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One Night Stands und wahre Liebe


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DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT


DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT (Blu-ray: DreamWorks, Deutschland)
(OT: How to Train Your Dragon | USA 2010 | Regie: Dean DeBlois/Chris Sanders)


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Schon seit Ewigkeiten muss sich ein kleines Wikingerdorf gegen ständige Angriffe von Drachen wehren. Der kleine Hicks (Jay Baruchel), Sohn des Stammesoberhaupts (Gerard Butler), träumt ebenfalls davon, sein Dorf im Kampf gegen die Drachen zu unterstützen, wird von seinem Vater aber konsequent daran gehindert und von Niemandem richtig ernst genommen. Als Hicks es eines Tages tatsächlich gelingt, einen besonders gefährlichen Drachen mit einer selbst gebauten Waffe, zu treffen, will ihm keiner glauben. Hicks folgt auf eigene Faust der Spur des verletzten Drachen, entdeckt diesen und - obwohl er eigentlich die Absicht hatte, ihn zu töten - freundet sich schließlich mit ihm an...

Ausgangssituation des Streifens ist ein Wikingerdorf im Kampf gegen gefährliche Drachen. Ein mal etwas anderer Aufhänger für einen Animationsfilm. Drachenzähmen leicht gemacht wurde ja praktisch allerorts mit Lob überschüttet. Diesen allgemeinen Lobpreisungen kann ich mich allerdings nicht wirklich anschließen, dafür hatte mir der Streifen vor dem spektakulären Finale einfach zu viele Längen und zu viel Leerlauf. Die Entwicklung des Plots drehte sich mir einfach zu sehr im Kreis und wurde lange Zeit viel zu wenig vorangetrieben. Toll animiert war der Streifen, das steht außer Frage, aber von den meisten Werken aus dem Hause Pixar oder dem kürzlich gesehen Coraline war DeBlois’ und Sanders’ Film qualitativ dann doch noch ein gutes Stück entfernt.

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Dean DeBlois Chris Sanders Gerard Butler Jay Baruchel Jonah Hill 2010er Oscar Nominee


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IMMER WENN ER DOLLARS ROCH


IMMER WENN ER DOLLARS ROCH IMMER WENN ER DOLLARS ROCH (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Dead Heat on a Merry-Go-Round | USA 1966 | Regie: Bernard Girard)


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Gauner Eli Kotch (James Coburn) bandelt mit wohlsituierten Damen an, um diese so um die eine oder andere stattliche Summe zu erleichtern. Das Geld benötigt er für die Planung und Ausführung eines ganz großen Coups, für den er selbst vor einer Heirat mit der attraktiven Inger Knudson (Camilla Sparv) nicht zurückschreckt...

Ganz nette Gaunerkomödie aus den Swinging Sixties, die in erster Linie mit dieser einfach unvergleichlichen Stimmung und Atmosphäre der damaligen Zeit punktet aber insgesamt betrachtet dann doch eher zu den schwächeren Genrebeiträgen aus den 60ern gehört. Denn leider fehlt es dem Streifen an Spannung, was vor allem daran liegt, dass der Plot sehr sprunghaft aufgebaut ist. Die diversen Zeit- und Handlungssprünge sind einem entsprechenden Spannungsaufbau nicht gerade zweckdienlich und so besteht praktisch über die komplette Laufzeit die unterschwellige Gefahr, dass man als Zuschauer das Interesse an dem Streifen einfach komplett verliert. Nächster Kritikpunkt von meiner Seite: Mit Hauptdarsteller James Coburn konnte ich in diesem Film auch nicht sonderlich viel anfangen, da er in der Rolle des Womanizers einfach nicht überzeugen konnte.
Entdeckung am Rande: Harrison Ford in einer kurzen Rolle als Hotelpage gab in diesem Film sein Leinwanddebüt.

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Bernard Girard James Coburn Harrison Ford 1960er Los Angeles San Francisco Heist Movie


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TRUE BLOOD: SEASON 3


TRUE BLOOD: SEASON 3 TRUE BLOOD: SEASON 3 (Blu-ray: HBO/Warner, Großbritannien)
(OT: True Blood: Season 3 | USA 2010 | Regie: Alan Ball)


Infos zur Serie:
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Nach dem spurlosen Verschwinden ihres vampirischen Freundes Bill (Stephen Moyer) macht sich die verzweifelte Sookie (Anna Paquin) auf die Suche nach ihm und findet bald heraus, dass eine Bande von Werwölfen etwas mit Bills Verschwinden zu tun haben scheint...

