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One Night Stands und wahre Liebe


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HAVOC


HAVOC HAVOC (DVD: New Line, USA)
(OT: Havoc | Deutschland/USA 2005 | Regie: Barbara Kopple)


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Allison (Anne Hathaway) und ihre Freunde sind verwöhnte Gören aus Bel Air, die gerne mal auf Gangster machen und vor lauter Langeweile nicht wissen, wie sie ihre Zeit totschlagen sollen. Um an Drogen zu kommen, begibt sich die Clique eines Abends nach East L.A. und macht dort erstmals Bekanntschaft mit echten Gangstern in Gestalt des Dealers Hector (Freddy Rodríguez) und dessen Männern, die Allisons Freund gleich mit einer Pistole bedrohen. Diese Erfahrung führt bei Allison zu einer regelrechten Gier nach dem Verbotenen und gemeinsam mit ihrer besten Freundin Emily (Bijou Phillips) begibt sie sich immer wieder heimlich in eine für sie fremde und auch gefährliche Welt...

Havoc von Regisseurin Barbara Kopple erinnert ein klitzekleines bisschen an Filme wie Kids oder Ken Park von Larry Clark. Bei Havoc geht es um gelangweilte, fast schon desillusionierte Teenager aus gutem Hause, die ohne Rücksicht auf Verluste immer auf der Suche nach dem nächsten Kick sind. Havoc ist dabei aber um einiges zugänglicher geraten als Clarks Filme und ist somit - trotz seines ernsten Themas - auch leichter zu verdauen. Ja, man kann sich Havoc auch zur reinen Unterhaltung ansehen. Das ist in meinen Augen bei Filmen wie Kids oder Ken Park nur schwer möglich. Diese Tatsache wirkt sich allerdings keineswegs negativ auf den Film aus. Denn der zieht seine Stärken vor allem aus der glaubwürdigen Zeichnung der handelnden Charaktere - auch wenn Regisseurin Barbara Kopple auf das eine oder andere Klischee nicht ganz verzichtet - und seiner guten Besetzung. Ob nun Michael Biehn, Laura San Giacomo, Freddy Rodríguez oder Bijou Phillips - sie alle spielen absolut überzeugend. Über allen steht allerdings Anne Hathaway in der Hauptrolle der Allison Lang. Wer die hübsche Schauspielerin bisher nur aus Filmen wie Der Teufel trägt Prada kennt wird hier sein blaues Wunder erleben. Anne Hathaway überzeugt in Havoc gleichermaßen als verführerischer Vamp, aufmüpfige Göre und verletzliches Mädchen und spielt einfach nur großartig. Und die Tatsache, dass sie ihren wunderschönen Körper dem geneigten Zuschauer in der einen oder anderen Szene auch noch vollkommen ohne störende Kleidung präsentiert, möchte ich hier natürlich auch nicht unerwähnt lassen. :D
Aber auch vollkommen unabhängig von diesen verführerischen Ansichten gibt's von mir ne klare Empfehlung für den Streifen.

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Michael Biehn Joseph Gordon-Levitt Freddy Rodríguez Anne Hathaway Barbara Kopple 2000er female nudity Los Angeles


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VOLVER (ZURÜCKKEHREN)


VOLVER (ZURÜCKKEHREN) VOLVER (ZURÜCKKEHREN) (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Volver | Spanien 2006 | Regie: Pedro Almodóvar)


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Normalerweise wirft Raimunda (Penélope Cruz) nichts so schnell aus der Bahn. Gemeinsam mit ihrer 14-jährigen Tochter Paula (Yohana Cobo) und ihrem nichtsnutzigen Mann Paco (Antonio de la Torre) lebt sie in einem Arbeiterviertel in Madrid. Doch als Paula ihren Vater - nachdem dieser sie sexuell belästigt hatte - mit einem Messer ersticht und die Leiche entsorgt werden muss und Raimunda mit weiteren, nicht vorherzusehenden Ereignissen konfrontiert wird, droht der sonst so starken Frau die ganze Situation über den Kopf zu wachsen...

Das dürfte sogar der erste Film gewesen sein, den ich von Regisseur Pedro Almodóvar gesehen habe. Und Volver macht Lust auf mehr. Die wirklich großartige Penélope Cruz steht im Zentrum dieser herrlich skurrilen Tragikomödie, die mich mit ihren sympathischen Figuren und mit ihrer wunderbar komischen, melancholischen und auch nachdenklich machenden Geschichte vollkommen in ihren Bann gezogen hat. Der Storyverlauf hält so einige Überraschungen bereit und während der gut 2-stündigen Laufzeit besteht niemals die Gefahr einer etwa aufkommenden Langeweile. Volver fesselt von der ersten bis zur letzten Minute, sorgt mehr als einmal für Gänsehaut und hat mit der Szene, in der Penélope Cruz im Restaurant zu singen beginnt, einen echten magischen Moment zu bieten.

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Pedro Almodóvar Penélope Cruz 2000er Oscar Nominee female nudity


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THE INFORMERS


THE INFORMERS THE INFORMERS (Blu-ray: Sony, USA)
(OT: The Informers | Deutschland/USA 2009 | Regie: Gregor Jordan)


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Los Angeles in den 80er Jahren: Sex, Drogen und Rock 'n' Roll stehen im Mittelpunkt des Lebens verschiedener Menschen (u.a. Billy Bob Thornton, Kim Basinger, Mickey Rourke, Amber Heard, Winona Ryder), deren Wege sich teilweise nur kurz kreuzen, die aber alle auf gewisse Art und Weise miteinander in Verbindung stehen...

The Informers basiert auf einer Sammlung von frühen Kurzgeschichten des American Psycho-Autors Bret Easton Ellis welcher auch das Drehbuch für den Streifen mitverfasst hat. Eine richtige Geschichte sucht man in diesem episodenhaften Drama vergebens. Regisseur Gregor Jordan zeigt kurze Einblicke in die Exzesse der Schönen und Reichen, streift die Schicksale seiner Charaktere nur oberflächlich und lässt den Zuschauer nur einen kurzen Blick in die Leben der handelnden Personen werfen. Identifikationsfiguren sind praktisch keine vorhanden und man muss mit dieser unterkühlten und oberflächlich erscheinenden Art des Films schon klarkommen, um Gefallen an The Informers zu finden. Lässt man sich auf den Streifen ein, zieht er einen ziemlich schnell in seinen Bann und auch an Gänsehautmomenten mangelt es nicht. Seine Faszination zieht der Film vor allem aus seiner kühlen, zeitweise fast schon sterilen Atmosphäre, aus seinen wirklich hemmungslosen Schauwerten (Gewalt und wirklich verdammt viel nackte Haut; Amber Heard hat beispielsweise den ganzen Film über so gut wie gar nichts an und die Schönheit ihres wirklich perfekt geformten Körpers wird von Kamerafrau Petra Korner regelrecht zelebriert), aus dem hervorragend gewählten Soundtrack mit so einigen 80er-Jahre-Klassikern und aus der namhaften Darstellerriege, aus der insbesondere Mickey Rourke als skrupelloser Kinderhändler und Kim Basinger als betrogene Ehefrau herausstechen. Überhaupt Kim Basinger, früher der Traum feuchter Teenagerträume, sieht diese Frau auch mit mittlerweile 55 Jahren einfach nur phantastisch aus - selbst in Szenen, in denen sie als nervliches Wrack gezeichnet wird.
Die gut 100 Minuten gingen auf jeden Fall wie im Flug vorüber und ich muss schon sagen, dass mir persönlich der Film - auch wenn ich ihn jetzt nicht unbedingt uneingeschränkt weiter empfehlen würde - ausgesprochen gut gefallen hat.

