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One Night Stands und wahre Liebe


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HOUSE ON BARE MOUNTAIN


HOUSE ON BARE MOUNTAIN HOUSE ON BARE MOUNTAIN (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: House on Bare Mountain | USA 1963 | Regie: Lee Frost/Wes Bishop)


Infos zum Film:
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Während sich die Schülerinnen einer Mädchenschule auf die bevorstehende Halloween-Party freuen, muss sich die Schulleiterin Granny Good (Bob Cresse in Frauenkleidern (!!!)) mit Prudence (Laura Eden), einer als Schülerin getarnten Ermittlerin der zuständigen Behörden, auseinandersetzen und läuft dabei Gefahr, dass ihre illegale Schnapsbrennerei im Keller der Schule entdeckt wird...

Sex sells! Das dachten sich auch viele Filmemacher zu Zeiten des Hays Codes und wenn Sex schon nicht gezeigt werden durfte, dann doch wenigstens nackte Haut. Da die nackten Tatsachen aber keineswegs in Verbindung mit sexuellen Handlungen stehen durften, wurde so fast zwangsläufig das wohl absurdeste Subgenre des Exploitationfilms geboren. Die sogenannten "Nudie cuties" verwöhnten den männlichen Zuschauer mit nackten Frauenbrüsten und -hinterteilen und hatten sonst meist so gut wie gar nichts zu bieten (insbesondere keinen in irgendeiner Weise sinnigen Plot). House on Bare Mountain ist genau einer dieser Vertreter und konfrontiert den Zuschauer mit nackten Tatsachen am laufenden Band. Die praktisch nicht existente Handlung ist ausnahmsweise mal nicht in einem Nudistencamp (der liebste Spielplatz damaliger Filmemacher) angesiedelt, sondern - wie einfallsreich - in einem Mädcheninternat, in dem sich die ständig nackt durchs Bild hüpfenden Schülerinnen auf eine bald stattfindende Halloween-Party freuen. In irgendeiner Weise bewerten kann man diesen unglaublichen Humbug eigentlich gar nicht, Filme dieser Art ziehen heutzutage ihren Reiz ausschließlich aus dem Staunen, welches beim Zuschauer aufgrund der gezeigten Kuriositäten einsetzt und sind wohl wirklich nur noch als Mischung aus Zeitdokument und Guilty Pleasure goutierbar. Wer nicht wie ich auch die allertiefsten Sümpfe des Exploitationfilms durchwaten will und in dessen qualitative Niederungen eintauchen möchte, sollte tunlichst die Finger von Filmen wie diesem lassen.

Lee Frost Wes Bishop 1960er female nudity Nudie Cutie


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I EAT YOUR SKIN


I EAT YOUR SKIN I EAT YOUR SKIN (DVD: CMV Laservision, Deutschland)
(OT: Zombies | USA 1964 | Regie: Del Tenney)


Infos zum Film:
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Eigentlich wollte der erfolgreiche Schriftsteller Tom Harris (William Joyce) eine geruhsame Zeit am Pool eines luxuriösen Hotels verbringen. Doch sein Agent Duncan Fairchild (Dan Stapleton) nötigt Tom regelrecht dazu mit ihm auf eine abgelegene, mysteriöse Insel zu reisen um sich vom dortigen Ambiente für einen neuen Roman inspirieren zu lassen...

Del Tenneys I Eat Your Skin ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie kleine No-Budget-Produktionen in der Zeit der Drive-In-Kinos und Double-Feature-Vorstellungen über Jahre hinweg wiederverwertet wurden. Auf der Suche nach einem geeigneten (!?!) Partner für Durstons I Drink Your Blood wurde der zuständige Verleih Anfang der 70er bei dem 1964 entstandenen Zombies fündig und brachte diesen Streifen unter dem neuen Titel I Eat Your Skin nochmals auf die Leinwände. Im Vergleich mit Durstons praktisch amoklaufendem Exploiter kommt Tenneys Zombie-Film natürlich eher harmlos daher, aber dafür klingt ein Double-Feature-Programm mit den beiden Titeln I Drink Your Blood und I Eat Your Skin umso reißerischer. Der damaligen Paarung ist es wahrscheinlich auch zu verdanken, dass Tenneys kleiner Horrorstreifen nicht vollends in Vergessenheit geraten ist. Im Bonusmaterial der CMV-DVD zu I Drink Your Blood zu finden (allerdings in wirklich lausiger Bild- und Tonqualität), kann sich der interessierte Genrefreund von Del Tenney auf eine kleine Insel entführen lassen, auf der ein Voodoo-Priester, ein Wissenschaftler und eine Horde Zombies (und zwar keine Untoten im Sinne von George A. Romero, sondern die "klassischen" Voodoo-Ritual-Zombies) ihr Unwesen treiben. Mit I Eat Your Skin kann man sich in meinen Augen ganz vorzüglich die Zeit vertreiben. Die Geschichte ist relativ kurzweilig, die Atmosphäre passt, die wohl gänzlich unbekannte Heather Hewitt in der Rolle der Tochter des Wissenschaftlers ist eine wahres Fest für die Augen und die Zombies sind - insbesondere wenn man Produktionsjahr und wohl auch das so gut wie nicht vorhandene Budget in Betracht zieht - sogar ziemlich creepy geraten. Schade nur, dass der Streifen nicht in besserer Qualität vorgelegen hat.

CLIP:


Del Tenney 1960er Zombie


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KITTEN IN A CAGE


KITTEN IN A CAGE KITTEN IN A CAGE (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Kitten in a Cage | USA 1968 | Regie: Richard MacLeod)


Infos zum Film:
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Ein maskierter Unbekannter jagt Julie (Miriam Eliot) schon den ganzen Tag hinterher und versucht sie unter Drogen zu setzen. Offensichtlich scheint sie Informationen zu besitzen, die der Unbekannte gerne haben möchte. Nur knapp kann Julie immer wieder entkommen und als sie schließlich bei einer Stripperin (June Roberts) Unterschlupf findet, scheint sie vorerst in Sicherheit zu sein...

Man kann es drehen und wenden wie man will: Kitten in a Cage macht einfach überhaupt keinen Sinn und ist nur relativ schwer zu überstehen. Man muss schon ein sehr großes Faible für Kino dieser Art haben, um dem dargebotenen Blödsinn überhaupt noch etwas Positives abgewinnen zu können. Ich versuche es trotzdem: das Gezeigte war so extrem stümperhaft, dass es fast schon wieder charmant war und ein paar nette Schauwerte waren auch vorhanden. Ach ja, minimal unterhaltsamer als der zweite auf dieser DVD enthaltene und bereits vor längerer Zeit von mir angesehene The Girl from Pussycat war er auch. Was allerdings auch kein großes Kunststück darstellt. Mehr gibt's eigentlich gar nicht zu sagen bzw. zu schreiben.

Richard MacLeod 1960er female nudity Sexploitation Roughie


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DIE BESTEN JAHRE UNSERES LEBENS


DIE BESTEN JAHRE UNSERES LEBENS DIE BESTEN JAHRE UNSERES LEBENS (DVD: MGM/Sony, Deutschland)
(OT: The Best Years of Our Lives | USA 1946 | Regie: William Wyler)


Infos zum Film:
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Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kehren die Soldaten Al Stephenson (Fredric March), Fred Derry (Dana Andrews) und Homer Parrish (Harold Russel) in ihre Heimatstadt zurück und müssen feststellen, dass sie - aus verschiedenen Gründen - ihren jeweiligen Platz im Leben erst wieder neu finden müssen…

Ein gutes Jahr nach Ende des Zweiten Weltkriegs in den US-Kinos gestartet, dürfte William Wylers Kriegsheimkehrer-Drama perfekt den Nerv der Zeit und des Publikums getroffen haben. Der mit insgesamt 7 Oscars - und wahrhaft nicht in irgendwelchen Mitläuferkategorien - ausgezeichnete Film ist wohl ein absolutes Paradebeispiel für fast schon übergroßes Schauspielkino. Mit Myrna Loy, Fredric March, Dana Andrews, Teresa Wright, Virginia Mayo und dem fast alle anderen überstrahlenden Harold Russell - der im Krieg beide Hände verlor - ganz hervorragend besetzt, gelingt es Wyler ohne große Probleme, den Zuschauer über die doch relativ lange Laufzeit von knapp 3 Stunden in seinen Bann zu ziehen. Die Geschichten der 3 Heimkehrer berühren und fesseln zugleich und da der Streifen auch größtenteils auf Kitsch und übermäßigen Pathos verzichtet und eher durch Glaubwürdigkeit und Realismus überzeugt, gibt's an Die besten Jahre unseres Lebens praktisch gar nichts auszusetzen.

