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One Night Stands und wahre Liebe


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MEIN NAME IST GATOR


MEIN NAME IST GATOR MEIN NAME IST GATOR (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Gator | USA 1976 | Regie: Burt Reynolds/James Best)

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Der ehemalige Schwarzbrenner Gator McKlusky (Burt Reynolds) wird nicht ganz freiwillig vom FBI rekrutiert, um den skrupellosen Bama McCall (Jerry Reed) zur Strecke zu bringen. Ein Auftrag, von dem Gator nicht wirklich begeistert ist, handelt es sich bei Bama doch um einen alten Jugendfreund, den er nun schon Jahre nicht mehr gesehen hat. Als Gator nach kurzer Zeit jedoch realisiert, welche Ausmaße Bamas verbrecherische Aktivitäten mittlerweile angenommen haben, ist auch er davon überzeugt, dass sein alter Freund hinter Gitter gehört…

3 Jahre nach Der Tiger hetzt die Meute schlüpfte Burt Reynolds für Mein Name ist Gator noch einmal in die Rolle des Gator McKlusky und führte bei dem Streifen auch gleich noch Regie. Im Vergleich zum Vorgänger ist Mein Name ist Gator weniger actionreich ausgefallen, dafür wurde deutlich mehr Wert auf die Story gelegt. Und das tut - so sehr mir der erste Teil auch gefallen hat - dem Film richtig gut. Mein Name ist Gator überzeugt mit einem hervorragend aufgelegten Burt Reynolds, einer spannenden und fesselnden Geschichte die praktisch nie langweilig wird und innerhalb des Storyverlaufs perfekt platzierten und in Szene gesetzten Actionsequenzen. Das Setting im heißen Süden der USA sorgt gemeinsam mit dem tollen Score von Charles Bernstein für eine ausgesprochen intensive Atmosphäre, die durch einige verdammt komische Szenen immer wieder aufgelockert wird (vor allem die Einbruchsszene im letzten Drittel ist ein tolles Beispiel dafür, wie man Spannung, Atmosphäre und Humor perfekt miteinander verbindet). Und das Ende, diese letzten Sequenzen, die so gar nicht dem typischen "Der Held kriegt das Mädchen und sie reiten gemeinsam in den Sonnenuntergang"-Klischee entsprechen, verursacht Gänsehaut pur. Klasse! Einen Film wie Mein Name ist Gator habe ich nach Guy Ritchies Müllfilm zuvor einfach gebraucht. :)

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Burt Reynolds James Best 1970er Sequel Hixploitation


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SHERLOCK HOLMES - SPIEL IM SCHATTEN


SHERLOCK HOLMES - SPIEL IM SCHATTEN :deepshit: SHERLOCK HOLMES - SPIEL IM SCHATTEN :deepshit: (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Sherlock Holmes: A Game of Shadows | USA 2011 | Regie: Guy Ritchie)

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Meisterdetektiv Sherlock Holmes (Robert Downey Jr.) und sein Partner Dr. Watson (Jude Law) machen Jagd auf den wahnsinnigen Mathematikprofessor Moriarty (Jared Harris), der für einige terroristische Anschläge verantwortlich zu sein scheint und so einen Großkrieg provozieren will, um von diesem finanziell zu profitieren…

Wenn man einen Haufen Scheiße mit Parfüm besprüht, mit goldenen Schleifchen garniert, hübsch verpackt und in eine Vitrine stellt, ändert das am Ende des Tages leider nichts an der Tatsache, dass man es mit einem Haufen Scheiße zu tun hat. Treffender kann man die "Qualität" von Sherlock Holmes: A Game of Shadows wahrscheinlich nicht beschreiben. Bereits mit dem unmittelbaren Vorgänger hat sich Regisseur Guy Ritchie nicht gerade mit Ruhm bekleckert und einen bestenfalls durchschnittlichen Blockbuster abgeliefert. Was Ritchie dem Zuschauer aber mit diesem zweiten Teil auftischt, ist schlichtweg eine Frechheit. Ein Film, für den die geflügelte Bezeichnung "Style Over Substance" einst erfunden wurde. In exakt 128 Minuten und 44 Sekunden schafft es Regisseur Guy Ritchie nicht eine Sekunde lang beim Zuschauer auch nur einen Hauch von Interesse für seine Geschichte und seine Figuren zu wecken. Um was es in Sherlock Holmes: A Game of Shadows letztendlich geht ist vollkommen egal. Man interessiert sich einfach nicht dafür, ist unfähig, sich auf den Film zu konzentrieren und lässt sich stattdessen einfach nur berieseln. Ein Zustand, der ziemlich schnell langweilig wird. Daran können auch die vielen technischen Spielereien nichts ändern, die Ritchie dem Zuschauer vorsetzt. Schnelle Schnitte, Zeitlupenaufnahmen, Bullet-Time-Effekte usw. sollen wohl über die fehlende Substanz hinwegtäuschen und liefern im Endeffekt nur den Beweis dafür, dass es sich bei diesem Film um ein riesiges, aufgeblähtes Nichts handelt. Wie man es als Regisseur schafft, einen Film mit dem grandiosen Robert Downey Jr. in der Hauptrolle so dermaßen gegen die Wand zu fahren ist schon eine Leistung für sich. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man aufgrund dieser Tatsache schon fast anerkennend nicken. Herzlichen Glückwunsch Herr Ritchie, Sie haben ein Armutszeugnis von einem Film gedreht, einen Streifen, gegen den jedes Werk von Michael Bay wie reinstes Arthouse-Kino wirkt. Sherlock Holmes: A Game of Shadows gehört zu den mit Abstand beschissensten Filmen, die ich im neuen Jahrtausend gesehen habe. Vielleicht sogar zu den beschissensten Filmen, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Ein einfach nur erbärmliches Machwerk!

TRAILER:


Guy Ritchie Robert Downey Jr. Jude Law Rachel McAdams 2010er Sequel London Paris 19. Jahrhundert


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CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER


CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: Captain America: The First Avenger | USA 2011 | Regie: Joe Johnston)

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Der große Traum des Amerikaners Steve Rogers (Chris Evans) ist es, seinem Land im 2. Weltkrieg als Soldat zu dienen. Doch aufgrund seiner geringen Körpergröße und seiner schmächtigen Erscheinung, wird er immer wieder abgelehnt. Seine letzte Chance doch noch in das Kriegsgetümmel einzugreifen bietet sich Steve in Gestalt des Wissenschaftlers Dr. Erskine (Stanley Tucci), der freiwillige Probanden für ein geheimes, militärisches Projekt sucht. Mit Hilfe eines Serums wird Steve in einen regelrechten Supersoldaten verwandelt. Aus Steve Rogers wird Captain America…

So, nun habe ich auch den fünften und letzten Film der Marvel Studios vor The Avengers gesichtet. Ähnlich wie seine vier Vorgänger zeichnet sich auch Captain America: The First Avenger dadurch aus, dass er es schafft, spektakuläre Blockbuster-Unterhaltung mit einer ordentlichen Entwicklung von Charakteren und Story zu verbinden. Im direkten Vergleich mit den vier anderen Filmen ist die Balance zwischen dem Spektakel auf der einen und der Entwicklung von Figuren und Plot auf der anderen Seite jedoch nicht ganz so gut geglückt. Regisseur Joe Johnston lässt sich einfach ein bisschen zu viel Zeit um seine Geschichte in Gang zu bringen und bis es dann auch in Sachen Action so richtig schön zur Sache geht sind bereits 2/3 der Laufzeit vorüber. Während das Finale dann fast etwas überladen daherkommt, hat Captain America: The First Avenger in den Minuten zuvor mit so einigen Längen zu kämpfen. Und auch die Tatsache, dass Johnston Film irgendwie nichts absolut Herausragendes zu bieten hat, führt letztendlich dazu, dass dieser fünfte und letzte Streifen vor dem großen Zusammentreffen der Superhelden qualitativ nicht ganz an die Vorgänger herankommt (wobei er natürlich immer noch weit davon entfernt ist, ein schwacher oder gar schlechter Film zu sein). The Incredible Hulk hatte diese unfassbar temporeiche und intensive Art der Inszenierung, Thor hatte eine umwerfende visuelle Kraft und Iron Man und Iron Man 2 hatten einen großartigen Robert Downey Jr. als Hauptdarsteller, der Filmen alleine durch seine Präsenz einen Stempel aufzudrücken vermag. Captain America: The First Avenger hat einen Regisseur, der im Finale unter Beweis stellt, dass er ein großer Fan der Star Wars-Filme zu sein scheint (insbesondere die Verfolgungsjagd auf den Motorrädern im Wald hat doch extrem an Die Rückkehr der Jedi-Ritter erinnert). Um mit seinen Kollegen Louis Leterrier, Kenneth Branagh und Jon Favreau auf Augenhöhe zu sein, hätte sich Joe Johnston dann doch ein bisschen mehr einfallen lassen müssen.

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Joe Johnston Tommy Lee Jones Hugo Weaving Samuel L. Jackson Stanley Tucci 2010er New York 40er Jahre 2. Weltkrieg


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ROGUE (Unrated)


ROGUE (Unrated) ROGUE (Unrated) (DVD: Dimension, USA)
(OT: Rogue | Australien/USA 2007 | Regie: Greg Mclean)

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Gemeinsam mit der Fremdenführerin Kate Ryan (Radha Mitchell) sind eine Gruppe Touristen und ein Reporter (Michael Vartan) auf einer Flussfahrt im australischen Outback unterwegs um die Natur und insbesondere die hier vorkommenden Krokodile zu beobachten. Als das Boot jedoch von einem riesigen Krokodil angegriffen und zum Kentern gebracht wird und die Insassen sich gerade noch auf eine kleine Insel inmitten des Flusses retten können, wird aus dem harmlosen Urlaubsabenteuer ein regelrechter Albtraum…

Mal wieder ein bisschen Tierhorror. In Rogue macht eine Gruppe Touristen samt Reiseleiterin in der australischen Wildnis Bekanntschaft mit einem extrem großen und extrem gefräßigen Krokodil. Bevor das Vieh allerdings zuschlägt, verwöhnt Regisseur Greg Mclean den Zuschauer mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen (der Film wurde teilweise in australischen Nationalparks gedreht) und stellt nebenbei die handelnden Charaktere vor, die sich erwartungsgemäß nicht großartig von den typischen Stereotypen des Genres unterscheiden. Und auch die Handlung folgt dem üblichen Muster solcher Filme. Nach gut einem Drittel der Laufzeit schlägt das Vieh zum ersten Mal zu, insbesondere die nervigeren Figuren fallen der Bestie zum Opfer und am Ende rettet der Hauptdarsteller den Tag und die Hauptdarstellerin darf wie durch ein Wunder überleben. Großartige Innovationen kann und darf man von einem Film wie Rogue halt einfach nicht erwarten. Und was man von einem Film wie Rogue erwarten kann, nämlich Spannung, eine bedrohliche Atmosphäre, ein paar gesunde Härten und eine furchterregende Bestie, kriegt man definitiv serviert (wenngleich ich auch sagen muss, dass mir der ähnlich gelagerte und auch in Australien spielende Black Water noch einen kleinen Tick besser gefallen hat).