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Los Angeles female nudity 2000er Gregor Jordan Amber Heard Mickey Rourke Winona Ryder Kim Basinger Billy Bob Thornton 80er Jahre


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ZWEI MINUTEN WARNUNG


ZWEI MINUTEN WARNUNG ZWEI MINUTEN WARNUNG (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: Two-Minute Warning | USA 1976 | Regie: Larry Peerce)


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Ein voll besetztes Football-Stadion droht Schauplatz eines grausamen Massakers zu werden. Ein Scharfschütze hat es sich an einer von außen fast nicht zu erreichenden Stelle bequem gemacht und niemand weiß, auf wen er es abgesehen hat und wann er zuschlagen wird. Polizeichef Peter Holly (Charlton Heston) und ein SWAT-Team unter der Leitung von Sergeant Chris Button (John Cassavetes) versuchen das Schlimmste zu verhindern und den Schützen handlungsunfähig zu machen...

Die 70er Jahre waren auch das Jahrzehnt des Katastrophenfilms und um eine Art Ableger dieser Welle handelt es sich bei Zwei Minuten Warnung, der ähnlich wie der ein Jahr später entstandene Achterbahn Katastrophenfilm- und Krimi- bzw. Thrillerhandlung vermischt. Regisseur Larry Peerce hat es nicht sonderlich eilig die Handlung voranzutreiben und das ist vielleicht sogar die ganz große Stärke dieses wirklich ganz vorzüglichen Films. Langsam und gemächlich schreitet der Plot voran, lernt man als Zuschauer verschiedene Charaktere kennen und wird Zeuge, wie sich der tödliche Schütze an seinem Tatort einrichtet. Die Spannung die dabei aufgebaut wird steigert sich von Minute zu Minute, wird immer unerträglicher und entlädt sich schließlich in einem Finale, wie ich es in einer solchen Intensität wahrlich nicht erwartet hätte. Keine Ahnung, wie die das damals in der Art und Weise verwirklichen konnten.

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Larry Peerce Charlton Heston John Cassavetes Martin Balsam 1970er Oscar Nominee Los Angeles


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BLUE MONEY


BLUE MONEY BLUE MONEY (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: Blue Money | USA 1972 | Regie: Alain Patrick)


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Eigentlich könnten Jim (Alain Patrick) und Lisa (Barbara Mills) ein glückliches Leben führen. Doch ihre Ehe wird durch Jims Job belastet, mit dem er sich ständig am Rande der Legalität bewegt. Jim produziert gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Mike (Jeff Gall) Pornofilme und verkauft diese an Kinobetreiber. Und ohne es zu wissen, steht er bereits im Blickpunkt behördlicher Ermittlungen...

Mal wieder einer der von mir so heiß und innig geliebten Crown International-Filme. Der Exploitation-Anteil bei Blue Money ist trotz des delikaten Themas erstaunlich gering. Vielmehr zeichnet sich der Film von Regisseur und Hauptdarsteller Alain Patrick dadurch aus, dass er einen äußerst glaubwürdigen und sehr interessanten Einblick in die zum damaligen Zeitpunkt noch illegale HC-Szene gewährt und das alles mit einem durchaus berührenden Beziehungsdrama vermischt. Auf Darstellerseite überzeugen vor allem Alain Patrick und Barbara Mills in der Rolle des jungen Ehepaares, Jeff Gall als schmieriger Geschäftspartner und Inga Maria als verführerische Geliebte.
Ach ja: Wer sich seinerzeit den deutschen Titel des Films, nämlich Stoßverkehr, ausgedacht hat, gehört geteert und gefedert.

Alain Patrick 1970er female nudity Crown International Pictures Sexploitation


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FEMMES DE SADE


FEMMES DE SADE FEMMES DE SADE (DVD: Alpha France, Frankreich)
(OT: Femmes de Sade | USA 1976 | Regie: Alex de Renzy)


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Als der fiese Rocky de Sade (Ken Turner) aus dem Gefängnis entlassen wird, macht er es sich kurzerhand im Wagen des ebenfalls entlassenen Joe (Joey Silvera) und dessen hübscher Freundin Ellen (Abigail Clayton) bequem und organisiert sich auf diese Weise eine Mitfahrgelegenheit. Doch beim reinen Mitfahren bleibt es nicht. Um seine Triebe zu befriedigen, schlägt Rocky Joe zusammen und fällt über Ellen her. Und auch Johnny (John Leslie), der in Tagträumen schwelgende Angestellte eines Erotikladens, und verschiedene Prostituierte machen schon sehr bald die Bekanntschaft mit dem brutalen Vergewaltiger...

Femmes de Sade von Regisseur Alex de Renzy gehört zu den sogenannten Roughies der 70er Jahre. Der Film ist - sieht man mal vom Finale des Streifens ab, welches wahrlich nichts für zarte Gemüter ist - allerdings weit weniger verstörend als so manch anderer Genrebeitrag der damaligen Zeit - ich denke nur mal an Waterpower, dem zweiten Streifen auf der vorliegenden DVD - und man sollte sich vom Filmtitel nicht einschüchtern lassen. Den üblen Taten des titelgebenden Rocky de Sade stehen nämlich immer wieder die äußerst ansprechend und erotisch gefilmten Fantasien von Johnny gegenüber und diese Tatsache lockert den Streifen doch ziemlich auf und von einer Atmosphäre und Stimmung wie beispielsweise Waterpower sie zu bieten hat, ist Femmes de Sade doch ziemlich weit entfernt.
Die französische DVD präsentiert den Film übrigens in einer solchen Pracht und vorzüglichen Qualität, wie ich es mir von manch anderem Streifen aus dieser Zeit auch wünschen würde. Hier wurde wirklich mal vorzügliche Restaurationsarbeit geleistet und wer dem klassischen Hardcore-Film der 70er Jahre etwas abgewinnen kann darf wirklich bedenkenlos zugreifen.

Alex de Renzy 1970er female nudity Roughie Shocksploitation


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TURKISH DELIGHT


TURKISH DELIGHT TURKISH DELIGHT (DVD: Anchor Bay, USA)
(OT: Turks fruit | Holland 1973 | Regie: Paul Verhoeven)


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Als der Künstler Erik (Rutger Hauer) einst die aus gutbürgerlichem Hause stammende Olga (Monique van de Ven) kennenlernte, war es Liebe auf den ersten Blick. Zwei Jahre später versinkt Erik in Depressionen, reißt ein Mädchen nach dem anderen auf und versucht sich so von seinen Erinnerungen an Olga abzulenken...

Ich bin beeindruckt. So sehr mich vor kurzer Zeit noch Bertoluccis Der letzte Tango in Paris gelangweilt hat, so sehr hat mich nun Verhoevens Türkische Früchte begeistert. Auch ein Erotikdrama, auch in gewisser Weise ein Skandalfilm der frühen 70er Jahre, aber was für einer. Verhoeven befeuert den Zuschauer regelrecht mit einer Vielzahl an expliziten Sex- und Gewaltszenen, schafft es dabei aber problemlos eine Geschichte zu erzählen die absolut unter die Haut geht. Rutger Hauer und Monique van de Ven spielen beide so intensiv, so grandios und überzeugend, dass man als Zuschauer gar nicht anders kann, als den Weg der beiden Liebenden gebannt und gefesselt zu verfolgen. Türkische Früchte ist ein Film, der mir als Zuschauer einiges abverlangt hat und der sicher nicht so schnell in Vergessenheit geraten wird. Klasse!

CLIP:


Rutger Hauer Paul Verhoeven 1970er Oscar Nominee female nudity


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TOYS ARE NOT FOR CHILDREN


TOYS ARE NOT FOR CHILDREN TOYS ARE NOT FOR CHILDREN (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Toys Are Not for Children | USA 1972 | Regie: Stanley H. Brassloff)


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Die Tatsache, dass ihr Vater von ihrer Mutter vor die Tür gesetzt wurde, als sie noch klein war, hat Jamie (Marcia Forbes) nie verkraftet. Auch als junge Frau klammert sie sich noch an die wenigen Erinnerungen die sie an ihren Vater hat und spielt noch immer mit den Spielsachen, die ihr Vater ihr einst schenkte. Auch ihre Hochzeit mit einem Spielwarenverkäufer ändert nichts an Jamies Befindlichkeiten. Erst als sie die reife Pearl (Evelyn Kingsley) kennenlernt, scheint Jamie langsam etwas selbständiger und erwachsener zu werden. Doch auch ihre Besessenheit von ihrem Vater entwickelt sich immer weiter fort...

