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One Night Stands und wahre Liebe


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BEIM STERBEN IST JEDER DER ERSTE


BEIM STERBEN IST JEDER DER ERSTE BEIM STERBEN IST JEDER DER ERSTE (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Deliverance | USA 1972 | Regie: John Boorman)


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Bevor der Cahulawassee River in einen riesigen Staudamm verwandelt wird, wollen die vier Freunde Ed (Jon Voight), Lewis (Burt Reynolds), Bobby (Ned Beatty) und Drew (Ronny Cox) den mächtigen Fluss mit ihren Kanus überwinden. Doch der geplante Wildnis- und Abenteuerurlaub verwandelt sich für die vier Städter schon bald in einen regelrechten Albtraum...

Als zweiter Film im Triple Feature stand auch ein guter alter Bekannter auf dem Programm. Obwohl Deliverance mittlerweile schon fast 40 Jahre auf dem Buckel hat, verstört und schockiert der Streifen auch heute noch wie wenige andere Filme seiner Zeit. Was als harmloser und romantischer Abenteuertrip beginnt, endet bald in reinstem Terror und wird auch für mich als Zuschauer immer wieder zur regelrechten Tour de Force. Ein wahrlich unangenehmer Film, der wahrscheinlich auch erst durch den starken Kontrast zwischen der atemberaubend schönen Naturkulisse und dem Schicksal der Abenteurer so unangenehm wird. Das ist wirklich alles andere als leicht verdauliche Kost die Boorman hier abgeliefert hat und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Streifen irgendwann mal seine verstörende Wirkung auf mich verlieren könnte.

TRAILER:


Ed ONeill Hixploitation 1970er Jon Voight John Boorman Burt Reynolds New Hollywood


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COMMON LAW WIFE


COMMON LAW WIFE COMMON LAW WIFE (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Common Law Wife | USA 1963 | Regie: Eric Sayers/Larry Buchanan)


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Der wohlhabende, alte Griesgram Shugfoot Rainey (George Edgley) möchte seine langjährige Geliebte Linda (Annabelle Weenick) vor die Tür setzen und stattdessen lieber seine attraktive Nichte Jonelle (Lacey Kelly) bei sich aufnehmen. Doch er hat die Rechnung ohne Linda und eine Besonderheit im texanischen Recht gemacht. Linda gilt nämlich - da Shugfoot sie immer und überall als seine Frau vorgestellt hat - auch ohne Trauschein als seine rechtmäßige Gattin und denkt gar nicht daran, ihren "Ehemann" und insbesondere dessen Vermögen zu verlassen...

Typisch amerikanische Exploitation-Kost der frühen 60er Jahre gibt es mit Common Law Wife zu bewundern. Das war auch wieder einer dieser Filme, bei dem sich die Mehrzahl heutiger Zuschauer sicher nach kurzer Zeit gelangweilt und kopfschüttelnd abwenden würde, der mir persönlich aber ziemlich viel Spaß bereitet hat. Denn mit welch bescheidenen bzw. fast nicht vorhandenen Mitteln (Geld, schauspielerisches Talent) hier versucht wird, eine praktisch nicht existente Geschichte zu erzählen und mit entsprechenden Schauwerten anzureichern um den Zuschauer über gut 75 Minuten bei Laune zu halten, hat schon einen gewissen Charme und übt auf mich eine nahezu magische Anziehungskraft aus. Natürlich, der Film ist - objektiv betrachtet - schlecht und todlangweilig. Der oben beschriebene Plot wird über ca. 15 - 20 Minuten entwickelt, danach gibt es über ca. 50 Minuten gar keine Weiterentwicklung der eigentlichen Handlung mehr zu sehen, sondern stattdessen unnötige und vor allem mies getimete Unsinnigkeiten und Schauwerte, bevor dann die letzten 5 - 10 Minuten krampfhaft versucht wird, die am Anfang begonnene Geschichte zu einem Ende zu führen. Wie gesagt, empfehlen kann ich Filme dieser Art guten Gewissens wirklich niemandem, Spaß machen sie - wenn man sich darauf einlassen will und kann - aber durchaus.

Larry Buchanan Eric Sayers 1960er Hixploitation


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BELLE DE JOUR


BELLE DE JOUR BELLE DE JOUR (DVD: Sin City, USA)
(OT: Belle de jour | USA 2000 | Regie: Kris Kramski)


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Die sexuell frustrierte Samantha Polak (Jessica Drake), Gattin eines erfolgreichen Mediziners (Chris Marks), ist gleichermaßen schockiert wie neugierig als sie erfährt, dass eine Bekannte von ihr ein Doppelleben als Prostituierte in einem Bordell führt. Durch einen Freund ihres Mannes gerät sie schließlich an die Adresse eines diskreten Etablissements und lässt sich - nach anfänglichem Zögern - auch auf einen Nachmittagsjob als Hure ein. Aus Samantha wird Belle de jour...

Regisseur Kris Kramski hat sich mit Belle de jour an einer HC-Adaption des Romans von Joseph Kessel bzw. an einem HC-Remake des Films von Luis Buñuel versucht und dieser Versuch ist unter den gegebenen Bedingungen ganz gut gelungen. Kramski hält sich - von einigen kleinen Änderungen am Ende und dem Weglassen der Phantasien des Hauptcharakters (die ja eigentlich prädestiniert für die eine oder andere HC-Sequenz gewesen wären) - eigentlich recht genau an die filmische Vorlage Buñuels, die Geschichte steht stets im Vordergrund und so verkommt der Streifen - trotz aller vorhandener Ferkeleien - eigentlich nie zur reinen Nummernrevue. Denn Kramski ordnet auch die Sexszenen der Handlung unter und so ist beispielsweise die erste richtige HC-Sequenz von Hauptdarstellerin Jessica Drake (die hier, noch ziemlich am Anfang ihrer HC- bzw. Feature-Film-Karriere stehend, schon durchaus ein gewisses, schauspielerisches Talent beweist) - eine kurze Masturbationsszene von ihr am Anfang des Films lasse ich mal außer acht - alles andere als an- bzw. erregend gefilmt, sondern von der Tatsache geprägt, dass der von ihr gespielte Charakter der Samantha den Akt relativ teilnahmslos und ernüchtert über sich ergehen lässt. Als typische Wichsvorlage taugt Kramskis Film sicher nicht und wer nur darauf aus ist, sollte tunlichst die Finger von dem Streifen lassen. Wer dagegen am Genre selbst interessiert ist und mal eine der ambitionierteren HC-Produktionen des neuen Jahrtausends sehen will, macht mit Belle de jour sicher nichts falsch.

Jessica Drake Kris Kramski 2000er female nudity Remake


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REBECCA


REBECCA REBECCA (DVD: EuroVideo, Deutschland)
(OT: Rebecca | USA 1940 | Regie: Alfred Hitchcock)


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Der verwitwete Maxim de Winter (Laurence Olivier) lernt im Urlaub in Monaco eine aus einfachen Verhältnissen stammende junge Frau (Joan Fontaine) kennen, verliebt sich in sie und macht ihr kurzerhand einen Heiratsantrag, welchen diese auch annimmt. Doch als die neue Ehefrau im gewaltigen Schloss ihres Gatten ankommt betritt sie eine vollkommen unbekannte Welt in der sie sich äußerst schwer zurechtfindet...

Hitchcocks erste Regiearbeit in den Staaten ist alles andere als ein typischer Hitchcock-Film. Rebecca ist viel mehr Drama als Thriller und die Spannung entsteht auch weniger durch den Krimi-Plot in der zweiten Hälfte bzw. im letzten Drittel, sondern viel mehr durch den dramatischen Teil in der ersten Hälfte des Films. Die hat mir auch weitaus besser gefallen als die zweite Hälfte. Denn spätestens nachdem das Geheimnis um Rebecca gelüftet ist, ist die Luft doch ziemlich heraus. Da boten das Zurechtfinden der zweiten Ehefrau - wirklich beeindruckend gespielt von Joan Fontaine - im unüberschaubaren Anwesen, die ständige, unsichtbare Bedrohung durch den übergroßen Schatten der verstorbenen Rebecca samt der offensichtlichen Abweisung durch die führende Hausangestellte Mrs. Danvers - auch sehr beeindruckend und auf eine gewisse Weise richtiggehend furchteinflößend dargestellt von Judith Anderson - in den ersten 60, 70 Minuten des Films doch weitaus fesselndere und spannendere Unterhaltung. Heimlicher Star des Films war für mich das riesige Anwesen mit seinen unzähligen Zimmern, Gängen und Winkeln. Die Hilflosigkeit der neuen Ehefrau in diesen riesigen Gemäuern war richtig spürbar und wie das von Hitchcock alles in Szene gesetzt wurde, war wirklich überaus beeindruckend. Mein Fazit: Großer Film mit einer übergroßen ersten und einer eher durchwachsenen zweiten Hälfte.

