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One Night Stands und wahre Liebe


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MEIN FILMJAHR 2014 - EIN RÜCKBLICK, TEIL 1


Das neue Jahr ist noch sehr jung und ich möchte mir kurz die Zeit nehmen, einen kurzen Blick zurück auf mein persönliches Filmjahr 2014 zu werfen. Verdammt viele Filme wurden angesehen, jede Menge tolle Erstsichtungen waren dabei und auch verdammt schöne Wiedersehen mit vielen alten Bekannten. Hier nun zunächst meine persönliche TOP 25 aus der Kategorie "Wiedersehen macht Freude". Ich beschränke mich ausschließlich auf Screenshots. Die Filme dürfte jeder hier erkennen.


PLATZ 25:

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PLATZ 3:
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PLATZ 2:
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KURZKOMMENTARE - DEZEMBER 2014


32 Filme gesehen. Reihenfolge der Kommentare entspricht der Reihenfolge der Sichtungen. *=keine Erstsichtung


HICKEY & BOGGS (USA 1972, Regie: Robert Culp)

Zwei abgehalfterte Privatdetektive (Regisseur und Hauptdarsteller Robert Culp sowie Bill Cosby) nehmen einen Routinefall an und finden sich sehr schnell im absoluten Schlamassel wieder. HICKEY & BOGGS ist kein Film, den man sich so nebenbei mal anschauen kann. Das von Walter Hill verfasste Drehbuch ist ausgesprochen komplex geraten und ohne die notwendige Aufmerksamkeit kann man hier schnell mal den Faden verlieren. Bleibt man am Ball, wird man mit einem exzellenten und extrem spannenden Neo-Noir belohnt, der diese typische Atmosphäre des Crime-Kinos der 70er Jahre versprüht und mit einem mehr als denkwürdigen Finale aufwartet. Und dann diese Szene im leeren Stadion ziemlich in der Mitte des Films. Ein Paradebeispiel dafür, wie man Spannungsmomente perfekt inszenieren kann.

Persönliche Bewertung: Sehr gut!


BLACK SAMSON (USA 1974, Regie: Charles Bail)

Kleiner Blaxploitation-Reißer aus den 70ern, in dem der Besitzer eines Nachtclubs - der titelgebende Samson und gleichzeitig so etwas wie der Heilsbringer seines Viertels - von fiesen Gangstern gepiesackt wird, denen sein Etablissement, welches im Verlauf der kurzweiligen 90 Minuten für so manche Schauwerte sorgt (in jeden echten Reißer aus den 70er gehört mindestens eine Stripclub-Szene), ein Dorn im Auge ist. Die Handlung verläuft so, wie sie in solchen Filmen immer verläuft. Gewalt erzeugt Gegengewalt und am Ende kommt es schließlich zum großen - und hier auch ausgesprochen spektakulären - Showdown. It’s nothing to write home about - Spaß hat mir BLACK SAMSON trotzdem gemacht.

Persönliche Bewertung: Nett!


THE AMAZING SPIDER-MAN 2 (USA 2014, Regie: Marc Webb)

Den Vorgänger fand ich richtig gut, diese Fortsetzung hier eher enttäuschend. Überzeugen konnte mich THE AMAZING SPIDER-MAN 2 eigentlich nur in technischer Hinsicht. Insbesondere die 3D-Sequenzen, in denen Spider-Man durch die Häuserschluchten schwingt, fand ich extrem faszinierend und beeindruckend umgesetzt. Ansonsten empfand ich den Film als viel zu lang, als viel zu selbstverliebt und die Hauptfigur als viel zu unsympathisch gezeichnet. Das war definitiv kein Held, mit dem man als Zuschauer mitfiebern konnte. Und auch die Gegner - sowohl der von Jamie Foxx gespielte Electro als auch der von Dane DeHaan gespielte Green Goblin - blieben eher blass, hatten nur wenig Bedrohungspotential. Ganz schlimm auch diese ironischen Selbstreferenzen. Wenn auf Spider-Mans Smartphone als Klingelton das Spider-Man-Theme ertönt empfinde ich das als fast genau so nervig wie den von Chuck Norris erzählten Chuck-Norris-Witz in THE EXPENDABLES 2.

Persönliche Bewertung: Naja!


THE UNBORN (USA 2009, Regie: David S. Goyer)

In THE UNBORN geben sich praktisch sämtliche Klischees, die man aus Filmen über dämonische Wesen, besessene Kinder, unheimliche Häuser, Exorzisten, usw. so kennt, die Klinke in die Hand. Regisseur und Drehbuchautor David S. Goyer wollte hier wohl wirklich alles reinpacken, was ihm beim Schreiben des Drehbuchs und beim Dreh des Films so in die Sinne gekommen ist und überlädt damit seinen Film maßlos. THE UNBORN hat zwar ein paar nette Schockeffekte, einen Haufen bekannte Gesichter (u.a. Gary Oldman in einer komplett verrückten Rolle als Rabbi) und streckenweise auch so etwas wie eine unheimliche Atmosphäre zu bieten, bewirkt mit seiner überladenen Handlung beim Zuschauer allerdings hauptsächlich eins: dass dieser sich ob des ganzen präsentierten Unsinns eher verwundert die Augen reibt anstatt sich zu gruseln. Zumindest war Hauptdarstellerin Odette Yustman ziemlich hot.

Persönliche Bewertung: Naja!


OBSESSION (USA 1976, Regie: Brian De Palma)

16 Jahre nach dem tragischen Tod seiner Frau Elizabeth (Geneviève Bujold) lernt der Geschäftsmann Michael Courtland (Cliff Robertson) genau in der Kirche, in der er damals auch seine Frau zum ersten Mal gesehen hatte, eine junge Frau kennen, die seiner verstorbenen Gattin wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich sieht...
Der Aufhänger des Plots scheint in gewisser Weise vertraut zu sein? Kein Wunder, Hitchcock-Fan De Palma hat mit OBSESSION seine eigene Variante von VERTIGO gedreht. Einen atmosphärisch dichten und von Kameramann Vilmos Zsigmond in betörend schöne Bilder getauchten Thriller in allerbester Hitchcock-Tradition. Auch wenn OBSESSION qualitativ vielleicht noch nicht wirklich mit den Filmen mithalten kann, die da noch von De Palma kommen sollten. Er ist vielleicht das dicke, fette Ausrufezeichen eines Filmemachers, der ganz kurz vor seinem großen Durchbruch stand. 3 Monate nach OBSESSION sollte ein Film mit dem Titel CARRIE in die Kinos kommen. Der Rest ist Geschichte.

Persönliche Bewertung: Sehr gut!


A CLOCKWORK ORANGE (Großbritannien/USA 1971, Regie: Stanley Kubrick)*

Ich hatte Kubricks A CLOCKWORK ORANGE jetzt wahrscheinlich gut 20 Jahre nicht mehr gesehen. Wenn man alten Favoriten nach so langer Zeit zum ersten Mal wieder begegnet, ist man ja immer gespannt, wie die Begegnung verlaufen wird, wie gut oder schlecht dieser eine Film gealtert sein mag. Nun, A CLOCKWORK ORANGE hat mich regelrecht weggeblasen. Das ist ein Film, der auch heute, 43 Jahre nach seinem Erscheinen, aber auch wirklich rein gar nichts von seinem verstörenden Potential verloren hat. A CLOCKWORK ORANGE ist ein zutiefst beunruhigender Film, eine tatsächlich sprachlos machende Gewaltstudie ein Meilenstein des kontroversen Kinos.

Persönliche Bewertung: Meisterwerk!


GHOST BUSTERS (USA 1984, Regie: Ivan Reitman)*

Bill Murray, Dan Aykroyd und Harold Ramis als Dr. Venkman, Dr. Stantz und Dr. Spengler auf Gespensterjagd. Es gibt Filme, zu denen wurde schon alles gesagt und geschrieben. Das ist einer davon. Einer der großartigsten Filme seiner Zeit, ein absoluter Klassiker. Gibt es tatsächlich Menschen, die diesen Film hier gesehen haben und ihn nicht toll finden? Ich kann und will es nicht glauben.

Persönliche Bewertung: Lieblingsfilm!


THE PLAYER (USA 1992, Regie: Robert Altman)*

Komödie, Krimi, Mystery, Romanze, Thriller, Drama, bitterböse Satire, Selbstreflexion - das alles und irgendwie noch viel mehr ist THE PLAYER, der vielleicht großartigste Blick, den sich Hollywood seit Wilders grandiosem SUNSET BLVD. auf sich selbst gestattet hat. Allein diese ersten acht Minuten, in denen Altman den Studioalltag zeigt, von einer Figur zur nächsten springt und dabei ohne einzigen Schnitt auskommt, sind pure Magie. Allein diese ersten acht Minuten reichen vollkommen aus, um sich in THE PLAYER hoffnungslos zu verlieben. Ich habe Altmans Geniestreich gut 20 Jahre nicht mehr gesehen. Bis zur nächsten Sichtung werden definitiv keine weiteren 20 Jahre mehr vergehen. Überirdisch großes Kino.

Persönliche Wertung: Lieblingsfilm!


GHOSTBUSTERS II (USA 1989, Regie: Ivan Reitman)*

Fünf Jahre nach seinem großen Erfolg versammelte Regisseur Ivan Reitman praktisch alle wichtigen Cast-Mitglieder des Vorgängers erneut vor der Kamera und präsentierte mit GHOSTBUSTERS II eine ausgesprochen gelungene Fortsetzung der Geschichte rund um die ebenso liebenswerten wie chaotischen Geisterjäger. Die extrem hohe Qualität von GHOST BUSTERS erreicht Reitman allerdings nicht, dafür fehlt es GHOSTBUSTERS II zu sehr an neuen Ideen und auch die Gagdichte ist nicht so hoch wie beim Vorgänger. Ich persönlich habe mich auch schon immer an der Sequenz mit der Freiheitsstatue im Finale gestört. Fand das damals im Kino schon doof und finde es auch heute noch doof. Toll ist GHOSTBUSTERS II auch trotz dieser kleinen Schwächen. Vor allem wegen vieler Kleinigkeiten. Schön bspw. die Sache mit den fehlenden Anfangs-Credits. Der Film öffnet mit der Texttafel “5 Years Later“, der Filmtitel wird kurz darauf durch das bekannte Logo mit zwei hochgestreckten Fingern visualisiert. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass dieser Film hier einer der ersten Filme gewesen sein dürfte, die auf die Anfangs-Credits komplett verzichtet haben. Ausgesprochen nett auch die diversen (Selbst-)referenzen an das Horrorgenre, die mal offensichtlicher und mal versteckter ausfallen. Der pinkfarbene Schleim erinnert bspw. frappierend an die glibberige Masse aus THE BLOB und in einer kurzen Sequenz, in der Menschen panisch aus einem Kino laufen, sieht man auf dem Kino-Marquee, dass dort CANNIBAL GIRLS gezeigt wurde, eine kanadische Produktion aus dem Jahr 1973 und gleichzeitig die erste richtig bedeutende Regiearbeit von Ivan Reitman.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


22 JUMP STREET (USA 2014, Regie: Phil Lord/Christopher Miller)

Von der High School ab ins College. Die beiden chaotischen Ermittler Jenko (Channing Tatum) und Schmidt (Jonah Hill) sollen nun undercover in einem College ermitteln und erneut einer Bande von Drogendealern das Handwerk legen. Der Fall an sich rückt jedoch schnell in den Hintergrund, in erster Linie haben die beiden Ermittler mit ihren neuen Rollen und der gegenseitigen Erwartungshaltung an ihre Freundschaft zu kämpfen.
Ging es im Vorgänger noch etwas subtiler zu Werke, hauen Lord und Miller hier deutlich kräftiger auf den Putz. Der oftmals hintergründige Humor, der 21 JUMP STREET noch ausgezeichnet hatte, muss dabei fast zwangsläufig auf der Strecke bleiben. Das ist etwas schade, da dieser Fortsetzung somit auch die Liebenswürdigkeit des Vorgängers etwas abhaben kommt. Ausgeglichen wird das durch zwei grandios aufgelegte Hauptdarsteller, eine immens hohe Gagdichte und die eine oder andere rasante Actionsequenz.
Und diese Szene, in der Jenko mitbekommt, dass Schmidt mit der Tochter (Amber Stevens) ihres Vorgesetzten (Ice Cube) in der Kiste gelandet ist, und sich darüber vor den Augen des wütenden Vaters ausgiebig lustig macht, gehört definitiv zu einem der witzigsten Momente der jüngeren Kinovergangenheit.

Persönliche Wertung: Gut!


ELECTRIC BOOGALOO: THE WILD, UNTOLD STORY OF CANNON FILMS! (Australien/Großbritannien/Israel/USA 2014, Regie: Mark Hartley)

Nach NOT QUITE HOLLYWOOD: THE WILD, UNTOLD STORY OF OZPLOITATION! und MACHETE MAIDENS UNLEASHED! ist ELECTRIC BOOGALOO: THE WILD, UNTOLD STORY OF CANNON FILMS! bereits die dritte Dokumentation, in der sich Regisseur Mark Hartley liebevoll um den Genrefilm kümmert. Wie schon in den beiden Vorgängern nutzt Hartley erneut viele Filmausschnitte, Archivaufnahmen und natürlich insbesondere interessante Gesprächspartner (diverse Schauspieler, Regisseure und weitere Crewmitglieder wie bspw. Sam Firstenberg, Boaz Davidson, Mark Goldblatt, Sybil Danning, Molly Ringwald, Dolph Lundgren, Bo Derek, Michael Dudikoff, u.v.a.m.), die die Hochzeit der umtriebigen Cannon Film Group miterlebt haben und bereitwillig aus dem Nähkästchen plaudern, um dem interessierten Zuschauer auf kurzweilige Art und Weise die Geschichte der Produktionsschmiede der beiden Cousins Menahem Golan (der im August dieses Jahres verstarb) und Yoram Globus näher zu bringen.
Das gelingt Hartley - wie in den beiden vorgenannten Dokus auch - mal wieder exzellent und der Einblick, den Hartley und seine Gesprächspartner in die Geschichte der Cannon geben, ist wirklich hochinteressant und dürfte jeden Fan des unterschlagenen Films nachhaltig begeistern. Ein Wehrmutstropfen bleibt jedoch, an dem Hartley allerdings keine Schuld trägt. Die beiden Hauptpersonen - Golan und Globus - waren leider nicht dazu bereit, bei dieser Doku mitzuwirken und so fehlt ELECTRIC BOOGALOO der Gegenpol zu den Aussagen der diversen Interviewteilnehmer. Denn besonders gut kommen Golan und Globus bei den wenigsten ihrer damaligen Weggefährten weg. Viele finden gar ausgesprochen harsche Worte in Bezug auf das - ganz offensichtlich - von einer Mischung aus Enthusiasmus, Größenwahn und Naivität geleitete Geschäftsgebaren der beiden Produzenten. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Golan und Globus haben, als sie von Hartleys Projekt erfahren haben, wohl schon geahnt, dass sie nicht unbedingt mit Samthandschuhen angefasst werden würden und kurzerhand mit THE GO-GO BOYS: THE INSIDE STORY OF CANNON FILMS ihre eigene Dokumentation in Auftrag gegeben, welche die Geschichte der Cannon Film Group sicher in einem wohlwollenderem Licht erscheinen lässt. Werde ich mir sicher auch noch ansehen, wenn sie mal auf DVD erhältlich sein sollte.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


REPO MEN (Kanada/USA 2010, Regie: Miguel Sapochnik)

Ausgesprochen düstere Vision einer Gesellschaft, deren Gesundheitssystem komplett kollabiert ist. In REPO MEN gibt es medizinische Hilfe nur noch gegen Bargeld oder auf Pump. Wer seine Raten schuldig bleibt, muss die medizinischen Leistungen zurückgeben und bekommt Besuch von einem der titelgebenden Repo Men, die ihm ohne Rücksicht auf Verluste das zuvor eingesetzte Organ wieder entfernen.
Regisseur Miguel Sapochnik vereint Elemente verschiedener Sci-Fi-Klassiker - von BLADE RUNNER bis zu THE MATRIX - und kreiert daraus eine - insbesondere in der zweiten Hälfte - spannende, rasante und teils ultrabrutale Dystopie (vor gut 20 Jahren wäre dieser Film hier nie im Leben mit einer 16er-Freigabe durch die FSK gekommen). Es dauert zwar gut 50 Minuten, bis REPO MEN so richtig in Fahrt kommt (die erste Hälfte des Films hätte man vielleicht etwas straffen können), danach entwickelt sich Sapochniks Film aber zu einem echten Nailbiter. Und das Ende ist der absolute Hammer. I didn’t see this one coming…

Persönliche Wertung: Gut!


DIE SIEGER (Deutschland 1994, Regie: Dominik Graf)*

Ganz großes Kino aus Deutschland. Dominik Graf bietet in seiner Mischung aus Polizeidrama und Actionthriller 130 Minuten nervenzerreißende Hochspannung, erzählt eine tolle Geschichte und vereint einen großartigen Cast vor der Kamera. DIE SIEGER zeigt auf beeindruckende Art und Weise, was so alles im deutschen Kino möglich wäre, wenn man doch nur wollte. Die Frage ist tatsächlich, wer, wann und warum es deutschen Filmemachern untersagt hat, mehr Filme von diesem Kaliber auf die Leinwand zu bringen.

Persönliche Wertung: Herausragend!


THREE THE HARD WAY (USA 1974, Regie: Gordon Parks Jr.)

In THREE THE HARD WAY bekommt ein größenwahnsinniger Irrer, der den Genozid an der schwarzen Bevölkerung in den USA plant, in Form von Jim Brown, Fred Williamson und Jim Kelly eine Lektion in Sachen “Black Power“. THREE THE HARD WAY ist ein herrlich obskurer Kracher, der zur Blütezeit des Blaxploitation-Kinos in den 70er Jahren entstanden ist. Regisseur Gordon Parks Jr. präsentiert nicht nur eine wahrhaft bizarre Story, sondern begeistert den Genrefreund auch noch mit all diesen unbändigen Schauwerten und kleinen Unzulänglichkeiten, für die man solche Filme so sehr in sein Herz schließt. Es gibt Autoverfolgungsjagden, Schießereien, Martial-Arts-Geprügel, einen nicht zu verachtenden Anteil an Sleaze, nackte Haut, wunderbar unzulängliche Day-for-Night-Shots, die dazu führen, dass eine längere Sequenz abwechselnd bei Tag und in der Nacht spielt, interessante Kostümentscheidungen, wie diese leuchtendroten Barette, welche ein Großteil der Soldaten aus der Armee des Fieslings auf dem Kopf tragen müssen und die aus ihnen so leichtes Kanonenfutter machen. Es gibt Jim Brown und Fred Williamson, die vor Coolness fast zu platzen drohen. Und es gibt mal wieder Jim Kelly, der seinen durchtrainierten Oberkörper in verdammt vielen Szenen textilfrei durchs Bild wuchten darf und außerdem wieder mal mit herrlich stümperhaften - gerne auch in Slow Motion gezeigten - Kampfszenen “überzeugen“ kann. Und dann ist da noch dieser herrlich groovige Score von Komponist Richard Tufo, der verdammt viel zum Flow des Films beiträgt und einen großen Anteil daran hat, dass THREE THE HARD WAY einfach nur richtig viel Spaß bereitet.

Persönliche Wertung: Unterhaltsam!


JINGLE ALL THE WAY (USA 1996, Regie: Brian Levant)

Der vielbeschäftigte Howard Langston (Arnold Schwarzenegger) hat seinen kleinen Sohn Jamie schon viel zu oft enttäuscht. Als der sich zu Weihnachten eine Turbo-Man-Actionfigur wünscht, schwört sich Howard, Jamie nicht noch ein weiteres Mal zu enttäuschen. Doch der scheinbar routinemäßige Einkauf des Spielzeugs entwickelt sich sehr schnell zu einer hochkomplizierten Angelegenheit.
Mindestens ein Weihnachtsfilm im Dezember muss es dann doch sein. Zur Abwechslung auch mal einer, den ich noch nicht schon unzählige Male gesehen habe. Arnold Schwarzenegger auf der Jagd nach dem Spielzeug zuzusehen und zu beobachten, wie er von einem Schlamassel in den nächsten stolpert, ist zwar durchaus nett, an die Qualität manch anderer Weihnachtskomödien wie CHRISTMAS VACATION, SCROOGED oder HOME ALONE kommt JINGLE ALL THE WAY aber dann doch nicht heran. Brian Levants Film kommt dann streckenweise doch etwas zu albern, zu cartoonhaft, zu kitschig und teilweise auch zu unbeholfen um die Ecke. Ein paar verdammt witzige Sequenzen sind dann aber doch vorhanden und bei einem Weihnachtsfilm ist man ja sowieso eher dazu bereit, über gewisse Unzulänglichkeiten hinwegzusehen.

Persönliche Wertung: Nett!


FROZEN (USA 2013, Regie: Chris Buck/Jennifer Lee)

Noch ein Film, der ganz gut in die Weihnachtszeit gepasst hat. Und ganz ehrlich - in einem anderen Monat hätte ich FROZEN kaum durchgehalten. Die Disney-Variante des Märchens “Die Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen ist halt mal wieder typischer Disney-Kitsch und präsentiert zuverlässig all die Markenzeichen, die man von einem solchen Film erwarten kann bzw. befürchten muss. Eine kitschige Love Story, knuffige Sidekicks (hier in Form eines Schneemanns und eines Rentiers), mutige Helden, mindestens ein gefährliches Monster und verdammt viel Gesangseinlagen. Im Dezember kann man sich so was schon mal ansehen.
Ach ja, die 3D-Effekte waren für einen Animationsfilm geradezu erbärmlich schlecht.

Persönliche Wertung: Nett!


THE INTERNATIONAL (Deutschland/Großbritannien/USA 2009, Regie: Tom Tykwer)

Politthriller zur Bankenkrise. In THE INTERNATIONAL geht es um die Verwicklungen einer Großbank in den internationalen Waffenhandel und den verzweifelten Kampf des Ermittlers Louis Salinger (Clive Owen), diesen Machenschaften ein Ende zu setzen. Dass dieser Kampf ein Kampf gegen Windmühlen ist, dürfte jedem Zuschauer von vornherein klar sein. Das System ist wie eine Hydra, schlägt man einen Kopf ab, wachsen zwei neue Köpfe nach. So ist THE INTERNATIONAL in erster Linie ein ernüchternder Einblick in das große Spielfeld der Korruption und Tom Tykwer hätte gut daran getan, wenn er seinen Film auch als genau das gesehen hätte. Das Problem an THE INTERNATIONAL ist, dass Tykwer die Geschichte zu sehr als herkömmlichen Thriller aufbaut. THE INTERNATIONAL arbeitet irgendwie auf ein großes Finale hin, fast so, als gäbe es wirklich eine Lösung, als könnten die Machenschaften der Großbank tatsächlich gestoppt werden. All der vorzügliche Spannungsaufbau verpufft am Ende wie heiße Luft bzw. hat sich schon vorher in dieser wirklich phantastischen Shoot-Out-Sequenz im Guggenheim-Museum entladen, die sowohl den dramaturgischen als auch den spannungstechnischen Höhepunkt des Films darstellt. Bis zu dieser Sequenz hat mir persönlich THE INTERNATIONAL ausgezeichnet gefallen, doch dummerweise war nach dieser Sequenz noch über 1/3 der Laufzeit übrig und THE INTERNATIONAL verflachte von Minute zu Minute mehr und mündete schließlich in einem unspektakulären Finale, für das ich schon gut 20 Minuten vorher jegliches Interesse verloren hatte.

Persönliche Wertung: Gut (wegen der tollen 2/3 des Films bis zur Guggenheim-Sequenz und trotz des schwachen Rests nach dieser)!


DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN WITWE (Deutschland/Spanien 1963, Regie: Franz Josef Gottlieb)

Nach DER TEPPICH DES GRAUENS und DIE WEISSE SPINNE ist das hier die dritte Verfilmung eines Kriminalromans von Louis Weinert-Wilton und wie bereits Harald Reinl in den beiden Filmen zuvor versucht auch Franz Josef Gottlieb das von den Wallace-Filmen so reichlich bestellte Feld abzuernten. Wie schon Reinl kann auch Gottlieb auf erprobte Wallace-Darsteller zurückgreifen - u.a. wirken Klaus Kinski, Eddi Arent, sowie abermals Werner Peters und Karin Dor mit - und dieses Potential weiß Gottlieb erstklassig zu nutzen. Kinski darf immer wieder mysteriös in der Ecke stehen, bevor seine wahre Identität irgendwann gelüftet wird, Arent gibt den moderaten Pausenclown, Karin Dor das sexy Love Interest und Werner Peters einmal mehr das unsympathische Weichei mit Dreck am Stecken. Gut, auch Reinl konnte in den beiden Vorgängern von diversen Wallace-Stars - allen voran Joachim Fuchsberger in der jeweiligen Hauptrolle - profitieren, aber Gottlieb nutzt dieses Potential einfach besser, verlässt sich nicht so sehr auf seine Geschichte, sondern mehr auf seine Darsteller und macht damit alles richtig. Waren die zwei Vorgängerfilme eher etwas gemächlich inszeniert und mit unzähligen Wendungen ausgestattet, um den Zuschauer hinters Licht zu führen, geht Gottlieb die Angelegenheit deutlich geradliniger und zielstrebiger an. DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN WITWE ist ein Schauspielerfilm, die Handlung ist Nebensache, oder besser ausgedrückt, es ist ein O.W.-Fischer-Film. Für den war es damals der erste und meines Wissens auch einzige Ausflug in das Genre des Kriminalfilms und dieser Ausflug scheint ihm verdammt viel Spaß gemacht zu haben. Wie Fischer hier ständig rauchend, saufend und lallend durch den Film walzt ist ein Traum - ich bin mir nicht sicher, ob er beim Dreh nicht tatsächlich größtenteils stockbesoffen gewesen ist - und macht DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN WITWE so unterhaltsam und sehenswert. Fischer reißt den Film regelrecht an sich, knallt einen Oneliner nach dem anderen raus und bringt eine Präsenz auf die Leinwand, die wahrlich beeindruckend ist. Keine Ahnung, wie dieser Film mit einem anderen Schauspieler in der Hauptrolle wohl ausgefallen wäre. Man kann und mag es sich nicht vorstellen.

Persönliche Wertung: Unterhaltsam!


DER HAUSTYRANN (Deutschland 1959, Regie: Hans Deppe)

Paraderolle für den begnadeten Komiker Heinz Erhardt, der hier als gleichzeitig liebens- und hassenswertes Ekel voll in seinem Element ist. Als Zuschauer möchte man den von ihm gespielten Paul Perlacher am liebsten auf den Mond schießen und dabei ganz lieb knuddeln. Der Humor in Deppes Film ist eher ruhiger Natur, von den ganzen Albernheiten und den vielen Kalauern, die insbesondere die Filme mit Heinz Erhardt ab Mitte der 60er Jahre bevölkerten, ist in DER HAUSTYRANN noch nicht viel zu sehen. Deppe verlässt sich voll und ganz auf Erhardts geniale Art und Weise mit dem Stilmittel der Sprache umzugehen. Als Zuschauer schmunzelt man oft leise mit, lacht im nächsten Moment wieder, usw., usf.; Highlights des Films: die Szene mit Beppo Brem als Polizisten und die Sequenz im Gerichtssaal - einfach nur zum Schreien komisch.

Persönliche Wertung: Unterhaltsam!


DIE SUPERNASEN (Deutschland 1983, Regie: Dieter Pröttel)*

Extremer Nostalgie-Flash. Pröttels DIE SUPERNASEN habe ich in den 80ern rauf unter runter geschaut. Nun schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr und es ist irgendwie erschreckend, wie sehr das menschliche Gehirn nutzlose Informationen abspeichern kann. Ich wäre durchaus in der Lage gewesen, einen Großteil der Dialoge auch heute noch mitzusprechen. DIE SUPERNASEN ist ein absolutes Relikt seiner Zeit, eines dieser typischen Klamaukprodukte der altehrwürdigen Lisa-Film, in denen kein Gag zu flach und kein Witz zu billig sein konnte. Gottschalk und Krüger haben sichtlich Spaß daran, sich durch diesen ganzen Nonsens zu kalauern und das damalige Publikum hatte ebenfalls einen riesigen Spaß, den beiden Chaoten dabei zuzusehen. DIE SUPERNASEN war damals richtig erfolgreich - heute könnte ein Film wie dieser hier wohl gar nicht mehr gedreht werden - und zog noch zwei Fortsetzungen nach sich. Die muss ich mir jetzt natürlich auch mal wieder ansehen.

Persönliche Wertung: Unterhaltsam!


EDGE OF TOMORROW (Australien/USA 2014; Regie: Doug Liman)

Nach den beiden letzten Gurken (JACK REACHER und OBLIVION) mit Tom Cruise endlich mal wieder ein guter Film mit dem streitbaren Star. EDGE OF TOMORROW gehört zum relativ überschaubaren Kreis von Filmen, die sich mit dem Phänomen der Zeitschleifen beschäftigen - der bekannteste und auch herausragendste Vertreter dieses Subgenres dürfte wohl GROUNDHOG DAY sein - und die oberste Maxime, die diese Art von Film meines Erachtens einfach haben muss, lautet wie folgt: „Gestalte die immer und immer wiederkehrenden Ereignisse so abwechslungsreich, dass beim Zuschauer keine Ermüdungserscheinungen auftauchen.“
Regisseur Doug Liman meistert diese Bürde ganz vorzüglich, Langeweile stellt sich nie ein, EDGE OF TOMORROW ist vielmehr richtig packend geraten. Liman hält die Spannung beständig hoch, Cruise und Blunt sind beide richtig gut in ihren Rollen und harmonieren ganz vorzüglich miteinander und die präsentierten Kampfszenen sind wahrlich spektakulär und trotz schneller Schnitte so gestaltet, dass man als Zuschauer nicht die Übersicht verliert. Eine runde Sache, nur die nachträgliche 3D-Konvertierung hätten sie sich mal wieder sparen können. Es waren keine nennenswerten Effekte ausfindig zu machen.

Persönliche Wertung: Gut!


JOHNNY GUNMAN (USA 1957, Regie: Art Ford)

Mischung aus Gangsterfilm und Film Noir aus den 50er Jahren. Fords JOHNNY GUNMAN dreht sich um zwei Gangster, die sich in einer alles entscheidenden Nacht in New York darüber “einigen“ müssen, wie das Gebiet eines erst kürzlich inhaftierten Gangsterbosses künftig aufgeteilt werden soll. JOHNNY GUNMAN ist ein ganz offensichtlich ohne jegliches Budget entstandener Timewaster, der relativ schmuck- und ereignislos an einen vorüberzieht. Viel Theatralik in der Darstellung, viel Gerede ohne großartige Aussagen, viel Tristesse - JOHNNY GUNMAN ist sicher kein Film, den man großartig weiterempfehlen könnte, aber irgendwie macht ihn das auch verdammt sympathisch. Man kann knapp 70 Minuten seiner Lebenszeit auch sinnloser verbringen.
In der großen IMDb, in der ca. 57 Millionen registrierte Nutzer Filme bewerten können, kommt JOHNNY GUNMAN zum heutigen Tag noch nicht mal auf 10 Votes. Fords Film ist fast vergessen, praktisch nicht mehr existent. Es tut gut, zu wissen, dass es Labels wie Vinegar Syndrome gibt, die auch solche Filme auf DVD veröffentlichen und so für die Nachwelt erhalten. Filme wie JOHNNY GUNMAN würden sonst gänzlich aussterben. Es wäre ein Jammer.

Persönliche Wertung: Ok!


ZWEI NASEN TANKEN SUPER (Deutschland 1984, Regie: Dieter Pröttel)*

Nach dem großen Erfolg von DIE SUPERNASEN musste damals natürlich eine Fortsetzung nachkommen. Das Kind hört auf den Namen ZWEI NASEN TANKEN SUPER, Gottschalk und Krüger fahren auf 2 Trikes durch die Pampa und werden von trotteligen Gangstern - einer davon mit einem silbernen (!) Ohr - gejagt, die es auf zwei Edelsteine abgesehen haben, die sich an den Trikes befinden.
ZWEI NASEN TANKEN SUPER ist leider nicht so gut gealtert wie der Vorgänger und kann auch vom vorhandenen Nostalgie-Bonus nicht großartig gerettet werden. Das Teil ist ziemlich langweilig geraten, die Gags zünden einfach nicht und am Ende des Tages macht sich dann doch eher Ernüchterung breit.

Persönliche Wertung: Naja!


FEUER, EIS & DOSENBIER (Deutschland 2002, Regie: Mathias Dinter)*

Gaga-Humor der besonders hohlen Sorte. Axel Stein und Rick Kavanian albern sich durch einen Film, der so absurd bescheuert ist, dass man es wirklich gesehen haben muss, um es glauben zu können. Hier sind wirklich allen Beteiligten komplett die Pferde durchgegangen. FEUER, EIS & DOSENBIER ist eine Katastrophe, ein Film, dem man nur mit ungläubigem Kopfschütteln begegnen kann. Aber wenigstens spielt Herbert Fux, eines der ganz großen Gesichter des deutschsprachigen Exploitationfilms der 70er Jahre, mit.

Persönliche Wertung: Naja!


DIE SUPERBULLEN (Deutschland 2011, Regie: Gernot Roll)

Mit den beiden Vorgängerfilmen - VOLL NORMAAAL aus dem Jahr 1994 und BALLERMANN 6 aus dem Jahr 1997 - haben Tom Gerhardt und Hilmi Sözer die deutsche Messlatte in Sachen Gross-Out-Humor exorbitant hoch und in Sachen Niveau exorbitant niedrig gelegt. Beide Filme stellten einen Frontalangriff auf jede Form des guten Geschmacks dar, waren dabei aber auch einfach nur unfassbar komisch und zählen für mich zu den absoluten Highlights, die das deutsche Brachialkino zu bieten hat. 14 Jahre später kam mit DIE SUPERBULLEN der dritte Teil in die Kinos, die langen Jahre, die zwischen dem letzten und diesem Film hier liegen, merkt man ihm allerdings nicht wirklich an. Gerhardt und Sözer sind erneut in Hochform, knallen einen bescheuerten Gag nach dem anderen raus, spannen dabei immer wieder den Bogen zu den beiden Vorgängerfilmen und schaffen es sogar, die Grenzen des guten Geschmacks, die mit den beiden Erstlingswerken schon längst gesprengt waren und nur noch in Einzelteilen auf der Erde lagen, endgültig zu pulverisieren. Stichwort: Darmverschluss; jeder, der diesen Film gesehen hat, dürfte wissen, was ich meine.

Persönliche Wertung: Unterhaltsam!


FOXY BROWN (USA 1974, Regie: Jack Hill)*

Nach THE BIG DOLL HOUSE, THE BIG BIRD CAGE und COFFY war FOXY BROWN bereits der vierte Film in Serie, den Regisseur Jack Hill gemeinsam mit Hauptdarstellerin Pam Grier gedreht hat und erneut ist aus dieser Zusammenarbeit ein echtes Highlight des Exploitationfilms im Allgemeinen und des Blaxploitationfilms im Speziellen entstanden. FOXY BROWN ist vielleicht nicht ganz so “over the top“ wie die drei Filme zuvor, Hill lässt es hier erst mal etwas ruhiger angehen und lässt sich über die Hälfte der Laufzeit des Films Zeit damit, seine Charaktere vorzustellen und seinen Plot zu entwickeln. Nachdem dies allerdings geschehen ist, dreht Hill erneut gehörig auf. FOXY BROWN entwickelt sich immer mehr zu einer echten Sleaze-Granate vor dem Herrn und begeistert mit einem spektakulären und derben Finale in der Schlussviertelstunde. Ach, diese 70er, dieses Jahrzehnt, in dem im Kino wirklich fast alles möglich war.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


RAW FORCE (Philippinen/USA 1982, Regie: Edward D. Murphy)

What the Fuck!?! What the Fuck?!? What the Fuck!?!
Der Plot von RAW FORCE geht in etwa so: Die Mitglieder einer amerikanischen Karateschule reisen nach “Warriors Island“, einer mysteriösen Insel, auf der in Ungnade gefallene Martial-Arts-Spezialisten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Auf dieser Reise kommen sie einer Bande von Mädchenhändlern - deren Anführer aussieht wie Hitlers Bruder - in die Quere, welche an die auf der Insel lebenden Mönche entführte Prostituierte gegen grüne Jadesteine eintauschen. Die Mönche nutzen die Mädchen allerdings nicht, um ihre sexuellen Triebe zu befriedigen, sondern vielmehr, um diese zu verspeisen. Denn ihr Kannibalendasein gibt ihnen die Kraft, um die auf der Insel begrabenen Kampfkünstler wieder zum Leben zu erwecken und so eine Armee von Martial-Arts-Zombies zu generieren… Hört sich komplett verrückt an? Glaubt mir, RAW FORCE ist noch viel verrückter und sprengt die Grenzen alles Vorstellbaren. Ich habe in meinem Leben schon unzählige verrückte und durchgeknallte Filme gesehen, ich bin mir aber wirklich nicht sicher, ob ich schon jemals einen Film wie RAW FORCE gesehen habe. Was Regisseur Edward D. Murphy hier an Schauwerten rausknallt, ist einfach unbeschreiblich. Hier gibt es wirklich alles, was das Herz eines jeden Fans von Exploitationfilmen beachtlich höher schlagen lassen dürfte. Schießerein, Splatter und Gore, Vic Diaz als verrückten Mönch, Martial-Arts-Prügeleien, Sleaze der schmierigsten Sorte, eine unfassbare Menge an “gratuitous nudity“, usw., usf.
Vor dem Abspann kündigt eine “To Be Continued…“-Einblendung eine mögliche Fortsetzung an. Die hat es leider nie gegeben. Ein Jammer!
Für die gut 90 Minuten, die RAW FORCE dauert, ist er nicht viel weniger als der beste Film der Welt! Wer das Gegenteil behauptet, soll mir mal einen anderen Film nennen, in dem eine sexy Blondine - und Jillian Kesner ist wirklich verdammt sexy - gegen zwei Ninja-Zombies kämpft!

Persönliche Wertung: Großartig!


SAVAGE SISTERS (Philippinen/USA 1974, Regie: Eddie Romero)

Noch einer dieser Philippinen-Exploiter. In SAVAGE SISTERS geraten drei Frauen auf der Suche nach der stattlichen Summe von 1 Mio. US-Dollar auf einer kleinen tropischen Insel zwischen die Fronten von Militär, Revolutionären und Banditen. Noch ein Kracher, der allerdings leider das Pech hatte, dass ich ihn mir direkt im Anschluss an RAW FORCE angesehen habe. Mit dem konnte er einfach nicht mithalten. Versucht man die Vergleiche auszublenden, stellt man fest, dass auch Regisseur Eddie Romero ein (kleines) Genre-Highlight abgeliefert hat. In SAVAGE SISTERS ist ständig was geboten und so etwas wie Langeweile mag wirklich zu keiner Sekunde aufkommen. Zudem hat Romero seine über weite Strecken in durchaus kruden Bildern erzählte Geschichte mit allerlei (rabenschwarzen) Humor angereichert, was zu ein paar herrlich verrückten und obskuren Sequenzen führt. Und mit Gloria Hendry, Cheri Caffaro, Sid Haig, Eddie Garcia und natürlich wieder Vic Diaz ist SAVAGE SISTERS auch noch ganz vorzüglich besetzt. Fans solcher Filme sollten einen Blick riskieren.

Persönliche Wertung: Gut!


FRIDAY (USA 1995, Regie: F. Gary Gray)

Es ist Freitag, Craig (Ice Cube) hat gerade seinen Job verloren und hängt mit seinem besten Kumpel Smokey (Chris Tucker), der dringend 200 Dollar zusammenkriegen muss, um Schulden bei seinem Dealer zu bezahlen, vor der heimischen Haustür ab. Und Regisseur F. Gary Gray lässt uns als Zuschauer in seinem Regie-Debüt am Müßiggang der beiden Slacker teilhaben. Aber dieser scheinbar typische Freitag ist kein Freitag wie jeder anderen. Denn zwischen Joints, männlichem Balzverhalten, coolem Machogehabe und einem Drive-by-Shooting muss Craig an diesem speziellen Freitag lernen, Verantwortung zu übernehmen. Dieser Freitag wird sein Leben für immer verändern. Was auf den ersten Blick wie eine dümmliche Kifferkomödie daherkommt, ist bei näherer Betrachtung nichts anderes als ein ungemein sympathischer Coming-of-Age-Film. Und Hauptdarsteller Ice Cube (der auch das Drehbuch mitverfasst hat), Dr. Dre, Cypress Hill, Curtis Mayfield, Mack 10 u.a. liefern den perfekten Soundtrack dazu ab.

Persönliche Wertung: Gut!


A MILLION WAYS TO DIE IN THE WEST (USA 2014, Regie: Seth MacFarlane)

Der erste Gedanke, der einem nach Sichtung dieses Films fast zwangsläufig in den Kopf kommt, ist der des verschenkten Potentials. A MILLION WAYS TO DIE IN THE WEST hat jede Menge derbe (mitunter vielleicht etwas zu plumpe) Gags zu bieten, strotzt teilweise vor purer Anarchie (herrlich die kurze Szene mit Christopher Lloyd in seiner Paraderolle als Doc Brown, der den in einer Scheune versteckten DeLorean abdeckt) und überrascht immer wieder mit dem einen oder anderen eingestreuten Splattereffekt (die Sache mit dem Eisblock!?!). Das Problem an MacFarlanes Film ist, dass das alles nicht so richtig in diese einfach gestrickte und recht herkömmliche Loser-Geschichte passen will, die MacFarlane da im wilden Westen angesiedelt hat. Die subversiven Elemente wirken wie Fremdkörper, als ob sie sich in den falschen Film verirrt hätten. Es wundert mich nicht, dass A MILLION WAYS TO DIE IN THE WEST bei Publikum und Kritik massenweise Prügel bezogen hat und wäre meine Erwartungshaltung aufgrund der Kenntnis dieser praktisch ausschließlich negativen Meinungen zu dem Film nicht sowieso schon komplett im Keller gewesen, wahrscheinlich hätte ich den Film auch ziemlich beschissen gefunden. So schlecht, wie er überall gemacht wurde, fand ich ihn aber doch nicht. Ich hab keine Ahnung, wie die Kinofassung gelungen ist, der von mir jetzt angesehenen Unrated-Fassung kann man einen gewissen Unterhaltungswert meines Erachtens nicht absprechen.

Persönliche Wertung: Ok!


DIE EINSTEIGER (Deutschland 1985, Regie: Sigi Rothemund)*

Wenn ich mich recht erinnern kann, hab ich mir DIE EINSTEIGER damals von allen Supernasen-Filmen am häufigsten angesehen. Die verrückte Schnapsidee, dass es ein Gerät geben könnte, mit dem man sich in Filme katapultieren könnte, fand ich in jungen Jahren wohl einfach zu faszinierend. Das jetzige Wiedersehen ist dann - ähnlich wie bei ZWEI NASEN TANKEN SUPER ein paar Tage vorher - erneut eher ernüchternd ausgefallen. Von den drei Supernasen-Filmen ist dieser hier - trotz seiner verrückten Grundidee - eigentlich der Film, der am zahmsten ausgefallen ist. Gottschalk und Krüger steigen mit ihrer Fernbedienung in verschiedene Genres ein, wobei die episodenhaften Abenteuer in eine wenig witzige Nebenhandlung eingebettet sind. Die Einsteige-Episoden retten den Film über die Ziellinie und lassen ihn - wenn man alle drei Supernasen-Filme miteinander vergleichen will - ein gutes Stück hinter DIE SUPERNASEN und ein gutes Stück vor ZWEI NASEN TANKEN SUPER ins Ziel kommen.

Persönliche Wertung: Nett!


FOOTLOOSE (USA 1984, Regie: Herbert Ross)

Willkommen in der Teenage-Rebellion. Mischung aus Teeniedrama und Tanzfilm, die in den 30 Jahren, die sie mittlerweile auf dem Buckel hat, reichlich Staub angesetzt hat. FOOTLOOSE gilt noch immer als Kultfilm der 80er Jahre, sieht man ihn jetzt zum ersten Mal, kann man über diesen Status nur verwundert den Kopf schütteln. FOOTLOOSE wirkt reichlich altbacken, die Rebellion der Teenies, denen das Tanzen verboten wurde, wie der Angriff eines zahnlosen Tigers mit Arthritis. Da kann auch die durchweg gute Besetzung rund um Kevin Bacon, John Lithgow, Dianne Wiest, Chris Penn und Sarah Jessica Parker nichts mehr retten.

Persönliche Wertung: Naja!


Zur Vervollständigung, hier noch die Liste der gesehenen TV-Episoden:
Desperate Housewives: Season 6 (Episoden 6-23)
Desperate Housewives: Season 7 (Episoden 1-8)
How I Met Your Mother: Season 2 (Episoden 1-6)
New Girl: Season 3 (Episoden 15-23)


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KURZKOMMENTARE - NOVEMBER 2014


33 Filme gesehen. Reihenfolge der Kommentare entspricht der Reihenfolge der Sichtungen. *=keine Erstsichtung


THEY ALL LAUGHED (USA 1981, Regie: Peter Bogdanovich)

Eine Detektei setzt drei Detektive (Ben Gazzarra, John Ritter, Blaine Novak) auf zwei scheinbar untreue Ehefrauen (Audrey Hepburn, Dorothy Stratten) an. Scheinbar ein Routinejob, zumindest solange, bis sich zwei der Überwacher in ihre Überwachungsobjekte verlieben. THEY ALL LAUGHED ist eine wunderbar unbeschwerte Komödie, ein Film, in den man sich einfach mal so hineinfallen lassen kann. Mit seiner wirklich federleichten Inszenierung nimmt Regisseur Peter Bogdanovich den Zuschauer mit auf eine knapp 2-stündige Tour durch die Straßen von Manhattan, eine Tour, die - wenn der Abspann einsetzt - viel zu schnell vorübergegangen ist.
Tragische Trivia: Für Dorothy Stratten, die ihre Karriere erst ein Jahr zuvor mit der titelgebenden Hauptrolle in GALAXINA so richtig begonnen hatte, sollte dies der letzte Filmauftritt gewesen sein. Sie wurde im Alter von gerade mal 20 Jahren von ihrem übereifersüchtigen Ehemann brutal ermordet. THEY ALL LAUGHED startete schließlich erst am ersten Todestag von Dorothy Stratten in den amerikanischen Kinos.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Sehr gut!