So, die vorerst letzte mir vorliegende Staffel von True Blood zu Ende gebracht und erfreulicherweise haben sich die Macher dazu entschieden, das Staffelfinale mit mehreren, relativ moderaten Cliffhangern auszustatten. Somit fällt das Warten auf die Veröffentlichtung von Staffel 4 auf Blu-ray im nächsten Jahr nicht ganz so schwer. Ansonsten muss ich meine Lobeshymnen aus den Einträgen zu den ersten beiden Staffeln wiederholen. Denn das wirklich schon sehr hohe Niveau von Staffel 1 und 2 wird auch in Staffel 3 weiter gehalten. Alan Ball findet weiter eine wirklich perfekte Balance aus sorgfältiger Charakterzeichnung, fesselnder Storyentwicklung und Schauwerten, die man in einer TV-Serie in solcher Intensität sicher nicht erwarten würde. Verdammt viel nackte Haut, verdammt viel Blut, verdammt viel Splatter und Gore. Und das alles eingebettet in mehrere Subplots, von denen - und das ist vielleicht die Größte Leistung der Macher - wirklich nicht ein einziger auch nur etwas schwächer ausgefallen wäre. Normalerweise ist es bei TV-Serien ja doch so, dass immer einige Charaktere dabei sind, mit denen man einfach nicht sonderlich anfangen kann und bei denen man persönlich froh ist, wenn sie nicht sonderlich viel Screentime erhalten und die mit ihnen zusammenhängenden Subplots nicht zu sehr im Zentrum des Geschehens stehen. Nicht so bei True Blood, hier fasziniert wirklich ausnahmslos jeder Charakter und jeder Subplot. Ganz großes Kino, äh Fernsehen!

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Alan Ball Anna Paquin Evan Rachel Wood 2010er female nudity Vampir Werwolf


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TERMINAL ISLAND


TERMINAL ISLAND TERMINAL ISLAND (DVD: Code Red, USA)
(OT: Terminal Island | USA 1973 | Regie: Stephanie Rothman)


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Anstelle der Todesstrafe erwartet verurteilte Mörder nun ein lebenslanger Aufenthalt auf “Terminal Island“, einer von der Außenwelt komplett abgeschotteten Insel, auf der die Verbrecher ihrem eigenen Schicksal überlassen werden...

Kurzweilige Mischung aus Manhunt- und Revenge-Movie mit einem coolen Wildnis-Setting auf einer scheinbar irgendwo im Nirgendwo liegenden Insel. Ein paar Schwächen im Skript werden durch zahlreiche Schauwerte locker ausgeglichen. Hauptattraktion ist dabei die wieder mal einfach nur bezaubernde und wunderschöne Barbara Leigh, deren Mitwirken alleine schon die Sichtung des Streifens rechtfertigt. Und im Finale geht’s dann in Sachen Action und Härte schön deftig zur Sache. Ja, hat wirklich verdammt viel Spaß gemacht. Mit Filmen von Regisseurin Stephanie Rothman - die insgesamt nur 7 Stück gemacht hat - scheine ich sowieso immer richtig zu liegen. Nach Group Marriage und The Student Nurses war das nun der dritte Streifen den ich von ihr sehe und der dritte Treffer. Und die Genrevielfalt, die Rothman bei ihren wenigen Filmen abdeckt, ist auch ziemlich bemerkenswert. Auch immer wieder lustig: Bekannte Stars in kleinen Filmen am Anfang ihrer Karriere zu entdecken. Hier gibt’s Tom Selleck und Roger E. Mosley im Doppelpack, welche ab 1980 als Magnum und TC in Magnum, P.I. TV-Serien-Geschichte schreiben sollten.

TRAILER:


Stephanie Rothman Barbara Leigh Tom Selleck 1970er female nudity Nahe Zukunft WIP Sexploitation


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THE FRIGHTENED WOMAN


THE FRIGHTENED WOMAN THE FRIGHTENED WOMAN (DVD: Shameless, Großbritannien)
(OT: Femina ridens | Italien 1969 | Regie: Piero Schivazappa)


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Unter einem Vorwand lockt Dr. Sayer (Philippe Leroy) seine Angestellte Maria (Dagmar Lassander) in seine Villa um dort mit und an ihr seine sexuellen Fantasien auszuleben...

Es sind Filme wie dieser, weswegen ich dem italienischen Genrekino schon seit längerer Zeit komplett verfallen bin. Ein ausgesprochen wohlhabender älterer Herr lockt eine junge Frau über das Wochenende in sein mondänes Anwesen und lebt an und mit ihr seine sexuellen Fantasien aus. Das mag sich auf den ersten Blick jetzt vielleicht nicht sonderlich spektakulär anhören, ist aber dafür umso spektakulärer umgesetzt. Regisseur Piero Schivazappa verwöhnt den Zuschauer in seinem Drama über sexuelle Obsessionen mit purem “eye candy“. Allein das Set Design von Francesco Cuppini rechtfertigt die Sichtung dieses Streifens. Ein Film, dessen fast schon unterkühlte, mystische Schönheit nur schwer in Worte zu fassen ist. Arthouse meets Grindhouse - Kunst trifft auf Exploitation. Das Ergebnis ist ein einziger, psychedelischer Trip mit einem unglaublichen Plottwist am Ende, welcher dem Zuschauer komplett den Boden unter den Füßen wegzieht. Und was war das bitte für ein unglaublicher Score von Stelvio Cipriani? Ich ziehe meinen imaginären Hut.

