Zum Inhalt wechseln


One Night Stands und wahre Liebe


Foto

FLUCHTWEG ST. PAULI - GROSSALARM FÜR DIE DAVIDSWACHE


FLUCHTWEG ST. PAULI - GROSSALARM FÜR DIE DAVIDSWACHE FLUCHTWEG ST. PAULI - GROSSALARM FÜR DIE DAVIDSWACHE (DVD: FilmArt/Subkultur, Deutschland)
(OT: Fluchtweg St. Pauli - Großalarm für die Davidswache | Deutschland 1971 | Regie: Wolfgang Staudte)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Noch einer dieser wunderbaren St.-Pauli-Exploiter aus längst vergangenen Tagen. Auch wenn dieser Film hier deutlich geerdeter daherkommt als beispielsweise der kurz zuvor gesehene WENN ES NACHT WIRD AUF DER REEPERBAHN oder der komplett durchgedrehte ZINKSÄRGE FÜR DIE GOLDJUNGEN, die ja auch beide die sündige Meile Hamburgs zum heimlichen Hauptdarsteller hatten und daraus ein buntes Potpourri herrlicher Unglaublichkeiten schufen.
Bei FLUCHTWEG ST. PAULI - GROSSALARM FÜR DIE DAVIDSWACHE handelt es sich dagegen um einen soliden, spannenden und gut gemachten Gangsterfilm, der auf extrem ausufernde Schauwerte verzichtet und dadurch um einiges glaubwürdiger wirkt als so manch anderer Genrevertreter aus der damaligen Zeit. Horst Frank und Heinz Reincke als Gegenspieler und ungleiches Brüderpaar überzeugen auf ganzer Linie und wie Regisseur Wolfgang Staudte hier insbesondere die Stadt Hamburg und ihren berühmt-berüchtigten Stadtteil in Szene setzt und durch diesen Lokalkolorit eine ganz eigene Stimmung erzeugt, ist einfach toll.
Es bleibt zu hoffen, dass noch mehr dieser ganz vorzüglichen Streifen eine Heimkinoauswertung erfahren. Sie hätten es verdient.

TRAILER:


Wolfgang Staudte 1970er car chase female nudity Hamburg Euro Crime


Foto

BALLERMANN 6


BALLERMANN 6 BALLERMANN 6 (DVD: Constantin, Deutschland)
(OT: Ballermann 6 | Deutschland 1997 | Regie: Gernot Roll/Tom Gerhardt)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


3 Jahre nach VOLL NORMAAAL kam die Fortsetzung BALLERMANN 6 in die deutschen Kinos, bei der Hauptdarsteller Tom Gerhardt neben Regisseur Gernot Roll die Co-Regie übernahm.
BALLERMANN 6, der im Endeffekt eine ähnliche Grundstory erzählt wie der Vorgänger - Tommie (Tom Gerhardt) zieht mal wieder den Zorn zwielichtiger Typen auf sich (war es im Vorgänger noch der Klau eines Auspuffes, ist es nun das Erschwindeln extrem günstiger Flugtickets nach Mallorca) und muss fortan versuchen mit seinem besten Kumpel Mario (Hilmi Sözer) seinen wütenden Verfolgern zu entkommen -, funktioniert nach der für Fortsetzungen fast schon obligatorischen "Höher, schneller, weiter"-Regel und versucht über die komplette Laufzeit, seinen Vorgänger in jeder Hinsicht zu übertrumpfen. Die Gags sind teilweise noch derber, noch absurder und noch bescheuerter ausgefallen, Mallorca ist als Schauplatz für das gebotene Chaos eine ganz vorzügliche Wahl und wer sich schon für VOLL NORMAAAL begeistern konnte, dürfte auch hier durchaus seinen Spaß haben. An die Klasse - wenn ich das jetzt einfach mal so nennen darf - kommt BALLERMANN 6 trotzdem nie heran. Es fehlen einfach so genial-debile Gags wie das Kommando-Spiel aus dem Vorgänger und über weite Strecken wirkt BALLERMANN 6 regelrecht konstruiert. Während VOLL NORMAAAL über 90 Minuten unbeschwerte Anarchie zelebrierte, kommt BALLERMANN 6 irgendwie bemüht und teilweise wie gewollt und nicht wirklich gekonnt rüber. Erst im Finale mit dem riesigen Sangria-Fass scheint BALLERMANN 6 wieder ganz bei sich zu sein und versprüht genau die Unbeschwertheit, die er in den Minuten zuvor leider oft hat vermissen lassen.
Vielleicht ist diese Art von Humor aber auch nicht wirklich dafür ausgelegt über 2 Filme - die ich mir noch dazu direkt hintereinander angeschaut habe - zu funktionieren.

TRAILER:


Gernot Roll Tom Gerhardt Uwe Ochsenknecht 1990er Sequel Rache


Foto

VOLL NORMAAAL


VOLL NORMAAAL VOLL NORMAAAL (DVD: VCL/Warner, Deutschland)
(OT: Voll normaaal | Deutschland 1994 | Regie: Ralf Huettner)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


VOLL NORMAAAL ist - und das sage bzw. schreibe ich mit voller Überzeugung und im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte - eine der besten Komödien, die das deutsche Kino je hervorgebracht hat. Natürlich sollte man einem gewissen Maß an Brachialhumor nicht abgeneigt sein, um diese Meinung teilen oder nachvollziehen zu können. Andernfalls dürfte man sich bei Sichtung von VOLL NORMAAAL wohl eher kopfschüttelnd und mit Grauen und Ekel abwenden.
Denn was Regisseur Ralf Huettner und seine beiden Hauptdarsteller Tom Gerhardt (in gleich drei verschiedenen Rollen) und Hilmi Sözer hier vom Stapel lassen, ist eine echte Sternstunde des Gross-Out- und Fäkal-Humors (so beginnt VOLL NORMAAAL bspw. gleich mit der Großaufnahme eines Trittes in einen riesigen Hundehaufen und zeigt sofort an, wohin die Reise in den nächsten gut 90 Minuten gehen wird), ein regelrechtes Fest des schlechten Geschmacks.
Aber selbst die derbsten Gags nutzen nichts, wenn sie nicht zünden. Ein Problem, welches Huettners Film glücklicherweise nie hat. In VOLL NORMAAAL sitzt wirklich fast jeder Gag, so doof und derb er auch sein mag, und ich konnte mich auch bei der jetzigen Sichtung (habe den Film nun nach gut 10 Jahren mal wieder gesehen) sprichwörtlich kaputtlachen. VOLL NORMAAAL ist wahrlich nicht arm an Highlights - der Auspuffklau, der Hund in der Autowerkstatt, das Crashen der Party incl. Kotzeinlage am Buffet, das Kommando-Spiel, Köln-Kalk-Verbot, usw., usf. - und Huettner gelingt es während der kompletten Laufzeit bis zum grandiosen Ende immer noch einen drauf zu setzen. Einfach herrlich!
Die spannende Frage: Was wohl Veronica Ferres heute von einem ihrer ersten Leinwandauftritte hält? Wahrscheinlich schämt sie sich in Grund und Boden. Unberechtigt, ist VOLL NORMAAAL doch insbesondere auch einer der wenigen guten Filme, in denen sie je mitgespielt hat. :D

CLIP:


Ralf Huettner Tom Gerhardt 1990er female nudity Rache


Foto

WENN ES NACHT WIRD AUF DER REEPERBAHN


WENN ES NACHT WIRD AUF DER REEPERBAHN WENN ES NACHT WIRD AUF DER REEPERBAHN (DVD: FilmArt/Subkultur, Deutschland)
(OT: Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn | Deutschland 1967 | Regie: Rolf Olsen)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Mitte/Ende der 60er Jahre begann man auch in Deutschland, echtes Genrekino zu produzieren. Die Zeit des typischen Heimatfilms neigte sich dem Ende entgegen, fortan stand u.a. harte Krimikost auf dem filmischen Speiseplan, garniert mit derben Sprüchen, nackten Leibern und viel Gewalt. WENN ES NACHT WIRD AUF DER REEPERBAHN ist einer der früheren Vertreter des deutschen Exploitationkinos und macht wahrlich keine Gefangenen. Durch einen Off-Kommentar (der teilweise ein bisschen an die sich in den Folgejahren immer größerer Beliebtheit erfreuenden Report-Filme erinnert) und eine entsprechende Hinweistafel als "Aufklärungsfilm" getarnt, "warnt" Regisseur Rolf Olsen sein Publikum vor den kriminellen Machenschaften der feinen Gesellschaft und zaubert dem heutigen Zuschauer damit ein fettes Grinsen ins Gesicht. So herrlich derb und erstaunlich zeigefreudig der Film für sein Erscheinungsjahr - 1967 - daherkommt, so sympathisch naiv ist auch diese wunderbare Schwarz/Weiß-Malerei, die Olsen mit seiner Geschichte betreibt und mit der er dem einfachen und rechtschaffenen St. Paulianer, der trotz mancher nicht ganz so legaler Machenschaften sein Herz auf dem rechten Fleck trägt, in Form des von Heinz Reincke wunderbar gespielten Kleinganoven Uwe ein kleines Denkmal setzt. WENN ES NACHT WIRD AUF DER REEPERBAHN ist Kino aus einer leider längst vergangenen Zeit. Einer Zeit, in der es auch in Deutschland noch möglich war, mit prominenten Namen (u.a. Fritz Wepper, Erik Schumann, Rudolf Schündler) besetzte Genrefilme zu drehen. Einer Zeit, in der Kino aus Deutschland noch aufregend, spannend und abwechslungsreich war. Zu schade, dass diese Zeit schon so verdammt lange vorbei ist!

