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One Night Stands und wahre Liebe


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TRUE LIES


TRUE LIES TRUE LIES (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: True Lies | USA 1994 | Regie: James Cameron)


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Helen Tasker (Jamie Lee Curtis) glaubt, mit einem gewöhnlichen Computerexperten verheiratet zu sein und sehnt sich nach ein bisschen Nervenkitzel in ihrem Leben. Diesen scheint ihr der angebliche Geheimagent Simon (Bill Paxton), bei dem es sich in Wirklichkeit allerdings nur um einen Gebrauchtwagenhändler handelt, geben zu können. Als Helens Ehemann Harry (Arnold Schwarzenegger) von der vermeintlichen Affäre Wind bekommt, setzt er alle Hebel in Bewegung, um den Nebenbuhler auszustechen und seiner Frau ein bisschen Abenteuer und Nervenkitzel zu verpassen. Für Harry kein Problem, denn bei ihm handelt es sich keineswegs um einen Computerexperten, sondern um einen Topagenten beim Geheimdienst, der seine wahre Identität vor seiner Familie geheim halten muss. Doch als inmitten der Inszenierung für seine Gattin echte Terroristen platzen, wird aus dem geplanten Spaß bitterer Ernst...

Seine komödiantische Seite, die schon in John McTiernans Last Action Hero ein Jahr zuvor ganz vorzüglich mit der Actionseite harmoniert hatte, lies Arnold Schwarzenegger auch in Camerons Sommer-Blockbuster True Lies aus dem Jahr 1994 wieder aufblitzen. Der Film ist eine lupenreine Actionkomödie und augenzwinkernde Agentenfilmparodie. Natürlich sind hier alle Charaktere - egal ob Gut oder Böse - maßlos überzeichnet dargestellt und natürlich ist diese Überzeichnung auch in praktisch jeder Situation, in der sich Arnie befindet, allgegenwärtig. Sei es die Mission während der Credit-Sequenz zu Beginn, die Verfolgungsjagd zu Pferd oder das grandiose und komplett überdrehte Finale; wer hier irgend etwas ernst nehmen will, ist definitiv fehl am Platz. Und doch bleibt zwischen all der Action noch genügend Platz für die Story und eine sorgfältige Entwicklung der Charaktere. Die Balance zwischen Story, Charakterzeichnung und Schauwerten passt ganz vorzüglich und so ist True Lies für mich ein weiteres Paradebeispiel für einen perfekten Sommer-Blockbuster. Mittlerweile ist Camerons in meinen Augen letzter großer Geniestreich aber leider auch ein Paradebeispiel einer seit der Jahrtausendwende irgendwie vollkommen ausgestorben zu scheinenden Filmgattung. Filme wie diese, mit handgemachten Action-Sequenzen, interessanten Storys und Charakteren und ohne den kompletten Technik-Overkill, der alles andere ins Hintertreffen geraten lässt, werden seit den 90ern irgendwie gar nicht mehr gedreht. Einfach schade!

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James Cameron Arnold Schwarzenegger Jamie Lee Curtis Eliza Dushku Charlton Heston Tia Carrere 1990er Oscar Nominee


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CIRCUS OF FEAR


CIRCUS OF FEAR CIRCUS OF FEAR (DVD: Blue Underground, USA)
(OT: Circus of Fear | Deutschland/Großbritannien 1965 | Regie: John Llewellyn Moxey)


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Nach einem Überfall auf einen Geldtransport führt die Suche nach Tätern und Beute den zuständigen Inspektor Elliott (Leo Genn) von Scotland Yard zu einem mysteriösen Zirkus...

Praktisch noch ein kleiner Nachschlag zu meinen Wallace-Sichtungen. Auch diese deutsch-britische Co-Produktion von Regisseur John Llewellyn Moxey basiert auf einen Roman von Edgar Wallace. In Deutschland wurde der Film - obwohl in Farbe gedreht - seinerzeit von der mitproduzierenden Constantin Film übrigens noch in S/W in die Kinos gebracht um der Rialto, die logischerweise selbst den ersten Wallace in Farbe in die Lichtspielhäuser bringen wollte, nicht in die Quere zu kommen. In Circus of Fear sind mit Klaus Kinski, Eddi Arent und Heinz Drache dann auch gleich drei Wallace-Veteranen aus Deutschland mit an Bord. Den wirklich hervorragenden Cast ergänzen Christopher Lee mit schwarzer Henkerskapuze sowie Suzy Kendall und Margaret Lee, zwei ausgesprochen attraktive Damen, die Genreliebhabern bestens bekannt sein dürften und in gewisser Weise sicherlich Euro-Cult-Geschichte geschrieben haben. Der Film selbst ist ein sympathischer, kleiner Krimi, der vielleicht jetzt nicht über alle Maßen spannend ausgefallen ist, aber solide und kurzweilig inszeniert wurde und der halt einfach von seiner prominenten Besetzung getragen wird. Hat Spaß gemacht.

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John Llewellyn Moxey Eddi Arent Klaus Kinski Christopher Lee Suzy Kendall 1960er car chase London Euro Crime American International


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THE CROW: WICKED PRAYER


THE CROW: WICKED PRAYER THE CROW: WICKED PRAYER (DVD: Entertainment in Video, Großbritannien)
(OT: The Crow: Wicked Prayer | USA 2005 | Regie: Lance Mungia)


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Zur Vorbereitung eines satanischen Rituals töten der größenwahnsinnige Luc Crash (David Boreanaz) und seine Gang einen jungen Mann (Edward Furlong) und dessen Freundin (Emmanuelle Chriqui). Doch mit Hilfe einer Krähe steht der Ermordete wieder von den Toten auf und begibt sich auf einen Rachefeldzug...

Nach Vincent Perez und Eric Mabius versucht sich nun Edward Furlong - bekannt aus Terminator 2: Judgement Day und American History X - als Brandon-Lee-Nachfolger im bis heute letzten Sequel zu The Crow und natürlich scheitert auch er auf ganzer Linie. Das Unglaublichste an diesem kompletten Blödsinn ist die Tatsache, dass auch diese Fortsetzung tatsächlich noch in den Kinos gelaufen ist. Regisseur Lance Mungia, der - welch Überraschung - nach diesem Debakel keinen einzigen Film mehr gedreht hat, versucht seine sinn- und planlose Story nach dem alten "Style Over Substance"-Rezept aufzumotzen. Bedeutungsschwangere Dialoge, ein auf Atmosphäre getrimmter Score mit vielen Italowestern-Einflüssen und jede Menge optische Spielereien sollen wohl irgendwie vom Plot ablenken. Gepaart mit dem gnadenlosen Overacting von wirklich allen Beteiligten ergibt das ein einfach nur unglaubliches Trashfest, welches so komplett bescheuert geraten ist, dass es schon fast wieder Spaß macht. Insbesondere in der letzten halben Stunde spielten wirklich alle so, als müssten sie Lachkrämpfe wegen des extrem bescheuerten Skripts unterdrücken. Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob das wirklich alles ernst gemeint war oder doch nur pure Satire gewesen ist. Für die Ehrenrettung von Cast & Crew gehen wir jetzt einfach mal von der Satire-Theorie aus.
Noch obskurer als der komplette Film ist übrigens die durchaus illustre Besetzung. Neben dem schon genannten Edward Furlong sind bspw. TV-Star David Boreanaz (aus Angel und Buffy, the Vampire Slayer) als Bösewicht, American Pie-Chick Tara Reid - die sich übrigens nicht wundern muss, wenn die Jobangebote ausbleiben; wer in einem Jahr sowohl in diesem Film als auch in Bolls unsäglichem Alone in the Dark in einer Hauptrolle zu sehen ist, kann die weitere Karriere abhaken - im Schlampen-Outfit und Danny Trejo in einer seiner wenigen Rollen, in denen sein Charakter nicht sterben muss, mit von der Partie. Und eine halbe Stunde vor Schluss schaut auch noch Dennis Hopper vorbei. Alles irgendwie sehr strange...

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Lance Mungia Dennis Hopper Danny Trejo Tara Reid 2000er Sequel Rache


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SPEED


SPEED SPEED (DVD: Wicked Pictures, USA)
(OT: Speed | USA 2010 | Regie: Brad Armstrong)


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Gerade aus dem Gefängnis entlassen, muss sich die frühere Geliebte (Jessica Drake) eines Anführers (Derrick Pierce) einer Motorradgang mit der Tatsache auseinandersetzen, dass dieser sich mittlerweile mit anderen Frauen vergnügt und die Motorradgang selbst in gefährliche Auseinandersetzungen mit anderen Bikern verwickelt ist...

