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One Night Stands und wahre Liebe


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AVATAR


AVATAR AVATAR (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Avatar | USA 2009 | Regie: James Cameron)

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Regisseur James Cameron war bei der Oscar-Verleihung im Jahr 2010 ja doch ziemlich angepisst, als er keinen der beiden wichtigsten Preise abräumen konnte und die begehrten Statuen für den besten Film und die beste Regie jeweils ausgerechnet seiner Ex-Frau Kathryn Bigelow für deren kleinen Film THE HURT LOCKER überreicht wurden. Dass man mit dieser relativ einfach gestrickten Geschichte, die Cameron mit AVATAR erzählt, allerdings von vornherein relativ schlechte Karten bei der Academy haben dürfte, hätte Cameron durchaus bewusst sein müssen. Im Endeffekt ist AVATAR nichts anderes als eine weitere Variation eines klassischen Westerns, einer typischen "Cowboys & Indianer"-Story.
Um in die Annalen der Filmgeschichte einzugehen, braucht es allerdings nicht unbedingt Auszeichnungen. Und speziell im Fall von AVATAR ist es auch relativ zweitrangig, welche Geschichte erzählt wird. Interessant ist die Tatsache, auf welche Art und Weise diese Geschichte erzählt wird und die ist im vorliegenden Fall tatsächlich einfach nur atemberaubend. James Cameron entführt den Zuschauer in eine Welt, in der in audiovisueller Hinsicht alles möglich zu sein scheint. AVATAR ist ein Fest für die Sinne, die 3D-Effekte sind von der ersten bis zur letzten Minute einfach nur "outstanding" und eine echte Bereicherung für den Film. In 2D kann dieser Film wahrscheinlich gar nicht richtig funktionieren. James Cameron zeigt eindrucksvoll auf, was mit der "neuen" Technik alles möglich ist und hat allein aufgrund dieser Tatsache mit AVATAR in gewisser Weise Filmgeschichte geschrieben und die Welt des Kinos in eine neue Richtung gelenkt. AVATAR darf schon jetzt in keiner entsprechenden Kanon-Liste fehlen und gehört zu den Streifen, die jeder Filminteressierte gesehen haben sollte.
Ob dieses neue 3D-Filmzeitalter einem nun gefällt oder nicht, steht auf einem anderen Blatt und muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Jetzt ist die Technik da, sie hat sich etabliert und man muss sich damit abfinden (ähnlich wie sich vor vielen Jahrzehnten die Stummfilmliebhbar mit dem Tonfilm oder später die S/W-Freunde mit dem Farbfilm abfinden mussten).
Und auch ob einem AVATAR als Film nun gefällt oder nicht ist wie immer eine reine Frage des persönlichen Geschmacks (mir hat er richtig gut gefallen). Die Tatsache, dass AVATAR einen Wendepunkt in der Filmgeschichte markiert und durchaus die Bezeichnung "Meilenstein" verdient hat, sollte man am Ende des Tages - losgelöst von allen persönlichen Vorlieben - aber vielleicht einfach mal anerkennen.

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James Cameron Zoe Saldana Sigourney Weaver Michelle Rodriguez 2000er Oscar Winner Oscar Nominee Ferne Zukunft Alien


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LOST - STAFFEL 2


LOST - STAFFEL 2 LOST - STAFFEL 2 (DVDs: Touchstone/Buena Vista, Deutschland / Touchstone/Buena Vista, Deutschland)
(OT: Lost: Season 2 | USA 2005/2006 | Idee: J.J. Abrams/Jeffrey Lieber/Damon Lindelof)

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Das Suchtpotential steigert sich. Obwohl ich auch sagen muss, dass diese zweite Staffel nach zunächst fulminantem Auftakt doch mit etwas Leerlauf zu kämpfen hatte. Insbesondere die Einführung der zweiten, kleineren Gruppe von Überlebenden gestaltete sich etwas zäh und die Staffel nahm erst dann wieder so richtig Fahrt auf, als diese zweite Gruppe endlich im Camp der aus Season 1 schon bekannten Protagonisten angekommen ist. Danach wurde es aber tatsächlich von Episode zu Episode besser. Die Zeichnung der verschiedenen Charaktere ist einfach erstklassig und die Verwendung der Rückblenden ist sogar noch effektiver geraten als in der Auftaktstaffel. Zum einen erfährt man immer mehr über die Hintergründe der einzelnen Figuren und wie diese teilweise - ohne es zu ahnen - in Verbindung zueinander stehen, zum anderen sind diese Rückblenden im Hinblick auf den Spannungsaufbau innerhalb der einzelnen Episoden - insbesondere in der zweiten Hälfte dieser Staffel - noch besser platziert als in Season 1. Der Cliffhanger ist wieder ziemlich übel geraten und schürt definitiv verdammt viel Vorfreude auf die 3. Staffel. Allerdings habe ich etwas Bedenken, dass sich die Macher in ihrem ganzen Gebilde vor lauter Rätseln und Mysterien irgendwann verzetteln könnten. Ab und an sollte man offene Fragen vielleicht auch einfach mal beantworten und nicht nur ständig neue Mysterien aufbauen.
Und noch kurz zu den diversen Hauptfiguren: Ich persönlich bin Fan von Locke, Sayid und Mr. Eko (wobei letzterer wohl nach dieser Staffel ausscheiden wird). Sawyer und Jack gehen mir dagegen beide tierisch auf die Nerven. Und Kate würde mir wohl auch auf die Nerven gehen, wenn Evangeline Lilly nicht so hammermäßig gut ausschauen würde. :D

TRAILER:


J.J. Abrams Damon Lindelof Jeffrey Lieber Michelle Rodriguez 2000er


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ANCHORMAN: THE LEGEND OF RON BURGUNDY (Extended Cut)


ANCHORMAN: THE LEGEND OF RON BURGUNDY (Extended Cut) ANCHORMAN: THE LEGEND OF RON BURGUNDY (Extended Cut) (Blu-ray: Paramount, Großbritannien)
(OT: Anchorman: The Legend of Ron Burgundy | USA 2004 | Regie: Adam McKay)

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Der Startschuss für das Apatow-Universum, aus dem in den Folgejahren Filme wie THE 40 YEAR OLD VIRGIN, KNOCKED UP, SUPERBAD und FORGETTING SARAH MARSHALL entstehen sollten. Judd Apatow war hier "nur" als Produzent tätig, das Drehbuch stammte aus der Feder von Hauptdarsteller Will Ferrell und Adam McKay, der mit diesem Film seine erste Regiearbeit ablieferte. ANCHORMAN: THE LEGEND OF RUN BURGUNDY ist eine zum Schreien komische Mediensatire, in der Newsformate der Kategorie RTL und Konsorten, in denen die Geburt eines Pandababys eine wichtigere Meldung darstellt als das aktuelle Weltgeschehen, eine volle Breitseite abbekommen. Will Ferrell ist in der Hauptrolle des Ron Burgundy einfach nur grandios und stellt mit seiner Leistung einmal mehr unter Beweis, dass er ein absolut begnadeter Komiker ist. Aber Ferrell ist nicht das einzige (komödiantische) Schwergewicht, das Regisseur McKay und Produzent Apatow hier auffahren. In weiteren Haupt- und Nebenrollen sind Christina Applegate, Paul Rudd, Steve Carell, David Koechner, Fred Willard, Seth Rogen, Danny Trejo, Luke Wilson, Ben Stiller, Jack Black, Tim Robbins und Vince Vaughn zu sehen. Die Besetzung dieses Streifens ist wirklich der absolute Wahnsinn.
ANCHORMAN: THE LEGEND OF RUN BURGUNDY ist ein echtes Highlight, was bei so viel Kompetenz vor und hinter der Kamera aber auch kein großes Wunder darstellt.

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Adam McKay Will Ferrell Christina Applegate Steve Carell Seth Rogen Danny Trejo Judd Apatow Ben Stiller Jack Black Tim Robbins Vince Vaughn 2000er 70er Jahre


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COWBOYS & ALIENS (Director’s Cut)


COWBOYS & ALIENS (Director’s Cut) COWBOYS & ALIENS (Director’s Cut) (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: Cowboys & Aliens | USA 2011 | Regie: Jon Favreau)

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Spaßiger Genremix aus Western und Science-Fiction, der allerdings am Ende des Tages doch ein gutes Stück davon entfernt ist, in den Popcornkino-Olymp aufgenommen werden zu können.
COWBOYS & ALIENS ist nach IRON MAN und IRON MAN 2 der dritte große Kinofilm von Regisseur Jon Favreau und scheitert ein bisschen an den Erwartungen, die man aufgrund der beiden vorzüglichen Marvel-Verfilmungen einfach an ihn stellt. Er scheitert aber auch aufgrund der Tatsache, dass Favreau es insbesondere in der ersten Hälfte nicht schafft, interessante Figuren zu entwickeln und Spannung kontinuierlich aufzubauen. Seine Charaktere entstammen den typischen Westernklischees und bieten wenig Raum für großartige Innovation. Ein weiterer Kritikpunkt ist die in der ersten Hälfte teils suboptimale Ausleuchtung der in der Dunkelheit spielenden Szenen. Diese Sequenzen sind teilweise viel zu hell ausgeleuchtet, viel versinkt im Grau und insbesondere der Alienangriff im verlassenen Schiff verpufft dadurch relativ wirkungslos.
Aber genug gemeckert, denn trotz der nicht wegzuleugnenden Schwächen hat mir COWBOYS & ALIENS ziemlich viel Spaß bereitet. Auf der Haben-Seite des Films befinden sich Harrison Ford, Daniel Craig und die zauberhafte Olivia Wilde, ein richtig cooles Creature Design und gut gelungene Spezialeffekte, eine herrlich druckvolle Soundabmischung und nicht zuletzt ein richtig geiles Finale, in dem es sogar die eine oder andere kleine Splattereinlage zu bestaunen gibt.

