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One Night Stands und wahre Liebe


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AUTO FOCUS


AUTO FOCUS AUTO FOCUS (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Auto Focus | USA 2002 | Regie: Paul Schrader)


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Bob Crane (Greg Kinnear) ist ein mäßig erfolgreicher Schauspieler. Bis zu dem Zeitpunkt als er die Hauptrolle in der neuen Serie Hogan’s Heroes ergattert und praktisch über Nacht zum Star wird. Doch mit dem Ruhm treten auch falsche Freunde in Cranes Leben, allen voran der undurchsichtige HiFi-Junkie John Carpenter (Willem Dafoe), der Crane und seine Kollegen mit dem neuesten technischen Schnickschnack versorgt und Crane zudem in die Welt der Bars und Nachtclubs einführt...

Paul Schrader - der ja eine beachtliche Filmographie als Drehbuchautor und/oder Regisseur aufweisen kann (u.a. Taxi Driver, Raging Bull, Hardcore, American Gigolo und Cat People) - hat sich mit Auto Focus der Biographie des an Sexsucht leidenden Schauspielers Bob Crane angenommen. Der wurde einst mit seiner Rolle als Colonel Hogan in der US-Serie Hogan's Heroes zum großen Star, landete aufgrund seines Suchtproblems aber sowohl privat als auch beruflich immer mehr im Abseits und wurde schließlich im Juni 1978 brutal ermordet. Ein Mord, der nie aufgeklärt wurde.
Schrader kümmert sich allerdings nicht um den Mordfall, der bleibt am Ende des Films nur eine Randnotiz, sondern um den Menschen und Schauspieler Bob Crane, dessen Biographie er mit der nötigen Distanz und ohne eine großartige Wertung abzugeben dem interessierten Zuschauer nahebringt. So entsteht ein eindringliches Portrait eines Mannes, der immer mehr die Kontrolle über sich selbst verliert und dem sprichwörtlichen Abgrund regelrecht entgegen rast. Der Zuschauer kann dann am Ende selbst entscheiden, was er von Crane und seiner Karriere zu halten hat.
Auto Focus kann man in meinen Augen nur als rundum gelungen betrachten. Vor allem weil Schrader eine perfekte Balance zwischen Attraktionen auf der einen Seite und einer gewissen Zurückhaltung auf der anderen Seite findet. Schrader liefert zwar so einige Schauwerte (insbesondere an nackten Tatsachen mangelt es dem Film wahrlich nicht), zeigt dabei aber nie mehr als notwendig und benutzt Cranes sicher ziemlich schlüpfrige Biographie nie dazu, eine reine Nummernrevue abzuliefern. Des weiteren ist die Besetzung des Films richtig klasse. Greg Kinnear - einer der typischen Stars aus Hollywoods zweiter Reihe - genießt seine Hauptrolle als Bob Crane sichtlich und liefert eine mehr als beeindruckende Leistung ab. Und auch Willem Dafoe in der Rolle des mehr als schmierigen Carpenter gibt hier eine seiner ganz großen Vorstellungen zum Besten. Und ein weiterer, ganz großer Pluspunkt des Films ist das Set Design. Egal ob die Szenen in Nachtclubs oder in Apartments spielen - alles schreit förmlich nach den 60er und 70er Jahren und Auto Focus sieht wirklich genauso aus, als wäre er in dieser Zeit gedreht worden. Ich bin ziemlich begeistert von dem Film.

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Paul Schrader Willem Dafoe Maria Bello 2000er female nudity 60er Jahre 70er Jahre


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HANGOVER 2


HANGOVER 2 HANGOVER 2 (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: The Hangover Part II | USA 2011 | Regie: Todd Phillips)


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Nach dem Chaos kurz vor der Hochzeit seines Freundes Doug (Justin Bartha), an dem er selbst ja nicht ganz unbeteiligt war, will Stu (Ed Helms) eine solche Katastrophe vor seiner eigenen Hochzeit natürlich verhindern. Entsprechend mulmig lädt er auch Phil (Bradley Cooper) und Alan (Zach Galifianakis) zur in Thailand stattfindenden Hochzeit ein. Als er schließlich gemeinsam mit seinen Kumpels in einer heruntergekommenen Absteige in Bangkok aufwacht und alle keinen blassen Schimmer haben, wie sie dort gelandet sind, haben alle Beteiligten ein gewisses Déjà-Vu-Erlebnis...

Nach der kürzlich erfolgten Heimkino-Veröffentlichung von Hangover 2 bietet es sich natürlich an, ein Double Feature mit beiden Teilen zu starten. Da zum Vorgänger bereits ein Eintrag im Filmtagebuch existiert, allerdings jetzt nur mein kurzer Senf zum zweiten Teil. Die erste Erkenntnis zu Hangover 2 ist die, insbesondere wenn man beide Filme hintereinander anschaut und so die unmittelbare Vergleichsmöglichkeit hat, dass auch diese Fortsetzung das Schicksal so vieler Fortsetzungen vor ihr teilt und einfach nicht an den Vorgänger herankommt. Regisseur Todd Phillips wiederholt in Hangover 2 das Konzept des Vorgängers nach dem bekannten "Höher, schneller, weiter"-Prinzip, bietet aber ansonsten nicht viel Neues und insbesondere keine großartigen Überraschungen. Hangover 2 hat zwar definitiv die derberen Gags zu bieten - Stichwort Transensex, um nur eines zu nennen -, aber echte Highlights sind rar gesät. Auf so großartige Gags wie im Vorgänger - zum Beispiel die Szene mit dem Tiger im Hotelzimmer, das Überwachungsvideo in Tysons Villa oder der nackt aus dem Kofferraum springende Mr. Chow - wartet man vergebens und so reicht es in Hangover 2 oft nur zum Schmunzeln und nur sehr selten zum herzhaften Lachen. Zudem hat Las Vegas für mich persönlich als Location irgendwie besser funktioniert als Bangkok. Will den Film jetzt aber auch nicht großartig schlecht reden. Dafür hat er mir trotz seiner Schwächen einfach zu viel Spaß gemacht.

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Todd Phillips Bradley Cooper Nick Cassavetes 2010er car chase female nudity Sequel


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JACKIE BROWN


JACKIE BROWN :love: JACKIE BROWN :love: (DVD: Miramax, Großbritannien)
(OT: Jackie Brown | USA 1997 | Regie: Quentin Tarantino)


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Die Stewardess Jackie Brown (Pam Grier) wird von zwei Agenten (Michael Keaton und Michael Bowen) beim Geldschmuggel für den Waffenschieber Ordell Robbie (Samuel L. Jackson) ertappt und bekommt von diesen die Pistole auf die Brust gesetzt. Entweder sie hilft den Behörden, Ordell hochgehen zu lassen, oder sie wandert selbst in den Knast...

Tarantinos Liebeserklärung an das Blaxploitation-Kino, in der Hauptrolle besetzt mit Pam Grier, der ungekrönten Königin dieses Subgenres. Auch wenn in Jackie Brown so gut wie alle typischen Tarantino-Trademarks (Stichworte: Fußfetisch, Dialoge über scheinbare Belanglosigkeiten, usw.) vorhanden sind, so sticht der Streifen aus dem sonstigen Werk des Regisseurs doch heraus. Das liegt höchstwahrscheinlich auch daran, dass Jackie Brown Tarantinos einziger Film ist, bei dem er sich die Story nicht selbst ausgedacht hat. Die Vorlage stammt aus der Feder von Schriftsteller Elmore Leonard, dessen Roman Rum Punch Tarantino für Jackie Brown adaptiert hat und es ist wirklich auffällig, wie sehr sich Tarantino hier auf seine Geschichte und seine Charaktere verlässt und dabei größtenteils auf großartigen Eskapismus und überbordende Schauwerte verzichtet. Das ist definitiv der geradlinigste und "ruhigste" Film des Regisseurs und vielleicht gerade deswegen auch sein faszinierendster Streifen. Jackie Brown ist voller magischer Momente, der Soundtrack ist wieder mal der absolute Hammer und die wendungsreiche Geschichte ist selbst bei der x-ten Sichtung, wenn man das Ende schon in- und auswendig kennt, noch immer spannend und fesselnd. Würde ich meine persönliche Top 10 irgendwann mal zu einer Top 20 ausbauen, ich bin mir ziemlich sicher, dass Jackie Brown darin vertreten wäre. Ein Lieblingsfilm, einer dieser Streifen, die ich mir immer und immer wieder ansehen kann. 150 Minuten pure Kinomagie. :love:

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Quentin Tarantino Robert De Niro Samuel L. Jackson Pam Grier Michael Keaton Bridget Fonda Robert Forster Chris Tucker Sid Haig 1990er Oscar Nominee Blaxploitation


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OCEAN’S 11 - FRANKIE UND SEINE SPIESSGESELLEN


OCEAN’S 11 - FRANKIE UND SEINE SPIESSGESELLEN OCEAN’S 11 - FRANKIE UND SEINE SPIESSGESELLEN (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Ocean’s Eleven | USA 1960 | Regie: Lewis Milestone)


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Der Gauner Danny Ocean (Frank Sinatra) plant gemeinsam mit elf Freunden (u.a. Dean Martin, Sammy Davis Jr.) einen gewagten Coup. Gleich fünf Spielkasinos wollen die Gauner in Las Vegas in der Silvesternacht ausrauben...