CONTRABAND (Frankreich/Großbritannien/USA 2012, Regie: Baltasar Kormákur)

CONTRABAND präsentiert sich zwar nicht immer glaubwürdig und logisch, dafür aber über weite Strecken schön spannend und verdammt atmosphärisch. Kormákurs Film - ein US-Remake des isländischen Films REYKJAVÍK ROTTERDAM aus dem Jahr 2008 (bei dem Kormákur nicht wie hier als Regisseur, sondern als Produzent tätig gewesen ist) - erinnert (auch wenn kein richtiger Überfall vorkommt) an ein klassisches Heist Movie und wird besiedelt von einer ganzen Reihe von Antihelden, die allesamt versuchen, sich gegenseitig auszutricksen und von denen keiner mit offenen Karten spielt. Vielleicht macht der Plot - gerade zum Ende hin - den einen oder anderen Haken zu viel, insgesamt betrachtet liefert Kormákur aber mit CONTRABAND einen mehr als soliden Hybriden aus Gangsterfilm, Thriller und Heist Movie ab, der mit Mark Wahlberg, Kate Beckinsale, Giovanni Ribisi, Ben Foster und J.K. Simmons auch noch richtig gut besetzt ist.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


SEED OF CHUCKY (Großbritannien/Rumänien/USA 2004, Regie: Don Mancini)

Beim mittlerweile fünften Film innerhalb der Reihe nimmt mit Drehbuchautor Don Mancini, praktisch der Ur-Vater des Franchises, erstmals auf dem Regiestuhl Platz und versucht, den von Ronny Yu mit BRIDE OF CHUCKY eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. So richtig gelingen mag dies allerdings nicht. SEED OF CHUCKY will mit noch mehr Puppenaction, noch mehr Splattereffekten, noch mehr coolen Sprüchen und noch mehr bösen Gags überzeugen, verheddert sich aber ziemlich schnell in diesem ganzen Sammelsurium an potentiellen Schau- bzw. Unterhaltungswerten und erreicht damit letztendlich nur eines: nicht wegzuleugnende Ermüdungserscheinungen beim Zuschauer. Klar, auch SEED OF CHUCKY hat definitiv seine Momente, insgesamt betrachtet wäre hier weniger aber eindeutig mehr gewesen.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Naja!


HEISSES PFLASTER KÖLN (Deutschland 1967, Regie: Ernst Hofbauer)

Einer der vielen Gangster- und Milieu-Filme, die von Mitte der 60er bis Mitte der 70er Jahre ein fester Bestandteil des deutschen Kinos waren. Fiese Gangster, hilflose Staatsmächte, scheinheilige Spießbürger und verkommene Jugendliche bestimmen das Bild und Regisseur Ernst Hofbauer nimmt den Zuschauer mit auf einen rasanten Trip durch die Unter- und Schattenwelt einer deutschen Großstadt. Spielte ein Großteil solcher Filme normalerweise mitten im Sündenpfuhl St. Pauli, darf sich hier ausnahmsweise Köln die zweifelhafte Ehre geben und den Beweis antreten, dass es in anderen deutschen Großstädten ebenso übel zugeht wie auf Hamburgs Reeperbahn.
Ich will jetzt nicht mit der “Früher war alles besser“-Keule um die Ecke kommen, aber ich muss schon zugeben, dass die Betrachtung eines Films wie HEISSES PFLASTER KÖLN in mir persönliche eine gewisse Wehmut auslöst. Das war noch echtes Genrekino damals. Wäre schön, wenn es so etwas auch heute noch in der deutschen Kinolandschaft geben würde.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


CELLAT (Türkei 1975, Regie: Memduh Ün)

Nachdem seine Frau und seine Schwester von einer Bande von Verbrechern brutal vergewaltigt wurden, nimmt ein eigentlich friedliebender Architekt (Serdar Gökhan) Recht und Gesetz in die eigene Hand und macht sich fortan auf die Jagd nach diversen Gangstern. Der Plot klingt bekannt? Kein Wunder, denn auch CELLAT ist eines der vielen Plagiate, die das türkische Kino - insbesondere in den 70er und 80er Jahren - hervorgebracht hat. Für CELLAT stand mehr als offensichtlich Michael Winners DEATH WISH Pate und ähnlich wie Charles Bronson im Original macht auch Serdar Gökhan im Plagiat keine Gefangenen. CELLAT ist zeitweise ziemlich derb und ruppig geraten (auch wenn die immer noch bestehende Beschlagnahme des alten deutschen Videotapes natürlich nur als schlechter Scherz bezeichnet werden kann) und begeistert zudem mit dieser besonderen Art des “Dilettantismus“ (mir fällt kein besserer Ausdruck ein, auch wenn das vielleicht etwas zu negativ beschrieben ist), mit der hier alle Beteiligten zu Werke gehen. Gnadenloses Overacting und ausgesprochen eigensinnige Improvisationskunst in allen Bereichen des Films machen einen Großteil des Charmes von CELLAT aus und sorgen dafür, dass man mit Üns Film über knapp 90 Minuten einfach nur jede Menge Spaß hat. Und mal ehrlich: einen Film, in dem ein Gangster durch einen Stromschlag getötet wird und die dabei entstehenden Funken durch Wunderkerzen simuliert werden, kann man doch nur in sein Herz schließen, oder?

Rein subjektives Geschmacksurteil: Sehr gut!


CURSE OF CHUCKY (USA 2013, Regie: Don Mancini)

Neun Jahre nach dem eher leidlich unterhaltsamen fünften Teil - zum 25-jährigen Jubiläum des Auftaktfilms - lässt Regisseur und Drehbuchautor Don Mancini noch mal die Puppe tanzen. Auch CURSE OF CHUCKY erzählt die Geschichte weiter, wirft aber den ganzen überflüssigen Ballast aus dem Vorgänger über Bord und erinnert endlich wieder an einen Film aus dem Horrorgenre und nicht an eine Kirmesveranstaltung. Mancini stellt praktisch alles auf Null - CURSE OF CHUCKY könnte man fast schon als eine Art Reboot bezeichnen - und besinnt sich auf die Stärken des Auftaktfilms aus dem Jahr 1988. CURSE OF CHUCKY ist tatsächlich spannend, atmosphärisch - vor allem auch wegen dem Schauplatz des Films, einem alten, mondänen Anwesen mit düsteren Ecken und Winkeln - und creepy geraten, bietet ein paar hübsch anzusehende Splatterszenen, den einen oder anderen fiesen Oneliner und einige gelungene Schockeffekte. Sehr schön auch der Gastauftritt von Jennifer Tilly kurz vor und der Gastauftritt von Alex Vincent - dem Darsteller des kleinen Andy Barcley aus den ersten beiden Teilen - kurz nach dem Abspann.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


DEEP RISING (Kanada/USA 1998, Regie: Stephen Sommers)

Rock & Roll!!! Eine aus Söldner/Piraten bestehende Truppe entert einen Luxusliner auf hoher See und muss sich an Bord mit einem riesigen Tentakelmonster herumschlagen. DEEP RISING ist ein Partyfilm wie er im Buche steht und macht über die komplette Laufzeit einfach nur riesigen Spaß. Wer auf Monsterfilme steht, dürfte DEEP RISING lieben!

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


THE FOREIGNER (Polen/USA 2003, Regie: Michael Oblowitz)

Pure Tristesse! Eine planlose Story (deren Grundidee stark an THE TRANSPORTER erinnert), trostlose Settings und Locations (auf dem Backcover der DVD will einem die Werbeabteilung von Columbia TriStar doch tatsächlich was von “exotischen Schauplätzen“ erzählen), Steven Seagal mit einem verkümmerten Pferdeschwanz und ein Regisseur, dessen Allheilmittel es zu sein scheint, in den Actionszenen mit diversen - in seinen Augen wohl - megacoolen Stilmitteln (schnelle Schnitte, Zooms, Zeitlupen), die er allerdings nicht wirklich beherrscht, so etwas wie Dynamik zu erzeugen. Ab und zu fliegt mal ein Haus ganz ansehnlich in die Luft und es gibt eine Reihe brutaler Shoot-Outs. Ansonsten herrscht gepflegte und gähnende Langeweile.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Mies!


THE PURGE (Frankreich/USA 2013, Regie: James DeMonaco)

Die US of A im Jahr 2022: Um die Verbrechensstatistiken zu senken, wurde ein Tag im Jahr eingeführt, an dem alle Verbrechen legal sind und jeder Bürger - sofern er denn will - die in ihm aufgestaute Frustration und den in ihm aufgestauten Hass freien Lauf lassen kann.
Dies ist die Grundidee von THE PURGE und Regisseur James DeMonaco hat versucht, daraus eine bitterböse Dystopie zu stricken, die über weite Strecken - leistet man die hier wirklich zwingend erforderliche “willing suspension of disbelief“ - tatsächlich (halbwegs objektiv betrachtet) ziemlich spannend und creepy geraten ist und den Zuschauer im letzten Drittel zudem mit allerlei derben Gewaltspitzen konfrontiert.
Mir persönlich war die Ausgangssituation allerdings dann doch etwas zu weit hergeholt und so muss ich sagen, dass mich THE PURGE nicht wirklich begeistern oder faszinieren konnte. Bricht man DeMonacos Film auf das herunter, was er letztendlich ist - ein typischer Home-Invasion-Film mit diesem klassischen Westernmotiv, bei dem sich eine Handvoll Menschen innerhalb eines Gebäudes verschanzen und sich gegen ungebetene Eindringlinge verteidigen -, bleibt am Ende des Tages ein zumindest noch solider Vertreter dieses immer mal wieder gern gesehenen Subgenres übrig.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Ok!


ANYTHING ELSE (Frankreich/Großbritannien/USA 2003, Regie: Woody Allen)

Ich liebe Woody Allen! Ich liebe es zu sehen, wie er seine Lieblingsstadt New York in Szene setzt. Ich liebe seine schrulligen und liebenswerten Charaktere. Ich liebe seine federleichte Art und Weise der Inszenierung. Und ich liebe diese messerscharfen, schwarzhumorigen und hintergründigen Dialogzeilen, die er seinen Charakteren in den Mund legt. ANYTHING ELSE ist ein typischer Allen-Film. Man könnte jetzt Kritik üben und ausführen, dass ANYTHING ELSE keine großartigen Neuerungen im Vergleich zu anderen Allen-Filmen zu bieten hat. Mir ist das ziemlich schnuppe. Ich liebe Allen so wie er ist und ANYTHING ELSE zeigt ihn mal wieder in bestechender Form.
Dialogzeilen wie "Why are you in analysis? You're afraid to sleep, what else? " - "Fear of death." - "That's funny. I have that too. My dog has it. It's very common with living creatures." oder auch "You chose psychoanalysis over real life? Are you learning disabled?" bzw. "Last night I was home alone in my apartment and I conjured up a threesome with me, Marilyn Monroe and Sophia Loren, and it was very very erotic. As a matter of fact if I'm not mistaken, it was the first time those two great actresses ever appeared in anything together." und "You know, Falk, if a guy comes out onstage at Carnegie Hall and throws up, you can always find some people who will call it art." sind hierfür der beste Beweis.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


NEED FOR SPEED (Großbritannien/Irland/Philippinen/USA 2014, Regie: Scott Waugh)

Jetzt könnte man sich natürlich wieder vortrefflich über die klischeehaften Charaktere, die vielen Unglaubwürdigkeiten und Logiklöcher oder die vorhersehbare Handlung auslassen - ehrlich gesagt, drauf geschissen! Denn NEED FOR SPEED "delivers the goods". Was den Film schon mal unglaublich sympathisch macht ist die Tatsache, dass die wirklich packend inszenierten Rennszenen größtenteils ohne CGI-Effekte realisiert worden sind. Hier kriegt man tatsächlich echte Car-Stunts zu sehen und die sind einfach atemberaubend gut gelungen. Und dann hat mich die ganze Atmosphäre und Stimmung des Films absolut in den Bann gezogen. NEED FOR SPEED atmet irgendwie die Luft diverser Carsploitation-Klassiker aus den 70er Jahren und versprüht schon fast so etwas wie einen Hauch von Nostalgie. Und Hauptdarsteller Aaron Paul ist absolut großartig und momentan vielleicht einer der besten Newcomer, die Hollywood zu bieten hat. Er erinnert mich irgendwie ein bisschen an den von mir sehr verehrten Ben Foster. Hoffe nur, dass seine Karriere erfolgreicher verläuft als die von Foster. Es wäre ihm zu wünschen.
Noch kurz was zur 3D-Konvertierung: Die hätte nicht wirklich sein müssen, da sie mit Ausnahme von ein paar wenigen Szenen keinen großen Mehrwert bringt und hier wohl mal wieder nur die Cash-Cow gemolken werden sollte.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


DIE WEISSE SPINNE (Deutschland 1963, Regie: Harald Reinl)

Nach DER TEPPICH DES GRAUENS ist DIE WEISSE SPINNE die zweite Verfilmung eines Romans von Louis Weinert-Wilton und wie schon bei seinem ein Jahr zuvor in die Kinos gekommenen Vorgänger versucht Regisseur Harald Reinl erneut, die erfolgreiche Wallace-Reihe zu kopieren und bedient sich darüber hinaus auch noch ganz offensichtlich bei den Mabuse-Filmen. So wirklich gelingen mag ihm das allerdings abermals nicht. Zwar sind mit Joachim Fuchsberger als cooler Held und Karin Dor als attraktives Love Interest erneut zwei Wallace-Veteranen mit an Bord (und mit Chris Howland leistet sich Reinl sogar einen Eddi-Arent-Klon), die alleine können den Zuschauer - insbesondere im letzten Drittel - aber auch nicht vor der teils gähnenden Langeweile retten, die DIE WEISSE SPINNE verbreitet. Reinls Film fehlt es an Spannung und Atmosphäre, stattdessen wird eine vorhersehbare Handlung komplett verworren erzählt und damit der Geduldsfaden des Zuschauers ein ums andere Mal extrem strapaziert. Und mit einer Laufzeit von gut 100 Minuten ist DIE WEISSE SPINNE für einen Film dieser Art außerdem viel zu lang geraten.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Naja!


TURBO (USA 2013, Regie: David Soren)

Ein weiterer Film aus den DreamWorks Animation Studios. Hier verwandelt sich eine verträumte Schnecke durch einen verrückten Zufall in eine regelrechte Turbo-Schnecke und nimmt am berühmten Autorennen in Indianapolis teil. Eine positive Botschaft der Marke “Lebe Deinen Traum“ bzw. “Du kannst alles erreichen, wenn Du nur willst“, liebenswert animierte Charaktere, prominente Schauspieler in den Sprechrollen (u.a. Ryan Reynolds, Samuel L. Jackson und Paul Giamatti) und ein paar ausgesprochen witzige und sympathische Einfälle - fertig ist ein absolut typischer Animationsfilm. TURBO ist grundsolide, absolut nett und kurzweilig anzuschauen, aber am Ende des Tages auch kein Film, der aus dem Gros ähnlicher Produktionen großartig herausragen könnte. Macht für 90 Minuten Spaß und gerät danach wahrscheinlich wieder relativ schnell in Vergessenheit.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Unterhaltsam!


GINCHÔ WATARIDORI (aka Wandering Ginza Butterfly, Japan 1972, Regie: Kazuhiko Yamaguchi)

Ausgesprochen ruhig erzählte Mischung aus Drama und Gangsterfilm, in der sich die frühere Anführerin (Meiko Kaji) einer Mädchengang nach einem dreijährigen Aufenthalt im Gefängnis erneut mit finsteren Gestalten auseinandersetzen muss. Regisseur Kazuhiko Yamaguchi lässt sich extrem viel Zeit um seine Charaktere einzuführen und seinen Plot zu entwickeln. So etwas wie handfeste Action ereignet sich erst in den letzten 5 Minuten, als die bezaubernde Meiko Kaji ihr Schwert auspackt, die Angelegenheiten selbst in die Hand nimmt und letztendlich den kathartischen Racheakt vollbringt. Im Vergleich mit anderen japanischen Filmen aus der damaligen Zeit geht es in GINCHÔ WATARIDORI regelrecht gezügelt zu. Sleazige Momente, exzessive Gewalt oder nackte Tatsachen sucht man hier vergebens. Es passt ins Bild, dass den absoluten Höhepunkt des Films nicht etwa das blutige Finale markiert, sondern das für den Verlauf des weiteren Plots entscheidende Billard-Spiel nach ca. 1 Stunde Laufzeit, welches von Yamaguchi extrem spannungsreich inszeniert wurde. Und Hauptdarstellerin Meiko Kaji ist einfach mal wieder toll und hinreißend - wie in bisher jedem Film, den ich mir ihr gesehen habe.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


GINCHÔ NAGAREMONO: MESUNEKO BAKUCHI (aka Wandering Ginza Butterfly 2: She-Cat Gambler, Japan 1972, Regie: Kazuhiko Yamaguchi)

Im Gegensatz zum Vorgänger geht es hier dann doch etwas zügelloser zu (auch wenn auch hier alle Schauwerte im Vergleich mit ähnlichen Filmen deutlich im Rahmen bleiben). In GINCHÔ NAGAREMONO: MESUNEKO BAKUCHI ist ständig was los, die Ruhe und die Langsamkeit des ersten Teils wird durch eine obskure Mischung aus fast schon psychedelischer Atmosphäre, einzelnen Actionsequenzen und vielen Albernheiten ersetzt. Absolutes Highlight des Films ist das Finale, in dem die wieder mal tolle Meiko Kaji Seite an Seite mit Sonny Chiba ihre blutige Rache nimmt.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


TRANSFORMERS: AGE OF EXTINCTION (China/USA 2014, Regie: Michael Bay)

Michael Bay macht das, was er am besten kann. Er macht das, wofür ihn seine Fans lieben und seine Kritiker verachten. Er liefert einmal mehr die ultimative Materialschlacht ab und versorgt den Zuschauer über gut 2,5 Stunden mit einem absoluten Action-Overkill. Die Actionchoreographien sind atemberaubend, die 3D-Effekte richtig, richtig geil und das Sound Design lässt die heimische Couch vibrieren und die Wände im Wohnzimmer wackeln. Aber irgendwie ist das auch alles ein bisschen zu viel des Guten, irgendwann ist man von dem audiovisuellen Spektakel schlichtweg überfordert. Manchmal wäre ein kleines bisschen weniger wirklich so verdammt viel mehr. Michael Bay wird das wohl nie begreifen. Wenn es eine Schnittmenge zwischen “total fucking awesomeness“ und “total fucking bullshit“ gibt, dann hört sie auf den Namen TRANSFORMERS: AGE OF EXTINCTION.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Unterhaltsam (wenn man es denn so bezeichnen mag)!


STOKER (Großbritannien/USA 2013, Regie: Park Chan-wook)

Beeindruckende Mischung aus Drama, Mystery und Thriller. Regisseur Park Chan-wook konfrontiert den Zuschauer mit einem wahrlich intensiven Portrait einer dysfunktionalen Familie, steigert die Spannung langsam und kontinuierlich von Minute zu Minute und überrascht im letzten Drittel mit dem einen oder anderen netten Twist. STOKER ist richtig gut gespielt und von Kameramann Chung Chung-hoon zudem erstklassig abgelichtet. Ein Film mit Gänsehautgarantie.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


HOT POTATO (USA 1976, Regie: Oscar Williams)

Jim Kelly und zwei weitere Schwachköpfe sollen die Tochter eines Senators aus den Fängen eines asiatischen Schurken befreien und prügeln sich knapp 90 Minuten lang in haarsträubend choreographierten Kampfszenen durch den Dschungel. HOT POTATO ist bewusst albern gehalten und versucht krampfhaft komisch zu sein, bei mir als Zuschauer hat diese Rezept allerdings nicht wirklich gewirkt. Als Fan des Exploitationkinos neigt man ja oft dazu, auch den größten Unfug nostalgisch verklären und in gewisser Weise abfeiern zu wollen. Hier nützt auch die ganze Verklärung nichts. HOT POTATO ist riesengroßer Käse.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Mies!


DIE HARD (USA 1988, Regie: John McTiernan)*

Gemeinsam mit dem ein Jahr zuvor gestarteten LETHAL WEAPON von Regisseur Richard Donner markiert DIE HARD einen dieser Wendepunkte im Bereich des Actiongenres (die es ja im Lauf der Filmgeschichte immer wieder gegeben hat, man denke nur an Peter Yates’ BULLITT aus dem Jahr 1968), einen dieser Filme, nach dem fast nichts mehr so war wie zuvor. Spätestens nach DIE HARD neigte sich die Zeit der praktisch unbesiegbaren Helden, wie sie in den Jahren zuvor insbesondere von Leuten wie Chuck Norris, Sylvester Stallone oder Arnold Schwarzenegger verkörpert wurden, immer mehr dem Ende entgegen. Unbezwingbare Helden wie Matt Hunter, John Rambo oder John Matrix wurden durch Martin Riggs und eben John McClane ersetzt. Gerade der hier von Willis gespielte McClane ist ein absolutes Paradebeispiel des damals neuen Heldentypus. Auf den ersten Blick ein gewöhnlicher Kerl von nebenan, der mit persönlichen Problemen zu kämpfen hat und es schafft, in einer ausweglosen Situation über sich hinauszuwachsen. McClane war vielleicht der Prototyp dieser Art von Actionheld und DIE HARD die Blaupause für die nächsten 11 Jahre des Actionfilms. Im Jahr 1999 sollten die Wachowski-Brüder mit THE MATRIX schließlich einen weiteren Wendepunkt innerhalb des Genres markieren. Was aber nichts daran ändert, dass DIE HARD auch heute noch ganz hervorragend funktioniert und mich als Zuschauer noch immer zu begeistern vermag. Einer der ganz großen Klassiker des Actionfilms, ein Meilenstein seines Genres.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Lieblingsfilm!


THE GIRL FROM S.I.N. (USA 1966, Regie: C. Davis Smith)

Es stellt sich schon irgendwie die Frage, weshalb Filme wie dieser überhaupt je gedreht worden sind und weshalb man sich Filme wie diesen eigentlich ansieht. Vielleicht einfach nur, weil man kann.
THE GIRL FROM S.I.N. ist eine Obskurität sondersgleichen, entsprungen aus einem der tiefsten Filme des amerikanischen Exploitationkinos der 60er Jahre. Hier ist wirklich alles obskur. Eine obskure Verbrecherorganisation versucht mit obskuren Methoden an eine obskure Rezeptur zu kommen, mit der ein obskurer Wissenschaftler eine obskure Pille entwickelt hat, die Lebewesen unsichtbar werden lässt. Und zu allem Überfluss gerät ein obskurer Nacktfotograf mitten hinein in diesen obskuren Schlamassel.
THE GIRL FROM S.I.N. bietet dem geneigten Trash-Liebhaber die volle Breitseite. Es gibt nackte Frauen, seltsame Slapstickeinlagen, Laiendarsteller, die in hässlich eingerichteten Zimmern blödsinnige Verrenkungen machen, einen Off-Kommentar, der dem Zuschauer das Geschehen auf der Leinwand bzw. dem Bildschirm erklärt und dabei den Verlauf der Handlung erzählt. Außerdem gibt es seltsame Musik und interessante Kameraeinstellungen. Was es nicht gibt, sind Dialoge (nicht unüblich für Filme dieser Art aus der damaligen Zeit). Im Endeffekt ist THE GIRL FROM S.I.N. eine Art Stummfilm mit Musikuntermalung bei dem die aus dem Stummfilm bekannten Tafeln mit den Zwischentexten fehlen und stattdessen durch den schon genannten Off-Kommentar ersetzt werden. Nein, ich weiß immer noch nicht, weshalb man sich so etwas überhaupt ansieht. Aber ich weiß, dass ich über die exakt 68 Minuten Laufzeit, die dieser Film gedauert hat, jede Menge Spaß hatte.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Unterhaltsam!