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Jon Favreau Harrison Ford Daniel Craig Olivia Wilde 2010er Alien 19. Jahrhundert


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THE DARK KNIGHT RISES


THE DARK KNIGHT RISES THE DARK KNIGHT RISES (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: The Dark Knight Rises | Großbritannien/USA 2012 | Regie: Christopher Nolan)

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So, der letzte Film, den ich im Jahr 2012 gesehen habe. Alle Texte, die nach diesem hier veröffentlicht werden, stammen zu Sichtungen aus 2013.
Und zu THE DARK KNIGHT RISES fällt mir vor allem ein Satz ein: Don't believe the hype! Denn mein persönliches Filmjahr 2012 endete mit einer fetten Enttäuschung. Regisseur Christopher Nolan ist in meinen Augen ein Blender und sein ach so grandioser Abschluss seiner Batman-Trilogie ist im Vergleich mit dem unmittelbaren Vorgänger nicht mehr als ein schlechter Scherz. THE DARK KNIGHT RISES kann gar nichts. Die Story könnte egaler nicht sein, Batmans Gegenspieler ist eine Witzfigur und führt noch mal deutlich vor Augen, wie grandios Heath Ledger als Joker gewesen ist, und so etwas wie Timing bei den Actionszenen ist praktisch nicht vorhanden, was vor allem daran liegt, dass so etwas wie "Action" in den ersten 2 Stunden nicht vorhanden ist. THE DARK KNIGHT RISES ist ein Film, der dem Zuschauer so etwas wie Anspruch vorgaukeln will, bei näherer Betrachtung aber lediglich ein aufgeblähtes Nichts zu bieten hat. Da kann auch das halbwegs ansehbare Finale nicht mehr viel retten.
Wahrscheinlich ist THE DARK KNIGHT RISES aber auch nur die konsequente "Weiterentwicklung" Nolans. Bereits INCEPTION war nicht viel mehr als heiße Luft, die allerdings wenigstens noch nett verpackt war und den Zuschauer mit einigen spektakulären Action Set Pieces bei Laune halten konnte. THE DARK KNIGHT RISES schafft nicht mal das. Die einzigen Lichtblicke des Streifens sind Joseph Gordon-Levitt als Blake und Anne Hathaway als Catwoman. Viel zu wenig für einen Film, der doch nicht weniger sein wollte als der Blockbuster des Jahres. Dieser Titel geht stattdessen ganz eindeutig an THE AVENGERS. Wenn Herr Nolan mal wieder eine Comic-Verfilmung drehen will (ich hoffe nur, er lässt in Zukunft die Finger davon), sollte er zuvor vielleicht bei THE AVENGERS-Regisseur Joss Whedon in die Lehre gehen oder sich mal Snyders WATCHMEN zu Gemüte führen. Er kann sicher noch etwas lernen.

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Christopher Nolan Christian Bale Gary Oldman Joseph Gordon-Levitt Anne Hathaway Morgan Freeman Michael Caine Liam Neeson 2010er car chase Femme fatale Rache Sequel


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DARK SHADOWS


DARK SHADOWS DARK SHADOWS (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Dark Shadows | USA 2012 | Regie: Tim Burton)

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Auf Tim Burton ist Verlass. Man bekommt eigentlich immer exakt das, was man sich erwarten kann. Auch DARK SHADOWS, die Kinovariante einer von 1966-1971 im US-TV laufenden Gothic-Soap gleichen Namens, überzeugt den Fan mit einer Mischung aus schwarzem Humor und morbider Schönheit. Kostüme, Ausstattung und Schauplätze sind wieder mal erste Sahne und auch die Besetzung des Streifens kann sich mit den Burton-Regulars Johnny Depp, Helena Bonham Carter und Christopher Lee sowie u.a. Michelle Pfeiffer, Eva Green, Jackie Earle Haley, Chloë Grace Moretz und Alice Cooper (!) absolut sehen lassen. Kameramann Bruno Delbonnel verwöhnt das Auge mit einigen wirklich wunderschönen Aufnahmen und Einstellungen und Burtons Stammkomponist Danny Elfman liefert einen Score, der diese Mischung aus kühler Gothic-Atmosphäre und gelungenem Seventies-Flair absolut passend begleitet.
Allerdings bekommt man von Burton nun schon seit Jahren tatsächlich nur noch das, was man von ihm erwarten kann und nur in Ausnahmefällen ein bisschen mehr. Burton scheint mittlerweile etwas auf der Stelle zu treten und ich bin gespannt, ob der mir noch nicht bekannte FRANKENWEENIE mal wieder ein echtes Highlight darstellen wird. Der letzte richtig großartige Burton-Film war für mich BIG FISH aus dem Jahr 2003. Alle späteren Streifen konnten in keinster Weise an Meisterwerke wie ED WOOD, SLEEPY HOLLOW oder eben BIG FISH anknüpfen, lieferten zwar durchweg gute und solide Unterhaltung und waren allesamt weit davon entfernt, durchschnittlich oder gar schlecht zu sein, ihnen fehlte aber durchweg dieses gewisse Etwas, dass praktisch alle seine Filme bis BIG FISH (über das PLANET OF THE APES-Remake legen wir mal den Deckmantel des Schweigens) auszeichnete. Und leider bildet auch DARK SHADOWS da keine Ausnahme. DARK SHADOWS ist gut, aber nicht überragend.

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Tim Burton Johnny Deep Helena Bonham Carter Michelle Pfeiffer Christopher Lee Eva Green Jackie Earle Haley 2010er Vampir Rache Werwolf Femme fatale 70er Jahre 18. Jahrhundert Remake


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BOB & CAROL & TED & ALICE


BOB & CAROL & TED & ALICE BOB & CAROL & TED & ALICE (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: Bob & Carol & Ted & Alice | USA 1969 | Regie: Paul Mazursky)

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In BOB & CAROL & TED & ALICE ändert sich das Leben des titelgebenden Ehepaares Bob und Carol nach einem Selbstfindungswochenende in einer Art Hippie-Kommune grundlegend. Eine Tatsache, mit der die besten Freunde der beiden, nämlich die ebenfalls titelgebenden Ted und Alice, nur schwer zurechtkommen.
Entstanden Ende der 60er Jahre, versucht Regisseur und Drehbuchautor Paul Mazursky die allgemeine Aufbruchstimmung der jungen Generation auf selbstironische Art und Weise - und mit einem sicher nicht immer ernst gemeinten Blick auf die sexuelle Revolution der "Love Generation" - einzufangen und angestaubten Moralvorstellungen mit dem Mittel der Satire die rote Karte zu zeigen. So richtig gelingen mag ihm dieser Versuch leider nicht immer. Das liegt zum einen an der Tatsache, dass sich BOB & CAROL & TED & ALICE einer eher episodenhaften Erzählweise bedient und ein herkömmlicher Plot mit typischen Spannungskurven nur in Ansätzen vorhanden ist, und zum anderen an dem Fakt, dass die vier Hauptdarsteller - obwohl zwei von ihnen für ihr Spiel sogar mit einer Oscarnominierung belohnt wurden - es in meinen Augen nicht wirklich schaffen, dieses "Fehlen" einer echten Handlung mit schauspielerischer Klasse auszugleichen. Die vier Protagonisten bleiben einem als Zuschauer eigentlich über weite Strecken relativ egal und so plätschert BOB & CAROL & TED & ALICE über die fast komplette Laufzeit einfach nur so vor sich hin. Das ist alles durchaus nett anzusehen, ist aber wohl kein Film, der sich nachhaltig im Gedächtnis festsetzen wird. Obwohl da schon einige Szenen dabei waren, die einfach nur richtig gut gelungen sind und für die man sich einen "besseren" Film gewünscht hätte. Die Sequenz im Restaurant beispielsweise, in der Bob und Carol auf unnachahmliche Weise ihren beiden Freunden von ihrem Wochenende erzählen und diese davon einfach nur peinlich berührt sind. Oder diese hammergeile Nachtclub-Szene in der Mitte des Films. Einfach nur grandios. Ach, je länger ich drüber nachdenke: irgendwie war Mazurskys Streifen dann doch ziemlich geil.

CLIP:


Paul Mazursky Natalie Wood 1960er Oscar Nominee female nudity Las Vegas Miami New Hollywood


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GILDA


GILDA GILDA (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: Gilda | USA 1946 | Regie: Charles Vidor)

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In GILDA - einer Mischung aus Drama, Thriller, Romanze und Film Noir - von Regisseur Charles Vidor wird ein kleiner Falschspieler zur rechten Hand eines Casinobosses. Es entwickelt sich eine Männerfreundschaft, die so lange hält, bis eine verführerische Femme Fatale auftaucht und Dinge anfangen, sich zu verkomplizieren.
Der mitunter etwas unlogisch anmutende und vertrackte Plot von GILDA - der sich zudem stellenweise deutlich bei dem wenige Jahre zuvor in die Kinos gekommenen CASABLANCA bedient - ist eher Nebensache und trägt nicht sonderlich viel zum Gelingen des Films bei. GILDA funktioniert praktisch ausschließlich aufgrund des Zusammenspiels seiner drei Hauptdarsteller, aufgrund der mysteriösen und verdammt erotisch aufgeladenen Atmosphäre, die Regisseur Charles Vidor immer wieder kreiert und aufgrund der Tatsache, dass Vidor mit Rita Hayworth eine Schauspielerin in der Rolle der Femme Fatale zur Verfügung hatte, die nicht umsonst zu den unsterblichen Filmgöttinnen Hollywoods gezählt wird. Die Präsenz von Rita Hayworth ist nicht in Worte zu beschreiben, bereits ihre allererste Szene raubt sowohl den Protagonisten des Films als auch dem Zuschauer regelrecht den Atem und ruft diesem überdeutlich und schmerzhaft in Erinnerung, dass es Stars von solchem Format schon viele Jahre einfach nicht mehr gibt. Ihr Gesangsauftritt im letzten Drittel mit dem Song "Put the Blame on Mame" ist legendär und gehört definitiv zu den magischsten Momenten der Filmgeschichte. Wow!