So, mal wieder eine dieser Großproduktionen aus dem Hause Wicked Pictures, mal wieder mein persönlicher HC-Liebling Jessica Drake in der Hauptrolle und - leider - mal wieder Brad Armstrong auf dem Regiestuhl. Warum lässt Wicked bei solchen Produktionen nicht einfach mal talentierte Leute wie Michael Raven ran? Speed hätte wirklich eine dieser außergewöhnlichen Feature-Produktionen werden können. Ansätze dafür waren reichlich vorhanden. Beispielsweise überraschend gut getimete Motorrad-Action-Sequenzen oder - zumindest zu Beginn des Films - der Versuch, so etwas wie einen richtigen Plot aufzubauen und echte Spannung zu erzeugen. Aber wie so oft verliert sich Armstrong in seinen einfach viel zu langen Sexszenen, die aber - das muss man ihm lassen - doch ziemlich abwechslungsreich und scharf inszeniert sind, und vergisst über diesen die Weiterentwicklung seines Plots. Erst im, für Filme dieser Art, wirklich toll gefilmten Finale fällt ihm dann wieder ein, dass er ja auch noch eine Geschichte zu erzählen hat und dann fügt er tatsächlich seine ganzen angefangenen Subplots zu einem großen Ganzen zusammen. Leider, wie so oft, ein bisschen arg spät.

Brad Armstrong Jessica Drake 2010er female nudity


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STREETWALKIN'


STREETWALKIN' STREETWALKIN’ (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Streetwalkin’ | USA 1985 | Regie: Joan Freeman)


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Gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder kommt die unbedarfte Cookie (Melissa Leo) aus der amerikanischen Provinz nach New York und gerät dort in die Fänge des ebenso charismatischen wie skrupellosen Zuhälters Duke (Dale Midkiff)...

So, nach The Great Texas Dynamite Chase noch ein Film aus der Corman-Schmiede. In Streetwalkin' geht es allerdings deutlich derber zur Sache. Die Handlung aus Gary Shermans Vice Squad aus dem Jahr 1982 diente hier ganz offensichtlich als Vorbild und diese beiden Filme hintereinander genossen, dürfte ein ziemlich schmieriges Double Feature ergeben. Die Geschichte um einen amoklaufenden Zuhälter, der sich - von Hass und Rachegefühlen getrieben - auf die Jagd nach einer seiner Prostituierten macht, wurde kurzerhand von Los Angeles nach New York verlegt. Dale Midkiff - manchen vielleicht aufgrund seiner Hauptrolle in Pet Sematary bekannt - steht Wings Hauser aus Vice Squad in praktisch nichts nach und überzeugt mit einer fast schon diabolischen Performance des fiesen Bösewichts. Das verleiht dem sowieso schon düsteren Film, der ausschließlich in heruntergekommenen Straßen und Bars des nächtlichen New Yorks spielt, noch eine zusätzliche Portion Sleaze und Boshaftigkeit. Die Spannung wird dabei langsam aufgebaut und entlädt sich letztendlich in einem denkwürdigen Finale. In der Rolle der gejagten Prostituierten ist übrigens die diesjährige Oscar-Gewinnerin Melissa Leo (Beste Nebendarstellerin in The Fighter) in einem ihrer allerersten Leinwandauftritte zu bewundern. Ja, auch heutige Stars haben mal in kleinen B-Movies angefangen.

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Joan Freeman 1980er female nudity Rache New York


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IMMER WENN ER DOLLARS ROCH


IMMER WENN ER DOLLARS ROCH IMMER WENN ER DOLLARS ROCH (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Dead Heat on a Merry-Go-Round | USA 1966 | Regie: Bernard Girard)


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Gauner Eli Kotch (James Coburn) bandelt mit wohlsituierten Damen an, um diese so um die eine oder andere stattliche Summe zu erleichtern. Das Geld benötigt er für die Planung und Ausführung eines ganz großen Coups, für den er selbst vor einer Heirat mit der attraktiven Inger Knudson (Camilla Sparv) nicht zurückschreckt...

Ganz nette Gaunerkomödie aus den Swinging Sixties, die in erster Linie mit dieser einfach unvergleichlichen Stimmung und Atmosphäre der damaligen Zeit punktet aber insgesamt betrachtet dann doch eher zu den schwächeren Genrebeiträgen aus den 60ern gehört. Denn leider fehlt es dem Streifen an Spannung, was vor allem daran liegt, dass der Plot sehr sprunghaft aufgebaut ist. Die diversen Zeit- und Handlungssprünge sind einem entsprechenden Spannungsaufbau nicht gerade zweckdienlich und so besteht praktisch über die komplette Laufzeit die unterschwellige Gefahr, dass man als Zuschauer das Interesse an dem Streifen einfach komplett verliert. Nächster Kritikpunkt von meiner Seite: Mit Hauptdarsteller James Coburn konnte ich in diesem Film auch nicht sonderlich viel anfangen, da er in der Rolle des Womanizers einfach nicht überzeugen konnte.
Entdeckung am Rande: Harrison Ford in einer kurzen Rolle als Hotelpage gab in diesem Film sein Leinwanddebüt.

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Bernard Girard James Coburn Harrison Ford 1960er Los Angeles San Francisco Heist Movie


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THE TOOLBOX MURDERS


THE TOOLBOX MURDERS THE TOOLBOX MURDERS (DVD: Blue Underground, USA)
(OT: The Toolbox Murders | USA 1978 | Regie: Dennis Donnelly)


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In einem Apartment-Komplex in Los Angeles treibt ein wahnsinniger Serienmörder sein Unwesen, der seine Opfer mit Werkzeugen aus einem Werkzeugkasten ermordet...

The Toolbox Murders von Regisseur Dennis Donnelly ist ja auch einer dieser vielen “Cult Favorites” aus den 70er Jahren, was wohl vor allem aus der Tatsache herrühren dürfte, dass der Streifen - insbesondere im ersten Drittel - wahrlich ein Fest für Splatterfans darstellt. Den Auftakt des Films, mit seinen teils wirklich herrlich fies inszenierten Mordsequenzen, kann man tatsächlich nur als furios bezeichnen. Danach folgt der im Vergleich zum Beginn schon fast etwas behäbig inszenierte Mittelteil, in dem jedoch kontinuierlich an der Spannungsschraube gedreht wird und der durch seine bedrohliche Atmosphäre auch absolut zu überzeugen weiß. Die ganze aufgebaute Spannung und Atmosphäre entlädt sich dann letztendlich in einem erinnerungswürdigen Finale, wie es in dieser Art und Weise halt wirklich nur in den 70er Jahren gedreht wurde bzw. gedreht werden konnte. Die letzten Einstellungen des Films sind ein visueller Hochgenuss von fast schon morbider Schönheit und lassen den geneigten Genrefreund mit einem dicken Grinsen und hochzufrieden auf der heimischen Couch zurück. Dicke Empfehlung für diesen Streifen!

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Dennis Donnelly Cameron Mitchell 1970er female nudity Los Angeles Slasher


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TRUE BLOOD: SEASON 3


TRUE BLOOD: SEASON 3 TRUE BLOOD: SEASON 3 (Blu-ray: HBO/Warner, Großbritannien)
(OT: True Blood: Season 3 | USA 2010 | Regie: Alan Ball)


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Nach dem spurlosen Verschwinden ihres vampirischen Freundes Bill (Stephen Moyer) macht sich die verzweifelte Sookie (Anna Paquin) auf die Suche nach ihm und findet bald heraus, dass eine Bande von Werwölfen etwas mit Bills Verschwinden zu tun haben scheint...

So, die vorerst letzte mir vorliegende Staffel von True Blood zu Ende gebracht und erfreulicherweise haben sich die Macher dazu entschieden, das Staffelfinale mit mehreren, relativ moderaten Cliffhangern auszustatten. Somit fällt das Warten auf die Veröffentlichtung von Staffel 4 auf Blu-ray im nächsten Jahr nicht ganz so schwer. Ansonsten muss ich meine Lobeshymnen aus den Einträgen zu den ersten beiden Staffeln wiederholen. Denn das wirklich schon sehr hohe Niveau von Staffel 1 und 2 wird auch in Staffel 3 weiter gehalten. Alan Ball findet weiter eine wirklich perfekte Balance aus sorgfältiger Charakterzeichnung, fesselnder Storyentwicklung und Schauwerten, die man in einer TV-Serie in solcher Intensität sicher nicht erwarten würde. Verdammt viel nackte Haut, verdammt viel Blut, verdammt viel Splatter und Gore. Und das alles eingebettet in mehrere Subplots, von denen - und das ist vielleicht die Größte Leistung der Macher - wirklich nicht ein einziger auch nur etwas schwächer ausgefallen wäre. Normalerweise ist es bei TV-Serien ja doch so, dass immer einige Charaktere dabei sind, mit denen man einfach nicht sonderlich anfangen kann und bei denen man persönlich froh ist, wenn sie nicht sonderlich viel Screentime erhalten und die mit ihnen zusammenhängenden Subplots nicht zu sehr im Zentrum des Geschehens stehen. Nicht so bei True Blood, hier fasziniert wirklich ausnahmslos jeder Charakter und jeder Subplot. Ganz großes Kino, äh Fernsehen!