AUF DER REEPERBAHN NACHTS UM HALB EINS (Deutschland 1969, Regie: Rolf Olsen)

Curd Jürgens außer Rand und Band. AUF DER REEPERBAHN NACHTS UM HALB EINS zeigt einen Star im Ausnahmezustand. Olsens Film gehört einer ganzen Reihe von St.-Pauli-Exploitern an, die in den 60er und 70er Jahren in die Kinos kamen und die allesamt - sofern sie mir bekannt sind - mit einer gehörigen Portion Sleaze und jeder Menge Schauwerten überzeugen konnten. AUF DER REEPERBAHN NACHTS UM HALB EINS bildet da keine große Ausnahme, wenngleich es hier schon noch etwas ruhiger zur Sache geht als beispielsweise in dem auch von Olsen stammenden WENN ES NACHT WIRD AUF DER REEPERBAHN aus dem Jahr 1967. Das mag vielleicht auch der Vorlage geschuldet sein, handelt es sich bei Olsens Film doch um ein loses Remake des Hans-Albers-Klassikers aus dem Jahr 1954, welches mit entsprechenden Zutaten aufgepeppt wurde. Die nicht ganz so zügellose Herangehensweise tut dem großen Unterhaltungspotential des Films allerdings keinen Abbruch. Dafür sorgt allein der Hauptdarsteller, der den ganzen Film förmlich an sich reißt und ohne den man sich diesen Film gar nicht vorstellen mag. AUF DER REEPERBAHN NACHTS UM HALB EINS ist unbedingt sehenswert, allein schon wegen dieser unfassbaren Sauftour, die Curd Jürgens und sein Co-Star Heinz Reincke nach gut 50 Minuten Laufzeit unternehmen und während der Olsens Film für ein paar Minuten dann auch vollkommen aus dem Ruder zu laufen scheint.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Unterhaltsam!


DIE HARD 2 (USA 1990, Regie: Renny Harlin)*

Nach dem großen Erfolg von DIE HARD musste natürlich ein Nachfolger in die Kinos kommen. 2 Jahre später war es soweit und Bruce Willis durfte erneut in die Rolle des John McClane schlüpfen und sich nunmehr mit Terroristen an einem Flughafen herumschlagen. Ein größerer Aktionsradius des Helden, mehr Gegner und mehr Action - DIE HARD 2 folgt den Regeln einer Fortsetzung und bleibt doch nicht - wie so viele andere Fortsetzungen erfolgreicher Filme - hinter den Erwartungen zurück. Renny Harlin hat da ein echtes Brett von einem Actionfilm gedreht und mir ganz persönlich - man darf es vielleicht gar nicht zu laut sagen - gefällt DIE HARD 2 sogar noch einen klitzekleinen Tick besser als der Vorgänger.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Lieblingsfilm!


DIE HARD: WITH A VENGEANCE (USA 1995, Regie: John McTiernan)*

5 Jahre nach DIE HARD 2 kam der dritte Teil der Reihe in die Kinos. Die Regie übernahm John McTiernan, Regisseur des Auftaktfilms, und natürlich musste dieser versuchen, den Vorgänger zu übertrumpfen. DIE HARD: WITH A VENGEANCE spielt nicht mehr auf einem beengten Raum wie die beiden Filme zuvor, McLanes Spielplatz ist praktisch ganz New York. Gemeinsam mit seinem Co-Star Samuel L. Jackson darf sich Bruce Willis auf eine Schnitzeljagd begeben, die Gangster Jeremy Irons jedoch nur als Ablenkungsmanöver für einen großen Coup dient. Auch DIE HARD: WITH A VENGEANCE bietet wieder spektakuläre Action und coole Sprüche und ist fast über jeden Zweifel erhaben. An die außerordentlich hohe Qualität der ersten beiden Filme kommt dieser dritte Teil allerdings nicht wirklich heran. Der Twist mit dem Ablenkungsmanöver kommt viel zu früh und dadurch fehlt es dem Film in der zweiten Hälfte etwas an Spannung. Darüber hinaus ist das Ende einfach einen Tick zu lang geraten und vor allem in den letzten 15 Minuten scheint dem Film etwas die Luft auszugehen. Aber das ist jetzt wirklich Jammern auf verdammt hohem Niveau.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


BEYOND RE-ANIMATOR (Spanien 2003, Regie: Brian Yuzna)

14 Jahre nach BRIDE OF RE-ANIMATOR schlüpfte Jeffrey Combs unter der Regie von Brian Yuzna erneut in die Rolle des Dr. Herbert West und durfte ein weiteres Mal - nun hinter Gefängnismauern sitzend - mit seinem Serum und totem Gewebe experimentieren. Natürlich kommt BEYOND RE-ANIMATOR nicht an die beiden tollen Vorgänger heran, den Stempel “überflüssiges Sequel“ sollte man ihm dennoch nicht zu schnell aufdrücken. Dafür sieht man insbesondere Jeffrey Combs ganz offensichtlich den Spaß, den er beim Dreh dieses Films gehabt haben dürfte, viel zu sehr an und dafür hat auch Regisseur Brian Yuzna viel zu viele makabre Ideen und skurrile Effekte auf Lager, mit denen er dem geneigten Zuschauer sicherlich ein fettes Grinsen ins Gesicht zaubern dürfte. Ich hatte meinen Spaß!

Rein subjektives Geschmacksurteil: Unterhaltsam!


PRAY FOR DEATH (USA 1985, Regie: Gordon Hessler)*

Ninja-Filme waren in den 80er Jahren groß angesagt und Shô Kosugi einer der großen Stars dieses Subgenres. PRAY FOR DEATH ist ein typischer Vertreter der damaligen Zeit. Regisseur Gordon Hessler inszeniert eine dieser unzähligen Rachegeschichten, bei denen eine unbescholtene Familie durch unglückliche Umstände ins Visier einer Gangsterbande gerät, die Polizei macht- und tatenlos zusieht und das Opfer die Gerechtigkeit schließlich in die eigene Hand nimmt. Insbesondere in den letzten 20 Minuten, wenn Shô Kosugi richtig aufdreht und sich mit Bösewicht James Booth erst durch ein Lager für Schaufensterpuppen und anschließend durch eine Art Sägewerk prügelt, geht PRAY FOR DEATH ab wie Schmidts Katze. Ich habe diese Filme in den 80er Jahren geliebt und ich liebe sie auch heute noch. Ganz viel Nostalgie!!!

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


LIVE FREE OR DIE HARD (Großbritannien/USA 2007, Regie: Len Wiseman)*

Cyber-Terroristen bedrohen die USA und wieder mal ist es an Bruce Willis in seiner Paraderolle als John McClane den Tag zu retten. 12 lange Jahre nach Teil 3 kehrte Willis als McClane auf die Leinwand zurück und wohl wirklich jeder, der damals mit DIE HARD groß geworden ist, dürfte diese Rückkehr vor mittlerweile auch schon wieder 7 Jahren mit einer Mischung aus Skepsis und Vorfreude herbeigesehnt haben.
Wirkte die Kinofassung noch zu glattgebügelt und kam diese aufgrund der PG-13-Freigabe mit definitiv zu wenig Härten um die Ecke, ist die nun erstmals von mir gesehene Unrated-Version schon von einem anderen Kaliber. LIVE FREE OR DIE HARD rockt in der Unrated-Fassung ganz gewaltig das Haus. Viel besser hätte man die Reihe in meinen Augen nicht ins neue Jahrtausend überführen können. Vielleicht fehlt Timothy Olyphant als Bösewicht etwas das Bedrohungspotential und für meinen Geschmack wurde die tolle Maggie Q leider viel zu früh geopfert, diese kleineren Kritikpunkte werden durch die wahrlich brachialen Action-, Shoot-Out- und Fight-Sequenzen aber locker wieder wett gemacht.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Sehr gut!


GWOEMUL (aka The Host, Südkorea 2006, Regie: Bong Joon-ho)

Der etwas andere Monsterfilm. Regisseur Bong Joon-ho präsentiert mit GWOEMUL eine irre Mischung aus Horror, Drama, Action und Komödie und bettet diese eine streckenweise zutiefst melancholische Stimmung und Atmosphäre - und das funktioniert tatsächlich ganz vorzüglich. GWOEMUL ist mitreißend, spannend, komisch, bedrückend, bietet gelungene Effekte und ein herrlich ekliges Monster - viel mehr kann man von einer Genreproduktion nicht wirklich verlangen.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


COME CANI ARRABBIATI (Italien 1976, Regie: Mario Imperoli)

Korruption, die Machtlosigkeit der Polizei, die Dekadenz der reichen Gesellschaft, die Perspektivlosigkeit des Bürgertums - immer wieder gern genommene Themen im italienischen Kino der 70er Jahre. Auch Regisseur Mario Imperoli greift diese Themen auf und konfrontiert den Zuschauer mit einer Mischung aus Polizei- und Terrorfilm, die sich wahrlich gewaschen hat. COME CANI ARRABBIATI ist wie dieser sprichwörtliche Hieb in die Magengrube, einer dieser Filme, nach deren Sichtung man am liebsten ein heißes Bad nehmen würde. Imperolis Film kommt wie eine schmierige, sleazige Variante von Kubricks A CLOCKWORK ORANGE um die Ecke und muss ausnahmslos jedem Zuschauer empfohlen werden, der auch nur einen Hauch von Interesse am Exploitationkino der 70er Jahre zeigt. Die Kameraarbeit von Romano Albini ist zudem exzellent und der Score von Mario Molini der absolute Hammer!

Rein subjektives Geschmacksurteil: Sehr gut!


THE NAUGHTY SHUTTER (USA 1963, Regie: Sammy Helm)

In einem seltsamen Hotel treffen ein alkoholisierter Reporter (gleichzeitig Hauptfigur des Films, welche die Geschehnisse aus dem Off kommentiert - wie in dem ein paar Tage zuvor gesehenen THE GIRL FROM S.I.N. gibt es auch hier keinerlei Dialoge), Mitglieder einer Nudistenkolonie (!!!), ein Bestatter samt Sarg, zwei Polizisten, ein Gauner, ein Spion und ein Mann mit einer ganz besonderen Kamera (anstelle normaler Fotos macht diese Nacktfotos von den fotografierten Personen) aufeinander und treiben allerlei Unsinn.
Wir schreiben das Jahr 1963 und nackte Tatsachen auf der Leinwand sind aufgrund der strengen Zensurvorschriften nur dann erlaubt, wenn sie nicht in einem sexuellen Kontext stehen. Undergroundfilmer mussten einfallsreich sein, um nackte Haut auf der Leinwand zeigen zu dürfen. Da wird dann auch schon mal - so wie hier - eine Nudistenkolonie in ein Hotelzimmer verlegt. Die Kamera, um die es hier geht, ist bestenfalls ein MacGuffin, der ganze Plot eine einzige Farce. Regisseur Sammy Helm geht es ausschließlich darum, möglichst viel Slapstick und möglichst viele nackte Tatsachen in seine ausgesprochen überschaubare Laufzeit von einer knappen Stunde zu packen. Heute, im Jahr 2014, wirkt ein Film wie THE NAUGHTY SHUTTER einfach nur noch skurril. Wobei, dieser Running Gag mit dem Zimmermädchen, welches immer wieder mit ausgeleerten Mülltonnen im Hinterhof des Hotels konfrontiert wird, weil jeder, der hinter der Kamera her ist, denkt, dass diese sich in den Tonnen befindet, war echt ganz nett.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Naja!


A GOOD DAY TO DIE HARD (USA 2013, Regie: John Moore)

Der mittlerweile fünfte Teil der DIE HARD-Reihe hat irgendwie überall nur Prügel bezogen. Und ich kann es durchaus verstehen. Typisches DIE HARD-Feeling mag hier einfach nicht aufkommen, der Plot passt nicht in die Reihe, Hauptdarsteller Bruce Willis steht zu wenig im Zentrum des Geschehens, die Laufzeit ist deutlich kürzer als in den Vorgängern und sogar das Bildformat wurde erstmals komplett anders gewählt.
Während der Sichtung des Films habe ich mir allerdings auch die Frage gestellt, wie A GOOD DAY TO DIE HARD wohl beim Publikum angekommen wäre, wenn er nicht dieses "Die Hard" im Titel tragen würde. Wenn es derselbe Film mit einem anderen Titel wäre, dieselben Schauspieler mit anderen Rollennamen agieren würden und derselbe Plot ohne die Querverweise auf die Vorgänger erzählt werden würde. Denn könnte man Moores Film als eigenständiges Werk, losgelöst von der Reihe, betrachten, dann müsste man wohl durchaus anerkennen, dass er hier einen grundsoliden, rasanten, kurzweiligen und unterhaltsamen Beitrag zum Actiongenre gedreht hat. Diese Autoverfolgungsjagd im ersten Drittel des Films ist ein echtes Highlight und absolut atemberaubend und auch die beiden weiteren, großen Actionsequenzen nach ca. der Hälfte der Laufzeit und im Finale sind grandios choreographiert und in Szene gesetzt. Ich kann da beim besten Willen keinen schlechten Film erkennen. Lediglich diese Schlussszene mit dem Familienidyll hätte Moore sich sparen können.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


THE SUGARLAND EXPRESS (USA 1974, Regie: Steven Spielberg)

Spielbergs Kino-Debüt als Regisseur. Ein Jahr bevor er mit JAWS den ganz großen Durchbruch schaffen und das Blockbuster-Kino (mit-)erfinden sollte, drehte er diese relativ ruhige Mischung aus Drama, Komödie, Road Movie und Carsploitation-Film. Basierend auf wahren Begebenheiten erzählt Spielberg die Geschichte einer jungen Frau, die alles daran setzt, ihren kleinen Sohn aus den Händen von Pflegeeltern zurückzubekommen und aufgrund widriger Umstände ihren Weg ins titelgebende Sugarland als Geiselnehmerin und mit einer Meute von Polizisten und Reportern im Schlepptau begehen muss. Ein paar coole Verfolgungsjagden, die erlesene Fotografie von Kameramann Vilmos Zsigmond, der schöne Score von John Williams und der nette Plot um das Outlaw-Pärchen, für welches es - das ist von vornherein abzusehen - natürlich kein Happy End geben wird. Viele schöne Elemente, die Spielberg gekonnt miteinander verbindet. THE SUGARLAND EXPRESS ist rundum gelungen, wenngleich ihn von der enorm hohen Qualität späterer Spielberg-Filme dann doch noch Welten trennen.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


LOOKIN' TO GET OUT (USA 1982, Regie: Hal Ashby)

Um Spielschulden zu begleichen, setzt sich Gauner Alex Kovac (Jon Voight) mit seinem Kumpel Jerry (Burt Young) nach Las Vegas ab. Das nötige Kleingeld soll beim Blackjack gewonnen werden. Doch das ist leichter gesagt als getan. Alex trifft in Vegas nicht nur auf eine alte Liebe (Ann-Margret), sondern hat auch seine wütenden Gläubiger auf den Fersen.
LOOKIN' TO GET OUT ist eine rasante, herrlich beschwingte Komödie, die ihre drei Hauptdarsteller in bester Laune und absoluter Höchstform präsentiert. Die Geschichte selbst gibt jetzt zwar nicht allzu viel her - das ist nichts, was man nicht ähnlich schon mal irgendwo gesehen hätte -, es ist vielmehr die Art und Weise, wie sie Ashby erzählt. Es macht einfach Spaß, den beiden Gaunern Alex und Jerry zuzusehen - zwei Typen, die das Herz irgendwie schon am rechten Fleck haben -, sie dabei zu beobachten, wie sie von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpern und am Ende herzhaft über sie zu lachen, wie sie so grinsend im Taxi sitzen, vom netten Twist, den die Handlung ihnen gespielt hat, tatsächlich nichts ahnend. Das ist Kino zum Wohlfühlen, von dem ich mich gerne 2 Stunden gefangen nehmen lasse.
Ach ja, wer am Ende ganz genau hinschaut, wird in dem kleinen Mädchen, welches die Tochter von Ann-Margret spielt, die echte Tochter von Jon Voight entdecken - eine zum damaligen Zeitpunkt 6 Jahre alte Angelina Jolie in ihrem ersten Leinwandauftritt.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


WHEN IN ROME (USA 2010, Regie: Mark Steven Johnson)

Typische RomCom mit Fantasy-Touch. WHEN IN ROME funktioniert nach den gesetzmäßigen Prinzipien der romantischen Komödie. Zwei Menschen lernen sich kennen, verlieben sich, trennen sich wieder und finden am Ende doch wieder zusammen. Hat man schon unzählige Male gesehen, schaut man sich dennoch immer wieder gerne an. Mit Danny DeVito, Anjelice Huston und Don Johnson in kleineren und größeren Nebenrollen ist WHEN IN ROME ziemlich gut besetzt, Regisseur Mark Steven Johnson hat den einen oder anderen guten Gag in seiner vorhersehbare Story gepackt und Hauptdarstellerin Kristen Bell ist einfach bezaubernd.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Nett!


Der Vollständigkeit halber hier noch die gesehenen TV-Serien-Episoden:
Desperate Housewives: Season 6 (Episoden 1-5)
Dexter: Season 8 (komplett)
New Girl: Season 3 (Episoden 4-14)


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FILMSICHTUNGEN - OKTOBER 2014


Nachdem ich mich in den letzten Monaten nur reine Listen gepostet habe, gibt es mal wieder ein paar Texte zu den von mir im Oktober gesehenen Filmen. Die Textreihenfolge entspricht der Sichtungsreihenfolge.

*=keine Erstsichtung


THE CAR (USA 1977, Regie: Elliot Silverstein)

In einer Kleinstadt in Utah treibt ein geheimnisvolles schwarzes Auto sein Unwesen und tötet jeden, der mit ihm in Kontakt gerät. Das etwas andere Monster Movie. Das Monster aus Blech und Stahl ist richtig schön stylish geraten, so wirklich bedrohlich wirkt die schwarze Karre allerdings nicht und echte Spannung kommt eher selten auf. Dafür punktet THE CAR mit einer durchaus kurzweiligen und unterhaltsamen Erzählweise und einem nett anzusehenden Finale.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Unterhaltsam!


CHILD'S PLAY (USA 1988, Regie: Tom Holland)*

Der Auftakt zu einem der langlebigsten Horror-Franchises ist ziemlich gut gealtert und kann den Zuschauer auch nach über 25 Jahren noch richtig gut gruseln. Wer prinzipiell Probleme mit Puppen hat und diese creepy findet, dürfte nach Sichtung dieses Films vielleicht ein bisschen schlechter einschlafen als gewohnt.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


CORRUPTION (Großbritannien 1968, Regie: Robert Hartford-Davis)

Peter Cushing spielt einen Chirurgen, der frische Haut junger Damen benötigt, um das aufgrund eines Brandschadens entstellte Gesicht seiner Geliebten wieder herzurichten. Schön schmieriger Grusler aus Großbritannien, der - gemessen an seinem Erscheinungsjahr - erstaunlich zeigefreudig ausgefallen ist. Wer auf britische Horrorkost aus dieser Zeit steht, macht mit CORRUPTION sicherlich nichts falsch. Und Filme aus den 60ern, die - wie dieser hier - mit einer ausgedehnten Partysequenz aufwarten, können gar nicht schlecht sein.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


LÅT DEN RÄTTE KOMMA IN (Schweden 2008, Regie: Tomas Alfredson)

Originelle Mischung aus Coming-of-Age-Drama und Vampirfilm aus dem hohen Norden. Der Film ist zwar zeitweise etwas sperrig geraten, aber die Vielzahl an wunderschön fotografierten Bildern, die melancholische Grundstimmung und die poetische Erzählweise machen diesen kleinen Makel wieder wett. Und das Finale im Schwimmbad ist der Knaller.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


LONG HU DOU (aka The Chinese Boxer) (Hongkong 1970, Regie: Jimmy Wang Yu)

Klassischer Stoff aus der Produktionsschmiede der Shaw Brothers. Ein aufrichtiger Kämpfer setzt sich gegen eine ganze Armee von Schurken zur Wehr damit wieder Ruhe und Frieden in sein Heimatdorf einkehren können. Es geht um Rache, Ehre, Gerechtigkeit und Kung Fu. Die Kampfchoreographien sind - wie man es von den Shaw Brothers gewohnt ist - perfekt in Szene gesetzt und überzeugen - man kennt das aus dem heutigen Kino ja gar nicht mehr so wirklich - insbesondere durch ihre Übersichtlichkeit. Vor allem die Kampfsequenz im Schnee war richtig toll anzusehen.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


THE SAVAGE SEVEN (USA 1968, Regie: Richard Rush)

Arthouse Meets Grindhouse - oder so ähnlich. Eine Bande von Bikern fällt in ein Indianerreservat ein und scheint den Bewohnern zunächst im Kampf gegen einen skrupellosen weißen Geschäftsmann zu helfen. Zumindest so lange bis dieser es schafft, die Biker und die Indianer gegeneinander auszuspielen. Teils betörend schöne Bilder, ein toller Soundtrack und eine Atmosphäre, die irgendwo zwischen grenzenloser Freiheit und unendlicher Melancholie schwankt, scheinen den Zuschauer über weite Strecken des Films regelrecht einlullen zu wollen (das ist nicht negativ gemeint), jedoch nur, um ihn im Finale auf äußerst unsanfte Art wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


HARDBODIES (USA 1984, Regie: Mark Griffiths)

Typische US-Teenie-Komödie aus den 80ern. Regisseur Mark Griffiths bringt es fertig, über knapp 90 Minuten praktisch gar keine Geschichte zu erzählen. HARDBODIES kommt ohne Plot aus, stattdessen reiht Griffiths einen Kalauer an den nächsten und versorgt den Zuschauer mit Schauwerten ohne Ende. Kurzweiliger Unsinn, der zudem mit den absurdesten Mode- und Frisurverbrechen aufwarten kann, die die 80er so zu bieten hatten.

Rein subjektives Geschmackurteil: Spaßig!


LOVELACE (USA 2013, Regie: Rob Epstein/Jeffrey Friedman)

Biopic über DEEP THROAT-Hauptdarstellerin Linda Lovelace und gleichzeitig Portrait einer Zeit, in der Pornographie plötzlich zum Mainstream gehörte. Die Idee, die Geschichte aus zwei verschiedenen Perspektiven zu erzählen, fand ich zwar ganz gut, so etwas wie Tiefe oder Authentizität geht LOVELACE dennoch ab. Dann lieber BOOGIE NIGHTS oder INSIDE DEEP THROAT anschauen. Ach ja, Sharon Stone in der Rolle von Lindas Mutter hätte ich nie im Leben erkannt.

Rein subjektives Geschmackurteil: Ok!


ROLLING THUNDER (USA 1977, Regie: John Flynn)

Extrem ruhig inszeniertes Drama über einen Kriegsveteranen, der sich auf einen persönlichen Rachefeldzug begibt. Das typische Multiplex-Blockbuster-Publikum von heute dürfte von Flynns Film wohl sehr schnell in den Wahnsinn getrieben werden. Hier ist der Weg das Ziel. Es lohnt sich, ihn mitzugehen (und diese letzten 5 Minuten, in denen sich die zuvor angesammelte Spannung entlädt, sind an Intensität kaum zu überbieten). Toller Film!

Rein subjektives Geschmacksurteil: Sehr gut!


HARDBODIES 2 (USA 1986, Regie: Mark Griffiths)

Der Vorgänger war wohl so erfolgreich, dass Regisseur Mark Griffiths 2 Jahre später noch dieses Sequel nachschieben durfte. HARDBODIES 2 kann jedoch rein gar nichts. Hatte der erste Teil zumindest noch Charme und einen ausgesprochen hohen Unterhaltungswert zu bieten, so regieren hier 90 Minuten gepflegte Langeweile. Und die Film-im-Film-Handlung ist ebenso nervig wie bescheuert. Zeitverschwendung.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Mies!


NEIGHBORS (USA 2014; Regie: Nicholas Stoller)

Die jungen Eltern Seth Rogen und Rose Byrne müssen sich mit ihren neuen Nachbarn herumschlagen. Eine feierwütige Studentenvereinigung unter der Leitung von Zac Efron. Schnell beginnt die Situation zu eskalieren. NEIGHBORS steht sicher nicht im Verdacht, je in einem Arthouse-Kino laufen zu wollen. Stollers Film ist laut, grell und der Humor definitiv einer der derberen Sorte. Ich liebe die Filme mit Seth Rogen und habe mich auch bei NEIGHBORS köstlich amüsiert. Unbedingt sehenswert, allein schon wegen dieser Sequenzen mit den Airbags. Einfach nur "fucking awesome"!