TRAILER:


Rolf Olsen Rudolf Schündler 1960er female nudity Euro Crime Hamburg


Foto

AL TROPICO DEL CANCRO


AL TROPICO DEL CANCRO AL TROPICO DEL CANCRO (DVD: Camera Obscura, Deutschland)
(OT: Al tropico del cancro | Italien 1972 | Regie: Giampaolo Lomi/Edoardo Mulargia)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Ausgesprochen nett anzusehende Mischung aus Giallo und Abenteuerfilm, die dem Zuschauer das für einen Giallo so typische Verwirrspiel mit einer ganzen Armada zwielichtiger Typen aufbietet und dieses vor der exotischen Kulisse von Haiti ablaufen lässt. So wirklich spannend ist AL TROPICO DEL CANCRO leider nicht geraten, stattdessen verlassen sich die beiden Regisseure Giampaolo Lomi und Edoardo Mulargia lieber auf die Magie ihres Handlungsortes und die Souveränität ihrer Darstellerriege - schließlich befinden sich mit Anthony Steffen, Anita Strindberg, Gabriele Tinti, Umberto Raho und Stelio Candelli gleich fünf Schauspieler in der Besetzungsliste, die nicht gerade wenige Genrefilme aus "Bella Italia" mit ihrer Anwesenheit veredelt haben. So ist AL TROPICA DEL CANCRO dann auch eher ein Schaulaufen von insbesondere Steffen, Strindberg und Tinti geworden und bietet nicht viel mehr als eine Aneinanderreihung diverser Schauwerte, die hin und wieder auch die Grenzen des guten Geschmacks auszuloten versuchen. AL TROPICO DEL CANCRO ist sicher kein Highlight des Genres, ist für kurzweiligen Eskapismus aber dennoch richtig gut geeignet und punktet außerdem mit einem ausgesprochen schönen Score von Komponist Piero Umiliani und dieser einfach nur geilen Sequenz, in der die von Anita Strindberg gespielte Grace nach Drogeneinfluss zu halluzinieren beginnt.

TRAILER:


Giampaolo Lomi Edoardo Mulargia Anthony Steffen Anita Strindberg 1970er female nudity Giallo


Foto

THE MAN WITH THE IRON FISTS (Extended Cut)


THE MAN WITH THE IRON FISTS (Extended Cut) THE MAN WITH THE IRON FISTS (Extended Cut) (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: The Man with the Iron Fists | Hongkong/USA 2012 | Regie: RZA)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


RZA, seines Zeichens Mastermind des legendären Wu-Tang Clan, ist - das dürfte jeder, der sich mit seiner Musik halbwegs auskennt - begeisterter Fan des Martial-Arts-Kinos und großer Verehrer der Kung-Fu-Filme der ruhmreichen Shaw-Brothers-Studios aus Hongkong. Mit THE MAN WITH THE IRON FISTS hat sich RZA einen Jugendtraum erfüllt und seinen eigenen Kung-Fu-Film verwirklicht. Und zwar als Regisseur, Hauptdarsteller, Drehbuchautor und Komponist in Personalunion. Und er hatte ausgesprochen prominente Mitstreiter vor und hinter der Kamera. Eli Roth werkelte am Drehbuch und gehörte zum Kreis der Produzenten, Quentin Tarantino fungierte als "Presenter" und mit u.a. Russell Crowe, Lucy Liu, Rick Yune, Gordon Liu und Pam Grier konnte RZA für sein Debüt als Regisseur echte (Genrefilm-)Starpower vor der Kamera versammeln.
Herausgekommen ist ein Film, dem man zu jeder Sekunde anmerkt, dass ihn ein Mann gedreht hat, der das Genre liebt, verehrt und respektiert. THE MAN WITH THE IRON FISTS durchweht ein Hauch der Nostalgie, der Film atmet regelrecht die Luft dieser alten Shaw-Brothers-Filme aus den 70ern und verneigt sich tief vor seinen Vorbildern. Die Story um verschiedene Clans, die um eine Goldlieferung kämpfen und den stillen Außenseiter, der zwischen die Fronten gerät, könnte man durchaus als Blaupause für das Genre bezeichnen. Die Kampfchoreographien sind atemberaubend, spektakulär, begeistern mit teils herrlich derben Splattereffekten, sind einfach nur perfekt getimet und glücklicherweise so in Szene gesetzt, dass man als Zuschauer nie den Überblick verliert. Der von RZA und Howard Drossin komponierte Score ist ein Traum und die Kameraarbeit von Chan Chi-Ying ist über jeden Zweifel erhaben. Da sind nicht wenige Einstellungen dabei, die man sich am liebsten als Standbild ausdrucken und gerahmt an die Wand hängen möchte. THE MAN WITH THE IRON FISTS rockt ganz gewaltig und zeigt dabei eindrucksvoll auf, wie gelungene Genrehommagen aussehen können, wenn sie von Leuten realisiert werden, die ihre Vorbilder lieben und ernst nehmen.

TRAILER:


RZA Lucy Liu Russell Crowe Pam Grier Gordon Liu Chia-Hui Eli Roth 2010er Rache Femme fatale


Foto

THE NIGHT EVELYN CAME OUT OF THE GRAVE


THE NIGHT EVELYN CAME OUT OF THE GRAVE THE NIGHT EVELYN CAME OUT OF THE GRAVE (DVD: NoShame Films, USA)
(OT: La notte che Evelyn uscì dalla tomba | Italien 1971 | Regie: Emilio Miraglia)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Ausgesprochen gut gelungener Mix aus Giallo und Gruselfilm, in dem Regisseur Emilio Miraglia dem Zuschauer einen psychopathischen Killer als Identifikationsfigur vorsetzt.
Seit dem Tod seiner rothaarigen Ehefrau Evelyn hat der britische Adelige Lord Cunningham - großartig gespielt von Anthony Steffen - nämlich nicht mehr wirklich alle Tassen im Schrank, holt sich zur Trauerbewältigung rothaarige Stripperinnen und Prostituierte in sein halb verfallenes Schloss und bringt diese sodann um die Ecke. Erst als der Killer die blonde Gladys (Marina Malfatti) kennenlernt, sich in diese verliebt und sie schließlich heiratet, scheint er vom Ausüben seines speziellen Hobbys geheilt zu sein. Doch mit dem Einzug der neuen Frau in das Schloss scheint sich die verstorbene Ex-Gattin aus dem Jenseits zu Wort zu melden.
LA NOTTE CHE EVELYN USCÌ DALLA TOMBA beginnt als typsicher Giallo, der seine Spannung zunächst daraus zu ziehen scheint, wie und wann der verrückte Lord bei seinen Taten einen Fehler begeht und letztendlich geschnappt wird, verwandelt sich nach der Hochzeit von Cunningham und Gladys aber in einen waschechten Gruselfilm und endet durch diverse Plottwists schließlich als typischer Krimi. Regisseur Miraglia präsentiert dem Genrefan mit LA NOTTE CHE EVELYN USCÌ DALLA TOMBA einen echten Kessel Buntes. Der Streifen überzeugt durch eine gehörige Portion Sleaze, jede Menge Schauwerte (blutige Details, typische Gruselfilm-Trademarks wie wehende Vorhänge, spinnwebenverhangene Settings, nächtliche Friedhofbesuche, unheimliche Gruften und natürlich jede Menge nackter Haut), bleibt über die komplette Laufzeit spannend und begeistert das Ohr des Zuschauers auch noch mit einem dieser einfach nur faszinierenden Italo-Scores, hier aus der Feder von Komponist Bruno Nicolai stammend. Sehr schön.

TRAILER:


Emilio Miraglia Anthony Steffen 1970er female nudity Giallo


Foto

HOTEL TRANSSILVANIEN


HOTEL TRANSSILVANIEN HOTEL TRANSSILVANIEN (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Hotel Transylvania | USA 2012 | Regie: Genndy Tartakovsky)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Das titelgebende Hotel, geführt von Graf Dracula persönlich, ist der einzige Ort, an dem die Monster dieser Welt vor den ihnen feindlichen gesinnten Menschen sicher sind. Als sich alle Monster zur Feier des 118. Geburtstages von Draculas Tochter Mavis einfinden, verläuft sich zufällig auch der Teenager Jonathan in das Hotel und Dracula hat fortan alle Hände voll zu tun, um zu vertuschen, dass es tatsächlich einem Menschen gelungen ist, den Standort des Hotels herauszufinden.
HOTEL TRANSYLVANIA von Regisseur Genndy Tartakovsky steht in der Tradition ähnlicher Animationsfilme wie MONSTER HOUSE oder PARANORMAN, legt im Gegensatz zu diesen beiden "Seelenverwandten", die ja auch die eine oder andere gruselige Sequenz beherbergten, sein Hauptaugenmerk allerdings ausschließlich auf den Humor und trifft mit dieser Taktik voll ins Schwarze. HOTEL TRANSYLVANIA ist ein riesengroßer Spaß für Jung und Alt und dürfte mit seinen unzähligen Gags, seiner liebevollen Figurenzeichnung und dem immensen Detailreichtum, mit dem der Film aufwartet, das kindliche Zielpublikum ebenso begeistern wie horroraffine Erwachsene, für die es hier wirklich verdammt viel zu entdecken gibt (incl. eines herrlichen Seitenhiebs auf die TWILIGHT-Reihe). In HOTEL TRANSYLVANIA scheint sogar so viel versteckt zu sein, dass es wohl mehrere Sichtung benötigen dürfte, um wirklich alle kleinen Details aufzufinden. Toll!