TRAILER:


Piero Schivazappa Dagmar Lassander 1960er female nudity Shocksploitation Sexploitation


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THE ASTRONAUT'S WIFE


THE ASTRONAUT'S WIFE THE ASTRONAUT’S WIFE (DVD: Concorde, Deutschland)
(OT: The Astronaut’s Wife | USA 1999 | Regie: Rand Ravich)


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Während der Arbeit an einem Satelliten kommt es zu einem Zwischenfall und die NASA verliert zwei Minuten Kontakt zum Astronauten Spencer Armacost (Johnny Depp) und dessen Partner Alex Streck (Nick Cassavetes). Nichtsdestotrotz überleben die beiden Männer die Mission, kehren scheinbar unversehrt auf die Erde zurück und werden dort als Helden gefeiert. Doch als Streck kurze Zeit später unter mysteriösen Gründen ums Leben kommt und Armacost sich auch immer mehr zu verändern scheint, keimt in Armacosts mittlerweile schwangerer Frau Jillian (Charlize Theron) der schreckliche Verdacht, dass es sich bei dem Menschen, mit dem sie ihr Leben verbringt, nicht mehr um ihren Mann handelt...

Keine Ahnung, ob jemand hier auch dieses Phänomen kennt. Manche Filme gammeln aus nicht definierbaren Gründen einfach jahrelang im heimischen Regal vor sich hin und irgendwie mag man sich gar nicht an solche Streifen heranwagen, weil sie - obwohl man sie nie zuvor gesehen hat - auf eine irgendwie nicht zu erklärende Art und Weise das unsichtbare Stigma des “Schwarzen Schafs im Sammlungsregal“ mit sich zu tragen scheinen. Wenn man sich dann irgendwann doch einen Ruck gibt und die Sichtung nachholt wird man - weil die Erwartungshaltung wahrscheinlich schon am absoluten Tiefpunkt angelangt ist - dann doch ab und an positiv überrascht.
The Astronaut’s Wife von Regisseur Rand Ravich ist genau einer dieser Filme. Der Streifen ist so etwas wie die Sci-Fi-Variante von Rosemary’s Baby und kann, auch wenn der Plot jetzt sicher nicht zu den ausgeklügeltsten der Filmgeschichte zählen dürfte, am Ende des Tages vor allem mit seiner unterkühlten Atmosphäre, seinem Mystery-Touch, einer ordentlichen Portion Spannung und einem herrlich bösen Ende überzeugen. Besetzt ist der Streifen mit Charlize Theron, die wirklich in jedem Film anders aussieht, und Johnny Depp ganz vorzüglich und es war doch sehr interessant, Johnny Depp mal wieder in einem Film zu sehen bevor er mit dem Jack-Sparrow-Virus infiziert wurde. Obskurste Erkenntnis des Streifens: Es gibt Selbsthilfegruppen für Schwangere mit Zwillingen.

TRAILER:


Rand Ravich Johnny Depp Charlize Theron Nick Cassavetes 1990er Alien


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THE SOCIAL NETWORK


THE SOCIAL NETWORK THE SOCIAL NETWORK (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: The Social Network | USA 2010 | Regie: David Fincher)


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Im Auftrag der Brüder Cameron und Tyler Winklevoss (Armie Hammer) soll der Harvard-Student Mark Zuckerberg (Jesse Eisenberg) eine Art Datingportal für die Universität programmieren. Mark nimmt den Auftrag zwar an, kümmert sich aber nicht wirklich darum, seine Auftraggeber mit Ergebnissen zu versorgen und nutzt stattdessen deren ursprüngliche Idee dazu, gemeinsam mit seinem Freund Eduardo Severin (Andrew Garfield) ein eigenes, weitaus umfangreicheres Projekt zu entwickeln. Als Mark dieses letztendlich unter dem Namen “The Facebook“ veröffentlicht, muss er sich schon bald mit rechtlichen Konsequenzen auseinandersetzen...

So, nun auch den aktuellsten Fincher-Film angeschaut und ich bin wieder mal ziemlich beeindruckt von einem Werk dieses Regisseurs. Geschichten, die das wahre Leben schreibt, haben mich schon immer fasziniert und das Phänomen “Facebook“ - jeder wird wohl seine ganz eigene Meinung zu dieser Plattform haben, ich selbst nutze sie ausgesprochen gerne - und insbesondere die Tatsache, wie sich aus einer kleinen Idee so etwas Großes entwickeln konnte, fand ich ausgesprochen interessant und so war ich auch entsprechend gespannt auf den Film. Wobei ich mir auch gut vorstellen kann, dass mit dem Streifen viele Leute wahrscheinlich nicht sonderlich viel anfangen können. Auf den ersten Blick wirkt der Stoff vielleicht einfach zu trocken und die beteiligten Personen taugen auch nur sehr schwer als Sympathieträger. Wobei, bei dem von Jesse Eisenberg wirklich toll gespielten Mark Zuckerberg bin ich mir gar nicht mal so sicher, ob der nicht doch in gewisser Weise als Sympathieträger durchgehen könnte. Hinter dem Charakter scheint mir doch mehr zu stecken als nur das fiese Kameradenschwein, welches seine Kumpel abzockt.
Wenn man sich auf den Film einlässt, wird man in meinen Augen mit einem wirklich fesselnden und extrem kurzweilig inszenierten Streifen belohnt, der mit audiovisuellen Reizen wahrlich nicht geizt - allein die Sequenz im Nachtclub ist einfach nur wunderschön anzusehen und darüber hinaus ein Musterbeispiel für perfekte Soundabmischung - und mit einem Score gesegnet ist, für den “Nine Inch Nails“-Mastermind Trent Reznor verdientermaßen den Oscar überreicht bekommen hat. Und dann ist da noch Justin Timberlake in der Rolle des Napster-Gründers Sean Parker, der - man kann über ihn sagen und denken was man will - hier nach Alpha Dog schon zum mindestens zweiten Mal unter Beweis stellt, dass er ein richtig talentierter Schauspieler zu sein scheint.