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Greg Mclean 2000er Australien Tierhorror


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THOR


THOR THOR (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: Thor | USA 2011 | Regie: Kenneth Branagh)

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Um seinem arroganten und heißblütigen Sohn Thor (Chris Hemsworth) Demut beizubringen, verbannt der mächtige Herrscher Odin (Anthony Hopkins) den Thronfolger von Asgard kurzerhand auf die Erde. Während sich Thor auf der Erde gemeinsam mit der attraktiven Astrophysikerin Jane Foster (Natalie Portman) auf die Suche nach seinem Hammer Mjolnir macht, wittert sein eifersüchtiger und intriganter Bruder Loki (Tom Hiddleston) die große Chance, den Thron von Asgard an sich zu reißen…

Schon ziemlich beeindruckend was für ein Universum die Marvel Studios hier filmisch erschaffen bzw. mit den Comics ja schon erschaffen haben. Nach Iron Man, The Incredible Hulk und Iron Man 2 ist Thor der vierte von insgesamt fünf Filmen, die den Zuschauer alle auf den gerade im Kino laufenden The Avengers vorbereiten. Für die Verfilmung der Abenteuer des Donnergottes wurde der Ire Kenneth Branagh verpflichtet. Auf den ersten Blick vielleicht eine kleine Überraschung, ist Branagh doch nun nicht unbedingt dafür bekannt, im Bereich des Blockbusterkinos zu arbeiten. Schaut man sich seine Regie-Credits mit u.a. Henry V und Hamlet jedoch etwas näher an und betrachtet mit diesen Filmen im Hinterkopf das Endergebnis - insbesondere die wirklich umwerfenden Sequenzen in und um Asgard - kann man nur zu dem Schluss kommen, dass die Verpflichtung Branaghs wohl durchdacht und eine ausgesprochen gute Wahl gewesen ist. Wer mit Shakespeare-Epen umgehen kann, findet sich auch in der Comicwelt mythologischer Sagen zurecht. Thor mag im Hinblick auf den Actionfaktor vielleicht der unspektakulärste dieser vier ersten Filme sein, er ist in rein visueller Hinsicht definitiv der bisher atemberaubendste Beitrag im Universum der Avengers. Wie Branagh gemeinsam mit seinem Team Asgard zum Leben erweckt ist einfach nur ganz große Klasse und lässt keinerlei Wünsche offen. Da neben dem tollen Produktions-, Set- und Kostümdesign auch die Effekte-Künstler ganze Arbeit verrichtet haben und auch bei den schauspielerischen Leistungen von Chris Hemsworth, Natalie Portman, Anthony Hopkins & Co. nichts anbrennt, gibt es an Thor nicht wirklich etwas auszusetzen.
Natürlich merkt man auch Thor auf gewisse Art und Weise an, dass er insbesondere dazu dient, einen weiteren Charakter einzuführen und nicht unbedingt als eigenständiger Film, sondern eher als Puzzleteil des großen Ganzen anzusehen ist, ganz so krass wie beispielsweise bei Iron Man 2 - den man wirklich nur als reinen Übergangsfilm betrachten konnte - ist es hier allerdings nicht ausgefallen. Thor ist Blockbusterunterhaltung auf hohem Niveau und schürt richtige Vorfreude auf Captain America: The First Avenger und natürlich The Avengers. Und viel mehr dürften sie bei den Marvel Studios mit diesem Streifen auch gar nicht bezweckt haben.

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Kenneth Branagh Anthony Hopkins Natalie Portman Samuel L. Jackson 2010er


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BREWSTER'S MILLIONS


BREWSTER'S MILLIONS BREWSTER'S MILLIONS (DVD: Universal, USA)
(OT: Brewster's Millions | USA 1985 | Regie: Walter Hill)

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Der erfolglose Baseballspieler Montgomery Brewster (Richard Pryor) hat die Chance, eine Erbschaft über $ 300 Mio. Dollar einzustreichen. Einziges Problem: um die Erbschaft zu bekommen, muss Brewster innerhalb von 30 Tagen die stolze Summe von $ 30 Mio. Dollar verschwenden und dies gestaltet sich weitaus schwieriger als zunächst angenommen…

Im Schaffen von Regisseur Walter Hill, der ja doch eher im Bereich des Actionfilms (Nur 48 Stunden, Red Heat, Streets of Fire, Die letzten Amerikaner, usw.) tätig war bzw. tätig ist, fällt diese lupenreine Komödie doch ziemlich aus der Reihe. Insbesondere in der ersten Hälfte seines Films über den erfolglosen Baseball-Spieler Montgomery Brewster, der - wie oben schon erwähnt - innerhalb von 30 Tagen die stolze Summe von 30 Mio. Dollar verprassen muss um eine Erbschaft über 300 Mio. Dollar einstreichen zu können, legt Hill ein ganz schön hohes Tempo vor und die Art und Weise, wie der vollkommen überforderte Brewster verzweifelt versucht, das Geld unter die Leute zu bringen, ist definitiv für so manchen Lacher gut. Leider kann Hill weder das hohe Tempo noch die Qualität der Gags bis zum Ende aufrecht halten und so geht dem Streifen mit zunehmender Laufzeit dann doch immer mehr die Luft aus. Als sonderlich tragisch empfand ich das allerdings nicht. Das mag vor allem auch mit nostalgischen Gründen zu tun haben. Zum Teufel mit den Kohlen - so der deutsche Titel - gehört zu den Filmen, die ich in den 80er Jahren praktisch rauf und runter geschaut habe und das jetzige Wiedersehen mit Hills Film hat mir trotz einiger Schwächen richtig viel Spaß bereitet. Zum Teufel mit den Kohlen ist sicher kein absolutes Komödien-Highlight aus der damaligen Zeit, ein Neu- bzw. Wiederentdecken des Films lohnt sich in meinen Augen trotzdem. Und wenn es nur wegen dieser einfach nur grandiosen Sequenz mit Rick Moranis als Morty King ist.
Schade, dass die Karriere des im Dezember 2005 verstorbenen Richard Pryor Ende der 80er bzw. Anfang der 90er Jahre ein so jähes Ende gefunden hat. Ich habe seine Filme früher immer gerne gesehen und werde versuchen, in der nächsten Zeit meine Erinnerungen an den einen oder anderen weiteren Film mit ihm in der Hauptrolle ebenfalls aufzufrischen.

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Walter Hill Richard Pryor John Candy 1980er New York


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DER TIGER HETZT DIE MEUTE


DER TIGER HETZT DIE MEUTE DER TIGER HETZT DIE MEUTE (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: White Lightning | USA 1973 | Regie: Joseph Sargent)

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Als der wegen Alkoholschmuggel im Knast sitzende Gator McKlusky (Burt Reynolds) erfährt, dass sein Bruder vom korrupten Sheriff J.C. Connors (Ned Beatty) ermordet wurde, bietet er den Behörden an, als Undercoveragent zu arbeiten um Beweise gegen den korrupten Connors und dessen Männer zu sammeln. Doch Gator ist natürlich weit davon entfernt, seine Aktivität auf die Sammlung von Beweisen zu beschränken, und viel mehr fest entschlossen, den Tod seines Bruders zu rächen…

Der Tiger hetzt die Meute von Regisseur Joseph Sargent ist ein absolutes Paradebeispiel für das von mir so sehr geliebte Kino aus den 70er Jahren - intensiv, atmosphärisch, spannend, spektakulär. In Der Tiger hetzt die Meute dürfte Hauptdarsteller Burt Reynolds in einer seiner besten und bekanntesten Rollen (3 Jahre später sollte Reynolds in Mein Name ist Gator ja noch mal die Figur des Gator McKlusky spielen) zu sehen sein und Sargents Film stellt im Endeffekt genau das dar, was man gemeinhin als echten Männerfilm bezeichnet. Ausgestattet mit einem simplen Racheplot und garniert mit grandios inszenierten Car-Chase-Sequenzen verbreitet Der Tiger hetzt die Meute über seine komplette Laufzeit verdammt gute Laune und gönnt dem Zuschauer mit seinem ziemlich rasanten Grundtempo praktisch keine Verschnaufpausen. Veredelt mit einem einfach nur grandiosen Score von Komponist Charles Bernstein, der in Teilen auch von Quentin Tarantino für Kill Bill: Vol. 1 und Inglourious Basterds (wieder-)verwendet wurde, rockt Der Tiger hetzt die Meute das sprichwörtliche Haus! Geil! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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Joseph Sargent Burt Reynolds 1970er car chase Hixploitation Rache


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DIE WUTPROBE


DIE WUTPROBE DIE WUTPROBE (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Anger Management | USA 2003 | Regie: Peter Segal)

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Der viel zu gutmütige Dave Buznik (Adam Sandler) gerät aufgrund widriger Umstände in die Hände von Dr. Buddy Rydell (Jack Nicholson), einem Wutspezialisten, der Buznik eine intensive Therapie verabreichen will um ihn von Problemen zu befreien, von denen der gar nicht wusste, dass er sie überhaupt hat...

Ganz vorzügliche Komödie von Regisseur Peter Segal, in der Adam Sandler und Jack Nicholson ein Paar der ganz besonderen Art abgeben. Wie der von Sandler gespielte Charakter hier von Minute zu Minute mehr in die sprichwörtliche Scheiße geritten wird, ist - so sehr einem Sandlers Figur auch leid tun mag - einfach nur saukomisch anzusehen und verbreitet über die komplette Laufzeit beim Zuschauer beste Laune. Schadenfreude ist dann vielleicht doch die schönste Freude. Die Wutprobe ist ein echter Treffer, überzeugt mit einem perfekten Timing in den komischen Sequenzen, einer tollen Kulisse in New York und einer mehr als namhaften Besetzung. Neben Sandler und Nicholson sind so tolle Schauspieler wie Luis Guzmán, John Turturro, Marisa Tomei, Woody Harrelson und Kurt Fuller mit von der Partie, Ex-Tennisprofi John McEnroe absolviert einen herrlich selbstironischen Gastauftritt und in kleinen Rollen schauen auch noch Heather Graham, John C. Reilly und Harry Dean Stanton vorbei ohne überhaupt in den Credits Erwähnung zu finden. Über allen und allem schwebt aber natürlich mal wieder Jack Nicholson. Wie der hier in der Rolle des fast schon psychopathisch erscheinenden Therapeuten aufspielt ist einfach nur großartig. Nicholson ist halt einfach einer dieser Schauspieler, die einen Film praktisch komplett alleine tragen können und er zeigt in Die Wutprobe einmal mehr sein ganzes Können auf absolut souveräne und beeindruckende Art und Weise.