Ich hab schon seit längerer Zeit mal wieder Lust auf die Ocean’s-Filme von Steven Soderbergh. Bevor ich allerdings mit dieser Reihe anfange, wollte ich mir erst mal das Original von Lewis Milestone aus dem Jahr 1960 ansehen. Das kannte ich nämlich bisher noch gar nicht. Frankie und seine Spießgesellen ist ein klassisches Heist Movie aus den letzten Tagen der goldenen Ära von Hollywood. Wenn man dem Film etwas Böses wollte, könnte man ihm sicher Geschwätzigkeit vorwerfen. Tatsächlich plätschert der Streifen über die 2 Stunden Laufzeit eigentlich nur so vor sich hin und ist für ein Heist Movie auch nicht übermäßig spannend geraten. Dieses Dahinplätschern findet dabei aber auf einem so hohem Niveau statt, dass man Regisseur Milestone und seiner großartigen Besetzung rund um das berühmt-berüchtigte Rat Pack (u.a. Frank Sinatra, Dean Martin, Sammy Davis Jr.) keine Sekunde lang böse sein kann. Kino zum Entspannen und Dahinschwelgen, welches ganz wunderbar in diese Jahreszeit passt. Man merkt den Beteiligten den Spaß regelrecht an, den sie beim Dreh dieses Films gehabt haben dürften. Allen voran wahrscheinlich Dean Martin, der - seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen - die Dreharbeiten damals wieder mal im komplett betrunkenen Zustand bewältigt haben dürfte.

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Lewis Milestone Dean Martin Frank Sinatra Angie Dickinson Henry Silva Shirley MacLaine 1960er Las Vegas Heist Movie


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FIRECRACKER


FIRECRACKER FIRECRACKER (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Firecracker | Philippinen/USA 1981 | Regie: Cirio H. Santiago)


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Auf der Suche nach ihrer wie vom Erdboden verschwundenen Schwester begibt sich Martial-Arts-Champion Susanne Carter (Jillian Kesner) auf die Philippinen und gerät dort an ein Verbrecherkartell...

Firecracker von Regisseur Cirio H. Santiago gehört zur Reihe der zahlreichen Filipino-Exploiter von Produzent Roger Corman und ist eine echte Granate. In Firecracker macht sich ein weiblicher Karate-Champion auf die Suche nach der verschollenen Schwester und gerät dabei an ein Drogenkartell, dessen Anführer auch noch illegale Martial-Arts-Kämpfe ausrichtet. Soviel zur Ausgangssituation, die sich jetzt nicht großartig als Plot weiterentwickelt. Corman und Santiago setzen - wie es sich für Filme dieser Art gehört :D - lieber auf Schauwerte und die gibt es reichlich. So wird die ausgesprochen attraktive Hauptdarstellerin Jillian Kesner - die leider im Dezember 2007 mit gerade mal 58 Jahren wegen einer Staphylokokken-Infektion viel zu jung verstorben ist - von einer Martial-Arts-Prügelei in die nächste geschickt und macht dabei wirklich eine verdammt gute Figur. Und das liegt nicht nur daran, dass die gute Dame oft ausgesprochen spärlich bekleidet ist, wobei ich schon zugeben muss, dass mein persönliches Highlight der Kampf war, in dem ihre Gegner ihr nach und nach die Kleider vom Leib reißen und sie sich am Ende oben ohne gegen ihre Widersacher zur Wehr setzen muss. Im Finale des Streifens gibt's dann mit ein paar hübschen Splatter-Effekten noch das Sahnehäubchen auf die zuvor hauptsächlich aus Martial-Arts-Kämpfen und nackten Tatsachen bestehenden Schauwerte obendrauf. Ja, ich liebe einfach solche Streifen und wenn man Firecracker in der richtigen Stimmung und den entsprechenden Zutaten (Chips und Bier) anschaut, ist das hier einer der besten Filme der Welt! :love:

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Remake Cirio H. Santiago 1980er female nudity Rache New World Pictures


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TEEN-AGE STRANGLER


TEEN-AGE STRANGLER TEEN-AGE STRANGLER (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Teen-Age Strangler | USA 1964 | Regie: Ben Parker)


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Lt. Anderson (John Ensign) ist auf der Jagd nach einem gefährlichen Killer, der sich als Opfer vornehmlich junge, attraktive Frauen ausgesucht hat. Da der jugendliche Kriminelle Jimmy Walton (Bill Bloom) dummerweise in der Nähe eines Tatorts gesehen wurde, gerät dieser unberechtigt ins Visier der Polizei...

Juvenile-Delinquent-Drama trifft auf Serienkiller-Film. Oder so ähnlich. Teen-Age Strangler ist einer dieser kleinen, ja fast schon winzigen, heute praktisch längst vergessenen Filme aus den 60ern. Wahrscheinlich einzig und allein aus dem Grund gedreht, um in den damaligen Drive-In-Kinos als Rausschmeißer nach der Hauptattraktion zu laufen. Ein Budget dürfte praktisch nicht vorhanden gewesen sein und auch die Darsteller wurden nie mehr wieder in einem Film gesichtet. Hier gibt es keine großartigen Schauwerte, keine tollen Settings oder auch nur ansatzweise so etwas wie einen mitreißenden Plot. Und nach einer guten Stunde ist der Spuk auch schon wieder vorbei. Ein Film wie Teen-Age Strangler begeistert mich auf seine ganz eigene Art und Weise. Beispielsweise mit diesem herrlichen Overacting der "Schauspieler", die ihre mehr als holprig wirkenden Dialogzeilen mit einem Enthusiasmus vortragen als gäbe es kein Morgen mehr. Oder mit diesen unbeschreiblichen Einrichtungen der als Drehorte genutzten Wohnungen. Und natürlich mit diesem wirklich wunderbaren Soundtrack. Das alles in Kombination entwickelt so einen herrlich-naiven Charme, dem ich mich nur schwer entziehen kann bzw. gar nicht entziehen will.
Schön, dass dank Labels wie Something Weird Video solche obskuren Filme für die Nachwelt erhalten bleiben. Die Filmwelt wäre ein gutes Stück ärmer ohne sie.

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Ben Parker 1960er Juvenile Delinquent Movie


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THE EXTERMINATOR


THE EXTERMINATOR THE EXTERMINATOR (Blu-ray: Synapse, USA)
(OT: The Exterminator | USA 1980 | Regie: James Glickenhaus)


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Als der beste Freund des Vietnamveterans John Eastland (Robert Ginty) in den Straßen von New York brutal ermordet wird, entschließt sich John dazu, seinen Freund zu rächen und in der Unterwelt New Yorks gehörig aufzuräumen...

Action aus den 80ern. Da kann ja gar nichts schief gehen. Aber The Exterminator ist keiner dieser typischen Klopper der Marke Cobra oder Invasion U.S.A. - wer aufgrund des Titels einen Film dieser Art erwartet, dürfte eventuell ziemlich enttäuscht werden. Regisseur James Glickenhaus hat sich das Thema Selbstjustiz vorgeknöpft und seine finstere, teils etwas sprunghafte Story in düstere Bilder gehüllt. The Exterminator erinnert von Stimmung und Atmosphäre an Filme wie Lustigs Maniac, Shermans Vice Squad oder Ferraras Ms. 45 und verwöhnt den geneigten Genrefreund mit unterkühlten Bildern vom nächtlichen New York, wunderbaren Kamerafahrten über die beleuchteten Hochhäuser hinweg und tollen Aufnahmen der Marquees der damals noch ziemlich verruchten 42nd Street. Mittendrin der leider vor 2 Jahren im Alter von gerade mal 50 Jahren viel zu früh verstorbene Robert Ginty in der Rolle des Rächers, der ebenso desillusioniert wie zielstrebig und unbarmherzig seine "Aufgabe" erledigt. The Exterminator war sogar noch deutlich besser als ich ihn von früher in Erinnerung hatte. Sicher keine leichte Unterhaltung, aber ein Film, der es verdient hätte, wieder- bzw. überhaupt entdeckt zu werden. Die vorzügliche Veröffentlichung des US-Labels Synapse Films kann ich nur jedem Interessierten ans Herz legen.