Rein subjektives Geschmacksurteil: Sehr gut!


CLERKS. (USA 1994, Regie: Kevin Smith)*

"'You hate people!' - 'But I love gatherings. Isn't it ironic?'" oder "'My question is, how did she come to have sex with a dead man?' - 'She thought it was me.' - 'What kind of convenience store do you run here?'" oder "'37! My girlfriend sucked 37 dicks!' - 'In a row?'" und natürlich "'I'm not even supposed to be here today!'"! In diesem Jahr hatte ich CLERKS. noch nicht gesehen. Es war mal wieder an der Zeit. Ich liebe diesen Film. Jede Sekunde, jede Einstellung, jeden Dialog. Einer der für mich wichtigsten Filme in meinen Leben. :love: :love: :love:

Rein subjektives Geschmacksurteil: Lieblingsfilm!


CLERKS II (USA 2006, Regie: Kevin Smith)*

Wenn Dante (Brian O’Halloran) und Randal (Jeff Anderson) in dieser letzten Szene hinter dem Tresen ihres nun eigenen Convenience Stores stehen, sich die Kamera langsam entfernt, das Bild von Farbe in s/w wechselt und die bereits aus dem ersten Clerks-Film bekannte Frau mit den Milchkanistern (Grace Smith, die Mutter von Regisseur Kevin Smith) zu sehen ist, dann schließt sich der Kreis zum ersten Teil aus dem Jahr 1994. Das Ende des insgesamt 6 Filme umfassenden View-Askew-Universums ist erreicht und es macht sich eine verdammt melancholische Stimmung breit. Die von Jason Mewes und Regisseur Kevin Smith gespielten Jay und Silent Bob haben dieses Universum über 12 Jahre zusammengehalten, waren in jedem Film dabei. Am Ende des Abspanns von CLERKS II steht geschrieben: "Jay and Silent Bob may return. As for now, they're taking it easy.". Kevin Smith hat sich damals schon die Hintertür offen gelassen, irgendwann in sein Universum zurückzukehren. Die Dreharbeiten zu CLERKS III sollen angeblich im Sommer 2015 starten. Ich freu mich drauf. :)

Rein subjektives Geschmacksurteil: Lieblingsfilm!


THE CONJURING (USA 2013, Regie: James Wan)

Haunted-House-Film, der logischerweise nicht ohne die typischen Klischees auskommt, dafür aber eine unheimliche Atmosphäre und eine ganze Reihe effektiv eingesetzter Schocksequenzen zu bieten hat. INSIDIOUS, der vorherigen Film von James Wan, fand ich ziemlich beschissen. THE CONJURING hat mich absolut positiv überrascht.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


CHILD'S PLAY 2 (USA 1990, Regie: John Lafia)*

Das Sequel knüpft direkt an die Handlung des ersten Teils an. Chucky wird rekonstruiert und die immer noch vom Geist eines Serienmörders besessene Puppe macht sich sogleich auf die Suche nach dem kleinen Andy (erneut gespielt von Alex Vincent), der sich mittlerweile bei einer Pflegefamilie aufhält. CHILD'S PLAY 2 folgt den typischen Regeln einer Fortsetzung. Mehr Spektakel, mehr Puppenaction, dafür weniger Spannung und Atmosphäre. Letzteres ist gar nicht so tragisch, denn Regisseur John Lafia hat einen zwar spannungsarmen, aber dafür umso rasanteren Film gedreht, der den geneigten Zuschauer auf ausgesprochen kurzweilige Art und Weise zu unterhalten versteht. Die Puppeneffekte sind nett anzusehen, das Finale in der Puppenfabrik eine schöne Referenz an Camerons THE TERMINATOR und in dieser Szene in der Mitte des Film, in der der kleine Andy mit einem elektrischen Messer bewaffnet in den Keller geht um Chucky dort in die ewigen Puppenjagdgründe zu verbannen, kommt tatsächlich mal kurz so etwas wie echte Gruselstimmung auf.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Unterhaltsam!


ATTACK OF THE 50 FOOT WOMAN (USA 1958, Regie: Nathan Juran)

Schwerenöter Harry Archer (William Hudson) wünscht sich nichts sehnlicher als den baldigen Tod seiner schwerreichen Gattin Nancy (Allison Hayes), um sich mit deren Vermögen und seiner Geliebten (Yvette Vickers) ein schönes Leben zu machen. Als Nancy mit einer außerirdischen Lebensform in Kontakt gerät (!!!), scheint sich dieser Wunsch tatsächlich zu erfüllen. Doch die Gattin tut Harry nicht wirklich den Gefallen, sondern wächst stattdessen auf eine mehr als beachtliche Größe an und lässt ihrer Wut freien Lauf.
Ich liebe Filme wie diesen hier. In 65 Minuten wird auf todernste Art und Weise eine komplett hanebüchene Story erzählt und die auf dem Filmplakat - und sicher auch im Trailer - groß angekündigte Attraktion des Films bekommt man in seiner ganzen Pracht erst am Ende (in diesem Fall genau 9 Minuten vor Ende) zu Gesicht. Böse sein kann ich einem Film wie diesem - der die gemachten Versprechungen natürlich nie und nimmer erfüllen kann - einfach nicht. Dafür ist das Gesehene viel zu sympathisch und charmant und dafür wickeln mich solche Filme einfach viel zu sehr um ihre sprichwörtlichen Finger. Jedes Mal, wenn ich mir B-Movies aus den 50er und 60er Jahren ansehe, trauere ich dieser Zeit hinterher. Als noch nichts ironisch gebrochen sein musste um sich ja nicht lächerlich zu machen, als man eine Story wie diese hier noch komplett ernst an den Mann bringen konnte. Irgendwie schade, dass das heutzutage einfach nicht mehr möglich ist.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


DER TEPPICH DES GRAUENS (Deutschland/Italien/Spanien 1962, Regie: Harald Reinl)

Die erste von insgesamt 4 Verfilmungen des Groschenromanautors Louis Weinert-Wilton schwimmt überdeutlich im Fahrwasser der damals so erfolgreichen Wallace-Filme, erreicht trotz des Mitwirkens von Joachim Fuchsberger und Karin Dor jedoch nie die Qualität der richtig guten Wallace-Verfilmungen, sondern erinnert eher an die etwas schwächeren Filme dieser Reihe. In DER TEPPICH DES GRAUENS ist zwar ständig etwas los, worum es im Endeffekt in dem Film überhaupt geht, bleibt jedoch bis zum Schluss - Fuchsberger fasst in der letzten halben Minute des Films netterweise die Hintergründe des ganzen Treibens zuvor für den Zuschauer noch mal kurz zusammen - ein Rätsel. Reinls Film wirkt überladen und teilweise plan- und konzeptlos, wie ein einziges Mysterium im Raum-Zeit-Kontinuum der erzählten Handlung. Diese Schwäche macht ihn aus heutiger Sicht jedoch auch verdammt unterhaltsam. Man kommt nicht umhin, sich wieder und wieder zu fragen, was die sich damals beim Dreh so alles eingeschmissen haben, um einen Film wie diesen hier auf das Publikum loszulassen.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Ok!


CHILD'S PLAY 3 (Großbritannien/USA 1991, Regie: Jack Bender)

Alles wie gehabt. Killerpuppe Chucky wird erneut zum Leben geweckt und mit ihr natürlich der in ihr hausende Geist des Serienkillers aus dem ersten Teil. Und natürlich macht sich Chucky abermals auf die Suche nach Andy (der zum ersten und auch einzigen Mal innerhalb der Reihe nicht von Alex Vincent sondern von Justin Whalin gespielt wird; aus gutem Grund: CHILD'S PLAY 3 ist nur ein Jahr nach dem zweiten Teil in die Kinos gekommen, spielt in der Timeline aber 8 Jahre später und Vincent wäre einfach zu jung für die Rolle gewesen), der sich mittlerweile in einer Militärakademie befindet und dort durchkämpfen muss. Mit Horror- oder Spannungskino hat dieser Film hier - so geht es früher oder später ja sehr vielen Fortsetzungen innerhalb bekannter und erfolgreicher Horror-Franchises - natürlich nicht mehr viel zu tun. Es regiert der Spaß- und Unterhaltungsfaktor und der ist leider nicht allzu hoch ausgefallen. Ein paar coole Oneliner aus dem Mund der Killerpuppe, ein paar blutige Effektszenen, sehr viel mehr hat Benders Film leider nicht zu bieten. Das ist zwar stellenweise immer noch ganz nett anzusehen, wirkt aber auch ziemlich schnell ziemlich ermüdend.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Naja!


LIFEFORCE (Großbritannien/USA 1985, Regie: Tobe Hooper)*

Überzeugende Effekte, düstere Atmosphäre, Zombies, die frappierend an diejenigen aus THE RETURN OF THE LIVING DEAD erinnern (oder umgekehrt, beide Filme stammen aus dem Jahr 1985) und die blanken Brüste von Mathilda May (der guten Frau dürfte es damals am Set ziemlich kalt gewesen sein, sie hat in so gut wie keiner ihrer Szenen etwas an) - Zutaten, die dafür sorgen, dass man sich LIFEFORCE auch heute - fast 30 Jahre nach seinem Erscheinen - noch verdammt gut unterhalten lassen kann (auch wenn man natürlich zugeben muss, dass Hoopers Film mit gut 110 Minuten einen Tick zu lang geraten ist und man sich ab und an eine etwas straffere Erzählweise wünschen würde).

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


NIGHT OF THE COMET (USA 1984, Regie: Thom Eberhardt)

Nachdem die Strahlung eines vorbeiziehenden Kometen praktisch die komplette Menschheit entweder ausgelöscht oder in Zombies verwandelt hat, müssen sich zwei Schwestern im Teenie-Alter damit auseinandersetzen, dass sie die letzten Überlebenden sein dürften. NIGHT OF THE COMET schwankt irgendwo zwischen melancholischer Untergangsstimmung und bissiger Teenager-Komödie, ist mit einem 'cheezy' 80er-Jahre-Soundtrack ausgestattet und zitiert eifrig bekannte Vorbilder wie DAWN OF THE DEAD und THE OMEGA MAN. Und diese unzähligen Einstellungen des leergefegten und in rote Farben getauchten Los Angeles sind einfach nur unbeschreiblich schön.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


THE OTHER WOMAN (USA 2014, Regie: Nick Cassavetes)

Der erfolgreiche Charmeur Mark King (Nikolaj Coster-Waldau) betrügt seine Ehefrau (Leslie Mann) gleich mit zwei verschiedenen Frauen (Cameron Diaz und Kate Upton). Als die drei Damen Wind voneinander bekommen, entschließen sie sich, den Spieß umzudrehen. Zwar vorhersehbare, aber stellenweise wirklich saukomische Komödie für zwischendurch. Einer dieser perfekten Filme, um abzuschalten und sich berieseln zu lassen. Mir persönlich machen Filme wie dieser hier immer wieder richtig viel Spaß.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


BLACK BELT JONES (USA 1974, Regie: Robert Clouse)

Blaxploitation Meets Shaw Brothers. Ein typischer Shaw-Brothers-Plot - der Besitzer einer Karate-Schule soll von einer Handvoll Fieslingen zum Verkauf gezwungen werden und am Ende rettet ein einsamer Held den Tag - wird von Regisseur Robert Clouse und seinen Drehbuchautoren nach South Central, LA, verlegt, mit so etwas wie Kampfchoreographien ausgestattet und mit jeder Menge Klamauk und Slapstick - zu Beginn einer Kampfsequenz landet ein Beteiligter bspw. auf einem Trampolin, fliegt bis an die Decke und bleibt mit dem Kopf schließlich in dieser stecken - angereichert. In BLACK BELT JONES ist ständig was los und es wird tatsächlich nie langweilig. Von der Qualität echter Klassiker des Black Cinema der damaligen Zeit wie SHAFT oder COFFY ist BLACK BELT JONES natürlich meilenweit entfernt. Dafür fehlt ihm einfach die Ernsthaftigkeit und Leading Man Jim Kelly - der sich wohl durch seinen Auftritt im Bruce-Lee-Klassiker ENTER THE DRAGON ein Jahr zuvor für diesen Part qualifiziert haben dürfte - auch die nötige Ausstrahlung und Präsenz, die Schauspieler/innen wie Richard Roundtree, Fred Williamson oder Pam Grier damals auf der Leinwand verstrahlten. Der Spaßfaktor ist dennoch ungemein hoch und das Finale in bzw. vor der Autowaschanlage ist besser als jede Schaumparty.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Spaßig!


FROM BEYOND (USA 1986, Regie: Stuart Gordon)*

Kaum zu glauben, knapp 30 Jahre hat Gordons wunderbare Variation einer Kurzgeschichte von Lovecraft nun schon wieder auf dem Buckel. Und ich muss sagen, FROM BEYOND ist verdammt gut gealtert. Dürfte nun 20 Jahre her sein, dass ich den Film zum letzten Mal gesehen habe und er hat mich heute ähnlich begeistert zurückgelassen wie damals. Ein Glanzstück des Body-Horror-Genres, ausgestattet mit wahrlich eindrucksvollen Creature-, Ekel- und Splattereffekten (insbesondere im letzten Drittel dürfte es empfindlicheren Gemütern, die kurz zuvor etwas gegessen haben, ziemlich den Magen umdrehen) und einer herrlich unheimlichen Atmosphäre. Klasse!

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


THE THING (USA 1982, Regie: John Carpenter)*

Zwischen 1976 und 1982 hatte John Carpenter einen Lauf. Insgesamt 5 Filme kamen von ihm ins Kino und wirklich jeder von ihnen gehört heute zum Kanon der unbestrittenen Klassiker des phantastischen Films. So auch THE THING, in dem einer Gruppe von Forschern in der Antarktis ein blutrünstiges Alien auf den Leib rückt. Eine bedrückende, fast schon klaustrophobisch zu nennende Atmosphäre, eine wahrlich unglaubliche Spannung, ein wieder mal betont minimalistisch gehaltener Score (der gerne noch etwas häufiger während des Films erklingen dürfte) und Creature-Effekte vom Allerfeinsten zeichnen THE THING aus und sorgen auch heute noch dafür, dass der geneigte Genrefreund mit großer Freude auf der heimischen Couch Platz nimmt und sich für knapp 105 Minuten in die eiskalte Antarktis begibt. Einen Film wie diesen darf man vollkommen zu Recht als zeitlosen Klassiker bezeichnen.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


AMORE E MORTE NEL GIARDINO DEGLI DEI (Italien 1972, Regie: Sauro Scavolini)

Regisseur und Drehbuchautor Sauro Scavolini erzählt - in diversen Rückblenden, mit Hilfe eines Tonbandes, welches ein Ornithologe zufällig im Garten einer alten Villa entdeckt hat - die Geschichte eines mysteriösen Familiendramas und nimmt den Zuschauer mit auf eine wahrlich außergewöhnliche Reise. Scavolini entwickelt seinen Plot behutsam und ausgesprochen langsam, setzt viel auf eine fast schon poetische und träumerische Atmosphäre und die toll fotografierten Bilder seines Bruders und Kameramannes Romano Scavolini. Als Zuschauer muss man durchaus Geduld aufbringen, denn so etwas wie eine Sogwirkung entwickelt AMORE E MORTE NEL GIARDINO DEGLI DEI erst in den letzten 20-25 Minuten. Mich selbst hat Scavolini mit seinem Film etwas ratlos zurückgelassen. Ich bin ohne jegliche Vorkenntnisse an AMORE E MORTE NEL GIARDINO DEGLI DEI herangegangen, habe eigentlich einen typischen Giallo erwartet und wurde dann von dieser Arthouse-Variante eines italienischen Kriminalfilms auf dem komplett falschen Fuß erwischt. Um Scavolinis Film wirklich einschätzen zu können, muss ich ihn mir irgendwann noch mal anschauen. Bei der jetzigen Sichtung war das definitiv der falsche Film zur falschen Zeit.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Ok und interessant!


RE-ANIMATOR (USA 1985, Regie: Stuart Gordon)*

Das Regiedebüt von Stuart Gordon - dessen zweiten und auch ganz vorzüglichen Film FROM BEYOND ich mir ein paar Tage vorher angesehen hatte - ist für mich - neben BRAINDEAD von Peter Jackson - das Paradebeispiel für eine gelungene Horror- bzw. Splatterkomödie. Gordon präsentiert ein Sammelsurium grotesker Einfälle, schwarzen Humors und absurd-komischer Situationen, garniert seinen Film mit ziemlich derben Splattereffekten und schafft es ganz nebenbei auch noch, eine richtig spannende Geschichte zu erzählen. Und Jeffrey Combs in der Rolle des Herbert West ist einfach nur großartig.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


BRIDE OF CHUCKY (Kanada/USA 1998, Regie: Ronny Yu)

Die Reihe um Slasher-Puppe Chucky geht in die 4. Runde. Mit Horror hat dieser Film nur noch im Ansatz etwas zu tun, bei BRIDE OF CHUCKY handelt es sich um einen typischen Vertreter des Fun-Splatter- bzw. Fun-Slasher-Genres. Gleich zu Beginn gibt es Referenzen an Chuckys Brüder im Geiste, sprich Leatherface, Jason und Michael Myers - eine zusätzliche Referenz an Pinhead soll sich im weiteren Verlauf dazugesellen - und Regisseur Ronny Yu - der 5 Jahre später mit FREDDY VS. JASON einen weiteren Genreprototypen drehen sollte - kümmert sich nicht im Geringsten darum, so etwas wie Spannung zu erzeugen, sondern reiht stattdessen Gag an Grag und kreativen Kill an kreativen Kill. Unterlegt mit dem typischen Metal-Soundtrack - u.a. gibt es Songs von Rob Zombie, Coal Chamber, Static-X und Monster Magnet zu hören - entwickelt BRIDE OF CHUCKY so einen ziemlichen Drive und selbst wenn man wollte, einen gewissen Unterhaltungswert kann man diesem Film hier definitiv nicht absprechen. BRIDE OF CHUCKY hat auf seine eigene Art und Weise verdammt viel Spaß gemacht.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Spaßig!


ZOMBEAVERS (USA 2014, Regie: Jordan Rubin)

Ein Film wie eine Naturkatastrophe. Man ist fassungslos und kann einfach nicht mehr wegschauen. ZOMBEAVERS ist gewollter Mega-Trash, mit miesen Schauspielern, bescheuerten Gags, extrem hohlen Dialogen und titelgebenden Monstern, die aussehen, als hätte sie irgendjemand aus dem Müllcontainer der Augsburger Puppenkiste mitgehen lassen. Überraschend ist lediglich, dass das “final girl“ (wenn man es als solches bezeichnen darf) genau das Mädel ist, welches in allen anderen Filmen dieser Art im Normalfall als erstes den Löffel abgeben darf. Einen Film wie ZOMBEAVERS darf man gerne scheiße finden, ich habe dafür jedes Verständnis. Ich fand ihn verdammt unterhaltsam. Alkoholkonsum während der Sichtung dürfte den Spaßfaktor zudem exorbitant erhöhen. Und diese letzte Szene nach dem Abspann schreit förmlich nach einer Fortsetzung, die dann mit ziemlich hoher Sicherheit den Titel “Zombees“ tragen dürfte.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Spaßig!


BRIDE OF RE-ANIMATOR (USA 1989, Regie: Brian Yuzna)*

Regisseur Brian Yuzna erzählt die Geschichte von Herbert West (wieder großartig: Jeffrey Combs) und Konsorten konsequent weiter und entführt den Zuschauer endgültig nach Absurdistan. BRIDE OF RE-ANIMATOR steckt voller skurriler, grotesker und absurder Ideen, der Humor ist schwarz wie die Seele des Teufels und in Sachen Special Effects machen Yuzna und sein Team gleich gar keine Gefangenen. Gerade im Horrorbereich bekleckern sich Fortsetzungen ja nicht gerade oft mit sonderlich viel Ruhm. BRIDE OF RE-ANIMATOR ist eine dieser Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Eine mehr als würdige Fortsetzung eines großartigen Films.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Sehr gut!


Und zur Vervollständigung der Sichtungen des Monats hier noch die Auflistung der TV-Serien:
The Big Bang Theory: Season 7 (Episoden 10-24)
Dexter: Season 6 (Episoden 3-12)
Dexter: Season 7 (komplett)
New Girl: Season 3 (Episoden 1-3)


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SEPTEMBER 2014


Keine neuen Texte, dafür wieder die Monatsliste. Der September war für mich ein wahrlich überragender Monat. Ich habe zwar nur 17 Filme und ein paar TV-Episoden gesehen, aber das “Erlebnis Film“ war so intensiv wie nie zuvor und dürfte im Kopfkino die nächsten Wochen und Monate noch eine erhebliche Rolle spielen. Grund dafür war meine erste Reise nach Hollywood (von der ich gestern zurückgekommen bin) und damit verbundene Besuche in den Studios von Universal, Warner, Paramount, Sony und DreamWorks Animation. Erlebnisse und Eindrücke, die ich wohl nie mehr vergessen werde.

Angeschaut habe ich mir im September folgende Filme:

Top 10:
01. Possession (Deutschland/Frankreich 1981, Andrzej Zulawski)
02. Night Moves (USA 1975, Arthur Penn)
03. Nebraska (USA 2013, Alexander Payne)
04. Her (USA 2013, Spike Jonze)
05. Captain America: The Winter Soldier (USA 2014, Anthony Russo/Joe Russo)
06. Blue Jasmine (USA 2013, Woody Allen)
07. The Nanny (Großbritannien 1965, Seth Holt)
08. Sabotage (USA 2014, David Ayer)
09. Bullet to the Head (Schweiz/USA 2012, Walter Hill)
10. Quelqu'un derrière la porte (Frankreich 1971, Nicolas Gessner)

Auch gut:
11. The Bucket List (USA 2007, Rob Reiner)
12. Escape Plan (USA 2013, Mikael Håfström)

Naja:
13. Parker (USA 2013, Taylor Hackford)
14. Idiocracy (USA 2006, Mike Judge)
15. Resturlaub (Deutschland 2011, Gregor Schnitzler)*
16. Edge of Darkness (Großbritannien/USA 2010, Martin Campbell)

Außer Konkurrenz, da ich den Film auf riesiger Leinwand im Chinese Theatre in Hollywood gesehen habe und die Intensität dieses Erlebnisses eine faire Einordnung innerhalb der sonstigen Filme dieses Monats unmöglich macht:
The Equalizer (USA 2014, Antoine Fuqua)

TV-Serien:
The Big Bang Theory: Season 7 (Episoden 1-9)
Dexter: Season 5 (Episoden 3-12)
Dexter: Season 6 (Episoden 1-2)
How I Met Your Mother: Season (Episoden 17-22)

*=keine Erstsichtung


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AUGUST 2014


Immer noch keine Zeit/Muse/usw. gefunden, um irgendwas Sinnvolles zu gesehenen Filmen zu schreiben. Deshalb nun wieder "nur" die Monatsliste. 33 Filme und ein paar TV-Episoden sind dann doch wieder zusammengekommen (*=keine Erstsichtung).