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David Fincher Jesse Eisenberg Justin Timberlake 2010er Oscar Winner Oscar Nominee New York San Francisco Rooney Mara


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RADIO ROCK REVOLUTION


RADIO ROCK REVOLUTION RADIO ROCK REVOLUTION (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: The Boat That Rocked | Deutschland/Frankreich/Großbritannien 2009 | Regie: Richard Curtis)


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Aus Erziehungsgründen wird der 18jährige Carl (Tom Sturridge) von seiner Mutter (Emma Thompson) auf das Schiff seines Patenonkels Quentin (Bill Nighy) geschickt, der sich fortan um den aufmüpfigen jungen Mann kümmern soll. Doch das vor der britischen Küste ankernde Schiff von Quentin ist gleichzeitig Sendestation eines beliebten Piratensenders, welcher die Bevölkerung des britischen Festlandes - sehr zum Ärger der britischen Regierung - rund um die Uhr mit aktueller Rockmusik versorgt und so beginnt für Carl schon bald die bisher beste Zeit seines noch jungen Lebens...

Ist ja irgendwie dann doch schon ziemlich witzig, wenn einen ein Film mit Stars wie Philip Seymour Hoffman, Bill Nighy und Kenneth Branagh frappierend an den alten Gottschalk/Krüger-Kracher Piratensender Power Play erinnert. Aber die Parallelen sind einfach viel zu groß um sie nicht erkennen zu können. Radio Rock Revolution ist natürlich in allererster Linie ein filmische Liebeserklärung an die Rockmusik und mit einem entsprechenden Soundtrack ausgestattet, der wohl jeden Liebhaber von handgemachter Musik ein dickes Grinsen ins Gesicht treiben wird. Curtis’ Film ist aber auch eine Verbeugung vor Radio Caroline, dem ersten britischen Radiosender, der auf halblegalem Weg rund um die Uhr Rockmusik sendete und dessen Geschichte die Macher zu diesem Film inspirierte. Auch wenn der Streifen streckenweise vielleicht etwas zu kitschig und aufgesetzt wirkt und die Charaktere zum Teil etwas zu klischeehaft rüberkommen, so wirkliche Kritik kann ich an Radio Rock Revolution gar nicht üben. Das war wieder mal einer dieser Filme, mit denen ich mich von Anfang an einfach nur wohl gefühlt habe. In meinen Augen ein nahezu perfektes Feel-Good-Movie, großartig besetzt und - wie schon erwähnt - mit einem Soundtrack zum Niederknien ausgestattet. Das Finale des Streifens - ein einziger, magischer Moment. Die letzten Sequenzen mit den Plattencovern vor dem Abspann - Gänsehaut pur!

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Richard Curtis Philip Seymour Hoffman Kenneth Branagh Nick Frost 2000er 60er Jahre London


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THE BABY


THE BABY THE BABY (DVD: Severin, USA)
(OT: The Baby | USA 1973 | Regie: Ted Post)


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Die Sozialarbeiterin Ann Gentry (Anjanette Comer) wird mit dem Fall des eigentlich schon erwachsenen Sohnes (David Mooney) von Mrs. Wadsworth (Ruth Roman) betraut. Der wird von seiner herrischen Mutter und seinen beiden Schwestern (Marianna Hill, Susanne Zenor) schon seit Jahren in seiner Entwicklung gebremst und noch immer wie ein kleines Baby behandelt. Ann Gentry versucht nun, den jungen Mann, der nie Laufen oder Sprechen gelernt hat, aus seinem Gefängnis zu befreien...