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Charles Vidor Rita Hayworth Glenn Ford 1940er Femme fatale Rache


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ROCK OF AGES (Extended Cut)


ROCK OF AGES (Extended Cut) ROCK OF AGES (Extended Cut) (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Rock of Ages | USA 2012 | Regie: Adam Shankman)

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Adam Shankmans Rock-Musical ist eine lupenreine Liebeserklärung an die 80er Jahre. Der Plot ist dabei extrem simpel gehalten und dürfte auf einen Bierdeckel passen. Es gibt typische Versatzstücke (eine Liebesgeschichte, eine fanatische Kämpferin gegen die "böse" Musik, ein angesagter Club, der vor der Pleite steht, und natürlich ein durchgeknallter Rockstar), die Shankman lose miteinander verbindet und so einen perfekten Film zum Wohlfühlen formt. ROCK OF AGES ist - insbesondere in den Nebenrollen - klasse besetzt. Da geben sich Stars wie Alec Baldwin, Paul Giamatti, Catherine Zeta-Jones und Tom Cruise (letzterer in einer grandiosen Rolle als Rockstar Stacee Jaxx) die Klinke in die Hand und sorgen dafür, dass Shankmans Film zu einem echten Erlebnis wird. Die Neuinterpretationen großer Rockklassiker aus den 80ern sind allesamt gelungen und selbst wenn man die Originale teilweise schon fast nicht mehr hören kann und Songs wie "Here I Go Again" oder "I Can't Fight This Feeling" - laufen sie mal wieder irgendwo im Radio - im Normalfall eher mit einem Stoßseufzer ins Nirvana schicken will, so ertappt man sich doch immer wieder dabei, die hier dargebotenenn Fassungen - und zwar selbst die größten Rockschnulzen - mit einem dicken Grinsen im Gesicht und einem leisen Mitsummen zu begleiten. ROCK OF AGES rockt. Ganz gewaltig sogar!

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Adam Shankman Alec Baldwin Tom Cruise Russell Brand Catherine Zeta-Jones Eli Roth 2010er 80er Jahre


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HAROLD & KUMAR - ALLE JAHRE WIEDER IN 3D


HAROLD & KUMAR - ALLE JAHRE WIEDER IN 3D HAROLD & KUMAR - ALLE JAHRE WIEDER IN 3D (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: A Very Harold & Kumar 3D Christmas | USA 2011 | Regie: Todd Strauss-Schulson)

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Noch ein Text zu einem Weihnachtsfilm. Das dritte Abenteuer von Harold und Kumar hatte ich mir Ende letzten Jahres zum Abschluss der Feiertage angesehen und mit diesem Streifen die besinnliche Zeit mit dem ultimativen Chaos-Weihnachtsfilm beendet.
Nachdem die beiden Freunde Harold und Kumar in den beiden Filmen zuvor bereits wilde Abenteuer auf der Suche nach einem bestimmten Fast-Food-Restaurant und ihrer Flucht aus Guantanamo Bay erlebt haben, machen sie sich im nunmehr dritten Film auf den Weg um den perfekten Weihnachtsbaum zu finden. Ein Weg, der mal wieder mit allerlei verrückten Erlebnissen gepflastert ist. A VERY HAROLD & KUMAR 3D CHRISTMAS macht - ähnlich wie seine beiden Vorgänger - keinerlei Gefangene wenn es darum geht, dem Zuschauer derbe und politisch höchst unkorrekte Gags um die Ohren zu hauen. Allein die grandiose Knetfiguren-Sequenz dürfte wunderbar dazu geeignet sein, unbedarfte Zuschauer gehörig vor den Kopf zu stoßen. Oder die Sache mit der kleinen Tochter von Harolds Kumpel, oder die Sache mit dem echten Weihnachtsmann und der Schrotflinte, oder Danny Trejo, der als furchteinflößender Schwiegervater in spe mit kitschigen Weihnachtspullovern Angst und Schrecken verbreitet, oder mal wieder Neil Patrick Harris, der sich erneut selbst spielt und Massagen der besonderen Art anbietet. Oder, oder, oder... A VERY HAROLD & KUMAR 3D CHRISTMAS rockt ganz gewaltig das Haus und bietet zudem noch 3D-Effekte, die wirklich allererste Sahne sind. Grandios!

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Todd Strauss-Schulson Danny Trejo RZA 2010er New York female nudity Sequel


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DIE GEISTER, DIE ICH RIEF


DIE GEISTER, DIE ICH RIEF DIE GEISTER, DIE ICH RIEF (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Scrooged | USA 1988 | Regie: Richard Donner)

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Es ist Mitte Mai und ich veröffentliche hier einen Text zu einem Weihnachtsfilm. Das hat nun weniger damit zu tun, dass ich plötzlich - da das Wetter sich ja nun endlich zu bessern scheint - Sehnsucht nach der Kälte des Winters verspüren würde, sondern zeigt deutlich auf, dass ich mit diesem Blog hier so hoffnungslos hinterherhinke wie schon Ewigkeiten nicht mehr. Da mir dieses Tagebuch aber wirklich am Herzen liegt und ich mich einfach nicht dazu durchringen kann, es einfach aufzugeben, komme ich meiner Chronistenpflicht nach und veröffentliche weiter Texte, die sich schon lange bruchstückhaft in einem Word-Dokument befinden und nur darauf warten, halbwegs zusammengefügt und wenigstens ein bisschen ausformuliert zu werden. Und da sich im Mai wahrscheinlich eh keiner für einen Text zu einem Film wie SCROOGED interessiert, mache ich es mir einfach und fasse mich kurz:
In Donners Variation von Dickens klassischer Weihnachtsgeschichte darf sich Bill Murray als tyrannischer TV-Produzent mit den drei Geistern der Weihnacht herumschlagen und wird dadurch am Ende des Tages ein besserer Mensch. SCROOGED ist einer der absoluten Klassikers des Weihnachtsfilms und gehört gleich nach CHRISTMAS VACATION zu meinen persönlichen Favoriten in diesem Subgenre. Regisseur Richard Donner präsentiert eine ausgewogene Mischung aus Ernsthaftigkeit, Kitsch und purem Klamauk und hat das große Glück, mit Bill Murray einen Hauptdarsteller zu haben, der praktisch den kompletten Film von der ersten bis zur letzten Sekunde trägt. Murray ist in der Rolle des Ekelpakets absolut in seinem Element und liefert hier einen seiner besten Auftritte ab. Klasse!

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Richard Donner Bill Murray Lee Majors Robert Mitchum 1980er Oscar Nominee 50er Jahre 60er Jahre 70er Jahre


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SAND SHARKS


SAND SHARKS SAND SHARKS (Blu-ray: Splendid, Deutschland)
(OT: Sand Sharks | USA 2011 | Regie: Mark Atkins)

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Pünktlich zum Start eines alljährlichen Festivals, zu dem feierwütige Teenager in einem kleinen Küstenkaff erwartet werden, tauchen dort Haie im Sand auf und stören die Festivitäten doch deutlich.
Wie, Haie im Sand? Ja, verdammte Haie im Sand. Wo sollten sie sich auch sonst rumtreiben, wenn ihnen das Wasser einfach zu nass wird. Regisseur Mark Atkins hat da einen Film gedreht, den man tatsächlich nur als komplette Granate bezeichnen kann. Denn SAND SHARKS schießt den absoluten Vogel ab und lässt das Herz eines jeden Trash-Liebhabers für gut 90 Minuten höher schlagen. Einer dieser Filme aus der "so bad it's fucking great"-Kategorie, mit einem Plot, der aus einer Vielzahl ähnlich gelagerter Streifen zusammengebastelt wurde, mit Effekten, die 5-jährige Kinder auf einem alten Commodore C64 besser programmieren könnten, mit Laiendarstellern, die man bei jedem GZSZ-Casting mit Schimpf und Schande vom Hof jagen würde, mit Dialogen, die einem die Fremdscham ins Gesicht jagen, usw., usf.
SAND SHARKS ist ein Fest für alle Liebhaber des schlechten Geschmacks und ich habe einfach eine absolut Schwäche für kompletten Schwachsinn dieser Art. I really just loved this flick! Und ich werde mir auch in Zukunft jedes Z-Movie, in dem Haie vorkommen, reinziehen. Bald gibt es ja mit BAIT - sogar in einer größeren Produktion - Haie im Supermarkt zu bewundern und irgendwann wird auch mal jemand kommen, der die Viecher in den Weltraum verfrachtet. Ich träume von einem Film mit dem Titel NAZI SHARKS FROM OUTER SPACE. :D
Wobei ich zukünftige Haifilm-Sichtungen vielleicht doch lieber ohne meine Frau vornehmen sollte. Ihr einziger Kommentar beim Einsetzen des Abspanns von SAND SHARKS: "Ich lass mich scheiden!". Das will ich dann doch nicht riskieren.

