alves)


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Die beiden mittlerweile erwachsenen Söhne von Polizeichef Brody, Mike (Dennis Quaid) und Sean (John Putch), sind im Freizeitpark “SeaWorld“ in Florida tätig und werden hier schon bald mit den Geistern ihrer Vergangenheit konfrontiert. Als ein junger, weißer Hai gefangen wird, soll dieser die neue Attraktion des Parks werden. Doch das Jungtier stirbt schon kurze Zeit später in Gefangenschaft und der sich ebenfalls bisher unbemerkt in den Gewässern des Parks aufhaltende Mutterhai sinnt auf Rache...

Regisseur Joe Alves verfrachtet mit seinem dritten Teil den Franchise genau dorthin, wo er aufgrund seiner Thematik eigentlich auch hingehört: in den Bereich des B-Movies. Natürlich kann dieser Streifen nicht ansatzweise an die beiden Vorgänger anknüpfen, soooo schlecht, wie er gemeinhin gemacht wird, ist er nun aber auch nicht. Es ist halt alles ein Spur kleiner geraten. Damit muss man sich arrangieren können, dann klappt es auch mit diesem Teil. Die Handlung des Streifens wurde vom offenen Meer in einen "SeaWorld"-Freizeitpark verlegt, der Film ist in meinen Augen auch ziemlich kurzweilig geraten und mit Dennis Quaid, Louis Gossett Jr. und Lea Thompson sind auch wieder ein paar bekannte Gesichter am Start. Die größte Schwäche des Streifens sind seine nicht wirklich guten Effekte. Trotz eines durchaus stattlichen Budgets ziehen die im Vergleich mit den Effekten der ersten beiden Teile deutlich den Kürzeren. Die Tatsache, dass dieser Film ein Teil des 3-D-Booms der 80er Jahre war, mag da sicher dazu beigetragen haben. Denn die Sequenzen, die damals wohl für den 3-D-Effekt zuständig waren, sehen heute irgendwie nur noch unfreiwillig komisch aus. Mal schauen, wie sich Teil 4 so schlägt. Demnächst in diesem Theater. :)

TRAILER:


Joe Alves Dennis Quaid 1980er Rache Sequel Tierhorror


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THE EYE


THE EYE THE EYE (Blu-ray: Falcom/Universum, Deutschland)
(OT: The Eye | Kanada/USA 2008 | Regie: David Moreau/Xavier Palud)


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Die Konzertviolinistin Sydney Wells (Jessica Alba), die seit ihrer Kindheit blind ist, soll durch eine Augentransplantation ihr Augenlicht zurückerlangen. Der operative Eingriff verläuft wie geplant, doch schon nach kurzer Zeit wird Sydney mit unerwarteten Nebenwirkungen konfrontiert...

Wieder mal ein US-Remake eines erfolgreichen Asien-Schockers, der wiederum Shyamalans The Sixth Sense als großes Vorbild hatte. 6 Jahre nach dem Original der Pang-Brüder erzählen nun die beiden Regisseure David Moreau und Xavier Palud die Geschichte der Patientin, die nach einer erfolgreichen Augentransplantation von unheimlichen Visionen geplagt wird mit Jessica Alba in der Hauptrolle neu. Herausgekommen ist ein ganz nett anzusehender Grusel-Streifen, der es insbesondere in den ersten beiden Dritteln schafft, eine unheimliche Atmosphäre zu verbreiten und dort auch mit dem einen oder anderen Schockeffekt aufwarten kann. Im letzten Drittel - wenn dann wirklich endgültig klar ist, dass der Hauptfigur keine Gefahr drohen wird, sondern diese vielmehr "lediglich" eine Aufgabe zu erfüllen hat - verflacht The Eye dann leider deutlich und plätschert bis zum Abspann eigentlich nur noch so dahin. Nach sehenswertem Beginn also ein eher ernüchterndes Finale. Insgesamt eine ausgesprochen unausgegorene Angelegenheit.