Wow, mir fehlen ein bisschen die Worte. Ein absoluter Knaller. Ich möchte The Baby wirklich jedem Genrefreund absolut ans Herz legen. Das ist eines dieser Highlights, für die es sich lohnt, die tiefsten Exploitation-Sümpfe zu erforschen. Ab und zu kriegt man dann halt auch solche absoluten Perlen zu Gesicht. So etwas Skurriles, Bizarres und Verstörendes wie diesen Streifen hab ich schon verdammt lange nicht mehr gesehen. Und es sind nicht irgendwelche Härten, die The Baby so unvergleichlich machen, es ist allein die Geschichte und wie sie sich entwickelt. Und als ob der Plot an sich nicht schon abgedreht und unglaublich genug wäre, gibt es im Finale als Zugabe dann noch den wahrlich formvollendeten Mindfuck. Einer dieser Filme, die sich für alle Ewigkeiten ins Gedächtnis einbrennen. Noch unglaublicher als der Film ist eigentlich nur die US-Freigabe: Rated PG - dieses Rating entspricht strenggenommen unserer FSK 6!!! No, they really don't make 'em like this anymore!

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Ted Post 1970er Shocksploitation


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TRUE BLOOD: SEASON 2


TRUE BLOOD: SEASON 2 TRUE BLOOD: SEASON 2 (Blu-ray: HBO/Warner, Großbritannien)
(OT: True Blood: Season 2 | USA 2009 | Regie: Alan Ball)


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Sookie (Anna Paquin) und Bill (Stephen Moyer) führen mittlerweile eine ernsthafte Beziehung und auch die Einwohner von Bon Temps haben sich mit der Tatsache abgefunden, dass eine von ihnen sich mit einem Vampir eingelassen hat. Ruhe kehrt in dem beschaulichen Nest dennoch nicht ein. Der Fund einer grausam entstellten Leiche ruft abermals Sheriff Dearborne (William Sanderson) und Detective Bellefleur (Chris Bauer) auf den Plan, Sookies Bruder Jason (Ryan Kwanten) hat sich einer militanten Kirchenbewegung angeschlossen, die mysteriöse Maryann (Michelle Forbes), bei der Sookies beste Freundin Tara (Rutina Wesley) Unterschlupf gefunden hat, scheint zeitweise die komplette Stadt in eine Art Trance zu versetzen und der skrupellose Vampir Eric (Alexander Skarsgård) hat Taras Cousin Lafayette (Nelsan Ellis) in seine Gewalt gebracht und fordert für dessen Freilassung von Sookie und Bill eine entsprechende Gegenleistung...

Die Begeisterung ebbt nicht ab. Auch die zweite Staffel von True Blood überzeugt von der ersten bis zur letzten Folge. Die Atmosphäre wird düsterer, die Gangart insgesamt noch mal deutlich rauer. Die zweite Staffel bietet schmutizgen Sex, derbe Gewalt und komplett abgedrehte Storyentwicklungen in den verschiedensten Subplots. Jede Folge endet mit einem fiesen Cliffhanger und das Suchtpotential der Serie ist wirklich enorm hoch. Und dann noch diese grandiose Südstaaten-Atmosphäre und einmal mehr ein Score und ein Soundtrack zum Niederknien. Ich ziehe meinen Hut vor Serienschöpfer Alan Ball, der hier nach Six Feet Under sein nächstes Glanzstück abzuliefern scheint. Die Vorfreude auf die dritte Staffel ist schon extrem hoch und nach dem Cliffhanger am Ende der zweiten Season, wird es nicht lange dauern, bis mit Staffel 3 gestartet wird. Schade nur, dass ich momentan nur noch diese eine Staffel vor mir habe und dann fast ein ganzes Jahr warten muss, bis die momentan im US-Fernsehen laufende Season 4 veröffentlicht wird. Hoffentlich fällt der Cliffhanger am Ende von Staffel 3 nicht ganz so krass aus.

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Alan Ball Anna Paquin Evan Rachel Wood 2000er female nudity Vampir Femme fatale


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MY SASSY GIRL (Director’s Cut)


MY SASSY GIRL (Director’s Cut) MY SASSY GIRL (Director’s Cut) (DVD: Starmax, Südkorea)
(OT: Yeopgijeogin geunyeo | Südkorea 2001 | Regie: Kwak Jae-yong)


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Als Kyun-woo (Cha Tae-hyeon) eines Abends einem sturzbetrunkenem Mädchen (Jeon Ji-hyeon) in einer U-Bahn-Station das Leben rettet, ahnt er noch nicht, dass diese Begegnung sein Leben von Grund auf verändern wird...

Noch was aus dem Wohlfühl-Bereich. Es hat sowieso schon viel zu lange gedauert, bis ich mir My Sassy Girl, der mittlerweile - man mag es kaum für möglich halten - auch schon wieder 10 Jahre auf dem Buckel hat, jetzt endlich mal angesehen habe. Zu dem Streifen gab es ja praktisch nur positive Stimmen und auch ich muss und will mich den allgemeinen Lobgesängen anschließen. Hab ja eh ein gewisses Faible für romantische Komödien, so eine wunderschöne wie diese hier hab ich aber bisher selten zu Gesicht bekommen. Regisseur Kwak Jae-yong nimmt den Zuschauer mit auf eine fast 2,5-stündige Reise voller Aufs und Abs. Eine ganz wundervolle Mischung aus dramatischen und komischen Momenten, mit zwei grandiosen Hauptdarstellern, mit denen man wunderbar mitfühlen, mitfiebern und mitleiden kann, mit einigen wahrlich unvorhergesehenen Wendungen und einem Finale, dass einem durchaus die eine oder andere Freudenträne ins Auge treibt. Klasse!