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Mark Atkins 2010er Tierhorror


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DUE PER LA STRADA


DUE PER LA STRADA DUE PER LA STRADA (DVD: 20th Century Fox, Italien)
(OT: Two for the Road | Großbritannien 1967 | Regie: Stanley Donen)

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Regisseur Stanley Donen schickt Audrey Hepburn und Albert Finney als Ehepaar in der Krise auf einen Road Trip durch die eigene Vergangenheit. Eine Reise, aus der die beiden am Ende natürlich gestärkt hervorgehen werden.
TWO FOR THE ROAD lebt vor allem von seiner außergewöhnlichen Erzählweise. Donen springt in der Zeit ständig hin und her und zeigt dem Zuschauer so auf wunderbare Art und Weise, wie sich seine beiden Protagonisten über die Jahre verändert haben. Hepburn - die mal wieder absolut großartig ist - und Finney harmonieren bzw. disharmonieren dabei wirklich hervorragend miteinander und haben keinerlei Probleme, den Film praktisch vom Start weg zu zweit “alleine“ zu tragen. Einfach wunderschön fotografiert von Kameramann Charles Lang und mit einem tollen Score von Henry Mancini versehen, ist Donens Mischung aus Drama und Komödie ein echtes Erlebnis und exakt das, was man sich gemeinhin unter einem Feel-Good-Movie so vorstellt. Schade nur, dass TWO FOR THE ROAD relativ unbekannt zu sein scheint. In der IMDB hat der Film bis heute nicht mal 6.000 Bewertungen bekommen (Donens Klassiker CHARADE kommt im Vergleich dazu auf über 30.000 Votes). Der Streifen hätte es definitiv verdient, von einem größeren Publikum (wieder-)entdeckt zu werden. Es lohnt sich.

TRAILER:


Stanley Donen Audrey Hepburn Jacqueline Bisset 1960er Oscar Nominee


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PARIS - WHEN IT SIZZLES


PARIS - WHEN IT SIZZLES PARIS - WHEN IT SIZZLES (DVD: Paramount, USA)
(OT: Paris - When It Sizzles | USA 1964 | Regie: Richard Quine)

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Regisseur Richard Quine hat mit PARIS - WHEN IT SIZZLES eine ausgesprochen nette Film-im-Film-Komödie gedreht, die auf amüsante Art und Weise die Traumfabrik Hollywood parodiert. Ein Autor mit Schreibblockade muss gemeinsam mit seiner neuen Assistentin innerhalb von 3 Tagen das Drehbuch zu einem Film fertigstellen. Die beiden ungleichen Charaktere schwelgen dabei in den wildesten Fantasien und kommen sich langsam aber sicher näher.
Richard Quine und sein Drehbuchautor George Axelrod zitieren und parodieren in PARIS - WHEN IT SIZZLES eifrig Klassiker (CASABLANCA, DRACULA, THE WOLF MAN u.a.) und versuchen gleichzeitig mit ihren geschliffenen Dialogen und einigen - für eine große Studioproduktion der damaligen Zeit durchaus gewagten - Szenen den Anfang der 60er Jahre immer noch bestehenden Hays Code zu torpedieren. William Holden und Audrey Hepburn harmonieren dabei ganz vorzüglich, Paris ist als Schauplatz ideal gewählt und für Cameo-Auftritte und kleinere Nebenrollen konnten Quine und Axelrod, die den Film auch gemeinsam produzierten, Stars wie Marlene Dietrich und Tony Curtis verpflichten.
Eigentlich alles im grünen Bereich und doch fehlt PARIS - WHEN IT SIZZLES dieses gewisse Etwas, das aus einem guten Film am Ende des Tages einen sehr guten Film macht. Den Zauber manch anderer Hepburn-Klassiker wie insbesondere CHARADE oder BREAKFAST AT TIFFANY'S kann PARIS - WHEN IT SIZZLES leider nicht wirklich versprühen (was vielleicht auch einfach daran liegen mag, dass William Holden halt doch kein Cary Grant ist) und so ist Quines Streifen letztendlich "nur" gute und solide Unterhaltung, die dem Zuschauer 2 kurzweilige Stunden beschert.

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Richard Quine Audrey Hepburn William Holden Tony Curtis Marlene Dietrich Frank Sinatra 1960er Paris


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LOST - STAFFEL 1


LOST - STAFFEL 1 LOST - STAFFEL 1 (DVD: Touchstone/Buena Vista, Deutschland)
(OT: Lost: Season 1 | USA 2004/2005 | Idee: J.J. Abrams/Jeffrey Lieber/Damon Lindelof)

Infos zur Serie:
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Also gut, dann begebe ich mich - mit reichlich Verspätung - auch mal auf die Insel. Die ersten beiden Staffeln hab ich damals sporadisch im TV gesehen, danach aber - wegen der katastrophalen Ausstrahlungspolitik von Pro7 (plötzlicher Wechsel des Sendeplatzes, zwei Folgen hintereinander statt wie angekündigt lediglich eine, usw. usf.) - die Sichtung entnervt abgebrochen.
Nun also der Neustart und ja, doch, LOST zieht definitiv in seinen Bann. Hätte ich so nicht wirklich erwartet. Aber J.J. Abrams und sein Team machen in dieser 1. Staffel wirklich verdammt viel richtig. Die Handlung ist durchweg spannend, der vorhandene Mystery-Touch sorgt immer wieder für Gänsehautstimmung und die Atmosphäre ist dicht und fesselnd.
Das größte Plus der Serie ist die sorgfältige und glaubwürdige Entwicklung der verschiedenen Charaktere. In Rückblenden - die immer wieder als willkommene Abwechslung zum Inselalltag funktionieren und so geschickt gesetzt sind, dass sie einen großen Beitrag zum vorzüglichen Spannungsaufbau innerhalb der einzelnen Folgen leisten - bekommt man als Zuschauer nach und nach immer mehr Hintergrundinformationen über die diversen Hauptfiguren serviert und lernt diese auf diese Art und Weise besser kennen. Die Charaktere sind vielschichtig und interessant, jeder hat seine Ecken und Kanten und praktisch jeder ist so gezeichnet, dass er sowohl als Sympathieträger als auch als Unsympath funktionieren kann. Der Zuschauer kann letztendlich selbst entscheiden, wem er nun seine Sympathien entgegenbringen will und wem nicht. Diese Freiheit lässt Abrams seinem Publikum und das ist eine der ganz großen Stärken von LOST.
Bin schon gespannt, wie es in Season 2 weitergeht und wie die verschiedenen Cliffhanger am Ende dieser ersten Staffel letztendlich aufgelöst werden.

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J.J. Abrams Jeffrey Lieber Damon Lindelof Michelle Rodriguez 2000er


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RIHANNA: LOUD TOUR LIVE AT THE O2


RIHANNA: LOUD TOUR LIVE AT THE O2 :love: RIHANNA: LOUD TOUR LIVE AT THE O2 :love: (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Rihanna: Loud Tour Live at the O2 | USA 2012 | Regie: Nick Wickham)

Infos zum Film:
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RIHANNA: LOUD TOUR LIVE AT THE O2 ist der Konzertfilm zur Tour zum fünften Studioalbum der Sängerin aus Barbados und stellt einen Zusammenschnitt der letzten drei (von insgesamt zehn) Konzerten dar, die Rihanna während der Tour in der ausverkauften O2-Arena in London gegeben hatte. Die Veröffentlichung des Zusammenschnitts erfolgte vergleichsweise spät im Dezember 2012, in der Zwischenzeit kamen bereits zwei weitere Alben von Rihanna auf den Markt.
Im Gegensatz zum unmittelbaren Vorgänger RIHANNA: GOOD GIRL GONE BAD LIVE ist hier alles deutlich größer und spektakulärer geraten. Konnte man im Konzertfilm zuvor noch eine Sängerin beobachten, die kurz davor stand, ein absoluter Superstar zu werden, gibt es nun eben diesen absoluten Superstar zu betrachten. Die Bühnenshow ist gigantisch, Rihanna selbst um einiges routinierter und abgeklärter als noch während des Konzertes zu ihrer dritten CD. Hit folgt auf Hit, alles ist perfekt getimet und der ganze Zusammenschnitt wirklich atemberaubend gut gelungen (wobei er noch besser gelungen wäre, wenn man die dokumentarischen Anteile, welche Rihannas Leben auf Tour beleuchten und den Konzertzusammenschnitt immer wieder unterbrechen, aus dem Konzertfilm ausgelagert und als eigene Kurz-Dokumentation auf der Blu-ray zur Verfügung gestellt hätte). Diese professionelle Souveränität, die Rihanna hier ausstrahlt, hat aber auch ihre Schattenseiten. In RIHANNA: GOOD GIRL GONE BAD LIVE kam die attraktive Sängerin weitaus sympathischer und authentischer rüber als hier. An der Qualität ihrer Musik ändert das selbstverständlich nichts.
Abschließend muss ich allerdings noch etwas zur Qualität der Blu-ray loswerden. Die ist leider unter aller Sau und trübt den Genuss des ansonsten über jeden Zweifel erhabenen Konzerterlebnisses doch deutlich. Die Bildqualität ist einer Blu-ray nicht würdig und die Soundqualität kann man nur als Frechheit bezeichnen. Hatte die Veröffentlichung von RIHANNA: GOOD GIRL GONE BAD LIVE gerade im Bereich des Sounds noch so etwas wie Referenzcharakter, muss man leider feststellen, dass die auf dieser Blu-ray gebotene Tonqualität nicht mal mit einer durchschnittlichen MP3-Aufnahme mithalten kann. Ein Armutszeugnis.