TRAILER:


1940er Dana Andrews Fredric March Myrna Loy William Wyler Oscar Winner Oscar Nominee


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VERONICA MARS - STAFFEL 1


VERONICA MARS - STAFFEL 1 VERONICA MARS - STAFFEL 1 (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Veronica Mars: Season 1 | USA 2004/2005 | Idee: Rob Thomas)


Infos zur Serie:
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Nachdem ihre beste Freundin Lilly Kane (Amanda Seyfried) ermordet wurde und ihr Vater (Enrico Colantoni) im Wege der Ermittlungen dieses Mordfalls seinen Posten als Polizeichef verlor, ändert sich das zuvor so unkomplizierte Leben der Highschool-Schülerin Veronica Mars (Kristen Bell) drastisch. War sie vor den Ereignissen rund um den Mordfall Lilly Kane noch eines der populärsten und beliebtesten Mädchen an der Schule, wird sie nun von den meisten Mitschülern mit Misstrauen und Verachtung gestraft. Um den Ruf ihrer Familie wiederherzustellen und den wahren Mörder ihrer Freundin zu finden, hilft Veronica außerhalb der Schule ihrem Vater in dessen neu gegründeter Detektei und deckt bei ihren Nachforschungen einige delikate Geheimnisse ihrer Heimatstadt auf...

Neue Serie, neues Glück. Nachdem meine letzte Serienerfahrung mit Charmed ja eher etwas ernüchternd abgelaufen ist, scheine ich mit Veronica Mars wieder einen echten Treffer gelandet zu haben. Bereits nach wenigen Folgen hat man die schlagfertige Schulhof-Detektivin ins Herz geschlossen und das Suchtpotential der Serie ist bereits in der ersten Staffel relativ hoch. Veronica Mars ist spannend, witzig, mysteriös, dramatisch, begeistert mit überzeugenden Darstellern - allen voran natürlich Kristen Bell in der Rolle der Titel-Heldin und Enrico Colantoni als deren Vater - und einem Soundtrack, der es absolut in sich hat. So perfekt in die jeweilige Szene passende Songs hat es - zumindest was von mir bisher gesehene TV-Serien angeht - bisher nur bei The O.C. gegeben. Die 22 Folgen der ersten Staffel vergingen praktisch wie im Fluge und während ich mich bei Charmed noch durch jede einzelne Staffel kämpfen musste befürchte ich, dass ich zum Ansehen der insgesamt 3 Staffeln von Veronica Mars insgesamt weniger Zeit brauchen werde als ich für eine Staffel Charmed benötigt habe.

TRAILER:


Rob Thomas Kristen Bell Amanda Seyfried Paris Hilton Alyson Hannigan 2000er


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ABBITTE


ABBITTE ABBITTE (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Atonement | Frankreich/Großbritannien 2007 | Regie: Joe Wright)


Infos zum Film:
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England im Jahr 1935: Weil ihre Fantasie mit ihr durchgeht, beschuldigt die 13 Jahre alte Briony Tallis (Saoirse Ronan) Robbie Turner (James McAvoy), den Freund ihrer älteren Schwester Cecilia (Keira Knightley), ihre Cousine Lola (Juno Temple) vergewaltigt zu haben. Robbie wird unschuldig verurteilt, landet im Gefängnis und wird dadurch von Cecilia getrennt. Als ihm bei Ausbruch des 2. Weltkriegs ein Angebot auf Haftverschonung gemacht wird, wenn er dafür in den Militärdienst tritt, nimmt er dieses an...

Typisches Oscar-Material. Im Gegensatz zu dem vor kurzem gesehenen Million Dollar Baby ist die Aussage dieses Mal aber eher negativ zu verstehen. Abbitte bietet Kitsch in Hochglanzbildern und hat mit Keira Knightley und James McAvoy zwei Hauptdarsteller am Start, die mir in diesem Streifen viel zu gekünstelt und bemüht wirkten. Zudem nervte Saoirse Roman in der Rolle der jungen Briony Tallis maßlos - die Oscar-Nominierung für diese Darbietung halte ich für einen schlechten Witz. Einigermaßen gerettet hat den Streifen für mich der unerwartete Plottwist, der mich tatsächlich ziemlich kalt erwischt hat und die negativen Aspekte zuvor fast in Vergessenheit geraten ließ.

TRAILER:


Joe Wright Keira Knightley 2000er Oscar Winner Oscar Nominee 2. Weltkrieg 30er Jahre 40er Jahre


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SUMMER SCHOOL


SUMMER SCHOOL SUMMER SCHOOL (DVD: Paramount, USA)
(OT: Summer School | USA 1987 | Regie: Carl Reiner)


Infos zum Film:
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Da der zuständige Englischlehrer seinen Job hingeschmissen hat und alle anderen Lehrer am letzten Schultag fluchtartig die Flucht ergriffen haben, wird der junge Sportlehrer Freddy Shoop (Mark Harmon) von seinem Vorgesetzten, dem Schulleiter Phil Gills (Robin Thomas), dazu verdonnert, eine Klasse während der Sommerferien zu unterrichten, die sich so auf die anstehende Wiederholungsprüfung vorbereiten muss. Seine Schüler (u.a. Patrick Labyorteaux, Courtney Thorne-Smith und Dean Cameron) sind vom Drücken der Schulbank in den Sommerferien allerdings genauso wenig begeistert wie der Nachhilfelehrer wider Willen und so wird von beiden Seiten schon bald nach Möglichkeiten gesucht um die zu verbringende Zeit so angenehm und kurzweilig wie möglich zu gestalten...

Nach den großen Erfolgen der Filme von John Hughes Mitte der 80er Jahre konnte man in den folgenden Jahren bemerken, dass sich das Genre der Teenie-Komödie etwas gewandelt hatte. Weg vom puren Klamauk, hin zu eher harmloseren und familientauglicheren Geschichten. Summer School von Regisseur Carl Reiner ist - auch wenn der Streifen im Finale mit einer Szene aufwartet, die heutzutage in dieser Form wohl nicht mehr gedreht werden könnte - einer dieser eher harmloseren Vertreter seiner Zunft. Der Film erinnert leicht an Hughes' 2 Jahre zuvor ins Kino gebrachten The Breakfast Club (allerdings ohne auch nur ansatzweise dessen Klasse zu erreichen), denn auch in Summer School geht es um eine Reihe gänzlich unterschiedlicher Schüler, die sich langsam aber sicher näher kommen und so fast zu einer verschworenen Einheit werden. Hier ist es allerdings kein Nachsitzen als Strafe, sondern das zwangsweise Drücken der Schulbank über die Sommerferien um zuvor versaute Abschlussprüfungen später erfolgreich nachholen zu können. Der ohne große Stars auskommende Film - in der Hauptrolle des Nachhilfelehrers wider Willen ist beispielsweise Mark Harmon zu bewundern, der sowohl zuvor als auch danach eher als TV- und weniger als Filmschauspieler in Erscheinung treten sollte, dessen Love Interest gibt Kirstie Alley, die zum damaligen Zeitpunkt aufgrund ihrer Rolle in Fackeln im Sturm vielleicht sogar der größte Star des Films gewesen sein dürfte - ist dabei ziemlich kurzweilig geraten, bietet einige gelungene Gags und macht insgesamt betrachtet genügend Spaß um bedenkenlos weiterempfohlen werden zu können. Und allein die weiter oben schon angedeutete Szene im Finale macht den Streifen schon sehenswert.