Die besten 10:
01. The Fisher King (USA 1991, Terry Gilliam)*
02. The Last Boy Scout (USA 1991, Tony Scott)*
03. The Long Goodbye (USA 1973, Robert Altman)
04. Se sei vivo spara (Italien/Spanien 1967, Giulio Questi)
05. Nicht mein Tag (Deutschland/Niederlande 2014, Peter Thorwarth)
06. The Long Good Friday (Großbritannien 1980, John Mackenzie)
07. End of Watch (USA 2012, David Ayer)
08. The Raid 2: Berandal (Indonesien/USA 2014, Gareth Evans)
09. All About Eve (USA 1950, Joseph L. Mankiewicz)
10. Lone Survivor (USA 2013, Peter Berg)

Geil/Gut/Unterhaltsam:
11. Beverly Hills Cop (USA 1984, Martin Brest)*
12. Sorcerer (USA 1977, William Friedkin)
13. Breaking Point (Kanada/USA 1976, Bob Clark)
14. We Bought a Zoo (USA 2011, Cameron Crowe)*
15. Under the Skin (Großbritannien/Schweiz/USA 2013, Jonathan Glazer)
16. Beverly Hills Cop II (USA 1987, Tony Scott)*
17. The Transporter (Frankreich/USA 2002, Corey Yuen)*
18. Ha-Trempist (aka An American Hippie in Israel) (Israel 1972, Amos Sefer)
19. Thor: The Dark World (USA 2013, Alan Taylor)
20. That’s My Boy (USA 2012, Sean Anders)
21. Transporter 3 (Frankreich/Großbritannien/USA 2008, Olivier Megaton)*
22. Transporter 2 (Frankreich/USA 2005, Louis Leterrier)
23. Homefront (USA 2013, Gary Fleder)
24. The Chase (USA 1994, Adam Rifkin)
25. Ninja III: The Domination (USA 1984, Sam Firstenberg)
26. Fack ju Göhte (Deutschland 2013, Bora Dagtekin)
27. The Heat (USA 2013, Paul Feig)

Ok:
28. Sweet and Lowdown (USA 1999, Woody Allen)
29. Upperseven, l’uomo da uccidere (Deutschland/Italien 1966, Alberto De Martino)

Naja:
30. Anchorman 2: The Legend Continues (USA 2013, Adam McKay)
31. Abduction of an American Playgirl (USA 1975, Unknown Director)
32. Otto - Der neue Film (Deutschland 1987, Xaver Schwarzenberger/Otto Waalkes)*
33. Beverly Hills Cop III (USA 1994, John Landis)

TV-Serien:
Dexter: Season 4 (komplett)
Dexter: Season 5 (Episoden 1-2)
How I Met Your Mother: Season 1 (Episoden 9-16)


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JULI 2014


Da ich es leider nicht geschafft habe, in diesem Monat den einen oder anderen Text zu einem gesehen Film zu schreiben, poste ich zumindest wieder meine Monatsliste. Insgesamt betrachtet war das wieder ein ausgesprochen schöner Monat mit insgesamt 37 gesehenen Filmen (*=keine Erstsichtung).


Die besten 10:
01. Stand by Me (USA 1986, Rob Reiner)*
02. Lat sau san taam (aka Hard-Boiled) (Hongkong 1992, John Woo)*
03. The Seven-Ups (USA 1973, Philip D’Antoni)
04. Fort Apache the Bronx (USA 1981, Daniel Petrie)
05. Absolute Giganten (Deutschland 1999, Sebastian Schipper)
06. Walking the Edge (USA 1983, Norbert Meisel)
07. Cat People (USA 1982, Paul Schrader)
08. The Last Seduction (Großbritannien/USA 1994, John Dahl)
09. Bone (USA 1972, Larry Cohen)
10. Duel (USA 197l, Steven Spielberg)

Auch (sehr) gut und sehenswert:
11. Veronica Mars (USA 2014, Rob Thomas)
12. American Hustle (USA 2013, David O. Russell)
13. L.A. Story (USA 1991, Mick Jackson)
14. 2 Guns (USA 2013, Baltasar Kormákur)
15. Terminator Salvation (Deutschland/Großbritannien/Italien/USA 2009, McG)
16. Serbuan maut (aka The Raid) (Frankreich/Indonesien/USA 2011, Gareth Evans)
17. Nove ospiti per un delitto (Italien 1977, Ferdinando Baldi)
18. French Connection II (USA 1975, John Frankenheimer)
19. Scarecrow (USA 1973, Jerry Schatzberg)
20. The Challenge (Japan/USA 1982, John Frankenheimer)*
21. L’assassino ha riservato nove poltrone (Italien 1974, Giuseppe Bennati)
22. Maraschino Cherry (USA 1978, Radley Metzger)
23. Julie Darling (Deutschland/Kanada 1983, Paul Nicholas)
24. Gattaca (USA 1997, Andrew Niccol)
25. Killing Them Softly (USA 2012, Andrew Dominik)

Unterhaltsam/nett/ok:
26. The People vs. Larry Flynt (USA 1996, Milos Forman)
27. The Italian Job (Frankreich/Großbritannien/USA 2003, F. Gary Gray)
28. RED 2 (Frankreich/Kanada/USA 2013, Dean Parisot)
29. The Wolverine (Großbritannien/USA 2013, James Mangold)
30. French Postcards (Deutschland/Frankreich/USA 1979, Willard Huyck)
31. Hot Pursuit (Mexiko/USA 1987, Steven Lisberger)
32. Radioactive Dreams (Mexiko/USA 1985, Albert Pyun)
33. Predators (USA 2010, Nimród Antal)
34. The Sitter (USA 2011, David Gordon Green)

Naja:
35. Lost, Lonely and Vicious (USA 1958, Frank Myers)
36. Snow White and the Huntsman (USA 2012, Rupert Sanders)
37. Chronicle (USA 2012, Josh Trank)

TV-Serien:
Dexter: Season 3 (Episoden 5-12)
How I Met Your Mother: Season 1 (Episoden 1-8)


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JUNI 2014 oder 30 DAYS OF ACTION, HORROR, FILTH & MAYHEM


Da ich ja nur noch zu vereinzelten Filmen hier was schreibe, hab ich mir gedacht, ich poste auch mal meine Monatsliste und kopier die aus der "TOP-10-MOVING-PICTURES-OF-THE-MONTHS-LISTS"-Gruppe aus Facebook einfach mal hier rein. Ich hab keine Ahnung, wie ich es geschafft habe, in diesem Monat zwischen Fußball-WM und ein paar TV-Episoden tatsächlich noch 50 Filme anzuschauen. Here we go:

Top 10:
01. Predator (USA 1987, John McTiernan)*
02. The Curse of the Cat People (USA 1944, Gunther von Fritsch/Robert Wise)
03. Terminator 3: Rise of the Machines (Deutschland/Großbritannien/USA 2003, Jonathan Mostow)*
04. Tenebre (Italien 1982, Dario Argento)
05. La banda del gobbo (Italien 1978, Umberto Lenzi)
06. Cat People (USA 1942, Jacques Tourneur)
07. Predator 2 (USA 1990, Stephen Hopkins)*
08. 殘缺 (Can que AKA Crippled Avengers) (Hongkong 1978, Chang Cheh)
09. Roma a mano armata (Italien 1976, Umberto Lenzi)
10. Xaver (Deutschland 1986, Werner Possardt)*


Durch die Bank richtig geile Follow-Ups:
11. Supervixens (USA 1975, Russ Meyer)
12. Reazione a catena (Italien 1971, Mario Bava)
13. Cani arrabbiati (Italien 1974, Mario Bava)
14. La vittima designata (Italien 1971, Maurizio Lucidi)
15. 五毒 (Wu du AKA The Five Venoms) (Hongkong 1978, Chang Cheh)
16. Il giorno del Cobra (Italien 1980, Enzo G. Castellari)
17. ギャング対ギャング (Gang tai Gang AKA Die Killer von Tokio) (Japan 1962, Teruo Ishii)
18. Alien: Resurrection (USA 1997, Jean-Pierre Jeunet)*
19. The Leopard Man (USA 1943, Jacques Tourneur)
20. The Soldier (USA 1982, James Glickenhaus)
21. An Eye for an Eye (USA 1981, Steve Carver)
22. Revenge of the Ninja (USA 1983, Sam Firstenberg)*
23. Città violenta (Frankreich/Italien 1970, Sergio Sollima)
24. Joysticks (USA 1983, Greydon Clark)
25. La rose de fer (Frankreich 1973, Jean Rollin)
26. The Big Doll House (Philippinen/USA 1971, Jack Hill)
27. The Big Bird Cage (Philippinen/USA 1972, Jack Hill)
28. Spasmo (Italien 1974, Umberto Lenzi)
29. Women in Cages (Philippinen/USA 1971, Gerardo de Leon)
30. Alien³ (USA 1992, David Fincher)*
31. Spawn of the Slithis (USA 1978, Stephen Traxler)
32. Another Day, Another Man (USA 1966, Doris Wishman)
33. Cannibal Holocaust (Italien 1980, Ruggero Deodato)
34. Alice in Wonderland: An X-Rated Musical Fantasy (USA 1976, Bud Townsend)
35. Une corde, un Colt… (Frankreich/Italien/Spanien 1969, Robert Hossein)
36. The Monolith Monsters (USA 1957, John Sherwood)


Weitere, größtenteils ausgesprochen unterhaltsame Follow-Ups:
37. AVP: Alien vs. Predator (Deutschland/Großbritannien/Kanada/Tschechien/USA 2004, Paul W.S. Anderson)*
38. Warm Bodies (Kanada/USA 2013, Jonathan Levine)
39. Enter the Ninja (USA 1981, Menahem Golan)*
40. La via della prostituzione (Italien 1978, Joe D’Amato)
41. Krankenschwestern-Report (Deutschland 1972, Walter Boos)
42. Stryker’s War (USA 1985, Josh Becker)
43. Scotland Yard jagt Dr. Mabuse (Deutschland 1963, Paul May)
44. Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse (Deutschland/Frankreich/Italien 1964, Hugo Fregonese)
45. Bad Girls Go to Hell (USA 1965, Doris Wishman)
46. The Ghost Ship (USA 1943, Mark Robson)
47. Otto - Der Film (Deutschland 1985, Xaver Schwarzenberger/Otto Waalkes)
48. Punk Vacation (USA 1990, Stanley Lewis)
49. Macho Man (Deutschland 1985, Alexander Titus Benda)
50. AVPR: Aliens vs Predator - Requiem (USA 2007, Colin Strause/Greg Strause)


TV-Serien:
The Big Bang Theory: Season 6 (Episoden 7-24)
Dexter: Season 2 (Episoden 7-12)
Dexter: Season 3 (Episoden 1-4)


* = keine Erstsichtung


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SLITHIS


SLITHIS SLITHIS (DVD: Code Red, USA)
(OT: Spawn of the Slithis | USA 1978 | Regie: Stephen Traxler)


Infos zum Film:
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In SPAWN OF THE SLITHIS begeben sich der Lehrer und der Wissenschaftler von nebenan - 2 Typen, aus denen nun wahrlich keine Helden geschnitzt sind - auf eine ziemlich aussichtslose Jagd nach einem atomverseuchten Ungeheuer, welches per Zeitmaschine direkt aus einem Monster-B-Movie aus den 50er Jahren ins Jahr 1978 geschickt worden zu sein scheint.
Natürlich könnte man SPAWN OF THE SLITHIS in allererster Linie als langweilig bezeichnen - man bekommt das Monster beispielsweise nicht allzu häufig zu Gesicht und weite Strecken des Films verbringen die Figuren weniger mit der Monsterjagd, sondern eher damit, die herrlich absurden Dialogzeilen, die ihnen Regisseur und Drehbuchautor Stephen Traxler in den Mund gelegt hat, in vollster Überzeugung und Inbrunst zum Besten zu geben -, bei einer auch nur halbwegs objektiven Bewertung vielleicht sogar als stinklangweilig, eine solche ist mir persönlich aber nicht wirklich möglich.
Einem Film, der ein Schildkrötenwettrennen als einen seiner Höhepunkte präsentiert, kann ich beim besten Willen nicht böse sein und spätestens nach dieser Schildkröten-Sequenz war ich SPAWN OF THE SLITHIS und seiner herrlichen Naivität gnadenlos verfallen. Aber es gibt natürlich noch viele andere Gründe, weswegen man als Freund des schlechten Geschmacks SPAWN OF THE SLITHIS einfach gern haben muss. Wegen des wunderschönen Latex-Anzugs des Monsters, wegen den schön blutigen Low-Budget-Effekten, wegen dem ekligen Polizisten, der mit schrägem Overacting überzeugt und aussieht, als ob er gerade von irgendeinem Pornoset geflohen wäre und natürlich wegen meiner persönlichen Lieblingssequenz, in der ein schmieriger Typ mit definitiv zu viel Brusthaar unter dem aufgeknöpften weißen Hemd und einer riesigen Muschibürste im Gesicht versucht, ein für ihn viel zu junges Mädchen auf seinem Boot zu verführen und dafür prompt vom titelgebenden Monster gekillt wird. Das Mädel hätte natürlich spätestens beim Anblick des Nachtkästchens dieses Typen - auf dem er ein gerahmtes Foto von sich selbst zwischen zwei brennenden Kerzen aufgestellt hat - die Flucht ergreifen sollen. Weil sie das nicht getan hat, muss sie für diese Dummheit ebenfalls mit ihrem Leben bezahlen. Der/die/das Slithis holt auch sie.
Auf seine ganz eigene Art ist SPAWN OF THE SLITHIS einfach nur wunderschön.

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Stephen Traxler 1970er female nudity


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TERMINATOR 3 - REBELLION DER MASCHINEN


TERMINATOR 3 - REBELLION DER MASCHINEN TERMINATOR 3 - REBELLION DER MASCHINEN (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Terminator 3: Rise of the Machines | Deutschland/Großbritannien/USA 2003 | Regie: Jonathan Mostow)


Infos zum Film:
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Ich möchte hier jetzt doch mal die sprichwörtliche Lanze für TERMINATOR 3: RISE OF THE MACHINES brechen. Ein Film, der in meinen Augen völlig ungerechtfertigt - zwar nicht aller- aber doch vielerorts - jede Menge Prügel bezogen hat und fast schon mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt wurde. Ich habe es damals schon nicht verstanden, verstehe es nach der heutigen Sichtung immer noch nicht und werde es wohl auch niemals verstehen.
Regisseur Jonathan Mostow hat mich bereits in der Anfangssequenz vollkommen auf seiner Seite. Wenn ein desillusionierter John Connor (nun gespielt von Nick Stahl) auf einem Brückengeländer sitzt, eine leere Bierflasche in den Fluss unter sich fallen lässt, die Flasche auf einen mit Totenschädeln übersäten Grund aufkommt und von sich aus diesem Bild dann die obligatorische Zukunftssequenz entwickelt, ist das einfach nur ganz großes Kino und versprüht auch sofort diese bedrückende und dichte Atmosphäre, die insbesondere Camerons Auftaktfilm ausgezeichnet hatte.
Und dann diese Actionsequenzen: die Verfolgungsjagd mit den Kranwagen, die Szene auf dem Friedhof, der erste Teil des Finales in der Militärbasis und der zweite Teil des Finales im Bunker - das ist alles einfach nur brachial, wuchtig und drückt einen auch soundtechnisch regelrecht in den Kinosessel bzw. in die heimische Couch. T3 gehört meines Erachtens definitiv zu den besten Actionfilmen seines Jahrzehnts. Großartig!
Das größte Plus von T3 ist allerdings der Fakt, dass dieser Film hier zumindest ansatzweise wieder die Luft des ersten Teils atmet. Zwar sind auch hier einige witzige und teilweise auch peinliche Szenen vorhanden und Arnie darf den einen oder anderen Oneliner zum Besten geben, aber insgesamt betrachtet ist der Tonfall doch deutlich rauer und kompromissloser ausgefallen als im zweiten Teil. Der von Schwarzenegger gespielte Terminator verfolgt seine Mission weitaus zielstrebiger und der ihm im Vorgänger auferlegte Maulkorb ist zwar noch nicht ganz abgelegt, liegt aber beim besten Willen nicht mehr so eng an als noch in T2.
Und wenn sich dann am Ende John Connor und seine künftige Gattin im Bunker befinden und auf schmerzliche Weise realisieren müssen, dass Skynet die Kontrolle übernommen hat und auch nicht mehr aufzuhalten ist und der Krieg der Maschinen gegen die Menschheit gerade begonnen hat, wenn die Kamera Explosionen und Raketeneinschläge auf dem ganzen Erdball zeigt, das Bild schwarz wird und zum ersten Mal im Film kurz die Klänge des Original-Titelthemas aus THE TERMINATOR ertönen, erinnert dieser Schluss in seiner ganzen Hoffnungslosigkeit und niederschmetternden Konsequenz so sehr an das großartige Ende des ersten Teils, dass zumindest ich mich nicht gegen eine richtige heftige Gänsehaut wehren kann.

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Jonathan Mostow Arnold Schwarzenegger Claire Danes 2000er car chase Nahe Zukunft Sequel


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TERMINATOR 2: JUDGMENT DAY


TERMINATOR 2: JUDGMENT DAY TERMINATOR 2: JUDGMENT DAY (Blu-ray: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Terminator 2: Judgment Day | Frankreich/USA 1991 | Regie: James Cameron)


Infos zum Film:
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Vom Low-Budget-Film zum Mega-Blockbuster. 7 Jahre nach THE TERMINATOR kam mit TERMINATOR 2: JUDGMENT DAY diese hochbudgetierte Fortsetzung in die Kinos (wobei hochbudgetiert noch harmlos ausgedrückt ist, T2 war seinerzeit der erste Film, der die magische Marke von $ 100 Mio. Produktionskosten durchbrach) und ließ wohl nicht nur mich damals staunend und mit offenem Mund im Kinosaal sitzen. Sowohl die Actionsequenzen als auch die wegweisenden Effekte waren einfach nur spektakulär und atemberaubend. Ich war ziemlich begeistert, wenngleich ich schon damals feststellen musste, dass meine Liebe für diesen Film niemals so bedingungslos werden würde wie für den Vorgänger. James Cameron machte es mir damals schon nicht leicht und macht es mir auch heute noch nicht leicht, seinen Film so zu lieben wie den ersten Teil.
Mit der Tatsache, dass Arnold Schwarzenegger als Terminator nun plötzlich auf der Seite der Guten steht habe ich mich mittlerweile arrangiert, mit dem Maulkorb, den er von John Connor verpasst bekommt und mit diesen einzelnen, so zwanghaft auf witzig getrimmten Sequenzen (nach LETHAL WEAPON musste wohl jeder Actionfilm in gewisser Weise auch lustige und komische Elemente enthalten), in denen der Terminator fast schon der Lächerlichkeit preisgegeben wird, werde ich mich aber wohl nie anfreunden können.
Es gibt bzw. gab aber auch noch zwei weitere Dinge, die mich an diesem Film immer gestört haben.
Da wäre einmal die Tatsache, dass die prinzipiell sehr gut weitererzählte und weiterentwickelte Geschichte diesen bescheuerten Continuity-Fehler aufzuweisen hat, der in der Person des John Connor liegt. Die Handlung von T2 ist spätestens im Jahr 1994 (vielleicht sogar ein bisschen früher) angesiedelt, der im Jahr 1985 geborene John Connor dürfte also höchstens neun Jahre alt sein. Das Problem ist weniger, dass der im Jahr 1977 geborene und beim Dreh somit 13 Jahre alte Edward Furlong nun beim besten Willen nicht aussieht wie ein 9-jähriger Junge, sondern vielmehr, dass auch der von ihm gespielte Charakter des John Connor ganz offensichtlich älter als 9 Jahre alt ist und irgendwie auch sein muss. Ein ärgerlicher Fehler, der in meinen Augen in einem solchen Film nicht vorkommen sollte.
Störfaktor Nummer zwei war bisher der Fakt, dass durch den Seitenwechsel von Schwarzenegger ein adäquater Bösewicht gefehlt hat. Robert Patrick als T-1000 konnte nie dieses Bedrohungspotential entfalten, welches Schwarzenegger selbst im ersten Teil auf die Leinwand brachte.
Den Text zu Teil 1 hatte ich zuvor auch auf Facebook veröffentlicht, worauf sich eine kleine Diskussion in den Kommentaren entwickelte, die sich letztendlich vor allem um T2 dreht. Oliver Nöding (den hier ja alle noch gut kennen dürften) hatte dabei sinngemäß angemerkt, dass man T2 unter der Prämisse ansehen müsse, dass es sich beim Bösewicht nicht mehr um eine Maschine, sondern vielmehr um Sarah Connor handelt, die hier als fanatische Menschenhasserin agiert und Cameron in seinem Film unter der scheinbar familienfreundlichen Oberfläche eine doch ziemlich ernüchternde Welt zeichnet, in der die Maschinen die besseren Menschen sind.
Ich habe mir T2 nun am vergangenen Freitag bewusst mit Olivers Gedanken im Hinterkopf angesehen und muss tatsächlich sagen, dass T2 für mich dadurch weitaus besser funktioniert hat als bei der letzten Sichtung vor ein paar Jahren. Gerade in der zweiten Filmhälfte, spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem Sarah Connor versucht, Dyson zu ermorden, entwickelt Cameron eine sehr melancholische Stimmung, die im starken Kontrast zum unbedarften und mit Onelinern gespickten Spektakel zuvor steht. T2 entwickelt zwar nie diese kalte Atmosphäre, die den Vorgänger noch auszeichnete, in kurzen Momenten kommt er dieser in der zweiten Hälfte aber zumindest ein bisschen nahe.
Dieser Störfaktor Nummer zwei ist zumindest für mich somit Geschichte. So langsam scheine ich meinen Frieden mit diesem Film zu schließen.
Ich persönlich bin nun vor allem gespannt, wie mir der 3. Teil nach dieser für mich neuen Sichtweise auf T2 gefallen wird. Bisher bin ich wohl einer der wenigen Menschen, die T3 nicht nur sehr mögen, sondern ihn auch deutlich besser finden als T2.

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James Cameron Arnold Schwarzenegger Michael Biehn 1990er Oscar Winner Oscar Nominee car chase Sequel Nahe Zukunft Dystopie


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THE POLICE CONNECTION


THE POLICE CONNECTION THE POLICE CONNECTION (DVD: Code Red, USA)
(OT: The Mad Bomber | USA 1973 | Regie: Bert I. Gordon)


Infos zum Film:
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Ich möchte die Wiedereröffnung meines Tagebuchs auch dazu nutzen, einige Texte hier zu posten, die bereits fertig geschrieben waren, zu deren Veröffentlichung ich aber vor der damaligen Schließung des Blogs nicht mehr gekommen bin.
Den Anfang macht ein Text zu einer absoluten Granate von einem Film. Bei der damaligen Sichtung hat mich THE MAD BOMBER von Regisseur Bert I. Gordon, der sich bei Genrefreunden durch seine Monsterfilme aus den 50er Jahren für immer unsterblich gemacht haben dürfte, nämlich regelrecht durch die Decke geblasen. Was war das nur für ein fieser, kleiner Bastard von einem Film.
Bert I. Gordon, der hier nicht nur Regie führte, sondern auch als Produzent, Drehbuchautor und Kameramann tätig war (was THE MAD BOMBER praktisch zu so etwas wie einen Autorenfilm macht :D - in den Arthouse-Kinos dieser Welt dürften sie in Schockstarre verfallen), bleibt seinem Monsterthema auch in THE MAD BOMBER treu. Allerdings sind es hier nicht mutierte Spinnen oder riesige Mutanten, die die Welt bedrohen, sondern zwei ausgesprochen unangenehme Monster der Spezies Mensch.
Los Angeles wird zeitgleich von einem fiesen Vergewaltiger und einem gemeingefährlichen Bombenleger heimgesucht. Viel Arbeit für den zuständigen Lt. Minneli (Vince Edwards), der in gewisser Weise das dritte Monster des Films darstellt. Denn Minneli pflegt zuerst zu schießen und dann Fragen zu stellen...
Was THE MAD BOMBER so unfassbar effektiv macht, ist die stoische Ruhe, mit der Gordon seinen Film - wohl auch aus Gründen eines nicht gerade üppigen Budgets - inszeniert hat. THE MAD BOMBER ist alles andere als rasant oder extrem kurzweilig ausgefallen, manchmal passiert für längere Zeit ausgesprochen wenig bis gar nichts, wenn aber etwas passiert, dann sitzt man mit offenem Mund vor dem Fernseher und denkt sich nur "What The Fuck!?!". Gordon präsentiert hier so einige Unglaublichkeiten, die in dieser Form wohl wirklich nur in den 70er Jahren inszeniert werden konnten und heutzutage definitiv nicht mehr möglich wären. Der Sleaze-Faktor des Films ist exorbitant hoch und nach Sichtung dieses Streifens überkommt einen ziemlich schnell die Sehnsucht nach einer ausgiebigen Dusche oder einem Vollbad.
Und dann die Besetzung. Die Casting-Abteilung hat hier wirklich ganze Arbeit abgeliefert. Ich will dem armen Neville Brand wahrlich nicht zu nahe treten, aber wie er diesen Vergewaltiger spielt, scheint es fast so, als hätten sie ihn direkt aus dem Knast heraus gecastet. Übertroffen wird er allerdings noch von Chuck Connors in der Rolle des Bombenlegers, der allein durch seine riesige Statur (Connors war knapp 2 m groß) und seinen grimmigen Blick in der Lage ist, einfach nur unfassbar bedrohlich und gefährlich zu wirken und beim Zuschauer ein Gefühl steten Unbehagens auszulösen. Das sind vielleicht zwei der effektivsten Bösewichte aller Zeiten.
Das alles macht THE MAD BOMBER zu einem absoluten Genrehighlight, zu einer dieser Perlen im tiefen Sumpf des Exploitationkinos. Ich bin begeistert!