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James Glickenhaus Robert Ginty Steve James 1980er female nudity Vietnamkrieg New York Rache


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DAS RELIKT - MUSEUM DER ANGST


DAS RELIKT - MUSEUM DER ANGST DAS RELIKT - MUSEUM DER ANGST (DVD: Concorde, Deutschland)
(OT: The Relic | Deutschland/Großbritannien/Japan/Neuseeland/USA 1997 | Regie: Peter Hyams)


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Die Vorbereitungen zu einer großen Ausstellung im Museum für Naturgeschichte in Chicago werden von grausamen Mordfällen gestört. Auf einem Frachtschiff, welches eine Lieferung für das Museum an Bord hatte, werden ebenso Leichen gefunden wie im Museum selbst. Der ermittelnde Lieutenant D’Agosta (Tom Sizemore) versucht mit Unterstützung der Wissenschaftlerin Dr. Green (Penelope Ann Miller) den Morden auf den Grund zu gehen...

James Tynes und sein Team befanden sich während der Dreharbeiten offensichtlich im Streik. Wer James Tynes ist? In den Credits des Films ist er als "Chief Lightning Technician" aufgeführt und so etwas wie "Licht" war in Das Relikt praktisch nicht vorhanden. Vielleicht hatte Produzentin Gale Anne Hurd aber auch einfach die Stromrechnung nicht bezahlt. Sollte die nicht vorhandene Ausleuchtung jedoch beabsichtigt gewesen sein, hätte sich Regisseur Peter Hyams vielleicht über folgende Punkte mal Gedanken machen sollen:
  • Man erzeugt weder Spannung noch Atmosphäre, indem man seine Story zu gut 90% Prozent in fast völliger Dunkelheit spielen lässt!
  • Es ist für den Zuschauer schwer, sich Identifikationsfiguren zu suchen, wenn man nie weiß, wer was wann wo wie und warum tut weil man es einfach nicht erkennen kann!
  • Ein Monsterfilm, in dem man das Monster praktisch gar nicht zu sehen kriegt, hat irgendwie seinen Sinn und Zweck verfehlt!
  • Den grandiosen Stan Winston (R.I.P.) zu engagieren, um ein Monster zu entwerfen, welches dann später von der Dunkelheit verschluckt wird, ist wie das sprichwörtliche Werfen von Perlen vor die Säue!
Und dabei hätte Das Relikt - da bin ich mir ziemlich sicher - ein richtig guter Film werden können. Wenn halt nur mal jemand den Lichtschalter betätigt hätte (im verlinkten Trailer dürften übrigens tatsächlich alle "hellen" Szenen des Films untergebracht worden sein).
Was mich allerdings stutzig macht: ich hatte Das Relikt kurz nach seinem Erscheinen in den späten 90ern mal auf Video gesehen und den Film als durchaus ordentlich in Erinnerung. Die Einstellungen an meinem TV passen auf jeden Fall. Entweder wurde damals für die Video-Auswertung extrem am Helligkeitsregler gedreht oder aber die angeblich remasterte DVD von Concorde ist schuld (was ich mir jetzt eigentlich nicht vorstellen kann). Sollte Letzteres tatsächlich der Fall sein, ziehe ich meine Vorwürfe zurück und bedauere stattdessen, dass ich den Streifen nicht in der von Regisseur Peter Hyams bevorzugten “Helligkeits“-Fassung ansehen konnte.

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Peter Hyams 1990er female nudity Chicago


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DIE ROTKÄPPCHEN VERSCHWÖRUNG


DIE ROTKÄPPCHEN VERSCHWÖRUNG DIE ROTKÄPPCHEN VERSCHWÖRUNG (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Hoodwinked! | USA 2005 | Regie: Cory Edwards/Todd Edwards/Tony Leech)


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Während der Ermittlungen im Fall von Rezeptdiebstählen kommt Polizeichef Grizzly (Xzibit) und Detective Flippers (David Ogden Stiers) ein weiterer Fall dazwischen. Im Haus von Granny (Glenn Close) kam aus zu einer regelrechten Aufruhr an der Granny selbst, ein Holzfäller (James Belushi), Grannys Enkelin Red (Anne Hathaway) und ein Wolf (Patrick Warburton) beteiligt waren. Es geht u.a. um Ruhestörung und Einbruch, doch jeder der vier Befragten erzählt Flippers eine andere Version der Vorkommnisse und so muss sich der findige Detective aus den verschiedenen Puzzleteilen das große Ganze mühsam zusammensetzen...

Was für ein Spaß. Man nehme die Ausgangssituation von Kurosawas Rashômon, transportiere diese in die Märchenwelt von Rotkäppchen und dem bösen Wolf, spicke das Ganze mit zahlreichen Filmzitaten und potenziere den schrägen und herrlichen respektlosen Humor der Shrek-Filme - zumindest der ersten Teile - und das Ergebnis hört auf den Namen Hoodwinked! und ist einfach nur zum Schreien komisch. Vielleicht ist die Art der Animation des Films von Regisseur Cory Edwards, der gemeinsam mit seinen beiden Co-Regisseuren Todd Edwards und Tony Leech auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnete, etwas gewöhnungsbedürftig und eventuell nicht jedermanns Sache - man merkt, dass es sich hier um eine Independent-Produktion handelt und nicht das ganz große Geld zur Verfügung gestanden haben dürfte -, aber es lohnt wirklich, sich darauf einzulassen. Knapp 80 extrem unterhaltsame Minuten sind garantiert und zusätzlich erfährt man auch, woher der Gag mit dem Energy-Drink aus Over the Hedge ursprünglich stammt. Werde mir demnächst auf jeden Fall die dieser Tage erschienene Fortsetzung des Streifens zulegen und hoffe auf ähnlich gute Unterhaltung.

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Cory Edwards Todd Edwards Tony Leech Glenn Close Anne Hathaway James Belushi 2000er


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SHAFT - LIEBESGRÜSSE AUS PISTOLEN


SHAFT - LIEBESGRÜSSE AUS PISTOLEN SHAFT - LIEBESGRÜSSE AUS PISTOLEN (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Shaft’s Big Score! | USA 1972 | Regie: Gordon Parks)


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Nach dem Mord an seinen guten Freund Cal (Robert Kya-Hill) versucht Privatdetektiv John Shaft (Richard Roundtree) auf eigene Faust die Schuldigen zu ermitteln und gerät dabei abermals ins Visier der Mafia...

Der Name "John Shaft" steht wie kein zweiter für das Black Cinema der 70er Jahre. Und obwohl die Filme um den schwarzen Privatdetektiv vollkommen zurecht als Teil der großen Blaxploitation-Welle der damaligen Zeit gesehen werden - der Vorgängerfilm Shaft hatte diese Welle ja praktisch mit ausgelöst -, geht es in ihnen doch deutlich ruhiger zur Sache als in so manch anderem Genrevertreter von damals (wie bspw. Coffy oder Foxy Brown). Wie schon Teil 1 orientiert sich auch Shaft's Big Score! eher an den Kriminalfilmen der späten 60er Jahre als am purem Eskapismus manch anderer Genrebeiträge und es ist eigentlich nur die wirklich überlebensgroß skizzierte Figur des John Shaft - einfach grandios gespielt von Richard Roundtree, der sich mit der Verkörperung dieser Rolle ein Denkmal setzte -, die ihn von Streifen wie bspw. Harper mit Paul Newman unterscheidet. Regisseur Gordon Parks setzt auf eine behutsame Storyentwicklung, baut seine Spannung fast schon gemächlich auf und erzeugt dabei eine dichte und fesselnde Atmosphäre, der man sich als Zuschauer nicht mehr entziehen kann und auch nicht mehr entziehen will. Erst im Finale brechen dann tatsächlich alle Dämme und die zuvor so behutsam aufgebaute Spannung entlädt sich in einem fulminanten Showdown.

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Gordon Parks Richard Roundtree 1970er car chase female nudity Sequel Blaxploitation New York


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UNSTOPPABLE - AUSSER KONTROLLE


UNSTOPPABLE - AUSSER KONTROLLE UNSTOPPABLE - AUSSER KONTROLLE (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Unstoppable | USA 2010 | Regie: Tony Scott)


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Der erfahrene Zugführer Frank (Denzel Washington) soll mit dem ihm zugeteilten Neuling Will (Chris Pine) eigentlich nur eine Routinefahrt durchführen und ein paar Wagons an einem Rangierbahnhof abholen. Doch aus der Routinefahrt wird ein Wettlauf gegen die Zeit, denn ein durch einen dummen Zufall führerloser Zug rast ihnen ungebremst entgegen...