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Kwak Jae-yong 2000er female nudity


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BIG FISH - DER ZAUBER, DER EIN LEBEN ZUR LEGENDE MACHT


BIG FISH - DER ZAUBER, DER EIN LEBEN ZUR LEGENDE MACHT :love: BIG FISH - DER ZAUBER, DER EIN LEBEN ZUR LEGENDE MACHT :love: (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Big Fish | USA 2003 | Regie: Tim Burton)


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Schenkt man den zahlreichen Erzählungen von Ed Bloom (Albert Finney / Ewan McGregor) Glauben, so hat dieser ein aufregendes Leben voller fantastischer Erlebnisse hinter sich. Allein sein Sohn Will (Billy Crudup) hatte bereits vor einigen Jahren genug von den immer gleichen Geschichten seines Vaters und mit diesem gebrochen. Nun liegt Ed Bloom im Sterben und Will kehrt an das Krankenbett seines Vaters zurück. Auch, um den sicher vorhandenen Funken Wahrheit in dessen Geschichten zu entdecken...

Einer dieser Filme, die ich mir - das hat die nunmehr dritte Sichtung bestätigt - wohl immer und immer wieder ansehen kann und die wohl niemals ihre Faszination einbüßen werden. Seit der letzten Sichtung sind mittlerweile auch schon wieder 5 Jahre vergangen und so war es allerhöchste Zeit, die Erinnerung an Tim Burtons zauberhafte Geschichte mal wieder aufzufrischen. Big Fish ist in meinen Augen einer der schönsten Filme, die je gedreht worden sind und Zeitgenossen, die mit diesem Film tatsächlich nichts anfangen können, kann es doch gar nicht geben, oder? Gibt es tatsächlich Menschen, die bei einem der meines Erachtens berührendsten und bewegendsten Filmenden aller Zeiten keine Gänsehaut bekommen? Wenn ja, ich möchte sie nicht kennenlernen. Big Fish ist ein Lieblingsfilm, einer der Filme, die für immer einen Platz in meinem Herzen einnehmen werden. Ein großartiges Stück Kino, voller Magie, unvergesslich, keiner dieser filmischen One Night Stands, sondern tatsächlich wahre Liebe. :love: :love: :love:

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Tim Burton Ewan McGregor Helena Bonham Carter Danny DeVito Steve Buscemi Alison Lohman 2000er Oscar Nominee female nudity 30er Jahre 40er Jahre 50er Jahre 60er Jahre 70er Jahre 80er Jahre


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SIEBEN


SIEBEN :love: SIEBEN :love: (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: Se7en | USA 1995 | Regie: David Fincher)


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Eine Woche bleibt Det. Lt. Somerset (Morgan Freeman) noch bis zum verdienten Ruhestand. Mit dem hitzköpfigen Det. Mills (Brad Pitt) steht sein Nachfolger schon bereit. Ausgerechnet jetzt beginnt eine Serie von grausamen Ritualmorden. Somersets letzter Fall, den er gemeinsam mit seinem Nachfolger noch zu lösen versucht...

Gemeinsam mit Demmes Das Schweigen der Lämmer hat Finchers Sieben in den 90er Jahren das Genre des Thrillers regelrecht revolutioniert. Und auch heute, gut 16 Jahre nachdem der Streifen damals ins Kino gekommen ist, hat Sieben rein gar nichts von seiner unglaublichen Faszination eingebüßt. Für mich persönlich ist dieser Film der perfekte Thriller, ich habe noch keinen besseren gesehen. Obwohl man ja nach zahlreichen Sichtungen genau weiß, wie sich die Handlung entwickelt und wie die Story enden wird, ist man von diesem Film nach wie vor einfach nur unglaublich gefesselt und sitzt gebannt auf der heimischen Couch. Das Finale jagt noch immer Schauer über den Rücken und ist in meinen Augen ein einziger Gänsehautmoment. Hier passt einfach alles. Grandiose Schauspieler - allen voran ein einfach nur unfassbar diabolischer Kevin Spacey in der Rolle des John Doe -, eine Atmosphäre, wie sie bedrückender und düsterer nicht sein könnte, und eine Bildsprache, die - obwohl man im Endeffekt gar nicht so viele Härten zu Gesicht bekommt - eine äußerst verstörende Wirkung entfaltet und vielen Rezipienten Einstellungen suggeriert, die letztendlich gar nicht vorhanden sind (wer kennt nicht die ewigen "Kopf in der Kiste"-Diskussionen in unzähligen Foren; es gibt nicht wenige Zuschauer, die wohl ihr ganzes Hab und Gut darauf verwettet hätten, dass dieser tatsächlich zu sehen war). Ich bin mal wieder vollkommen geplättet von Finchers Meisterwerk, welches in Sachen Intensität und "shock value" ganz locker praktisch jeden mir bekannten Vertreter der neueren Horror-, Thriller- und "Torture Porn"-Welle in seine Schranken weist. Saw und Konsorten mögen zwar mit der expliziteren Gewaltdarstellung aufwarten, gegen die Urgewalt eines Sieben sehen sie aber dennoch einfach nur klein aus. Auf möglichst großer Diagonale, in Finsternis und mit laut aufgedrehter Heimkinoanlage genossen, entfaltet Sieben eine Wirkung, die man nur schwer in Worte fassen kann. Meisterwerk, Lieblingsfilm, usw. Neben Fight Club ist das hier für mich mit Abstand Finchers bester Film - und ich habe bis auf The Social Network bisher alle anderen gesehen.