TRAILER:


Carl Reiner Kirstie Alley 1980er Teensploitation


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DAWN OF THE DEAD


DAWN OF THE DEAD :love: DAWN OF THE DEAD (European Version) :love: (DVD: Anchor Bay, USA)
(OT: Dawn of the Dead | Italien/USA 1978 | Regie: George A. Romero)


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Auf der Flucht vor lebenden Toten, die mittlerweile ganz Amerika zu bevölkern scheinen, verschanzen sich zwei Mitglieder eines Sondereinsatzkommandos (Ken Foree und Scott H. Reiniger) sowie ein TV-Reporter (David Emge) und dessen Freundin (Gaylen Ross) in einem riesigen Einkaufszentrum…

Was soll ich zu Dawn of the Dead eigentlich noch groß schreiben, was nicht praktisch überall anders eh schon zu lesen ist? Für mich stellte der Streifen damals Mitte der 80er Jahre gemeinsam mit Raimis The Evil Dead den Einstieg in das Horror-Genre dar. Erstmals gesehen auf einer x-ten VHS-Kopie, die in den Pausen auf dem Schulhof heimlich die Besitzer wechselte und bei der praktisch so gut wie keine Farben mehr vorhanden waren, zog mich Romeros Film schon damals absolut in seinen Bann. Ich war vom Gezeigten gleichermaßen schockiert wie fasziniert, die ganz große Klasse des Films erschloss sich mir aber erst einige Jahre später. Damals standen die Splatter- und Gore-Szenen im Mittelpunkt, die enthaltene Kritik an der Konsumgesellschaft konnte ich in jungen Jahren noch nicht wirklich ausmachen. Nach langer Zeit - ich dürfte den Streifen zum letzten Mal irgendwann Ende der 90er Jahre auf VHS gesehen habe - nun ein Wiedersehen mit der Mutter aller Zombie-Filme - dank Anchor Bay erstmals in bestechender Qualität und im O-Ton - und ich muss sagen, dass der Streifen im Laufe der Zeit wirklich rein gar nichts von seiner Faszination verloren hat. Meine Liebe zu diesem Film wird wohl nie vergehen. Großartig, einfach nur großartig!

TRAILER:


George A. Romero Ken Foree Tom Savini 1970er female nudity Sequel Dystopie Zombie


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RUN! BITCH RUN!


RUN! BITCH RUN! RUN! BITCH RUN! (DVD: Scanbox, Großbritannien)
(OT: Run! Bitch Run! | USA 2009 | Regie: Joseph Guzman)


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Die zwei katholischen Schulmädchen Rebecca (Christina DeRosa) und Catherine (Cheryl Lyone) ziehen von Tür zu Tür um religiöse Utensilien zu verkaufen und auf diese Weise ihr Taschengeld aufzubessern. Als die beiden Freundinnen jedoch an der falschen Tür klingeln, landen sie mitten in einem Albtraum…

Und noch eine aktuelle Hommage an das Exploitation-Kino der 70er. Run! Bitch Run! verneigt sich vor den "Rape & Revenge"-Streifen der damaligen Zeit im Allgemeinen und vor I Spit on Your Grave im Besonderen. Die Parallelen zu Zarchis verstörendem Meisterwerk sind überdeutlich. Anders als beispielsweise die Macher von Zombie Strippers oder Bitch Slap geht Regisseur Joseph Guzman seinen Ultra-Low-Budget-Film eher ernst an und versucht einen Streifen zu drehen, der tatsächlich aus der damaligen Zeit hätte stammen können. Der Look passt perfekt, die Stimmung ist auch einigermaßen gut gelungen, scheitern tut das Vorhaben leider an den größtenteils ziemlich miesen Darstellern. Der Cast von praktisch kompletten No Names stolpert sich eher schlecht als recht durch den Plot und so macht sich zeitweise eine etwas unfreiwillig erscheinende Komik breit, die nicht wirklich zum Thema des Films passen will. Von den Schauspielern dürfte einzig Daeg Faerch durch seine Rolle des jungen Michael Myers in Rob Zombies Halloween-Remake einem breiteren Genrepublikum bekannt sein und es spricht schon Bände, wenn ausgerechnet mit seinem Namen für diesen Film geworben wird; überschreitet sein Mitwirken doch kaum die 1-Minuten-Grenze. Aber ich will Run! Bitch Run! gar nicht allzu schlecht reden, denn das hätte der Streifen dann im Endeffekt auch nicht verdient. Hier handelt es sich um eine Amateurproduktion und vergleicht man die mal mit ähnlichen Streifen aus deutschen Landen, dann kann man locker einen Unterschied von mehreren Klassen gegenüber filmischen Sondermüll der Marke Bethmann und Konsorten ausmachen. Die Liebe zum zitierten Genre ist den Machern von Run! Bitch Run! praktisch in jeder Sequenz des Films anzumerken und einen gewissen naiven Charme kann man dem Streifen auch nicht absprechen. Man kann 90 Minuten seines Lebens definitiv auch weit sinnloser verbringen und Exploitation-Fans dürfen gerne mal einen Blick riskieren. Das nächste Projekt von Regisseur Joseph Guzman trägt übrigens den verführerischen Titel Nude Nuns with Big Guns. Man darf gespannt sein, was sich dahinter verbergen wird.

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Joseph Guzman 2000er female nudity Rache Shocksploitation


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DER PORNOGRAPH


DER PORNOGRAPH DER PORNOGRAPH (DVD: Alamode Film, Deutschland)
(OT: Le pornographe | Frankreich/Kanada 2001 | Regie: Bertrand Bonello)


Infos zum Film:
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In den 70er und frühen 80er Jahren war Jacques Laurent (Jean-Pierre Léaud) ein überaus erfolgreicher Pornoregisseur. Nun, gut 20 Jahre nach seinem letzten Dreh zu seinem letzten, nie fertig gestellten Film, plagen Laurent Geldsorgen und er nimmt erneut einen Regieauftrag an. Doch die Welt des modernen Pornofilms hat so gar nichts mehr mit der Welt von damals gemein…

Mal wieder ein Versuch mit dem Arthouse-Kino. Und dieses Mal hat es sogar recht gut geklappt. Obwohl meine Hoffnungen in den Streifen - sprich: eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema Pornographie oder vielleicht sogar ein melancholischer Abgesang auf den klassischen Hardcore-Film - definitiv nicht erfüllt worden sind. Der Pornograph ist viel mehr ein Film über einen Mann in der Midlife-Crises, der an einem Wendepunkt in seinem Leben angekommen ist. Zufällig ist er Porno-Regisseur, er könnte aber auch irgendeinen anderen Beruf ausüben. Da Jean-Pierre Léaud in der Hauptrolle absolut überzeugt, gelingt es dem sehr ruhig inszenierten Film relativ leicht, den geneigten Zuschauer für sich zu gewinnen. Man fühlt und leidet mit dem alternden Regisseur mit, kann sein Dilemma gut verstehen und freut sich darüber, dass er am Ende dann doch - auf gewisse Weise - sein Werk vollenden kann. Bonellos Film ist definitiv einen Blick wert, man sollte bloß keine Arthouse-Variante von Boogie Nights erwarten.

TRAILER:


Bertrand Bonello 2000er female nudity Paris


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42ND STREET FOREVER VOLUME 5: ALAMO DRAFTHOUSE CINEMA


42ND STREET FOREVER VOLUME 5: ALAMO DRAFTHOUSE CINEMA 42ND STREET FOREVER VOLUME 5: ALAMO DRAFTHOUSE CINEMA (DVD: Synapse Films, USA)
(OT: 42nd Street Forever Volume 5: Alamo Drafthouse Cinema | USA 2009)