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Laurence Olivier Alfred Hitchcock 1940er Oscar Winner Oscar Nominee


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AUGEN OHNE GESICHT


AUGEN OHNE GESICHT AUGEN OHNE GESICHT (DVD: Eyecatcher, Deutschland)
(OT: Les yeux sans visage | Frankreich/Italien 1960 | Regie: Georges Franju)


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Seit einem Autounfall ist das Gesicht der jungen Christiane (Edith Scob) furchtbar entstellt, die junge Frau trägt eine gesichtslose Maske. Ihr Vater, der angesehene Chirurg Dr. Génessier (Pierre Brasseur), versucht alles in seiner Macht stehende zu tun, um seiner Tochter wieder zu einem Gesicht zu verhelfen. Hierzu lässt er von seiner Assistentin Louise (Alida Valli) junge Frauen kidnappen, deren Gesichtshaut er zu transplantieren versucht. Doch die Operationen schlagen immer wieder fehl und die Besessenheit des Arztes, eine geeignete "Spenderin" zu finden, wird immer größer...

Regisseur Georges Franju baut in seiner Mischung aus Horrorfilm und Drama - unterstützt durch das großartige Titelthema von Komponist Maurice Jarre - gleich in den ersten Minuten eine unglaublich bedrückende Stimmung auf. Schon die während der Anfangscredits aus einem fahrenden Auto gefilmten und regelrecht vorbeirasenden Bäume wirken ungeheuer bedrohlich und sorgen für die erste Gänsehaut nach sehr kurzer Zeit. Und diese Stimmung und Atmosphäre wird tatsächlich fast über die ganze Laufzeit hinweg aufrechterhalten. Lediglich im letzten Drittel fällt die Spannungskurve etwas ab und es schleichen sich ein paar kleinere Längen ein. Aber trotz dieser kleinen Schwäche zum Ende hin bleibt Augen ohne Gesicht ein wirklich beeindruckender Film, der auch 50 Jahre nach seiner Entstehung noch schockiert und es versteht durch seine unglaubliche Atmosphäre regelrechte Angst zu verbreiten. Toll!

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1960er Georges Franju


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CQ


CQ CQ (DVD: MGM, USA)
(OT: CQ | Frankreich/Italien/Luxemburg/USA 2001 | Regie: Roman Coppola)


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Es ist das Jahr 1969. Ein italienischer Produzent (Giancarlo Giannini) finanziert einen im Jahr 2001 angesiedelten SF-Film um die mysteriöse Agentin Dragonfly (Angela Lindvall). Da das vorgelegte Ende dem Produzenten jedoch zu künstlerisch ausgefallen ist, wird der zuständige Regisseur (Gérard Depardieu) kurzerhand gefeuert und Genrespezialist Felix DeMarco (Jason Schwartzman) mit der Fertigstellung des Streifens beauftragt. Als auch dieser nach einem Verkehrsunfall die Arbeit nicht fortsetzen kann und die Zeit immer mehr drängt, schlägt die Stunde des unscheinbaren Cutters Paul (Jeremy Davies). Der versucht - sehr zum Unwillen seiner Freundin Marlene (Élodie Bouchez) - schon seit längerer Zeit einen eigenen Film zu realisieren und sieht in dem Wechsel vom Schneideraum auf den Regiestuhl nun eine große Chance für sein eigenes, privates Projekt...

Die erste und bisher einzig nennenswerte Regiearbeit von Coppola-Sohn Roman ist eine Mischung aus Hommage an das Genrekino der späten 60er Jahre und Drama über die Probleme und Zerrissenheit der damaligen Filmemacher. Für sich betrachtet kann man jeden Teil als durchaus gelungen betrachten, im Zusammenspiel mag das allerdings nicht so richtig funktionieren. Am stärksten ist Coppolas Film immer dann, wenn die Film-im-Film-Szenen zu sehen sind, jede einzelne von ihnen versprüht pure Nostalgie und ist eine Verbeugung vor Filmen wie Diabolik (der gleich nach wenigen Minuten mit der Duschszene zitiert wird) und Barbarella. Der Drama-Anteil, der - wie oben schon geschrieben - separat betrachtet auch überzeugen kann, insbesondere durch die gute Besetzung (Gérard Depardieu und Jason Schwartzman in den Rollen der beiden verschlissenen Regisseure, Jeremy Davies als verträumter Cutter und Élodie Bouchez als dessen vernachlässigte Freundin), fällt fast zwangsläufig gegen diese wunderbar atmosphärischen Film-im-Film-Sequenzen ab. Doch trotz dieser fehlenden Harmonie möchte ich eine Empfehlung für CQ aussprechen. Der Film lohnt sich auch mit all seinen Schwächen und Liebhaber des zitierten Kinos dürften sicher auf ihre Kosten kommen.

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car chase 60er Jahre female nudity Sofia Coppola 2000er John Phillip Law Roman Coppola Gérard Depardieu


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THE BABYSITTER


THE BABYSITTER THE BABYSITTER (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: The Babysitter | USA 1969 | Regie: Don Henderson)


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Als sich der sexuell gelangweilte George Maxwell (George E. Carey), seines Zeichens Chefankläger der örtlichen Staatsanwaltschaft, auf eine Affäre mit der von seiner Frau erst kürzlich engagierten Babysitterin Candy Wilson (Patricia Wymer) einlässt, muss er schon bald mit den Konsequenzen leben. Die Affäre blieb nicht unbemerkt und Maxwell wird nun mit eindeutigen Fotos erpresst. Er soll einen in Untersuchungshaft sitzenden Mörder wieder auf freien Fuß lassen...

Ich will an dieser Stelle einfach mal eine Lanze brechen und zugleich die Werbetrommel rühren für diese wunderbaren Drive-In-Collections des leider mittlerweile pleite gegangenen US-Labels BCI. Für wenig Geld - im Normalfall maximal 10 Dollar - bekommt man insgesamt 8 Filme aus der Exploitation-Schmiede Crown International. Insgesamt 4 solcher Sets wurden veröffentlicht und jedes einzelne ist sein Geld absolut wert. The Babysitter aus dem Jahr 1969 ist auch Bestandteil eines solchen Sets. Die Geschichte des mächtigen Mannes, der sich auf eine Affäre mit einer jungen Frau einlässt und dadurch erpressbar wird, ist natürlich wie geschaffen für einen typischen Exploitation-Film. Und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Regisseur Don Henderson bringt den eindeutigen Beweis, dass sich in gerade mal 75 Minuten wirklich verdammt viele Schauwerte - die äußerst verführerische Patricia Wymer geizt wahrlich nicht mit ihren körperlichen Reizen - und sogar ein bisschen Spannung unterbringen lassen. Ich fühlte mich wieder mal hervorragend von einem Crown-Film unterhalten.
Der wirklich überzeugende Hauptdarsteller George E. Carey war von seiner Rolle wohl sogar so sehr angetan, dass er und Regisseur Don Henderson nur zwei Jahre später mit Weekend with the Babysitter einen ähnlichen Film, jedoch keine Fortsetzung, nachlegten. Der ist auch in der Kollektion enthalten und steht dann in den nächsten Tagen auf dem Spielplan.

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Patricia Wymer Don Henderson 1960er female nudity Sexploitation Crown International Pictures Femme fatale


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EASY RIDER


EASY RIDER EASY RIDER (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Easy Rider | USA 1969 | Regie: Dennis Hopper)


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Mit in einem Schlauch zusammengerollten und im Tank seines Motorrads versteckten Dollarnoten aus einem Koks-Deal macht sich Biker Wyatt (Peter Fonda) gemeinsam mit seinem Kumpel Billy (Dennis Hopper) auf den Weg zum Mardi-Gras-Karneval nach New Orleans. Auf ihren beiden Motorrädern genießen Wyatt und Billy ihre Freiheit, machen Bekanntschaft mit einer Hippie-Kommune und landen zeitweise im Gefängnis, aus dem sie mit Hilfe des ebenfalls einsitzenden Anwalts George Hanson (Jack Nicholson) jedoch wieder freikommen. Gemeinsam mit George setzen sie ihre Reise fort...