TRAILER:


Genndy Tartakovsky Adam Sandler Kevin James Steve Buscemi 2010er Vampir Werwolf Zombie


Foto

CASUS KIRAN


CASUS KIRAN CASUS KIRAN (DVD: Onar Films, Griechenland)
(OT: Casus Kiran | Türkei 1968 | Regie: Yilmaz Atadeniz)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


So was nennt man dann wohl eine komplett irrsinnige Achterbahnfahrt. In CASUS KIRAN macht sich ein maskierter Superheld mit einem attraktiven weiblichen Sidekick auf Verbrecherjagd und versucht als titelgebender "Spy Smasher" eine gefährliche Gangsterorganisation zu zerstören, die vom mysteriösen "The Mask" geleitet wird, der sein Gesicht hinter einer Serviette verbirgt, in die er zwei Augenschlitze geschnitten hat (!!!).
Regisseur Yilmaz Atadeniz inszeniert die Jagd auf "The Mask" als wilde Abfolge von Schlägerein, Schießereien und Verfolgungsjagden. Der Begriff "Location Hopping" bekommt in CASUS KIRAN dabei eine komplett neue Bedeutung. Atadeniz hat in seine gut 67 Minuten, die CASUS KIRAN in der vorliegenden Version (noch) dauert, Action und Schauwerte am laufenden Band gepackt, die locker für drei oder vier Filme reichen könnten. Hier von einer rasanten Inszenierung zu sprechen wäre maßlos untertrieben. CASUS KIRAN raubt einem als Zuschauer regelrecht den Atem und ist ein Paradebeispiel für durchgedrehtes Exploitationkino aus der Türkei. Bei einem Film wie diesem schlägt das Herz des Trash-Liebhabers in mir nicht nur eine Stufe höher. Einfach herrlich! :love:
Wobei es natürlich nicht auszuschließen ist, dass die mir vorliegende Fassung nicht mehr ganz vollständig und ein Teil der vermittelten Rasanz auch darauf zurückzuführen ist. Zahlreiche Jump Cuts und teils auch zu abenteuerliche Szenenwechsel lassen definitiv darauf schließen. Da für die DVD-Veröffentlichung die letzten noch existierenden Elemente gerettet und halbwegs restauriert werden konnten, muss man allerdings froh sein, dass man diesen Film überhaupt noch zu Gesicht bekommen kann. Ohne den unermüdlichen Einsatz des leider viel zu jung verstorbenen Bill Barounis und seines nicht mehr existierenden Ein-Mann-Labels Onar Films wäre CASUS KIRAN - und wahrscheinlich auch eine Handvoll weiterer Exploitationfilme aus der Türkei - wohl für immer verloren gegangen.

TRAILER:


Yilmaz Atadeniz 1960er Turksploitation car chase


Foto

CRIMINAL WOMAN: KILLING MELODY


CRIMINAL WOMAN: KILLING MELODY CRIMINAL WOMAN: KILLING MELODY (DVD: Panik House, USA)
(OT: Zenka onna: koroshi-bushi | Japan 1973 | Regie: Atsushi Mihori)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Das Tōei-Logo, danach eine Nachtclubsequenz, in der extatische Leiber zu hypnotisch-psychedelischer Musik tanzen. Im Hintergrund eine junge Frau, die gleich für gehörige Aufruhr sorgen wird. So startet ZENKA ONNA: KOROSHI-BUSHI und Regisseur Atsushi Mihori hatte mich bereits nach diesem fulminanten Start vollkommen für sich und seinen Film gewonnen.
Mihori erzählt die Geschichte der jungen Maki (Reiko Ike), die den Tod ihres Vaters rächen will - koste es, was es wolle. Nach einem Gefängnisaufenthalt - eben wegen der Anfangssequenz im Nachtclub - tut sie sich mit drei Mitgefangenen zusammen und beginnt damit, zwei Yakuza-Clans gegeneinander auszuspielen um letztendlich an den Mann heranzukommen, der einst für den Tod ihres Vaters verantwortlich gewesen ist.
Regisseur Mihori inszeniert Makis Rachefeldzug als wilden Ritt, der dem Zuschauer kaum Zeit zum Verschnaufen lässt. In ZENKA ONNA: KOROSHI-BUSHI ist wirlich alles geboten, was man sich von komplett aus dem Ruder laufender Exploitation aus Japan so erwarten kann. Schießereien, Explosionen, Catfights, viel Blut, viel nackte Haut, usw., usf.; mit Reiko Ike in der Hauptrolle und der einfach nur betörend schönen Miki Sugimoto sind außerdem zwei der wichtigsten Darstellerinnen des "Pinky Violence"-Subgenres mit von der Partie und natürlich sind es neben den ganzen Schauwerten, die Mihori hier aufbietet insbesondere diese beiden Damen, die ganz entscheidend dafür sorgen, dass ZENKA ONNA: KOROSHI-BUSHI ein echtes Exploitation-Schmankerl geworden ist. Geil!

TRAILER:


Atsushi Mihori Reiko Ike Miki Sugimoto 1970er female nudity Toei Rache Pink Eiga


Foto

LOST - STAFFEL 5


LOST - STAFFEL 5 LOST - STAFFEL 5 (Blu-ray: Touchstone/Buena Vista, Deutschland)
(OT: Lost: Season 5 | USA 2009 | Idee: J.J. Abrams/Jeffrey Lieber/Damon Lindelof)


Infos zur Serie:
IMDB
OFDB


Das Interessanteste an dieser fünften Staffel von LOST ist, zu beobachten, wie die Macher es tatsächlich geschafft haben, eine in den ersten beiden Staffeln wirklich richtig gute Serie mittlerweile qualitativ komplett gegen die Wand zu fahren. Eignete sich bereits die vierte Staffel nur noch zum Berieseln lassen, ist Staffel Nr. 5 nicht mal mehr dafür geeignet. LOST entwickelt sich für mich von Folge zu Folge immer mehr zu einem echten Ärgernis und es hat eine gefühlte halbe Ewigkeit gedauert, bis ich mich durch diese Staffel nun endlich durchgekämpft habe. Die ersten paar Folgen waren noch ganz in Ordnung, aber insbesondere zum Ende dieser Staffel wurde die Episoden zäh wie Kaugummi. Die zu Beginn der Serie noch so sorgfältig aufgebauten Charaktere? Die Gänsehaut verursachende Spannung? Die tolle Mystery-Atmosphäre? Es ist wirklich nichts mehr von dem vorhanden, wodurch sich LOST in den ersten beiden Staffeln ausgezeichnet hat. Stattdessen herrscht gepflegte Langeweile, die Handlung - die man mittlerweile einfach nur noch als absurd, plan-, konzept- und substanzlos sowie überkonstruiert bezeichnen kann - könnte egaler nicht sein und all die Antworten auf all die Fragen, die LOST bisher aufgeworfen hat, will man überhaupt nicht mehr haben. Einzig mein Komplettierungswahn wird dazu führen, dass ich mich auch noch durch die sechste und glücklicherweise letzte Staffel dieses riesengroßen Ballons heißer Luft quälen werde.

TRAILER:


J.J. Abrams Jeffrey Lieber Damon Lindelof Michelle Rodriguez Cheech Marin 2000er


Foto

PLANET DER AFFEN: PREVOLUTION


PLANET DER AFFEN: PREVOLUTION PLANET DER AFFEN: PREVOLUTION (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Rise of the Planet of the Apes | USA 2011 | Regie: Rupert Wyatt)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


RISE OF THE PLANET OF THE APES funktioniert als Prequel zu der im Jahr 1968 gestarteten Saga rund um den Planeten der Affen und beweist auf vortreffliche Art und Weise, dass großes Blockbusterkino auch richtig anspruchsvoll um die Ecke kommen kann.
Regisseur Rupert Wyatt erzählt die Geschichte des Schimpansen Caesar auf absolut packende und spannende Art und Weise und schafft dabei das Kunststück, eine komplett im Rechner entstandene Figur (auch wenn Gollum-Darsteller Andy Serkis ihr die Mimik und Bewegungen geliehen hat) zum Sympathieträger eines ganzen Films werden zu lassen. Überhaupt interessiert sich Wyatt viel mehr für seine tierischen Charaktere als für seine menschlichen Figuren. Die spielen - auch wenn sie mit u.a. John Lithgow und Brian Cox großartig besetzt sind - dann doch eher die zweite Geige und auch die Charakterzeichnung der Menschen ist zuweilen etwas arg klischeehaft geraten. Darüber sollte man jedoch ebenso hinwegsehen können wie über das eine oder andere kleinere Logikloch wenn man seinen Spaß an RISE OF THE PLANET OF THE APES haben will. Insbesondere in punkto Spannungsaufbau und Storyentwicklung gibt es an RISE OF THE PLANET OF THE APES in meinen Augen nicht wirklich etwas auszusetzen. Vor allem dieser langsame Aufbau der Geschichte, der sich am Ende in einem wahrlich spektakulären Finale entlädt und dem Zuschauer eine Katharsis der besonderen Art beschert (es ist tatsächlich eine Erlösung zu sehen, dass die Affen in der Freiheit angelangt sind und sich gleichzeitig der für die Menschheit tödliche Virus über den ganzen Globus verbreitet) ist einfach nur toll und hat dazu geführt, dass mich Wyatts Film absolut in seinen Bann gezogen hat. Und dann noch ein Wort zu den Effekten: wenn CGI-Einsatz immer so aussehen würde wie in diesem Film hier, hätte ich keinerlei Probleme mehr mit Effekten aus dem Rechner. Aus technischer Hinsicht kann man für RISE OF THE PLANET OF THE APES nur ein Wort finden: Perfekt!!!