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Nick Wickham Rihanna 2010er


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THE CHANGE-UP (Extended Cut)


THE CHANGE-UP (Extended Cut) THE CHANGE-UP (Extended Cut) (Blu-ray: Universal, Großbritannien)
(OT: The Change-Up | USA 2011 | Regie: David Dobkin)

Infos zum Film:
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Dave (Jason Bateman) und Mitch (Ryan Reynolds) sind seit ihrer Kindheit die besten Freunde. Während Dave es mittlerweile zum erfolgreichen Anwalt und sorgenden Familienvater geschafft hat, lebt Mitch weiterhin in den Tag hinein, hat Affären mit den heißesten Frauen der Stadt und hält sich mit kleinen Schauspieljobs finanziell über Wasser. So wirklich zufrieden sind jedoch beide Freunde nicht mit ihrem Leben. Während Dave Mitch um dessen Freiheit beneidet, vermisst dieser wiederum die Sicherheit und Routine, die Daves Leben zu bieten scheint. Als die zwei Freunde sich in einer bierseligen Nacht wünschen, sie würden das Leben des jeweils anderen leben, geht dieser Wunsch tatsächlich in Erfüllung…

Alle paar Jahre holen sie in Hollywood mal wieder die Idee mit dem Körpertausch aus der Schublade. The Change-Up unterscheidet sich dabei erwartungsgemäß nicht großartig von den meisten anderen Vertretern der Body-Switch-Komödie. Hier sind es zwei Freunde, die jeweils das scheinbar perfekte Leben des anderen beneiden, sich plötzlich aufgrund einer magischen Fügung im Körper des anderen wiederfinden und mit diesem ach so beneidenswerten Leben erst mal klar kommen müssen. Denn so verführerisch die sprichwörtlichen Schuhe des jeweiligen Freundes auf den ersten Blick auch sein mögen, man muss erst mal ein paar Kilometer in diesen laufen und stellt dann schnell fest, dass wahrlich nicht alles Gold ist was glänzt. Natürlich gehen unsere beiden Protagonisten am Ende geläutert aus der Angelegenheit hervor und wissen endlich, ihr eigenes Leben richtig zu schätzen. Der Weg zum Ziel ist von Regisseur David Dobkin ziemlich kurzweilig gestaltet, mit einigen netten - teils auch herrlich deftigen - Gags garniert und durchaus anschaubar. Kein Highlight, aber als schmackhaftes Kino-Fast-Food absolut in Ordnung. There’s nothing more to say.

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David Dobkin Jason Bateman Ryan Reynolds Olivia Wilde 2010er female nudity


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TRAGIC CEREMONY


TRAGIC CEREMONY TRAGIC CEREMONY (DVD: Dark Sky Films, USA)
(OT: Estratto dagli archivi segreti della polizia di una capitale europea | Italien/Spanien 1972 | Regie: Riccardo Freda)

Infos zum Film:
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Akkuter Benzinmangel und ein aufziehendes Gewitter lassen vier Freunde (u.a. Camille Keaton, Tony Isbert), die sich auf der Rückfahrt von einem Strandaufenthalt befinden, an der Villa von Lord Alexander (Luigi Pistilli) und dessen Gattin (Luciana Paluzzi) Halt machen, wo ihnen auch prompt Unterschlupf gewährt wird. Die Freunde nehmen die Gastfreundschaft gerne an, nicht ahnend, dass sie geradewegs in die Hände einer Gruppe von Satansanbetern geraten sind, die im Keller der Villa dem Herrn der Finsternis ein Opfer darbringen will…

Tragic Ceremony ist eine auf den ersten Blick vielleicht etwas merkwürdig anmutende Mischung aus Backwoods-, Okkult- und Gothic-Hororfilm, die auf den zweiten Blick aber ganz vorzüglich funktioniert. Regisseur Riccardo Freda begeistert jetzt vielleicht nicht unbedingt mit einer ausgeklügelten Handlung - über weite Strecken des Films könnten sich im Genre nicht so erfahrene Zuschauer durchaus die Frage stellen, was das jetzt eigentlich alles soll -, sondern fesselt viel mehr mit dem, was die Italiener in der damaligen Zeit im Bereich des Genrefilms beherrscht haben wie keine andere Filmnation: dem Aufbau von Spannung durch das Erzeugen einer faszinierenden Stimmung und einer unheimlichen Atmosphäre. Tragic Ceremony ist zeitweise einfach nur verdammt "scary" und wirklich kreuzunheimlich geraten und hat mit der unfassbar bezaubernden Camille Keaton - die definitiv viel zu wenig Filme in ihrer Karriere gedreht hat - in der Hauptrolle eine Schauspielerin zu bieten, mit der man von der ersten bis zur letzten Sekunde ganz vorzüglich mitfiebern kann. Und dann sind auch noch Genreurgesteine wie Luigi Pistilli, Luciana Paluzzi und Paul Muller mit von der Partie. Richtig, richtig gut!

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Riccardo Freda Camille Keaton Luigi Pistilli 1970er female nudity


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ICH - EINFACH UNVERBESSERLICH


ICH - EINFACH UNVERBESSERLICH ICH - EINFACH UNVERBESSERLICH (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Despicable Me | USA 2010 | Regie: Pierre Coffin/Chris Renaud)

Infos zum Film:
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Als Supergangster Gru (Steve Carell) davon erfährt, dass in Ägypten tatsächlich eine Pyramide gestohlen wurde, ist er in seinem Stolz verletzt und plant einen spektakulären Coup. Gru will den Mond stehlen, doch der dazu nötige Schrumpfstrahler befindet sich ausgerechnet in den Händen des Pyramiden-Diebs Vector (Jason Segel). Gru setzt alles daran, um den Strahler in seine Griffel zu bekommen. Doch der Zugang zu Vectors Quartier gestaltet sich ausgesprochen kompliziert. Als Gru nach einem gescheiterten Versuch Zeuge wird, wie den drei Waisen-Mädchen Margo (Miranda Cosgrove), Edith (Dana Gaier) und Agnes (Elsie Kate Fisher) ohne Probleme Zugang gewährt wird als diese zum Verkauf von Keksen an Vectors Tür klingeln, kommt Gru die zündende Idee. Er entschließt sich dazu, die drei Mädchen zu adoptieren und mit deren Hilfe Zugriff auf den begehrten Strahler zu erhalten…

Pierre Coffin und Chris Renaud präsentieren mit Ich - Einfach unverbesserlich ein wahrlich spaßiges Animationsabenteuer rund um einen Superschurken, der Gefahr läuft, den Rang als fiesester Gauner aller Zeiten abgelaufen zu bekommen, diese "Gefahr" mit einem spektakulären Coup bannen will und sich am Ende des Tages dann doch in einen guten Menschen verwandelt. Ich - Einfach unverbesserlich startet grandios, mit einer Vielzahl an rabenschwarzen Gags und wirklich tollen Einfällen. Diese hohe Qualität können die beiden Regisseure Pierre Coffin und Chris Renaud allerdings nicht bis zum Ende halten und je länger der Film dauert, desto mehr droht er sogar im absoluten Kitsch zu versinken. Dass er das am Ende doch nicht tut, liegt insbesondere an den "Minions", den kleinen gelben Helfern des Superschurken, die von Minute zu Minute immer mehr zu den heimlichen Stars des Streifens werden und deren Aktionen einfach nur zum Schreien komisch sind. Da fällt es relativ leicht, die sich anbahnende Kitschattacke im letzten Drittel des Main Plots zu verzeihen bzw. einfach zu übersehen. Die "Minions" rocken einfach richtig schön gepflegt das Haus und machen Ich - Einfach unverbesserlich zu einem echten Erlebnis.

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Pierre Coffin Chris Renaud Steve Carell Jason Segel Russell Brand Julie Andrews 2010er


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RIHANNA: GOOD GIRL GONE BAD LIVE


RIHANNA: GOOD GIRL GONE BAD LIVE :love: RIHANNA: GOOD GIRL GONE BAD LIVE :love: (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Rihanna: Good Girl Gone Bad Live | USA 2008 | Regie: Paul Caslin)

Infos zum Film:
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Seit ihrem Megahit “Umbrella“ bin ich - obwohl prinzipiell eher im Metal-, Punk- und Alternative-Bereich zuhause - bekennender Rihanna-Fan. Aber dieser Song machte nicht nur mich zum Fan, sondern Rihanna selbst auch zum absoluten Superstar und gab den Startschuss zu einer wahrlich beeindruckenden Karriere. Rihanna: Good Girl Gone Bad Live zeigt den Mitschnitt eines Konzerts aus dem Dezember 2007 in der MEN-Arena in Manchester. Zu diesem Zeitpunkt war Rihanna noch relativ am Anfang ihrer “Good Girl Gone Bad“-Welttour (die im September 2007 startete und im Januar 2009 enden sollte) und der Mitschnitt zeigt eine Künstlerin, die gerade zu begreifen scheint, dass ihr eine große Karriere bevorstehen könnte. Rihanna scheint in nicht wenigen Momenten des Konzertes sichtlich überwältigt und fast schon gerührt von ihrem eigenen Erfolg zu sein und das führt dazu, dass die attraktive Sängerin ausgesprochen sympathisch und “ehrlich“ rüberkommt. Rihanna: Good Girl Gone Bad Live ist ein Konzertfilm, der Fans definitiv die eine oder andere Gänsehaut beschert und musikalisch eine perfekte Zusammenstellung aus den ersten drei Alben der Sängerin präsentiert. Vom Start des Konzerts mit “Pon de Replay“ bis zum Finale mit “Umbrella“ reiht sich tatsächlich Hit an Hit und es gibt während der kompletten Show keinen einzigen auch nur im Ansatz schwächeren Song zu hören.
Was die technische Seite angeht, ist die vorliegende DVD übrigens - insbesondere im Hinblick auf den Sound - einfach nur atemberaubend gut und bestens dafür geeignet, die Grenzen der heimischen 5.1-Anlage auszuloten. Großartig!