So, mal wieder etwas aus der Kategore "filmische Bildungslücken schließen". Ja, ich gebe es zu, ich habe Easy Rider bisher nie gesehen. Höchste Zeit also, sich auch diesen unbestrittenen Klassiker mal anzusehen. Bereut habe ich das erwartungsgemäß nicht, von Liebe auf den ersten Blick kann ich allerdings auch nicht unbedingt sprechen. Denn so absolut begeistert hat mich Hoppers Regiearbeit dann doch nicht. Der Film hat zwar eine wirklich atemberaubende Atmosphäre - man kann den Duft der Freiheit richtiggehend atmen - und einen absolut erstklassigen Soundtrack, insgesamt fehlte mir aber etwas die Abwechslung und der Streifen kam mir streckenweise doch etwas langatmig vor. Unvergesslich sind natürlich der Vorfall mit dem von Jack Nicholson hervorragend gespielten Anwalt und das Ende des Films. Das sind Szenen, die man so schnell nicht wieder aus dem Kopf bekommt und die dem berühmten Schlag in die Magengrube gleichen. Mit weiteren Sichtungen, die definitiv anstehen werden, könnte Easy Rider durchaus ein Kandidat für Liebe auf den zweiten oder dritten Blick werden.

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Jack Nicholson Peter Fonda Dennis Hopper 1960er Oscar Nominee Biker Movie female nudity New Hollywood


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8 MILE


8 MILE 8 MILE (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: 8 Mile | Deutschland/USA 2002 | Regie: Curtis Hanson)


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Nachdem er bei seiner Freundin rausgeflogen ist, muss der junge Jimmy (Eminem) vorübergehend wieder im Trailer seiner Mutter (Kim Basinger) einziehen. Jimmy träumt von einer Karriere als Musiker und ein Erfolg in den an den Wochenenden immer wieder stattfindenden Rap Battles soll ihm helfen, den Weg für eine solche Karriere zu ebnen...

Hip Hop und Rap gehört nun nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Musikrichtungen. Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel und gerade Eminem höre ich hin und wieder tatsächlich ganz gerne. Mit reichlich Verspätung hab ich mir nun auch mal 8 Mile angesehen, das mit Eminem in der Hauptrolle besetzte, autobiographische Drama über den jungen Rapper Jimmy, der in nicht gerade geordneten Verhältnissen aufgewachsen ist, tagsüber in der Autoindustrie malocht und abends von einer Karriere als Rapstar träumt. Eminem macht seine Sache als Schauspieler erstaunlich gut und auch die Nebenrollen sind mit Kim Basinger, Mekhi Phifer und Brittany Murphy überzeugend und gut besetzt. Ohne gewisse Klischees kommt natürlich auch diese Geschichte nicht aus, das liegt aber vor allem daran, dass diese sich im Leben von Eminem wohl tatsächlich so abgespielt haben und aus diesem Grund gibt es da von mir keine Vorwürfe. Die Rap Battles - Zentrum des Films - sind faszinierend und auch spannend inszeniert und geben einen ziemlich guten Einblick in diese mir relativ unbekannte Subkultur. Was mir persönlich mit am besten an 8 Mile gefallen hat war die Tatsache, dass er eben nicht die typische "Vom Tellerwäscher zum Millionär"-Geschichte erzählt, sondern sich nur dem Anfangspunkt einer solchen Erfolgsstory widmet. Der Film endet mit einem Sieg Jimmys bei einem der Battles und nicht mit einem Plattenvertrag oder Auftritten vor einem größeren Publikum.

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Brittany Murphy Detroit female nudity Oscar Winner 2000er Kim Basinger Eminem Curtis Hanson


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BLADE RUNNER (Final Cut)


BLADE RUNNER (Final Cut) :love: BLADE RUNNER (Final Cut) :love: (DVD: Warner, Großbritannien)
(OT: Blade Runner | Hong Kong/USA 1982/2007 | Regie: Ridley Scott)


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2019: Rick Deckard (Harrison Ford) soll seinen früheren Job als Blade Runner noch einmal ausführen und 4 Replikanten (u.a. Rutger Hauer) - künstliche Menschen, die von echten praktisch nicht zu unterscheiden sind und die zur Arbeit auf anderen Planeten entwickelt wurden - eliminieren, die verbotenerweise auf die Erde zurückgekehrt sind um ihren Entwickler zu suchen...

Meine Beziehung zu Ridley Scotts Blade Runner ist eine schon ziemlich lange und auch irgendwie ziemlich komische.
Ein kleiner Blick in die eigene Vergangenheit: Ende der 80er Jahre, etwa zur Zeit der 10. Klasse des Gymnasiums, veranstalteten wir - insbesondere in den Wintermonaten - an den Wochenenden immer wieder Videoabende bzw. Videonächte. Mit allen erforderlichen Zutaten, sprich Bier, Pizza, Chips, usw. - nicht selten wurde nachts um 2 Uhr noch die Fritteuse angeworfen um fettige Pommes zuzubereiten, die dann mit Ketchup und Mayo vertilgt wurden - huldigten wir unseren Helden, feierten Ferris Bueller und John Bender, litten mit Sarah Connor, zählten die Leichen in Phantom Kommando, schockierten unbedarfte Gäste mit Gesichter des Todes und verfolgten gebannt Deckards Jagd nach den Replikanten. Denn egal was gerade auf dem Spielplan stand, ob Breakfast Club, Ferris macht blau und Police Academy, ob Zombie, Tanz der Teufel und Gesichter des Todes (diese drei hauptsächlich in fast nicht mehr ansehbaren S/W-Kopien), ob Predator, Phantom Kommando und Die City Cobra, ob Invasion U.S.A., Delta Force und Die rote Flut oder ob Alien, Terminator und Das Ding aus einer anderen Welt - für Blade Runner war so gut wie immer Platz. Wahrscheinlich haben wir keinen anderen Film so häufig gesehen.
Als die Klasse von 1992 schließlich ihr Abiturzeugnis in Händen hielt und sich in alle Himmelsrichtungen verteilte endeten fast zwangsläufig auch diese wunderbaren Abende. Und obwohl ich die meisten filmischen Begleiter der damaligen Zeit auch in den darauffolgenden Jahren und bis heute immer wieder angesehen habe - und jetzt komme ich zum komischen Teil meiner Beziehung mit Scotts Film - Blade Runner habe ich seitdem nie wieder gesehen. Warum kann ich selbst nicht sagen. Nicht einmal den 1992 veröffentlichten Director's Cut habe ich mir je angesehen.
Aber jetzt, nach mindestens 17 Jahren gab es ein Wiedersehen mit Blade Runner. Oder sollte ich besser sagen ein Neuentdecken? Der Final Cut hat mich jetzt doch ziemlich weggeblasen und überwältigt. Über den Film selbst vermag ich gar nicht viel zu sagen. Der ist in meinen Augen so übermenschlich groß und insbesondere in dieser, jetzt zum ersten Mal gesehen Fassung, so beeindruckend, dass es mir sprichwörtlich die Sprache verschlägt. Eines steht für mich auf jeden Fall fest: Es werden bis zur nächsten Sichtung dieses Meisterwerks nicht wieder 17 Jahre vergehen.

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Nahe Zukunft Oscar Nominee female nudity Sean Young Daryl Hannah Harrison Ford Rutger Hauer 1980er Ridley Scott


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ELF UHR NACHTS


ELF UHR NACHTS ELF UHR NACHTS (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Pierrot le fou | Frankreich/Italien 1965 | Regie: Jean-Luc Godard)


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Als der vom Leben gelangweilte Ferdinand Griffon (Jean-Paul Belmondo) zufällig auf seine alte Jugendliebe Marianne Renoir (Anna Karina) trifft, entflieht er mit seiner alten Flamme kurzerhand seinem bürgerlichen Leben und stürzt sich gemeinsam mit ihr in ein unvorhersehbares Abenteuer…

Erst vor relativ kurzer Zeit hat mich Godards Außer Atem doch ziemlich begeistert zurückgelassen. Nun die zweite Begegnung mit einem Godard-Film in Form von Elf Uhr Nachts und ich bin froh, dass ich diesen nicht als erstes angesehen habe. Sonst hätte ich auf die Erfahrung mit Außer Atem wohl noch einige Zeit verzichten müssen. Denn mit Elf Uhr Nachts konnte ich jetzt leider so gut wie gar nichts anfangen. Weder die Handlung noch die Figuren konnten mich in irgendeiner Weise mitreißen oder berühren und ich habe zu dem Streifen absolut keinen Zugang finden können. Es gab zwar auch ein paar positive Momente - beispielsweise die Gespräche in Werbefloskeln auf der Party zu Beginn des Films - über den Großteil der Laufzeit habe ich mich aber einfach nur gelangweilt.