TRAILER:


Rupert Wyatt 2010er Oscar Nominee Prequel Nahe Zukunft San Francisco


Foto

FORCED VENGEANCE


FORCED VENGEANCE FORCED VENGEANCE (DVD: Warner, USA)
(OT: Forced Vengeance | USA 1982 | Regie: James Fargo)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


FORCED VENGEANCE ist der letzte Film aus Norris' früher Phase - bevor er schließlich seinen großen Durchbruch mit LONE WOLF MCQUADE schaffte - und erzählt auf irgendwie komische Art und Weise eine ziemlich geradlinige Rachegeschichte incl. Jagd/Flucht-Szenario, durch die sich Chuck Norris mit gefühlten 2,5 Gesichtsausdrücken "schauspielert" und prügelt. Komisch aus dem Grund, weil in FORCED VENGEANCE eigentlich immer etwas geboten ist, der Film aber dennoch - und insbesondere im Vergleich zu späteren Norris-Vehikeln wie INVASION U.S.A. oder MISSING IN ACTION - komplett unspektakulär und fast schon ruhig inszeniert wirkt. Vielleicht liegt das auch am Handlungsort Hongkong, der mit seinem fernöstlichen Flair, seiner Exotik und Romantik - auch in Verbindung mit William Goldsteins Score - eine gewisse beruhigende Wirkung auf den Zuschauer ausübt. Vielleicht liegt es aber auch einfach an der Tatsache, dass FORCED VENGEANCE noch nicht so "over the top" ist wie Norris' spätere Filme, die diversen Kampf- und Actionszenen - trotz einiger toller Einfälle von Regisseur James Fargo - oft nicht wirklich gut choreographiert wirken und die durchaus vorhandenen Härten durch den immer wieder vorhandenen Humor (auch wenn dieser - insbesondere in den Voice-Over-Sequenzen von Norris - manchmal etwas arg unfreiwillig zu sein scheint) nicht wirklich ihre volle Wirkung entfalten können. So wirkt FORCED VENGEANCE oft etwas unausgegoren, dem Unterhaltungswert des Streifens schadet das aber keineswegs. FORCED VENGEANCE ist sicher ziemlich weit davon entfernt, ein guter Film zu sein, macht aber verdammt viel Spaß und wird jedem Freund des 80er-Jahre-Actionfilms hiermit wärmstens empfohlen.

TRAILER:


James Fargo Chuck Norris Tony Leung Chiu-Wai 1980er Hongkong female nudity


Foto

ROTER DRACHE


ROTER DRACHE ROTER DRACHE (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Red Dragon | Deutschland/USA 2002 | Regie: Brett Ratner)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Nur ein Jahr nach HANNIBAL kam mit RED DRAGON die nächste Hannibal-Lecter-Verfilmung in die Kinos. RED DRAGON ist die Zelluloid-Version des ersten Lecter-Romans und funktioniert somit als Prequel zu THE SILENCE OF THE LAMBS und HANNIBAL. Brett Ratner hat in seinen Film jedoch mit zwei großen Problemen zu kämpfen. Da wäre vor allem die Tatsache zu nennen, dass er einer Nebenfigur - denn viel mehr ist Lecter im ersten Buch nicht - viel zu viel Platz einräumen muss (schließlich lechzte die Fangemeinde nach mehr Anthony Hopkins, der den Hannibal wieder gewohnt souverän verkörpert) und dadurch die Spannung hinsichtlich des eigentlichen Thrillerplots doch sichtlich zu leiden hat. So sind dann auch die Szenen mit Hannibal Lecter nicht viel mehr als ein lauer Aufguss ähnlicher Sequenzen aus THE SILENCE OF THE LAMBS und können auch nie ansatzweise so faszinieren, wie sie es in Demmes Film getan haben. Das zweite große Problem von Regisseur Ratner ist die Remake-Problematik. Auch wenn es viele (natürlich nicht hier, sondern draußen in der Welt der Gelegenheitskucker) nicht wissen, RED DRAGON ist ein Remake, denn Harris' Buch wurde bereits im Jahr 1986 von Regisseur Michael Mann unter dem Titel MANHUNTER verfilmt. Damals noch mit Brian Cox in der Rolle des Hannibal und William Petersen als FBI-Ermittler Will Graham. Und Michael Mann hatte damals halt nicht das Problem, eine Nebenrolle unnötig aufblasen zu müssen und drehte mit MANHUNTER einen der in meinen Augen besten Thriller der 80er Jahre. Eine Hypothek, die Brett Ratner nicht ansatzweise erfüllen kann. Was RED DRAGON am Ende des Tages davor rettet, zu biederer Durchschnittsware zu verkommen, ist seine Besetzung. Mit Schauspielern wie Anthony Hopkins, Edward Norton, Harvey Keitel, Ralph Fiennes, Philip Seymour Hoffman, Mary-Louise Parker, Emily Watson und Bill Duke in größeren und kleineren Rollen ist RED DRAGON exquisit besetzt und als Regisseur kann man mit solchen Größen vor der Kamera wahrscheinlich gar keinen schlechten Film drehen. RED DRAGON ist zwar kein außergewöhnlicher Film wie THE SILENCE OF THE LAMBS oder MANHUNTER, aber doch ein guter und solider Thriller geworden. Nicht mehr und nicht weniger.

TRAILER:


Brett Ratner Anthony Hopkins Edward Norton Ralph Fiennes Harvey Keitel Philip Seymour Hoffman Prequel 2000er Remake female nudity 80er Jahre Chicago


Foto

THE LAST CHASE


THE LAST CHASE THE LAST CHASE (DVD: Code Red, USA)
(OT: The Last Chase | Kanada/USA 1981 | Regie: Martyn Burke)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


In THE LAST CHASE versucht der ehemalige Rennfahrer Franklyn Hart (Lee Majors) gemeinsam mit einem Internatsschüler (Chris Makepeace) im letzten Fahrzeug, welches sich noch im Privateigentum befindet, in einer Fahrt quer durch Amerika in den freien Staat von Kalifornien zu gelangen und soll mit allen Mitteln daran gehindert werden, sein Ziel zu erreichen.
Entstanden zur Zeit der zweiten Ölkrise Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre ist THE LAST CHASE von Regisseur und Co-Autor Martyn Burke in allererster Linie natürlich eine dystopische Zukunftsvision einer Welt, in der der Rohstoff Öl nur noch der Regierung zur Verfügung steht und die Bevölkerung der "privaten" Mobilität vollends beraubt wurde. THE LAST CHASE ist aber auch ein Plädoyer für Freiheit, denn um nichts anderes geht es dem Hauptcharakter dieser Geschichte, die von Burke in einer Mischung aus Drama, Road Movie und Carsploitation erzählt wird. In seinen besten Momenten erinnert THE LAST CHASE dann auch ein kleines bisschen an eine post-apokalyptische Version des grandiosen VANISHING POINT.
Doch leider sind echte Highlights in Burkes Film ziemliche Mangelware und das ist für den Unterhaltungswert eines B-Movies, welches ja gerade von seinen Schauwerten zu leben hat, natürlich pures Gift. Die Handlung plätschert über die komplette Laufzeit nur so vor sich hin und dem ganzen Film fehlt es einfach an Dynamik und Rasanz. Die Tatsache, dass keinerlei Autos mehr existieren und Franklyn Hart in seinem Rennen mit dem Ziel Kalifornien so keine Gegner auf der Straße hat, sondern stattdessen von einem alten Kampfjet gestoppt werden soll, raubt THE LAST CHASE zusätzlich die Spannung und lässt den ganzen Verlauf der Flucht in die Freiheit doch ziemlich unglaubwürdig erscheinen. So bleibt am Ende lediglich eine interessante Idee übrig, die leider in einer absolut mittelmäßigen Genreproduktion verwurstet wurde.