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Alan Ball Anna Paquin Evan Rachel Wood 2010er female nudity Vampir Werwolf


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JAWS 2


JAWS 2 JAWS 2 (DVD: Universal, Großbritannien)
(OT: Jaws 2 | USA 1978 | Regie: Jeannot Szwarc)


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Vier Jahre sind mittlerweile seit dem Angriff eines gefährlichen weißen Haies auf die Gewässer rund um das Inselstädtchen Amity vergangen. Und nun, pünktlich zum Beginn der Ferienzeit, muss sich Polizeichef Brody (Roy Scheider) erneut mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass ein weiterer Mörderhai in der Nähe des Strandes von Amity sein Unwesen zu treiben scheint...

Seit ich mir vor einigen Monaten mal wieder Spielbergs Jaws angesehen hatte, wollte ich mir unbedingt auch die Fortsetzungen zu Gemüte führen. Hat mal wieder weitaus länger gedauert als ursprünglich geplant, aber nun landete endlich Jaws 2 im Player. Und den fand ich ausgesprochen gelungen. Roy Scheider muss in seiner Rolle als Chief Brody den Film praktisch alleine tragen - Robert Shaw und Richard Dreyfuss aus Teil 1 sind ja nicht dabei - und macht seine Sache richtig gut. Die Effekte sind für damalige Standards wieder ausgesprochen gut gelungen und auch an Spannung und Atmosphäre fehlt es dem Streifen nicht. Die Spannungskurve wird langsam aufgebaut und von Regisseur Jeannot Szwarc bis zum Finale gehalten. Und als kleines Schmankerl gibt’s noch einen netten kleinen Seitenhieb auf den ein Jahr zuvor in die Kinos gekommenen Orca. Insgesamt betrachtet eine ausgesprochen runde Sache und ich bin schon mal darauf gespannt, wie sich die nächsten beiden Teile so schlagen werden (auch wenn ich von diesen nicht wirklich allzu hohe Qualität erwarte).

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Jeannot Szwarc Roy Scheider 1970er Sequel Tierhorror


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TERMINAL ISLAND


TERMINAL ISLAND TERMINAL ISLAND (DVD: Code Red, USA)
(OT: Terminal Island | USA 1973 | Regie: Stephanie Rothman)


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Anstelle der Todesstrafe erwartet verurteilte Mörder nun ein lebenslanger Aufenthalt auf “Terminal Island“, einer von der Außenwelt komplett abgeschotteten Insel, auf der die Verbrecher ihrem eigenen Schicksal überlassen werden...

Kurzweilige Mischung aus Manhunt- und Revenge-Movie mit einem coolen Wildnis-Setting auf einer scheinbar irgendwo im Nirgendwo liegenden Insel. Ein paar Schwächen im Skript werden durch zahlreiche Schauwerte locker ausgeglichen. Hauptattraktion ist dabei die wieder mal einfach nur bezaubernde und wunderschöne Barbara Leigh, deren Mitwirken alleine schon die Sichtung des Streifens rechtfertigt. Und im Finale geht’s dann in Sachen Action und Härte schön deftig zur Sache. Ja, hat wirklich verdammt viel Spaß gemacht. Mit Filmen von Regisseurin Stephanie Rothman - die insgesamt nur 7 Stück gemacht hat - scheine ich sowieso immer richtig zu liegen. Nach Group Marriage und The Student Nurses war das nun der dritte Streifen den ich von ihr sehe und der dritte Treffer. Und die Genrevielfalt, die Rothman bei ihren wenigen Filmen abdeckt, ist auch ziemlich bemerkenswert. Auch immer wieder lustig: Bekannte Stars in kleinen Filmen am Anfang ihrer Karriere zu entdecken. Hier gibt’s Tom Selleck und Roger E. Mosley im Doppelpack, welche ab 1980 als Magnum und TC in Magnum, P.I. TV-Serien-Geschichte schreiben sollten.

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Stephanie Rothman Barbara Leigh Tom Selleck 1970er female nudity Nahe Zukunft WIP Sexploitation


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SUCKER PUNCH (Extended Cut)


SUCKER PUNCH (Extended Cut) SUCKER PUNCH (Extended Cut) (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Sucker Punch | Kanada/USA 2011 | Regie: Zack Snyder)


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Von ihrem sadistischen Stiefvater in eine Nervenheilanstalt eingeliefert, flüchtet sich die junge Baby Doll (Emily Browning) in eine wilde Phantasiewelt...

Bereits die Exposition des Films, wenn ohne eine einzige Dialogzeile und nur zu den Klängen einer von Darstellerin Emily Browning selbst gesungenen Coverversion des Eurythmics-Hits "Sweet Dreams (Are Made of This)" die komplette Vorgeschichte von Baby Doll in gut 5 Minuten perfekt visualisiert wird, ist in meinen Augen cineastisches Gold. Natürlich wird durch diese Exposition die Messlatte für das, was da noch kommen mag, extrem hoch gelegt und fast zwangsläufig kann der Film dann - objektiv betrachtet - diese Erwartungshaltung nicht mehr wirklich erfüllen. Aber Snyder hatte mich nach fünf Minuten schon komplett auf seiner Seite - verziehen war sein 300-Debakel - und ich habe mich seinem audiovisuellen Overkill gerne ergeben. Der Film ist ein Fest für Augen und Ohren, was für Bilder, was für ein Soundtrack und Score, was für eine Atmosphäre. Nerd-Alarm? Ja, ohne Frage. Style Over Substance? Wahrscheinlich auch. Meine rein subjektive Meinung: Drauf geschissen. Für mich bot Sucker Punch - der mich übrigens extrem an ein Videospiel erinnert hat - ein wahrlich außergewöhnliches Spektakel. Snyder hat mich in die Phantasiewelten seiner Protagonistin entführt und mich dort komplett gefangen gehalten. Ich bin absolut angetan von dem Streifen und muss mir jetzt wahrscheinlich doch endlich mal Watchmen, an den ich mich nach dem grottigen 300 bis heute nicht rangewagt habe, zu Gemüte führen.

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Zack Snyder 2010er


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GIRL BOSS GUERILLA


GIRL BOSS GUERILLA GIRL BOSS GUERILLA (DVD: Panik House, USA)
(OT: Sukeban gerira | Japan 1972 | Regie: Norifumi Suzuki)


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Gemeinsam mit ihrer Gang sucht sich die skrupellose Sachiko (Miki Sugimoto) Kyoto als neue “Heimat“ aus und versucht dort die Vorherrschaft in kriminellen Kreisen an sich zu reißen. Unterstützung erhält sie dabei von der mindestens genauso abgebrühten Nami (Reiko Ike) und schon bald haben die beiden Frauen ihren Bezirk fest im Griff. Doch als sich Sachiko und Nami mit ihrer Gang kurze Zeit später auch in fremdes Territorium vorwagen, geraden sie ins Fadenkreuz der mächtigen Yakuza...

Die Japaner, meine nächsten Lieblinge wenn es um durchgeknalltes Kino aus den 70er Jahren geht. In Girl Boss Guerilla von Regisseur Norifumi Suzuki geraten zwei rivalisierende Girl Gangs zunächst aneinander und danach zwischen die Fronten der Yakuza. Das Ergebnis ist ein spannender und wahrlich rasant inszenierter Film mit einer überbordenden Anzahl an Schauwerten. Da gibt es wirklich alles zu sehen, was das Herz des Exploitation-Fans begehrt: viel Action, ein wirklich ausgesprochen hohes Maß an derber Härte, Catfights, Verfolgungsjagden auf dem Motorrad, nackte Haut und sogar Slapstick-Einlagen. Norifumi Suzuki bombardiert den Zuschauer regelrecht mit Höhepunkten und diesem bleibt letztendlich nichts anderes übrig, als sich diesem ausgeprochen kurzweiligen Beitrag des “Pink Eiga“-Films bereitwillig zu ergeben. Und mit Reiko Ike und Miki Sugimoto sind gleich zwei der ungekrönten Königinnen des japanischen Exploitation-Kinos am Start. Klasse!

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Norifumi Suzuki Miki Sugimoto Reiko Ike female nudity Rache Sequel Toei Pink Eiga


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THE FRIGHTENED WOMAN


THE FRIGHTENED WOMAN THE FRIGHTENED WOMAN (DVD: Shameless, Großbritannien)
(OT: Femina ridens | Italien 1969 | Regie: Piero Schivazappa)


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Unter einem Vorwand lockt Dr. Sayer (Philippe Leroy) seine Angestellte Maria (Dagmar Lassander) in seine Villa um dort mit und an ihr seine sexuellen Fantasien auszuleben...

Es sind Filme wie dieser, weswegen ich dem italienischen Genrekino schon seit längerer Zeit komplett verfallen bin. Ein ausgesprochen wohlhabender älterer Herr lockt eine junge Frau über das Wochenende in sein mondänes Anwesen und lebt an und mit ihr seine sexuellen Fantasien aus. Das mag sich auf den ersten Blick jetzt vielleicht nicht sonderlich spektakulär anhören, ist aber dafür umso spektakulärer umgesetzt. Regisseur Piero Schivazappa verwöhnt den Zuschauer in seinem Drama über sexuelle Obsessionen mit purem “eye candy“. Allein das Set Design von Francesco Cuppini rechtfertigt die Sichtung dieses Streifens. Ein Film, dessen fast schon unterkühlte, mystische Schönheit nur schwer in Worte zu fassen ist. Arthouse meets Grindhouse - Kunst trifft auf Exploitation. Das Ergebnis ist ein einziger, psychedelischer Trip mit einem unglaublichen Plottwist am Ende, welcher dem Zuschauer komplett den Boden unter den Füßen wegzieht. Und was war das bitte für ein unglaublicher Score von Stelvio Cipriani? Ich ziehe meinen imaginären Hut.