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David Moreau Xavier Palud Jessica Alba 2000er Remake


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SLEEPY HOLLOW


SLEEPY HOLLOW SLEEPY HOLLOW (DVD: MAWA/VCL, Deutschland)
(OT: Sleepy Hollow | Deutschland/USA 1999 | Regie: Tim Burton)


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Wir schreiben das Jahr 1799. Ichabod Crane (Johnny Depp) soll in dem kleinen Städtchen Sleey Hollow eine mysteriöse Mordserie aufklären, bei der sämtliche Opfer enthauptet aufgefunden wurden. Anfangs noch mit wissenschaftlichen Methoden daherkommend, muss Ichabod Crane schnell feststellen, dass er es hier mit Mächten zu tun hat, die mit Logik und Wissenschaft nur schwer zu erklären sind...

Tim Burton und sein Stammhauptdarsteller Johnny Depp entführen den Zuschauer in Sleepy Hollow ins Jahr 1799 und damit in ein kleines Städtchen, in dem ein kopfloser Reiter sein Unwesen treibt. Als Hauptinspirationsquelle für Burtons wundervollen Gothic-Horror-Grusler dürften dabei zahlreiche Filme der britischen Hammer Studios und auch der eine oder andere Streifen eines Mario Bava gedient haben. Sleepy Hollow zeichnet sich gleich durch mehrere Stärken aus. Neben der tollen Geschichte sind es insbesondere die großartige Besetzung (neben Johnny Depp sind bspw. noch Christina Ricci, Christopher Walken und Christopher Lee mit von der Partie), die wunderschön gruselige Atmosphäre, grandiose Settings, skurriler Humor und eine gehörige Portion Spannung, die Sleepy Hollow zu einem Highlight innerhalb Burtons Filmographie machen, der es an Höhepunkten ja nun wahrlich nicht mangelt. Einer dieser Filme, die ich mir immer wieder anschauen kann. Einfach klasse!

TRAILER:


Tim Burton Johnny Depp Christina Ricci Christopher Lee Christopher Walken 1990er Oscar Winner Oscar Nominee Rache 18. Jahrhundert


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THE SCORPION KING


THE SCORPION KING THE SCORPION KING (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: The Scorpion King | Belgien/Deutschland/USA 2002 | Regie: Chuck Russell)


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Im antiken Orient versucht der größenwahnsinnige Herrscher Memnon (Steven Brand) mit Hilfe der Vorhersagen seiner Seherin (Kelly Hu) die Weltherrschaft an sich zu reißen. Für die Anführer der letzten unabhängigen Stämme scheint der stolze Krieger Mathayus (Dwayne Johnson) die letzte Rettung im Kampf gegen Memnon zu sein...

Nachdem Dwayne “The Rock“ Johnson bereits in Stephen Sommers Die Mumie kehrt zurück als Scorpion King zu sehen war, bekam er ein Jahr später einen eigenen Film spendiert. Chuck Russells Spin-Off ist dabei eindeutig als B-Movie im edlen Gewand zu identifizieren und erzählt die Vorgeschichte des Scorpion King. Russell kümmert sich nicht großartig um eine behutsame Plot- und Charakterentwicklung, sondern kommt in dem mit einer ökonomischen Laufzeit von gut 90 Minuten ausgestatteten Film lieber gleich zur Sache. Hier regiert die Action, die Story ist da eher schmückendes Beiwerk. Und diese Action kann sich tatsächlich sehen lassen. The Scorpion King setzt voll auf Spektakel, bietet neben überzeugend choreographierten Kampfszenen auch eine gehörige Portion Spannung und Humor und schafft es dabei tatsächlich, den Zuschauer nicht mit einer zusammenhanglosen Nummernrevue zu ermüden oder zu langweilen. Hier stimmt einfach die Mischung und nachdem mir The Scorpion - als ich ihn damals kurz nach seinem Erscheinen zum ersten und bisher einzigen Mal gesehen habe - ursprünglich nicht wirklich gefallen hat, muss ich dem Streifen heute konstatieren, dass er mich überraschend gut unterhalten konnte. Und Kelly Hu in der Rolle der Seherin ist ja wohl wirklich “smoking hot“.

TRAILER:


Chuck Russell Dwayne Johnson 2000er Rache Spin-Off





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