Mit Toys Are Not for Children kann man als Exploitation-Fan wohl nicht allzu viel falsch machen. Ich möchte sogar so weit gehen, den Streifen als kleines Juwel im fast unüberschaubaren Sumpf des US-Exploitationfilms zu bezeichnen. Regisseur und Drehbuchautor Stanley H. Brassloff erzählt die Geschichte von Jamie (durchaus beeindruckend: Marcia Forbes in ihrem ersten und auch einzigen Filmauftritt), einer jungen Frau, die nie verkraftet hat, dass ihr Vater vor langen Jahren von ihrer Mutter vor die Tür gesetzt wurde, einzig und allein von ihren Erinnerungen an den Vater lebt und schon bald äußerst auffällige Verhaltensweisen entwickelt. Viel mehr soll an dieser Stelle gar nicht verraten und geschrieben werden. Nur noch so viel: obwohl die Atmosphäre des Streifens durchaus als schmierig bezeichnet werden kann, hält sich Brassloff mit dem Präsentieren entsprechender Schauwerte erstaunlich zurück und verlässt sich lieber auf die Kraft seiner Geschichte. Und die ist - ganz im Gegensatz zu manch anderen Genrebeiträgen der damaligen Zeit - wirklich nicht zu unterschätzen. Geheimtipp!

TRAILER:


Stanley H. Brassloff 1970er female nudity Sexploitation


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PRETTY IN PINK


PRETTY IN PINK PRETTY IN PINK (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Pretty in Pink | USA 1986 | Regie: Howard Deutch)


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Andie (Molly Ringwald) stammt aus armen Verhältnissen und gehört aus diesem Grund zu den Außenseitern an ihrer Highschool. Als der aus einer wohlhabenden Familie stammende Blane (Andrew McCarthy) beginnt sich für sie zu interessieren wird Andie mit einer ihr vollkommen fremden Welt konfrontiert...

80er-Filme von John Hughes sind für mich im Normalfall auch heute noch immer eine sichere Bank. Ausnahmen bestätigen die Regel und eine solche Ausnahme ist Pretty in Pink, für den John Hughes als Drehbuchautor und Produzent verantwortlich zeichnete. Regie führte Howard Deutch und dessen erste Regiearbeit ist definitiv einer der schwächeren Hughes-Filme geworden. Molly Ringwald empfand ich in der Hauptrolle als absolut unsympathisch und nervig und das führte für mich fast zum Scheitern des kompletten Films. Denn wie soll man mit dem Hauptcharakter mitfühlen, wenn einem dieser 90 Minuten lang auf die Nerven geht. Der große Rest und das ganze Drumherum hat zwar einigermaßen gepasst, wirklich retten konnte es den Streifen für mich aber auch nicht mehr. Bestenfalls Durchschnitt.

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Howard Deutch 1980er


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HURRICANE


HURRICANE HURRICANE (DVD: Touchstone/Buena Vista, Deutschland)
(OT: The Hurricane | USA 1999 | Regie: Norman Jewison)


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Zu Unrecht wird der aufstrebende Boxer Rubin "Hurricane" Carter (Denzel Washington) zu lebenslanger Haft verurteilt. Jahre später liest der Schüler Lesra Martin (Vicellous Reon Shannon) Carters Biographie und setzt es sich in den Kopf, die Unschuld des inhaftierten Boxers zu beweisen...

Eigentlich wollte ich zuerst schreiben, dass mal wieder ein etwas aktuellerer Film auf dem Spielplan stand. Da musste ich feststellen, dass Hurricane auch schon wieder ein ganzes Jahrzehnt auf dem Buckel hat. Ich bin in Sachen Aktualität also mal wieder ziemlich hintendran. Norman Jewison erzählt die wahre Geschichte des Boxers Rubin "Hurricane" Carter in einer packenden Mischung aus Biographie, Sportfilm und Justizdrama. Jewison bemüht sich bei diesem skandalösen Fall erst gar nicht groß um Neutralität, schlägt sich eindeutig auf die Seite des wohl zu Unrecht Inhaftierten und bringt dem Zuschauer das Schicksal des Boxers auf in meinen Augen äußerst fesselnde Art und Weise näher. Natürlich gibt es da auch eine gehörige Portion Kitsch zu ertragen und sicherlich könnte man die wenig neutrale Vorgehensweise auch in Frage stellen. Mich persönlich kümmerte dies wenig. Jewison hat es mit seinem Streifen problemlos geschafft, mich 140 Minuten lang regelrecht vor dem Fernseher zu fesseln. Ein in meinen Augen äußerst sehenswerter und verdammt guter Film.

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Denzel Washington Norman Jewison 1990er Oscar Nominee 40er Jahre 50er Jahre 60er Jahre 70er Jahre 80er Jahre


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DER LETZTE TANGO IN PARIS


DER LETZTE TANGO IN PARIS DER LETZTE TANGO IN PARIS (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Ultimo tango a Parigi | Frankreich/Italien/USA 1972 | Regie: Bernardo Bertolucci)


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Rein zufällig treffen in Paris der alternde Amerikaner Paul (Marlon Brando) und die junge Französin Jeanne (Maria Schneider) aufeinander. Aus der zunächst flüchtigen Bekanntschaft entwickelt sich schnell eine leidenschaftliche, auf ausschließlich sexueller Basis fußende Beziehung...

Ich habe es versucht, aber es hat einfach nicht geklappt. Manche Filme können mich einfach nicht erreichen. Bernardo Bertoluccis Skandalfilm aus den frühen 70er Jahren - wobei, so skandalös fand ich das (auch für damalige Maßstäbe) eigentlich gar nicht - ist wieder einmal ein Streifen, der mich komplett kalt gelassen hat und mit dem ich wirklich so gut wie überhaupt nichts anfangen konnte. Ein Erotikdrama, dem es definitiv an Erotik fehlt und dafür mit für mich vollkommen uninteressanten und auch unsympathischen Charakteren daherkommt. Ich musste mich regelrecht durch die 2 Stunden Laufzeit quälen und auch die sicher vorhandenen Pluspunkte (einige wirklich tolle Kameraeinstellungen, die düstere Grundstimmung des Streifens und auch die sicher nicht wegzuleugnenden, sehr eindringlichen Leistungen der beiden Hauptdarsteller) konnten den Film nicht mehr retten.
Nach Sichtung dieses Films habe ich mir schon kurz überlegt, ob ich es mit dem Arthouse-Kino nicht einfach sein lassen sollte. Größtenteils scheinen diese Filme für mich einfach nicht zu funktionieren. Auf der anderen Seite würden mir dann aber auch filmische Erfahrungen der Extraklasse - wie beispielsweise die einfach nur großartigen Außer Atem oder Belle de Jour - durch die Lappen gehen und so werde ich mich auch in Zukunft immer mal wieder an den einen oder anderen Film dieser Sorte heranwagen.

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Catherine Breillat Marlon Brando Bernardo Bertolucci 1970er Oscar Nominee female nudity Paris


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SWING VOTE - DIE BESTE WAHL


SWING VOTE - DIE BESTE WAHL SWING VOTE - DIE BESTE WAHL (Open Air Cinema: Hotel Magic Life, Belek, Türkei)
(OT: Swing Vote | USA 2008 | Regie: Joshua Michael Stern)


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Obwohl er seiner Tochter Molly (Madeline Carroll) versprochen hat, seine Stimme bei der anstehenden Präsidentschaftswahl abzugeben, verbringt Taugenichts Bud Johnson (Kevin Costner) den Wahlabend lieber betrunken in der Kneipe und vergisst sein Versprechen. Molly nimmt die Angelegenheit selbst in die Hand. Sie schleicht sich ins Wahllokal, fälscht heimlich die Unterschrift ihres Vaters und gibt ihre Stimme am Wahlcomputer ab, der jedoch im Moment der Abgabe durch einen Stromausfall abstürzt. Die Tatsache der Stimmabgabe wird registriert, die Stimme selbst jedoch nicht gezählt. Als es bei der Auszählung dummerweise zu einem Patt zwischen den beiden Präsidentschaftskandidaten (Kelsey Grammer und Dennis Hopper) kommt, ist diese eine, nicht gezählte Stimme entscheidend. Bud bekommt eine zweite Chance zur Stimmabgabe und muss sich fortan mit einem Heer von Journalisten sowie beiden Kandidaten herumschlagen, die verbissen um die alles entscheidende Stimme kämpfen...