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Piero Schivazappa Dagmar Lassander 1960er female nudity Shocksploitation Sexploitation


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THE ASTRONAUT'S WIFE


THE ASTRONAUT'S WIFE THE ASTRONAUT’S WIFE (DVD: Concorde, Deutschland)
(OT: The Astronaut’s Wife | USA 1999 | Regie: Rand Ravich)


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Während der Arbeit an einem Satelliten kommt es zu einem Zwischenfall und die NASA verliert zwei Minuten Kontakt zum Astronauten Spencer Armacost (Johnny Depp) und dessen Partner Alex Streck (Nick Cassavetes). Nichtsdestotrotz überleben die beiden Männer die Mission, kehren scheinbar unversehrt auf die Erde zurück und werden dort als Helden gefeiert. Doch als Streck kurze Zeit später unter mysteriösen Gründen ums Leben kommt und Armacost sich auch immer mehr zu verändern scheint, keimt in Armacosts mittlerweile schwangerer Frau Jillian (Charlize Theron) der schreckliche Verdacht, dass es sich bei dem Menschen, mit dem sie ihr Leben verbringt, nicht mehr um ihren Mann handelt...

Keine Ahnung, ob jemand hier auch dieses Phänomen kennt. Manche Filme gammeln aus nicht definierbaren Gründen einfach jahrelang im heimischen Regal vor sich hin und irgendwie mag man sich gar nicht an solche Streifen heranwagen, weil sie - obwohl man sie nie zuvor gesehen hat - auf eine irgendwie nicht zu erklärende Art und Weise das unsichtbare Stigma des “Schwarzen Schafs im Sammlungsregal“ mit sich zu tragen scheinen. Wenn man sich dann irgendwann doch einen Ruck gibt und die Sichtung nachholt wird man - weil die Erwartungshaltung wahrscheinlich schon am absoluten Tiefpunkt angelangt ist - dann doch ab und an positiv überrascht.
The Astronaut’s Wife von Regisseur Rand Ravich ist genau einer dieser Filme. Der Streifen ist so etwas wie die Sci-Fi-Variante von Rosemary’s Baby und kann, auch wenn der Plot jetzt sicher nicht zu den ausgeklügeltsten der Filmgeschichte zählen dürfte, am Ende des Tages vor allem mit seiner unterkühlten Atmosphäre, seinem Mystery-Touch, einer ordentlichen Portion Spannung und einem herrlich bösen Ende überzeugen. Besetzt ist der Streifen mit Charlize Theron, die wirklich in jedem Film anders aussieht, und Johnny Depp ganz vorzüglich und es war doch sehr interessant, Johnny Depp mal wieder in einem Film zu sehen bevor er mit dem Jack-Sparrow-Virus infiziert wurde. Obskurste Erkenntnis des Streifens: Es gibt Selbsthilfegruppen für Schwangere mit Zwillingen.

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Rand Ravich Johnny Depp Charlize Theron Nick Cassavetes 1990er Alien


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DIE ENTFÜHRUNG DER U-BAHN PELHAM 1 2 3


DIE ENTFÜHRUNG DER U-BAHN PELHAM 1 2 3 DIE ENTFÜHRUNG DER U-BAHN PELHAM 1 2 3 (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: The Taking of Pelham 1 2 3 | Großbritannien/USA 2009 | Regie: Tony Scott)


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Der wegen einem Schmiergeldskandal strafversetzte Walter Garber (Denzel Washington) ist nun für die Koordination der U-Bahnen in New York zuständig und muss sich urplötzlich und vollkommen unvorbereitet mit einem gefährlichen Geiselnehmer (John Travolta) auseinandersetzen. Der hat die U-Bahn Pelham 1 2 3 in seine Gewalt gebracht, 19 Menschen als Geiseln genommen und fordert ein Lösegeld in Höhe von 10 Mio. Dollar, welches innerhalb einer Stunde bereitstehen muss. Für Garber beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit...

Remakes müssen sich Vergleiche mit den zugrundeliegenden Originalen halt nun mal gefallen lassen und da stinkt Scotts Films gegenüber Sargents grandiosem 70er-Jahre-Meilenstein schon ziemlich ab. Das Duo Washington/Travolta kommt zu keiner Sekunde an das Duo Matthau/Shaw heran. Außerdem ist es schon verwunderlich, wie man eine nahezu perfekte Vorlage so dermaßen verwursteln kann, dass eine eigentlich gut durchdachte Story plötzlich mit einer nicht unerheblichen Anzahl von Logiklöchern durchsiebt ist. Und wenn man sich schon ein neues Finale ausdenkt, dann hätte man sich vielleicht doch ein bisschen mehr darum bemühen sollen, wenigstens ansatzweise an den großartigen Schluss des Originals heranzukommen. Das war für mich persönlich dann fast die größte Enttäuschung.
Aber aller negativen Kritik zum Trotz, für kurzweilige Abendunterhaltung taugt auch diese Version. Travolta gibt einmal mehr die coole Rampensau und die typische Handschrift von Regisseur Tony Scott ist allgegenwärtig: Schnittgewitter, Zooms, Zeitraffer, Zeitlupenaufnahmen und zahlreiche andere optische Spielereien gibt es mal wieder zuhauf. Und dann sind auch noch James Gandolfini als schmieriger Bürgermeister und John Turturro als Chef der zuständigen Polizeieinheit mit von der Partie. Als eigenständigen Film und losgelöst vom Original betrachtet war das alles schon ok. Und für das anvisierte Zielpublikum dürfte der Streifen wohl eh absolut in Ordnung gehen. Das kennt das Original im Normalfall sowieso nicht.

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Tony Scott Denzel Washington John Travolta John Turturro 2000er Remake car chase New York


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CORALINE


CORALINE CORALINE (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Coraline | USA 2009 | Regie: Henry Selick)


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Die 11 Jahre alte Coraline (Dakota Fanning) bekommt von ihren viel beschäftigten Eltern (Teri Hatcher und John Hodgman) leider etwas zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt und versinkt fast in Langeweile. Zumindest bis sie eines Nachts in ihrem Zimmer einen geheimen Zugang zu einer mysteriösen Parallelwelt entdeckt...

Coraline sieht zwar praktisch in jeder Einstellung aus wie ein Film von Tim Burton, hat mit diesem aber tatsächlich nicht das Geringste zu tun. Der Kreis zu Burton schließt sich bei Regisseur Henry Selick, der Anfang der 90er Jahre The Nightmare Before Christmas gedreht hat, welcher wiederum auf einer Story von Burton beruhte und auch von diesem als Produzent begleitet wurde. Coraline ist dann tatsächlich so etwas wie The Nightmare Before Christmas ohne Gesangseinlagen, ein wirklich außergewöhnlicher, teils durchaus gewöhnungsbedürftiger Animationsfilm fernab vom typischen Genre-Einheitsbrei. Der Film ist über weite Strecken ausgespochen “strange“ und “creepy“ geraten, überzeugt mit einer morbiden Grundstimmung, einer teils sehr düsteren Atmosphäre sowie einer gehörigen Portion schwarzen Humors und kommt irgendwie daher wie eine komplett durchgeknallte Mischung aus Pixar und Miyazaki auf Speed. Tolle Abwechslung zu den sonst so üblichen Animations-Filmen.

TRAILER:


Henry Selick Dakota Fanning Teri Hatcher 2000er Oscar Nominee


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THE BABY


THE BABY THE BABY (DVD: Severin, USA)
(OT: The Baby | USA 1973 | Regie: Ted Post)


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Die Sozialarbeiterin Ann Gentry (Anjanette Comer) wird mit dem Fall des eigentlich schon erwachsenen Sohnes (David Mooney) von Mrs. Wadsworth (Ruth Roman) betraut. Der wird von seiner herrischen Mutter und seinen beiden Schwestern (Marianna Hill, Susanne Zenor) schon seit Jahren in seiner Entwicklung gebremst und noch immer wie ein kleines Baby behandelt. Ann Gentry versucht nun, den jungen Mann, der nie Laufen oder Sprechen gelernt hat, aus seinem Gefängnis zu befreien...