TRAILER:


Peter Segal Adam Sandler Jack Nicholson Woody Harrelson John Turturro Heather Graham 2000er New York


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MY NAME IS EARL - STAFFEL 2


MY NAME IS EARL - STAFFEL 2 MY NAME IS EARL - STAFFEL 2 (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: My Name Is Earl: Season 2 | USA 2006/2007 | Idee: Gregory Thomas Garcia)

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Gemeinsam mit seinem Bruder Randy (Ethan Suplee) versucht der frühere Kleinganove Earl Hickey (Jason Lee) weiter, seine Liste mit schlechten Taten abzuarbeiten und seinen früheren Opfern etwas Gutes zu tun. Doch das Wiedergutmachen so mancher Sünde aus der Vergangenheit gestaltet sich weitaus schwieriger als erwartet...

So, My Name Is Earl geht in die zweite Runde und Jason Lee versucht in der Rolle des Earl Hickey weiterhin verzweifelt, gute Taten zu verrichten und seine Liste abzuarbeiten. Ich hatte nach der wirklich extrem spaßigen ersten Staffel ja durchaus meine Zweifel, ob das Konzept der Serie auch weiterhin funktioniert und war schon sehr gespannt auf die Fortführung der Geschichte. Zumindest bei dieser zweiten Staffel waren alle Zweifel vollkommen unberechtigt. Season 2 ist sogar noch einen Tick besser ausgefallen als die Auftaktstaffel, die Situationen sind noch komischer, noch irrsinniger und noch abgedrehter. Absolutes Highlight dieser Season ist dabei die grandiose “COPS“-Episode, bei der ich vor lauter Lachen fast Bauchkrämpfe bekommen habe. Unfassbar gut. Und unfassbar gut sind neben Jason Lee in der Rolle des Earl natürlich auch wieder Jaime Pressly als dessen Ex-Frau Joy und Ethan Suplee als dessen Bruder Randy. Insbesondere Ethan Suplee spielt die Rolle des debilen Randy erneut so glaubwürdig und überzeugend, dass man sich als Zuschauer zeitweise ernsthaft die Frage stellt, ob das tatsächlich “nur“ gespielt ist und sich gleichzeitig Sorgen um den Geisteszustand Suplees macht.
Mal schauen, ob die hohe Qualität auch in der dritten Season gehalten werden kann. Wenn die nur ansatzweise so gut ist, wie es das Ende der zweiten Staffel verspricht, kann eigentlich nicht viel schief gehen.

Gregory Thomas Garcia Jason Lee Burt Reynolds Christian Slater John Waters 2000er


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IN TIME - DEINE ZEIT LÄUFT AB


IN TIME - DEINE ZEIT LÄUFT AB IN TIME - DEINE ZEIT LÄUFT AB (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: In Time | USA 2011 | Regie: Andrew Niccol)

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In einer unbestimmten Zukunft hören die Menschen mit Erreichen ihres 25. Geburtstages auf zu altern, haben von da an aber nur noch zwei Jahre zu leben. Zumindest sofern ihre im Unterarm implantierte Zeituhr nicht wieder aufgeladen werden kann. Zeit ist zum begehrten Zahlungsmittel geworden und während sich die Reichen und Mächtigen auf ein Leben in ewiger Jugend freuen können, müssen die Armen um jede Sekunde kämpfen. Als der nicht gerade im Viertel der Privilegierten lebende Will Salas (Justin Timberlake) von einem unbekannten Fremden scheinbar grundlos 100 Jahre geschenkt bekommt und der Fremde kurze Zeit später tot aufgefunden wird, gerät Will in Verdacht, den Fremden ermordet zu haben. Unverzüglich heften sich die Behörden in Form des skrupellosen Raymond Leon (Cillian Murphy) an Wills Fersen...

Regisseur und Drehbuchautor Andrew Niccol entführt den Zuschauer in eine Dystopie mit durchaus interessanter Ausgangssituation aus der er am Ende aber dann doch nicht das Optimum herausholt. In Time lässt mich ein bisschen ratlos zurück. Auf der einen Seite hat mir der Streifen eigentlich richtig gut gefallen, auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass dem Film einfach das gewisse Etwas gefehlt hat und er noch weitaus besser hätte sein können als er letztendlich geraten ist. Denn ich denke, dass man aus der Ausgangssituation von In Time noch viel mehr hätte machen und rausholen können als das, was man letztendlich zu sehen bekommt. Während Niccols Film anfangs noch mit sorgfältiger Storyentwicklung und Charakterzeichnung überzeugen kann, schleichen sich mit zunehmender Laufzeit immer mehr Logiklöcher ein und die Handlung entwickelt sich leider nicht sonderlich innovativ weiter. In Time verkommt irgendwann zu einer Art Zukunftsversion von Robin Hood innerhalb eines typischen Jagd/Flucht-Szenarios mit teils arg klischeehaften Figuren (insbesondere die Charaktere der Polizisten scheinen direkt vom Reißbrett zu stammen). Nach dem tollen Auftakt ist das dann einfach eine Spur zu wenig. Dieser Schwäche steht auf der Haben-Seite ein tolles Set Design, ein gutes Timing in den Spannungssequenzen und mit Justin Timberlake und Amanda Seyfried ein überzeugendes und gut harmonierendes Hauptdarsteller-Paar gegenüber und auch mit Spannung und kurzweiliger Unterhaltung ist man - sieht man es aus rein unterhaltungstechnischen Gesichtspunkten - bis zum Ende eigentlich ganz gut versorgt.

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Andrew Niccol Justin Timberlake Amanda Seyfried Olivia Wilde 2010er car chase Ferne Zukunft Dystopie


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BELLFLOWER


BELLFLOWER :love: BELLFLOWER :love: (Blu-ray: I-On New Media, Deutschland)
(OT: Bellflower | USA 2011 | Regie: Evan Glodell)

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Die beiden besten Freunde Woodrow (Evan Glodell) und Aiden (Tyler Dawson) teilen eine fanatische Begeisterung für den 2. Teil der Mad Max-Saga. Eine Begeisterung, die fast schon absurde Blüten treibt. Woodrow und Aiden träumen von der Apokalypse, bauen in ihrer Freizeit Waffen und Flammenwerfer und wollen mit diesen ihre Autos aufrüsten um in einer post-apokalyptischen Welt überleben zu können. Als Woodrow eines Tages die hübsche Milly (Jessie Wiseman) kennenlernt und sich unsterblich in sie verliebt, hat diese Liaison nicht vorhersehbare Konsequenzen...

Mal wieder ein Film aus dem Independent-Bereich. Bellflower ist das Erstlingswerk von Regisseur Evan Glodell, der neben der Regie auch noch für das Drehbuch, die Produktion und den Schnitt verantwortlich zeichnete, eine eigene Kamera für diesen Film konstruiert hat, das im Film vorkommende Muscle-Car selbst (um)gebaut hat und darüber hinaus auch noch in der Hauptrolle zu sehen ist. Viel mehr Energie kann man in einen Film wohl fast nicht mehr investieren.
Bellflower ist eine wilde Mischung aus Coming-of-Age-Drama, Love Story, Actionfilm, Thriller sowie Gewalt- und Psychostudie. Ein Film, der gleichermaßen berührt und verstört und dessen Protagonisten mit zunehmender Laufzeit immer mehr in einen (vielleicht auch nur imaginären?) Strudel aus Wahnsinn, Liebe, Hass, Gewalt und Gegenwalt geraten.
Insbesondere in visueller Hinsicht ist Bellflower schlichtweg atemberaubend. Die selbst konstruierte Handkamera liefert Bilder von betörender Schönheit und die ganze Farbgebung des Films ist einfach nur grandios. In Verbindung mit der tollen Optik, der bewegenden und mitreißenden Geschichte, den absolut überzeugenden Schauspielerleistungen, einem Gänsehaut verursachenden Soundtrack und einem gelungenen Sounddesign entsteht so eine ganz eigene Stimmung und Atmosphäre, die den kompletten Film trägt, unter die Haut geht und dazu führt, dass man als Zuschauer dem Geschehen einfach nur gefesselt folgt.
Gedreht für die geradezu lächerliche Summe von $ 17.000,00 und vor dem Hintergrund, dass dies für fast alle Beteiligten vor und hinter der Kamera eines der ersten Filmexperimente gewesen sein dürfte, kann man vor dem Endergebnis nur mehr als anerkennend seinen Hut ziehen. Insbesondere unter Berücksichtigung der Produktionsumstände, ziehe ich in meiner abschließenden Beurteilung des Films das vielerorts leider fast schon inflationär benutzte M-Wort: Bellflower ist ein Meisterwerk! Punkt. Aus. Fertig.

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Evan Glodell 2010er female nudity


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SPIONE WIE WIR


SPIONE WIE WIR SPIONE WIE WIR (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Spies Like Us | USA 1985 | Regie: John Landis)

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Um den russischen Geheimdienst von einem geheimen Einsatz in Afghanistan abzulenken, benötigt der CIA zwei Agenten, die als Köder dienen sollen und die zur Not auch “geopfert“ werden können. Die Wahl fällt auf die beiden etwas trotteligen Bürohengste Emmett Fitz-Hume (Chevy Chase) und Austin Millbarge (Dan Aykroyd), die ihrem ersten Außeneinsatz mit Begeisterung entgegenfiebern und natürlich keine Ahnung haben, dass sie nur als Kanonenfutter für den Feind gebraucht werden…

Eine dieser einfach nur wunderbaren Komödien von Regisseur John Landis aus den 80er Jahren, der der Filmwelt ja auch Perlen wie The Blues Brothers, Die Glücksritter und Drei Amigos geschenkt hat. Drei Filme, in denen entweder Dan Aykroyd oder Chevy Chase in der Hauptrolle zu sehen waren. In Spione wie wir stehen diese beiden begnadeten Komiker gemeinsam vor der Kamera und brennen ein regelrechtes Gag-Feuerwerk ab. Stellvertretend für die unzähligen, einfach nur saukomischen Momente, möchte ich an dieser Stelle nur kurz die Sequenzen im Trainingscamp erwähnen, die bestens dafür geeignet sind, beim geneigten Zuschauer unkontrollierbare Lachanfälle hervorzurufen. Entstanden zur Zeit des Kalten Krieges liefert Spione wie wir allerdings weit mehr als sinnbefreiten Klamauk, sondern hält dem gegenseitigen Wettrüstungsirrsinn von damals auf ausgesprochen komische Art und Weise den Spiegel vor. Wie das Problem des Wettrüstens am Ende gelöst wird ist so herrlich naiv wie grundsympathisch und entlässt den in den gut 100 Minuten zuvor von mehreren Zwerchfell-Attacken betroffenen Zuschauer mit einem breiten Grinsen im Gesicht in den Abspann. Großartig!
Und natürlich ist es auch wieder toll zu sehen, dass so manche Filme, die mich während meiner Jugend begleitet haben, auch heute - nach einer gefühlten halben Ewigkeit, in der ich die Streifen nicht mehr gesehen habe - noch hervorragend funktionieren. Spione wie wir ist einer von ihnen. :love:

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John Landis Chevy Chase Dan Aykroyd Joel Coen Sam Raimi Terry Gilliam 1980er


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THE CRAZIES - FÜRCHTE DEINEN NÄCHSTEN


THE CRAZIES - FÜRCHTE DEINEN NÄCHSTEN THE CRAZIES - FÜRCHTE DEINEN NÄCHSTEN (Blu-ray: Kinowelt, Deutschland)
(OT: The Crazies | USA/Vereinigte Arabische Emirate 2010 | Regie: Breck Eisner)

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In einer beschaulichen Kleinstadt in Iowa häufen sich plötzlich die Fälle von einfachen Bürgern, die sich in gefährliche Psychopathen verwandeln und ihren Mitmenschen nach dem Leben trachten. Während Sheriff David Dutton (Timothy Olyphant) verzweifelt versucht, die Situation unter Kontrolle zu halten, rückt plötzlich das Militär an und evakuiert die Kleinstadt. Eine hoch ansteckende Krankheit hat sich in dem Ort breit gemacht und die Regierung ist bereit, alle Maßnahmen zu treffen, um Ausbreitung über die Stadtgrenzen hinaus zu verhindern. Seien diese auch noch so drastisch…

Breck Eisners Seuchen-Horrorstreifen gehört sicher zu den sehenswerteren Horrorfilm-Remakes der letzten Jahre, ist aber dennoch nicht ganz frei von so einigen Schwächen.
Das von George A. Romero stammende Original habe ich immer als lohnenswerte Ergänzung, ja sogar als eine Art Prequel zur Dead-Saga betrachtet und so kann man sich auch dem Remake nähern - als Ergänzung oder Prequel zu den Remakes von Romeros Zombie-Epen.
Regisseur Eisner geht seine Geschichte relativ behutsam an, baut durch gezielt gesetzte Nadelstiche langsam Spannung auf und entwickelt mit fortschreitender Laufzeit eine immer bedrohlichere Atmosphäre. Diese Taktik zieht Eisner praktisch bis zum Ende durch, was jedoch auch zur Folge hat, dass The Crazies inmitten der teils ziemlich heftigen Gewaltausbrüche und gelungenen Spannungssequenzen (die Sequenz in der Waschstraße ist beispielsweise der absolute Hammer) während seiner zahlreichen ruhigeren Momente mit der einen oder anderen Länge zu kämpfen hat. Es fehlt The Crazies einfach dieses gewisse Etwas, das aus einem guten Film einen sehr guten Film macht, was vielleicht auch daran liegt, dass ich persönlich zu den Protagonisten keine rechte Bindung aufbauen konnte. Das Mitfiebern fiel ziemlich schwer mit diesen doch recht blass bleibenden Charakteren. Eine etwas bessere Entwicklung der handelnden Charaktere hätte dem Film definitiv gut getan.
Zugutehalten muss man The Crazies aber auf jeden Fall, dass dieses ganze Seuchenszenario mit seiner mehr als drastischen Endlösung ausgesprochen bedrohlich und auch erschreckend glaubwürdig rüberkommt. Und darin liegt dann im Endeffekt der wahre Horror dieses Streifens.

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Breck Eisner 2010er Remake


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HAPPY NEW YEAR - NEUES JAHR, NEUES GLÜCK


HAPPY NEW YEAR - NEUES JAHR, NEUES GLÜCK HAPPY NEW YEAR - NEUES JAHR, NEUES GLÜCK (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: New Year’s Eve | USA 2011 | Regie: Garry Marshall)

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Am Silvesterabend kreuzen sich in New York die Wege verschiedenster Menschen, die alle mit einem bestimmten Problem zu kämpfen haben und nicht ahnen, dass sie auf irgendeine Art und Weise miteinander in Verbindung stehen…

Garry Marshalls Happy New Year erzählt episodenhaft die Geschichten verschiedener Menschen am Silvesterabend in New York und befindet sich dabei in der Tradition von Filmen wie L.A. Crash, Powder Blue, The Air I Breathe, The Informers oder Tatsächlich... Liebe, erreicht deren Intensität jedoch nicht wirklich. Dafür sind die verschiedenen Episoden, die sich zum Ende hin kreuzen und halbwegs ein großes Ganzes ergeben, doch zu "harmlos" ausgefallen. Ist aber gar nicht weiter tragisch, denn Happy New Year seine dramatischen, komischen und romantischen Geschichten auf so herrlich unaufgeregte Art und Weise, dass man sich ausgesprochen gerne von ihnen gefangen nehmen und unterhalten lässt. Und natürlich trägt auch das unglaubliche Staraufgebot sehr zum Gelingen des Streifens bei. Hier ist praktisch die kleinste und nicht einmal in den Credits auftauchende Nebenrolle noch mit einem namhaften Schauspieler besetzt und es geben sich Leute wie Robert De Niro, Jessica Biel, Hilary Swank, Halle Berry, Michelle Pfeiffer (die erschreckend alt geworden ist), Ashton Kutcher, Sarah Jessica Parker, Cary Elwes, James Belushi, John Lithgow und Matthew Broderick (mit dem spaßigen Rollennamen Mr. Buellerton) die sprichwörtliche Klinke in die Hand. Garry Marshall hat ein Jahr zuvor mit Valentinstag schon einen ähnlichen Streifen gedreht. Den werde ich mir auch bald mal zu Gemüte führen.

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Garry Marshall Michelle Pfeiffer Robert De Niro Halle Berry Hilary Swank Alyssa Milano Jessica Biel Til Schweiger Ashton Kutcher James Belushi Sarah Jessica Parker Matthew Broderick 2010er New York


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RANGO


RANGO RANGO (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: Rango | USA 2011 | Regie: Gore Verbinski)

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Das kleine Chamäleon Rango (Johnny Depp) wird während einer Autofahrt unbemerkt mitsamt seinem Terrarium aus dem Fahrzeug geschleudert und steht nun mutterseelenallein in der Wüste. Mit Hilfe der Echse Beans (Isla Fisher) landet Rango schließlich in einer kleinen Westernstadt und deren Einwohner sind gerade auf der Suche nach einem neuen Sheriff…

Rango vom Fluch der Karibik-Regisseur Gore Verbinski dürfte - zumindest im Mainstreambereich - wahrscheinlich einer der außergewöhnlichsten Animationsfilme der letzten Jahre sein. Verbinski richtet sich mit seinem Film dabei ziemlich eindeutig an ein erwachsenes Publikum und ist für kleinere Kinder wegen einiger doch derber Härten in meinen Augen nur bedingt geeignet. Rango - der Titel reimt sich nicht zufällig auf Django - ist der (Italo-)Western unter den Animationsfilmen, driftet nicht selten ins fast schon Surreale ab, ist mit einer Vielzahl ausgesprochen skurriler und verschrobener Charaktere bevölkert und mit dem für Western typischen "Fremder kommt in eine kleine Stadt und rettet den Tag"-Plot ausgestattet, der insbesondere an die Dollar-Trilogie und Spiel mir das Lied vom Tod von Sergio Leone angelehnt ist. Darüber hinaus zitiert sich Verbinski natürlich durch die Geschichte des ältesten aller Filmgenres - von 12 Uhr mittags über The Wild Bunch bis zu Schneller als der Tod - und insbesondere Westernfans sollten aus diesem Grund ihre helle Freude an Rango haben. Und wenn dann zum Finale auch noch eine animierte Variante von Clint Eastwood auf der Bildfläche erscheint und dem Titelhelden auf den richtigen Pfad zurückbringt, ist die Genrehommage endgültig perfekt. Klasse!

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Gore Verbinski Johnny Depp 2010er Oscar Winner


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AMERICAN MONSTER


AMERICAN MONSTER AMERICAN MONSTER (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: Q | USA 1982 | Regie: Larry Cohen)

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Blutrünstige Ritualmorde und das auf den ersten Blick nicht mit diesen in Zusammenhang stehende Verschwinden verschiedener Menschen bereiten der New Yorker Polizei in Gestalt der Ermittler Shepard (David Carradine) und Powell (Richard Roundtree) Kopfzerbrechen. Während die beiden Polizisten noch nicht ahnen, dass beide Fälle miteinander verbunden sind und für das Verschwinden der Menschen ein riesiges, fliegendes Monster verantwortlich ist, entdeckt der Kleinganove Jimmy Quinn (Michael Moriarty) eher zufällig das Nest des Monsters hoch oben im Chrysler Building und versucht, aus seinem Wissen Kapital zu schlagen…

Direkt im Anschluss an einen Streifen wie God's Bloody Acre kommt einem wahrscheinlich so ziemlich jeder Film wie ein verkanntes Meisterwerk vor. American Monster von Regisseur Larry Cohen dürfte aber auch ohne vorherige Sichtung einer absoluten Gurke zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Denn der Film bietet wirklich all das, was man sich von einem richtig guten B-Movie erwartet und überzeugt als gelungene Mischung aus Monsterfilm und Thriller auf der ganzen Linie. American Monster ist spannend und extrem kurzweilig, hat ein wirklich hübsch anzusehendes Stop-Motion-Monster zu bieten, welches exakt so viel Screentime abbekommen hat, wie es notwendig ist, und begeistert außerdem mit ganz vorzüglichen Schauspielerleistungen. Neben den gewohnt souverän aufspielenden David Carradine und Richard Roundtree, ist es insbesondere Michael Moriarty, der in der Rolle des Kleinkriminellen Jimmy Quinn absolut überzeugen kann und hier eine Vorstellung für die Ewigkeit abgibt. Eine so intensive und überzeugende Leistung habe ich in Genrefilmen selten zuvor zu sehen bekommen. Dazu gesellt sich die von den Kameramännern Robert Levi und Fred Murphy perfekt in Szene gesetzte Stadt New York als weiterer Hauptdarsteller, die als Austragungsort für die Handlung optimal funktioniert und die insbesondere auch dafür sorgt, dass American Monster den Zuschauer mit einer ganz eigenen Atmosphäre - die schweißtreibende Großstadthitze ist richtiggehend spürbar - vom Anfang bis zum Ende fesseln kann. Toller Film!