CLIP:


Paul Caslin Rihanna 2000er


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DER GOTT DES GEMETZELS


DER GOTT DES GEMETZELS DER GOTT DES GEMETZELS (Blu-ray: Constantin, Deutschland)
(OT: Carnage | Deutschland/Frankreich/Polen/Spanien 2011 | Regie: Roman Polanski)

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Ein Streit zwischen den beiden 11-jährigen Jungs Zachary (Elvis Polanski) und Ethan (Eliot Berger) endete damit, dass Ethan zwei Zähne verlor. Grund genug für Ethans Eltern (Jodie Foster und John C. Reilly), die Eltern (Kate Winslet und Christoph Waltz) von Zachary zu sich nach Hause vorzuladen, die Angelegenheit auszudiskutieren und von Zachary eine entsprechende Entschuldigung einzufordern. Doch die anfangs noch freundlich geführte Diskussion beginnt bereits nach kurzer Zeit komplett zu eskalieren…

Holy Shit, Roman Polanski macht mit dieser Mischung aus Gesellschaftsstudie, Drama und tiefschwarzer Komödie wahrlich keine Gefangenen. Der Gott des Gemetzels ist ein Kammerspiel im wahrsten Sinne des Wortes, spielt ausschließlich in einer Wohnung mit nur 4 Hauptdarstellern und fesselt den Zuschauer von der ersten Sekunde an. Zwei Elternpaare treffen sich um eine Auseinandersetzung zwischen ihren beiden Söhnen zu diskutieren, bei der einer der beiden Kontrahenten ein paar Zähne verloren hat. Was zu Beginn - trotz diverser zynischer Spitzen - noch relativ gesittet abläuft, entwickelt sich von Minute zu Minute mehr zu einer fast schon hasserfüllten Auseinandersetzung, in der längst nicht mehr das eigentliche Thema im Mittelpunkt steht, sondern jeder der Beteiligten sein eigenes Seelenleben vor dem Anderen "auskotzt" (und dieser Begriff ist wörtlich zu nehmen). Jodie Foster und John C. Reilly auf der einen Seite gegen Kate Winslet und Christoph Waltz auf der anderen Seite duellieren sich mit geschliffenen und pointierten Dialogen und machen Der Gott des Gemetzels zu einem echten Erlebnis. Die Leistung der vier Hauptdarsteller ist über jeglichen Zweifel erhaben, wobei man schon sagen muss, dass Waltz doch deutlich heraussticht. Wobei er in meinen Augen jedoch aufpassen muss, sich in Zukunft mit seinem Spiel nicht zu sehr in eine Ecke zwängen zu lassen. Ähnlich wie Johnny Depp, der mittlerweile nur noch seine Piraten-Rolle zu variieren scheint, ist auch bei Waltz in Der Gott des Gemetzels Col. Landa allgegenwärtig. Das passt in diesem Fall auch wirklich ganz vorzüglich, kann in anderen Situationen aber auch leicht nach hinten losgehen.

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Roman Polanski Jodie Foster Kate Winslet Christoph Waltz 2010er New York


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THE FORSAKEN - DIE NACHT IST GIERIG


THE FORSAKEN - DIE NACHT IST GIERIG THE FORSAKEN - DIE NACHT IST GIERIG (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: The Forsaken | USA 2001 | Regie: J.S. Cardone)

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Eigentlich wollte Sean (Kerr Smith) lediglich zur Hochzeit seiner Schwester fahren. Doch als er unterwegs den Anhalter Nick (Brendan Fehr) mitnimmt verwandelt sich sein Road Trip in eine regelrechte Höllenfahrt. Denn Nick ist ein Vampirjäger auf der Jagd nach einer bestimmten Gruppe von Vampiren und Sean wird schon bald dazu gezwungen, Nick bei seiner Jagd behilflich zu sein…

Regisseur J.S. Cardone hat sich mit The Forsaken an einer Mischung aus Teenie-Horror, Vampirfilm und Road Movie versucht und das Ergebnis ist durchaus ansehnlich geraten. Denn The Forsaken ist exakt das, was man gemeinhin gerne als “sichere Bank“ für Genrefreunde bezeichnet. Wer auf der Suche nach grundsolider, kurzweiliger und spannender Genreunterhaltung ist, keine übermäßig hohen Ansprüche stellt und keine großartigen Innovationen erwartet, dürfte mit Cardones Film definitiv seinen Spaß haben. The Forsaken ist actionreich, rasant, spannend und - wie sich das für einen ordentlichen Horrorfilm ja doch irgendwie gehört - mit einigen deftigen Härten ausgestattet, die letztendlich auch dazu geführt haben, dass Cardones Streifen seinerzeit keine FSK-Freigabe erhalten hat. Und – auch wenn ich mich jetzt vielleicht ein bisschen weit aus dem Fenster lehne – in Sachen Atmosphäre erinnert The Forsaken in seinen besten Momenten durchaus an Filme wie Vampires von John Carpenter und Near Dark von Kathryn Bigelow. Hat mir gut gefallen!

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J.S. Cardone 2000er car chase female nudity Vampir


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ZINKSÄRGE FÜR DIE GOLDJUNGEN


ZINKSÄRGE FÜR DIE GOLDJUNGEN ZINKSÄRGE FÜR DIE GOLDJUNGEN (DVD: FilmArt/Kinowelt, Deutschland)
(OT: Zinksärge für die Goldjungen | Deutschland/Italien 1973 | Regie: Jürgen Roland)

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Um sich in nicht allzu ferner Zukunft in Sizilien endgültig zur Ruhe setzen zu können, möchte sich der italo-amerikanische Gangster Luca Messina (Henry Silva) gerne noch ein stattliches Vermögen anhäufen und plant dies dadurch zu bewerkstelligen, die Unterwelt Hamburgs zu übernehmen. Bei seinem ambitionierten Vorhaben, Hamburgs Gangsterboss Nr. 1 zu werden, kommt er allerdings dem aktuellen Branchenführer Otto Westermann (Herbert Fleischmann) in die Quere, der seine illegalen Tätigkeiten hinter einem scheinbar harmlosen Kegelclub verbirgt. Schon bald entbrennt zwischen Messina und Westermann ein echter Krieg um die Vorherrschaft in der Hansestadt und während es auf beiden Seiten die ersten Opfer zu beklagen gibt, lernen sich Messina Tochter Sylvia (Patrizia Gori) und Westermanns Sohn Erik (Horst Janson) - die beide nichts von der wahren Einnahmequelle ihrer Väter ahnen - eher zufällig kennen und verlieben sich ineinander…

Ein Hoch auf das deutsche Kino der 70er Jahre. Praktisch das letzte Jahrzehnt, in dem auch in Deutschland noch echtes Genrekino produziert worden ist. Egal ob bayerische Sex-Klamotten, journalistisch fragwürdige Report-Filmchen, schmierige Dramen wie die Simmel-Verfilmungen oder geradlinige und harte Gangster-, Milieu- und Kriminalfilme. Exploitation Made in Germany war einst ein echtes Gütesiegel für alle Freunde des unterschlagenen Films. Zinksärge für die Goldjungen stammt aus genau dieser Zeit und kann wirklich alles. Von Wolf C. Hartwig produziert und von Jürgen Roland inszeniert, dreht sich Zinksärge für die Goldjungen um einen sizilianischen Gangsterboss, der sich in Hamburg niederlassen will und dem dort regierenden König der Kriminellen den Kampf ansagt. In Rolands Film geht es von der ersten Minute an richtig zur Sache und der Streifen überschlägt sich regelrecht vor lauter Schauwerten. Schmierige Typen in fragwürdigen Etablissements, Dialoge zum Niederknien, ein komplett verrückter Henry Silva in der Rolle des Sizilianers, verrauchte Hinterzimmer, harte Drinks zum Frühstück, Schlägerein, Schießereien, nackte Haut, Explosionen, Verfolgungsjagden und als Sahnehäubchen obendrauf noch diese einfach nur unfassbare Mode und diese schweinegeilen Inneneinrichtungen der 70er Jahre. Und im Finale gibt's dann auch noch eine spektakuläre Verfolgungsjagd zu Wasser durch den Hamburger Hafen und die Speicherstadt. Ich muss es mal wieder loswerden: They just don't make 'em like this anymore!