Wow, mir fehlen ein bisschen die Worte. Ein absoluter Knaller. Ich möchte The Baby wirklich jedem Genrefreund absolut ans Herz legen. Das ist eines dieser Highlights, für die es sich lohnt, die tiefsten Exploitation-Sümpfe zu erforschen. Ab und zu kriegt man dann halt auch solche absoluten Perlen zu Gesicht. So etwas Skurriles, Bizarres und Verstörendes wie diesen Streifen hab ich schon verdammt lange nicht mehr gesehen. Und es sind nicht irgendwelche Härten, die The Baby so unvergleichlich machen, es ist allein die Geschichte und wie sie sich entwickelt. Und als ob der Plot an sich nicht schon abgedreht und unglaublich genug wäre, gibt es im Finale als Zugabe dann noch den wahrlich formvollendeten Mindfuck. Einer dieser Filme, die sich für alle Ewigkeiten ins Gedächtnis einbrennen. Noch unglaublicher als der Film ist eigentlich nur die US-Freigabe: Rated PG - dieses Rating entspricht strenggenommen unserer FSK 6!!! No, they really don't make 'em like this anymore!

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Ted Post 1970er Shocksploitation


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DAS A-TEAM - DER FILM (Extended Cut)


DAS A-TEAM - DER FILM (Extended Cut) DAS A-TEAM - DER FILM (Extended Cut) (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: The A-Team | USA 2010 | Regie: Joe Carnahan)


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Weil ihnen während des Irakkrieges gerade erst sichergestellte Druckplatten auf mysteriöse Weise abhanden gekommen sind, landen die Männer einer Spezialeinheit um Anführer Hannibal Smith (Liam Neeson) erst vor Gericht und dann im Gefängnis. Doch der dortige Aufenthalt ist nicht von langer Dauer. Smith und sein Team erhalten die inoffizielle Möglichkeit zur Rehabilitation und den damit verbundenen Auftrag, die verschwundenen Druckplatten erneut zu beschaffen...

Ja, mal wieder ein Film aus der Kategorie "extrem unterhaltsamer Müll". Alien- und Blade Runner-Regisseur Ridley Scott scheint über eine skurrile Art von Humor zu verfügen, sonst hätte er diesen kompletten Blödsinn sicher nicht als ausführender Produzent begleitet. Um was ging's noch mal? Schon wieder vergessen. Aber das zählt bei Filmen dieser Art auch nicht wirklich. Unter all dem Krawall bleiben aber dann doch ein paar positive Eindrücke zurück: Beispielsweise die wirklich geile Parodie/Hommage an Braveheart irgendwann relativ am Anfang des Streifens und ein wirklich epischer Einsatz des Sex-Pistols-Klassikers "Anarchy in the UK" während der Ausbruchsequenz aus der Nervenklinik. Was sonst noch? Jessica Biel is fucking hot - gut, das dürfte schon länger bekannt sein - und Liam Neeson ist irgendwie ganz schön alt geworden.. Ach ja, wenn jemand demnächst zu Besuch in Köln ist und den Dom sucht: der steht neuerdings in Frankfurt. Dort befindet sich mittlerweile auch die amerikanische Botschaft, nicht mehr in Berlin. Und welches Gebirge liegt noch mal bei Frankfurt? Ein Film, bei dem der Begriff "Goof" wahrlich neue Dimensionen erhält.

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Joe Carnahan Bradley Cooper Liam Neeson Jessica Biel 2010er car chase Remake Rache


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THE CROW: SALVATION


THE CROW: SALVATION THE CROW: SALVATION (DVD: Dimension/Buena Vista, Großbritannien)
(OT: The Crow: Salvation | Deutschland/USA 2000 | Regie: Bharat Nalluri)


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Mit Hilfe einer Krähe kehrt der unschuldig zum Tode verurteilte Alex Corvis (Eric Mabius) nach seiner Hinrichtung aus dem Reich der Toten zurück, um den Mord an seiner Freundin Lauren (Jodi Lyn O'Keefe), für den er verantwortlich gemacht wurde, zu rächen und die Hintermänner des Komplotts gegen ihn entsprechend zu bestrafen...

So, Teil 3 des The Crow-Franchises, erstaunlicherweise immer noch fürs Kino gedreht und nicht als Direktproduktion für den Heimkinomarkt. Die Weinsteins haben schon ziemlich viel Blödsinn produziert. Im direkten Vergleich zum unmittelbaren Vorgänger ist diese Fortsetzung aber dennoch etwas besser ausgefallen, insbesondere aufgrund der Tatsache, dass der Racheplot ein bisschen spannender und variantenreicher geraten ist als im zweiten Teil. Auf der Haben-Seite befinden sich des weiteren Kirsten Dunst, für die das Mitwirken in diesem Film ganz offensichtlich keine negativen Auswirkungen auf die weitere Laufbahn hatte, einige nette Schauwerte (Filmen mit nackter Haut und mindestens einer Autoverfolgungsjagd kann ich gar nicht soooooo böse sein) und ein klasse Soundtrack (u.a. Rob Zombie, Danzig, Monster Magnet). Das größte Manko des Streifens ist Hauptdarsteller Eric Mabius, der in etwa so viel Charisma besitzt wie ein ausgelatschter Turnschuh. Der kann einfach keine Sympathiewerte verbuchen und so gehen einem dessen Schicksal und dessen Rache auch ziemlich am Allerwertesten vorbei. Naja, fürs Erste reicht es mir mal mit den The Crow-Filmen. Gibt zwar noch einen vierten Teil, aber auf den hab ich im Moment nicht wirklich viel Lust.

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Bharat Nalluri Kirsten Dunst 2000er car chase female nudity Sequel Rache


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THE MAN FROM HONG KONG


THE MAN FROM HONG KONG THE MAN FROM HONG KONG (DVD: Madman Films, Australien)
(OT: The Man from Hong Kong | Australien/Hong Kong 1975 | Regie: Brian Trenchard-Smith)


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Um einen im australischen Outback festgenommenen, chinesischen Drogenkurier (Sammo Hung) zum Reden zu bringen, fordern die australischen Behörden Verstärkung aus Hongkong an. Diese bekommen sie mit dem knallharten Inspektor Fang Sing Leng (Wang Yu), der es mit seinen eigenwilligen Methoden nicht nur schafft, den Gefangenen zur Aussage zu bewegen, sondern - nachdem dieser auf dem Weg zum Gericht von einem Profikiller ermordet wird - sich auch noch dazu entscheidet, den für die Ermordung des Kuriers verantwortlichen Gangsterboss Jack Wilton (George Lazenby) auf eigene Faust zur Strecke zu bringen...

Das war doch mal wieder ein echtes, kleines Highlight im großen, weiten Rund des Exploitation-Films. The Man from Hong Hong bietet all das, was einen richtig guten Genrevertreter ausmacht: eine geradlinige Story, ein paar bekannte Gesichter (in diesem Fall Martial-Arts-Superstar Wang Yu als Rampensau und Ex-James-Bond-Darsteller George Lazenby als charismatischer Bösewicht) und ganz viele Schauwerte. Und letztere sind wirklich bis zum Bersten vorhanden. Verfolgungsjagden, nackte Tatsachen, Martial-Arts-Sequenzen - Langeweile kommt bei dieser bunten Mischung definitiv nicht auf. Darüber hinaus ist auch die Story schön spannend und abwechslungsreich ausgefallen und Kameramann Russell Boyd verwöhnt das Auge des Betrachters mit so einigen, wirklich grandios photographierten Einstellungen. Allein die Gleitschirm-Sequenz zu Beginn des Films zu den Klängen von "Sky High" der britischen Band Jigsaw ist pures "eye candy". Regisseur Brian Trenchard-Smith hat da einen echten Knaller gedreht - Genrefreunden möchte ich die Sichtung dieser kleinen Perle unbedingt ans Herz legen.

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Ozploitation Australien Hongkong Rache female nudity car chase 1970er Sammo Hung Wang Yu George Lazenby Brian Trenchard-Smith


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CON AIR (Extended Cut)


CON AIR (Extended Cut) CON AIR (Extended Cut) (DVD: Touchstone/Buena Vista, Großbritannien)
(OT: Con Air | USA 1997 | Regie: Simon West)


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Nur noch ein paar Flugstunden trennen Cameron Poe (Nicolas Cage) von der Freiheit. Dann kann der ehemalige US-Ranger, der einst einen Angreifer in Notwehr tötete und aus diesem Grund zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, endlich seine Frau und seine während der Haftzeit geborene Tochter in die Arme nehmen. Doch neben Poe befindet sich noch eine ganze Armada gefährlicher Schwerverbrecher (u.a. John Malkovich, Ving Rhames, Danny Trejo), die allesamt in andere Hochsicherheitstrakts überführt werden sollen, in dem Flugzeug. Und als es diesen gelingt, das Flugzeug zu kapern, wird aus Poes Flug in die Freiheit ein Flug ins Ungewisse...