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Gwyneth Paltrow Richard Roundtree Morgan Freeman Brad Pitt Kevin Spacey David Fincher Oscar Nominee 1990er Rache


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SCHNEE, DER AUF ZEDERN FÄLLT


SCHNEE, DER AUF ZEDERN FÄLLT SCHNEE, DER AUF ZEDERN FÄLLT (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Snow Falling on Cedars | USA 1999 | Regie: Scott Hicks)


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Ein Mordprozess versetzt eine kleine Fischergemeinde in Aufruhr. Auf der Anklagebank sitzt der japanische Fischer Kazuo Miyamoto (Rick Yune), dem vorgeworfen wird, einen amerikanischen Fischerkollegen ermordet zu haben. Der Prozess wird auch vom Reporter Ishmael Chambers (Ethan Hawke) aufmerksam verfolgt und für diesen wird die Gerichtsverhandlung zum Trip in die eigene Vergangenheit...

Filme, die in einem Gerichtssaal spielen, üben von jeher eine große Anziehungskraft auf mich aus. Schnee, der auf Zedern fällt fällt auf den ersten Blick genau in die Kategorie Gerichtsthriller - schließlich geht es um eine Gerichtsverhandlung in einem offensichtlichen Mordfall -, ist aber letztendlich doch noch ein bisschen mehr. Hicks' Romanverfilmung ist auch Historienfilm, Kriegsfilm und Liebesdrama. Und so steht nicht alleine die Gerichtsverhandlung im Vordergrund, sondern insbesondere auch die Erinnerungen, die diese im von Ethan Hawke gespielten Journalisten auslösen, sowie die in Rückblicken erzählten Geschichten des Angeklagten und des Getöteten bis zum Zeitpunkt des scheinbaren Mordes. Audio-Visuell ist Schnee, der auf Zedern fällt eine Wucht, Auge und Ohr werden von erinnerungswürdigen Einstellungen und einem grandiosen Soundteppich ein ums andere Mal verwöhnt. Inhaltlich wirkte der Streifen auf mich teilweise etwas arg unausgegoren. Der durch die Rückblenden entstandene Genremix mochte nicht immer funktionieren und eine wirklich fesselnde Wirkung hat der Streifen dann doch nicht entfalten können. Am stärksten waren definitiv die Sequenzen im Gerichtssaal und wären diese nicht allzu oft durch die vorgenannten Erinnerungen und Rückblenden unterbrochen worden, Schnee, der auf Zedern fällt hätte in meinen Augen als Paradebeispiel für einen richtig guten Gerichtsthriller durchgehen können. Aber das war leider nicht der Fall und so kann ich Hicks' Film am Ende doch "nur" als durchaus solide bewerten, möchte ihn aber dennoch - wegen seiner audio-visuellen Pracht - interessierten Filmfreunden gerne zur Sichtung ans Herz legen.

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Scott Hicks Ethan Hawke Sam Shepard 1990er Oscar Nominee 30er Jahre 40er Jahre 50er Jahre 2. Weltkrieg


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ZUG DES LEBENS


ZUG DES LEBENS ZUG DES LEBENS (DVD: Sunfilm, Deutschland)
(OT: Train de vie | Belgien/Frankreich/Israel/Niederlande/Rumänien 1998 | Regie: Radu Mihaileanu)


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Um dem sicheren Tod durch die Nazis zu entkommen, organisieren die Einwohner eines kleinen jüdischen Dorfes ihre eigene Deportation. In einem getarnten Zug versuchen sie, durch besetztes Gebiet bis nach Palästina zu kommen...

Der Versuch, dem Grauen der Nazizeit filmischen Humor entgegenzusetzen hat ja durchaus Tradition - man denke nur an Chaplins grandiosen Der große Diktator. Auch Regisseur Radu Mihaileanu unternimmt mit Zug des Lebens diesen Versuch und erzählt eine absurd-komische Geschichte über die jüdischen Einwohner eines kleinen Dorfes, die - um den Nazis zu entkommen - einen Zug organisieren um mit diesem nach Palästina zu flüchten. Diese Geschichte ist so warmherzig, so herrlich komisch und mit so wunderbar schrulligen Charakteren ausgestattet, dass man als Zuschauer fast vergessen könnte, vor welch schrecklichem Hintergrund sie spielt. Aber Mihaileanu holt den Zuschauer - wie es beispielsweise auch Benigni in Das Leben ist schön gemacht hat - letztendlich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Eine einzige Einstellung genügt, um aus diesem urkomischen Märchen die schreckliche Wahrheit werden zu lassen. Zug des Lebens ist einer dieser Filme, die man wohl sein Leben lang nicht mehr vergessen wird. Und das ist auch gut so. Ein ganz großartiger Film - unbedingt ansehen.