Infos zur Compilation:
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Mal kein Eintrag zu einem Film, sondern zu einer Compilation. Ein Eintrag also, der ein bisschen aus der Reihe fällt. Was wäre der Exploitation-Film ohne seine reißerische Werbung, sprich seine Trailer? Viele dieser Kleinode sind fast sehenswerter als die durch sie beworbenen Filme und versprechen nicht selten Attraktionen, welche die Streifen im Endeffekt nur schwer einhalten können. Das US-Genrefilm-Label Synapse hat unter dem Titel 42nd Street Forever bereits vor längerer Zeit mit dem Start einer DVD-Reihe begonnen, in der Trailer dieser Art nun einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden. Mit Laufzeiten zwischen 90 und 120 Minuten enthält jede der bisher insgesamt sechs erschienenen Compilations (5 reguläre und eine XXX-Edition) eine wahre Unmenge entsprechender Trailer und kann wohl wirklich jeden halbwegs interessierten Zuschauer durch diese Aneinanderreihung von Kuriositäten und Unglaublichkeiten bestens unterhalten. Volume 5 ist die bisher jüngste Veröffentlichung dieser Reihe und stellt - evtl. sogar innerhalb der Reihe selbst - ein absolutes Highlight dar. Die Auswahl der Trailer erfolgte von den Betreibern des wohl kultigsten Kinos Amerikas (davon kann man sich durch die im Bonusmaterial der Scheibe enthaltene Doku eindrucksvoll überzeugen), dem Alamo Drafthouse in Austin, Texas. Neben dem regulären Programm gibt es hier immer und immer wieder Kultfilme aus den 60er, 70er und 80er Jahren zu sehen und das Zeigen entsprechender Trailer - auch vor aktuellen Hollywood-Produktionen - ist fester Bestandteil eines jeden Programms. In den gut 100 Minuten dieser von den Drafthouse-Jungs zusammengestellen Compilation bekommt man Filme zu Gesicht von denen man nie zuvor gehört hatte und die man - auch wenn klar ist, dass sie nur in den allerwenigsten Fällen das halten können, was die Trailer versprechen - am liebsten sofort in die Sammlung aufnehmen würde. Als Exploitation-Fan wird einem durch die Sichtung einer solchen Compilation erst richtig bewusst, welche unentdeckten Schätze und Gurken bis heute auf eine vernünftige Veröffentlichung warten und wahrscheinlich noch eine halbe Ewigkeit warten werden. In dieser Compilation haben es mir persönlich besonders die Trailer zu Stacey und Pretty Maids All in a Row angetan, ersterer ein weiblicher Bond-Ripp-Off, zweiterer ein Cheerleader-Streifen mit Rock Hudson, Angie Dickinson, Keenan Wynn, Roddy McDowall, Telly Savalas und James Doohan von Regisseur Roger Vadim, der - glaubt man den enthusiastischen Äußerungen der Drafthouse-Jungs im hoch interessanten Audiokommentar (in dem verdammt viel Hintergrundwissen zu den einzelnen Filmen vermittelt wird und außerdem recht spaßige Anekdoten aus dem Kinobetrieb - sprich: unbewusst ungünstige Trailerauswahl vor aktuellen Hollywood-Blockbustern - zu hören sind) - wohl pures "eye candy" sein muss und ein absolutes Genrehighlight darstellen soll. Verdammt noch mal, ich will diese - und noch viele weitere in der Compilation enthaltene - Filme sehen. Und besser heute als morgen!

2000er car chase female nudity


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THE FREAKMAKER


THE FREAKMAKER THE FREAKMAKER (DVD: Subversive Cinema, USA)
(OT: The Mutations | Großbritannien 1974 | Regie: Jack Cardiff)


Infos zum Film:
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Der verrückte Professor Nolter (Donald Pleasance) versucht durch die Kreuzung von Pflanzen und Menschen das perfekte Lebewesen zu erschaffen. Doch all seine Versuche schlagen auf verheerende Art und Weise fehl und um seine Opfer loszuwerden, entsorgt er diese in der örtlichen Freakshow des verunstalteten Lynch (Tom Baker). Der erhofft sich durch Nolters Forschung früher oder später von seinen körperlichen Handicaps befreit zu werden...

Jack Cardiffs The Freakmaker hat mich dann doch ein kleines bisschen an den erst vor einigen Wochen gesehenen und ein Jahr früher entstandenen Sssssss von Regisseur Bernard L. Kowalski erinnert. Auch hier geht es um einen Mad Scientist, der versucht das perfekte menschliche Wesen zu erschaffen und seine misslungenen Experimente in einer Freakshow entsorgen lässt. Da gibt es wirklich auffällig viele Parallelen zwischen beiden Filmen. Der Forscher in The Freakmaker versucht sich an einem Menschen-Pflanzen-Hybriden und die daraus resultierenden Ergebnisse sind schon ziemlich creepy geraten. In der Hauptrolle gibt sich Donald Pleasance die Ehre, die Parts der weiblichen Sidekicks bzw. Opfer sind u.a. mit den britischen Cult-Movie-Darstellerinnen Julie Ege (aus Die sieben goldenen Vampire) und Jill Haworth (aus Der Turm der lebenden Leichen) durchaus ansehnlich besetzt und für die Bevölkerung seiner Freakshow hat Jack Cardiff zum Teil echte "Freaks" engagiert, wobei ihm allerdings - auch wenn The Freakmaker augenscheinlich dem Exploitationfilm zuzuordnen ist - der Balanceakt gelingt, deren Deformitäten nicht auf billige Art und Weise auszubeuten.
Im direkten Vergleich mit dem zuvor schon genannten Sssssss gibt sich The Freakmaker nicht viel. Beide Filme sind ähnlich unterhaltsam - auch in Cardiffs Streifen plätschert die Handlung über weiten Strecken so vor sich hin - und konnten mich einigermaßen gut unterhalten. Wo The Freakmaker dann letztendlich die Nase vorn hat ist bei den Effekten, die im Vergleich deutlich besser und gruseliger ausgefallen sind.

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Jack Cardiff Donald Pleasance 1970er female nudity


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SCHULMÄDCHEN-REPORT 11 - PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN


SCHULMÄDCHEN-REPORT 11 - PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN SCHULMÄDCHEN-REPORT 11 - PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Schulmädchen-Report, 11. Teil - Probieren geht über Studieren | Deutschland 1977 | Regie: Ernst Hofbauer)


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Während einer Talk-Runde zum Thema Jugendschutz in einer Radiosendung werden verschiedene Beispiele zur sexuellen Reife junger Menschen gegeben…

Nach ziemlich langer Abstinenz soll es nun auch mit der Schulmädchen-Report-Reihe mal weiter gehen. Sind ja nicht mehr allzu viele Filme übrig. Hinsichtlich "Qualität" und "Niveau" unterscheiden sich die einzelnen Filme ja schon seit bestimmt 4 oder 5 Streifen nicht mehr großartig voneinander. Auch der mittlerweile 11. Teil hat wieder die typischen Schocker-Episoden - sprich: Vergewaltigung, Prostitution, usw. - sowie eine Klamauk-Episode am Start und unterhält genauso gut bzw. genauso schlecht - alles eine Frage der Perspektive - wie die 10 Filme zuvor. Mit reichlich Abstand zwischen den einzelnen Filmen kann der Reihe einen immensen Unterhaltungswert definitiv nicht absprechen. Müsste ich mir alle 13 Teile kurz hintereinander ansehen, würde ich wohl spätestens nach der Hälfte der Filme verzweifelt aufgeben.

Jane Iwanoff Ernst Hofbauer 1970er female nudity Sequel Sexploitation Teensploitation


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THE SWINGING CHEERLEADERS


THE SWINGING CHEERLEADERS THE SWINGING CHEERLEADERS (DVD: Anchor Bay, USA)
(OT: The Swinging Cheerleaders | USA 1974 | Regie: Jack Hill)


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Kate (Jo Johnston), Reporterin einer College-Zeitung, plant einen nicht gerade schmeichelhaften Artikel über die Welt der Cheerleader zu schreiben. Dazu bewirbt sie sich "undercover" für einen frei gewordenen Platz im Cheerleader-Team und wird tatsächlich per Mehrheitsentscheid aufgenommen…

Der Name Jack Hill ist Musik in den Ohren eines jeden Exploitation-Fans. Mit Filmen wie Spider Baby, Coffy, Foxy Brown oder The Jezebels hat er absolute Genre-Highlights gedreht und dürfte allein mit diesen Streifen einen Platz in der persönlichen Hall of Fame eines jeden Fans entsprechender Genrefilme sicher haben. Und The Swinging Cheerleaders aus dem Jahr 1974 - die direkte Fortsetzung des ein Jahr zuvor entstandenen The Cheerleaders von Regisseur Paul Glickler - untermauert diesen Platz eindrucksvoll. Anders als Glickler erzählt Hill in seiner Fortsetzung tatsächlich eine echte Story und verlässt sich nicht nur auf die körperlichen Vorzüge seiner Darstellerinnen. Auf entsprechende Schauwerte muss der geneigte Genrefreund natürlich trotzdem nicht verzichten und die sind dank der Mitwirkung von Jo Johnston, Kultfilm-Göttin Cheryl Smith und Colleen Camp auch ausgesprochen attraktiv ausgefallen. Da auch die relativ simple Story zu gefallen weiß und der Streifen zudem äußerst rasant und somit ziemlich kurzweilig inszeniert ist, möchte ich The Swinging Cheerleaders gerne als kleines Genrehighlight in den Weiten des Teensploitation-Films bezeichnen. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger geht dennoch Glicklers Film knapp als Sieger hervor. Das "What the Fuck !?!"-Potential von The Cheerleaders war dann doch noch ein gutes Stück höher als in Hills Film.