TRAILER:


Jean-Luc Godard 1960er Jean-Paul Belmondo


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OPERATION: KINGDOM


OPERATION: KINGDOM OPERATION: KINGDOM (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: The Kingdom | Deutschland/USA 2007 | Regie: Peter Berg)


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Eine hauptsächlich von Amerikanern bewohnte Siedlung in Riad wird zum Ziel eines Terroranschlags. In einer geheimen und von den offiziellen Stellen nicht genehmigten Mission begeben sich die Agenten Ronald Fleury (Jamie Foxx), Grant Sykes (Chris Cooper) und Janet Mayes (Jennifer Garner) auf den Weg nach Saudi-Arabien um die Hintergründe des Anschlags zu untersuchen…

Nach Machtlos vor wenigen Wochen der nächste Film über die Terrorismus-Problematik. Auch Regisseur Peter Berg bemüht sich durchaus keine allzu große Schwarz/Weiß-Malerei aufkommen zu lassen, so gut wie es Kollege Gavin Hood geglückt ist, mag es ihm aber nicht gelingen. Das liegt schon an der Wahl des Handlungsortes. Saudi-Arabien gehört sicher nicht zu den Ländern, die einem beim Thema Terrorismus als Erstes in den Sinn kommen. Wer böses dabei denkt, könnte sicher sehr schnell eine reaktionäre Botschaft der Marke "So gut wie alle Moslems sind Terroristen - überall" ableiten. Das will ich Peter Berg jetzt aber nicht wirklich unterstellen, dazu bemüht er sich doch zu sehr um eine gewisse Neutralität bei diesem sensiblen Thema und die vielleicht etwas plump, aber überaus wirksam platzierte Botschaft am Ende des Films über die Ausweglosigkeit der Gewaltspirale bestätigt das in meinen Augen auch. Rein unterhaltungstechnisch spielt Operation: Kingdom definitiv in der ersten Liga. Der Film ist über weiteste Strecken sauspannend geraten und das Finale ist actionreich und spektakulär in Szene gesetzt. Und mit Jennifer Garner, Jamie Foxx, Chris Cooper, Richard Jenkins und Jason Bateman ist der Streifen zudem auch noch richtig gut besetzt. Hat mir gefallen!

TRAILER:


2000er Peter Berg Jamie Foxx Jennifer Garner Jason Bateman


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BELLE DE JOUR


BELLE DE JOUR BELLE DE JOUR (DVD: Optimum, Großbritannien)
(OT: Belle de jour | Frankreich/Italien 1967 | Regie: Luis Buñuel)


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Séverine (Catherine Deneuve), Frau eines erfolgreichen Chirurgen (Jean Sorel), ist sexuell frustriert und flüchtet sich in Tagträume voll devoter Fantasien. Über Henri (Michel Piccoli), einem wohlhabenden Lebemann und Freund ihres Mannes, erfährt sie vom Bordell der Madame Anais (Geneviève Page) und entschließt sich dazu, dieses Etablissement etwas näher in Augenschein zu nehmen…

Buñuels Film ist ein echtes Glanzstück im Bereich des erotischen Dramas in dem Fantasie und Wirklichkeit regelrecht verschmelzen. Ohne allzu zeigefreudig oder gar schlüpfrig zu werden inszeniert er die Geschichte der sexuell frustrierten Séverine - wirklich beeindruckend gespielt von Catherine Deneuve - die versucht, ihre geheimsten Fantasien auszuleben, indem sie als Prostituierte in einem Bordell zu arbeiten beginnt. Séverine wird zu Belle de jour und tatsächlich wandelt sich die anfangs verschlossene Frau und der geheime "Job" wirkt sich in gewisser Weise auch positiv auf ihre Beziehung aus. Sie wird ihrem Mann gegenüber offener, steuert aber gleichzeitig in eine fast schon vorhersehbare Katastrophe. Passen tut hier eigentlich jedes Detail, der Film ist perfekt ausgestattet und das Eintauchen in den Streifen fällt alles andere als schwer. Ganz dicke Empfehlung meinerseits für diesen wunderbaren Film!
Der durchaus als ambitioniert zu bezeichnende Pornoregisseur Kris Kramski hat vor 10 Jahren übrigens ein HC-Remake dieses Films gedreht. Das steht dann in naher Zukunft auf dem Spielplan.

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Geneviève Page Michel Piccoli Jean Sorel Catherine Deneuve Luis Buñuel 1960er female nudity


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ES WAR


ES WAR ES WAR (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Flesh and the Devil | USA 1926 | Regie: Clarence Brown)


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Die beiden Freunde Leo von Harden (John Gilbert) und Ulrich von Eltz (Lars Hanson) sind unzertrennlich und leisten gemeinsam ihren Militärdienst ab. Auf Heimaturlaub lernt Leo die wunderschöne Felicitas (Greta Garbo) kennen und verliebt sich in sie. Die verschweigt ihm allerdings, dass sie verheiratet ist und als ihr Ehemann die beiden Turteltauben inflagranti erwischt, fordert er Leo zum Duell, welches für den Herausforderer tödlich endet. Leo wird daraufhin zum Militärdienst nach Afrika strafversetzt und bittet Ulrich, der nichts vom wahren Grund des Duells und der Affäre zwischen Felicitas und Leo weiß, sich während seiner Abwesenheit um die junge Witwe zu kümmern...

Mal zur Abwechslung wieder ein Film, den ich zuvor noch nicht kannte. Mit Ausnahme einiger Chaplin-Filme habe ich mich mit Stummfilmen bisher überhaupt noch nicht beschäftigt. Da ich aber immer wieder gerne mir bisher unbekanntes Terrain betrete und so in gewisser Weise auch versuche, meinen filmischen Horizont ständig zu erweitern, landete Es war im Player. Mein erster Stummfilm seit einer halben Ewigkeit und auch mein erster Film mit Greta Garbo in einer Hauptrolle - obwohl sie hier neben John Gilbert definitiv noch die zweite Geige spielte. An das "Erlebnis" Stummfilm musste ich mich anfangs zwar erst ein bisschen gewöhnen, die erzählte Geschichte - eine klassische Story über Liebe und Freundschaft - zog mich aber doch ziemlich schnell in ihren Bann. Denn Es war hatte wirklich einiges zu bieten. Nicht nur die Garbo - welche wirklich eine unglaubliche Präsenz hatte und bei der ich absolut nachvollziehen kann, dass sie seinerzeit den männlichen Kinobesuchern reihenweise den Kopf verdrehte -, sondern mit John Gilbert und Lars Hanson auch zwei absolut überzeugende, männliche Hauptdarsteller und eben eine klassische Geschichte, die neben großen Gefühlen und großer Dramatik im Zusammenspiel zwischen Greta Garbo und John Gilbert auch ein gutes Maß an knisternder Erotik transportierte, in der auch Platz für komische Momente (das Alkohol"problem" des Pfarrers) war und die mit einem doch ziemlich derben Ende - zumindest für eine der Hauptpersonen - aufwartete, welches ich in einer solchen Form nicht wirklich erwartet hätte. Ein Happy End sieht definitiv anders aus. Man merkt, dass die Zeiten des Hays Codes noch einige Jahre entfernt waren.

CLIP:


Greta Garbo Clarence Brown 1920er Femme fatale


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AN JEDEM VERDAMMTEN SONNTAG (Director's Cut)


AN JEDEM VERDAMMTEN SONNTAG (Director's Cut) AN JEDEM VERDAMMTEN SONNTAG (Director's Cut) (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Any Given Sunday | USA 1999 | Regie: Oliver Stone)


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Coach Tony D'Amato (Al Pacino) ist ein alter Hase im American Football. Seit einer halben Ewigkeit trainiert er schon die Mannschaft der Miami Sharks, doch in der aktuellen Saison wird er nicht gerade vom Erfolg verwöhnt. Eine Niederlage reiht sich an die nächste, die Club-Erbin (Cameron Diaz) spielt mit dem Gedanken, den ganzen Verein zu verkaufen und in der entscheidenden Phase der Saison fällt auch noch sein wichtigster Spieler, Quarterback Cap Rooney (Jeff Bridges), verletzungsbedingt aus. Dessen Ersatz Willie Beamen (Jamie Foxx) ist zwar hochtalentiert und sorgt tatsächlich für kurzfristigen Erfolg, allerdings auch alles andere als mannschaftsdienlich und erst recht nicht loyal seinem Trainer gegenüber...