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Larry Cohen David Carradine Richard Roundtree 1980er female nudity New York


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GOD'S BLOODY ACRE


GOD'S BLOODY ACRE GOD'S BLOODY ACRE (DVD: Code Red, USA)
(OT: God's Bloody Acre | USA 1975 | Regie: Harry Kerwin)

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Die in den Wäldern lebenden Brüder Ezra (Daniel Schweitzer), Benny (Sam Moree) und Monroe (William Kerwin) sehen sich eines Tages mit der Tatsache konfrontiert, dass ihr Lebensraum zu einem riesigen Campinggebiet umgewandelt werden soll. Fest entschlossen, ihre Heimat zu verteidigen, versuchen die drei Brüder mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, die beginnenden Bauarbeiten zu sabotieren. Als auch noch verschiedene Städter (u.a. Wayne Crawford, Jennifer Stock) in der Nähe ihr Campinglager aufschlagen, kommt es schließlich zur Katastrophe...

Fans von Exploitation-Filmen und B-Movies neigen ja durchaus dazu, Filme, die einigermaßen objektiv betrachtet nun wahrlich nicht als gelungen zu bezeichnen sind, abzufeiern und für den heißesten Scheiß zu erklären. Ich nehme mich davon sicher nicht aus. Bei einem Film wie God's Bloody Acre hilft aber selbst die rosaroteste Fanboy-Brille und die standardisierten Verweise aufs niedrige Budget und widrige Produktionsumstände nicht mehr weiter. Der Streifen von Regisseur Harry Kerwin ist halt einfach eine ganz üble Gurke. Das größte Problem von God's Bloody Acre - der dem Subgenre des Hixploitation-Films zuzuordnen ist und dessen großes Vorbild Beim Sterben ist jeder der Erste gewesen sein dürfte - ist die Tatsache, dass sich Regisseur Kerwin nie entscheiden kann, aus welcher Perspektive er seine Geschichte nun erzählen will. Stehen anfangs noch die in der Wildnis lebenden Brüder im Mittelpunkt, die erschüttert feststellen müssen, dass aus ihrer unberührten Heimat ein Gelände für Camper werden soll, begleitet man als Zuschauer kurze Zeit später die unbedarften Stadtbewohner, die schon mal das noch nicht fertiggestellte Campingareal antesten wollen. Kerwin versucht irgendwie, beide Seiten als Sympathieträger aufzubauen und erreicht damit im Endeffekt nur, dass einem als Zuschauer bald die Schicksale beider Seiten vollkommen egal sind und man mit keinem der Protagonisten mehr mitfiebern kann. Diese erzählerische Schwäche würde ich einem Exploitation-Film natürlich niemals vorwerfen, wenn denn wenigstens die Schauwerte passen würden und der Streifen auf dieser Ebene unterhalten würde. Aber auch hier herrscht bei God's Bloody Acre tote Hose. In der ersten Stunde des Films passiert außer verschiedenen Perspektivwechseln und dem verzweifelten und stümperhaften Versuch, die handelnden Figuren einzuführen nicht sonderlich viel und die letzte halbe Stunde besteht zu 95 % aus Gekreische und planlosem “In der Nacht durch den Wald Rennen“. Ein Film, den man sich definitiv sparen kann.

Harry Kerwin 1970er female nudity Hixploitation Rache


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BEERFEST (Unrated)


BEERFEST (Unrated) BEERFEST (Unrated) (Blu-ray: Warner, USA)
(OT: Beerfest | Australien/USA 2006 | Regie: Jay Chandrasekhar)

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Nach einer demütigenden Niederlage bei einem geheimen Biertrinkwettbewerb in München kehren die Brüder Jan (Paul Soter) und Todd Wolfhouse (Erik Stolhanske) in die USA zurück und beschließen, ein unschlagbares Team zusammenzustellen um im nächsten Jahr als triumphaler Sieger aus dem Wettbewerb hervorzugehen. Die Kampftrinker Landfill (Kevin Heffernan), Barry (Jay Chandrasekhar) und Fink (Steve Lemme) sollen dafür sorgen, dass dem deutschen Team von Baron Wolfgang von Wolfhausen (Jürgen Prochnow) eine schmerzliche Niederlage zugefügt wird. Bevor es soweit ist, müssen Jan, Todd, Landfill, Barry und Fink allerdings ein hartes Trainingsprogramm absolvieren...

Ab und an darf es dann auch definitiv mal Humor der etwas debileren und vor allem derberen Sorte sein. Regisseur Jay Chandrasekhar, der 1 Jahr vor diesem Streifen ja auch schon den ausgesprochen unterhaltsamen Ein Duke kommt selten allein auf das Publikum losgelassen hat und außerdem auch für den extrem bescheuerten Super Troopers verantwortlich zeigte, beweist mit Beerfest auf schon irgendwie beeindruckende Art und Weise, wie tief das Niveau im Bereich des Brachial-Humors sinken kann. Das "Niveau" eines Freddy Got Fingered wird zwar nicht ganz erreicht, aber Chandrasekhar, der auch noch gleich das Drehbuch mitverfasst und eine Hauptrolle übernommen hat, ist mit seinem Film nicht weit davon entfernt. In Beerfest ist kein Witz zu flach, kein Scherz zu bescheuert und garantiert jeder Gag sitzt "geschmackssicher" meilenweit unter der Gürtellinie. Das muss man erst mal schaffen, so viel Blödsinn wie hier in einen einzigen Film zu packen. Beerfest ist so komplett "over the top", dass es schon wieder einen Heidenspaß bereitet, sich diesen Unsinn reinzuziehen. Wichtigste Erkenntnis des Films: Jürgen Prochnow und Ralf Moeller scheinen mittlerweile wirklich jede Rolle anzunehmen, die ihnen in Hollywood angeboten wird.

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Jay Chandrasekhar Jürgen Prochnow Donald Sutherland 2000er female nudity München


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FAST & FURIOUS 5 (Extended Cut)


FAST & FURIOUS 5 (Extended Cut) FAST & FURIOUS 5 (Extended Cut) (Blu-ray: Universal, Großbritannien)
(OT: Fast Five | USA 2011 | Regie: Justin Lin)

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Nach Dominic Toretto (Vin Diesel) zu 25 Jahren Gefängnis ohne Bewährung verurteilt wurde, dreht Brian O’Conner (Paul Walker) dem Gesetz endgültig den Rücken zu und befreit Dominic mit Hilfe von dessen Schwester Mia (Jordana Brewster) in einer spektakulären Aktion aus der Gewahrsam der Behörden. Das Trio taucht in den Armenvierteln von Rio de Janeiro unter und nimmt schon kurze Zeit später einen gefährlichen Job an um wieder etwas Geld zu verdienen. Bei dessen Ausführung kommen Dominic, Mia und Brian allerdings dem mächtigen Gangsterboss Reyes (Joaquim de Almeida) in die Quere und werden nun nicht nur von den amerikanischen Behörden in Person des gnadenlosen FBI-Agenten Luke Hobbs (Dwayne Johnson), sondern auch von Reyes und seinen Männern gejagt...

Regisseur Justin Lin darf zum dritten Mal hintereinander auf dem Regiestuhl der The Fast and the Furious-Reihe Platz nehmen und haut mit Fast & Furious 5 mal eben einen absoluten Knaller raus. Der Film ist kein Vergleich mehr zum relativ missratenen 3. Teil von Lin, sondern bietet all das, was man von einem echten Action-Blockbuster erwarten kann. Und sogar noch ein bisschen mehr. Fast & Furious 5 geht weg von der reinen Carsploitation, die illegale Straßenrennszene wird sogar nur noch in einer kurzen Sequenz thematisiert, in der dann erneut attraktive Damen in hohen Stiefeln und kurzen Röcken ihre Luxuskörper vor aufgemotzten Boliden präsentieren und in Zeitlupenaufnahmen zu treibenden Hip-Hop-Beats tanzen. Außer dieser relativ kurzen Sequenz, die wohl als kleine Referenz an die Vorgänger eingebaut wurde, hat Fast & Furious 5 mit dem Stil der Vorgänger allerdings nicht mehr allzu viel gemein. Dieser fünfte Teil kommt viel mehr als Mischung aus Actionthriller, Carsploitation und Caper- bzw. Heist-Movie daher und bietet - und das ist die größte Überraschung - neben einem perfekten Timing zwischen ruhigen Sequenzen und spektakulärem Krawall auch noch eine richtig gute und verdammt spannende Story, die unmittelbar an die Ereignisse des Vorgängers anschließt.
Ein ganz großer Coup des Films ist dabei die Besetzung. Fast & Furious 5 vereint einen absoluten All-Star-Cast vor der Kamera. Neben der Ur-Besetzung aus dem ersten Teil, nämlich Paul Walker, Vin Diesel und Jordana Brewster, konnten die Produzenten praktisch alle Hauptdarsteller der anderen Filme vor der Kamera versammeln. Aus Teil 2 sind Tyrese Gibson und Ludacris mit von der Partie, aus Teil 3 gibt sich Sung Kang die Ehre und aus Teil 4 ist abermals die ausgesprochen attraktive Gal Gadot mit am Start. Und weil das noch nicht genug Star-Power für die Macher gewesen ist, gibt es Joaquim de Almeida als Bösewicht und Dwayne 'The Rock' Johnson als Rampensau einer Spezialeinsatztruppe noch oben drauf. Und wer immer noch traurig darüber ist, dass der von Michelle Rodriguez gespielte Charakter im Vorgänger scheinbar sein Leben lassen musste und außerdem Eva Mendes in der Cast-Liste vermisst, sollte einfach mal beim Abspann sitzen bleiben und nicht gleich aufs Klo rennen. Es lohnt sich. :)
Fast & Furious 5 rockt ganz gewaltig und macht Spaß ohne Ende. Richtig geiles Blockbuster-Kino, ein Guilty Pleasure wie es im Buch steht. Einfach großartig! Ich freu mich schon jetzt auf den für nächstes Jahr angekündigten sechsten Teil, der sich derzeit in der Pre-Production-Phase befindet und bei dem erneut Justin Lin Regie führen wird.

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Justin Lin Vin Diesel Paul Walker Jordana Brewster Dwayne Johnson Eva Mendes 2010er car chase Carsploitation Heist Movie Sequel


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FAST & FURIOUS - NEUES MODELL. ORIGINALTEILE.


FAST & FURIOUS - NEUES MODELL. ORIGINALTEILE. FAST & FURIOUS - NEUES MODELL. ORIGINALTEILE. (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Fast & Furious | USA 2009 | Regie: Justin Lin)

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Dominic Toretto (Vin Diesel) geht seiner Profession, dem Überfallen von Lastzügen, mittlerweile mit seinem Team in der Dominikanischen Republik nach. Als er erfährt, dass seine Partnerin und Geliebte Letty (Michelle Rodriguez) in LA ermordet wurde, kehrt er jedoch in seine Heimatstadt zurück um sich an dem Verantwortlichen, einen mächtigen Drogenlord, auf den es auch der mittlerweile beim FBI arbeitende Brian O’Conner (Paul Walker) abgesehen hat, zu rächen. Um den skrupellosen Gangster zur Strecke zu bringen, beschließen Toretto und O’Conner gemeinsame Sache zu machen...