Con Air - auch eines dieser Action-Highlights aus der zweiten Hälfte der 90er Jahre. Neben Bays The Rock und Armageddon sowie Woos Face/Off vielleicht sogar einer der besten Filme seiner Art aus dieser Zeit. Und es ist kein Zufall, dass Nicolas Cage in drei dieser vier Filme die Hauptrolle übernommen hat. Damals stand sein Name noch für richtig gute Blockbuster-Unterhaltung. Schon schade, wenn man so sieht, was mittlerweile aus der Marke Cage geworden ist. Aber zurück zu Con Air: Irgendwie werden solche Filme - obwohl es gar nicht so extrem lange her ist - heutzutage einfach fast nicht mehr gedreht. Gut getimte Action ohne nervige Schnittgewitter, denen das menschliche Auge fast nicht mehr folgen kann. Charaktere, die nicht zwanghaft auf übermenschlich cool gebürstet werden. Gesunde Härte gepaart mit gelungenem Witz - ohne komplett abgedreht, überdreht und peinlich konstruiert rüberzukommen. Con Air ist für mich eines der Paradebeispiele nahezu perfekt gelungenen Action-Blockbuster-Kinos und hat mit dem von John Malkovich gespielten Cyrus "The Virus" Grissom einen der charismatischsten Bösewichte aller Zeiten zu bieten. Und dann sind auch noch John Cusack, Steve Buscemi, Ving Rhames, Colm Meaney, Rachel Ticotin und Danny Trejo mit von der Partie. Und die Sequenz mit "Sweet Home Alabama" im Flugzeug und dem sarkastischen Kommentar des von Buscemi gespielten Garland Greene ist für mich ein echter "Magic Music Moment". Ja, ich liebe diesen Film. Sonst noch Fragen?

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Simon West Nicolas Cage John Malkovich John Cusack Danny Trejo Steve Buscemi Ving Rhames 1990er Oscar Nominee Las Vegas


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TRUE BLOOD: SEASON 2


TRUE BLOOD: SEASON 2 TRUE BLOOD: SEASON 2 (Blu-ray: HBO/Warner, Großbritannien)
(OT: True Blood: Season 2 | USA 2009 | Regie: Alan Ball)


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Sookie (Anna Paquin) und Bill (Stephen Moyer) führen mittlerweile eine ernsthafte Beziehung und auch die Einwohner von Bon Temps haben sich mit der Tatsache abgefunden, dass eine von ihnen sich mit einem Vampir eingelassen hat. Ruhe kehrt in dem beschaulichen Nest dennoch nicht ein. Der Fund einer grausam entstellten Leiche ruft abermals Sheriff Dearborne (William Sanderson) und Detective Bellefleur (Chris Bauer) auf den Plan, Sookies Bruder Jason (Ryan Kwanten) hat sich einer militanten Kirchenbewegung angeschlossen, die mysteriöse Maryann (Michelle Forbes), bei der Sookies beste Freundin Tara (Rutina Wesley) Unterschlupf gefunden hat, scheint zeitweise die komplette Stadt in eine Art Trance zu versetzen und der skrupellose Vampir Eric (Alexander Skarsgård) hat Taras Cousin Lafayette (Nelsan Ellis) in seine Gewalt gebracht und fordert für dessen Freilassung von Sookie und Bill eine entsprechende Gegenleistung...

Die Begeisterung ebbt nicht ab. Auch die zweite Staffel von True Blood überzeugt von der ersten bis zur letzten Folge. Die Atmosphäre wird düsterer, die Gangart insgesamt noch mal deutlich rauer. Die zweite Staffel bietet schmutizgen Sex, derbe Gewalt und komplett abgedrehte Storyentwicklungen in den verschiedensten Subplots. Jede Folge endet mit einem fiesen Cliffhanger und das Suchtpotential der Serie ist wirklich enorm hoch. Und dann noch diese grandiose Südstaaten-Atmosphäre und einmal mehr ein Score und ein Soundtrack zum Niederknien. Ich ziehe meinen Hut vor Serienschöpfer Alan Ball, der hier nach Six Feet Under sein nächstes Glanzstück abzuliefern scheint. Die Vorfreude auf die dritte Staffel ist schon extrem hoch und nach dem Cliffhanger am Ende der zweiten Season, wird es nicht lange dauern, bis mit Staffel 3 gestartet wird. Schade nur, dass ich momentan nur noch diese eine Staffel vor mir habe und dann fast ein ganzes Jahr warten muss, bis die momentan im US-Fernsehen laufende Season 4 veröffentlicht wird. Hoffentlich fällt der Cliffhanger am Ende von Staffel 3 nicht ganz so krass aus.

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Alan Ball Anna Paquin Evan Rachel Wood 2000er female nudity Vampir Femme fatale


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SIEBEN


SIEBEN :love: SIEBEN :love: (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Se7en | USA 1995 | Regie: David Fincher)


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Eine Woche bleibt Det. Lt. Somerset (Morgan Freeman) noch bis zum verdienten Ruhestand. Mit dem hitzköpfigen Det. Mills (Brad Pitt) steht sein Nachfolger schon bereit. Ausgerechnet jetzt beginnt eine Serie von grausamen Ritualmorden. Somersets letzter Fall, den er gemeinsam mit seinem Nachfolger noch zu lösen versucht...

Gemeinsam mit Demmes Das Schweigen der Lämmer hat Finchers Sieben in den 90er Jahren das Genre des Thrillers regelrecht revolutioniert. Und auch heute, gut 16 Jahre nachdem der Streifen damals ins Kino gekommen ist, hat Sieben rein gar nichts von seiner unglaublichen Faszination eingebüßt. Für mich persönlich ist dieser Film der perfekte Thriller, ich habe noch keinen besseren gesehen. Obwohl man ja nach zahlreichen Sichtungen genau weiß, wie sich die Handlung entwickelt und wie die Story enden wird, ist man von diesem Film nach wie vor einfach nur unglaublich gefesselt und sitzt gebannt auf der heimischen Couch. Das Finale jagt noch immer Schauer über den Rücken und ist in meinen Augen ein einziger Gänsehautmoment. Hier passt einfach alles. Grandiose Schauspieler - allen voran ein einfach nur unfassbar diabolischer Kevin Spacey in der Rolle des John Doe -, eine Atmosphäre, wie sie bedrückender und düsterer nicht sein könnte, und eine Bildsprache, die - obwohl man im Endeffekt gar nicht so viele Härten zu Gesicht bekommt - eine äußerst verstörende Wirkung entfaltet und vielen Rezipienten Einstellungen suggeriert, die letztendlich gar nicht vorhanden sind (wer kennt nicht die ewigen "Kopf in der Kiste"-Diskussionen in unzähligen Foren; es gibt nicht wenige Zuschauer, die wohl ihr ganzes Hab und Gut darauf verwettet hätten, dass dieser tatsächlich zu sehen war). Ich bin mal wieder vollkommen geplättet von Finchers Meisterwerk, welches in Sachen Intensität und "shock value" ganz locker praktisch jeden mir bekannten Vertreter der neueren Horror-, Thriller- und "Torture Porn"-Welle in seine Schranken weist. Saw und Konsorten mögen zwar mit der expliziteren Gewaltdarstellung aufwarten, gegen die Urgewalt eines Sieben sehen sie aber dennoch einfach nur klein aus. Auf möglichst großer Diagonale, in Finsternis und mit laut aufgedrehter Heimkinoanlage genossen, entfaltet Sieben eine Wirkung, die man nur schwer in Worte fassen kann. Meisterwerk, Lieblingsfilm, usw. Neben Fight Club ist das hier für mich mit Abstand Finchers bester Film - und ich habe bis auf The Social Network bisher alle anderen gesehen.

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Gwyneth Paltrow Richard Roundtree Morgan Freeman Brad Pitt Kevin Spacey David Fincher Oscar Nominee 1990er Rache


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SCHNEE, DER AUF ZEDERN FÄLLT


SCHNEE, DER AUF ZEDERN FÄLLT SCHNEE, DER AUF ZEDERN FÄLLT (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Snow Falling on Cedars | USA 1999 | Regie: Scott Hicks)


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Ein Mordprozess versetzt eine kleine Fischergemeinde in Aufruhr. Auf der Anklagebank sitzt der japanische Fischer Kazuo Miyamoto (Rick Yune), dem vorgeworfen wird, einen amerikanischen Fischerkollegen ermordet zu haben. Der Prozess wird auch vom Reporter Ishmael Chambers (Ethan Hawke) aufmerksam verfolgt und für diesen wird die Gerichtsverhandlung zum Trip in die eigene Vergangenheit...

Filme, die in einem Gerichtssaal spielen, üben von jeher eine große Anziehungskraft auf mich aus. Schnee, der auf Zedern fällt fällt auf den ersten Blick genau in die Kategorie Gerichtsthriller - schließlich geht es um eine Gerichtsverhandlung in einem offensichtlichen Mordfall -, ist aber letztendlich doch noch ein bisschen mehr. Hicks' Romanverfilmung ist auch Historienfilm, Kriegsfilm und Liebesdrama. Und so steht nicht alleine die Gerichtsverhandlung im Vordergrund, sondern insbesondere auch die Erinnerungen, die diese im von Ethan Hawke gespielten Journalisten auslösen, sowie die in Rückblicken erzählten Geschichten des Angeklagten und des Getöteten bis zum Zeitpunkt des scheinbaren Mordes. Audio-Visuell ist Schnee, der auf Zedern fällt eine Wucht, Auge und Ohr werden von erinnerungswürdigen Einstellungen und einem grandiosen Soundteppich ein ums andere Mal verwöhnt. Inhaltlich wirkte der Streifen auf mich teilweise etwas arg unausgegoren. Der durch die Rückblenden entstandene Genremix mochte nicht immer funktionieren und eine wirklich fesselnde Wirkung hat der Streifen dann doch nicht entfalten können. Am stärksten waren definitiv die Sequenzen im Gerichtssaal und wären diese nicht allzu oft durch die vorgenannten Erinnerungen und Rückblenden unterbrochen worden, Schnee, der auf Zedern fällt hätte in meinen Augen als Paradebeispiel für einen richtig guten Gerichtsthriller durchgehen können. Aber das war leider nicht der Fall und so kann ich Hicks' Film am Ende doch "nur" als durchaus solide bewerten, möchte ihn aber dennoch - wegen seiner audio-visuellen Pracht - interessierten Filmfreunden gerne zur Sichtung ans Herz legen.