Oliver Stone hat sich mal wieder der amerikanischen Geschichte bzw. Gesellschaft angenommen. Dieses Mal geht es nicht um den Vietnamkrieg, Politik, Musik oder die Presse - es geht um die Welt des Profisports in Form des American Football, dem amerikanischen Volkssport Nr. 1. Der Streifen mag zwar vielleicht etwas oberflächlich und klischeebeladen erscheinen und eher einer Nummernrevue als einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Geschäft um Millionen gleichen, im Endeffekt ist das in meinen Augen über weite Strecken aber doch eine ziemlich schonungslose Abrechnung mit dem modernen Gladiatorentum (wenn man es so bezeichnen mag) und lässt sich in Teilen wohl auf so ziemlich jede (Mannschafts-)Sportart übertragen, die gemeinhin als Volkssport bezeichnet wird. Lediglich das etwas zu versöhnliche Ende mag nicht so recht da hinein passen. Sicher ist An jedem verdammten Sonntag nicht Stones bester Film, aber allein die großartige Besetzung, der ebenso großartige Soundtrack und die wirklich perfekte Inszenierung - vor allem die der Sportszenen - lassen die gut 150 Minuten Laufzeit wie im Flug vergehen und machen den Streifen zu einem wahren Fest für Augen und Ohren.

TRAILER:


Charlton Heston Ann-Margret female nudity Dennis Quaid Cameron Diaz James Woods Jamie Foxx Al Pacino Jeff Bridges Oliver Stone Elizabeth Berkley 1990er Aaron Eckhart


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MIAMI VICE (Director's Cut)


MIAMI VICE (Director's Cut) :love: MIAMI VICE (Director's Cut) :love: (DVD: Universal, USA)
(OT: Miami Vice | Deutschland/USA 2006 | Regie: Michael Mann)


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Um ein mächtiges Drogenkartell auszuheben erklären sich die beiden Polizisten Sonny Crockett (Colin Farrell) und Ricardo Tubbs (Jamie Foxx) vom Miami Police Department dazu bereit für das FBI zu arbeiten und tauchen als verdeckte Ermittler in die Welt des Drogenbarons Montoya (Luis Tosar) und dessen rechter Hand Yero (John Ortiz) ein...

Auf Michael Manns Miami Vice wurde ja vielerorts eingedroschen ohne Ende. Nachvollziehen kann ich das überhaupt nicht. Der Streifen hat mich damals im Kino mit seiner kühlen und düsteren Art bereits absolut begeistert und das jetzige Wiedersehen - fast 3 Jahre später und als Director's Cut - hat diese Begeisterung nicht einen Deut geringer werden lassen. Perfekter hätte man die Serie aus den 80er Jahren in meinen Augen nicht ins neue Jahrtausend übertragen können und Colin Farrell und Jamie Foxx sind als Nachfolger von Don Johnson und Philip Michael Thomas für mich eine absolute Traumbesetzung. Der Film ist ein einziges, gut 2,5 Stunden andauerndes, audio-visuelles Glanzstück, welches im Director's Cut insgesamt betrachtet wohl einen etwas runderen Eindruck macht als in der Kinoversion. Die Sichtung der längeren Fassung lohnt sich auf jeden Fall und sei es nur aufgrund der Tatsache, dass die Coverversion von Phil Collins' Megahit "In the Air Tonight" - über deren Qualität ja auch viel gestritten wird - nicht mehr erst im Abspann zu hören ist, sondern in den Film integriert wurde und zwar an die denkbar günstigste Stelle. Der Song ertönt nun vor dem finalen Shootout zwischen Yeros Handlangern und der Polizei um Crockett und Tubbs und macht aus dieser sowieso schon intensiven Szene einen absolut magischen Moment.

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Michael Mann Colin Farrell Jamie Foxx Gong Li 2000er Remake female nudity Femme fatale Miami


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CARRIE


CARRIE :love: CARRIE :love: (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Carrie | USA 1976 | Regie: Brian De Palma)


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Carrie (Sissy Spacek) leidet unter der strengen Erziehung ihrer Mutter (Piper Laurie), einer religiösen Fanatikern, und ist in ihrer Schule eine absolute Außenseiterin. Als sie beim Duschen nach dem Sportunterricht zum ersten Mal ihre Periode bekommt trifft sie dies vollkommen unvorbereitet und Carrie reagiert - unter den Hänseleien ihrer Mitschülerinnen - geradezu panisch. Ein Vorfall, der für fast alle Beteiligten ungeahnte Konsequenzen nach sich zieht...

Carrie gehört zum einen neben Scarface und Body Double zu meinen absoluten Favoriten von Regisseur Brian De Palma und zählt zum anderen in meinen Augen zu den wohl besten King-Verfilmungen, die je das Licht der Leinwand erblickt haben. Eine perfekte Mischung aus Teenagerdrama und Horrorfilm und gleichzeitig eine gnadenlose Abrechnung mit religiösem Fanatismus und Intoleranz die in einem Höhepunkt (Stichwort: Abschlussball) mit anschließendem Showdown gipfelt, der auch heute noch seinesgleichen sucht. Hochemotional - selten gab es einen hassenswerteren Charakter als die von Piper Laurie verkörperte Mutter - und zudem noch verdammt spannend und extrem unheimlich. Diese Attribute zeichnen Carrie aus und machen den Streifen zu einem der ganz großen Vertreter seiner Zunft!

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Amy Irving female nudity Oscar Nominee John Travolta 1970er Nancy Allen Brian De Palma Sissy Spacek Rache New Hollywood


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AUSSER ATEM


AUSSER ATEM AUSSER ATEM (DVD: Arthaus/Kinowelt, Deutschland)
(OT: À bout de souffle | Frankreich 1960 | Regie: Jean-Luc Godard)


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Der Ganove Michel (Jean-Paul Belmondo) ist mit einem gestohlenen Wagen auf dem Weg nach Paris um dort Patricia (Jean Seberg), die von einer Karriere als Journalistin träumt und mit der er kurze Zeit vorher einige Nächte verbracht hat, zu überraschen. Als er wegen seiner viel zu hohen Geschwindigkeit von der Polizei verfolgt und gestellt wird, schießt er einen Polizisten nieder und befindet sich fortan auf der Flucht. In Paris angekommen kümmert er sich allerdings nicht mehr groß um seine Verfolger, sondern versucht Patricia davon zu überzeugen, mit ihm nach Italien zu gehen...

Die Sichtung dieses Films hab ich aus verschiedenen Gründen immer vor mir hergeschoben. Zum einen liebe ich das US-Remake mit Richard Gere in der Hauptrolle seit einer gefühlten Ewigkeit, zum anderen besteht ja immer die Gefahr, dass man solche unbestrittenen Meilensteine wie Außer Atem persönlich dann gar nicht mal so toll findet und sich dabei reichlich blöd vorkommt. Aber auch diese filmische Bildungslücke sollte geschlossen werden und nachdem ich meinen gestrigen Nachmittag ja mit zwei alten, und von mir - wie bereits in den beiden Beiträgen zuvor geschrieben - sehr geliebten Bekannten verbracht hatte, fiel die Entscheidung für den Abend auf Godards Mischung aus Außenseiterballade, Liebesgeschichte, Drama und Krimi. Und als der Film dann nach knapp 90 Minuten endete, waren alle vorherigen Bedenken wie weggeblasen. Der Streifen war keineswegs sperrig oder sonst in irgendeiner Weise schwer zugänglich sondern verging vielmehr wie im Flug. Im Gegensatz zum Remake legt das Original mehr Wert auf die Beziehung zwischen Michel und Patricia, die Suche der Polizei nach dem verliebten Gauner hängt zwar immer wie ein Damoklesschwert über dem ungleichen Paar, steht aber nicht so sehr im Vordergrund wie im Remake. Hinsichtlich des Storyverlaufs selbst gibt es keine größeren Unterschiede, Regisseur Jim McBride hat sich mit seinem Remake da doch ziemlich genau an das Original gehalten und wahrscheinlich war es meine jahrelange Vertrautheit mit der Geschichte, die es mir mit Godards Film nun auch sehr leicht gemacht hat. Außer Atem hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen und wird sicher in Zukunft noch einige Male im DVD-Player landen. Toll!

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Jean Seberg Jean-Paul Belmondo Jean-Luc Godard 1960er Paris


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APOCALYPSE NOW


APOCALYPSE NOW :love: APOCALYPSE NOW :love: (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Apocalypse Now | USA 1979 | Regie: Francis Ford Coppola)


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Losgelöst von sämtlichen Befehlen hat Colonel Kurtz (Marlon Brando) während des Vietnamkrieges im benachbarten Kambodscha eine Art Privatarmee aufgebaut und ein wahres Schreckensregiment errichtet. Captain Willard (Martin Sheen) bekommt den geheimen Auftrag, den hochdekorierten Colonel zu finden und auszuschalten...