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Jack Hill Cheryl Smith 1970er Sequel female nudity Teensploitation Sexploitation


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FREEWAY


FREEWAY FREEWAY (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Freeway | USA 1996 | Regie: Matthew Bright)


Infos zum Film:
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Um der Unterkunft in einer Pflegefamilie zu entgehen, klaut die 16-jährige Vanessa (Reese Witherspoon) ein Auto und macht sich auf den Weg zu ihrer Großmutter. Wegen einer Panne landet sie letztendlich im Wagen von Bob Wolverton (Kiefer Sutherland), der ihr zunächst vertrauensvoll seine Hilfe anbietet, sich aber nach kurzer Zeit als gefährlicher Psychopath entpuppt…

Freeway ist auch einer der vielen Tarantino-Klone aus den 90er Jahren und dabei einer der wenigen Streifen, die tatsächlich überzeugen können. Regisseur Matthew Bright hat da eine ziemlich abgedrehte Mischung aus Thriller, Komödie und Road Movie gedreht, die mir bereits damals auf VHS viel Spaß gemacht hat und die mich nun beim Wiedersehen auf DVD erneut ganz vorzüglich unterhalten konnte. Reese Witherspoon in der Rolle der ebenso hassens- wie liebenswerten Göre ist dabei ebenso ein Glücksfall wie Kiefer Sutherland in der Rolle des Psychopathen. Wenn man die beiden hier spielen sieht, kann man es sich nur schwer vorstellen, dass Freeway auch mit anderen Hauptdarstellern funktioniert hätte. Insbesondere Reese Witherspoon hat da - noch relativ am Anfang ihrer Karriere stehend - eine absolut denk- und erinnerungswürdige Leistung abgerufen.
Weniger denk- und erinnerungswürdig ist leider die deutsche DVD von Kinowelt. Hatte mich damals gefreut wie Sau als endlich eine Scheibe im anamorphen Bildformat und incl. O-Ton in Deutschland auf den Markt gekommen ist und musste nun, etwas über einem Jahr nach Veröffentlichung, leider feststellen, dass die Kinowelt-Scheibe - zumindest für O-Ton-Freunde - nicht zu gebrauchen ist. Es ist schon verwunderlich, dass es dieses Label im Jahr 2009 (!!!) immer noch schafft, DVDs mit deutschen Zwangsuntertiteln beim O-Ton zu veröffentlichen. Ich dachte eigentlich, dass dies lediglich eine Unart aus längst vergangenen Anfangstagen der DVD gewesen ist. Dummerweise werden diese Zwangs-UT auch nicht auf dem Cover erwähnt. Hätte ich es gewusst, hätte ich mir die Scheibe nie bewusst zugelegt.
Was am Ende des Tages übrig bleibt ist ein ziemlich geiler Film, dessen Genuss durch die nervenden deutschen Untertitel doch ziemlich eingeschränkt wurde und die Erkenntnis, dass mir keine Kinowelt-DVD mehr ins Haus kommt, ohne dass ich mich vorher eingehend über die Scheibe informiert habe.

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Matthew Bright Reese Witherspoon Kiefer Sutherland Brooke Shields Brittany Murphy 1990er Rache


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MILLION DOLLAR BABY


MILLION DOLLAR BABY MILLION DOLLAR BABY (DVD: Kinowelt/Arthaus, Deutschland)
(OT: Million Dollar Baby | USA 2004 | Regie: Clint Eastwood)


Infos zum Film:
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"Ich trainiere keine Frauen!" - mit diesem Satz weist der alternde Boxtrainer Frankie Dunn (Clint Eastwood) die Bitte der ehrgeizigen Bedienung Maggie Fitzgerald (Hilary Swank) zurück, die von einer Karriere als Boxerin träumt und sich Dunn als Coach wünscht. Doch Maggie kommt immer wieder, übt in Dunns Boxstudio und schafft es letztendlich mit ihrer Hartnäckigkeit den alten Haudegen als Trainer zu gewinnen…

Ich bin mal wieder ein paar Jahre zu spät dran und habe mir Eastwoods Oscar-Gewinner des Jahres 2005 erst jetzt angesehen. Und was ich da zu Gesicht bekommen habe ist tatsächlich typisches Oscar-Material. Dieses Urteil soll aber keinesfalls irgendeinen negativen Unterton beinhalten. Clint Eastwood hat mit Million Dollar Baby ein absolut bewegendes Sportdrama abgeliefert und ich bin froh, dass ich mich vorher überhaupt nicht über den Film informiert hatte. So konnte ich mich von dem für einen Sportfilm relativ untypischen Storyverlauf wenigstens überraschen lassen. Eastwood, Swank und Freeman spielen ganz großartig - wobei Clint eigentlich mal wieder genau die Rolle spielt, in der er schon seit Jahrzehnten seine Fans begeistert - und mit seiner berührenden Geschichte hat mich Eastwoods Film relativ schnell fesseln und in seinen Bann ziehen können. Toller Film von einem meiner größten Hollywood-Helden. Beim Blick auf Eastwoods Geburtsjahr bleibt nur zu hoffen, dass er sich auch weiterhin bester Gesundheit erfreuen wird und noch viele Jahre unter uns weilt. Hollywood ohne Clint Eastwood ist für mich praktisch nicht vorstellbar.

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Clint Eastwood Hilary Swank Morgan Freeman Jay Baruchel 2000er Oscar Winner Oscar Nominee Los Angeles Las Vegas


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STEP UP


STEP UP STEP UP (DVD: Constantin/Highlight, Deutschland)
(OT: Step Up | USA 2006 | Regie: Anne Fletcher)


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Der junge Tunichtgut Tyler (Channing Tatum) wird von einem Gericht zu 200 Stunden sozialer Arbeit verurteilt, welche er in einer renommierten Ballett-Schule verrichten muss, die er zuvor mit ein paar Kumpels demoliert hatte. Doch die Strafe wird für Tyler zu einer Chance als er in der Schule die junge Tänzerin Nora (Jenna Dewan) kennenlernt. Die benötigt dringend einen Trainingspartner und Tyler scheint wie geschaffen dafür zu sein…

Vom einen Tanzfilm zum nächsten. Wobei der Unterschied zum zuvor gesehenen Hairspray nicht größer sein könnte. Step Up hab ich mir mit exakt gar keinen Erwartungen und auch nur meiner Frau zuliebe (mit-)angesehen und wie das dann bei Filmen ohne Erwartungshaltung hin und wieder passiert: ich fand den Streifen gar nicht mal so schlecht. Step Up erzählt die altbekannte Geschichte von dem aus schlechten Verhältnissen stammenden Verlierer, der sich mit einer ihm fremden Welt konfrontiert sieht, welche ihm allerdings plötzlich eine echte Chance im Leben zu eröffnen scheint. Der Film ist dabei genauso klischeebeladen und vorhersehbar wie er kurzweilig und unterhaltsam geraten ist. Viel Drama, viele Gefühle, nett anzusehende Tanzchoreographien und ein ins Ohr gehender Soundtrack. War insgesamt betrachtet schon in Ordnung.