Mal wieder ein aktueller Film von Regisseur Tony Scott, der mich bisher - sieht man mal von dem nicht wirklich gelungenen Pelham-Remake ab - eigentlich selten enttäuscht hat. Auch hier ist Scott mal wieder in seinem Element und bietet all die visuellen Spielereien auf die man schon seit langen Jahren von ihm gewohnt ist. Obwohl ich auch sagen muss, dass diese Spielereien in diesem Film in so einigen Sequenzen leicht deplatziert gewirkt haben. Denn die Route des führerlosen Zugs, den Scotts Stammschauspieler Denzel Washington gemeinsam mit Chris Pine zu stoppen versucht, ist durch das Schienennetz ja vorgegeben; es fehlt somit an entsprechenden Überraschungsmomenten während dieses Wettlaufs gegen die Zeit - Momente die man beispielsweise in Autoverfolgungsjagden zu jeder Zeit einbauen kann - und visuelle Stilmittel wie bspw. plötzliche Zooms auf den rasenden Zug verpuffen so ohne große Wirkung. Ganz unabhängig davon ist die von Scott inszenierte Hatz aber tatsächlich verdammt spannend geraten. Wenn man sich auf den Film einlassen kann und über die eine oder andere Schwäche was Plot- und Charakterentwicklung angeht gnädig hinwegsieht - insbesondere die Hauptcharaktere sind schon extrem klischeehaft gezeichnet und über so manche Dialoge kann man auch nur voller Fremdscham den Kopf schütteln -, kann man mit Unstoppable 100 kurzweilige Minuten verbringen. Ja, der Streifen hat mir trotz aller offensichtlicher Schwächen doch ziemlich viel Spaß bereitet.

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Tony Scott Denzel Washington Scott Pine Rosario Dawson 2010er Oscar Nominee


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SCHLOSS DES SCHRECKENS


SCHLOSS DES SCHRECKENS SCHLOSS DES SCHRECKENS (DVD: Capelight, Deutschland)
(OT: The Innocents | Großbritannien/USA 1961 | Regie: Jack Clayton)


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England, im 19. Jahrhundert: Die Gouvernante Miss Giddens (Deborah Kerr) tritt eine neue Arbeitsstelle in einem auf dem Lande gelegenen Anwesen an. Dort soll sie sich um die beiden Kinder Miles (Martin Stephens) und Flora (Pamela Franklin) kümmern, muss aber nach einiger Zeit feststellen, dass mit den Geschwistern etwas nicht in Ordnung zu sein scheint...

Noch ein Film aus dem Horrorgenre und zudem ein echtes Highlight. Deborah Kerr spielt sich als am Rande des Nervenzusammenbruchs stehende Gouvernante im England des 19. Jahrhunderts regelrecht die Seele aus dem Leib. In einem riesigen Anwesen auf dem Lande soll sie auf zwei Kinder aufpassen und ist schon bald davon überzeugt, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Regisseur Jack Clayton und Kameramann Freddie Francis - der in den Folgejahren bei vielen Filmen der legendären britischen Hammer Studios den Regiejob übernehmen sollte - tauchen das Geschehen in einfach nur wunderschön fotografierte Bilder, erzeugen in dem riesigen Anwesen - mit seinen vielen unheimlichen Winkeln, bedrohlich wirkenden Treppenaufgängen, usw. - eine von Minute zu Minute bedrückender werdende Atmosphäre und drehen bis zum wahrlich schockierenden Ende die Spannungsschraube stetig nach oben. Ein Film von fast schon morbider Schönheit. Großartig!
Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sich Regisseur Alejandro Amenábar vor dem Dreh seines im Jahr 2001 in die Kinos gekommenen The Others diesen Film hier ganz genau angeschaut hat.

TRAILER:


Jack Clayton Deborah Kerr 1960er 19. Jahrhundert


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LEATHERFACE: THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE III


LEATHERFACE: THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE III LEATHERFACE: THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE III (DVD: New Line, USA)
(OT: Leatherface: Texas Chainsaw Massacre III | USA 1990 | Regie: Jeff Burr)


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Auf ihrem Weg nach Kalifornien geraten Michelle (Kate Hodge) und Ryan (William Butler) in Texas in die Hände des irren Sawyer-Clans (u.a. Viggo Mortensen)...

Leatherface Goes Slasher. Gut, auch die ersten beiden Teile hatten bereits Merkmale des Slasher-Films, aber in diesem dritten Teil tritt das überdeutlich hervor. Die Figur des Leatherface sollte mit diesem Film wohl ganz offensichtlich als Slasher-Ikone ähnlich eines Freddy Krueger, Michael Myers oder Jason Voorhees aufgebaut werden. Vom subtilen Terror des ersten Teils ist genauso wenig zu spüren wie vom absurd-komischen Horror des zweiten Teils. Das ist zwar ein bisschen schade, Spaß macht Teil 3 dennoch. Die "creative kills" stehen im Vordergrund und ja, Greg Nicotero und seine Partner von der KNB Effects Group konnten sich hier so richtig austoben. Es gibt einige nette Splattereffekte zu bestaunen. Weiteres typisches Slasher-Merkmal: Das "Final Girl" kommt hier nicht nur mit dem Leben davon, sondern schickt den Killer - zumindest vermeintlich - selbst in die ewigen Jagdgründe. Auf Schauspielerseite gibt es Viggo Mortensen in einer seiner ersten Filmrollen als Mitglied der irren Sawyer-Familie und außerdem ein Wiedersehen mit Dawn of the Dead-Legende Ken Foree, bei dem ich mich immer wieder freue, wenn er in etwas größeren Rollen in Genreproduktionen zu sehen ist. Einziger größerer Wermutstropfen des Films: das Set Design. Das Anwesen der Sawyer-Familie wurde von all den morbid-gruseligen Set Pieces befreit und sieht - bis auf ein paar kleine Ausnahmen - aus wie ein stinknormales Wohnhaus mit ebenso stinknormaler Inneneinrichtung.

TRAILER:


Jeff Burr Ken Foree Viggo Mortensen 1990er Sequel Hixploitation Slasher


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DER WEISSE HAI - DIE ABRECHNUNG


DER WEISSE HAI - DIE ABRECHNUNG DER WEISSE HAI - DIE ABRECHNUNG (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Jaws: The Revenge | USA 1987 | Regie: Joseph Sargent)


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Nachdem auch ihr Sohn Sean (Mitchell Anderson) bei einem Hai-Angriff ums Leben gekommen ist, lässt sich die trauernde Ellen Brody (Lorraine Gary) von ihrem ältesten Sohn Michael (Lance Guest) dazu überreden, ihrem Heimatort den Rücken zu kehren und ein neues Leben bei ihm auf den Bahamas zu beginnen. Doch auch dort holt sie die Vergangenheit sehr schnell wieder ein...

Ein Franchise wird zu Grabe getragen. Und ja, dieser vierte und letzte Teil ist tatsächlich fast so schlecht, wie er gemeinhin gemacht wird. Ich würde ihn dennoch nicht im "Kompletter Müll"-, sondern eher im "Unterster Durchschnitt"-Segment ansiedeln wollen. Denn auch Teil 4 hat seine wenigen, lichten Momente (die insbesondere mit ein paar hübschen Einstellungen der wirklich tollen Kulisse auf den Bahamas zusammenhängen).
Ansonsten gibt es natürlich ganz viele Sachen, die den schlechten Ruf dieses Streifens rechtfertigen, u.a.:
- ganz viele dumme Ideen der Drehbuchschreiber (bspw. das "Schicksal" des von Mario Van Peebles gespielten Charakters, um nur eine zu nennen);
- ein extrem unbeweglicher Hai, von dem einfach keine Gefahr ausgehen mag;
- das Verheizen eines Schauspielers wie Michael Caine, der sich hier sichtlich gelangweilt haben dürfte;
- das fast gänzliche Fehlen von Spannung und Atmosphäre.

Diese Liste liese sich sicher leicht fortführen und die Tatsache, dass mit Joseph Sargent ein Regisseur für diesen Film verantwortlich zeichnete, der über ein Jahrzehnt zuvor den wirklich großartigen The Taking of Pelham One Two Three gedreht hat, stimmt mich irgendwie ein bisschen "traurig".

TRAILER:


Joseph Sargent Michael Caine Mario Van Peebles 1980er Sequel Rache Tierhorror


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SCRE4M


SCRE4M SCRE4M (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Scream 4 | USA 2011 | Regie: Wes Craven)


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Um ihr Buch zu promoten kehrt Sidney Prescott (Neve Campbell) zum ersten Mal nach langer Zeit wieder in ihre Heimatstadt Woodsboro zurück. Und dort wird sie auch ausgesprochen schnell mit der eigenen Vergangenheit konfrontiert. Denn in dem kleinen Städtchen treibt erneut ein maskierter Killer sein Unwesen...

Über 1 Jahrzehnt nach Abschluss seiner ursprünglichen Trilogie will es Regisseur Wes Craven noch einmal wissen und gönnt dem erfolgreichen Scream-Franchise einen weiteren Teil. Vielleicht hätte er die Reihe doch lieber in Frieden ruhen lassen sollen.
Teil 4 widmet sich nun den Regeln der Remakes und stellt gleichzeitig ein loses Remake des ersten Teils dar. Das führt leider dazu, dass die Spannung nicht sonderlich hoch ist. So ist beispielsweise von vornherein klar, dass es am Ende zwei Killer sein werden und da man natürlich von Anfang an weiß, dass das Dreigestirn Sidney/Dewey/Gale überleben und auch nicht zu den Tätern zählen wird, ist die Auswahl der Verdächtigen nicht sonderlich groß und der prinzipiell eigentlich gar nicht mal so schlechte Coup im Finale,
Spoiler
verpufft ohne großen Aha-Effekt.