TRAILER:


Martyn Burke Lee Majors 1980er car chase Dystopie Carsploitation Nahe Zukunft Crown International Pictures


Foto

PROJECT X (Extended Cut)


PROJECT X (Extended Cut) :love: PROJECT X (Extended Cut) :love: (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Project X | USA 2012 | Regie: Nima Nourizadeh)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Von THE HANGOVER-Regisseur Todd Phillips produziert, ist PROJECT X vielleicht tatsächlich eine der besten Komödien die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Ich habe zeitweise fast Tränen gelacht.
Praktisch komplett mit Handkamera im "Found Footage"-Stil gedreht (auch wenn dieser Stil nicht konsequent umgesetzt wird, da es insbesondere während des Verlaufs der Fete doch immer wieder Einstellungen zu sehen gibt, die zwar mit Handkamera gedreht sind, aber definitiv nicht zum "Found Footage"-Stil passen) und von der größten Haupt- bis zur kleinsten Nebenrolle ausschließlich mit unbekannten Gesichtern besetzt, ist man als Zuschauer in PROJECT X mittendrin statt nur dabei und wird Zeuge, wie eine als "normale" Geburtstagsparty geplante Fete langsam aber sicher vollkommen außer Kontrolle gerät. PROJECT X konfrontiert den Betrachter mit einer ganzen Armada von Unglaublichkeiten, steigert sich praktisch von Minute zu Minute mehr und mündet in einem schier unfassbaren Finale. Die größte Stärke des Films ist dabei die Tatsache, dass der Verlauf des Plots bzw. der Party - trotz aller Unglaublichkeiten - immer plausibel und glaubwürdig erscheint und aufgrund des halbdokumentarischen Stils, in dem PROJECT X gedreht ist, vollkommen selbstverständlich wirkt.
PROJECT X läuft vor denkwürdigen Szenen fast über und ist für mich persönlich die (Komödien-)Entdeckung des Jahres. Nur zwei meiner persönlichen Highlights des Films (ohne zu viel verraten zu wollen): der Hund in der Hüpfburg und der Kleinwüchsige im Ofen.
Fucking awesome!

TRAILER:


Nima Nourizadeh 2010er female nudity Teensploitation


Foto

DIE SCHLÜMPFE


DIE SCHLÜMPFE DIE SCHLÜMPFE (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: The Smurfs | USA 2011 | Regie: Raja Gosnell)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


35 Jahre nach ihrem ersten Leinwandabenteuer und 30 Jahre nach dem Start der Serie bekommen die Schlümpfe ihren zweiten Kinofilm spendiert in dem sie sich nicht nur wagemutig durch New York kämpfen, sondern auch noch das Leben von Hauptdarsteller Neil Patrick Harris gehörig auf den Kopf stellen.
THE SMURFS von Regisseur Raja Gosnell bietet kindgerechte Unterhaltung, die bei der anvisierten Zielgruppe definitiv für große Augen sorgen dürfte. In dem ziemlich rasant inszenierten Film ist eigentlich immer was geboten - über die für einen Kinderfilm fast schon episch zu nennende Laufzeit von gut 100 Minuten schleichen sich praktisch keine Längen ein -, die Gags dürften für die anvisierte Zielgruppe richtig gut funktionieren und lassen ab und an auch das erwachsene Publikum ein bisschen schmunzeln. Anders als bei einer Vielzahl der Animationsfilme aus den letzten Jahren, die eigentlich immer auch eine erwachsene Zielgruppe ansprechen, gibt es bei THE SMURFS jedoch nicht sonderlich viel für ein erwachsenes Publikum zu entdecken. Ein paar Filmzitate (beispielsweise eine nette Hommage an Wilders THE SEVEN YEAR ITCH) und Neil Patrick Harris, den man sich eigentlich immer anschauen kann. Das war es dann auch schon. Hätte mir da schon ein bisschen mehr erhofft. Allerdings relativiert sich diese Erwartungshaltung nach einem kurzen Blick auf die Filmographie des Regisseurs. Schaut man sich nämlich die bisherigen Regie-Credits von Gosnell mit Filmen wie HOME ALONE 3, BIG MOMMA’S HOUSE oder BEVERLY HILLS CHIHUAHUA an, dürfte einem sehr schnell klar sein, dass THE SMURFS nicht viel mehr als kindgerechte Unterhaltung bieten kann.

TRAILER:


Raja Gosnell 2010er New York Remake


Foto

THE LITTLE GIRL WHO LIVES DOWN THE LANE


THE LITTLE GIRL WHO LIVES DOWN THE LANE THE LITTLE GIRL WHO LIVES DOWN THE LANE (DVD: MGM/Sony, USA)
(OT: The Little Girl Who Lives Down the Lane | Frankreich/Kanada 1976 | Regie: Nicolas Gessner)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Faszinierende Mischung aus Drama, Liebesgeschichte, Horrorthriller und Psychogramm über ein junges Mädchen, welches - zumindest angeblich - allein mit ihrem Vater in einem großen Haus außerhalb einer Kleinstadt lebt und aufgrund der Tatsache, dass noch kein Mensch je ihren Vater zu Gesicht bekam, das Misstrauen der Bevölkerung der kleinen Stadt - in Gestalt ihrer neugierigen Vermieterin und deren schmierigen Sohnes - auf sich zieht und drastische Schritte unternimmt, um ihre Privatsphäre zu schützen.
Regisseur Nicolas Gessner vermischt gekonnt verschiedene Genreelemente zu einem großen Ganzen, verbindet schwarzen Humor mit einfühlsamen Sequenzen und überrascht im nächsten Augenblick wieder mit unheimlicher Gruselatmosphäre. Dass THE LITTLE GIRL WHO LIVES DOWN THE LANE so gut funktioniert liegt natürlich in erster Linie an Gessners wirklich großartig agierender Hauptdarstellerin - der zum Zeitpunkt des Filmdrehs gerade mal 13 Jahre alten Jodie Foster (die zuvor schon in Scorseses TAXI DRIVER brillierte und eine Oscar-Nominierung für ihre Leistung an der Seite von Robert De Niro einheimste) -, der es mit einer unfassbaren Leichtigkeit gelingt, praktisch den ganzen Film alleine zu tragen. Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen Film gesehen zu haben, der von einer noch so jungen Schauspielerin dermaßen geprägt wurde. Ein weiterer Pluspunkt in dem fast schon kammerspielartig inszenierten Streifen ist Martin Sheen, der einen herrlich fiesen und schmierigen Bösewicht abgibt und der in jeder seiner Szenen eine fast schon Gänsehaut verursachende Bedrohung ausstrahlt. Ja, THE LITTLE GIRL WHO LIVES DOWN THE LANE ist schon ziemlich beeindruckend.

TRAILER:


Nicolas Gessner Jodie Foster Martin Sheen 1970er female nudity American International Canuxploitation


Foto

MAX PAYNE (Director's Cut)


MAX PAYNE (Director's Cut) MAX PAYNE (Director's Cut) (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Max Payne | Kanada/USA 2008 | Regie: John Moore)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Durchaus brauchbare Videospielverfilmung von Regisseur John Moore, die zunächst zwar daran krankt etwas planlos und konfus zu wirken, zum richtigen Zeitpunkt aber doch noch die Kurve kriegt und bis zum spektakulären Finale dann auch bestens unterhalten kann. Wobei ich, da ich das Spiel nicht kenne, natürlich nicht wirklich gut einschätzen kann, ob die Vorlage adäquat umgesetzt wurde. Das sollen die Zocker selbst beurteilen.
Mir hat an MAX PAYNE vor allem die Atmosphäre und Stimmung gefallen, die John Moore langsam entwickelt und mit der er es hinbekommt, seine doch recht herkömmliche Rachegeschichte interessant und kurzweilig an den Mann zu bringen. Ja, diese Mischung aus Videoclip-Optik und Film-Noir-Ästhetik mit ihrem ständigen Hang zu Melancholie und Mystery hatte schon was. Auch die Actionszenen, anfangs noch sehr verhalten inszeniert, zum Ende hin immer intensiver werdend, konnten mich absolut überzeugen. Da waren schon ein paar wirklich grandiose Shoot-Out-Sequenzen dabei und Hauptdarsteller Mark Wahlberg konnte so einige Male unter Beweis stellen, dass er sich in diesem Genre pudelwohl zu fühlen scheint. Die weitere Besetzung des Films konnte sich mit Schauspieler/innen wie Mila Kunis, Beau Bridges, Donal Logue, Ludacris und Chris O'Donnell außerdem absolut sehen lassen und da ich persönlich mit keiner großartigen Erwartungshaltung an MAX PAYNE herangetreten bin, hat mich Moores Streifen durchaus positiv überraschen können.