Zweite Urlaubswoche, zweiter Überraschungsfilm. Dieses Mal gab es Swing Vote mit Kevin Costner in der Hauptrolle zu sehen. Ein Film, von dem ich nie zuvor gehört hatte. Obwohl ziemlich prominent besetzt - neben Kevin Costner agieren u.a. Dennis Hopper, Stanley Tucci, Nana Visitor, Judge Reinhold und Nathan Lane - kommt Joshua Michael Sterns Mischung aus Politkomödie und Drama jedoch nie über den Status einer kleinen, vorhersehbaren und relativ harmlosen Komödie hinaus. Das durch die bizarre Ausgangssituation sicher vorhanden gewesene satirische Potential dieses modernen Märchens wird leider nur in klitzekleinen Ansätzen genutzt und so verkommt Swing Vote mit seiner Laufzeit von gut 2 Stunden zu einer mitunter etwas arg zähen Angelegenheit. Sicher, einige Gags zünden und auf seine ganz eigene Art und Weise ist der Streifen mit seiner naiv-einfachen Botschaft auch irgendwie sympathisch, viel mehr als einigermaßen durchschnittliche Qualität kann ich dem Film dennoch nicht attestieren.

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Joshua Michael Stern Kevin Costner Dennis Hopper Stanley Tucci Judge Reinhold 2000er


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HELDEN DER NACHT - WE OWN THE NIGHT


HELDEN DER NACHT - WE OWN THE NIGHT HELDEN DER NACHT - WE OWN THE NIGHT (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: We Own the Night | USA 2007 | Regie: James Gray)


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Bobby Green (Joaquin Phoenix) ist so etwas wie das schwarze Schaf der Familie. Während sein Bruder Joe (Mark Wahlberg) - ebenso wie sein Vater (Robert Duvall) - eine Laufbahn bei der New Yorker Polizei eingeschlagen hat, managt Bobby einen Nachtclub in Brooklyn und genießt gemeinsam mit seiner attraktiven Freundin Amada (Eva Mendes) die schönen Seiten des Lebens. Als Bobby von Joe damit konfrontiert wird, dass der von im geführte Club von Vadim Nezhinski (Alex Veadov), dem Neffen des Clubbesitzers, als Umschlagort für den Handel mit Drogen genutzt wird, will Bobby diese Tatsache nicht wahrhaben und lehnt jede Zusammenarbeit mit der Polizei ab. Das hindert Joe jedoch nicht daran, eine Razzia zu veranlassen, die allerdings nur eines zur Folge hat: Einen Racheakt von Vadim an Joe und der Tatsache, dass Bobby sich für eine Seite entscheiden muss...

Gut, sonderlich innovativ ist James Grays Mischung aus Cop-, Krimi- und Familiendrama sicherlich nicht. Geschichten dieser Art und Weise hat man so oder so ähnlich schon relativ häufig gesehen. Im Endeffekt läuft alles auf die gute alte Redewendung "Blut ist dicker als Wasser" hinaus. Natürlich wird sich Bobby nach dem Anschlag auf seinen Bruder zu seiner Familie bekennen und alles dafür tun, die Verantwortlichen zur Strecke zu bringen. Aber trotz dieser Vorhersehbarkeit der Story hat mir Helden der Nacht ausgesprochen gut gefallen. Die relativ bedächtige Erzählweise, die wunderbar platzierten Actionhöhepunkte (insbesondere die extrem intensive Verfolgungsjagd), die stets vorhandene Spannung und Atmosphäre, die durch die Bank überzeugend agierenden Darsteller und nicht zuletzt der wirklich herausragende Soundtrack machen aus Helden der Nacht einen Film, der - wie schon gesagt - zwar in gewisser Weise vorhersehbar ist, aber dennoch nie langweilig wird und für die gesamte Spielzeit von immerhin knapp 2 Stunden hervorragende Unterhaltung bietet. Kein Meilenstein, aber definitiv ein Genrevertreter der besseren Sorte.

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Robert Duvall Mark Wahlberg Joaquin Phoenix James Gray Eva Mendes 2000er car chase Rache New York 80er Jahre female nudity


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LAUREL CANYON


LAUREL CANYON LAUREL CANYON (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Laurel Canyon | USA 2002 | Regie: Lisa Cholodenko)


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Der Harvard-Absolvent und frischgebackene Arzt Sam (Christian Bale) bekommt einen Job in einem Krankenhaus in Los Angeles angeboten und will aus diesem Grund mit seiner Verlobten Alex (Kate Beckinsale) in das angeblich leer stehende Haus seiner Mutter Jane (Frances McDormand), einer Musikproduzentin, ziehen. Doch als die beiden in LA ankommen müssen sie feststellen, dass Sams Mutter noch immer im Haus wohnt und sich dort zudem nicht alleine aufhält. Eine Rockband hat ebenfalls Quartier bezogen, Jane ist mit dem Produzieren der neuesten Platte der Band beschäftigt und hat außerdem noch eine Beziehung mit Sänger und Bandleader Ian (Alessandro Nivola) am Laufen. Zwei vollkommen unterschiedliche Welten prallen sprichwörtlich aufeinander...

Laurel Canyon ist eine dieser etwas kleineren Produktionen, die bisher leider komplett an mir vorbeigegangen ist. Zum Glück konnte ich dieses Versäumnis nun beheben. Denn Regisseurin Lisa Cholodenko hat mit Laurel Canyon ein kleines, aber feines Beziehungsdrama gedreht, welches meinen Nerv vollkommen getroffen hat. Es geht um die Suche nach der eigenen Identität und um einen umgekehrten Generationenkonflikt - die Mutter als ausgeflippter Althippie, der Sohn als vernünftiger und nüchterner Harvard-Absolvent. Besetzt ist der Streifen mit Christian Bale, Kate Beckinsale, Frances McDormand, Alessandro Nivola und Natasha McElhone ganz vorzüglich und neben den durch die Bank guten Schauspielerleistungen ist es vor allem der hervorragende Soundtrack, der für die richtige Atmosphäre und ein wohliges Gefühl im Bauch sorgt. Wieder einer dieser Filme zum Wohlfühlen. Ich liebe Streifen dieser Art! :)

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Kate Beckinsale Christian Bale Lisa Cholodenko 2000er female nudity Los Angeles


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WILD RIDERS


WILD RIDERS WILD RIDERS (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: Wild Riders | USA 1971 | Regie: Richard Kanter)


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Nach dem Mord an einer Frau wurden die beiden Biker Pete (Arell Blanton) und Stick (Alex Rocco) von ihrer Gang ausgeschlossen und befinden sich nun alleine auf der Flucht vor der Polizei. Als sie auf ein luxuriöses Anwesen stoßen, welches offensichtlich nur von zwei Frauen (Elizabeth Knowles und Sherry Bain) bewohnt wird, quartieren sie sich dort kurzerhand und ungefragt ein...

Mit Wild Riders hat Regisseur Richard Kanter eine ganz nette Mischung aus Biker- und Terrorfilm hingelegt. Den etwas sehr hochgegriffenen Vergleich mit dem ein Jahr später entstandenen Terrorklassiker The Last House on the Left auf dem Backcover der DVD hält der Streifen allerdings erwartungsgemäß nicht stand. Dafür wirken Arell Blanton und Alex Rocco in den Rollen der Gangster einfach nicht bedrohlich genug (an David Hess kommt einfach keiner ran!!!) und das ganze Szenario des Überfalls ist zu vielen Schwankungen unterworfen. Das wechselt viel zu sehr zwischen harmlosen und gefährlichen Situationen hin und her anstatt sich langsam zu steigern. Ja, die eine oder andere Länge schleicht sich schon ein und zudem ist der Streifen auch mit ein paar argen Logik-Schnitzern ausgestattet, die beinahe schon über der Toleranzgrenze für Exploitationfilme liegen. Das grandiose Ende versöhnt dann aber für viele der vorherigen Unzulänglichkeiten und so bleibt unterm Strich doch ein eher positiver Eindruck zurück.