Bei dem im Original schlicht mit Fast & Furious betitelten Streifen handelt es sich - wer hätte es gedacht - um den mittlerweile 4. Teil der The Fast and the Furious-Reihe. Und in dem ist erstmals wieder die Ur-Besetzung des Auftaktfilms vor der Kamera vereint. Vin Diesel und Paul Walker sind erneut in den männlichen Hauptrollen zu sehen, außerdem gibt es ein kurzes Wiedersehen mit Michelle Rodriguez und Jordana Brewster ist ebenfalls wieder mit von der Partie. Dem positiven Aspekt der Rückkehr der prominenten Besetzung aus Teil 1 steht auf den ersten Blick jedoch der Name des Regisseurs entgegen. Mit Justin Lin durfte sich wieder genau der Mann austoben, der den direkten Vorgänger verbrochen hatte. Die Befürchtung, eine ähnlich planlose Aneinanderreihung spektakulärer Action- und Rennsequenzen zu sehen zu bekommen war durchaus vorhanden, wurde aber glücklicherweise nicht bestätigt. Fast & Furious hat tatsächlich wieder so etwas wie einen echten Plot zu bieten, in den sich die erneut sehenswerten Actionszenen gut einfügen können und die illegale Straßenrennszene steht nicht mehr wirklich im Vordergrund. Qualitativ befindet sich dieser 4. Teil auf dem Level der ersten beiden Filme der Reihe, bietet also kurzweilige Unterhaltung ohne großartigen Anspruch und ist zur belanglosen Berieselung wieder mal ganz vorzüglich geeignet. Und die Gefahr, dass man beim Betrachten des Films plötzlich nervöse Zuckungen oder Panikattacken bekommen könnte, ist hier glücklicherweise nie gegeben. Manchmal ist weniger halt doch eindeutig mehr. Das scheint mittlerweile auch Justin Lin begriffen zu haben.

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Justin Lin Vin Diesel Paul Walker Jordana Brewster Michelle Rodriguez 2000er car chase Los Angeles Sequel Carsploitation Rache


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VILLA CAPTIVE


VILLA CAPTIVE VILLA CAPTIVE (Blu-ray: I-On New Media, Deutschland)
(OT: Villa Captive | Frankreich 2011 | Regie: Emmanuel Silvestre)

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Die französische Pornodarstellerin Lucy Lust (Liza Del Sierra) hat nach Abschluss von Dreharbeiten in den USA sehr zum Erstaunen der Öffentlichkeit ihren Rückzug vom Pornogeschäft angekündigt und will sich fürs erste einfach nur in eine abgelegene Villa in Miami zurückziehen und dort entspannen. Doch Lucy bleibt nicht lange unerkannt und an echte Ruhe ist so kaum zu denken. Ihre Anwesenheit weckt insbesondere bei einigen Kleinkriminellen (u.a. Shalim Ortiz) Begehrlichkeiten, die davon ausgehen, dass man mit dem Einbruch in die Villa eines Pornostars gute Beute machen kann. Als Lucy eines Abends gemeinsam mit ihrem jugendlichen Nachbarn Jeremiah (Dario Lado), mit dem sie sich angefreundet hat, da dieses der einzige Mensch zu sein scheint, der sie als Mensch anerkennt und in ihr nicht nur den Pornostar sieht, von einem gemeinsamen Essen zurückkommt, werden die beiden in Lucys Villa prompt von Einbrechern überrascht und überwältigt...

Genrekino aus Frankreich. Da hofft natürlich jeder gleich auf den nächsten High Tension, den nächsten Inside, den nächsten Frontier(s) oder den nächsten Martyrs. Die Franzosen haben die Messlatte im Bereich des Horror- und Terrorkinos in den letzten Jahren ja ziemlich hoch gelegt. Für einen Film wie Villa Captive ist das eine schwere Hypothek, die natürlich nicht dadurch leichter wird, dass der Streifen auf dem Frontcover der deutschen Blu-ray mit der Tagline “I Spit on Your Grave trifft auf Martyrs!“ beworben wird. Wer Villa Captive eine faire Chance geben will, sollte sich vor Sichtung des Films möglichst nicht den Covertext der Blu-ray durchlesen und auch keinen zweiten I Spit on Your Grave oder Martyrs erwarten. Diese Erwartungshaltung würde nur bitter enttäuscht werden.
Natürlich ist Villa Captive eindeutig dem Terrorkino zuzurechnen - böse Menschen dringen in das Haus der Guten ein, terrorisieren, foltern, vergewaltigen und bekommen am Ende die Quittung für ihre Taten - und natürlich sind als Vorbilder des Films eindeutig Streifen wie The Last House on the Left oder I Spit on Your Grave auszumachen. Sollte Regisseur Emmanuel Silvestre aber tatsächlich vorgehabt haben, mit diesen Vorbildern konkurrieren zu wollen, kann man dieses Vorhaben nur als grandios gescheitert betrachten. Der Plot von Villa Captive plätschert bei einer relativ kurzen Laufzeit von knapp 80 Minuten viel zu lange nur so vor sich hin und das Finale, in dem es dann tatsächlich ziemlich zur Sache geht, ist viel zu kurz ausgefallen. Zudem hat man als Zuschauer nie den Verdacht, dass es für die Sympathieträger des Films wirklich böse ausgehen könnte und die Bösewichter wirken eigentlich zu keinem Zeitpunkt so richtig bedrohlich. Und über diverse Logiklöcher und Anschlussfehler möchte ich mich jetzt gar nicht groß auslassen.
Und trotz dieser vielen offensichtlichen Schwächen habe ich die Sichtung von Villa Captive zu keinem Zeitpunkt bereut. Denn so doof sich das jetzt vielleicht auch anhören mag, es macht eine Menge Spaß, diesem Streifen beim Scheitern auf ganzer Linie zuzusehen. Insbesondere die Bösewichter verhalten sich in vielen Situationen so extrem bescheuert, dass es schon fast wieder glaubwürdig und auch irgendwie “sympathisch“ rüberkommt. Die würden sich auch in einer Fernsehshow mit dem Titel “Die 100 dümmsten Verbrecher“ gut machen.
Echte Lichtblicke des Films sind übrigens Hauptdarstellerin Emilie Delaunay - die in ihrer französischen Heimat besser unter dem Künstlernamen Liza Del Sierra bekannt ist und wohl zu den derzeit angesagtesten Pornostars Frankreichs gehören zu scheint -, die ihre Sache erstaunlich gut macht und die Kameraarbeit, welche den Zuschauer mit einigen wirklich tollen Bildern verwöhnt.
Insbesondere Allesfresser im Horrofilmbereich dürfen also gerne einen Blick riskieren. Die deutsche Blu-ray präsentiert den Streifen mit einer richtig guten Bildqualität, kommt allerdings auch mit dem kleinen Makel daher, keine Untertitel an Bord zu haben. Ohne Französisch-Kenntnisse gestaltet sich die Sichtung im O-Ton also etwas schwer. Denn obwohl der Streifen zum Großteil auf Englisch gedreht ist, gibt es doch die eine oder andere Passage auf Französisch und hier wäre die Verfügbarkeit optionaler Untertitel schon schön gewesen.

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Emmanuel Silvestre 2010er female nudity Miami Torture Porn Rache


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BLOOD: THE LAST VAMPIRE


BLOOD: THE LAST VAMPIRE BLOOD: THE LAST VAMPIRE (Blu-ray: Pathé, Großbritannien)
(OT: Blood: The Last Vampire | China/Frankreich/Hongkong 2009 | Regie: Chris Nahon)

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Von der Bevölkerung unbemerkt, existiert in Japan bereits seit Jahrhunderten eine geheime Vereinigung, die Dämonen und Vampiren den Kampf angesagt hat. Eine ihrer besten Jägerinnen ist Saya (Jeon Ji-hyeon), die einst als Kind eines Menschen und einer Vampirin zur Welt kam, und deren größtes Ziel es ist, den Tod ihres Vaters zu rächen, für den der mächtige Dämon Onigen (Koyuki) verantwortlich zeichnete. Sayas neueste Mission führt sie kurz vor Ausbruch des Vietnamkrieges in eine Schule einer US-Militärbasis in Japan und mit dieser Mission scheint sie ihrem großen Lebensziel plötzlich ganz nahe zu sein...

Bei Chris Nahons Film handelt es sich um das Remake eines gleichnamigen Animes aus dem Jahr 2000, welches wiederum auf einem Manga beruhte. Es sollte also von vornherein klar sein, dass es sich bei Blood: The Last Vampire um einen komplett überzeichneten Streifen handelt. Regisseur Chris Nahon entführt den Genrefreund in die Welt asiatischer Mythologien und in die Welt von Vampiren, Dämonen und Samurais und kombiniert diese Welten mit einer recht herkömmlichen Rache- bzw. Jagd/Flucht-Geschichte, welche ihren Ausgangspunkt auf einer US-Militärbasis in Japan kurz vor Ausbruch des Vietnamkrieges hat. Die Story ist hier natürlich absolut zweitrangig, die zahlreichen Action- und Kampfsequenzen stehen im Vordergrund und diese sind auch durchaus so spektakulär inszeniert und visuell so ansprechend gefilmt, dass einem das über knapp 90 Minuten schon ziemlichen Spaß machen kann. Dieser Spaß am Gezeigten wird jedoch ein wenig aufgrund des übermäßigen Einsatzes eindeutig verbesserungsfähiger CGI-Effekte geschmälert. Weshalb in solchen Filmen wirklich jeder Blutstropfen aus dem Rechner stammen muss, werde ich persönlich wohl nie verstehen. Was ist nur aus dem Einsatz der guten alten Farbbeutel geworden?