TRAILER:


John Moore Mark Wahlberg Mila Kunis 2000er New York Rache female nudity


Foto

CHUNGKING EXPRESS


CHUNGKING EXPRESS CHUNGKING EXPRESS (DVD: Kinowelt/Arthaus, Deutschland)
(OT: Chung Hing sam lam | Hongkong 1994 | Regie: Wong Kar-Wai)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Zwei Geschichten über zwei Polizisten, die jeweils von ihrer Partnerin verlassen wurden und nun ihren Liebeskummer verarbeiten müssen.
Konnte mich die erste, kürzere Episode noch nicht so wirklich fesseln, hat mich Episode Nr. 2 - der glücklicherweise der Großteil der Laufzeit eingeräumt wird - regelrecht weggeblasen. Ich habe selten einen Film erlebt, der dem Zuschauer eine so perfekte Mischung aus purer Melancholie und herzerfrischender Lebensfreude präsentiert wie in diesen letzten 70 Minuten von CHUNG HING SAM LAM. Regisseur Wong Kar-Wai ist dank Handkameraeinsatz hautnah an seinen Protagonisten dran, nimmt den Zuschauer durch Verwendung schneller Schnitte und dem Einsatz betörend schöner Farbpaletten regelrecht in Gefangenschaft und katapultiert ihn mitten hinein in das pulsierende Hongkong und in die Wohnung von Cop 663, die von der einfach nur zauberhaften Faye immer wieder in kleinen Nuancen verändert wird und die dem todtraurigen Polizisten so wieder einen Hauch an Hoffnung und Lebensfreude zurückgibt. Tony Leung Chiu-Wai als Polizist und Faye Wong als Faye spielen ihre Rollen einfach nur grandios und man möchte gar nicht mehr raus aus ihrer kleinen Welt inmitten der hektischen Großstadt. CHUNG HING SAM LAM ist richtig, richtig toll. Kino zum Wohlfühlen, das sich für immer im Gedächtnis einbrennen wird. Allein schon wegen der Tatsache, dass ich wohl nie mehr in meinem Leben "California Dreamin'" von The Mamas and the Papas hören kann, ohne vor meinem geistigen Auge die bezaubernde Faye Wong durch den Imbiss tanzen zu sehen.

TRAILER:


Wong Kar-Wai Tony Leung Chiu-Wai 1990er Hongkong


Foto

SHANGHAI BABY


SHANGHAI BABY SHANGHAI BABY (DVD: Delta Pictures, Italien)
(OT: Shanghai Baby | Deutschland 2007 | Regie: Berengar Pfahl)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Etwas arg krude Mischung aus Drama und Love Story, in der eine junge Schriftstellerin versucht, ihren ersten Roman zu schreiben und während ihrer Recherche hierzu in ein fast schon zerstörerisches Beziehungsgeflecht gerät.
SHANGHAI BABY basiert auf dem gleichnamigen "Skandal"-Roman der chinesischen Schriftstellerin Zhou Wei Hui (das Buch wurde in China kurz nach seiner Veröffentlichung im Jahr 1999 verboten und öffentlich verbrannt, eine Tatsache, die nun nicht wirklich viel über die Skandalträchtigkeit des Stoffes auszusagen vermag) und ich will - getreu dem Motto "Im Zweifel für den Angeklagten" - einfach mal hoffen, dass es an der mir nicht bekannten Vorlage liegt, dass Pfahls Film ziemlich planlos wirkt. Der ganzen Story fehlt es in meinen Augen einfach an Substanz, die Charaktere bleiben dem Zuschauer über die komplette Laufzeit fremd und so tut SHANGHAI BABY vor allem eines: über die komplette Laufzeit - unter Präsentation des einen oder anderen Schauwertes - gemütlich vor sich hinplätschern. Die seltsame Mischung aus exotischer Kulisse, steriler TV-Optik und extrem unterkühlter Atmosphäre leistet ihr Übriges, den Zuschauer stets schön auf Distanz zu halten. Wenn das die Intention von Regisseur Berengar Pfahl gewesen sein sollte, dann hat er diese tatsächlich mit Bravour umgesetzt.
Sehenswert ist SHANGHAI BABY eigentlich nur wegen der verführerischen Bai Ling, die mit der Rolle der Coco mal eine echte Hauptrolle abbekommen hat - auch wenn dies fast unter Ausschluss der Weltöffentlichkeit passiert ist; ein echter Kinostart wurde der deutschen Produktion nur in Italien spendiert, ansonsten erblickte SHANGHAI BABY lediglich beim Filmfestival in Cannes und beim Asia Filmfest in München das Licht der Leinwände und wurde meines Wissens bisher ausschließlich in Italien auf DVD veröffentlicht - und die es mit ihrer ganz eigenen, nämlich wilden und auch irgendwie exzentrischen Art tatsächlich schafft, eine gewisse Anziehungskraft auszuüben, der man sich nur schwer entziehen kann.

TRAILER:


Berengar Pfahl Bai Ling 2000er female nudity Berlin


Foto

SKYFALL


SKYFALL SKYFALL (Blu-ray: MGM/20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Skyfall | Großbritannien/USA 2012 | Regie: Sam Mendes)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Mit CASINO ROYALE und Daniel Craig als neuen Bond-Darsteller zogen die Macher im Jahr 2006 die Notbremse und verhalfen dem Franchise zu einem sicher streitbaren, aber auch dringend notwendigem Reboot. Doch die Ernüchterung folgte 2 Jahre später mit QUANTUM OF SOLACE, einem ganz vorzüglichen Actionfilm, der allerdings nicht mehr wirklich als Bond-Film zu identifizieren war. In QUANTUM OF SOLACE hätte der Hauptcharakter auch Jason Bourne heißen können und keinen Menschen hätte es gewundert.
Nun also SKYFALL, der dritte Auftritt von Daniel Craig in der Rolle des britischen Agenten, und mit dem unmittelbaren Vorgänger im Hinterkopf hatte ich doch meine Bedenken, ob die Reihe noch mal die Kurve kriegen kann. Diese Bedenken stellten sich zum Glück als weitestgehend unbegründet heraus. Zwar gibt es auch in SKYFALL Licht und Schatten, die positiven Seiten überwiegen aber ganz klar. Eigentlich gibt es für mich persönlich nur zwei Gründe zur Kritik: zum einen Javier Bardem als Bösewicht, der mich in dieser Rolle überhaupt nicht überzeugen konnte (die Figur war viel zu überzeichnet angelegt und Bardems ständiges Overacting hat überhaupt nicht zum ansonsten recht ernsten Tonfall des Films gepasst) und zum anderen die praktisch völlige Abwesenheit eines klassischen Bondgirls (weder Naomie Harris als Eve noch Bérénice Marlohe als Severine können diese Rolle ausfüllen; und ein Bond-Film ohne echtes Bond-Girl geht eigentlich gar nicht). Auf der Haben-Seite stehen dafür eine unfassbar gute Pre-Credits-Sequenz, die nicht mehr und nicht weniger als "Bond pur" ist und bei deren Sichtung man sofort weiß, dass man in den nächsten 2 Stunden einen Bond-Film zu sehen bekommt. Und auch die Tatsache, dass mit Ben Whishaw ein neuer Q installiert wurde und auch das eine oder andere kleinere Gadget seinen Weg in den Film gefunden hat, hat mich positiv überrascht. Der Plot von SKYFALL ist zudem ausgesprochen spannend geraten und Regisseur Sam Mendes hat seine vereinzelten Action-Set-Pieces richtig gut platziert. Großartig die Sequenz während der Anhörung von M, toll die Verfolgungsjagd durch die U-Bahn-Stationen und einfach nur spektakulär das explosive Finale. Weitere Pluspunkte: das typische Bond-Flair und diese gewisse Leichtigkeit in der Inszenierung, die auch in CASINO ROYALE trotz aller Ernsthaftigkeit noch vorhanden waren und die QUANTUM OF SOLACE vollkommen vermissen hat lassen, kehren in SKYFALL langsam aber sicher zurück. Die zum 50-jährigen Jubiläum der Reihe eingefügten Referenzen an diverse frühere Bond-Abenteuer (u.a. gibt es ein Wiedersehen mit dem Aston Martin aus GOLDFINGER) fand ich absolut gelungen, Adeles Titelsong ist einer der besten Bondsongs aller Zeiten und diese letzte Minute vor dem Abspann schürt unglaubliche Vorfreude auf das, was da in Zukunft noch so kommen mag. Ja, ich bin schon ziemlich begeistert von SKYFALL.

TRAILER:


Sam Mendes Daniel Craig Javier Bardem Ralph Fiennes 2010er Oscar Winner Oscar Nominee car chase London Sequel Rache


Foto

SCUOLA GUIDA


SCUOLA GUIDA SCUOLA GUIDA (DVD: Koch Media, Italien)
(OT: Moving Violations | USA 1985 | Regie: Neal Israel)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


MOVING VIOLATIONS ist nicht mehr und nicht weniger als purer Eskapismus aus den 80er Jahren. Neal Israels Komödie schwimmt ganz eindeutig im Fahrwasser von POLICE ACADEMY und präsentiert eine Horde von Verkehrssündern, die bei fiesen Ausbildern versuchen müssen, ihre Führerscheine und Fahrzeuge wieder zu erlangen. Die Parallelen zu POLICE ACADEMY sind wirklich überdeutlich und nicht von der Hand zu weisen. Und auch wenig verwunderlich, wenn man einen Blick auf die Credits wirft. Regisseur und Drehbuchautor Neal Israel war ein Jahr vor diesem Film nämlich nicht nur für Regie und Drehbuch des grandiosen BACHELOR PARTY verantwortlich, sondern verfasste auch das Skript zum Auftakt der Reihe um die chaotischen Polizisten. Die Gagdichte in MOVING VIOLATIONS ist zwar nicht ganz so hoch wie im Auftaktfilm der POLICE ACADEMY-Reihe, kann sich aber immer noch sehen lassen und bietet vor allem einige grandiose Slapsticksequenzen, bei denen man auch heute noch Gefahr läuft, vor lauter Lachen von der heimischen Couch zu kugeln. Insbesondere die Szenen mit der fast blinden älteren Dame sind einfach nur zum Schreien komisch. Ansonsten ist das hier natürlich alles andere als anspruchsvolle Unterhaltung und ausschließlich dazu geeignet, für gut 90 Minuten in eine infantile Welt diverser Albernheiten abzutauchen und einfach mal den Alltagsstress hinter sich zu lassen.