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Anne Fletcher 2000er Adam Shankman


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HAIRSPRAY


HAIRSPRAY HAIRSPRAY (DVD: Warner/New Line, Deutschland)
(OT: Hairspray | USA 1988 | Regie: John Waters)


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Amerika in den frühen 60er Jahren. Der größte Traum der etwas molligen Tracy Turnblad (Ricki Lake) ist es, einmal am Tanzwettbewerb ihrer Lieblingsshow im Fernsehen, der Corny Collins Dance Show, teilzunehmen. Und tatsächlich scheint sich dieser Traum bewahrheiten zu sollen…

Nach dem vor einigen Jahren gesehenen und für ausgesprochen gut befundenen Cry-Baby war Hairspray nun meine zweite Begegnung mit dem Kino von Regisseur John Waters und auch dieser Streifen machte richtig viel Spaß. Wahrlich ungewöhnliche Charaktere, ein eingängiger Rockabilly-Soundtrack, viel schwarzer Humor und eine bestens aufgelegte Besetzung lassen Hairspray praktisch wie im Flug vergehen. Und dann ist der Streifen auch noch das wohl sympathischste - weil einfach urkomische - Plädoyer für Gleichberechtigung und Integration, welches es je auf irgendeine große Leindwand geschafft haben dürfte. Bin mal gespannt, wie das gleichnamige Remake aus dem Jahr 2007 im direkten Vergleich abschneiden wird.

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John Waters 1980er 60er Jahre


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FORBIDDEN ZONE


FORBIDDEN ZONE :love: FORBIDDEN ZONE :love: (DVD: Legend Films, USA)
(OT: Forbidden Zone | USA 1982 | Regie: Richard Elfman)


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Als Frenchy (Marie-Pascale Elfman) durch eine geheimnisvolle Tür im Keller ihres Elternhauses fällt, findet sie sich kurz darauf in der sechsten Dimension wieder, dem Reich des zwergenwüchsigen Königs Fausto (Hervé Villechaize). Der verliebt sich in die Besucherin, was schließlich dazu führt, dass Königin Doris (Susan Tyrrell) Frenchy in den königlichen Kerker werfen lässt…

Holy Shit! Ich lege mich jetzt einfach mal ganz weit aus dem Fenster und wage zu behaupten: ohne Forbidden Zone wäre die Filmwelt ein gutes Stück ärmer. Ich hab ja nun schon wirklich extrem viel durchgeknallte Sachen in meinem Leben gesehen, aber Forbidden Zone toppt so ziemlich alles. Ein wirklicher Plot ist nicht vorhanden, Forbidden Zone reiht vielmehr eine Absurdität an die nächste. Komplett abgedrehte Charaktere, verrückte Musical-Nummern, ein kleinwüchsiger Prinz, eine Prinzessin, die über den kompletten (!) Film hinweg oben ohne durchs Bild stolpert, ein riesiger Frosch als Butler, ein menschlicher Kronleuchter und vieles mehr, alles präsentiert in billigsten, teilweise aufgemalten (Theater-)Kulissen. Verfilmte Anarchie, unbedarfte Zuschauer dürften bereits nach wenigen Minuten das Weite suchen. Ich für meinen Teil bin absolut hin und weg von dem Film und spreche hier eine ganz dicke Empfehlung für den Streifen aus.
Die US-DVD von Legend Films präsentiert den ursprünglich - wegen fehlender finanzieller Mittel - in schwarz/weiß gedrehten Film in einer nach-colorierten Version, deren Erstellung von Regisseur Richard Elfman persönlich überwacht und abgesegnet wurde. Nach eigener Aussage im Vorwort zum Film ist der Streifen nun erstmals so zu sehen, wie er es sich selbst immer gewünscht hatte.

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Richard Elfman Joe Spinell 1980er female nudity Sexploitation


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FRANKENSTEINS RACHE


FRANKENSTEINS RACHE FRANKENSTEINS RACHE (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: The Revenge of Frankenstein | Großbritannien 1958 | Regie: Terence Fisher)


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Der Guillotine knapp entkommen, ist Baron Frankenstein (Peter Cushing) unter falschem Namen in einer kleinen Ortschaft untergetaucht und praktiziert dort als Arzt. Doch seine Arbeit dient nur als Vorwand für die Fortführung seiner Forschungen. Noch immer ist Frankenstein von der Idee besessen, aus Leichenteilen ein menschliches Wesen zu erschaffen...

Nur ein Jahr nach Frankensteins Fluch legte Hammer mit Frankensteins Rache die Fortsetzung nach. Regie führte abermals Terence Fisher, die Hauptrolle übernahm wieder Peter Cushing. Der Film knüpft seine Handlung nahtlos an den Vorgänger an und steht diesem auch qualitativ praktisch in nichts nach. Settings, Stimmung, Atmosphäre, Gruselfaktor - alles auf gewohnt grund-solidem Hammer-Niveau. Auch die Effekte konnten wieder durchaus überzeugen und der Film überrascht zudem mit einem gewissen Maß an Kompromisslosigkeit und Härte. Hat Spaß gemacht, Frankensteins Ungeheuer sehe ich schon mit Freude entgegen.

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Terence Fisher Peter Cushing 1950er Sequel Hammer Film


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ICH GLAUB' ICH STEH' IM WALD


ICH GLAUB' ICH STEH' IM WALD ICH GLAUB' ICH STEH' IM WALD (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Fast Times at Ridgemont High | USA 1982 | Regie: Amy Heckerling)


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Die Geschichte einer Gruppe von Schülern (u.a. Judge Reinhold, Sean Penn, Jennifer Jason Leigh und Phoebe Cates) und ihrer Erfahrungen in ihrem - teilweise - letzten Jahr an der Ridgemont Highschool...

Neben dem erst vor kurzer Zeit gesehenen Animal House ist Fast Times at Ridgemont High der zweite, ganz große Klassiker der Teenie-/College-Filme der späten 70er und frühen 80er Jahre und ebenso wie Animal House als glasklares Vorbild für die von American Pie ausgelöste neue Teenie-Filmwelle zu erkennen.Was Amy Heckerlings Film von Landis' Animal House unterscheidet ist die Tatsache, dass dieser nicht ganz so auf Krawall gebürstet ist sondern eher den Versuch unternimmt, einen Einblick in das (Innen-)Leben der Jugendlichen zu geben. Natürlich gibt es auch hier die aus vielen Streifen dieser Art bestens bekannten stereotypen Figuren zu sehen, im Gegensatz zu den meisten anderen Genrevertretern kommen sie aber authentisch und glaubwürdig rüber. Vielleicht könnte man Fast Times at Ridgemont High auch als einen frühen John-Hughes-Film auf Speed bezeichnen. Denn sonderlich zimperlich geht es in Amy Heckerlings Film nicht zur Sache. Sex, Masturbation, Abtreibung, Drogenkonsum und ein massiver Einsatz von "foul language" sorgten für ein R-Rating in Amerika und eine BBFC-18-Freigabe in Großbritannien. Die Szene, in der die ungemein bezaubernde Phoebe Cates in Judge Reinholds Masturbationsphantasie im roten Bikini aus dem Swimming Pool steigt und sich ihres Oberteils entledigt ist legendär und hat - neben der Tatsache, dass sie durchaus Erinnerungen an die eigene Jugend und die ersten Sichtungen des Films in den 80er Jahren weckt :D - neben vielen weiteren erinnerungswürdigen Sequenzen (beispielswiese die Pizzalieferung ins Klassenzimmer) absolutes Magic-Moment-Potential.
Unbedingt erwähnenswert ist auch die Besetzung des Streifens. Es ist schon beeindruckend, wie viele der damals noch relativ bzw. noch vollkommen unbekannten Darsteller eine - die einen mehr, die anderen weniger - große Karriere in Hollywood hingelegt haben. Sean Penn, Judge Reinhold, Jennifer Jason Leigh, Forest Whitaker, Anthony Edwards, Eric Stoltz - sie alle sind mit von der Partie und wer Nicolas Cage (in den Credits noch als Nicolas Coppola aufgeführt) entdeckt, kriegt nen Keks (ich habe ihn erst in der auf der DVD enthaltenen, sehr interessanten Doku ausmachen können). Zu diesen mittlerweile mehr als bekannten Namen gesellen sich dann noch Schauspieler wie Robert Romanus, Brian Packer, Scott Thomson und die bereits genannte Phoebe Cates, die ihre Parts allesamt mehr als überzeugend spielen, denen eine größere Karriere allerdings versagt geblieben ist. Und dann sind - last but not least - auch noch Ray Walston und Vincent Schiavelli in absolut denkwürdigen Auftritten als Lehrer am Start. Großartig!