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Alex Rocco Richard Kanter 1970er female nudity Crown International Pictures Biker Movie Shocksploitation Rache


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BITTER MOON


BITTER MOON BITTER MOON (DVD: Kinowelt/Arthaus, Deutschland)
(OT: Bitter Moon | Frankreich/Großbritannien/USA 1992 | Regie: Roman Polanski)


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Auf einer Schiffsreise nach Indien lernt das britische Ehepaar Nigel und Fiona Dobson (Hugh Grant und Kristin Scott Thomas) den im Rollstuhl sitzenden, französischen Schriftsteller Oscar (Peter Coyote) und dessen mysteriöse Frau Mimi (Emmanuelle Seigner) kennen. Nigel ist von Mimi sofort fasziniert und diese Tatsache bleibt auch ihrem Gatten nicht verborgen. Ungefragt beginnt Oscar damit, Nigel unter vier Augen seine Lebens- und Liebesgeschichte mit Mimi zu erzählen. Und Nigel wird - je länger die Erzählungen dauern - immer besessener von der schönen Mimi...

Was Anfang der 90er noch für große Skandale gesorgt hatte, lockt heute wahrscheinlich kaum noch jemanden hinter dem Ofen hervor. Für mich war das die Erstsichtung dieses damals wohl ziemlich umstrittenen Erotikdramas und dass dieser Film - immerhin 17 Jahre nach einem Streifen wie Die Geschichte der O. - tatsächlich für so viel Aufsehen gesorgt haben soll, kann ich nicht so recht nachvollziehen. Letztendlich ist das eine doch ziemlich harmlose Geschichte über sexuelle Abhängigkeiten und Obsessionen mit ein paar einigermaßen erotisch inszenierten Sexszenen. Die Tatsache, dass die Beziehung zwischen Oscar und Mimi (wirklich verdammt sexy: Emmanuelle Seigner) in Rückblenden erzählt wird ist - neben dem wirklich überraschenden und auch ziemlich heftigen Ende - das Beste am Film. Denn so bleibt der Streifen tatsächlich über die komplette Laufzeit spannend und interessant und ich war bei Einsetzen des Abspanns selbst ein bisschen überrascht, wie extrem schnell die 130 Minuten doch vorüber gegangen sind. Abschließendes Fazit: kein Überflieger, aber durchaus sehenswert und unterhaltsam.

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Emmanuelle Seigner Hugh Grant Roman Polanski 1990er female nudity Femme fatale


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STRIPTEASE


STRIPTEASE STRIPTEASE (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Striptease | USA 1996 | Regie: Andrew Bergman)


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Wegen ihres nichtsnutzigen Ehemannes Darrell (Robert Patrick) hat Erin Grant (Demi Moore) ihren Job als Sekretärin beim FBI verloren und muss nun auch noch verkraften, dass ihr Gatte vom Gericht das alleinige Sorgerecht für die gemeinsame Tochter Angela (Rumer Willis) zugesprochen bekommt. Erin will natürlich in Berufung gehen, doch ein solches Verfahren kostet viel Geld. Geld, das die arbeitslose Mutter nicht zur Verfügung hat. Um den erforderlichen Betrag doch irgendwie zusammenzukriegen fängt sie voller Verzweiflung in einem Stripclub als Tänzerin an…

Erstsichtung! Striptease war ja neben dem ein Jahr früher entstandenen Showgirls der zweite große (Erotik-)Flop der 90er Jahre. Ich hab mich nie so richtig an den Film herangetraut. Hatte mir immer einen Streifen mit Showgirls-Potential erhofft und konnte mir allerdings nie so wirklich vorstellen, dass Regisseur Andrew Bergman mit Striptease einen solchen Streifen auch wirklich abgeliefert hat. Seit heute weiß ich nun auch, dass er es nicht getan hat. Demi Moore hat für diesen Film die damalige Rekordgage von $ 12 Mio. kassiert und musste dafür vertraglich zusichern ihr Oberteil fallen zu lassen. Warum schaut man(n) sich nun wohl diesen Film an? Weil man(n) sich schlüpfrige Unterhaltung mit viel nackter Haut erhofft. Schließlich hat der Streifen ja auch ein R-Rating bekommen. Zu sehen bekommt man Kinderkram. Ein krude Mischung aus Drama, Thriller und Komödie mit einer Story, die in etwa so anrüchig und interessant ist wie der berühmt-berüchtigte Sack Reis in China. Gut, eines muss man dem Film, Regisseur Andrew Bergman und Demi Moore zugutehalten: Nackte Haut gibt es tatsächlich reichlich und die äußerst leckere Demi Moore zieht sogar überraschend häufig blank. Diese Tatsache und die wirklich überzeugend aufspielenden Robert Patrick und Ving Rhames sowie der schon fast sensationell gute Burt Reynolds in der Rolle des Kongressmannes David Dilbeck retten den Film gerade noch so über die Runden und machen ihn zu durchaus erträglicher Durchschnittsware. Aber wirklich nur gerade noch!

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Andrew Bergman Demi Moore Ving Rhames Burt Reynolds 1990er female nudity Sexploitation


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FOXFIRE


FOXFIRE FOXFIRE (DVD: Columbia TriStar, USA)
(OT: Foxfire | USA 1996 | Regie: Annette Haywood-Carter)


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Als eine mysteriöse Unbekannte (Angelina Jolie) an der örtlichen Highschool auftaucht, hat dies für Maddy (Hedy Burress), Rita (Jenny Lewis), Goldie (Jenny Shimizu) und Violet (Sarah Rosenberg) ungeahnte Konsequenzen. Durch die Unbekannte ermutigt, setzen sich die vier gänzlich unterschiedlichen Teenager - die sich zuvor nur flüchtig vom Sehen kannten - mit Gewalt gegen einen Lehrer zur Wehr, der zwei von ihnen wiederholt sexuell belästigt hatte. Was folgt ist ein 3-wöchiger Ausschluss von der Schule. 3 Wochen, in denen sich zwischen der Unbekannten und den vier Mädchen eine ganz besondere Freundschaft entwickelt, jedoch mit teils fatalen Folgen...

Manchmal ist mein Komplettierungswahn doch zu etwas gut. Bei der Vervollständigung meiner Sammlung von Filmen mit Angelina Jolie ( :love: ) bin ich über Foxfire gestolpert, einem wohl eher unbekannten Film aus dem Jahr 1996, der seinerzeit in den USA im Kino kein Publikum gefunden hat und ein Jahr später in Deutschland dann als Videopremiere veröffentlicht wurde. Zu sehen bekommen habe ich nicht nur "Full Frontal Nudity" von Angelina (damals allerdings noch mit nicht unbedingt attraktiver Kurzhaarfrisur), sondern insbesondere ein wunderbares Coming-of-Age-Drama über fünf gänzlich unterschiedliche Teenager, die durch ein Schlüsselerlebnis zu Freunden werden (dieser Aspekt der Geschichte hat durchaus ein wenig an The Breakfast Club erinnert, bei dem sich ja auch eine Freundschaft zwischen komplett verschiedenen Typen entwickelt) und deren Freundschaft bald auf harte Proben gestellt wird. Das ganze schielt vielleicht ein klitzekleines bisschen zu sehr auf ein jugendliches Publikum, ist aber darüber hinaus so gut gespielt, so wunderschön fotografiert und mit einem so grandiosen Soundtrack ausgestattet, dass dieses Buhlen nach einer jungen Zielgruppe nicht sonderlich negativ ins Gewicht fällt. Stimmung und Atmosphäre des Streifen haben mich dabei übrigens sehr an den 3 Jahre später entstandenen The Virgin Suicides von Sofia Coppola erinnert. Toller Film, der mir richtig gut gefallen hat.