TRAILER:


Neal Israel 1980er car chase Los Angeles


Foto

FRANKENWEENIE


FRANKENWEENIE FRANKENWEENIE (Blu-ray: Disney, Großbritannien)
(OT: Frankenweenie | USA 2012 | Regie: Tim Burton)

Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Regisseur Tim Burton beackert erneut sein Lieblingsthema und recycled sich dabei selbst. FRANKENWEENIE ist ein auf Spielfilmlänge gestrecktes Remake seines eigenen Realkurzfilms aus dem Jahr 1984 und so etwas wie die PET SEMATARY-Variante der klassischen FRANKENSTEIN-Geschichte. Burtons Handschrift ist in dem im Stop-Motion-Verfahren gedrehten Puppen-Animationsfilm dabei zu jeder Sekunde zu erkennen. Das fängt beim Design der Puppen an, geht weiter über die Art und Weise wie Burton seine ebenso skurrile wie komische und auch zu Herzen gehende Geschichte erzählt (nämlich mit viel schwarzem Humor und einer dichten Atmosphäre) und endet letztendlich bei den Referenzen an Burtons Vorbilder, die praktisch in jedem seiner Filme untergebracht sind. FRANKENWEENIE erweist sich einmal mehr als eindeutige Liebeserklärung an die klassischen Filmmonster der Universal- und Hammer-Studios sowie an die Monster-B-Movies der 50er und 60er Jahre aus den Staaten und aus Japan (insbesondere die GODZILLA-Referenz ist nicht zu übersehen). Nachdem ich bei Burtons letzten Filmen immer das Gefühl hatte, es würde einfach dieses gewisse Etwas fehlen, das Burton früher immer ausgezeichnet hatte, scheint er nun mit dem komplett in schwarz/weiß gedrehten FRANKENWEENIE - ein Stilmittel, das wirklich perfekt zu diesem Film passt - langsam aber sicher wieder zu alter Stärke zurückfinden. Toll!

TRAILER:


Tim Burton Winona Ryder 2010er Oscar Nominee Remake


Foto

COLOMBIANA


COLOMBIANA COLOMBIANA (Blu-ray: Universum, Deutschland)
(OT: Colombiana | Frankreich 2011 | Regie: Olivier Megaton)

Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Hauptdarstellerin Zoe Saldana hat ja bereits in dem ausgesprochen unterhaltsamen THE LOSERS bewiesen, dass sie auch in Actionrollen eine verdammt gute Figur macht und diesen positiven Eindruck aus Whites Film aus dem Jahr 2010 kann sie auch in COLOMBIANA von Regisseur Olivier Megaton bestätigen.
Megaton erzählt mit COLOMBIANA eine klassische Rachegeschichte und setzt dabei vor allem auf die Spannungskarte. Der typische Action-Overkill neuerer Genreproduktionen bleibt aus und wer auf einen weiteren Krawall-Film gehofft hat, dürfte mit COLOMBIANA wahrscheinlich nicht sonderlich viel anfangen können. Denn Megaton lässt sich für einen Actionthriller erstaunlich viel Zeit um seine Geschichte und seine Charaktere einzuführen, baut seine Spannung langsam aber stetig auf, setzt gezielt einzelne Action- und Suspense-Höhepunkte und steuert so absolut zielgerichtet auf sein spektakuläres Finale zu. Hauptdarstellerin Zoe Saldana ist in der Rolle des ebenso eiskalten wie zerbrechlichen Racheengels großartig und schafft es durch ihr eindringliches Spiel mit Leichtigkeit, den Zuschauer für sich zu gewinnen. Selten hat man in einem Actionfilm der jüngeren Vergangenheit so mit der Hauptfigur mitfiebern können wie in diesem hier. Und dann stellt COLOMBIANA auch noch eindrucksvoll folgendes unter Beweis: Es ist durchaus möglich, schnelle Schnitte in Actionsequenzen so einzusetzen, dass die jeweilige Szene die notwendige Dynamik erhält ohne dass dadurch die Übersichtlichkeit komplett verloren geht und der Zuschauer plötzlich nicht mehr weiß, wo oben und unten ist und mit aufkommenden Schwindelgefühlen zu kämpfen hat.

TRAILER:


Olivier Megaton Zoe Saldana 2010er Rache female nudity


Foto

KUFFS


KUFFS KUFFS (DVD: Universal, USA)
(OT: Kuffs | USA 1991 | Regie: Bruce A. Evans)

Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Regisseur und Drehbuchautor Bruce A. Evans präsentiert mit KUFFS - dem ersten von bis heute gerade mal 2 Filmen, die Evans selbst inszeniert hat - eine nette Mischung aus Action, Krimi und Komödie, die von Stimmung und Atmosphäre an die BEVERLY HILLS COP- und LETHAL WEAPON-Reihen erinnert. KUFFS kann man nun sicher nicht als Genrehighlight bezeichnen, aber Evans überrascht seine Zuschauer mit einigen so nicht zu erwartenden Elementen und für einen Film dieser Art ungewöhnlichen Stilmitteln. So durchbricht Evans ständig die "Vierte Wand" und lässt seine titelgebende Hauptfigur immer wieder direkt zum Zuschauer sprechen. Die in weiten Teilen gelungenen Gags tragen oft fast schon slapstickartige Züge und die dazu im krassen Widerspruch stehende Action ist teils ausgesprochen hart und für einen Film, der in den USA eine PG-13-Freigabe erhalten hat, extrem blutig ausgefallen (in Deutschland wurde KUFFS damals für eine FSK 12 um knapp 5 Minuten gekürzt). Und auch die Besetzung von KUFFS kann sich sehen lassen. Mit Christian Slater stand damals einer der aufstrebendsten Jungstars der späten 80er und frühen 90er Jahre für die Hauptrolle zur Verfügung (ich finde es immer noch jammerschade, dass Slaters Karriere Ende der 90er irgendwo im Sand verlaufen ist und von Uwe Boll mit ALONE IN THE DARK endgültig begraben wurde), als Love Interest fungierte die damals noch ziemlich am Anfang ihrer Karriere stehende Milla Jovovich und in weiteren Rollen gaben sich bekannte Gesichter wie Leon Rippy, Bruce Boxleitner, Don A. Davis, Mary Ellen Trainor und Ashley Judd die Ehre. Runde Sache.

TRAILER:


Bruce A. Evans Christian Slater Milla Jovovich 1990er San Francisco


Foto

THE EXPENDABLES 2


THE EXPENDABLES 2 THE EXPENDABLES 2 (Blu-ray: Splendid, Deutschland)
(OT: The Expendables 2 | USA 2012 | Regie: Simon West)

Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Ganz nüchtern betrachtet ist THE EXPENDABLES 2 ein leicht über dem Durchschnitt liegender, unterhaltsamer, aktueller Actionfilm, der auf den ersten Blick vor allem mit seiner grandiosen Besetzung punkten kann, mich persönlich allerdings bei Weitem nicht so gut unterhalten konnte wie andere aktuelle Actionfilme der jüngeren Vergangenheit. Insbesondere gegen Kracher wie BATTLESHIP oder G.I. JOE: THE RISE OF COBRA geht THE EXPENDABLES 2 eindeutig als zweiter Sieger hervor.
Aber so wirklich nüchtern betrachten kann ich THE EXPENDABLES 2 einfach nicht. Denn Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, Bruce Willis, Dolph Lundgren, Jean-Claude Van Damme und Chuck Norris gemeinsam in einem Film zu sehen - vor gut 20 Jahren wäre das wohl die Erfüllung feuchter Träume eines jeden Action-Aficionades gewesen. Heute dürfte es eher einem Albtraum für jeden Actionfan gleichkommen, der mit dem kompromisslosen und sicher streitbaren Actionkino der 80er Jahre aufgewachsen ist und Filme wie COMMANDO, COBRA oder INVASION U.S.A. in sein Herz geschlossen hat. Denn auch dieser zweite Versuch von Stallone, den Fans einen Film zu schenken, der als Liebeserklärung und Hommage an die Actionkracher der 80er Jahre funktionieren kann, scheitert auf ganzer Linie. War im von Stallone selbst inszenierten Vorgänger aus dem Jahr 2010 insbesondere die katastrophale Inszenierung der Actionszenen (viel zu schnelle und hektische Schnitte, miese CGI-Effekte, chaotische und planlose Inszenierung des Raums) für das Scheitern verantwortlich, ist es nun der vollkommen deplatziert wirkende Humor und die mit dem Holzhammer vorgetragene Selbstironie, die THE EXPENDABLES 2 zur echten Enttäuschung werden lässt. Nein, es ist nicht lustig, wenn Chuck Norris einen Chuck-Norris-Witz erzählt und nein, es ist nicht selbstironisch, wenn sich Willis, Stallone und Schwarzenegger plumpe Oneliner der Marke "I’ll be back" um die Ohren hauen, so dass auch noch der letzte Depp im Publikum die offensichtliche Referenz bemerken kann. Auch wenn die Actionsequenzen im Vergleich zum Vorgänger richtig gut gelungen sind und die nötige Härte aufweisen, die man sich von einem solchen Film erwarten kann und auch wenn es natürlich schon irgendwo geil ist, Stallone, Schwarzenegger, Willis und Norris gemeinsam in einem Film zu sehen, es überwiegt am Ende doch die große Enttäuschung, erneut Zeuge einer vergebenen Chance geworden zu sein. Und es tut als Fan der sichtlich gealterten Helden von damals schon fast ein bisschen weh, wenn man sich mit ansehen muss, wie sie sich hier zum Affen machen. Einziger Sieger innerhalb des Ensembles ist Jean-Claude Van Damme, der einen wunderbar diabolischen Bösewicht gibt und der sich als solcher eben nicht zum Deppen machen muss. Und die größten Sieger von THE EXPENDABLES 2 sind all die Actionstars aus den 80ern/90ern, die in diesem Film nicht mitspielen konnten/durften/wollten und die somit ihre von vielen Fans geliebte Filmographie von damals nicht mit Füßen treten mussten. Leuten wie Michael Dudikoff, Wesley Snipes, Carl Weathers und sogar Steven Seagal kann man nur dazu gratulieren, kein Teil dieses Films gewesen zu sein. Reicht ja auch, wenn sich ein paar von ihnen dann noch im unausweichlichen dritten Teil zum Affen machen.