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Chris Nahon 2000er Vampir 60er Jahre


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FROM DUSK TILL DAWN 2: TEXAS BLOOD MONEY


FROM DUSK TILL DAWN 2: TEXAS BLOOD MONEY FROM DUSK TILL DAWN 2: TEXAS BLOOD MONEY (DVD: UFA/Universum, Deutschland)
(OT: From Dusk Till Dawn 2: Texas Blood Money | USA 1999 | Regie: Scott Spiegel)

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Kurz nach seinem Ausbruch aus dem Knast versammelt der skrupellose Luther (Duane Whitaker) alte Weggefährten (u.a. Robert Patrick) um sich, um in Mexiko das nächste große Ding zu drehen. Doch auf dem Weg zum Treffpunkt in Mexiko macht Luther Bekanntschaft mit einem Vampir (Danny Trejo) aus der berüchtigten Titty Twister Bar…

Erfolgreiche Filme ziehen Fortsetzungen nach sich. Entweder im Kino oder direkt für den Videomarkt produziert. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz der Filmbranche. Gerade bei den Direct-to-Video-Sequels muss man seine Ansprüche natürlich gehörig nach unten schrauben, um mit den Streifen noch seinen Spaß haben zu können. Da ist dann halt alles eine Nummer kleiner ausgefallen als in den jeweiligen Vorgängern. From Dusk Till Dawn 2: Texas Blood Money macht da keine Ausnahme, ist für einen Film dieser Art aber eigentlich ganz gut geglückt, was vielleicht auch daran liegen könnte, dass Tarantino und Rodriguez hier immerhin noch als ausführende Produzenten beteiligt gewesen sind. In der Hauptrolle gibt es mit Robert Patrick ein bekanntes Gesicht zu bewundern, die handgemachten Effekte stammen aus der Schmiede der KNB Effects Group und einem Streifen, der sowohl Bruce Campbell als auch Danny Trejo in kleinen aber feinen Kurzauftritten zu bieten hat, kann man doch gar nicht böse sein. Mitunter etwas nervig waren die technischen Spielereien bzw. Experimente von Regisseur Scott Spiegel. Ein starker Einsatz von Farbfiltern und ein fast schon inflationärer Gebrauch der subjektiven Kamera - bzw. von Point-of-View-Shots wie es so schön auf Neudeutsch heißt - trüben den Filmspaß dann doch ein kleines bisschen. Vergleicht man diesen Film jedoch mit Direct-to-Video-Fortsetzungen anderer großer Genreerfolge - ich denke spontan mal an die Sequels zu The Crow - geht er definitiv als Sieger hervor.

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Scott Spiegel Bruce Campbell Danny Trejo 1990er female nudity Sequel Vampir


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FRIENDSHIP!


FRIENDSHIP! FRIENDSHIP! (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Friendship! | Deutschland/USA 2010 | Regie: Markus Goller)

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Jedes Jahr bekommt der in der DDR lebende Veit (Friedrich Mücke) zu seinem Geburtstag eine Karte seines Vaters aus San Francisco und träumt schon immer davon, seinen Erzeuger endlich kennenzulernen. Als Veit nach dem Mauerfall die Welt praktisch offen steht, überredet er seinen besten Freund Tom (Matthias Schweighöfer) zu einem gemeinsamen Trip in die USA. Logischerweise ist San Francisco das Ziel, wobei Tom keine Ahnung über die wahren Gründe dieses Reiseziels hat. Da die Finanzen der beiden Freunde allerdings nur einen Flug nach New York zulassen, müssen Veit und Tom andere Wege finden, um von New York nach San Francisco zu gelangen...

Meine anlässlich der Sichtung von Das unsichtbare Mädchen getätigte Aussage, gute deutsche Filme laufen nur im Fernsehen, muss ich ein bisschen revidieren. Friendship! von Regisseur Markus Goller ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch im Kino sehenswerte Filme aus Deutschland laufen. Grundvoraussetzung dafür scheint einfach zu sein, dass Til Schweiger seine Hände nicht mit im Spiel hat. Friendship! erzählt die Geschichte der beiden Freunde Tom und Veit, die kurz nach dem Mauerfall aus der DDR nach San Francisco reisen wollen. Da das Geld allerdings nur für einen Flug nach New York reicht, muss der Rest der Reise auf andere Art und Weise bewerkstelligt werden. Der Road Trip der beiden Freunde nach San Francisco ist zugleich witzig und dramatisch und Regisseur Markus Goller findet genau die richtige Balance zwischen gelungenen Gags und ruhigen, teilweise fast schon einfühlsamen Momenten. Darüber hinaus ist Friendship! einfach nur wunderschön fotografiert, überzeugt mit einem richtig tollen Soundtrack und mit ausgesprochen gut aufgelegten Darstellern. Die leicht melancholische Grundstimmung verleiht dem Streifen zudem noch eine ganz eigene Note. Friendship! gehört zu dieser Art Film, bei der man sich einfach genüsslich zurücklehnen und die Bilder, die da über den Bildschirm flimmern, schlichtweg genießen kann. Kino zum Wohlfühlen, mit einem Finale, das Gänsehaut verursacht. Absolut empfehlenswert!

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Markus Goller Matthias Schweighöfer 2010er New York San Francisco 80er Jahre 90er Jahre


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THE FAST AND THE FURIOUS: TOKYO DRIFT


THE FAST AND THE FURIOUS: TOKYO DRIFT THE FAST AND THE FURIOUS: TOKYO DRIFT (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: The Fast and the Furious: Tokyo Drift | Deutschland/USA 2006 | Regie: Justin Lin)


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Der schon mehrfach wegen illegaler Straßenrennen mit dem Gesetz in Konflikt gekommene Teenager Sean (Lucas Black) wird von seiner alleinerziehenden Mutter (Lynda Boyd) zur Streife nach Tokio zu seinem dort lebenden Vater (Brian Goodman) verfrachtet. Aber auch in Tokio gibt es eine illegale Rennszene und es dauert nicht lange, bis Sean diese kennenlernt...

Der dritte Teil der mittlerweile schon 5 Filme umfassenden The Fast and the Furious-Reihe ist der einzige Film, der weder Vin Diesel noch Paul Walker in Hauptrollen zu bieten hat. Auf den allerersten Blick hat der Streifen also weder etwas mit den Vorgängern noch mit den Nachfolgern zu tun. Erst in der wirklich netten Endsequenz folgt der Brückenschlag zu den sonstigen Streifen. Dort wird auch klar, dass die Ereignisse dieses Films sich in der Timeline der kompletten Reihe erst nach Teil 5 abspielen. Davor gibt es Action und Car-Chase-Sequenzen satt. Allerdings auch nichts anderes. The Fast and the Furious: Tokyo Drift ist ein ausgesprochen einfach gehaltener und schlicht dummer Film, in der Konsequenz, wie er seine Einfachheit und Dummheit durchzieht, aber schon fast wieder bewundernswert. Hatten Rob Cohen und insbesondere John Singleton in den beiden Vorgängern zumindest noch versucht, die Schauwerte in einen Hauch von Handlung einzubetten, macht sich Regisseur Justin Lin diese "Mühe" erst gar nicht. Seine Plotelemente sind nicht mehr als Versatzstücke aus dem Baukasten "Drehbuchschreiben für Anfänger". Lin verlässt sich ausschließlich auf seine Actionszenen, seine aufgemotzten Karren und seine hübschen Japanerinnen in hohen Stiefeln und extrem kurzen Röcken. Für mehr ist in The Fast and the Furious: Tokyo Drift einfach kein Platz. Allerdings wirkt diese fast schon planlose Aneinanderreihung von Schauwerten für halbwegs "normale" Zuschauer auf die Dauer ausgesprochen ermüdend. Dem anvisierten Zielpublikum - Teenager mit schwerer ADS-Störung - dürfte das allerdings ziemlich egal sein. Alle anderen Rezipienten können während der Sichtung dieses Streifens ein paar Experimente ausprobieren. Beispielsweise wie lange sie es aushalten, den schnell geschnittenen Actionszenen zu folgen ohne dabei nervöse Zuckungen zu bekommen. Oder wie belastbar die heimische Surroundanlage und insbesondere deren Subwoofer ist. Kein Film für das Kind, sondern viel mehr für das Kleinkind im Manne. Ich hol jetzt meine Matchbox-Autos vom Dachboden und spiel die Stunts aus dem Streifen nach.

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Justin Lin Vin Diesel Sonny Chiba 2000er car chase Sequel Carsploitation


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DAS UNSICHTBARE MÄDCHEN


DAS UNSICHTBARE MÄDCHEN DAS UNSICHTBARE MÄDCHEN (TV-Aufnahme Free-TV: arte HD)
(OT: Das unsichtbare Mädchen | Deutschland 2011 | Regie: Dominik Graf)

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Kurz nach seiner Versetzung von Berlin in eine oberfränkische Kleinstadt entdeckt der junge Kommissar Niklas Tanner (Ronald Zehrfeld) eher zufällig eine tote Fraue am Straßenrand, die offensichtlich ermordet wurde. Bei seinen Ermittlungen stößt Tanner schon nach kurzer Zeit auf den Fall eines vor 10 Jahren verschwundenen Mädchens. Ganz offensichtlich scheint es Parallelen zwischen dem Mordfall und dem Fall von damals zu geben. Tanner fängt an, seine Untersuchungen zu intensivieren. Sehr zum Unmut des damals ermittelnden Hauptkommissars Wilhelm Michel (Ulrich Noethen), der so rein gar kein Interesse daran hat, dass dieser alte Fall erneut Aufmerksamkeit erregt...

Die Dreharbeiten zu Das unsichtbare Mädchen fanden in und um meine Wahlheimat Hof praktisch vor meiner Haustüre statt, ein paar Bekannte von mir konnten Statistenrollen ergattern und aus diesem Grund war ich natürlich sehr gespannt auf Grafs Film, für den der vor gut 10 Jahren Schlagzeilen machende Vermisstenfall der Peggy Knobloch Pate stand und in dem ein junger Polizeibeamter während der Ermittlungen in einem Mordfall auf einen Jahre zurückliegenden Fall eines vermissten Mädchens stößt und bei weiteren Nachforschungen in ein regelrechtes Wespennest sticht.
Vielleicht ist Grafs teils inflationärer Einsatz gewisser technischer Stilmittel (Zooms, schnelle Schnitte, Überblendungen) mitunter etwas gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Sache, man sollte sich von solchen Äußerlichkeiten allerdings nicht abschrecken lassen. Das unsichtbare Mädchen ist ein ungemein spannender, packender und teilweise auch verstörend wirkender Film, ein Film, der dem Zuschauer einiges abverlangt und ihm mit dem Charakter des Hauptkommissars Wilhelm Michel - einfach nur grandios gespielt von Ulrich Noethen - eine Figur vor die Nase setzt, wie sie verachtenswerter nicht sein könnte. Je länger man als Zuschauer Michel beim Korrumpieren, Intrigieren und Ausüben seiner Macht zusehen "muss", desto mehr ballt sich einem regelrecht die Faust in der Tasche. Das Ende des Films kommt dann einer regelrechten Katharsis gleich.
Wer behauptet, der deutsche Film sei tot, sollte sich Das unsichtbare Mädchen ansehen und seine Sichtweise gehörig überdenken. Der deutsche Film ist nicht tot, er läuft halt nur nicht im Kino. Es ist ein Jammer, dass ein Film wie Das unsichtbare Mädchen tatsächlich "nur" fürs Fernsehen produziert wurde und dort vom Publikum vollkommen zu Unrecht übersehen wird, während gleichgeschalteter Blödsinn von Til Schweiger & Co. die Leinwände blockiert.