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female nudity 1990er Annette Haywood-Carter Angelina Jolie


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SHOWGIRLS


SHOWGIRLS :love: SHOWGIRLS :love: (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Showgirls | Frankreich/USA 1995 | Regie: Paul Verhoeven)


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Die Tänzerin Nomi Malone (Elizabeth Berkley) kommt mit großen Träumen in Las Vegas an und muss sich zunächst ernüchtert mit der Realität und einem Job in einem schäbigen Stripclub abfinden. Als sie jedoch die Chance erhält, für eine Show des berühmten Stardust Hotels vorzutanzen, scheint sich ihr Traum doch noch zu verwirklichen...

Was Scream für den Horror- bzw. Slasherfilm und American Pie für die Teenie-Komödie gewesen sind, ist Showgirls - wenn auch wohl eher unfreiwillig - definitiv für den (S)Exploitation-Film. Schade nur, dass Verhoevens Granate keine Nachahmer nach sich gezogen hat. Was der gute Paul mit Showgirls abliefert ist nichts anderes als großartige Exploitation mit einer Unsumme an Schauwerten. Gut, ob das nun auch wirklich so gewollt war und ob Verhoeven mit seinem Film nicht vielleicht doch etwas anderes bezwecken wollte (nämlich auf seine typische, überspitzte Art und Weise einen zynischen Kommentar zur Glitzerwelt der Showbühnen abzugeben), sei mal dahingestellt. Wichtig ist das Ergebnis und das spricht in meinen Augen eine eindeutige Sprache: Beispielsweise Titten und Ärsche am laufenden Band, der wohl schärfste Lapdance der je auf Zelluloid gebannt wurde und ein Vergewaltiger, dem von der verführerischen Hauptdarstellerin - ohne Oberteil und in hochhakigen Stiefeln - ein äußerst kurzer Prozess gemacht wird. Showgirls rockt das Haus und stellt für mich ein absolutes Highlight des Exploitationkinos dar. Wenn ich mich bei Paul Verhoeven für einen seiner Filme persönlich bedanken dürfte, ich würde es für diesen hier tun. Neben Barb Wire ist Showgirls definitiv eines meiner allerallerliebsten Guilty Pleasures.

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Kyle MacLachlan Elizabeth Berkley Paul Verhoeven 1990er female nudity Rache Las Vegas Sexploitation


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HOT SPOT - SPIEL MIT DEM FEUER


HOT SPOT - SPIEL MIT DEM FEUER HOT SPOT - SPIEL MIT DEM FEUER (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: The Hot Spot | USA 1990 | Regie: Dennis Hopper)


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Herumtreiber Harry Madox (Don Johnson) hält sich mit Gelegenheitsarbeiten und kleinen Gaunereien über Wasser. In einer texanischen Kleinstadt angekommen, heuert er als Autoverkäufer bei George Harshaw (Jerry Hardin) an und lässt sich aus Langeweile auf eine heiße Affäre mit dessen Ehefrau Dolly (Virginia Madsen) ein. Eine Affäre die schnell zum Problem wird als Harry sich in Harshaws hübsche Sekretärin Gloria (Jennifer Connelly) verkuckt und Dolly darauf extrem eifersüchtig reagiert...

The Hot Spot wird wohl eher durch seine vielen Schauwerte, denn durch seine Story in meiner Erinnerung bleiben. Die Dreiecksgeschichte ist zwar durchaus spannend geraten, überrascht auch mit der einen oder anderen Wendung und insbesondere einem so nicht zu erwartenden Schluss, ist insgesamt betrachtet aber doch - in ähnlicher Art und Weise - schon viel zu oft zu sehen gewesen. Bleiben also die Schauwerte in Form von Virginia Madsen und Jennifer Connelly. Und derer gibt es reichlich zu bewundern, denn die beiden Frauen geizen wahrlich nicht mit ihren körperlichen Reizen und so ist The Hot Spot nicht nur eine spannende, sondern viel mehr auch eine verdammt erotische Angelegenheit geworden und Regisseur Dennis Hopper transportiert die schwül-heiße Atmosphäre seines texanischen Schauplatzes direkt ins heimische Wohnzimmer. Wer Lust auf einen Erotikthriller der etwas besseren Sorte verspüren sollte, macht mit The Hot Spot garantiert nicht viel verkehrt.

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Jennifer Connelly Don Johnson Dennis Hopper 1990er female nudity Femme fatale


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AUDREY ROSE - DAS MÄDCHEN AUS DEM JENSEITS


AUDREY ROSE - DAS MÄDCHEN AUS DEM JENSEITS AUDREY ROSE - DAS MÄDCHEN AUS DEM JENSEITS (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Audrey Rose | USA 1977 | Regie: Robert Wise)


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In die heile Welt der Ehegatten Janice und Bill Templeton (Marsha Mason und John Beck) dringt eines Tages ein mysteriöser Fremder (Anthony Hopkins) ein, der Ivy (Susan Swift), die kleine Tochter der Templetons, auf Schritt und Tritt zu verfolgen scheint. Als sie den Mann zur Rede stellen, behauptet dieser, dass seine bei einem Unfall verstorbene Tochter Audrey Rose im Körper von Ivy wiedergeboren wäre. Gleichzeitig wird Ivy von immer schlimmeren Albträumen geplagt...

Audrey Rose schwimmt ganz eindeutig im Fahrwasser von Der Exorzist und Das Omen, kommt aber bei weitem nicht an die beiden offensichtlichen Vorbilder heran. Der Film zerfällt nämlich dummerweise in zwei gänzlich unterschiedliche Hälften. Während es in der ersten Hälfte - insbesondere durch Anthony Hopkins - noch gelingt eine gewisse Spannung aufzubauen und eine gruselige Stimmung zu erzeugen, verwandelt sich der Streifen in Hälfte Nr. 2 fast in eine Art Gerichtsdrama und Regisseur Robert Wise - seines Zeichens immerhin für den Gruselklassiker Bis das Blut gefriert verantwortlich - fährt sämtlichen Spannungsaufbau aus Hälfte Nr. 1 gnadenlos gegen die Wand. Ab hier regiert die Langeweile und selbst das Finale kann den Film nicht mehr retten. Da wäre sicher viel mehr drin gewesen, aber so bleibt am Ende nur - schon fast ein bisschen ärgerliche - Durchschnittskost übrig.

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Anthony Hopkins Robert Wise 1970er New York


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VERFÜHRUNG EINER FREMDEN


VERFÜHRUNG EINER FREMDEN VERFÜHRUNG EINER FREMDEN (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: Perfect Stranger | USA 2007 | Regie: James Foley)


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Nachdem ihre beste Freundin ermordet aufgefunden wurde, nimmt die Journalistin Rowena Price (Halle Berry) einen Job bei Werbe-Mogul Harrison Hill (Bruce Willis) an. Mit dem hatte die Ermordete ein Verhältnis und Rowena ist davon überzeugt, dass der mächtige Geschäftsmann für den Mord verantwortlich ist...

Gewisse Schauspieler bzw. Schauspielerinnen haben bei mir einfach einen Stein im Brett. Zu diesen Schauspielern gehört Bruce Willis und so empfinde ich wohl allein aufgrund des vorhandenen Sympathiebonusses einen Film wie Verführung einer Fremden bei weitem nicht als so schlimm, wie er so gut wie überall gemacht wird. Natürlich erfindet der Streifen das Thrillergenre nicht neu, aber hat das wirklich jemand ernsthaft erwartet? Ich fand den Film über lange Strecken durchaus kurzweilig und unterhaltsam und die zeitweise vielleicht etwas fehlende Spannung wird durch den vorgenannten Sympathiebonus locker wettgemacht. Darüber hinaus wartet der Film mit einem Plottwist am Ende auf, der in dieser Form - zumindest in meinen Augen - definitiv nicht vorauszusehen war. War insgesamt betrachtet also schon in Ordnung. Nicht mehr und nicht weniger.