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Scott Hicks Ethan Hawke Sam Shepard 1990er Oscar Nominee 30er Jahre 40er Jahre 50er Jahre 2. Weltkrieg


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SHERLOCK HOLMES


SHERLOCK HOLMES SHERLOCK HOLMES (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Sherlock Holmes | Deutschland/Großbritannien/USA 2009 | Regie: Guy Ritchie)


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Nachdem es Sherlock Holmes (Robert Downey Jr.) gemeinsam mit seinem Partner Watson (Jude Law) gelungen ist, den gefährlichen Serienmörder Lord Blackwood (Mark Strong) zu überführen und dieser anschließend zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, scheint erst mal Ruhe in das Leben von Holmes und Watson einzukehren. Doch die Ruhe währt nicht lange. Schon bald kommt es wieder zu ersten Morden und zwar in genau der gleichen Art und Weise, wie sie zuvor Blackwood begangen hatte. Fast scheint es so, als ob dieser von den Toten wieder auferstanden sei...

So, mal wieder einen der Blockbuster etwas jüngeren Datums nachgeholt. Guy Ritchies Sherlock Holmes ist auch einer dieser Filme, den praktisch schon alle Welt gesehen zu haben scheint und der ja überwiegend positive Stimmen abbekommen hat. Vielleicht war meine Erwartungshaltung etwas zu groß, aber so wirklich von den Socken gehauen hat mich Ritchies Film nun wahrlich nicht. Sherlock Holmes punktet mit audio-visuellen Stärken. Tolle Settings und Kostüme, ein beeindruckendes Sound Design, eine oft düstere und bedrückende Atmosphäre, durchaus spektakulär inszenierte Actionsequenzen. Und er punktet mit Robert Downey Jr. in der Hauptrolle, der den Titelcharakter durchaus eigenwillig portraitiert. Aber sonst? Die Story fand ich persönlich nun nicht gerade fesselnd und in die knapp 130-minütige Laufzeit schlichen sich doch einige Längen ein. Zudem geht Jude Law als Watson in meinen Augen neben Robert Downey Jr. doch ziemlich unter und so verkommt der Film sehr oft zu einer reinen One-Man-Show. Am Ende bleibt ganz ordentliche Popcorn-Unterhaltung übrig, aber sicher kein Film, den man unbedingt gesehen haben müsste.

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Guy Ritchie Robert Downey Jr. Jude Law Rachel McAdams 2000er Oscar Nominee 19. Jahrhundert London female nudity Femme fatale


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MOVING VIOLATION


MOVING VIOLATION MOVING VIOLATION (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Moving Violation | USA 1976 | Regie: Charles S. Dubin)


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In einer texanischen Kleinstadt freundet sich der Anhalter Eddie Moore (Stephen McHattie) mit der hübschen Eisverkäuferin Cam Johnson (Kay Lenz) an und verbringt einige nette Stunden mit ihr. Das Techtelmechtel der beiden wird jedoch jäh unterbrochen als sie zufällig Zeuge werden, wie der korrupte Sheriff Rankin (Lonny Chapman) seinen Deputy kaltblütig niederschießt. Eddie und Cam bleiben nicht unentdeckt und werden fortan von Rankin, der dem Pärchen die Tat in die Schuhe schieben will, und seinen Männern gnadenlos gejagt...

Noch ein Exploiter, den Roger Corman für 20th Century Fox produziert hat. Und im Gegensatz zu dem etwas ruhigeren Fighting Mad mit Peter Fonda geht es hier so richtig zur Sache. Moving Violation ist Carsploitation in Reinform. Freunde von Filmen wie Gone in 60 Seconds, Vanishing Point oder Dirty Mary, Crazy Larry werden hier ihre wahre Freude haben. Die Ausgangssituation des Plots - zwei Unschuldige beobachten, wie ein korrupter Polizist kaltblütig seinen jüngeren Partner erschießt und versuchen dann, der Staatsmacht zu entkommen, welche die ungeliebten Zeugen beseitigen will - ist der Aufhänger für eine einzige, nicht enden wollende Verfolgungsjagd. Zeit zum Luft holen bleibt so gut wie keine, der geneigte Zuschauer wird mit Car-Crash-Sequenzen, High-Speed-Verfolgungsjagden und Explosionen en masse verwöhnt und auch über fehlende Spannung kann man sich in meinen Augen wahrlich nicht beklagen. Wenn es überhaupt einen Grund zur Kritik gibt, dann vielleicht die, dass die Hauptdarsteller allesamt zu wenig Ausstrahlung besitzen. Stephen McHattie und Kay Lenz in der Rolle der Gejagten fehlt es meines Erachtens an Sympathiewerten und Lonny Chapman als Anführer der Polizistenmeute ist einfach nicht diabolisch genug. Sonst gibt es aber an Moving Violation wirklich gar nichts auszusetzen.

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Charles S. Dubin Dick Miller 1970er car chase female nudity Carsploitation


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ANANAS EXPRESS


ANANAS EXPRESS ANANAS EXPRESS (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Pineapple Express | USA 2008 | Regie: David Gordon Green)


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"Pineapple Express" ist der Name des neuesten Wunder-Joints und Saul (James Franco) ist der einzige Dealer der Stadt, der ihn verkauft. Als Sauls bester Kunde Dale (Seth Rogen) bei der Ausführung seines Jobs, dem Zustellen von Gerichtsbeschlüssen, einen kaltblütigen Mord beobachtet, lässt er seinen Joint mit "Pineapple Express" fallen und flüchtet. Dumm nur, dass der Mord ausgerechnet im Haus von Sauls Lieferanten erfolgt ist und dieser die Spur des Augenzeugen aufgrund des fallengelassenen Joints sehr schnell aufnehmen kann...

So, nach Forgetting Marshall und Männertrip jetzt gleich noch Ananas Express nachgeschoben. So langsam aber sicher hole ich im Apatow-Universum auf. Auf dem Laufenden bin ich allerdings noch lange nicht. Die sich in der Sammlung befindlichen Walk Hard und Funny People müssen noch gesichtet werden, Filme wie Anchorman, Drillbit Taylor, Year One und Step Brothers befinden sich noch nicht mal in meinem Besitz.
Aber nun zu Ananas Express: das war in meinen Augen der bisher mit Abstand durchgeknallteste Beitrag im ganzen Apatow-Universum. Eine irrsinniger Mix aus Kifferkomödie und Actionthriller, ähnlich wie Männertrip mit einem wahnsinnigen Tempo ausgestattet und insbesondere im Finale mit einigen Härten garniert, die ich in einer solchen Derbheit in einer Komödie nicht wirklich erwartet hätte. Ananas Express ist natürlich in allererster Linie eine Komödie, denn die Flucht des ständigen zugedröhnten Duos Seth Rogen und James Franco ist einfach nur zum Schreien komisch und mit so einigen bitterbösen Gags ausgestattet. Auch hier bleibt in dem ganzen Krawall und all der Hektik die Zeichnung und Entwicklung der Charaktere im direkten Vergleich zu den sonstigen Apatow-Filmen ein bisschen auf der Strecke, aber genauso wie bei Männertrip hat mich das persönlich auch hier nicht die Bohne gestört. Dafür ist Ananas Express einfach viel zu unterhaltsam und abgedreht ausgefallen. Ein diebischer Spaß!

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David Gordon Green Seth Rogen Amber Heard 2000er car chase


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FRANK MILLER'S SIN CITY


FRANK MILLER'S SIN CITY :love: FRANK MILLER'S SIN CITY :love: (DVD: Dimension/Miramax, Australien)
(OT: Frank Miller's Sin City | USA 2005 | Regie: Robert Rodriguez/Frank Miller/Quentin Tarantino)


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Prostituierte, Gangster und korrupte Polizisten bevölkern die düstere Metropole Basin City, von allen nur "Sin City" genannt. In diesem Moloch hat jeder mit seinem eigenen Schicksal zu kämpfen. So versucht beispielsweise Dwight (Clive Owen) die nicht wirklich wehrlosen Prostituierten (u.a. Rosario Dawson) der Stadt vor einem brutalen Polizisten (Benicio Del Toro) zu schützen, der brutale Schläger Marv (Mickey Rourke) macht sich auf die Suche nach dem Mörder seiner Geliebten Goldie (Jamie King) und der aufrichtige Cop Hartigan (Bruce Willis), der ein junges Mädchen einst vor einem gefährlichen Pädophilen (Nick Stahl) rettete und dafür im Gefängnis landete, möchte nach seiner Entlassung sicherstellen, dass die mittlerweile zur Frau gereifte Nancy (Jessica Alba) sich auch tatsächlich in Sicherheit befindet...