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Jürgen Roland Henry Silva 1970er car chase female nudity Hamburg Rache Euro Crime


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FOOTPRINTS ON THE MOON


FOOTPRINTS ON THE MOON FOOTPRINTS ON THE MOON (DVD: Shameless, Großbritannien)
(OT: Le orme | Italien 1975 | Regie: Luigi Bazzoni/Mario Fanelli)

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Drei Tage war die Dolmetscherin Alice Cespi (Florinda Bolkan) wie vom Erdboden verschwunden. Als sie wieder auftaucht, hat sie keinerlei Erinnerung daran, was in diesen drei Tagen passiert ist und wird stattdessen von seltsamen Träumen heimgesucht, denen sie schließlich auf den Grund gehen will. Alice reist, ihren Träumen folgend, in ein ihr unbekanntes, kleines Städtchen um herauszufinden, was in diesen drei Tagen mit ihr passiert ist, und muss erstaunt feststellen, dass sie in dem kleinen Küstenort wirklich jeder zu (er)kennen scheint…

Footprints on the Moon von Regisseur Luigi Bazzoni - der, darf man der IMDB Glauben schenken, sich den Regieposten mit Drehbuchautor Mario Fanelli teilte - ist ein ausgesprochen ungewöhnlicher Giallo (wenn man ihn überhaupt als solchen bezeichnen kann), der komplett ohne Mörder auskommt und dem Zuschauer stattdessen eine reichlich surreale und faszinierende Geschichte präsentiert, in der eine Dolmetscherin ihre Erinnerung an die letzten drei Tage verloren hat und verzweifelt versucht herauszufinden, was in diesen Tagen mit ihr passiert ist. Regisseur Luigi Bazzoni und Drehbuchautor/Co-Regisseur Mario Fanelli gönnen dem Zuschauer keinerlei Wissensvorsprung vor der Hauptfigur - überzeugend gespielt von der bezaubernden Florina Bolkan - und so tappt man über die komlette Laufzeit ebenso im Dunkeln wie diese. Unterstützt von der einfach nur wunderschönen Fotografie von Kameramann Vittorio Storaro (der im weiteren Verlauf seiner Karriere insgesamt drei Oscars abräumen sollte, den ersten für seinen Kamerajob bei keinem geringeren Film als Apocalypse Now) und dem tieftraurigen, herrlich melancholischen Score von Komponist Nicola Piovani entwickelt Regisseur Bazzoni eine ungemein intensive und verdammt unheimliche Atmosphäre, der man sich unmöglich entziehen kann und die über die gut 90 Minuten, die Footprints on the Moon den Zuschauer in seinen Bann zieht, mehrere Gänsehäute verursacht. Klasse!

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Luigi Bazzoni Mario Fanelli Florinda Bolkan Klaus Kinski 1970er Giallo female nudity


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THE MARINE


THE MARINE THE MARINE (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: The Marine | USA 2006 | Regie: John Bonito)

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Ausgerechnet die Frau (Kelly Carlson) des hochedkorierten Ex-Marines John Triton (John Cena) als Geisel zu nehmen, war nicht der beste Plan des skrupellosen Juwelendiebs Rome (Robert Patrick). Triton heftet sich dem Gangster und seiner Bande an die Fersen und setzt alles daran, seine Frau unbeschadet aus deren Fängen zu befreien…

Regisseur John Bonito hat mit The Marine einen "Old School Action"-Streifen im Stil der 80er Jahre gedreht, bei dem jeder Freund dieses 80er-Jahre-Action-Kinos definitiv auf seine Kosten kommen dürfte. Der mit relativ limitierten schauspielerischen Qualitäten ausgestattete Wrestler John Cena walzt in der Rolle des ehemaligen Marines John Triton regelrecht durch den Film und hinterlässt beim Versuch, seine Frau zu befreien, überall nur Schutt und Asche. Ohne großes Vorgeplänkel wirft Regisseur Bonito sein Publikum mitten hinein ins Geschehen, erzählt seine simple Geschichte absolut geradlinig und ohne jegliche Schnörkel, beweist perfektes Timing beim Einsatz seiner zahlreichen Actionszenen und begeistert insbesondere mit der Art und Weise, wie die Action inszeniert ist, nämlich spektakulär, druckvoll und übersichtlich. Hier gibt es keine extremen Schnittgewitter, bei denen man als Zuschauer nichts mehr erkennen kann und die Spektakel lediglich vortäuschen anstatt es tatsächlich zu liefern. Und über die Tatsache, dass vielleicht nicht jeder Effekt den höchsten technischen Ansprüchen genügt, kann man bei dem Spaß den dieser herrliche B-Actioner verbreitet, in meinen Augen getrost hinwegschauen. Wenn nach gut 85 Minuten schließlich der Abspann beginnt, macht sich nämlich insbesondere eine Erkenntnis breit: The Marine ist genau der Film, der The Expendables gerne hätte sein wollen, nur halt ohne die entsprechende Starpower.

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John Bonito 2000er car chase female nudity


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HABEN SIE DAS VON DEN MORGANS GEHÖRT?


HABEN SIE DAS VON DEN MORGANS GEHÖRT? HABEN SIE DAS VON DEN MORGANS GEHÖRT? (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Did You Hear About the Morgans? | USA 2009 | Regie: Marc Lawrence)

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3 Monate ist es nun her, dass die erfolgreiche Maklerin Meryl Morgan (Sarah Jessica Parker) ihren Ehemann, den Anwalt Paul (Hugh Grant), wegen eines Seitensprungs verlassen hat. Als die beiden Streithähne jedoch zufällig Zeuge eines Mordes werden, gehört die Trennungsphase ganz schnell der Vergangenheit an. Die Morgans werden ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen und von New York in die Pampa verfrachtet. Meryl und Paul bleibt nichts anderes übrig, als miteinander auszukommen und so langsam aber sicher, kommt sich das Paar tatsächlich wieder näher…

Ich mag das Genre der “Romantic Comedy“ immer mehr. Weil es einfach wie kein anderes Genre zur harmlosen Berieselung geeignet ist. Und da mir nach stressigen Arbeitstagen - die sich im letzten halben Jahr leider extrem gehäuft haben und die über kurz oder lang leider auch dazu führen werden, dass ich dieses kleine Filmtagebuch, dessen Aktualiät nun schon mehrere Monate hinterherhinkt, leider Gottes aufgeben muss - der Sinn nach leichter Unterhaltung steht und ich mich standhaft weigere, mich den Programmformaten des deutschen Privatfernsehens hinzugeben, lege ich immer häufiger einen Film wie Haben Sie das von den Morgans gehört? in den Player und kann tatsächlich meinen Spaß mit Streifen dieser Art haben.
Auch wenn Haben Sie das von den Morgans gehört? mit seiner absolut hanebüchenen, an den Haaren herbeigezogenen und extrem konstruiert wirkenden Geschichte natürlich meilenweit davon entfernt ist, ein guter Film zu sein, fühlte ich mich von Regisseur Marc Lawrence und seinem Film doch einigermaßen gut unterhalten. Und irgendwie macht dieser bescheuerte Plot Haben Sie das von den Morgans gehört? auch schon wieder sympathisch. Denn zumindest hat Lawrence versucht, seinen den Genrekonventionen folgenden Storyverlauf zum sicheren Happy End mal mit einem anderen Weg zu gehen. Außerdem haben sich auch einige nette Gags in dem Streifen versteckt und die Tatsache, dass der großartige Sam Elliott hier mitspielt, rechtfertigt allein die Sichtung des Films.

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Marc Lawrence Sarah Jessica Parker Hugh Grant Sam Elliott 2000er New York


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JERRY COTTON


JERRY COTTON JERRY COTTON (Blu-ray: Constantin, Deutschland)
(OT: Jerry Cotton | Deutschland 2010 | Regie: Cyrill Boss/Philipp Stennert)

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Top-Ermittler Jerry Cotton (Christian Tramitz) konnte in seiner Karriere bisher lediglich einen einzigen Fall nicht lösen. Der einst wegen Golddiebstahls verdächtigte und angeklagte Sammy Serrano (Moritz Bleibtreu) wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Das Gold blieb verschwunden. Als Cotton eher zufällig bei einem Mordfall vorbeischaut, muss er feststellen, dass es sich bei Leiche ausgerechnet um Serrano handelt. Cotton reißt den Fall regelrecht an sich, muss seinem Vorgesetzten Mr. High (Herbert Knaup) jedoch im Gegenzug ein Zugeständnis machen und einen neuen Partner akzeptieren. Dem erfahrenen Cotton wird der blutige Anfänger Phil Decker (Christian Ulmen) zur Seite gestellt…

Die beiden Regisseure Cyrill Boss und Philipp Stennert haben mit Jerry Cotton eine ansehnlich Mischung aus Krimi und Komödie gedreht, die sich von anderen Streifen dieser Art - wie beispielsweise den beiden Wixxer-Filmen, obwohl beim zweiten Teil auch Boss und Stennert Regie geführt hatten - insbesondere dahingehend unterscheidet, dass die Gags dem Zuschauer nicht mit dem Holzhammer um die Ohren gehauen werden. Cyrill Boss und Philipp Stennert gehen es hier einfach etwas ruhiger an und das tut dem Film richtig gut. Haudraufhumor ist nur selten vorhanden, Jerry Cotton lebt vor allem von seiner Situationskomik und einem herrlich aufgelegten Christian Ulmen in der Rolle des Phil Decker, der dem Streifen seinen Stempel aufdrückt und dessen Mitwirken den Hauptanteil daran trägt, dass der Film richtig unterhaltsam geraten ist. Überhaupt ist die Besetzung des Films eine positive Überraschung. Heino Ferch, Christiane Paul, Christian Tramitz, Jürgen Tarrach und Moritz Bleibtreu sind mit von der Partie. Kein Til Schweiger und vor allem keine bescheuerten Möchtegern-Comedians, die denken, sie hätten schauspielerisches Talent. Allein dafür kann man sich dann auch mal bedanken und Jerry Cotton wohlwollend im Gedächtnis behalten.