TRAILER:


Simon West Sylvester Stallone Jason Statham Arnold Schwarzenegger Bruce Willis Dolph Lundgren Jean-Claude Van Damme Chuck Norris Jet Li Charisma Carpenter 2010er Rache


Foto

STATE OF MIND


STATE OF MIND STATE OF MIND (DVD: e-m-s, Deutschland)
(OT: The United States of Leland | USA 2003 | Regie: Matthew Ryan Hoge)

Infos zum Film:
IMDB
OFDB


THE UNITED STATES OF LELAND ist ein Drama über einen Teenager, der scheinbar ohne Motiv einen behinderten Jungen ermordet hat, nun in einer Haftanstalt für jugendliche Straftäter einsitzt und dort langsam aber sicher eine Bindung zu seinem Lehrer aufbaut, der - nicht ganz ohne Hintergedanken - in zahlreichen 4-Augen-Gesprächen versucht, hinter die Beweggründe für die Tat zu kommen.
Regisseur und Drehbuchautor Matthew Ryan Hoge erzählt seine Geschichte auf eine wirklich extrem ruhige Art und Weise. In langen Dialogsequenzen, zahlreichen Monologen aus dem Off und jeder Menge Rückblenden erhält der Zuschauer Einblick in das Innenleben des jugendlichen Mörders, den Hauptdarsteller Ryan Gosling absolut überzeugend darstellt. Die von Hoge gewählte Art der Inszenierung ist für meinen Geschmack allerdings fast schon etwas zu ruhig ausgefallen. THE UNITED STATES OF LELAND plätschert über weite Strecken einfach so vor sich hin und läuft immer wieder Gefahr, das Interesse des Zuschauers zu verlieren. Am Ende des Tages sind es Ryan Gosling und seine ausgesprochen prominenten und durch die Bank glaubwürdig agierenden Co-Stars (u.a. Don Cheadle, Lena Olin, Kevin Spacey, Michelle Williams, Jena Malone, Chris Klein) sowie dieses einfach nur Gänsehaut verursachende Finale, die den Unterschied ausmachen, THE UNITED STATES OF LELAND vor der Mittelmäßigkeit retten und aus Hoges Drama doch noch in einen guten und sehenswerten Film verwandeln.

TRAILER:


Matthew Ryan Hoge Ryan Gosling Kevin Spacey Lena Olin 2000er Rache


Foto

HANNIBAL


HANNIBAL HANNIBAL (Blu-ray: Universum/Tobis, Deutschland)
(OT: Hannibal | Großbritannien/USA 2001 | Regie: Ridley Scott)

Infos zum Film:
IMDB
OFDB


10 Jahre nach dem riesigen Erfolg von THE SILENCE OF THE LAMBS kam mit HANNIBAL die Fortsetzung und Verfilmung des dritten Lecter-Romans von Thomas Harris in die Kinos. An Julianne Moore in der Rolle der Clarice Starling muss man sich als Zuschauer bei der Sichtung des Films ebenso gewöhnen wie an die Tatsache, dass HANNIBAL kein Thriller im herkömmlichen Sinne geworden ist. Regisseur Ridley Scott hat da eher eine Mischung aus Drama, Thriller und rabenschwarzer Komödie gedreht, die zwar mit einigen extrem deftigen Gewaltausbrüchen aufwarten kann, die ansonsten allerdings wenig spannend geraten ist. Ja, HANNIBAL läuft während der doch recht üppigen Laufzeit von über 130 Minuten ein ums andere Mal Gefahr, langweilig zu werden, und es ist vor allem Anthony Hopkins, der - mit einer erneut einfach nur denkwürdigen Darstellung des charismatischen Kannibalen - diesen Film trägt. Auf der Habenseite des Films tummeln sich außerdem das einfach nur als "creepy" zu bezeichnende Make-Up von Gary Oldman, den man als Mason Verger so extrem verunstaltet hat, dass man - außer in einer kurzen Rückblende - keine Chance hat, ihn überhaupt zu erkennen, sowie diese durch Scotts extrem ruhige Inszenierung hervorgerufene Atmosphäre eines steten Unbehagens, die bestens geeignet ist, dem Zuschauer den einen oder anderen kalten Schauer über den Rücken zu jagen. Und dann natürlich dieses denkwürdige Finale, in dem Ray Liotta einen Teil seines eigenen Gehirns verspeisen darf und in dem HANNIBAL endgültig wieder da angelangt ist, wo THE SILENCE OF THE LAMBS ursprünglich herkam: in den Tiefen des mit Schauwerten um sich werfenden Exploitationfilms.

TRAILER:


Ridley Scott Anthony Hopkins Gary Oldman Julianne Moore Ray Liotta 2000er Sequel Rache


Foto

TÖDLICHE VERSPRECHEN - EASTERN PROMISES


TÖDLICHE VERSPRECHEN - EASTERN PROMISES TÖDLICHE VERSPRECHEN - EASTERN PROMISES (DVD: Universum/Tobis, Deutschland)
(OT: Eastern Promises | Großbritannien/Kanada/USA 2007 | Regie: David Cronenberg)

Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Mit EASTERN PROMISES habe ich mir seit längerer Zeit mal wieder einen Film von Regisseur David Cronenberg angeschaut, einem einstigen "Enfant terrible" der Regiegilde, der sich jedoch spätestens mit seiner grandiosen Gewaltstudie A HISTORY OF VIOLENCE auch einem Mainstreampublikum zugewandt hat und mit EASTERN PROMISES nun tatsächlich im Mainstream angekommen zu sein scheint.
Was vom "alten" Cronenberg-Kino übrig geblieben ist, ist die schonungslose Inszenierung von Sex und Gewalt, insbesondere diese verdammte Saunaszene, in der Hauptdarsteller Viggo Mortensen schon fast mehr bietet als nur vollen Körpereinsatz, ist in ihrer Intensität absolut typisch für die Filme von David Cronenberg. Ansonsten erzählt EASTERN PROMISES eine fast schon genretypische Gangstergeschichte, eine Story über die russische Mafia, ihre Verknüpfungen und die Gefahren, in die man sich begibt, wenn man sich mit ihr anlegt. Vielleicht sind manche Charaktere etwas zu klischeehaft gezeichnet (Naomi Watts als etwas zu naive Krankenschwester, Armin Mueller-Stahl als etwas zu diabolischer Gangsterboss, Vincent Cassel als etwas zu theatralisch wirkender Psychopath), aber das ist in meinen Augen nur eine kleine Schwäche in einem ansonsten über praktisch jeden Zweifel erhabenen Film. Der Verlauf der Geschichte von EASTERN PROMISES wirkt immer glaubwürdig und nachvollziehbar, die Story bleibt über die komplette Laufzeit spannend und interessant und die ganze Stimmung und Atmosphäre des Films ist von genau der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit geprägt, die einen wesentlichen Bestandteil des Plots darstellt. Die vereinzelten Gewaltexzesse hinterlassen innerhalb der eher ruhigen und verhaltenen Inszenierung - insbesondere durch ihre hyperrealistische Darstellung - einen extrem schmerzhaften Eindruck und Viggo Mortensen spielt sich in der Rolle als Fahrer regelrecht die Seele aus dem Leib. Beeindruckend!

TRAILER:


David Cronenberg Viggo Mortensen Naomi Watts 2000er Oscar Nominee female nudity Rache





Filmtagebuch von...

Splatter-Fanatic
  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.580 Beiträge

Letzte Besucher

Aktuelle Besucher

Mitglieder: 0, Gäste: 3, unsichtbare Mitglieder: 0

Filmtagebuch durchsuchen