Dominik Graf 2010er


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IT! THE TERROR FROM BEYOND SPACE


IT! THE TERROR FROM BEYOND SPACE IT! THE TERROR FROM BEYOND SPACE (DVD: MGM, USA)
(OT: It! The Terror from Beyond Space | USA 1958 | Regie: Edward L. Cahn)

Infos zum Film:
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Die Besatzung eines Raumschiffes, welches zum Mars geschickt wurde, um die Mitglieder einer früheren Mission zu bergen, findet dort in Col. Carruthers (Marshall Thompson) lediglich einen Überlebenden vor und verdächtigt diesen sogleich, die anderen Besatzungsmitglieder ermordet zu haben. Den Ausführungen Carruthers, eine Art Monster hätte seine Besatzung umgebracht, wird nur wenig Glauben geschenkt. Bis sich die Männer und Frauen der Rettungsmission auf dem Rückflug zur Erde damit auseinandersetzen müssen, dass einer nach dem anderen von ihnen unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt...

Die vorstehenden Einträge waren Teil eines kleinen Exploitation-Marathons, den ich am Sonntag vor Ostern gemacht habe und bei dem ich mir insgesamt 5 Genrefilme hintereinander reingezogen habe. Den Auftakt machte dabei Lipstick, zum Abschluss meines kleinen Marathons habe ich mich zurück in die 50er Jahre begeben, dem Jahrzehnt des Paranoia-Kinos, welches im Genrebereich ja einige ganz wunderbare Horror- und Sci-Fi-Streifen hervorgebracht hat, und mir It! The Terror from Beyond Space angesehen. In diesem Film muss sich die Besatzung eines Raumschiffs gegen ein außerirdisches Wesen zur Wehr setzen, welches wie eine mutierte Variante von Jack Arnolds Monster aus Der Schrecken vom Amazonas aussieht. Regisseur Edward L. Cahn hält sich in dem mit einer knackig-kurzen Laufzeit von 70 Minuten ausgestatteten Film gar nicht erst lange mit einer Exposition auf, sondern kommt lieber gleich zur Sache. Er wirft den Zuschauer mitten hinein in die Handlung und es gelingt ihm dabei richtig gut, seine Geschichte mit einer unheimlichen Atmosphäre auszustatten und - im Rahmen seiner ihm gegebenen Möglichkeiten - entsprechende Spannung zu erzeugen. Spielverderber dürfen sich natürlich gerne über die Unzulänglichkeiten von Filmen dieser Art auslassen - das tapsig wirkende Monster, die teils hölzern und oft bierernst agierenden Darsteller oder das komplette Missverhältnis zwischen Innen- und Außenaufnahmen des Raumschiffs (hier stimmen die Proportionen überhaupt nicht). Für mich gehören diese Unzulänglichkeiten bei solchen Streifen einfach dazu, machen sie doch einen Großteil des Charmes dieser Filme aus. Und die Tatsache, dass speziell It! The Terror from Beyond Space als Hauptinspirationsquelle für Ridley Scotts Alien gedient haben dürfte, darf sicher auch mal erwähnt werden. Ein wunderbarer Film zum Abschluss dieses kleinen Marathons.

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Edward L. Cahn 1950er Nahe Zukunft Alien


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STONE COLD


STONE COLD STONE COLD (DVD: MGM, USA)
(OT: Stone Cold | USA 1991 | Regie: Craig R. Baxley)

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Der wegen seiner brachialen Ermittlungsmethoden vom Dienst suspendierte Cop Joe Huff (Brian Bosworth) wird vom FBI mit ebenfalls nicht ganz sauberen Methoden davon überzeugt, dass es für seine weitere Karriere das beste ist, wenn er sich dazu bereit erklärt, sich als Undercover-Ermittler in die gemeingefährliche Motorradgang von Chains Cooper (Lance Henriksen) einzuschleusen und dort Beweise zu sammeln, um Cooper und seine Männer für immer aus dem Verkehr zu ziehen...

Mit der Stirb langsam- und der Lethal Weapon-Reihe wurde Ende der 80er Jahre ja eine neue Ära des Action-Films eingeleitet. Regisseur Craig R. Baxley hat davon ganz offensichtlich nichts mitbekommen. Zum Glück muss man sagen. Denn sein Stone Cold - bei dem übrigens Michael Douglas als Co-Produzent mit an Bord war - aus dem Jahr 1991 steht ganz in der Tradition der Action-Klopper vor Stirb langsam und Lethal Weapon und erinnert praktisch über seine komplette Laufzeit an Filme wie Invasion U.S.A., Die City Cobra oder Phantom Kommando. Der Streifen, der dem Publikum schon damals wohl wie ein Relikt aus längst vergangenen Tagen vorgekommen sein dürfte, macht sprichwörtlich keine Gefangenen. Hier geht es von der ersten bis zur letzten Minute rund ohne Ende. Die Geschichte des Undercover-Cops, mit ausgesprochen limitierten schauspielerischen Fähigkeiten dargestellt von Ex-NFL-Profi Brian Bosworth, der in eine Motorrad-Gang eingeschleust wird, bietet extrem viel Platz für ausgiebige Schau- und Unterhaltungswerte. Schlägereien, Schießereien, Verfolgungsjagden und ganz viel nackte Haut - Stone Cold bietet alles im Überfluss und kann mit gutem Gewissen als kleines Highlight des Actiongenres bezeichnet werden. Und Lance Henriksen in der Rolle des fast schon dämonischen Bösewichts ist grandios! This movie rocks!!!

TRAILER:


Craig R. Baxley Lance Henriksen 1990er car chase female nudity Rache


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THE NEW KIDS


THE NEW KIDS THE NEW KIDS (DVD: Sony, USA)
(OT: The New Kids | USA 1985 | Regie: Sean S. Cunningham)

Infos zum Film:
IMDB
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Die Geschwister Loren (Shannon Presby) und Abby (Lori Loughlin) sind als Kinder eines hoch dekorierten Soldaten (Tom Atkins) auf einer Militärbasis aufgewachsen und stehen nachdem ihre Eltern bei einem Verkehrsunfall ums Leben kamen urplötzlich ohne Zuhause da. Eine neue Bleibe erhalten sie bei ihrem Onkel Charlie (Eddie Jones) und ihrer Tante Fay (Lucy Martin), die in einem kleinen Städtchen in Florida eine Tankstelle mit angeschlossenem Vergnügungspark betreiben. Alles scheint sich zum Guten zu wenden, jedoch nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem Loren und Abby in ihrer neuen Schule Bekanntschaft mit dem psychopathischen Dutra (James Spader) und seiner Gang machen...

So, von den 70er Jahren geht es ab in die 80er und zu einem Film von Friday the 13th-Regisseur Sean S. Cunningham. The New Kids steht in der Tradition von Filmen wie Class of 1984 und erzählt - wie in der obigen Inhaltsangabe schon ausgeführt - die Geschichte eines Geschwisterpaares, welches nach dem Unfalltod der Eltern zu Verwandten nach Florida zieht und an der dortigen Highschool Ärger mit einer Gang bekommt. Wie das bei diesem insbesondere in den 80ern ausgesprochen beliebten Subgenre des "Terror an der Highschool"-Films so ist, schaukeln sich auch in The New Kids Aktion und Reaktion gegenseitig immer weiter nach oben bis es am Ende schließlich zum blutigen Finale kommt. Im Vergleich mit dem großen Vorbild Class of 1984 oder ähnlichen Streifen wie 3:15 oder The Principal geht The New Kids allerdings nur als zweiter Sieger hervor. Die Handlung plätschert über weite Strecken nur so dahin, alle handelnden Charaktere bleiben blass und sind einfach viel zu klischeehaft gezeichnet und dem Streifen fehlt es insgesamt an der nötigen Spannung und Härte.
Interessant an The New Kids ist in erster Linie die deutsche Zensurgeschichte. Bei uns in den 80ern unter dem Titel Die Kids von Orlando veröffentlicht, wurde dieser wirklich absolut harmlose Film in sieben Szenen geschnitten, ab 18 Jahren freigegeben und stand bis März 2011 (!!!) sogar noch auf dem Index. Irrsinn!

TRAILER:


Sean S. Cunningham 1980er female nudity Rache


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COVER GIRL MODELS


COVER GIRL MODELS COVER GIRL MODELS (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Cover Girl Models | Philippinen/USA 1975 | Regie: Cirio H. Santiago)

Infos zum Film:
IMDB
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Gemeinsam mit dem Fotografen Mark (John Kramer) reisen die drei Models Barbara (Pat Anderson), Claire (Lindsay Bloom) und Mandy (Tara Strohmeier) für ein Fotoshooting nach Asien und werden dort in allerlei Abenteuer verstrickt, welche sich u.a. um einen Mikrofilm drehen, der in ein Kleid eingenäht wurde...

Ich bleibe in den 70ern und begebe mich mal wieder in die Welt des Roger Corman. Auch Cover Girl Models gehört zu den Filmen, die Corman kostengünstig auf den Philippinen gedreht hat und wurde - wie viele andere Filme dieser Art auch - von Regisseur Cirio H. Santiago inszeniert. Und eigentlich könnte ich jetzt hier auch meinen Text zu Fly Me per Copy&Past-Verfahren einfügen. Denn Cirio H. Santiago lässt mit Cover Girl Models eine Art Remake des 2 Jahre zuvor entstandenen, von mir erst vor ein paar Tagen gesehenen und sich in der selben DVD-Edition wie Cover Girl Models befindlichen Fly Me auf das geneigte Genre-Publikum los. Anstelle von 3 Stewardessen sind es hier 3 Fotomodels die diverse "Abenteuer" in Hongkong erleben. Ein richtiges Drehbuch dürfte es auch hier nicht gegeben haben. Zumindest kann von der Entwicklung eines Plots praktisch keine Rede sein. Stattdessen werden einmal mehr diverse Schauwerte (ein bisschen Klamauk, ein bisschen nackte Haut, ein bisschen Action, ein bisschen Martial Arts) planlos aneinandergereiht. Wurden die diversen Handlungsfragmente in Fly Me am Ende noch mittels der guten alten Holzhammermethode zusammengeführt, lässt Regisseur Santiago in Cover Girl Models selbst das bleiben. Das nenn ich dann mal konsequent. :D
Und die Tatsache, dass ich persönlich auch Cover Girl Models als in höchstem Maße unterhaltsam und spaßig empfunden habe, muss ich wahrscheinlich nicht großartig erwähnen.

CLIP:


Cirio H. Santiago Mary Woronov 1970er female nudity Sexploitation Hongkong New World Pictures





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