Schon wieder ein Lieblingsfilm über den ich hier schreibe. Und das ist er schon seit vielen Jahren. Das Geräusch anfliegender Hubschrauber, die ersten Klänge von "The End", ein ganzer Waldstrich geht im Bombardement in Flammen auf, danach immer wieder Überblendungen zwischen Kriegshandlungen und dem auf einem Bett liegenden und offensichtlich von Erinnerungen gequälten Captain Willard - bereits die ersten Minuten von Apocalypse Now erzeugen reine Gänsehaut. Und die Gänsehaut kommt im weiteren Verlauf des Films immer wieder - es gibt fast schon zu viele erinnerungswürdige Szenen und magische Momente. Je länger die Fahrt Willards dauert, desto intensiver wird auch die Wirkung des Films. Ich denke nicht, dass der ganze Irrsinn des Krieges jemals beeindruckender oder hypnotischer dargestellt wurde als hier. Ich lege mich fest - Apocalypse Now gehört neben Kubricks Full Metal Jacket und Stones Platoon zu den drei besten (Anti-)Kriegsfilmen aller Zeiten und holt im internen Wettstreit eindeutig die Goldmedaille.
An die längere Redux-Version habe ich mich übrigens - obwohl sie schon Ewigkeiten im Regal steht - immer noch nicht rangetraut. Ich liebe den Film einfach so wie ich ihn kenne und habe irgendwie Angst vor einer Enttäuschung.

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Laurence Fishburne Vietnamkrieg Oscar Nominee female nudity Oscar Winner 1970er Dennis Hopper Francis Ford Coppola Martin Sheen Marlon Brando Robert Duvall Harrison Ford New Hollywood


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ERBARMUNGSLOS


ERBARMUNGSLOS :love: ERBARMUNGSLOS :love: (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Unforgiven | USA 1992 | Regie: Clint Eastwood)


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Im kleinen Kaff Big Whiskey wurde eine Hure von zwei Cowboys mit einem Messer schrecklich zugerichtet. Der örtliche Sheriff (Gene Hackman) nimmt den Tätern zur Strafe gerade mal ein paar Pferde ab. Die Kolleginnen des Opfers wollen jedoch Rache und setzen $ 1.000 auf den Kopf der beiden Täter aus. Der frühere Revolverheld William Munny (Clint Eastwood), schon seit Jahren nur noch als Farmer tätig, könnte dieses Geld gut gebrauchen und macht sich aus diesem Grund mit seinem ehemaligen Partner Ned Logan (Morgan Freeman) auf den Weg nach Big Whiskey...

Es sind ja schon ein paar der letzten Beiträge mit dem Herz-Symbol gekennzeichnet und da werden - sollte meine derzeitige Stimmung hinsichtlich meines Filmkonsums weiter anhalten - auch noch einige in der nächsten Zeit dazukommen. Momentan habe ich irgendwie das große Bedürfnis, mir schon länger nicht mehr gesehene Lieblingsfilme anzuschauen und zu diesen gehört auch Eastwoods einzigartiger Abgesang auf den Western. Wie Eastwood hier über weite Strecken den Mythos des Westernhelden zerlegt ist schon mehr als beeindruckend. Der gealterte Revolverheld trifft sein Ziel nicht mehr, hat Probleme aufs Pferd zu steigen und auch das Übernachten in freier Wildbahn ist ziemlich ungemütlich. Die nachkommende Generation zeichnet sich vor allem durch großspurige Sprüche aus denen sie keine Taten folgen lässt und hat zudem noch ein ernsthaftes Problem mit der eigenen Sehstärke. Am Ende wird Eastwood zwar doch wieder zum Rächer, der Showdown in der Bar fällt glücklicherweise aber doch so unspektakulär aus, dass die Glaubwürdigkeit des ganzen Films nicht aufs Spiel gesetzt wird. Ganz großes Kino, vielleicht sogar Eastwoods beste Regiearbeit.

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Morgan Freeman Gene Hackman Clint Eastwood 1990er Oscar Winner Oscar Nominee 19. Jahrhundert Rache


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MACHTLOS


MACHTLOS MACHTLOS (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Rendition | USA 2007 | Regie: Gavin Hood)


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CIA-Analyst Douglas Freeman (Jake Gyllenhaal) wird Zeuge eines Selbstmordattentats in Ägypten, bei dem sein unmittelbarer Vorgesetzter getötet wird. Der Anschlag galt eigentlich dem mit den USA zusammenarbeitenden Verhör- und Folterspezialisten Abasi Fawal (Yigal Naor), einem hochrangigen Polizeioffizier. Freeman wird aufgrund mangelnder Alternativen vor Ort zum befehlshabenden Agenten befördert und wird schon bald Zeuge der fragwürdigen Verhörmethoden Fawals. Der nimmt nämlich den ägyptischen Chemiker Anwar El-Ibrahimi (Omar Metwally) in die Mangel. Laut CIA-Aufzeichnungen soll dieser in Kontakt mit den für den Anschlag verantwortlichen Terroristen stehen und wurde aus diesem Grund kurzerhand von den amerikanischen Behörden gekidnappt. Und während El-Ibrahimi verzweifelt versucht seine Unschuld zu beteuern, stößt dessen schwangere Frau Isabella (Reese Witherspoon) zu Hause in den USA auf erhebliche Widerstände auf der Suche nach ihrem plötzlich verschwundenen Ehemann...

Regisseur Gavin Hood hat sich ein nicht gerade leichtes Thema für seinen Polit-Thriller vorgenommen und über weite Strecken ist die Umsetzung des Streifens in meinen Augen auch sehr gelungen. Ohne großartig zu kommentieren wird der Irrsinn beider Seiten ziemlich schonungslos aufgezeigt. Egal ob es nun die Terror-Paranoia der USA ist, die dazu führt, dass ein offensichtlich unschuldiger Mann aufgrund eines wagen Verdachts und seiner Herkunft fast zu Tode gefoltert wird oder ob es das Terrorcamp ist, in dem junge Menschen für die "gute" Sache gewonnen und in den sicheren Tod geschickt werden, während die eigentlichen Drahtzieher der Durchführung des geplanten Anschlags aus sicherer Entfernung beiwohnen. Lediglich das "Happy End" verwässert die vorherige Neutralität etwas.
Spoiler
Das ungute Gefühl im Magen, welches der Film zuvor - insbesondere durch die schonungslose Darstellung der Vorgehensweise im Verhör - hervorgerufen hat, bleibt unbeachtet dessen aber bestehen.

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Meryl Streep Reese Witherspoon Jake Gyllenhaal Gavin Hood 2000er Afrika


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BOOGIE NIGHTS


BOOGIE NIGHTS :love: BOOGIE NIGHTS :love: (DVD: Arthaus/Kinowelt, Deutschland)
(OT: Boogie Nights | USA 1997 | Regie: Paul Thomas Anderson)


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San Fernando Valley, 1977: In einem Nachtclub wird der auf den ersten Blick unscheinbare Tellerwäscher Eddie Adams (Mark Wahlberg) vom renommierten Pornoregisseur Jack Horner (Burt Reynolds) entdeckt. Aus Eddie Adams wird Dirk Diggler und es folgt ein kometenhafter Aufstieg in der aufregenden Welt des HC-Films...

Als Fan des klassischen Hardcore-Films - und als solchen möchte ich mich definitiv bezeichnen - könnte man sich sicherlich maßlos über Andersons Boogie Nights aufregen. Denn obwohl mit Nina Hartley (in der Rolle von Little Bills Ehefrau) und Ron Jeremy (als Berater am Set) auch zwei absolute Ikonen des HC-Films bei dem Streifen beteiligt waren, ist das Ergebnis doch ziemlich klischeehaft ausgefallen und lässt die goldene Ära der 70er und frühen 80er Jahre in einem nicht allzu positiven Licht erscheinen. Auf einen Film, der sowohl kritisch als auch differenziert mit diesem Thema umgeht, muss man also weiterhin warten. Aber trotz aller Klischees und Vorurteile kann ich persönlich Andersons Film einfach nicht böse sein und zähle ihn sogar zum Kreis meiner Lieblingsfilme. Zum einen ist es schön, überhaupt mal einen Film über diese Zeit zu sehen zu bekommen, zum anderen wird die Branche zwar klischeehaft und teilweise auch vorurteilsbeladen dargestellt, jedoch auch nie wirklich dämonisiert. Da werden - trotz aller charakterlichen Schwächen - doch ganz sympathische und vor allem auch sehr menschliche Figuren gezeichnet, die es so - allerdings eben nicht nur (!) - sicher gegeben haben mag. Zudem ist der Film in Haupt- und Nebenrollen absolut toll besetzt - insbesondere Burt Reynolds in der Rolle des Regisseurs spielt grandios - und vermittelt, auch durch seinen großartigen Soundtrack, die Stimmung und den Zeitgeist dieser Ära auf eine sehr intensive und atmosphärische Art und Weise.