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James Foley Bruce Willis Halle Berry 2000er female nudity New York Femme fatale


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MALÈNA


MALÈNA MALÈNA (DVD: Spectrum, Südkorea)
(OT: Malèna | Italien/USA 2000 | Regie: Giuseppe Tornatore)


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Ein kleines sizilianisches Dorf zu Zeiten des zweiten Weltkriegs: Sie ist die schönste Frau im ganzen Dorf und wenn sie mit stolz erhobenem Haupt durch die Straßen schreitet, richten sich alle Blicke auf sie. Auch der junge Renato (Giuseppe Sulfaro) wird irgendwann auf Malèna (Monica Bellucci) aufmerksam und von diesem Zeitpunkt an kann er seine Augen nicht mehr von der schönen Frau lassen. Unbemerkt folgt er ihr auf Schritt und Tritt, in seiner Fantasie malt er sich aus wie es wäre, mit ihr zusammen zu sein. Als jedoch die Nachricht das Dorf erreicht, dass Malènas Ehemann im Krieg gefallen ist, muss Renato hilflos mit ansehen, wie der stolzen Schönheit von der weiblichen Dorfbevölkerung immer mehr Missgunst und Hass entgegenschlägt...

Natürlich ist Malèna auf den ersten Blick insbesondere eine Glorifikation des wirklich perfekten Körpers der wunderschönen Monica Bellucci. Für gut 100 Minuten ist Monica Bellucci die wohl schönste Frau, die man sich überhaupt vorstellen kann und ja, der Film lohnt sich schon allein wegen dieser unzähligen, einfach nur wundervollen Ansichten dieser absoluten Traumfrau. Aber Malèna ist mehr, es ist ein Film über das Erwachsenwerden, ein Film über den Zauber der Fantasie, eine Liebeserklärung an das Kino und auch ein Film über Neid, Misstrauen, Missgunst und Hass. Es ist also keineswegs alles eitel Sonnenschein in diesem kleinen sizilianischen Dorf zu Zeiten des zweiten Weltkriegs. Neid und Misstrauen der weiblichen Dorfbevölkerung gegenüber dieser unglaublich schönen Frau, welche die Blicke sämtlicher Männer auf sich zieht, verwandelt sich - spätestens nach der Nachricht, dass Malènas Mann im Krieg gefallen ist - in Missgunst und offenen Hass, da die Frauen des Dorfes nun Angst um ihre Männer bekommen. Wie Malènas Leben dadurch langsam zerstört wird und wie die ehemals stolze Frau immer mehr zerbricht ist schon ziemlich schwer zu verdauen und will so gar nicht zu den sonst so schönen Bildern des Films passen. Selten zuvor habe ich mir ein Happy End so sehr herbeigesehnt wie hier und ich bin froh, dass Regisseur Giuseppe Tornatore auf ein solches auch nicht verzichtet hat. Am Ende gibt es dann auch eine der schönsten Szenen des ganzen Films zu bewundern, wenn es nämlich zwischen Renato - hervorragend gespielt von Giuseppe Sulfaro - und Malèna zur ersten, realen Berührung kommt.

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Giuseppe Tornatore Monica Bellucci 2000er Oscar Nominee female nudity 2. Weltkrieg 40er Jahre


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DAS VERSPRECHEN


DAS VERSPRECHEN :love: DAS VERSPRECHEN :love: (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Pledge | USA 2001 | Regie: Sean Penn)


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Wenige Stunden vor seiner Pensionierung begibt sich Detective Jerry Black (Jack Nicholson) an seinen letzten Tatort. Ein junges Mädchen wurde brutal vergewaltigt und ermordet. Den Eltern des Kindes verspricht Jerry, dass er alles in seiner Macht stehende tun wird um den Verantwortlichen zu fassen. Und tatsächlich ist mit dem geistig zurückgebliebenen und bereits vorbestraften Indianer Toby Jay Wadenah (Benicio Del Toro) der vermeintliche Täter schnell gefunden. Dieser gesteht und nimmt sich danach das Leben. Die Tat lässt Jerry jedoch einfach keine Ruhe und sehr schnell ist er davon überzeugt, dass mit Wadenah der falsche Mann gefasst wurde...

Ohne die literarische Vorlage zu kennen und ohne somit etwas zu deren Umsetzung sagen zu können wage ich einfach mal zu behaupten, dass Sean Penn mit Das Versprechen einen äußerst beeindruckenden Beitrag zum sogenannten Qualitäts- bzw. Darstellerkino geschaffen hat. Das war die wohl beste Mischung aus Thriller und Drama, die ich seit verdammt langer Zeit zu Gesicht bekommen habe. Der Streifen ist durchweg spannend, überzeugt mit einer dichten und bedrückenden Atmosphäre und endet mit einem dieser Enden, die man so schnell nicht wieder aus dem Kopf bekommt. Dazu gesellen sich noch ein wunderbar melancholischer Score von Hans Zimmer und Klaus Badelt sowie die von Kameramann Chris Menges teils wunderschön eingefangenen Bilder. Über all dem thront allerdings Jack Nicholson in der Rolle des verzweifelten Ermittlers im Ruhestand. Ein gebrochener, alter Mann, der bei seiner verzweifelten Suche nach dem wahren Mörder alles riskiert und letztendlich an seiner Obsession zerbricht. Allein schon Nicholsons Spiel macht aus Das Versprechen einen außergewöhnlich guten Film, in Verbindung mit den schon genannten weiteren Zutaten wird aus dem Streifen ein einfach nur großartiges und beeindruckendes Erlebnis.

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Sean Penn Jack Nicholson Benicio Del Toro Aaron Eckhart Helen Mirren Mickey Rourke Sam Shepard 2000er


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HANNAH UND IHRE SCHWESTERN


HANNAH UND IHRE SCHWESTERN :love: HANNAH UND IHRE SCHWESTERN :love: (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Hannah and Her Sisters | USA 1986 | Regie: Woody Allen)


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Während Hannah (Mia Farrow) versucht, es allen in ihrer Familie recht zu machen, beginnt ihr Mann Elliott (Michael Caine) eine Affäre mit ihrer Schwester Lee (Barbara Hershey) und ihr hypochondrischer Ex-Mann Mickey (Woody Allen) landet auf der Suche nach dem Sinn des Lebens bei ihrer Schwester Holly (Dianne Wiest)...

Funxtons Empfehlunng folgend nun also Hannah und ihre Schwestern als Abschluss der Manhattan-Filme Woody Allens. Und auch der hat mich komplett begeistert zurückgelassen, wenngleich ich auch sagen muss, dass ich mich in diesen Film anfangs etwas schwieriger hineingefunden habe als in Der Stadtneurotiker oder in Manhattan. Das lag vielleicht auch daran, dass Allen selbst hier nicht so sehr im Mittelpunkt stand und ich mit den Hauptcharakteren des Films zu Beginn nicht allzu viel anfangen konnte. Der Damm wurde jedoch spätestens mit Allens erstem Auftritt als notorischer Hypochonder gebrochen und auch die übrigen Charaktere sind mir im weiteren Verlauf des Films mehr und mehr ans Herz gewachsen. Einmal mehr ein einfach nur wunderschöner Film, zum Wohl- und Mitfühlen, zum Nachdenken, zum Lachen und zum Traurigsein. Grandios!

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John Turturro Carrie Fisher Michael Caine Mia Farrow Woody Allen 1980er Oscar Winner Oscar Nominee New York


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MANHATTAN


MANHATTAN :love: MANHATTAN :love: (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Manhattan | USA 1979 | Regie: Woody Allen)


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Isaac Davis (Woody Allen) ist 43, geschieden, arbeitet fürs Fernsehen und ist mit seinem Leben und seiner Beziehung zu der gerade mal 17 Jahre alten Studentin Tracy (Mariel Hemingway) alles andere als zufrieden. Sein Gemütszustand und seine ganze Situation komplizieren sich zunehmend als er erfährt, dass seine Ex-Frau Jill (Meryl Streep) ein Buch über ihre gemeinsame Beziehung schreiben will und er sich außerdem in Mary (Diane Keaton), die intellektuelle Geliebte seines besten Freundes Yale (Michael Murphy) verliebt...

Nach Der Stadtneurotiker der nächste New York-Film Woody Allens. Und auch für Manhattan kann ich nur lobende und begeisternde Worte finden. Ein leiser, kluger, witziger, trauriger und einfach nur wunderschöner Film zum Wohlfühlen, eingefangen in wunderbaren S/W-Bildern, voller Melancholie, nachdenklich, mit einfach nur großartig aufspielenden Darstellern besetzt und mit einem der schönsten Filmenden, die ich je gesehen habe. Eine Liebeserklärung an das Leben, die Liebe und eine Stadt. Meisterlich, viel mehr fällt mir dazu nach dieser ersten und extrem beeindruckenden Sichtung gar nicht ein.