Klar, irgendwie war es schon ganz nett, wieder mal nach Woodsboro zurückzukehren und Neve Campbell, David Arquette und Courteney Cox in ihren wohlbekannten Rollen zu sehen. Außerdem gab es den einen oder anderen netten Gastauftritt (Anna Paquin, Kristen Bell, Heather Graham) und auch die Mordsequenzen - das, worauf es in einem Slasher letztendlich ankommt - waren richtig gut gelungen. Aber irgendwie fehlte mir das gewisse Etwas an dem Film. Sre4m wirkte zeitweise zu bemüht und auch zu überladen. In meinen Augen haben sich Craven und sein Drehbuchautor Kevin Williamson mit diesem vierten Teil ziemlich verzettelt. An die Magie der ersten drei Streifen - die ja qualitativ auch von Film zu Film nachgelassen haben - kommt Scre4m definitiv nicht mehr heran. Schade.

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Wes Craven Neve Campbell David Arquette Courteney Cox Hayden Panettiere Anna Paquin Kristen Bell Adam Brody Heather Graham 2010er Sequel Slasher Rache


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TEETH


TEETH TEETH (DVD: Dimension, USA)
(OT: Teeth | USA 2007 | Regie: Mitchell Lichtenstein)


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Dawn (Jess Weixler) ist auf den ersten Blick eine ganz normale Teenagerin. Wenn sich da zwischen ihren Schenkeln nicht ein ausgesprochen gefräßiges Geschlechtsorgan befinden würde...

Regisseur Mitchell Lichtenstein hat sich mit Teeth den modernen Mythos der "Vagina dentata" vorgeknöpft und in einer Mischung aus Horrorfilm, Coming-of-Age-Drama und schwarzer Komödie verwurstelt, die mit ihren spitzen Überzeichnungen insbesondere religiösen Fanatikern eine volle Breitseite vor den Bug gibt. Freunde des schwarzen Humors dürften sicher einige Freude an Teeth haben, der den Zuschauer mit so mancher absurd-komischer Situation konfrontiert und zudem mit der einen oder anderen nett anzusehenden Splattersequenz aufwartet. Auf Schauspielerseite gibt es mit Jess Weixler eine wirklich absolut überzeugende Hauptdarstellerin als Vorzeige-Teenie mit ausgesprochen gefräßigen, primären Geschlechtsorganen. Leider geht dem Streifen im letzten Drittel etwas die Puste aus und der Plotverlauf zum Ende hin wirkt doch arg konstruiert. Aber das soll den überwiegend positiven Gesamteindruck nicht nachhaltig trüben.

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Mitchell Lichtenstein 2000er female nudity Rache


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DIE RABENSCHWARZE NACHT - FRIGHT NIGHT


DIE RABENSCHWARZE NACHT - FRIGHT NIGHT DIE RABENSCHWARZE NACHT - FRIGHT NIGHT (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Fright Night | USA 1985 | Regie: Tom Holland)


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Der Schüler und Horrorfilmfreak Charley (William Ragsdale) ist davon überzeugt, dass es sich bei Jerry Dandrige (Chris Sarandon), dem neuen Bewohner des Nachbarhauses, um einen Vampir handelt. Ein Verdacht, der sich tatsächlich als wahr herausstellt, dem aber weder die Polizei noch Charleys Freunde Glauben schenken...

Nach dem kurz zuvor angeschauten Trick or Treat das nächste wunderbare Wiedersehen mit einem guten alten Bekannten. Für Fright Night knöpfte sich Regisseur Tom Holland das altbekannte Motiv aus Hitchcocks grandiosem Das Fenster zum Hof vor und macht daraus einen schaurig-schönen Vampir-Grusler mit komödiantischem Unterton. Es ist vor allem diese wunderbare Balance aus Gruselstimmung und Humor, mit der Fright Night bei mir punkten kann und die den Streifen für mich zu einem richtig guten Genrebeitrag macht. Gelungene Effekte, gefertigt noch in echter Handarbeit und nicht aus dem Rechner stammend, und ein grandioses Finale, welches durchaus Pate für From Dusk Till Dawn von Robert Rodriguez gestanden haben dürfte, runden das positive Gesamtbild ab. Toller Film, auf den jetzt vielleicht durch das Anfang Oktober gestartete Remake mit Colin Farrell in der Rolle des Vampirs auch ein breiteres Publikum aufmerksam wird. Er hätte es entdeckt, wiederentdeckt zu werden. Und eine offizielle Veröffentlichung der Fortsetzung aus dem Jahr 1988 auf DVD oder besser noch Blu-ray ist sowieso schon längst überfällig.

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Tom Holland Roddy McDowall 1980er female nudity Vampir


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NINJA ASSASSIN


NINJA ASSASSIN NINJA ASSASSIN (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Ninja Assassin | Deutschland/USA 2009 | Regie: James McTeigue)


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Als die Agentin Mika Coretti (Naomie Harris) Verbindungen zwischen einem alten Ninjaclan und politisch motivierten Morden entdeckt, wird der kaltblütige Killer Takeshi (Rick Yune) auf sie angesetzt. Das geplante Attentat kann jedoch von Raizo (Rain) in letzter Sekunde verhindert werden. Der war einst der beste Auftragskiller des Clans, hat sich von diesem jedoch abgewendet und will nun noch die eine oder andere offene Rechnung mit den Dämonen aus seiner Vergangenheit begleichen...

Wenn man wie ich mit den Action-Filmen aus den 80er Jahren aufgewachsen ist, dürfte der damalige Ninja-Boom mit Sicherheit nicht spurlos an einem vorüber gegangen sein. Das Subgenre des Ninjafilms war nun schon lange Jahre toter als tot und insgeheim hatte ich schon seit gefühlten Ewigkeiten gehofft, dass auch dieser Spielart des unterschlagenen Films von irgendeinem Regisseur wieder neues Leben eingehaucht wird. Meine Gebete wurden erhört. Ninja Assassin vom V wie Vendetta-Regisseur James McTeigue ist einer von insgesamt zwei neuen Ninjafilmen und rockt ganz gewaltig das Haus. Produziert von den Wachowskis, überzeugt Ninja Assassin in allererster Linie mit seiner ausgefeilten Optik, überraschend guten CGI-Effekten und tollen Action- und Kampfchoreographien. Natürlich dürfte das Drehbuch nicht sonderlich dick gewesen sein und eine ausgeklügelte und anspruchsvolle Geschichte sollte man nun nicht unbedingt erwarten. Aber welcher Filmverrückte, der mit einem breiten Grinsen die Disc eines neuen Ninja-Films in den Player schiebt, tut das schon? Ninja Assassin erfüllt praktisch alle Erwartungen, die man an ihn stellen kann und macht ebenso Lust auf den zweiten aktuelleren Streifen aus diesem Subgenre, nämlich Ninja von Regisseur Isaac Florentine, wie auf das Wiederentdecken der alten Heuler aus den 80ern. Es ist an der Zeit, dass ich mir mal wieder American Fighter & Co. zu Gemüte führe. :D

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James McTeigue Shô Kosugi 2000er Rache Berlin


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UNGEHEUER OHNE GESICHT


UNGEHEUER OHNE GESICHT UNGEHEUER OHNE GESICHT (DVD: Anolis, Deutschland)
(OT: Fiend Without a Face | Großbritannien 1958 | Regie: Arthur Crabtree)


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Merkwürdige Todesfälle in einer amerikanischen Kleinstadt, welche in der Nähe einer Militärbasis und eines Atomkraftwerks gelegen ist, stellen die Einwohner und die ermittelnden Behörden vor ein Rätsel. Den mit angstverzerrtem Gesicht aufgefundenen Toten wurde das Gehirn regelrecht ausgesaugt. Um zu beweisen, dass das Militär nicht für die Todesfälle verantwortlich ist, stellt der aufrichtige Major Cummings (Marshall Thompson) eigene Nachforschungen an. Diese führen ihn zu den Experimenten des Wissenschaftlers Prof. Walgate (Kynaston Reeves)...

Ungeheuer ohne Gesicht ist ein typischer Vertreter des Paranoia-Kinos der 50er Jahre, welches ja von der Angst vor Kommunismus und Atomkrieg genährt wurde und in der damaligen Zeit die wildesten Blüten trieb. Ungewöhnlich an dem Film ist lediglich sein Produktionsland. Normalerweise kamen solche Streifen ja immer aus den USA, Ungeheuer ohne Gesicht wurde dagegen in Großbritannien produziert. Dem Paranoia-Kino sind ja doch so einige extreme Gurken des Science-Fiction- und Horror-Films zuzuschreiben, Crabtrees Genrebeitrag gehört allerdings nicht zu diesen Ausfällen, sondern ist sogar ein richtig guter Vertreter aus dieser Epoche. Der Film ist spannend, bietet durchaus überzeugende Schauspielerleistungen und richtig tolle Monster - die stark an den Facehugger aus Alien erinnern -, welche ganz wunderbar animiert sind und im Finale auf überraschend splatterige Art und Weise ins Jenseits befördert werden. Solche blutigen Effekte hätte ich in einem Film aus dem Jahr 1958 nun wirklich nicht erwartet. Ungeheuer ohne Gesicht kommt ohne großartige Längen ins Ziel und serviert am Ende natürlich die für die damalige Zeit obligatorische Anti-Atom-Botschaft. Das macht diesen wirklich schönen Genrevertreter dann ja fast schon wieder aktuell.
Definitiv ein Film, der Lust auf mehr Streifen dieser Art macht.