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Bert I. Gordon 1970er female nudity Rache


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THE TERMINATOR


THE TERMINATOR :love: THE TERMINATOR :love: (Blu-ray: MGM, Großbritannien)
(OT: The Terminator | Großbritannien/USA 1984 | Regie: James Cameron)


Infos zum Film:
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So, ich melde mich nun offiziell zurück mit einem Text zu dem gestern von mir mal wieder gesehen THE TERMINATOR, einem Film, zu dem wahrscheinlich wirklich schon alles gesagt und geschrieben wurde.
Camerons düstere Zukunftsvision ist vielleicht DER wegweisende Genrefilm der 80er Jahre. Mit einem aus heutiger Sicht geradezu lächerlichem Budget von ca. 6,5 Mio. Dollar erschuf James Cameron mit seinem erst zweiten Kinofilm ein absolutes Meisterwerk, einen dieser Filme für die Ewigkeit.
In THE TERMINATOR entdeckt man einfach keine Schwächen. Die allseits bekannte Geschichte ist so simpel wie genial, die Atmosphäre düster und bedrohlich, die Actionszenen schlicht atemberaubend und die Effekte von Stan Winston - vor allem wenn man dieses niedrige Budget vor Augen hat - wahrlich grandios (lediglich in den Endoskelett-Sequenzen am Ende des Films sieht man THE TERMINATOR mittlerweile sein Alter an, aber auch diese Tatsache kann diesem Film keinerlei Makel zufügen).
Der von Arnold Schwarzenegger gespielte Terminator ist in meinen Augen einer der furchteinflößendsten Bösewichte der Filmgeschichte und kein anderer Schauspieler hätte den Cyborg aus der Zukunft wohl so perfekt verkörpern können wie der einstige Bodybuilder. Schwarzenegger - der nach diesem Film zum absoluten Superstar wurde - wirkt einfach nur gefährlich und ihn umgibt nicht viel weniger als die Aura des absoluten Bösen (und daran ändert auch der in seinen wenigen Dialogzeilen immer wieder herauszuhörende, österreichische Akzent rein gar nichts) und auch wenn man genau weiß, wie der Film ausgeht, ertappt man sich immer wieder dabei, wie man mit der von ihm gejagten Sarah Connor mitfiebert, insbesondere natürlich in den Szenen in der TechNoir-Discothek und im Polizeirevier (nur zwei von so einigen Sequenzen für die Ewigkeit, die in diesem Film vorzufinden sind).
Meine ganz persönliche Lieblingsszene ist die Schlusssequenz, in der die nachdenkliche Sarah Connor in ihrem Auto an einer Tankstelle sitzt, für ihren ungeborenen Sohn Bänder bespricht und von einem kleinen, mexikanischen Jungen fotografiert wird. Als er ihr das Foto schließlich für 4 Dollar verkauft hat, wendet er sich ab und sagt auf Spanisch, dass bald ein Sturm kommen wird. Sarah antwortet - nachdem ihr der Tankwart den Satz des Jungen übersetzt hat - nur mit “I know.“ und fährt in eine mit dunklen Wolken verhangene, ungewisse Zukunft. Ein perfektes Ende für einen perfekten Film.
Als ich THE TERMINATOR damals (verbotenerweise) zum ersten Mal gesehen habe, dürfte ich ca. 14 Jahre alt gewesen sein. Ein Verdienst des deutschen Jugendschutzes und der deutschen Zensur, der ich in diesem Fall ausgesprochen dankbar bin. Wäre THE TERMINATOR einst mit einer stinknormalen FSK-16-Freigabe (die er mittlerweile übrigens in der ungeschnittenen Fassung erhalten hat) in den Kinos gelaufen, er wäre für uns alle nur ein Film von vielen gewesen und wer weiß, wann ich ihn irgendwann zu Gesicht bekommen hätte und wer weiß, ob er mich dann auch so dermaßen in anderen Sphären gekickt hätte, wie er es damals getan hat (und auch heute noch tut). Aber Camerons Meisterwerk lief damals - in einer in der Augenszene leicht gekürzten Fassung - im März 1985 mit einer 18er-Freigabe in den deutschen Kinos an, kam im Oktober 1985 auf Video raus, wurde umgehend indiziert und entwickelte sich auf den Schulhöfen so verdammt schnell zur Legende, die man einfach gesehen habe musste.
Ich habe keine Ahnung, wie oft ich THE TERMINATOR mittlerweile gesehen habe. Ich kenne ihn in- und auswendig, kenne jede Szenenabfolge und kann praktisch alle Dialoge mitsprechen. Eine halbwegs objektive Bewertung dieses Films ist mir aus diesen Gründen unmöglich. Es gibt sicher einige Filme, die mir heute mehr “geben“ als dieser hier und die mir vielleicht auch in gewisser Weise besser “gefallen“ als dieser hier, aber es gibt nicht einen einzigen Film auf dieser Welt, der mir persönlich mehr bedeutet wie THE TERMINATOR. Ich liebe jede Millisekunde dieses Films, schaue ihn mir - in größeren Abständen als damals - auch heute noch immer wieder gerne an und bin nach jeder Sichtung aufs Neue komplett geplättet von diesem riesengroßen Monster von einem Film.
THE TERMINATOR ist nicht nur einer meiner Lieblingsfilme. Es ist DER Lieblingsfilm schlechthin, meine absolute Nr. 1. Nicht weniger als der für mich beste Film aller Zeiten.

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James Cameron Arnold Schwarzenegger Michael Biehn Lance Henriksen Dick Miller 1980er Dystopie car chase female nudity Nahe Zukunft


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THE BOYS ARE BACK IN TOWN...


Als ich Anfang November letzten Jahres dieses Tagebuch geschlossen hatte, war es praktisch eine Verzweiflungstat, weil mich meine "Alles oder Nichts"-Einstellung hinsichtlich des Veröffentlichens von Texten kein Licht am Ende des Tunnels mehr hat erkennen lassen und weil der Blog so mehr zur Belastung wurde und der Spaß an der Sache immer mehr verloren ging. Das Schließen des Tagebuchs war damals eine Erleichterung, eine Aktion, zu der es keine Alternativen gab.

Meine persönliche berufliche Situation, insbesondere der extreme Stress in der Arbeit und das ständige Ausgelaugtsein nach der Arbeit - Dinge, die letztendlich hautpverantwortlich für das Schließen des Tagebuchs waren - hat sich zwar seit damals eher noch verschlechtert als verbessert, aber mittlerweile habe ich festgestellt, dass ich dieses - sicherlich mehr als amateurhafte - Schreiben über Film einfach vermisse, dass das Veröffentlichen von Texten - egal ob auf Facebook oder hier - ein dringend notwendiger Ausgleich zum Bürostress zu sein scheint. Ein Ausgleich, der mir in den letzten Wochen und Monaten doch sehr gefehlt hat.

Ich habe zwar seit Anfang dieses Jahres verdammt viele Filme gesehen, aber ich habe mich immer wieder dabei ertappt, dass ich diese nicht mehr so konzentriert angeschaut habe wie noch zu der Zeit, als ich danach ein paar Zeilen in die Tastatur gehämmert habe. Stattdessen dachte ich während der Sichtung oft über Probleme in der Arbeit nach, beschäftigte mich in Gedanken mit komplizierten Akten und konnte so überhaupt nicht mehr abschalten. Ich hoffe jetzt mal, dass mir die Wiedereröffnung dieses Blogs dabei hilft, einen dringend notwendigen Ausgleich zum beruflichen Stress zu schaffen.
Um mich erst gar nicht mehr so unter Druck zu setzen wie früher, habe ich mich dazu entschlossen, meine "Alles oder Nichts"-Regel über Bord zu werfen und nur dann zu schreiben, wenn ich Lust dazu habe. Nur noch Texte zu einzelnen Filmen, vielleicht mal ein paar Lieblingslisten, usw., usf.; immer nach Lust und Laune.

Ich hab mich damals mit nem Song verabschiedet und kehre jetzt mit nem Song zurück. Und was würde besser passen als dieser zeitlose Klassiker von Thin Lizzy hier:



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THE END'S NOT NEAR, IT'S HERE...


EVERYTHING ENDS…

Was sich im Endeffekt schon seit längerer Zeit abgezeichnet hat, wird nun doch Realität. Schweren Herzens verabschiede ich mich aus dem Kreis der aktiven Filmtagebuch-Schreiber und bleibe dem Forum in Zukunft nur noch als passiver Mitleser erhalten.
Mir fällt diese Entscheidung nicht wirklich leicht, in diesem Blog hier steckt verdammt viel Arbeit und auch verdammt viel Herzblut und auch das Forum selbst und praktisch alle sein noch aktiven und leider auch nicht mehr aktiven Mitglieder (ich vermisse den Außenseiter, molotto, cjamango, Funk_Dogg, Schischa, u.a.) sind mir im Lauf der Jahre sehr ans Herz gewachsen.
Aber als ich irgendwann Mitte 2006 mit dem alten Filmtagebuch angefangen habe, hätte ich sowieso nie geglaubt, dass es mir über einen so langen Zeitraum gelingt, wirklich zu jedem gesehenen Film einen kleinen Text zu schreiben. Wirklich am Laufenden war ich in den letzten 7 Jahren zwar nie, mittlerweile hinke ich aber so extrem hinterher (ca. 100 Filme), dass es einfach keinen Sinn mehr macht, dieses Tagebuch meinen eigenen Ansprüchen entsprechend weiterzuführen. Ich könnte hier zwar noch Texte zu den nach THE COOLER vielleicht 10 gesehenen Filmen kurzfristig einstellen und weiter zweifelhaft versuchen, den Blog so am Leben zu halten, wirklich gelingen würde es mir definitiv nicht. Manchmal ist es dann doch besser, einfach einen Schlussstrich zu ziehen und den sowieso nur noch an Maschinen hängenden Patienten zu erlösen und die lebensverlängernden Maßnahmen einzustellen.

Zum Abschluss noch zwei Sachen:
Zum einen möchte ich allen Exploitation-Freunden hier dringenden THE MAD BOMBER von Regisseur Bert I. Gordon ans Herz legen, der von Code Red unter dem Titel THE POLICE CONNECTION in einer schönen DVD-Edition veröffentlicht wurde und hier bestellt werden kann. Der Film hat mich regelrecht in andere Sphären gekickt.
Zum anderen habe ich mir - um überhaupt noch Textmaterial für diesen Blog zu haben - in den letzten zwei Jahren angewöhnt, nach Filmsichtungen lose Gedanken auf Facebook zu posten, die dann als Gerüst für die Texte hier gedient haben. Ich denke, dass ich dies auch weiterhin bei ausgewählten Filmen tun werde. Wer also auch dort angemeldet ist und Interesse an diesen Gedanken hat, kann mir gerne ne PN schicken. Würde mich freuen, den einen oder anderen hier in meine Freundesliste aufnehmen zu können.

So, das war's. Oder um es mit der tollen Band of Horses zu sagen: The End's Not Near, It's Here!



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THE COOLER - ALLES AUF LIEBE


THE COOLER - ALLES AUF LIEBE THE COOLER - ALLES AUF LIEBE (DVD: McOne, Deutschland)
(OT: The Cooler | USA 2003 | Regie: Wayne Kramer)


Infos zum Film:
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William H. Macy spielt Bernie Lootz, einen Loser, der in seinem Leben so viel Pech hat, dass sich dieses sogar auf die Menschen überträgt, die um ihn herumstehen. Mit dieser Eigenschaft ist er bestens geeignet für einen Job als "Cooler", einem Menschen, der in Casinos eingesetzt wird, um die Glückssträhnen der diversen Zocker zu beenden. Doch als sich Bernie in die attraktive Kellnerin Natalie (Maria Bello) verliebt und diese seine Liebe tatsächlich erwidert, wird aus dem notorischen Pechvogel ein echter Glückspilz und auch Bernies Glückssträhnen übertragen sich auf die Zocker an die Casinotischen. Natürlich sehr zum Leidwesen des skrupellosen Casinobesitzers Shelly Kaplow (Alec Baldwin).
THE COOLER ist eine faszinierende Mischung aus Drama, Liebesgeschichte und Märchen, präsentiert liebevoll gezeichnete Charaktere, die dem Zuschauer sofort ans Herz wachsen, ist gleichzeitig eine Hommage an die Stadt Las Vegas und versammelt einen wirklich tollen Cast vor der Kamera, der sich vornehmlich aus erstklassigen Schauspielern zusammensetzt, die sonst im Normalfall nicht unbedingt die erste Geige in Hollywood spielen und in größeren Blockbustern gerne mal als typische Nebendarsteller verheizt werden. Ein schöner, unkonventioneller Film über die Magie der Liebe und den Zauber der Glitzerwelt Las Vegas. Empfehlenswert!

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Wayne Kramer Alec Baldwin Maria Bello 2000er Oscar Nominee female nudity Las Vegas


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JUNEBUG


JUNEBUG JUNEBUG (DVD: Kinowelt/Arthaus, Deutschland)
(OT: Junebug | USA 2005 | Regie: Phil Morrison)


Infos zum Film:
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In JUNEBUG trifft die frisch verheiratete Madeleine (Embeth Davidtz), eine in Chicago lebende, weltoffene Kunsthändlerin, anlässlich einer Geschäftsreise in ein kleines Südstaatenkaff in North Carolina zum ersten Mal auf die Eltern ihres Ehemannes. Zwischen der Großstädterin und den streng gläubigen Südstaatlern kommt es zum regelrechten "Culture Clash".
JUNEBUG ist exakt das, was man sich gemeinhin unter typischem Independent-Kino so vorstellen dürfte. Regisseur Phil Morrison bemüht sich um eine möglichst glaubwürdige Zeichnung seiner Charaktere (was auch dazu führt, dass das eine oder andere Klischee einfach nicht vermieden werden kann), präsentiert tragische Wendungen ebenso wie komische Situationen und bastelt daraus einen Film, den man im besten Falle als "nett" und im schlechtesten Falle als "langweilig" bezeichnen kann. JUNEBUG fehlt es an echten Konflikten, die Protagonisten bleiben einem als Zuschauer praktisch allesamt fremd und wäre da nicht Amy Adams in der Rolle der leicht naiven und hochschwangeren Ashley (für die sie auch eine Oscar-Nominierung als beste Nebendarstellerin einheimsein konnte), JUNEBUG würde ohne größere Höhepunkte bis zum Abspann einfach so vor sich hinplätschern. Bevor JUNEBUG zum Ende hin dann vollkommen die Luft auszugehen droht, zieht Morrison die Reißleine und löst das Familientreffen und somit auch seinen Film recht unspektakulär in Wohlgefallen auf. Klappe, Ende, aus.
Ein Film, von dem ich mir persönlich deutlich mehr versprochen hatte.

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Phil Morrison 2000er Oscar Nominee


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BETTY BLUE - 37,2 GRAD AM MORGEN (Director's Cut)


BETTY BLUE - 37,2 GRAD AM MORGEN (Director's Cut) BETTY BLUE - 37,2 GRAD AM MORGEN (Director's Cut) (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: 37°2 le matin | Frankreich 1986 | Regie: Jean-Jacques Beineix)


Infos zum Film:
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37°2 LE MATIN erzählt die Geschichte der scheinbar grenzen- und bedingungslosen Liebe zwischen dem Gelegenheitsarbeiter Zorg (Jean-Hugues Anglade) und der Rumtreiberin Betty (Béatrice Dalle).
Regisseur Jean-Jacques Beineix wirft den Zuschauer mitten hinein in diese anfangs noch faszinierende, im weiteren Verlauf allerdings immer verstörender wirkende Liebesgeschichte seiner beiden Protagonisten. Während Zorg sich nämlich redlich bemüht, seiner großen Liebe - trotz aller widrigen Umstände (fehlende finanzielle Mittel, usw., usf.) - ein ansprechendes Leben zu bieten und ihr jeden Wunsch zu erfüllen, wird Betty im Verlauf der Geschichte immer unkontrollierbarer und nimmt letztendlich sogar selbstzerstörerische Züge an.
37°2 LE MATIN gilt als einer der großen Klassiker des französischen Kinos der 80er Jahre und war im Jahr 1987 sogar für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert. Irgendwas muss Beineix' Streifen also haben. Irgendwas, das mir persönlich leider verborgen geblieben ist. Sicher, 37°2 LE MATIN ist von Kameramann Jean-François Robin einfach nur atemberaubend schön fotografiert und diese tollen Bilder erzeugen gemeinsam mit dem Score von Gabriel Yared eine dichte und absolut faszinierende Atmosphäre. Und ja, auch die beiden Hauptdarsteller können in ihren Rollen durchaus überzeugen.
Aber auch die Schwächen des Films sind meines Erachtens nicht zu übersehen. Für die fast schon epische Laufzeit von gut 3 Stunden fehlt es 37°2 LE MATIN einfach an Substanz. Die Story des Films ist für so eine Laufzeit definitiv nicht ausgelegt und so kommt es immer wieder zu verschiedenen Längen und nicht selten scheint 37°2 LE MATIN etwas ziellos vor sich hinzuplätschern. Und auch die in einem Film dieser Art so wichtige Bindung zu den beiden Protagonisten mochte sich nie so wirklich einstellen. Zorg und Betty bleiben einem als Zuschauer - trotz der schon genannten guten Schauspielerleistungen - irgendwie fremd und es fällt schwer, so etwas wie Empathie für das junge Paar und ihr Schicksal aufzubringen.
Am Ende bleibt ein etwas komisches Filmerlebnis übrig. Vielleicht war 37°2 LE MATIN heute auch einfach der falsche Film für mich. Hätte den gerne mehr gemocht.

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Jean-Jacques Beineix 1980er Oscar Nominee female nudity


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VINCENT WILL MEER


VINCENT WILL MEER VINCENT WILL MEER (Blu-ray: Constantin, Deutschland)
(OT: Vincent will Meer | Deutschland 2010 | Regie: Ralf Huettner)


Infos zum Film:
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Regisseur Ralf Huettner schickt in VINCENT WILL MEER ein ungleiches Trio auf einen außergewöhnlichen Road Trip. Der am Tourette-Syndrom leidende Vincent (Florian David Fitz), die magersüchtige Marie (Karoline Herfurth) und der zwangsneurotische Alexander (Johannes Allmayer) hauen gemeinsam aus ihrer Klinik ab und versuchen mit dem Wagen ihrer behandelnden Ärztin (Katharina Müller-Elmau) nach Italien ans Meer zu kommen. Gemeinsam mit Vincents Vater (Heino Ferch) heftet sich die Ärztin an die Fersen des flüchtigen Trios.
VINCENT WILL MEER ist Kino zum Wohlfühlen (auch wenn die überwiegend positive Stimmung des Films im Finale durch eine - in meinen Augen relativ unnötige - allzu dramatische Storyentwicklung ein bisschen getrübt wird) und erzählt die Geschichte von drei Außenseitern, die es trotz ihrer persönlichen Probleme irgendwie schaffen müssen, miteinander auszukommen. Ralf Huettner inszeniert seinen Film über den Großteil der Laufzeit wirklich federleicht, findet immer das richtige Maß zwischen urkomischen Momenten und ernsteren Zwischentönen und erschafft so eine ganz wunderbare Mischung aus Drama, Komödie und Road Movie. Die größte Stärke des Films ist dabei die glaubwürdige und feinfühlige Zeichnung der drei Hauptcharaktere. Huettner nimmt seine Figuren ernst und lässt sein Publikum immer gemeinsam mit seinen drei Protagonisten lachen und nie über diese. Sehr schöner Film, der zudem noch mit einem tollen Soundtrack und teils wunderschön fotografierten Bildern von Kameramann Andreas Berger - allein die Sequenz mit dem Gipfelkreuz kann man ohne Übertreibung in die Kategorie "Filmszenen für die Ewigkeit" einordnen - überzeugen kann.

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Ralf Huettner Karoline Herfurth 2010er


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RESIDENT EVIL: AFTERLIFE


RESIDENT EVIL: AFTERLIFE RESIDENT EVIL: AFTERLIFE (Blu-ray: Sony, Großbritannien)
(OT: Resident Evil: Afterlife | Deutschland/Frankreich/Kanada/USA 2010 | Regie: Paul W.S. Anderson)


Infos zum Film:
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Für den vierten Teil der RESIDENT EVIL-Reihe kehrt Paul W.S. Anderson, Regisseur des Auftaktfilms, auf den Regiestuhl zurück und führt seine selbst begonnene und von Alexander Witt (Teil 2) und insbesondere Russell Mulcahy (Teil 3) durchaus beeindruckend fortgeführte Arbeit auf nahezu perfekte Art und Weise weiter. Bereits Mulcahy hatte sich im unmittelbaren Vorgänger RESIDENT EVIL: EXTINCTION von allen Fesseln, die ein herkömmlicher Plot so mit sich bringt, befreit und erzählte seine "Story" fast ausschließlich mit der Kraft seiner eindrucksvollen Bilder. Anderson scheint diese Art des Geschichtenerzählens mit Teil 4 nun perfektionieren zu wollen. RESIDENT EVIL: AFTERLIFE ist in visueller Hinsicht schlicht atemberaubend, die einzelnen Action-Sequenzen scheinen nicht von dieser Welt zu sein und der geschickte Einsatz der 3D-Technik ist tatsächlich nahe an der Perfektion. Die Ankunft des T-Virus in Japan, die Bilder des brennenden Los Angeles, der Kampf gegen den mutierten Riesenzombie, usw., usf. - RESIDENT EVIL: AFTERLIFE läuft vor denkwürdigen Sequenzen schier über und zieht über die komplette Laufzeit absolut in seinen Bann. Aber Andersons grandiose Bildsprache wäre wahrscheinlich nur halb so effektiv, wenn sie ohne das vorhandene Sound Design und dem fast schon hypnotisierend wirkenden Score von tomandandy daherkommen würde. Anderson und sein Team haben hier die perfekte Symbiose zwischen Bild und Ton gefunden. Herausgekommen ist ein Film, der auch komplett ohne Dialoge auskommen würde und der seine Geschichte allein durch seine audio-visuelle Kraft erzählt. Toll!