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70er Jahre Oscar Nominee 1990er female nudity Thomas Jane Paul Thomas Anderson Mark Wahlberg Burt Reynolds Julianne Moore Heather Graham Philip Seymour Hoffman 80er Jahre Veronica Hart Los Angeles


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O.C., CALIFORNIA - STAFFEL 4


O.C., CALIFORNIA - STAFFEL 4 :love: O.C., CALIFORNIA - STAFFEL 4 :love: (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The O.C.: Season 4 | USA 2006/2007 | Idee: Josh Schwartz)


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Nach Marissas Tod versucht jeder auf seine eigene Art und Weise dieses Ereignis zu verarbeiten. Ryan (Ben McKenzie) ist bei den Cohens ausgezogen und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, ihre Mutter (Melinda Clarke) hat einen Privatdetektiv beauftragt um Volchok (Cam Gigandet), den Schuldigen für Marissas Tod, aufzuspüren, Summer (Rachel Bilson) stürzt sich ins Collegeleben und macht eine unerwartete Entwicklung durch und Seth (Adam Brody) verbringt den Großteil seiner Zeit damit, Trübsal zu blasen, Summer mit Telefonanrufen zu bombardieren und zu versuchen, Ryan zu einer Rückkehr ins Haus der Cohens zu bewegen...

Mischa Barton wollte sich nicht zu sehr auf die Rolle der Marissa Cooper festlegen lassen und verweigerte ihr Mitwirken bei weiteren Staffeln. Dies endete im Tod des von ihr gespielten Charakters am Ende der dritten Staffel und leider auch im Niedergang der Serie. Ohne ihr Mitwirken stürzten die Quoten gleich zu Beginn der vierten Staffel rapide ab und schließlich wurde O.C., California ganz abgesetzt. Mir persönlich ist es unverständlich, weshalb das Zielpublikum in den USA so dermaßen auf Mischa Barton fixiert war. Ihre Rolle war im Endeffekt auch nicht größer als die der anderen Charaktere und in meinen Augen war sie sogar der Charakter, auf den man am ehesten verzichten konnte. Den Quoteneinbruch merkt man der letzten Staffel leider auch an. Insgesamt betrachtet ist diese schon etwas schwächer ausgefallen als ihre Vorgänger und insbesondere ab der 12. Folge wirken die ganzen Geschichten sehr gehetzt. Wahrscheinlich wurde etwa zu diesem Zeitpunkt die Absetzung beschlossen und bis zur 16. und somit letzten Episode mussten alle Geschichten noch zu einem Ende gebracht werden. Das ist zumindest einigermaßen gelungen und insbesondere das Schicksal von Seth und Summer - definitiv meine beiden absoluten Lieblingscharaktere der Serie - hat mich doch sehr gefreut. Schade allerdings, dass diese in meinen Augen großartige Serie bereits nach nur 4 Staffeln ein Ende gefunden hat. Ich hätte da gerne noch die eine oder andere Staffel mehr gesehen und vermisse die Cohens schon jetzt.
Abschließend muss ich unbedingt noch den grandiosen Soundtrack der kompletten Serie loben. Dieser sorgte immer wieder für absolute Gänsehautmomente, beispielsweise im Finale der ersten Staffel, als Ryan zu den Klängen von Jeff Buckleys "Hallelujah" zurück nach Chino ging und Seth mit seinem Boot aufs offene Meer hinaussegelte, oder im Finale der zweiten Staffel, als während des Kampfs zwischen Ryan und Trey und dem Eingreifen von Marissa "Hide and Seek" von Imogen Heap ertönte und insbesondere - mein persönliches Musikhighlight bei The O.C. - der Auftakt von Season 4 mit Placebos Coverversion des Kate-Bush-Klassikers "Running Up That Hill" und den ersten Szenen, die zeigten, wie die verschiedenen Charaktere versuchen, Marissas Tod zu verarbeiten.

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Rachel Bilson Melinda Clarke Adam Brody Peter Gallagher Josh Schwartz Tia Carrere 2000er Rache


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THE X FILES: I WANT TO BELIEVE (Director's Cut)


THE X FILES: I WANT TO BELIEVE (Director's Cut) THE X FILES: I WANT TO BELIEVE (Director's Cut) (Blu-ray: 20th Century Fox, Großbritannien)
(OT: The X Files: I Want to Believe | Kanada/USA 2008 | Regie: Chris Carter)


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Das Verschwinden einer Agentin führt dazu, dass sich das FBI wieder mit Scully (Gillian Anderson), die mittlerweile wieder in ihrem Beruf als Ärztin an einem Krankenhaus tätig ist, in Verbindung setzt. Scully wird gebeten, Mulder (David Duchovny) zu kontaktieren und zu überreden, im Fall der verschwunden Agentin zu helfen...

Für das zweite Kinoabenteuer von Mulder und Scully haben sich die Macher eine relativ gewöhnliche Thrillerhandlung ausgedacht. Wenig Mystery, keine Monster und schon gar keine Aliens. Solche Folgen gab es zwar auch in der Serie zuhauf, für einen Kinofilm wünscht man sich aber dann doch etwas Spektakuläreres. Schön war auf jeden Fall die Tatsache, dass auf die Ausarbeitung der Beziehung zwischen Mulder und Scully sehr viel Wert gelegt wurde. Das entschädigte mich dann doch sehr für die unspektakuläre Rahmenhandlung. Alles in allem also ein durchaus erfreuliches Wiedersehen mit den beiden - mittlerweile ehemaligen - FBI-Agenten.

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David Duchovny Gillian Anderson Chris Carter 2000er Sequel


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O.C., CALIFORNIA - STAFFEL 3


O.C., CALIFORNIA - STAFFEL 3 :love: O.C., CALIFORNIA - STAFFEL 3 :love: (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The O.C.: Season 3 | USA 2005/2006 | Idee: Josh Schwartz)


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Marissa (Mischa Barton) hatte Trey (Logan Marshall-Green) niedergeschossen um das Leben von Ryan (Ben McKenzie) zu retten. Trey liegt nun im Koma und die Polizei nimmt Ermittlungen gegen Ryan und Marissa auf. Gleichzeitig steht für Marissa, Ryan, Seth (Adam Brody) und Summer (Rachel Bilson) das letzte Schuljahr vor dem College bevor und gegen alle Komplikationen sollen wichtige Weichen für die Zukunft gestellt werden...

Hinsichtlich der dritten Season von O.C., California kann ich meinen Lobgesang aus den Einträgen zu den ersten beiden Staffeln nur fortsetzen. Auch in dieser Staffel leistet sich diese wunderbare Serie keine größeren Schwächen und hat mich wieder von der ersten bis zur letzten Folge begeistert. Natürlich wiederholen sich gewisse Konstellationen in so mancher Beziehung immer wieder, aber durch die Einführung neuer Charaktere wird auch immer wieder für frisches Blut gesorgt und den Begriff Langeweile gibt es für mich bei dieser Serie einfach nicht. Die Staffel endet mit einem Knalleffekt, der zwar eine regelrechte Steilvorlage für die Fortführung der Geschichte und die weitere Entwicklung der Charaktere gewesen wäre, im Endeffekt allerdings das Ende der Serie eingeläutet hat.

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Rachel Bilson Melinda Clarke Adam Brody Mischa Barton Peter Gallagher Josh Schwartz 2000er female nudity


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DER BAADER MEINHOF KOMPLEX


DER BAADER MEINHOF KOMPLEX DER BAADER MEINHOF KOMPLEX (Blu-ray: Constantin Film, Deutschland)
(OT: Der Baader Meinhof Komplex | Deutschland/Frankreich/Tschechien 2008 | Regie: Uli Edel)


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Ein Blick auf die ersten 10 Jahre der RAF, die mit ihren Köpfen und Gründern Andreas Baader (Moritz Bleibtreu), Ulrike Meinhof (Martina Gedeck) und Gudrun Ensslin (Johanna Wokalek) ab Ende der 60er Jahre mit ihren terroristischen Aktivitäten das Land in Angst und Schrecken versetzte...