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Arthur Crabtree 1950er


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X-RAY - DER ERSTE MORD GESCHAH AM VALENTINSTAG


X-RAY - DER ERSTE MORD GESCHAH AM VALENTINSTAG X-RAY - DER ERSTE MORD GESCHAH AM VALENTINSTAG (VHS: VMP, Deutschland)
(OT: Hospital Massacre | USA 1982 | Regie: Boaz Davidson)


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Eigentlich wollte sich Susan Jeremy (Barbi Benton) im Krankenhaus nur die Ergebnisse eines Routine-Check-Ups abholen und danach wieder nach Hause gehen. Doch ihr Krankenhausaufenthalt gestaltet sich langwieriger als ursprünglich erwartet...

X-Ray - Der erste Mord geschah am Valentinstag ist ein netter kleiner Slasher aus der Produktionsschmiede der umtriebigen Cannon Films, mit dem ich praktisch aufgewachsen bin und den ich - trotz aller vorhandener Unzulänglichkeiten - doch sehr mag. Ja, der Nostalgiefaktor. Nüchtern betrachtet ist X-Ray sicher auch nur ein weiterer Slasher von vielen. Die Ausgangssituation und der Verlauf des Plots dürften dem Genrefreund wohl bekannt sein: Als Kind sprang Susan ausgerechnet am Valentinstag mit einem Verehrer nicht gerade zimperlich um, 20 Jahre später muss sie nun die Rechnung begleichen. Der Killer metzelt sich blind vor Rache durch ein komplettes Krankenhaus und zieht am Ende dann doch den Kürzeren. Dass es so kommen muss, ist dem Zuschauer von vornherein ebenso klar wie die Identität des Täters. Es gibt nur einen männlichen Charakter der so ähnlich heißt wie der gehörnte Junge vom Anfang und die von der wirklich schnuckeligen Barbi Benton (der schadet nicht mal die typische 80er-Jahre-Frisur) gespielte Susan ist außerdem der einzige weibliche Hauptcharakter und somit gleichzeitig das "Final Girl", welches gemäß den Regeln des Slasher-Films nun mal überleben muss.
Aber etwas ist an X-Ray dann doch anders als bei anderen Slashern. Regie führte der aus dem Komödienfach kommende Boaz Davidson (auf dessen Konto gehen u.a. die ersten vier Teile der Eis am Stiel-Reihe) und der konnte sich nicht ganz von seinem Comedy-Background lösen. So gibt es in X-Ray zwischen all den durchaus blutigen Szenen auch sehr viele komische Sequenzen zu bewundern. Davidson führt den Zuschauer ein ums andere Mal an der Nase herum, leitet Szenen mit bedeutungsschwangerer Musik ein, baut entsprechende Spannung auf und lässt sie dann als Gag enden. Eine meiner Lieblingssequenzen ist dabei die Szene, in der Susan auf ihrer Flucht durch die Gänge der Klinik panisch eine Krankenzimmertür aufreißt und sich dahinter drei vollkommen eingegipste, wild zappelnde Patienten befinden. Man kann sich also nie sicher sein, ob man als nächstes nun Zeuge eines blutigen Mordes oder eines lustigen Gags werden wird. Diese Art von Humor gibt es sicher auch in anderen Slashern, aber so ausgeprägt wie hier habe ich ihn bisher noch nicht zu Gesicht bekommen.
Schade ist, dass es X-Ray weltweit noch nicht auf DVD geschafft hat (erhältliche Bootlegs zählen nicht und kommen mir nicht ins Haus). So musste ich tatsächlich mal wieder eines meiner alten Video-Tapes reaktivieren. Würde den Streifen allerdings zu gerne mal im O-Ton, korrekter Aspect Ratio und guter Qualität sichten. Einen deutschen Release hab ich mir dabei schon lange abgeschminkt. X-Ray wurde einst ein Opfer der deutschen Zensur und ist - man mag es kaum für möglich halten - doch tatsächlich "banned in Germany". Die verstehen hier einfach keinen Spaß...

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Boaz Davidson 1980er female nudity Rache Cannon Films Slasher


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DAYBREAKERS


DAYBREAKERS DAYBREAKERS (Blu-ray: Sunfilm, Deutschland)
(OT: Daybreakers | Australien/USA 2009 | Regie: Michael Spierig/Peter Spierig)


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Im Jahr 2019 wird die Welt fast ausschließlich von Vampiren bevölkert. Menschen werden nur noch als "Nahrungsmittellieferant" gehalten, drohen jedoch langsam aber sicher vollkommen auszusterben. Der Rohstoff Mensch droht knapp zu werden, die Vampirbevölkerung fängt an zu rebellieren und in den Forschungslaboren wird händeringend nach einem gleichwertigen Ersatz für Menschenblut gesucht...

Gewisse Parallelen zu aktuellen Problemen auf unserer schönen Welt verstecken sich bestimmt nicht nur zufällig in dem oben beschriebenen Plot. Die beiden Spierig-Brüder, die ein gewisses Faible für Untote zu haben scheinen - bereits 6 Jahre vor Daybreakers inszenierten sie die extrem kurzweilige Zombie-Action-Comedy Undead -, haben ihre Geschichte in stylishe Bilder gehüllt, rasant inszeniert, mit einigermaßen gelungenen CGI-Effekten ausgestattet und sorgen so für kurzweilige Unterhaltung. Vielleicht hätte dem Film ein bisschen mehr Tiefe gut getan, denn die durchaus interessante Ausgangssituation wird doch ziemlich schnell für ein recht herkömmliches Jagd-Flucht-Szenario aufgegeben. So bleibt am Ende sehenswerte Popcorn-Unterhaltung mit ein paar richtig guten Ansätzen übrig. Hat Spaß gemacht.

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Michael Spierig Peter Spierig Ethan Hawke Willem Dafoe 2000er car chase female nudity Nahe Zukunft Vampir Dystopie


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DER WEISSE HAI 3


DER WEISSE HAI 3 DER WEISSE HAI 3 (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Jaws 3-D | USA 1983 | Regie: Joe Alves)


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Die beiden mittlerweile erwachsenen Söhne von Polizeichef Brody, Mike (Dennis Quaid) und Sean (John Putch), sind im Freizeitpark “SeaWorld“ in Florida tätig und werden hier schon bald mit den Geistern ihrer Vergangenheit konfrontiert. Als ein junger, weißer Hai gefangen wird, soll dieser die neue Attraktion des Parks werden. Doch das Jungtier stirbt schon kurze Zeit später in Gefangenschaft und der sich ebenfalls bisher unbemerkt in den Gewässern des Parks aufhaltende Mutterhai sinnt auf Rache...

Regisseur Joe Alves verfrachtet mit seinem dritten Teil den Franchise genau dorthin, wo er aufgrund seiner Thematik eigentlich auch hingehört: in den Bereich des B-Movies. Natürlich kann dieser Streifen nicht ansatzweise an die beiden Vorgänger anknüpfen, soooo schlecht, wie er gemeinhin gemacht wird, ist er nun aber auch nicht. Es ist halt alles ein Spur kleiner geraten. Damit muss man sich arrangieren können, dann klappt es auch mit diesem Teil. Die Handlung des Streifens wurde vom offenen Meer in einen "SeaWorld"-Freizeitpark verlegt, der Film ist in meinen Augen auch ziemlich kurzweilig geraten und mit Dennis Quaid, Louis Gossett Jr. und Lea Thompson sind auch wieder ein paar bekannte Gesichter am Start. Die größte Schwäche des Streifens sind seine nicht wirklich guten Effekte. Trotz eines durchaus stattlichen Budgets ziehen die im Vergleich mit den Effekten der ersten beiden Teile deutlich den Kürzeren. Die Tatsache, dass dieser Film ein Teil des 3-D-Booms der 80er Jahre war, mag da sicher dazu beigetragen haben. Denn die Sequenzen, die damals wohl für den 3-D-Effekt zuständig waren, sehen heute irgendwie nur noch unfreiwillig komisch aus. Mal schauen, wie sich Teil 4 so schlägt. Demnächst in diesem Theater. :)

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Joe Alves Dennis Quaid 1980er Rache Sequel Tierhorror


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THE EYE


THE EYE THE EYE (Blu-ray: Falcom/Universum, Deutschland)
(OT: The Eye | Kanada/USA 2008 | Regie: David Moreau/Xavier Palud)


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Die Konzertviolinistin Sydney Wells (Jessica Alba), die seit ihrer Kindheit blind ist, soll durch eine Augentransplantation ihr Augenlicht zurückerlangen. Der operative Eingriff verläuft wie geplant, doch schon nach kurzer Zeit wird Sydney mit unerwarteten Nebenwirkungen konfrontiert...