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Teensploitation Judge Reinhold Amy Heckerling Sean Penn Jennifer Jason Leigh Phoebe Cates Forest Whitaker Anthony Edwards Nicolas Cage 1980er female nudity


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DEATH SENTENCE (Unrated Director's Cut)


DEATH SENTENCE (Unrated Director's Cut) DEATH SENTENCE (Unrated Director's Cut) (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: Death Sentence | USA 2007 | Regie: James Wan)


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Weil sein Sohn das Opfer eines Initiationsrituals einer Straßengang geworden ist und er die Hoffnung auf eine gerechte Bestrafung der Täter aufgegeben hat, entschließt sich der Familienvater Nick Hume (Kevin Bacon) dazu, die von ihm geforderte Gerechtigkeit auf eigene Faust herbeizuführen...

Ein Selbstjustiz-Thriller vom Saw-Regisseur. Ich war auf politisch unkorrekteste Action im guten alten Death Wish-Stil vorbereitet und war nicht schlecht überrascht als ich feststellen musste, dass Regisseur James Wan gerade das mit Death Sentence nicht abliefert. Der Film ist weitaus näher an Neil Jordans Die Fremde in dir oder - man möge mir den Vergleich verzeihen - an Cronenbergs A History of Violence als an Death Wish und Konsorten. Wan lässt zu keinem Zeitpunkt auch nur den Schatten eines Zweifels an der Tatsache aufkommen, dass die Taten von Nick Hume - absolut überzeugend gespielt von Kevin Bacon - falsch sind und einzig dazu führen, dass sich die Spirale aus Gewalt und Gegengewalt weiterdreht. So ist es auch schnell klar, dass es am Ende keine Sieger geben wird. Die "political correctness" wirkt zeitweise vielleicht ein kleines bisschen zu bemüht, diese Schwäche wird allerdings durch souverän inszenierte Action- und Suspense-Sequenzen locker wettgemacht. Schade fand ich am Film einzig den vielen zu kleinen Part von John Goodman. Der Mann ist einfach wie gemacht für größer angelegte Rollen und ist hier leider komplett verschenkt. Ansonsten gibt's an Death Sentence von meiner Seite aus aber nicht viel zu mäkeln.

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2000er John Goodman Kelly Preston James Wan Kevin Bacon Rache


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NEUES VOM WIXXER


NEUES VOM WIXXER NEUES VOM WIXXER (DVD: UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Neues vom Wixxer | Deutschland 2007 | Regie: Cyrill Boss/Philipp Stennert)


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Chefinspektor Even Longer (Oliver Kalkofe) und sein Kollege Very Long (Bastian Pastewka) machen erneut Jagd auf den mysteriösen Wixxer. Dieses Mal geht es um eine Todesliste, auf der sich auch Longs Name befindet...

Der erste Teil von Kalkofes Wallace-"Hommage" hat mich vor einigen Jahren nicht sonderlich begeistert und aus diesem Grund hab ich die Sichtung der Fortsetzung auch ziemlich lange vor mich hergeschoben. Neues vom Wixxer ist zwar schon ein ganzes Stück besser als der Vorgänger und schafft es auch, Ärgernisse wie Ottos 7 Zwerge locker hinter sich zu lassen, vom Mann, der über Jahre hinweg auf grandiose Art und Weise seinen Finger in die Wunde des deutschen TV-Irrsinns gelegt hat, erwarte ich dann aber doch noch ein bisschen mehr. Neues vom Wixxer hat stellenweise zwar durchaus Charme, verfällt aber leider viel zu oft in typisch deutsche Komödien-Klischees und ist dadurch weit weniger lustig als er eigentlich sein möchte. Schön war auf jeden Fall das Wiedersehen mit Joachim Fuchsberger, der auf herrlich selbstironische Art und Weise aufspielt und sich nicht dafür zu schade war, bei diesem Klamauk mitzuwirken.

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Cyrill Boss Philipp Stennert Joachim Fuchsberger Christiane Paul 2000er London Sequel


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THE PROWLER


THE PROWLER THE PROWLER (DVD: Blue Underground, USA)
(OT: The Prowler | USA 1981 | Regie: Joseph Zito)


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Der Abschlussball einer Highschool in einer kleinen Stadt in New Jersey war kurz nach dem 2. Weltkrieg Schauplatz eines grausamen Mordes. Der Täter wurde nie gefasst. 35 Jahre später sind Vicky (Pam MacDonald) und ihre Freundinnen voller Vorfreunde auf den ersten Abschlussball, der seit dem grausigen Ereignis von damals wieder veranstaltet wird. Doch dieser Ball zieht auch den Killer von damals wieder an...

The Prowler ist einer der vielen typischen Slasher aus den 80er Jahren, die im Gefolge von Carpenters Halloween wie Pilze aus dem Boden schossen. Regisseur Joseph Zito - für dessen herrlich-debilen Invasion U.S.A. ich mich gerne persönlich bei ihm bedanken würde - hat mit seinem Beitrag zur damaligen ersten Slasher-Welle aber durchaus ein kleines Highlight des Genres erschaffen. Der Film ist - auch wenn er natürlich sämtliche Slasher- bzw. Horrorfilm-Klischees bedient - überraschend spannend geraten und über fehlende Härte (sprich: schön blutige Effekte) kann man sich definitiv ebenfalls nicht beklagen. Hab den Streifen zum ersten Mal gesehen und war äußerst positiv überrascht von dem Film.

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1980er Joseph Zito Slasher female nudity


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DER MÖNCH MIT DER PEITSCHE


DER MÖNCH MIT DER PEITSCHE DER MÖNCH MIT DER PEITSCHE (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Der Mönch mit der Peitsche | Deutschland 1967 | Regie: Alfred Vohrer)


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Todesfälle in einem Mädcheninternat rufen Inspektor Higgins (Joachim Fuchsberger) von Scotland Yard auf den Plan...

Weiter geht es mit den farbigen Wallace-Verfilmungen. So gut die Farbära auch gestartet ist, nach dem schon eher durchschnittlichen Die blaue Hand konnte mich nun auch Vohrers nächster Beitrag nicht wirklich überzeugen. Und das obwohl Joachim Fuchsberger die Rolle des Übermittlers übernommen hat. So langsam aber sicher scheint der Reihe tatsächlich ein bisschen die Luft auszugehen. Schon wieder geht es um das ständig wiederkehrende Motiv der Erbschleicherei, sonderlich spannend und atmosphärisch ist der Streifen auch nicht gerade und - man möge es mir verzeihen - irgendwie vermisse ich Eddi Arent. Er hat zwar oft extrem genervt, gehörte aber einfach zum Wallace-Inventar dazu. Bin mal gespannt, wie sich die nächsten Filme qualitativ entwickeln. Momentan ist die Reihe beim Level "nett anzusehende Durchschnittsware" angelangt.

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Ewa Strömberg Uschi Glas Joachim Fuchsberger Alfred Vohrer 1960er London Remake Euro Crime


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FRANKENSTEINS FLUCH


FRANKENSTEINS FLUCH FRANKENSTEINS FLUCH (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Curse of Frankenstein | Großbritannien 1957 | Regie: Terence Fisher)


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Gemeinsam mit seinem Assistenten Paul (Robert Urquhart) versucht der fanatische Wissenschaftler Victor Frankenstein (Peter Cushing) aus Leichenteilen ein menschliches Wesen zu erschaffen...

Nachdem ich mir ja schon vor etwas längerer Zeit die komplette Dracula-Reihe von Hammer angesehen habe, möchte ich mich nun Hammers Frankenstein-Filmen widmen. Den Auftakt macht Frankensteins Fluch aus dem Jahr 1957, für den - wie auch ein Jahr später für den ersten Dracula-Film - Terence Fisher auf dem Regiestuhl Platz nahm. Und die Stärken, die auch die ersten Dracula-Filme auszeichneten, machen auch aus Frankensteins Fluch ein wahres Fest für den geneigten Genrefreund. Die wundervollen Kulissen, diese unnachahmliche Grusel-Stimmung und Atmosphäre sowie die überraschend gut gelungenen Effekte haben mich vollends überzeugen können. Dazu noch Peter Cushing in der Rolle des von seiner Idee regelrecht besessenen Arztes und Christopher Lee als Monster (auch mit einem für damalige Verhältnisse ziemlich creepy wirkenden Make-up ausgestattet). Toller Film, ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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Terence Fisher Christopher Lee Peter Cushing Hammer Film 1950er


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THE LAST HOUSE ON THE LEFT


THE LAST HOUSE ON THE LEFT :love: THE LAST HOUSE ON THE LEFT :love: (DVD: Metrodome, Großbritannien)
(OT: The Last House on the Left | USA 1972 | Regie: Wes Craven)


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Die beiden Freundinnen Mari (Sandra Peabody) und Phyllis (Lucy Grantham) wollten sich auf ihrem Weg zum einem Konzert eigentlich nur ein bisschen Dope besorgen. Doch dummerweise fragen sie genau die falschen Leute nach dem Stoff und landen so in den Händen des psychopathischen Krug Stillo (David Hess) und seiner Kumpanen...