Es dürfte schon gut 20 Jahre her sein, dass ich Austs Buch über die RAF gelesen habe. Die Erinnerungen daran sind mittlerweile doch sehr verwischt. Nun also die Verfilmung von Regisseur Uli Edel und Produzent Bernd Eichinger. Was ich von dem Streifen halten soll weiß ich - obwohl nun schon gut drei paar Wochen seit der Sichtung vergangen sind (ich hänge mit dem FTB-Schreiben mal wieder gnadenlos hinterher) - noch nicht so genau. Auf der einen Seite hat er mir vom reinen Unterhaltungsaspekt ganz gut gefallen. Der Zeitgeist wurde meines Erachtens gut eingefangen und auch die Inszenierung ist ziemlich flott - vielleicht sogar etwas zu flott (manchmal wirkt der Film regelrecht gehetzt und es fällt gerade bei den Terroristen der späteren Generation teilweise schwer, den Überblick zu erhalten) - geraten. Auf der anderen Seite hat der Film aber auch durchaus dokumentarischen Charakter und geht damit für meine Begriffe etwas zu unbedarft mit seinem Thema um. Da werden mir die RAF und ihre Taten doch ein bisschen zu undifferenziert und verharmlost dargestellt. Insgesamt betrachtet ist Der Baader Meinhof Komplex also ein etwas zweischneidiges Schwert.

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Oscar Nominee female nudity Uli Edel 2000er Moritz Bleibtreu Martina Gedeck Alexandra Maria Lara 70er Jahre 60er Jahre


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YELLOW EMANUELLE


YELLOW EMANUELLE YELLOW EMANUELLE (DVD: Media Blasters/Exploitation Digital, USA)
(OT: Il mondo dei sensi di Emy Wong | Hong Kong/Italien 1977 | Regie: Bitto Albertini)


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Der britische Pilot George Taylor (Giuseppe Pambieri) ist auf Zwischenstop in Hong Kong und landet - nachdem er von Gangstern überfallen wurde - im Krankenhaus. Dort verliebt er sich nach kurzer Zeit in seine behandelnde Ärztin, Dr. Emy Wong (Chai Lee), und versucht auch nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus so viel Zeit wie möglich mit der Medizinerin zu verbringen. Sehr zum Unmut seiner Kollegin und früheren Bettgespielin Helen (Ilona Staller), die alles daran setzt das Paar wieder zu entzweien...

Der Streifen hat mich richtiggehend überrascht. Von Regisseur Bitto Albertini habe ich einen ähnlichen Sexploitation-Knaller wie den ein Jahr zuvor entstandenen Black Emanuelle erwartet. Umso erstaunter war ich dann, dass die asiatische Ausgabe sogar mit einer relativ kurzweiligen Geschichte aufwartete. Im Gegensatz zum Film mit Laura Gemser war hier wohl tatsächlich so etwas wie ein Drehbuch vorhanden. Sexploitation-Liebhaber müssen sich aber aus diesem Grund keineswegs mit Grauen abwenden. Denn für Schauwerte ist selbstverständlich gesorgt und der Exploitation-Anteil ist auch so geraten, wie man ihn sich wünscht und vorstellt. Ilona Staller - die zwei Jahre nach diesem Film eine Porno- und noch ein paar Jahre später eine Politik-Karriere startete - ist ein echter Hingucker und auch die Chinesin Chai Lee in der Rolle der Emy Wong geizt nicht mit ihren körperlichen Reizen. Für Freunde des Genres definitiv empfehlenswert!

CLIP:


Bitto Albertini 1970er female nudity Hongkong Sexploitation


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SNAKE WOMAN'S CURSE


SNAKE WOMAN'S CURSE SNAKE WOMAN'S CURSE (DVD: Synapse, USA)
(OT: Kaidan hebi-onna | Japan 1968 | Regie: Nobuo Nakagawa)


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Den Versuch, einen Schuldenerlass vom Großgrundbesitzer Onuma (Seizaburô Kawazu) zu bekommen, muss ein alter Bauer mit dem Leben bezahlen. Dessen Ehefrau Sue (Chiaki Tsukioka) und Tochter Asa (Sachiko Kuwahara) müssen fortan die Schulden des Verstorbenen auf dem Landsitz Onumas abarbeiten...

Noch eine Geistergeschichte aus Japan. Den fabelhaften ersten beiden Episoden aus dem zuvor gesehenen Kwaidan steht dieser Film in keinster Weise nach. Einen Schocker sollte man allerdings nicht erwarten. Vielmehr bekommt man einen hervorragend photographierten Film zu sehen, eine Mischung aus Drama und Gruselfilm, sehr ruhig erzählt und - wie viele ähnliche Filme aus diesem Land und dieser Zeit - mit einer Atmosphäre gesegnet, die so manchem geneigten Genrefreund sicher genauso vor dem heimischen Fernseher begeistern wird wie mich. Von mir gibt es eine klare Empfehlung für den Film.

TRAILER:


Nobuo Nakagawa 1960er Rache Toei


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BIS DAS BLUT GEFRIERT


BIS DAS BLUT GEFRIERT BIS DAS BLUT GEFRIERT (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Haunting | USA 1963 | Regie: Robert Wise)


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Das unheimliche Hill House ist Ort eines ungewöhnlichen Experiments, welches der Psychologe Dr. Markway (Richard Johnson) durchzuführen gedenkt. Verschiedene, teils für übersinnliche Dinge empfängliche Menschen (Julie Harris, Claire Bloom und Russ Tambyln) sollen eine Nacht in dem Haus verbringen und Erfahrungen mit dem Anwesen machen, in dem es angeblich spuken soll...

Mal wieder das Schließen einer filmischen Bildungslücke. Das Remake aus dem Jahr 1999 fand ich damals ganz nett, nun war endlich das Original - sicher einer der ganz großen Klassiker im Bereich des Geisterhausfilms - an der Reihe. Hauptattraktion des Films und (un)heimlicher Hauptdarsteller ist definitiv das Haus selbst. Die Geschichte und auch die beteiligten Charaktere bleiben im Vergleich mit dem eindrucksvollen Setting eher blass. Das ist aber gar nicht weiter tragisch, denn der Film entwickelt allein aufgrund seines Handlungsschauplatzes eine schier unnachahmliche Grusel-Atmosphäre und über fehlende spannende Momente kann man sich meines Erachtens auch über 40 Jahre nach Entstehung des Streifens nicht beklagen. Hat mir definitiv besser gefallen als das Remake.

TRAILER:


1960er Robert Wise


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DIE UNBESTECHLICHEN


DIE UNBESTECHLICHEN :love: DIE UNBESTECHLICHEN :love: (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: All the President's Men | USA 1976 | Regie: Alan J. Pakula)


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Der Einbruch in das Hauptquartier der demokratischen Partei im Jahr 1972 ruft die beiden Reporter Carl Bernstein (Dustin Hoffman) und Bob Woodward (Robert Redford) auf den Plan. Sie entdecken Ungereimtheiten in der Abwicklung des Falles und decken durch penible Nachforschungen die Watergate-Affäre auf...

Genau so sollte ein Polit-Thriller aussehen. Pakulas Film über die beiden Reporter Carl Bernstein und Bob Woodward - einfach nur phantastisch gespielt von Dustin Hoffman und Robert Redford -, die seinerzeit durch nimmermüde Recherche und alles andere als ungefährliche Kleinstarbeit den Watergate-Skandal aufdeckten und so Präsident Nixon zum Rücktritt zwangen, fesselt mich immer und immer wieder. Der Streifen ist einfach nur packend von der ersten bis zur letzten Minute und wenn nach gut 130 Minuten die Schreibmaschinen ein letztes Mal rattern und die letzten Fakten präsentiert werden, kann man - so geht es zumindest mir bei wirklich jeder Sichtung - irgendwie gar nicht so richtig glauben, dass der Film tatsächlich schon vorbei sein soll. Den Nachforschungen von Bernstein und Woodward könnte ich wohl locker und leicht noch die eine oder andere Stunde länger zusehen und es würde mir mit Sicherheit zu keiner Sekunde langweilig dabei werden. Die Unbestechlichen ist definitiv einer der Filme, die man guten Gewissens als ganz großes Kino bezeichnen kann. Neben Oliver Stones JFK vielleicht sogar einer der besten Filme seiner Art.

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Alan J. Pakula Dustin Hoffman Robert Redford Martin Balsam 1970er Oscar Winner Oscar Nominee New Hollywood





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