Wieder mal ein US-Remake eines erfolgreichen Asien-Schockers, der wiederum Shyamalans The Sixth Sense als großes Vorbild hatte. 6 Jahre nach dem Original der Pang-Brüder erzählen nun die beiden Regisseure David Moreau und Xavier Palud die Geschichte der Patientin, die nach einer erfolgreichen Augentransplantation von unheimlichen Visionen geplagt wird mit Jessica Alba in der Hauptrolle neu. Herausgekommen ist ein ganz nett anzusehender Grusel-Streifen, der es insbesondere in den ersten beiden Dritteln schafft, eine unheimliche Atmosphäre zu verbreiten und dort auch mit dem einen oder anderen Schockeffekt aufwarten kann. Im letzten Drittel - wenn dann wirklich endgültig klar ist, dass der Hauptfigur keine Gefahr drohen wird, sondern diese vielmehr "lediglich" eine Aufgabe zu erfüllen hat - verflacht The Eye dann leider deutlich und plätschert bis zum Abspann eigentlich nur noch so dahin. Nach sehenswertem Beginn also ein eher ernüchterndes Finale. Insgesamt eine ausgesprochen unausgegorene Angelegenheit.

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David Moreau Xavier Palud Jessica Alba 2000er Remake


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PHASE IV


PHASE IV PHASE IV (DVD: Legend Films, USA)
(OT: Phase IV | USA 1974 | Regie: Saul Bass)


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In einer amerikanischen Wüstenlandschaft haben Ameisen eine erschreckende Intelligenz entwickelt und werden zur Bedrohung für die Menschen. Zwei Wissenschaftler (Michael Murphy und Nigel Davenport) sollen, ausgestattet mit der bestmöglichen Technik, das Phänomen näher erforschen und eine Lösung des Problems finden...

Egal ob Frösche, Bienen, Spinnen, Schlangen oder Würmer - im Kino der 70er Jahre wurde jede Menge Getier auf den Menschen losgelassen und diese "Nature Strikes Back"-Filme stellen damit ja schon ein eigenes Subgenre in der Welt des unterschlagenen Films dar. In Phase IV sind es nun Ameisen, die zwei Forschern das Leben zur Hölle machen. Regisseur Saul Bass setzt in seinem Streifen allerdings nicht auf vordergründige Schocks, sondern verbreitet seinen Horror auf weitaus subtilere Art und Weise. Ein sehr langsamer Spannungsaufbau, ein fast schon halb-dokumentarisch zu nennender Stil, ein gezielter Einsatz von Soundeffekten und eine absolut klaustrophobische Atmosphäre fesseln den Zuschauer von Minute zu Minute mehr und lassen den Streifen praktisch wie im Flug vorübergehen. Und auch an optischen Leckerbissen verschiedenster Art mangelt es dem Film wahrlich nicht. Zum einen waren die vielen Aufnahmen vom Inneren der Ameisenkolonie einfach der Hammer, zum anderen war Lynne Frederick, die 3 Jahre später Peter Sellers heiraten sollte, in der Rolle der Kendra wirklich “sweet as candy“.

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Saul Bass 1970er Tierhorror


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PAPILLON


PAPILLON PAPILLON (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Papillon | Frankreich/USA 1973 | Regie: Franklin J. Schaffner)


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Der nach eigenen Aussagen unschuldig verurteilte Henri 'Papillon' Charriere (Steve McQueen) blickt einer lebenslangen Haftstrafe und Zwangsarbeit auf einer Gefängnisinsel entgegen. Von Beginn an ist klar, dass es das Ziel der Aufseher ist, den Willen der Gefangenen zu brechen und diese gefügig zu machen. Doch an Papillon beißen sich die Wärter regelrecht die Zähne aus. Er lässt sich einfach nicht unterkriegen und sein großer Traum von der Flucht in die Freiheit hält ihn in der unmenschlichen Gefangenschaft am Leben...

Franklin J. Schaffners Gefängnisfilm-Epos ist ja auch einer dieser wahrlich unkaputtbaren Klassiker. Hab ihn jetzt schon einige Male gesehen und er nutzt sich einfach nicht ab. Ob sich die auf dem Buch des echten Henri Charrière basierende Geschichte tatsächlich exakt so abgespielt hat, sei jetzt einfach mal dahingestellt, Papillon ist ein mitreißendes Plädoyer für Freiheit und Gerechtigkeit und auf jeden Fall ein wunderbares Beispiel dafür, dass ein ungebrochener Lebenswille wahrlich Berge versetzen kann und im vorliegenden Fall ja dann auch zum fast nicht mehr zu erwartenden Happy End geführt hat. Steve McQueen spielt sich in der Rolle des Titelcharakters komplett den Arsch ab - insbesondere die Sequenzen in der Einzelhaft sind von fast nicht zu ertragender Intensität - und auch Dustin Hoffman als Louis Dega gibt eine denkwürdige Vorstellung zum Besten. Wirklich ganz großes Kino. Toll.
Bei einem rein fiktiven Drehbuch hätte ich persönlich mir übrigens ein offeneres Ende gewünscht. Denn ganz zum Schluss scheint es Papillon gar nicht mehr um das Gelingen seiner Fluchtversuche zu gehen, sondern einzig um den Versuch. Das Bild vom lachenden Papillon auf seinem Floß auf den Weiten des Meers treibend, hätte ein schönes Schlussbild abgegeben. Die Stimme aus dem Off, die noch in zwei, drei Sätzen über das Gelingen der Flucht Papillons berichtet, hätte es für meinen Geschmack gar nicht gebraucht.

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Franklin J. Schaffner Steve McQueen Dustin Hoffman 1970er 30er Jahre 40er Jahre


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THE ITALIAN JOB - CHARLIE STAUBT MILLIONEN AB!


THE ITALIAN JOB - CHARLIE STAUBT MILLIONEN AB! THE ITALIAN JOB - CHARLIE STAUBT MILLIONEN AB! (DVD: Concorde, Deutschland)
(OT: The Italian Job | Großbritannien1969 | Regie: Peter Collinson)


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Meisterdieb Charlie Croker (Michael Caine) ist gerade aus dem Knast entlassen worden und plant schon das nächste, ganz große Ding. In Turin soll ein Goldtransport überfallen und ausgeraubt werden. Um dies zu bewerkstelligen, lassen Croker und sein Team den kompletten Straßenverkehr zusammenbrechen...

The Italian Job ist ein klassisches Heist Movie, welches sich dann im letzten Drittel zu purer Carsploitation verwandelt. Mit Michael Caine in der Hauptrolle wahrlich grandios besetzt, bleibt Collinsons Film vom Anfang bis zum Ende sauspannend und fesselnd. Wird die Spannung zu Beginn des Streifens durch die Planung und Durchführung des Coups noch schön langsam - aber auch stetig - aufgebaut, wird The Italian Job im letzten Drittel, wenn die drei Mini Cooper die eigentlichen Hauptrollen übernehmen und es zur spektakulären Flucht aus Turin kommt, zum regelrechten "Nailbiter". Das Ende ist einfach nur grandios und lässt den Zuschauer selbst entscheiden, wie es denn nun letztendlich ausgehen wird.
Das Remake mit Mark Wahlberg in der Rolle des Meisterdiebs kenne ich noch nicht und werde ich mir demnächst vielleicht mal zu Gemüte führen.

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Peter Collinson Michael Caine 1960er car chase Heist Movie Carsploitation


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DIE MÖRDER STEHEN SCHLANGE


DIE MÖRDER STEHEN SCHLANGE DIE MÖRDER STEHEN SCHLANGE (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: Murderers’ Row | USA 1966 | Regie: Henry Levin)


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Superagent Matt Helm (Dean Martin) wird mit einer neuen, brisanten Mission beauftragt, die es sogar erfordert, dass zunächst sein Tod vorgetäuscht werden muss. Der offiziell Verstorbene begibt sich sodann auf die Suche nach dem von einer gefährlichen Verbrecherorganisation entführten Wissenschaftler Dr. Solaris (Richard Eastham). Dessen neueste Erfindung wollen sich die Gangster zunutze machen. Wieder einmal steht nichts Geringeres als das Überleben der gesamten Menschheit auf dem Spiel...