TRAILER:


Cyrill Boss Philipp Stennert Moritz Bleibtreu Jürgen Tarrach Christian Ulmen Christiane Paul 2010er New York


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BATTLESHIP


BATTLESHIP BATTLESHIP (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Battleship | USA 2012 | Regie: Peter Berg)

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Die Besatzung (u.a. Taylor Kitsch, Alexander Skarsgård, Rihanna) eines Kriegsschiffes sieht sich während einer internationalen Militärübung plötzlich mit der Tatsache konfrontiert, dass die Erde von Außerirdischen angegriffen wird. Aus der Übung wird tödlicher Ernst…

Ja, ich bin im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte und ja, mir ist vollkommen bewusst, dass Battleship objektiv betrachtet wahrscheinlich einer der größten Schwachsinns-Filme ist, die je das Licht einer Leinwand erblickt haben und nein, ich werde ihn nicht zerreißen, sondern vielmehr gnadenlos abfeiern. Denn was Regisseur Peter Berg hier abliefert, ist so komplett "over the top", dass man es beim besten Willen nicht mehr ernst nehmen kann und sich stattdessen dem eskapistischen Vergnügen einfach nur hingeben sollte. Vielleicht war das auch alles nur Satire. Diesen Gedanken finde ich gar nicht mal so abwegig.
Allein aufgrund der Vorlage zum Film - dem allseits beliebten Spiel "Schiffe versenken" - sollte jeder erahnen können, dass die einzigen Oscars, für die Battleship je hätte nominiert werden können, die im Bereich der Special Effects und des Sound Designs gewesen sein dürften, von so etwas wie schauspielerischer Leistung keine allzu große Rede sein kann und die Story des Films auf einen halben Bierdeckel passt. Und all das trifft letztendlich auch zu. Der Plot gibt nicht viel mehr her als die Vorlage und Peter Berg hat sich vor allem darum bemüht, seinen Film mit praktisch jedem Klischee anzureichern, das man aus Streifen dieser Art kennt. Wir haben die Liebesgeschichte zwischen dem rebellischen Draufgänger und der attraktiven Tochter des höchsten Vorgesetzten, der sich letztendlich im Kampf beweisen kann um so den Schwiegervater in spe doch noch von sich zu überzeugen. Wir haben die Amazone innerhalb der durchweg männlichen Besatzung, die - und hier weicht das Klischee ab - mal nicht von Michelle Rodriguez, sondern von Pop-Diva Rihanna gespielt wird (die für ihre erste Rolle erstaunlich viel Screentime abbekommen hat und ihre Sache den Umständen entsprechend ziemlich gut macht). Wir haben die erbitterten Rivalen, die im Angesicht des gemeinsamen Feindes zu Verbündeten werden. Wir haben den Vorzeige-Soldaten, der den Heldentod sterben darf. Wir haben stylishe Sonnenunter- und -aufgänge, wir haben mit Hawaii einen Schauplatz, der sich hübsch in Szene setzen lässt, wir haben den Technik-Nerd, der endlich mal zeigen kann, was in ihm steckt. Wir haben einen Score von Transformers-Komponist Steve Jablonsky, der dem Begriff "Pathos" völlig neue Dimensionen verleiht, wir haben wehende Fahnen, schwachsinnige Militär-Dialoge und im Finale auch noch eine Handvoll Veteranen, die mit ihrem titelgebenden Schlachtschiff letztendlich den Tag retten dürfen.
Aber wir haben halt auch einfach nur grandios inszenierte Actionszenen, die Battleship zu einem echten Erlebnis machen und in denen Regisseur Berg außerdem ein nahezu perfektes Gespür für Timing beweist. Hier gibt es keinen kompletten Overkill wie in so vielen Actionfilmen der jüngeren Vergangenheit, Berg lässt seinen Zuschauern Zeit zu verschnaufen und wechselt seine atemberaubenden Action Set Pieces ständig mit eher ruhigeren Sequenzen ab. Battleship rockt ganz gewaltig das Haus und macht von der ersten bis zur allerletzten Sequenz nach dem Abspann (die verdammt witzig geworden ist und natürlich Freiraum für eine potentielle Fortsetzung lässt) einfach nur diebischen Spaß. So was nennt man dann wohl ein perfektes "guilty pleasure". Fucking awesome!

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Peter Berg Liam Neeson Rihanna 2010er Hawaii New York Alien


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FANTASTIC FOUR: RISE OF THE SILVER SURFER


FANTASTIC FOUR: RISE OF THE SILVER SURFER FANTASTIC FOUR: RISE OF THE SILVER SURFER (DVD: Constantin/Highlight, Deutschland)
(OT: 4: Rise of the Silver Surfer | Deutschland/Großbritannien/USA 2007 | Regie: Tim Story)

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Nach dem Sieg über ihren Erzfeind Dr. Doom (Julian McMahon) versuchen die "Fantastic Four" etwas Ruhe einkehren zu lassen. Doch die Ruhe währt nicht lange. Mitten in die Hochzeitszeremonie von Reed Richards (Ioan Gruffudd) und Susan Storm (Jessica Alba) platzt eine neue Bedrohung, die das Ende der Welt bedeuten könnte. Der "Silver Surfer" hat sich als Vorbote des Weltenfressers "Galactus" seinen Weg zur Erde gebannt und plötzlich auftretende Störungen innerhalb des Magnetfeldes und chaotische Klimaerscheinungen sind noch die geringsten Probleme, mit denen sich Reed, Susan, Johnny (Chris Evans) und Ben (Michael Chiklis) auseinandersetzen müssen…

Wenn man von der ungeschriebenen Regel ausgeht, dass Marvel-Verfilmungen praktisch immer gut gelungen sind, dann ist 4: Rise of the Silver Surfer die Ausnahme, die diese Regel bestätigt. Bereits der Vorgänger, Fantastic Four, hatte sich nun wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert und gehörte bis dato zu den schwächsten Filmen aus dem Marvel-Universum. 4: Rise of the Silver Surfer beweist nun eindrucksvoll, dass es auch gerne noch eine Stufe schlechter geht. Es muss ja nun nicht unbedingt immer X-Men- oder The Avengers-Qualität sein um den Zuschauer einigermaßen gut zu unterhalten, aber ein bisschen mehr als das hier Gezeigte hätte Regisseur Tim Story seinem Publikum schon präsentieren können. 4: Rise of the Silver Surfer ist im Endeffekt ein Kinderfilm, kommt ohne jegliche Charakterentwicklung aus, präsentiert eine Story, wie sie belangloser nicht sein könnte, ist schlichtweg albern und die paar vorhandenen Action Set Pieces scheinen mit gezogener Handbremse inszeniert worden sein. Das wäre alles nicht sonderlich tragisch, wenn sie nicht ausgerechnet den Silver Surfer - die in meinen Augen wohl faszinierendste Figur im ganzen Comic-Unversum von Marvel - in diesem Film so gnadenlos verheizt hätten. Unfassbar!

TRAILER:


Tim Story Jessica Alba Laurence Fishburne 2000er Sequel New York


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AUSHILFSGANGSTER


AUSHILFSGANGSTER AUSHILFSGANGSTER (TV-Aufnahme, Pay-TV: Sky Cinema HD)
(OT: Tower Heist | USA 2011 | Regie: Brett Ratner)

Infos zum Film:
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Josh Kovaks (Ben Stiller) ist Manager eines Apartmenthauses für Schwerreiche in New York und hat sowohl seine eigenen Ersparnisse als auch die Pensionsansprüche seiner Mitarbeiter (u.a. Michael Peña) in die Obhut des Finanzhais Arthur Shaw (Alan Alda) gelegt. Als Shaw eines Tages vom FBI verhaftet und danach unter Hausarrest gestellt wird, sieht sich Kovaks mit der Tatsache konfrontiert, dass das angelegte Geld für immer verloren ist. Nach einem Tipp der FBI-Agentin Claire Denham (Téa Leoni), Shaw könne in seinem Apartment einen Notgroschen versteckt halten, entschließen sich Kovaks und seine um ihre Ersparnisse geprellten Mitarbeiter dazu, Shaw in einem spektakulären Coup um das versteckte Geld zu bringen. Doch dummerweise kennt sich keiner der braven Bürger mit Einbrüchen aus und so heuert Kovaks seinen kleinkriminellen Nachbarn Slide (Eddie Murphy) an, um das Vorhaben durchzusetzen. Doch der hat trotz diverser Gefängnisaufhalte nicht viel mehr als eine große Klappe zu bieten...

Aushilfsgangster ist einer der Filme zur weltweiten Finanzkrise und rechnet mit skrupellosen Finanzhaien auf seine eigene Art und Weise ab. Wie es der Originaltitel - Tower Heist - schon sagt, ist Aushilfsgangster ein lupenreines Heist-Movie, in dem die Planung und Durchführung eines scheinbar nicht machbaren Überfalls im Mittelpunkt steht. Regisseur Brett Ratner - von dem man im normalerweise bestenfalls solide und anspruchslose Blockbuster-Unterhaltung erwarten kann - hat in Aushilfsgangster ein durchaus illustres Ensemble zur Verfügung - vor der Kamera haben sich u.a. Ben Stiller, Eddie Murphy, Alan Alda, Matthew Broderick, Michael Peña, Téa Leoni und Casey Affleck versammelt - und letztendlich hat es Ratner dann auch vor allem diesem Ensemble zu verdanken, dass Aushilfsgangster einigermaßen gut funktioniert. Insbesondere Ben Stiller und Eddie Murphy sind richtig gut drauf und verleihen der extrem ruhig inszenierten Mischung aus Komik und Spannung - die durch diese ruhige Inszenierung immer Gefahr zu laufen droht, das Interesse des Zuschauers zu verlieren - das gewisse Etwas, dass den Film am Ende des Tages davor rettet, in der Masse biederer Durchschnittsware zu versinken. Aushilfsgangster ist ganz nett, nicht mehr und nicht weniger.

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Brett Ratner Ben Stiller Eddie Murphy Téa Leoni Matthew Broderick 2010er New York Heist Movie Rache





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