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Paul W.S. Anderson Milla Jovovich Ali Larter 2010er Sequel Dystopie Zombie Rache Los Angeles


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TÖDLICHE ENTSCHEIDUNG - BEFORE THE DEVIL KNOWS YOU'RE DEAD


TÖDLICHE ENTSCHEIDUNG - BEFORE THE DEVIL KNOWS YOU'RE DEAD TÖDLICHE ENTSCHEIDUNG - BEFORE THE DEVIL KNOWS YOU'RE DEAD (Blu-ray: Koch Media, Deutschland)
(OT: Before the Devil Knows You're Dead | USA 2007 | Regie: Sidney Lumet)


Infos zum Film:
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In BEFORE THE DEVIL KNOWS YOU'RE DEAD möchten sich zwei Brüder ihrer Geldprobleme mit Hilfe eines Überfalls auf einen Juwelierladen entledigen. Pikantes Detail am Rande: der zu überfallende Laden gehört ausgerechnet ihren Eltern. Klar, dass die Sache gehörig schief läuft und noch klarer, dass die Entwicklungen, die sich im Folgenden ergeben, mit dem Wort "katastrophal" noch harmlos beschrieben sind.
Regie-Altmeister Sidney Lumet inszeniert BEFORE THE DEVIL KNOWS YOU'RE DEAD als Mischung aus Thriller, Drama und Charakterstudie, lässt den Zuschauer in Sachen "Identifikationsfiguren" ziemlich im Regen stehen und zeichnet stattdessen das Bild einer Familie, die sich innerhalb des Plots von Minute zu Minute mehr selbst zerstört. Um seine Spannung bis zum großen Finale entsprechend aufzubauen, wählt Lumet eine sehr ruhige Erzählweise, nutzt das Stilmittel der Rückblende und verlässt sich voll und ganz auf seinen überragenden Cast rund um Philip Seymour Hoffman, Ethan Hawke, Marisa Tomei und Albert Finney. Ja, BEFORE THE DEVIL KNOWS YOU'RE DEAD gehört definitiv zu dieser Art von Film, die man geheimhin als großes Schauspielkino bezeichnet, leidet aber in meinen Augen auch ein bisschen an dem Fakt, dass es keine echte Identifikationsfigur gibt, mit der man als Zuschauer hoffen und bangen kann. Diese Tatsache lässt Lumets Film zeitweise ein bisschen arg unterkühlt erscheinen und führt auch dazu, dass man sich als Zuschauer eher in der Rolle des Beobachters wiederfindet und nicht wirklich von dem Film gefangen genommen wird. BEFORE THE DEVIL KNOWS YOU'RE DEAD ist sicher gut, aber nicht sehr gut oder gar überragend.

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Sidney Lumet Philip Seymour Hoffman Ethan Hawke 2000er Rache female nudity New York


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CALIFORNICATION - STAFFEL 5


CALIFORNICATION - STAFFEL 5 CALIFORNICATION - STAFFEL 5 (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Californication: Season 5 | USA 2012 | Idee: Tom Kapinos)


Infos zur Serie:
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Bestimmte Schauspieler definieren sich fast ihre ganze Karriere lang über eine bestimmte Rolle. Eine Rolle, die sie über Jahre hinweg in diversen Film- und TV-Serien mehr als überzeugend gespielt haben (Horst Tappert war sein Leben lang Derrick, Anthony Hopkins wird wohl für immer Hannibal Lecter bleiben, William Shatner ist Captain Kirk) und die - auch in anderen Rollen, die sie spielen - immer wieder durchscheint. Auch David Duchovny war so ein Kandidat. Für jeder, der THE X FILES irgendwann mal in seinem Leben gesehen, war David Duchovny Fox Mulder. In einer anderen Rolle konnte man ihn sich nur schwer vorstellen.
Doch spätestens mit dieser 5. Staffel dieser einfach nur grandiosen TV-Serie, die auf den kleinen Namen CALIFORNICATION hört, hat Duchovny seine frühere Identität abgelegt bzw. gewechselt. Hat man CALIFORNICATION von Anfang an verfolgt, ist es mittlerweile nicht mehr vorstellbar, dass der Hauptdarsteller mal als FBI-Agent unterwegs gewesen sein könnte. David Duchovny ist mittlerweile Hank Moody - und nur Hank Moody. Und CALIFORNICATION erlaubt sich auch in der 5. Runde keinerlei Schwäche und legt einen kompletten Start-Ziel-Sieg aufs Parkett. Ich liebe diese komplett durchgeknallten und abgedrehten Abenteuer von Hank und seinem besten Kumpel Charlie (einmal mehr einfach nur genial gespielt von Evan Handler), die – wie in den vier Staffeln zuvor – trotz aller Absurdität immer glaubwürdig und nachvollziehbar bleiben. In der Welt von CALIFORNICATION scheint tatsächlich alles möglich und alles erlaubt und einfach gar nichts weit hergeholt, konstruiert oder an den Haaren herbeigezogen zu sein. CALIFORNICATION rockt, macht einfach Spaß ohne Ende und bietet von der ersten bis zur letzten Sekunde, von der ersten bis zur letzten Einstellung einfach nur großartige Unterhaltung.
Wenn es überhaupt etwas an der Serie auszusetzen gibt, dann lediglich die Tatsache, dass die einzelnen Staffen mit nur 12 Episoden und die einzelnen Episodenlaufzeiten mir nur knapp 30 Minuten definitiv viel zu langsam ausgefallen sind. Die Sichtung dieser Staffel verging wie im Flug und die Wartezeit auf Season 6 wird wieder unerträglich lang ausfallen.

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Tom Kapinos David Duchovny RZA Peter Berg Rob Lowe 2010er Los Angeles female nudity


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SET IT OFF (Director's Cut)


SET IT OFF (Director's Cut) SET IT OFF (Director's Cut) (Blu-ray: New Line, USA)
(OT: Set It Off | USA 1996 | Regie: F. Gary Gray)


Infos zum Film:
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John Singletons Regie-Oscar für BOYZ N THE HOOD löste Anfang der 90er Jahre einen regelrechten Boom des "Black Cinema" aus. Ein Boom, der allerdings nur wenige Jahre andauern sollte und Ende der 90er dann auch schon wieder so gut wie vorbei war.
SET IT OFF aus dem Jahr 1996 ist einer dieser Streifen im Fahrwasser von BOYZ N THE HOOD und erzählt die Geschichte von vier Freundinnen, die sich dazu entschließen, ihrer misslichen finanziellen Lage mit Hilfe von Banküberfällen zu entfliehen. Eine Taktik, die natürlich nicht sonderlich lange gut geht.
Regisseur F. Gary Gray - der im weiteren Verlauf seiner Karriere u.a. Filme wie THE NEGOTIATOR, THE ITALIAN JOB und BE COOL drehen sollte - legt SET IT OFF als Mischung aus Action, Drama und Thriller an und fährt damit richtig gut. Es gibt ein paar kurz-knackige Actionsequenzen mit einigen blutigen Shoot-Outs, ein wirklich spannungsgeladenes Finale mit großem Gänsehautfaktor und eine ausgesprochen sorgfältige - wenn auch das eine oder andere Klischee nicht vermeidende - Figurenzeichnung und Charakterentwicklung der vier Bankräuberinnen, die mit Jada Pinkett Smith, Queen Latifah, Vivica A. Fox und Kimberly Elise ganz hervorragend besetzt sind. SET IT OFF ist definitiv ein Highlight des "Black Cinema". Und darüber, dass der Soundtrack von Grays Film über jeden Zweifel erhaben ist, muss man wohl eh keine großen Worte verlieren.

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F. Gary Gray Jada Pinkett Smith 1990er car chase female nudity Los Angeles


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DER PLAN


DER PLAN DER PLAN (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: The Adjustment Bureau | USA 2011 | Regie: George Nolfi)


Infos zum Film:
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Wer kennt sie nicht, diese Theorie, dass einem sein Schicksal bereits in die Wiege gelegt wurde und man nicht wirklich etwas daran ändern kann? Regisseur und Drehbuchautor George Nolfi greift für THE ADJUSTMENT BUREAU - der lose auf einer Kurzgeschichte des Sci-Fi-Autoren Philip K. Dick basiert, von dem Vorlagen u.a. zu Filmen wie BLADE RUNNER, TOTAL RECALL und MINORITY REPORT führten - genau diese Theorie auf, reichert sie mit diversen Elementen aus Filmen wie THEY LIVE, THE MATRIX oder auch MEN IN BLACK an und präsentiert dem Zuschauer so eine durchaus faszinierende Mischung aus Fantasy, Science Fiction, Love Story und Thriller.
Als nämlich der junge Politiker David Norris (Matt Damon) die talentierte Tänzerin Elise (Emily Blunt) kennenlernt und sich in sie verliebt, gefährdet er durch diese Begegnung den großen Plan, den die titelgebende, übernatürliche Behörde für die beiden eigentlich vorgesehen hatte. Doch David pfeift auf den Plan und versucht alles in seiner Macht stehende zu tun, um vom vorgeschriebenen Pfad abzuweichen.
Nolfi lässt es in THE ADJUSTMENT BUREAU auffällig ruhig angehen, räumt der Entwicklung seiner beiden Hauptcharaktere viel Zeit ein und erzeugt durch diese ruhige Erzählweise eine ungemein dichte Atmosphäre. Matt Damon und Emily Blunt harmonieren hervorragend miteinander und Terence Stamp als mysteriöses Mastermind der höheren Macht kommt herrlich bedrohlich und zeitweise fast schon diabolisch rüber. Und auch die Stadt New York als heimlicher Hauptdarsteller des Films ist natürlich mal wieder unschlagbar.
THE ADJUSTMENT BUREAU ist auf jeden Fall ein Film, der mal nicht vom berühmt-berüchtigten Reißbrett zu stammen scheint und der dem Zuschauer mit seinem gut gelungenen Genremix tatsächlich so etwas wie Abwechslung vom typischen Hollywood-Einheitsbrei bieten kann. Sehens- und empfehlenswert!

TRAILER:


George Nolfi Matt Damon 2010er New York


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THE ROCKER


THE ROCKER THE ROCKER (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: The Rocker | USA 2008 | Regie: Peter Cattaneo)


Infos zum Film:
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Nette Mischung aus Komödie und Musikfilm, in der ein Drummer - 20 Jahre nachdem er aus einer kurz vor dem großen Durchbruch stehenden Band geschmissen wurde - eine ungewöhnliche zweite Chance bekommt und diese beim Schopf packt.
Regisseur Peter Cattaneo orientiert sich mit THE ROCKER deutlich an Filmen wie ALMOST FAMOUS und THE SCHOOL OF ROCK und ist natürlich relativ weit davon entfernt, großartige Überraschungen oder Innovationen zu liefern. THE ROCKER funktioniert trotzdem ganz gut. Weil diese kleine Geschichte über das Leben von Träumen, über Freundschaft und über die Magie des Rock'n'Roll halt verdammt sympathisch und kurzweilig rüberkommt. Weil mit Rainn Wilson die optimale Besetzung für den alternden Drummer gefunden wurde und weil Regisseur Cattaneo das Glück hatte, Schauspieler wie Bradley Cooper, Christina Applegate, Jane Lynch und insbesondere Emma Stone ( :love: ) - mit der einfach jeder Film sehenswert ist - als Co-Stars vor der Kamera zu haben und es so auf schauspielerischer Seite rein gar nichts auszusetzen gibt. THE ROCKER ist sicher kein Film für die Geschichtsbücher, muss er auch gar nicht sein. In den meisten Fällen reicht es ja eh vollkommen aus, den Zuschauer einfach nur gut zu unterhalten. Und das gelingt THE ROCKER ganz vorzüglich.

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Peter Cattaneo Rainn Wilson Emma Stone Christina Applegate Bradley Cooper 2000er


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SEX DRIVE (Unrated Cut)


SEX DRIVE (Unrated Cut) SEX DRIVE (Unrated Cut) (Blu-ray: E1 Entertainment, Großbritannien)
(OT: Sex Drive | USA 2008 | Regie: Sean Anders)


Infos zum Film:
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SEX DRIVE ist eine dieser unzähligen Teenie-Komödien im Fahrwasser von AMERICAN PIE. Die Flut dieser Filme scheint einfach nicht abebben zu wollen.
SEX DRIVE von Regisseur Sean Anders greift dabei die Story des 80er-Jahre-Klassikers THE SURE THING auf, verbindet diese insbesondere mit Elementen von Todd Phillips ROAD TRIP und versucht gleichzeitig - ganz, wie es sich für das Genre gehört - die Grenzen des guten Geschmacks neu auszuloten. Herausgekommen ist ein - auch über die in der komplett chaotischen Unrated-Version (die Kinofassung wurde mit diversen Outtakes, "Random Nudity Shots" und diversen anderen Blödeleien angereichert, eine halbwegs objektive "Bewertung" des Films kann man wohl nur abgeben, wenn man auch die Kinofassung kennt) von knapp 130 Minuten - nie langweilig werdender Film, der zwar das Genre definitiv nicht neu erfindet, aber immerhin mit einigen herrlich derben Gags aufwarten kann und so konstant gute Laune zu verbreiten mag. Es gibt sicher viele bessere, aber auch jede Menge weitaus schlechtere Streifen in diesem Bereich. There’s nothing more to say…

TRAILER:


Sean Anders 2000er female nudity Teensploitation


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DIRNDLJAGD AM KILIMANDSCHARO


DIRNDLJAGD AM KILIMANDSCHARO DIRNDLJAGD AM KILIMANDSCHARO (DVD: Marketing, Deutschland)
(OT: Dirndljagd am Kilimandscharo | Deutschland 1983 | Regie: Franz Marischka)


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Nur wenige Monate bevor sich der österreichische Regisseur Franz Marischka - der seine Karriere in den 60er Jahren mit diversen Schlagerkomödien der Marke AM SONNTAG WILL MEIN SÜSSER MIT MIR SEGELN GEHN begann - mit einem auf den Titel SUNSHINE REGGAE AUF IBIZA hörenden Paukenschlag für immer als Regisseur aus dem Filmgeschäft verabschieden sollte, kam dieser an Originalschauplätzen in Kenia gedrehte Klamauk in die deutschen Lichtspielhäuser. DIRNDLJAGD AM KILIMANDSCHARO funktioniert vor allem als Vorbote für das, was da mit SUNSHINE REGGAE AUF IBIZA noch auf den Zuschauer zukommen sollte. Mit Karl Dall, Bea Fiedler, Isa Haller, Olli Maier und Angelica Böck sind hier bereits fünf "Schauspieler" mit von der Partie, die auch in Marischkas letztem Film für Blödsinn ohne Ende sorgen sollten. Doch im Gegensatz zu SUNSHINE REGGAE AUF IBIZA kommt DIRNDLJAGD AM KILIMANDSCHARO noch regelrecht gesittet daher. Zwar geht es auch in diesem Streifen in allererster Linie darum, so viele schlechte Kalauer ("Kann ich mal Ihre Muschi sehen?" - "Ja gerne, wenn sie derweil die Katze halten") und so viele nackte Brüste wie möglich in 80 Minuten zu packen, DIRNDLJAGD AM KILIMANDSCHARO hat aber - und da unterscheidet er sich vom inoffiziellen Nachfolger - dabei zumindest in Fragmenten noch so etwas wie einen Plot. Und das ist dann irgendwie auch die große Schwäche des Streifens. Konnten Dall & Co. in SUNSHINE REGGAE AUF IBIZA losgelöst von allen Zwängen, die eine Handlung mitunter so mit sich bringt, pure Anarchie verbreiten, ist DIRNDLJAGD AM KILIMANDSCHARO - trotz nicht wegzuleugnender Schauwerte und seinem herrlich infantilen Humor - bei Weitem nicht so durchgeknallt und abgefahren wie Marischkas auf Ibiza gedrehtes Vermächtnis. Schade, dass ich diesen Streifen nun so spät zum ersten Mal gesehen habe. Ich hätte ihn gerne schon vor SUNSHINE REGGAE AUF IBIZA gekannt. Er hätte mir wahrscheinlich noch ein gutes Stück besser gefallen.

CLIP:


Franz Marischka Bea Fiedler 1980er female nudity Sexploitation Lisa Film Afrika


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LOST - STAFFEL 6


LOST - STAFFEL 6 LOST - STAFFEL 6 (Blu-ray: Touchstone/Buena Vista, Deutschland)
(OT: Lost: Season 6 | USA 2010 | Idee: J.J. Abrams/Jeffrey Lieber/Damon Lindelof)


Infos zur Serie:
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Hosianna, es ist vollbracht! Ich bin erlöst. LOST hat endlich sein überfälliges Ende gefunden. Wobei mich Staffel 6 - nach dem ab der 3. Staffel immer schneller voranschreitenden Qualitätsabfall - zunächst durchaus positiv überrascht hat. Die ersten paar Folgen fand ich richtig gut und ich hatte durchaus Hoffnung, dass ich mich mit LOST letztendlich doch noch würde versöhnen können. Insbesondere die Handlung in der "alternativen Realität" fand ich ausgesprochen gelungen. Doch die positiven Eindrücke hielten nicht lange an. Bereits nach wenigen Folgen fing LOST erneut damit an extrem zu nerven und zu langweilen. Ein Zustand, der bis zur vorletzten Folge andauern sollte. Erst das Finale fand ich persönlich dann doch wieder sehenswert. Hier war zumindest zeitweise etwas von der Magie und dem Zauber zu spüren, die LOST in den ersten beiden Staffeln zu einem wirklich herausragenden TV-Ereignis gemacht hatten. Am Ende bleibt bei mir nur Verwunderung darüber, wie man es schafft, ein an sich hochinteressantes Serienprojekt mit Vollgas so dermaßen gegen die Wand zu fahren, dass man es am Ende des Tages nur als kläglich gescheitert bezeichnen kann.
Zum von wohl 95% der LOST-Fans so verhassten Finale braucht man dagegen in meinen Augen keine großen Worte verlieren. In letzter Konsequenz fand ich diese Auflösung sogar sehr passend. Nach dem ganzen Chaos, in das sich J.J. Abrams und sein Autorenteam in den Staffeln zuvor verstrickt hatten, sollte es doch jedem von Anfang an klar gewesen sein, dass irgendwann die Reißleine gezogen werden musste und LOST nur durch eine Art "Deus ex machina" beendet werden konnte. Und so ist es ja dann auch wirklich gekommen. Hier kann doch nicht ernsthaft jemand mit einer großen Aha-Auflösung und der Beantwortung all der Fragen gerechnet haben, die letztendlich sowieso niemanden mehr interessiert haben dürften.
Wenn ich persönlich zu LOST nur einen einzigen Satz sagen sollte, wäre es dieser hier: "Don't believe the hype!"
Ich habe in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Serien gesehen und mir fällt tatsächlich nicht eine einzige ein, die noch schwächer als LOST gewesen wäre.

TRAILER:


J.J. Abrams Jeffrey Lieber Damon Lindelof Michelle Rodriguez 2010er


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DER MAFIABOSS - SIE TÖTEN WIE SCHAKALE


DER MAFIABOSS - SIE TÖTEN WIE SCHAKALE DER MAFIABOSS - SIE TÖTEN WIE SCHAKALE (DVD: NEW, Deutschland)
(OT: La mala ordina | Deutschland/Italien 1972 | Regie: Fernando Di Leo)


Infos zum Film:
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In LA MALA ORDINA gerät ein kleiner Zuhälter mit großem Herz ins Kreuzfeuer der Mafia. Weil einem Gangsterboss in New York eine größere Ladung Heroin abhanden gekommen ist, schickt dieser zwei Killer nach Mailand um ein Exempel statuieren zu lassen und so entsprechende Signale an seine "Familien"-Mitglieder in Italien zu senden. Und während der arme Zuhälter gar nicht weiß, wie ihm geschieht, hat er plötzlich eine ganze Armada von Killern am Hals, die ihn aus dem Weg räumen soll.
LA MALA ORDINA ist der zweite Teil einer von Regisseur Fernando Di Leo gedrehten Trilogie - wobei jeder Film in sich abgeschlossen ist - über das organisierte Verbrechen in Mailand und überzeugt - neben der Tatsache, dass sich LA MALA ORDINA von Minute zu Minute mehr steigert und die erzeugte Spannung erstmals nach ca. 2/3 der Laufzeit in einer einfach nur atemberaubend zu nennenden Verfolgungsjagd für die Ewigkeit und kurze Zeit später nochmals in einem denkwürdigen Finale auf einem Schrottplatz entlädt - insbesondere durch die detailreiche und glaubwürdige Figurenzeichnung der kleineren und größeren Kriminellen innerhalb des einfach gestrickten Plots. Und natürlich lebt LA MALA ORDINA von seinem Hauptdarsteller. Wie Mario Adorf hier den kleinen Zuhälter Luca Canali interpretiert, spielt, ja fast schon lebt, ist einfach nur grandios und kann beinahe schon als Method Acting bezeichnet werden. Fast scheint es, als sei Mario Adorf tatsächlich dieser Luca Canali, der von allen gejagt wird und dessen anfängliche Angst sich langsam aber sicher in eine wahnwitzige Mischung aus Wut und Panik verwandelt. Und auch Adorfs Co-Stars können sich sehen lassen. Bond-Bösewicht Adolfo Celi spielt den Mailänder Mafiaboss, Woody Strode und Henry Silva das ungleiche Killerpaar aus Amerika (welches definitiv als Vorlage für die von Samuel L. Jackson und John Travolta gespielten Killer in Tarantinos PULP FICTION gedient haben dürfte) und fürs Auge des männlichen Zuschauers gibt es mit Luciana Paluzzi, Femi Benussi und Sylva Koscina drei ausgesprochen attraktive Damen in den weiblichen Haupt- und Nebenrollen zu bewundern.

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Fernando Di Leo Mario Adorf Henry Silva 1970er car chase female nudity Rache Poliziotteschi Sequel American International


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FLUCHTWEG ST. PAULI - GROSSALARM FÜR DIE DAVIDSWACHE


FLUCHTWEG ST. PAULI - GROSSALARM FÜR DIE DAVIDSWACHE FLUCHTWEG ST. PAULI - GROSSALARM FÜR DIE DAVIDSWACHE (DVD: FilmArt/Subkultur, Deutschland)
(OT: Fluchtweg St. Pauli - Großalarm für die Davidswache | Deutschland 1971 | Regie: Wolfgang Staudte)


Infos zum Film:
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Noch einer dieser wunderbaren St.-Pauli-Exploiter aus längst vergangenen Tagen. Auch wenn dieser Film hier deutlich geerdeter daherkommt als beispielsweise der kurz zuvor gesehene WENN ES NACHT WIRD AUF DER REEPERBAHN oder der komplett durchgedrehte ZINKSÄRGE FÜR DIE GOLDJUNGEN, die ja auch beide die sündige Meile Hamburgs zum heimlichen Hauptdarsteller hatten und daraus ein buntes Potpourri herrlicher Unglaublichkeiten schufen.
Bei FLUCHTWEG ST. PAULI - GROSSALARM FÜR DIE DAVIDSWACHE handelt es sich dagegen um einen soliden, spannenden und gut gemachten Gangsterfilm, der auf extrem ausufernde Schauwerte verzichtet und dadurch um einiges glaubwürdiger wirkt als so manch anderer Genrevertreter aus der damaligen Zeit. Horst Frank und Heinz Reincke als Gegenspieler und ungleiches Brüderpaar überzeugen auf ganzer Linie und wie Regisseur Wolfgang Staudte hier insbesondere die Stadt Hamburg und ihren berühmt-berüchtigten Stadtteil in Szene setzt und durch diesen Lokalkolorit eine ganz eigene Stimmung erzeugt, ist einfach toll.
Es bleibt zu hoffen, dass noch mehr dieser ganz vorzüglichen Streifen eine Heimkinoauswertung erfahren. Sie hätten es verdient.

TRAILER:


Wolfgang Staudte 1970er car chase female nudity Hamburg Euro Crime





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