Noch im selben Jahr schickte die Columbia ihre neue Wunderwaffe Matt Helm in sein zweites Abenteuer. Die Fortsetzung steht dem Vorgänger dann auch in nichts nach und unterhält auf gleiche Weise. Wieder dreht sich die Geschichte um einen Superschurken, der von Matt Helm zur Strecke gebracht werden muss, wieder gibt es eine Spezialwaffe (dieses Mal eine Pistole, die verzögert schießt und der im Finale die Gangster gleich reihenweise auf den Leim geben) und wieder gibt's mit Ann-Margret und Camilla Sparv zwei ungemein attraktive, weibliche Sidekicks, die pures "eye candy" für den Zuschauer darstellen. Und auch Martin-Freund Frank Sinatra kriegt erneut sein Fett ab (dieses Mal wird ein Plakat von ihm in die Luft gesprengt) und natürlich hat Matt Helm auch im zweiten Teil praktisch in jeder Szene ein Whiskey-Glas in der Hand. Die Story ist in Murderers' Row dabei ein bisschen besser ausgebaut als in The Silencers und wird durch den wohl wieder ständig besoffen spielenden Dean Martin dieses Mal nicht ganz so in den Hintergrund gedrückt. Das tut dem Film richtig gut und macht ihn fast noch ein bisschen unterhaltsamer als Teil 1. Für den erneut vorzüglichen Score sorgte Lalo Schifrin und das Set Design ist - insbesondere in der einfach nur unglaublichen Disco-Szene - auch in diesem Film pures Gold. Freue mich schon auf Teil 3 und 4.

TRAILER:


Henry Levin Dean Martin Ann-Margret 1960er Femme fatale Sequel


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LEISE FLÜSTERN DIE PISTOLEN


LEISE FLÜSTERN DIE PISTOLEN LEISE FLÜSTERN DIE PISTOLEN (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: The Silencers | USA 1966 | Regie: Phil Karlson)


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Eigentlich hat Top-Agent Matt Helm (Dean Martin) überhaupt keine Lust mehr auf die Arbeit beim Geheimdienst und sich aus diesem Grund selbst in den Ruhestand versetzt. Doch als die gefährliche Verbrecherorganisation Big O um deren wahnsinnigen Boss Tung-Tze (Victor Buono) die zivilisierte Welt in den 3. Weltkrieg zu stürzen droht, nimmt sich Matt Helm der Sache nach kurzer Überredungsarbeit doch an...

Der Erfolg der Bond-Filme brachte natürlich weltweit unzählige Nachahmer auf den Plan. Da diese aber durch die Bank nicht die Möglichkeiten der Bond-Produzenten hatten und somit keine Konkurrenz zu 007 darstellen konnten, versuchten die Macher erst gar nicht ernsthafte Geschichten zu erzählen, sondern drehten lieber Agentenfilm-Parodien.
Zum Beispiel die 4 Filme umfassende Reihe um den von Dean Martin verkörperten Superagenten Matt Helm. Schon der Vorspann erinnert frappierend an die Bond-Filme und auch die sonstigen Zutaten sind dem großen Vorbild nachempfunden. Es gibt den größenwahnsinnigen Superschurken, der die Welt in den Abgrund stürzen will, den unbesiegbaren Superagenten als dessen Gegner, ausgesprochen attraktive weibliche Sidekicks (Stella Stevens und Daliah Lavi) und ein paar nette Gimmicks wie beispielsweise eine Pistole, die nach hinten schießt. Die ganze Handlung des Films verkommt neben Dean Martins "Spiel" allerdings zur Nebensache. Der dürfte wohl an keinem einzigen Drehtag nüchtern gewesen sein. Immer einen coolen Spruch auf den Lippen (ausgesprochen spaßig beispielsweise die Sequenz, in der Matt Helm seine Beifahrerin auffordert, das Autoradio abzudrehen, als ein Song von Martins gutem Real-Life-Kumpel Frank Sinatra ertönt), immer eine hübsche Frau im Arm und immer ein Glas Hochprozentigen in der Hand (in einer längeren Szene kippen sich Matt Helm und die von Stella Stevens verkörperte Gail Hendricks während einer gemeinsamen Autofahrt eine halbe Flasche Whiskey hinter die Binde). Es ist echt ein Wunder, dass die Whiskey-Flasche nicht noch eine eigene Erwähnung in den Endcredits gefunden hat. Der Streifen ist wirklich ein Heidenspaß und überzeugt neben seinem absolut dominanten Hauptdarsteller insbesondere auch noch durch einen wunderbaren Score von Elmer Bernstein und dieses herrliche Set Design der Swinging Sixties. Klasse!

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Phil Karlson Dean Martin 1960er car chase


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DER DETEKTIV


DER DETEKTIV DER DETEKTIV (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: The Detective | USA 1968 | Regie: Gordon Douglas)


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Joe Leland (Frank Sinatra) von der New Yorker Polizei muss Ermittlungen im Fall der Ermordung eines jungen Homosexuellen aufnehmen. Der vermeintliche Täter ist bald gefasst, schnell verurteilt und noch schneller hingerichtet. Als Leland kurze Zeit später auf Bitte der verwitweten Norma Thacker (Jacqueline Bisset), nähere Ermittlungen wegen des mysteriösen Selbstmordes ihres Ehemannes aufnimmt, holt ihn dabei der längst abgeschlossen geglaubte Fall des ermordeten Homosexuellen wieder ein...

Der Detektiv von Regisseur Gordon Douglas ist ein ausgesprochen ruhig erzähltes, auf den ersten Blick episodenhaft inszeniertes Kriminal- bzw. Cop-Drama. Frank Sinatra in der Rolle des Ermittlers hat nacheinander mit zwei verschiedenen Fällen zu tun, die sich erst am Ende zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Aber die Kriminalfälle sind in diesem, mit einer fast schon melancholischen Grundstimmung ausgestatteten Film, sowieso nur schmückendes Beiwerk. Im Zentrum stehen die von Frank Sinatra verkörperte Figur des zwischen seinem Job und seinem zerrütteten Privatleben hin- und hergerissenen Polizisten und deren trister Alltag auf dem Polizeirevier. The Detective kann man somit durchaus als Vorläufer solcher Filme wie The Laughing Policeman oder The New Centurions sehen, die ja auch einen eher hoffnungslosen Blick auf den Polizistenalltag geworfen haben. Neben dem auf ganzer Linie überzeugenden Frank Sinatra sind in Douglas’ Film übrigens auch noch Lee Remick, Jacqueline Bisset und Robert Duvall mit dabei. Die Besetzung kann sich also ebenso sehen lassen wie der ganze Film.

TRAILER:


Gordon Douglas Frank Sinatra Robert Duvall Jacqueline Bisset 1960er New York


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BREAKDOWN


BREAKDOWN BREAKDOWN (DVD: 20th Century Fox, Großbritannien)
(OT: Breakdown | USA 1997 | Regie: Jonathan Mostow)


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Mitten in der Wüste ereilt das Ehepaar Jeff (Kurt Russell) und Amy Taylor (Kathleen Quinlan) eine Autopanne. Ein scheinbar zufällig vorbeikommender Trucker (J.T. Walsh) bietet seine Hilfe an und schlägt vor, Amy bis zum nächsten Diner mitzunehmen, damit sie von dort einen Abschleppservice verständigen kann. Jeff und Amy nehmen dieses Angebot an. Als es Jeff jedoch kurze Zeit später selbst gelingt, die Panne zu beheben und er sich auf den Weg zum Diner begibt um seine Frau abzuholen, muss er dort entsetzt feststellen, dass diese nie angekommen zu sein scheint. Und auch von dem Truck fehlt jede Spur. Verzweifelt begibt sich Jeff auf die Suche nach seiner verschwundenen Frau...

Breakdown von Regisseur Jonathan Mostow ist einer dieser fast schon in Vergessenheit geratenen, kleinen Action-Thriller aus den 90er Jahren. Eigentlich schade, denn Kurt Russells Tour de Force auf der Suche nach seiner wie vom Erdboden verschwundenen Ehefrau ist absolut sehenswert. Zu Beginn erinnert der Streifen von seiner Ausgangssituation und seiner Atmosphäre noch ein bisschen an Spurlos, danach wird der Zuschauer allerdings nicht allzu lange auf die Folter gespannt, was es mit dem Verschwinden der Gattin auf sich hat. Die Fronten werden geklärt, es kommt zum allseits bekannten Spiel Gut gegen Böse, welches aber verdammt spannend inszeniert ist und mit tollen Action-Sequenzen aufwartet. J.T. Walsh gibt einen herrlich schmierigen Bösewicht und Unsympathen ab und Kurt Russell ist ja eh über jeden Zweifel erhaben. Ein Film, der es in meinen Augen absolut verdient hätte, (wieder-)entdeckt zu werden.
P.S.: Der Streifen ist auch ein gutes Beispiel für deutsche Filmzensur. Ein kurzer Schnitt im Finale sorgte für die Freigabe ab 16 Jahren und verharmloste das Ende deutlich. Gut, dass die ab 15 Jahren freigegebene britische DVD den Streifen vollkommen ungekürzt präsentiert.

TRAILER:


Jonathan Mostow Kurt Russell 1990er car chase





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