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Diane Keaton Meryl Streep Woody Allen 1970er Oscar Nominee New York New Hollywood


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WAS GESCHAH WIRKLICH MIT BABY JANE?


WAS GESCHAH WIRKLICH MIT BABY JANE? WAS GESCHAH WIRKLICH MIT BABY JANE? (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: What Ever Happened to Baby Jane? | USA 1962 | Regie: Robert Aldrich)


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Baby Jane Hudson (Bette Davis) hat wahrlich schon bessere Tage gesehen. Früher war sie ein gefeierter Kinderstar, als Erwachsene wurde sie in ihrer Popularität jedoch bald von ihrer Schwester Blanche (Joan Crawford) überholt. Die wurde zu einer vom Publikum gefeierten Schauspielerin, Jane musste sich mit unbedeutenden Nebenrollen abfinden. Heute ist Jane vom Publikum längst vergessen und pflegt die nach einem Unfall im Rollstuhl sitzende Blanche, welche auch heute noch Fanpost erhält. Jane ist eifersüchtig und neidisch und als sie zudem erfährt, dass Blanche das von den Schwestern bewohnte Anwesen verkaufen will, gerät die Situation außer Kontrolle...

Aldrichs Film hat mich ein bisschen an Wilders Sunset Blvd. erinnert (ohne jedoch dessen unglaubliche Klasse zu erreichen). Auch hier geht es um einen alternden Star, der mit der Vergänglichkeit seines Ruhms nicht zurecht kommt. Aldrich hat das in eine gelungene Mischung aus Drama, Thriller und bitterböser, rabenschwarzer Komödie gesteckt, bei der mir das eine ums andere Mal das Lachen förmlich im Halse stecken geblieben ist und die mit einem - in dieser Art und Weise - nicht zu erwartenden Plottwist am Ende überrascht. Bette Davis in der Rolle der Baby Jane Hudson spielt dabei einfach nur großartig. Ihr Charakter ist auf der einen Seite so ungemein fies, auf der anderen Seite aber auch so schrecklich bemitleidenswert, dass ich als Zuschauer ständig zwischen offenem Hass und aufrichtigem Mitleid für ihre Figur hin- und herschwankte. Die ebenfalls mehr als überzeugend spielende Joan Crawford in der Rolle der hilflosen Schwester geht dabei fast ein bisschen unter.
Insgesamt betrachtet ein absolut empfehlenswerter Film und ich werde mir wohl demnächst mal Aldrichs Wiegenlied für eine Leiche zu Gemüte führen. Da ist ja auch wieder Bette Davis in der Hauptrolle zu bewundern.

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Robert Aldrich Bette Davis Joan Crawford 1960er Oscar Winner Oscar Nominee Los Angeles 10er Jahre 30er Jahre


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DER STADTNEUROTIKER


DER STADTNEUROTIKER :love: DER STADTNEUROTIKER :love: (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Annie Hall | USA 1977 | Regie: Woody Allen)


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Nach mehreren gescheiterten Beziehungen lernt der neurotische Komiker Alvy Singer (Woody Allen) die nicht minder komplizierte Annie Hall (Diane Keaton) kennen und lieben. Es beginnt eine außergewöhnliche Beziehung voller Höhen und Tiefen...

Nach Match Point, Scoop und Vicky Cristina Barcelona nun meine erste Begegnung mit einem älteren Allen-Film. Und ich bin absolut beeindruckt. Schon allein die Tatsache, wie Allen verschiedene Stilmittel (direkte Kommunikation mit dem Zuschauer, Stimme aus dem Off, eine Zeichentricksequenz, usw.) zu einem perfekt zusammenpassenden, großen Ganzen vermengt, lässt mich meine sämtlichen, nicht vorhandenen Hüte ziehen. Der Stadtneurotiker war ein Film, mit dem ich mich von der ersten Minute an einfach nur pudelwohl gefühlt habe, der mir ein wohliges Gefühl in der Magengegend verursacht hat und bei dem ich definitiv von Liebe auf den ersten Blick sprechen möchte. Woody Allen und Diane Keaton spielen dieses außergewöhnliche (oder vielleicht doch sehr gewöhnliche) Paar einfach nur perfekt und es hat mir allergrößten Spaß und Freude bereitet, ihnen dabei zuzusehen. Der Stadtneurotiker war schon mal ein großartiger Einstieg in die älteren Filme von Woody Allen und ich freue mich jetzt schon ungemein auf Manhattan und Hannah und ihre Schwestern.

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Woody Allen Diane Keaton Christopher Walken Beverly DAngelo Sigourney Weaver Jeff Goldblum 1970er Oscar Winner Oscar Nominee New York New Hollywood


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CRAZIES


CRAZIES CRAZIES (DVD: Anolis, Deutschland)
(OT: The Crazies | USA 1973 | Regie: George A. Romero)


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Eine amerikanische Kleinstadt muss sich von einem auf den anderen Tag mit einer plötzlichen Präsenz des Militärs auseinandersetzen. Eine bakteriologische Waffe hat das Grundwasser verseucht, die ersten Bewohner wurden bereits angesteckt und um den Vorfall zu vertuschen, wird die ganze Stadt unter Quarantäne gestellt...

Unter den ganzen Dead-Filmen gerät Romeros The Crazies leider immer wieder leicht in Vergessenheit. Dabei hat Romero fünf Jahre nach seinem Erstlingswerk Night of the Living Dead einen Film geschaffen, der in meinen Augen definitiv zu den Höhepunkten des Horrorgenres zu zählen ist. The Crazies zeichnet ein glaubwürdiges Horrorszenario, zeigt auf bedrückende Art und Weise das Verhalten von Menschen in Extremsituationen und spart dabei nicht an Spannung und ein gewisses Maß an schwarzem Humor. Ich habe The Crazies immer als Prequel zu den Dead-Filmen gesehen und schaue ihn mir - wann immer ich mal wieder Lust auf Romeros Zombie-Universum verspüre - seit jeher als Einstimmung auf diese Filme an. Demnächst geht es hier also mit Romeros lebenden Toten weiter.

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1970er George A. Romero Lynn Lowry female nudity


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LEBEN UND STERBEN IN L.A.


LEBEN UND STERBEN IN L.A. LEBEN UND STERBEN IN L.A. (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: To Live and Die in L.A. | USA 1985 | Regie: William Friedkin)


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Nachdem sein Partner kurz vor der Pensionierung eiskalt getötet wurde, versucht Detective Richard Chance (William Petersen) den Verantwortlichen - den skrupellosen Geldfälscher Rick Masters (Willem Dafoe) - um jeden Preis zur Strecke zu bringen...

Mit Leben und sterben in L.A. hat William Friedkin in meinen Augen einen der besten - vielleicht sogar den besten - Actionthriller der 80er Jahre gedreht. In Jugendzeiten konnte ich den Streifen - ähnlich wie Manns Manhunter - trotz zahlreicher Sichtungen zwar nie so richtig lieb gewinnen, im Verlauf der Jahre ist Friedkins Film aber immer mehr gewachsen und mittlerweile möchte ich diesen Streifen einfach nicht mehr missen. Während mir die Inszenierung anfangs immer zu bedächtig und unterkühlt erschien - klar, Filme wie Invasion USA galten damals als Maßstab - sehe ich den Film mittlerweile in einem ganz anderen Licht. Gerade diese Unterkühltheit, diese Hoffnungslosigkeit, dieses fast vollkommene Fehlen von Identifikationsfiguren sind die großen Stärken des Films. Darüber hinaus ist Leben und sterben in L.A. verdammt spannend geraten und auch über fehlende Action kann man sich wahrlich nicht beschweren. Und William Petersen und Willem Dafoe sind ja wohl einfach nur großartig in ihren Rollen. Klasse!

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John Turturro Willem Dafoe William Petersen William Friedkin Steve James 1980er car chase female nudity Rache Los Angeles





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