Liebe auf ersten Blick. So ging es mir vor knapp 6 Jahren, als ich Sin City zum ersten und bisher einzigen Mal gesehen habe. Ich war hin und weg von dem Film und über alle Maßen begeistert. Nun die Zweitsichtung und die unglaubliche Begeisterung von damals konnte sich bestätigen. Sin City lebt natürlich von seiner ausgefeilten Optik, von dem - trotz der stylishen Bilder - unglaublich roh rüberkommenden Mix aus Sex und Gewalt und von seiner einfach nur grandiosen Besetzung. Schon der Hammer, wer hier alles - teilweise in kleinsten Nebenrollen - mit von der Partie ist. Natürlich könnte man Rodriguez, Miller und Tarantino - der ja als Gast-Regisseur fungierte - den "Style over substance"-Vorwurf machen und anführen, dass die in Sin City erzählten Geschichten jetzt nicht unbedingt zu den anspruchsvollsten der Kinogeschichte zählen mögen. Allein, wen interessieren solche Vorwürfe bei so einem Ergebnis denn überhaupt? Das Zielpublikum sicher nicht und alle anderen sollten sowieso einen weiten Bogen um diesen Streifen machen. Meine große Begeisterung für diesen Film wird definitiv nicht so schnell erlöschen.
Ach ja, angesehen habe ich mir abermals die Kinofassung. Eigentlich wollte ich mir ja mal den Recut zu Gemüte führen, hatte aber keine Lust auf vier Kurzfilme mit jeweiligem Abspann. Vielleicht ein anderes Mal. Vielleicht aber auch nie. Denn eigentlich halte ich Sin City in der vorliegenden Kinofassung für absolut perfekt und ich kann mir gut vorstellen, dass es mir mit diesem Film genauso geht wie mit manch anderem Liebling. Obwohl ein Extended Cut, Recut oder Director's Cut im Regal steht, traue ich mich einfach nicht an diese Fassungen ran - beste Beispiele dafür sind Donnie Darko und Apocalypse Now.

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Robert Rodriguez Frank Miller Quentin Tarantino 2000er female nudity car chase Bruce Willis Jessica Alba Mickey Rourke Clive Owen Rosario Dawson Michael Madsen Brittany Murphy Rutger Hauer Elijah Wood


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THE TOURIST


THE TOURIST THE TOURIST (Blu-ray: Kinowelt, Deutschland)
(OT: The Tourist | Frankreich/USA 2010 | Regie: Florian Henckel von Donnersmarck)


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Auf einer Zugfahrt nach Venedig lernt der amerikanische Tourist Frank Tupelo (Johnny Depp) die mysteriöse Elise (Angelina Jolie) kennen. Ein Kennenlernen, welches den geplanten Urlaub von Frank zu einem gefährlichen Abenteuer werden lässt...

Nein, ich werde mich - schon aus reinem Trotz; das gebe ich offen und ehrlich zu - hier sicher nicht dem allgemeinen Konsens anschließen und die mittlerweile ja fast schon zum Volkssport hochstilisierte Disziplin des Jolie-Bashings betreiben. Für mich ist und bleibt die gute Frau eine der schillerndsten und faszinierendsten Figuren im großen Hollywood-Zirkus. Einer der ganz wenigen, ganz großen Stars. Ich bin froh, dass es solche "Typen" wie Angelina Jolie - so umstritten sie auch sein mögen - überhaupt noch gibt und freue mich auf jeden neuen Film mit ihr. Mit The Tourist hat Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck - den man wohl auch aus mir nicht näher bekannten Gründen auf gar keinen Fall in irgendeiner Weise gut finden darf - seinen ersten Hollywoodfilm gedreht und mit Johnny Depp und Angelina Jolie die zwei derzeit vielleicht größten Stars der Traumfabrik gemeinsam vor der Kamera vereint. So eine Kombination schürt natürlich größte Erwartungen und die kann The Tourist nicht ganz erfüllen. Das liegt insbesondere an der Tatsache, dass die Story des Films zu unspektakulär und zu vorhersehbar geraten ist und auch so einige Logikfehler aufweist. Die anderen Vorwürfe, die dem Film vielerorts gemachten werden, insbesondere das angeblich lustlose Spiel der beiden Hauptdarsteller, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. In meinen Augen harmonieren Depp und Jolie ganz vorzüglich miteinander, der Film lebt von ihrem gelungenen Zusammenspiel genauso wie von seiner grandiosen Kulisse in Venedig. The Tourist ist ein Fest für die Augen, wunderschön fotografiert, mit einer herrlichen Leichtigkeit inszeniert - allein die Sequenz, in der Johnny Depp im Schlafanzug über die Dächer flüchtet, ist in meinen Augen pure Kinomagie - und erinnert in seinen besten Momenten an klassisches Hollywood-Kino und an Filme wie Über den Dächern von Nizza, ohne natürlich deren ganz große Klasse zu erreichen. Für mich bot der Streifen beste Abendunterhaltung, ganz viel Flair und Kino zum Wohlfühlen. Immer wieder gerne!

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Angelina Jolie Johnny Depp Timothy Dalton 2010er Femme fatale Venedig Remake


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TRUE BLOOD: SEASON 1


TRUE BLOOD: SEASON 1 TRUE BLOOD: SEASON 1 (Blu-ray: HBO/Warner, Großbritannien)
(OT: True Blood: Season 1 | USA 2008 | Regie: Alan Ball)


Infos zur Serie:
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Die Tatsache, dass Vampire tatsächlich existieren und mittlerweile auch offiziell unter den Menschen leben, haben die Einwohner der verschlafenen Kleinstadt Bon Temps in Louisiana nur aus den Medien erfahren. Einen echten Vampir hat praktisch noch keiner von ihnen zu Gesicht bekommen. Das ändert sich jedoch schlagartig, als eines Tages der Vampir Bill Compton (Stephen Moyer) in der Bar von Sam Merlotte (Sam Trammell) auftaucht und sich die Bedienung Sookie (Anna Paquin) Hals über Kopf in den charismatischen Blutsauger verliebt...

Entgegen meiner sonstigen Angewohnheit, mir Serien möglichst erst dann anzuschauen, wenn diese komplett auf DVD vorliegen, habe ich mich nun doch mal an eine aktuelle, noch laufende Serie gewagt. Die Neugier war einfach zu groß. Auf den ersten Blick erinnert True Blood aufgrund seiner Ausgangssituation - eine junge Frau verliebt sich in einen Vampir - an eine erwachsene Variante von Twilight. Eine Liebesgeschichte, angereichert mit viel Sex und viel Gewalt. Aber mit dieser Klassifizierung würde man True Blood einfach nicht gerecht werden. Denn die Geschichte der Bedienung Sookie Stackhouse und ihres Vampire Lovers Bill Compton ist nur eine von vielen im sich von Folge zu Folge mehr ausbreitenden Universum der fiktiven Kleinstadt Bon Temps in Louisiana. Neben den Problemen, die sich aus der Vampir-Mensch-Beziehung ergeben, ist es beispielsweise auch noch eine ungeklärte Mordserie, die ein weiteres zentrales Plot-Element dieser ersten Staffel darstellt. Außerdem scheinen Vampire - das wird sehr schnell offensichtlich - nicht die einzigen, fantastischen Wesen im heißen Süden der USA zu sein. Überhaupt diese Location im heißen Süden. Perfekt gewählt und perfekt ins heimische Wohnzimmer transportiert. Durch die Wahl des Soundtracks, den grandiosen Slang der Darsteller - teilweise vielleicht etwas schwer zu verstehen, aber eine Synchro-Fassung kann hier nur gnadenlos scheitern - und nicht zuletzt die wundervollen Settings, seien es nun die verschiedenen Wohnhäuser oder vor allem die Bar, in der Sookie als Bedienung arbeitet, wird eine so intensive Atmosphäre erzeugt, wie ich sie bei einer TV-Serie bisher nur selten erlebt habe. Man fängt als Zuschauer auf der heimischen Couch regelrecht das Schwitzen an und fühlt sich schon fast selbst nach Bon Temps versetzt. True Blood ist nicht nur großes Fernsehen, True Blood hat - wie so manch andere US-Serienproduktion der letzten Jahre auch - definitiv schon Kino-Qualität. Wahnsinn, wie sich TV-Serien in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Ich bin schwer begeistert von Alan Balls neuester Schöpfung, böse angefixt und absolut gespannt, ob dieses hohe Niveau auch in den nächsten Staffeln gehalten werden kann.

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Alan Ball Anna Paquin 2000er female nudity Vampir





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