Neben seinem kleinen Bruder I Spit on Your Grave von Meir Zarchi ist Cravens The Last House on the Left wohl der absolute Inbegriff des Terror- bzw. "Rape & Revenge"-Films (und nicht nur der 70er Jahre). Ohne nennenswertes Budget und mit noch weniger Erfahrung gedreht, ist Regisseur Wes Craven und Produzent Sean S. Cunningham mit The Last House on the Left ein absoluter Glücksgriff gelungen. Ein roher, ungeschliffener Diamant, ein fieser Bastard von einem Film, der es versteht, mich als Zuschauer auch heute - bald 40 Jahre nach Erscheinen - bei jeder Sichtung erneut zu schockieren. Das liegt vor allem an den extrem intensiven Darstellungen der Täter- und Opferrollen. David Hess in der Rolle des Psychopathen bleibt bis heute unübertroffen und auch Sandra Peabody spielt die Rolle der Mari Collingwood so absolut überzeugend, dass man fast der Meinung sein könnte, sie hätte am Set tatsächlich Todesängste ausgestanden. Die oft geäußerte Kritk an den Parts der beiden als eine Art Comic Relief installierten Polizisten kann ich übrigens auch nicht teilen. Zumindest im O-Ton wirken die beiden weit weniger klamaukig als in der deutschen Synchro und durch ihre offen zur Schau gestellte Unfähigkeit wird die Ausweglosigkeit der Situation der beiden Mädchen in meinen Augen sogar noch drastischer dargestellt. Alles in allem bleibt The Last House on the Left für mich auch nach dieser Sichtung ein absolutes Meisterwerk des Exploitation-Films im Allgemeinen und des Terror-Films im Besonderen.

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female nudity 1970er David Hess Wes Craven Rache Shocksploitation


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WE'RE GOING TO EAT YOU


WE'RE GOING TO EAT YOU WE'RE GOING TO EAT YOU (DVD: Media Blasters/Tokyo Shock, USA)
(OT: Di yu wu men | Hong Kong 1980 | Regie: Tsui Hark)


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Agent 999 (Norman Chu Siu-Keung) soll den flüchtigen Gangster Rolex (Melvin Wong) auf einer kleinen Insel vor dem chinesischen Festland dingfest machen. Doch als Agent 999 auf der Insel ankommt muss er feststellen, dass diese ausschießlich von Kannibalen bevölkert zu sein scheint und dass das Auffinden und die Verhaftung von Rolex mit dieser Erkenntnis zu seinem geringsten Problem geworden ist...

Mit We're Going to Eat You hat Regisseur Tsui Hark einen komplett durchgedrehten Genremix aus Kung-Fu-Film, Kannibalenstreifen und Komödie gedreht. Das ist wieder einer dieser Filme, die man tatsächlich gesehen haben muss, um glauben zu können, dass sie wirklich existieren. Die Kampfsequenzen sind erwartungsgemäß spektakulär inszeniert, die Comedy-Anteile reichen von netten Gags bis zu Klamaukszenen mit extremen Gaga-Faktor und die mit der Kannibalenthematik verbundenen Härten sind auch durchaus ansehbar gelungen. Über weite Strecken macht We're Going to Eat You tatsächlich richtig viel Spaß, je länger der Streifen allerdings dauert, desto ermüdender wird dieser abgedrehte Unsinn. Gerade im Finale machen sich erste Sättigungseffekte bemerkbar und irgendwie war ich am Ende auch ein klitzekleines bisschen froh als das alles vorbei war.

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Tsui Hark Corey Yuen 1980er


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SPRING BREAK


SPRING BREAK SPRING BREAK (DVD: Anchor Bay, USA)
(OT: Spring Break | USA 1983 | Regie: Sean S. Cunningham)


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Die beiden schüchternen College-Studenten Nelson (David Knell) und Adam (Perry Lang) verbringen zum ersten Mal ihre Semesterferien - wie Tausende anderer Studenten - in Fort Lauderdale, Florida. Da ihre kleine Pension versehentlich überbucht wurde, müssen sie sich ein Zimmer mit den beiden Machos O.T. (Steve Bassett) und Stu (Paul Land) teilen. Ein Umstand, der die beiden Nerds Abenteuer erleben lässt, von denen sie zuvor nicht mal zu träumen wagten...

Wüsste ich es nicht besser, ich würde mein ganzes Hab und Gut darauf verwetten, dass Spring Break auch aus der Schmiede von Crown International Pictures stammt. Doch für dieses kleine Teensploitation-Highlight zeichnete mit Columbia Pictures überraschenderweise sogar einer der Big Player verantwortlich. Der Erfolg des erst vor einiger Zeit von mir gesehenen Animal House machte Filme dieser Art vor allem in den 80er Jahren auch für die größerern Studios interessant. Spring Break von Freitag, der 13.-Regisseur Sean S. Cunningham zeichnet sich wie die meisten Streifen ähnlichen Kalibers erwartungsgemäß nicht durch eine ausgeklügelte Handlung aus, sondern weiß den geneigten Genrefreund vielmehr mit seinen immensen Schauwerten zu begeistern. Wet-T-Shirt-Contests, bescheuerte Gags en Masse, viel nackte Haut, Bikinis als Standardkleidung fast aller weiblichen Cast-Mitglieder und die wirklich umwerfende Corinne Wahl (in den Credits noch unter dem Namen Corinne Alphen aufgeführt) - der Hinguck-Faktor ist einfach enorm hoch und Langeweile mag während der gut 100 Minuten zu keiner Zeit aufkommen. Mögen die meisten - wahrscheinlich sogar völlig zurecht - solche Filme meinetwegen als pubertären Mist verteufeln, ich habe immer wieder meinen Spaß.

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Sean S. Cunningham Corinne Wahl 1980er female nudity Teensploitation


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EATEN ALIVE


EATEN ALIVE EATEN ALIVE (DVD: Dark Sky Films, USA)
(OT: Eaten Alive | USA 1977 | Regie: Tobe Hooper)


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Der irre Judd (Neville Brand) betreibt abgelegen in den Sümpfen ein heruntergekommenes Motel, in das sich nur noch selten Gäste verirren. Und diese wenigen Gäste müssen sich schon bald mit der Situation auseinandersetzen, dass sie aus dem Motel nicht mehr lebend entkommen dürften. Denn Judd hält sich ein äußerst gefräßiges Haustier...

Nach The Texas Chain Saw Massacre kehrte Regisseur Tobe Hooper mit seinem nächsten Film Eaten Alive erneut in die Gefilde des Backwood Horror zurück. Das Terrorpotential seines für mich unbestrittenen Meisterwerks ist hier allerdings nicht mehr wirklich vorhanden, es ist vielmehr einer gewissen (unfreiwilligen !?!) Komik gewichen. So wirklich bedrohlich wirkt der von Neville Brand gespielte Motelbesitzer nicht, dafür punktet der Streifen mit so einigen nett inszenierten Morden, seiner überzeugenden Exploitation-Besetzung (Mel Ferrer, Marilyn Burns, William Finley, Stuart Whitman, Roberta Collins, Robert Englund und Janus Blythe) und seiner wirklich gelungenen Farbgebung, in die manche Szenen förmlich eintauchen. Hat mich ziemlich gut unterhalten und wer schon immer mal wissen wollte, woher das in Kill Bill: Vol. 1 verwendete Zitat "My name is Buck, and I'm here to fuck" stammt, findet die Antwort bereits in den Anfangsminuten des Streifens heraus.

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female nudity 1970er Robert Englund Roberta Collins Tobe Hooper Tierhorror Hixploitation





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