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Radu Mihaileanu 1990er female nudity 2. Weltkrieg


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MANAGEMENT - DIE LIEBE IST EINE BAUSTELLE


MANAGEMENT - DIE LIEBE IST EINE BAUSTELLE MANAGEMENT - DIE LIEBE IST EINE BAUSTELLE (Blu-ray: Ascot, Deutschland)
(OT: Management | USA 2008 | Regie: Stephen Belber)


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Der schüchterne Mike (Steve Zahn) arbeitet im kleinen Motel seiner Eltern in einer verschlafenen Kleinstadt. Als die attraktive Geschäftsfrau Sue (Jennifer Aniston) auf Durchreise in dem Motel eincheckt, nimmt Mike all seinen Mut zusammen, und spricht sie an. Zunächst erfolglos, doch Mike bleibt hartnäckig und Sue lässt sich letztendlich doch auf eine kurze Affäre mit ihm ein. Für Sue ist nach ihrer Abreise die Angelegenheit erledigt, doch der verliebte Mike entschließt sich dazu, seine Traumfrau aufzusuchen und sie von seinen Qualitäten als Partner zu überzeugen...

Mal wieder Jennifer Aniston. Mal wieder eine romantische Komödie. Mal wieder nette und kurzweilige Unterhaltung. Und doch unterscheidet sich Management von den sonst so typischen US-RomComs. Der ganze Storyverlauf ist so nicht unbedingt vorhersehbar und die Charaktere - insbesondere der von Steve Zahn gespielte Mike - kommen bei weitem nicht so glattgebügelt und profillos wie bei manch anderen Genrevertretern rüber. Regisseur Stephen Belber setzt nicht auf abgedroschene Gags vom Reißbrett, sondern eher auf leise Töne und den naiv-sympathischen Charme seiner teils ausgesprochen skurrilen Figuren. Leider fehlt dem Film am Ende dann die letzte Konsequenz. Auf ein Happy End und eine kleine Portion Kitsch wollten die Macher dann wohl doch nicht verzichten. Ein bisschen schade, denn mit einem anderen Finale hätte sich der Film noch deutlicher von der typischen RomCom-Durchschnittsware abheben können.

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Stephen Belber Jennifer Aniston Woody Harrelson 2000er


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ADVENTURELAND


ADVENTURELAND ADVENTURELAND (Blu-ray: Miramax, Deutschland)
(OT: Adventureland | USA 2009 | Regie: Greg Mottola)


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College-Abgänger James Brennan (Jesse Eisenberg) freut sich schon auf die anstehende Europareise und sein darauffolgendes Studium an der renommierten Columbia University. Doch diese Träume finden ein jähes Ende, als seine Eltern ihm mitteilen, dass sie ihm aufgrund größerer finanzieller Probleme weder die Reise nach Europa noch das anschließende Studium finanzieren können. Widerwillig nimmt James in den Sommerferien einen Job im örtlichen Vergnügungspark "Adventureland" an und findet dort nicht nur neue Freunde, sondern auch die große Liebe...

Das nächste Coming-of-Age-Drama von Superbad-Regisseur Greg Mottola und das hat mir sogar deutlich besser gefallen als dessen Erstlingswerk. Adventureland ist Wohlfühl-Kino in Reinkultur, mit einer herrlich melancholischen Grundstimmung und Atmosphäre, sympathisch-schrulligen Charakteren und einem Soundtrack, der für ganz viele Gänsehautmomente sorgt. Das Setting im Vergnügungspark ist perfekt gewählt und eine erfreuliche Abwechslung zu den sonst so üblichen Highschool-, College- und Party-Settings. Und die Tatsache, dass der Film genau in dem Jahrzehnt spielt, in dem auch ich selbst "groß" geworden bin, trägt natürlich auch einen erheblichen Anteil dazu bei, dass ich den Streifen als außerordentlich gelungen empfunden habe. Ein schöner, glaubwürdiger, komischer und teilweise auch dramatischer Film über das Erwachsenwerden und die Suche nach der eigenen Identität. Wer auf kleine Filme der Marke Dazed and Confused, Superbad oder Empire Records steht, darf hier gerne mal einen Blick riskieren. Es lohnt sich wirklich.

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Greg Mottola Jesse Eisenberg Kristen Stewart 2000er 80er Jahre Ryan Reynolds


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UP IN THE AIR


UP IN THE AIR UP IN THE AIR (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: Up in the Air | USA 2009 | Regie: Jason Reitman)


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Das Leben von Ryan Bingham (George Clooney) findet in Hotelzimmern, Flugzeugen und Büros fremder Firmen statt. Sein undankbarer Job ist es, den Angestellten der Auftraggeber seines Arbeitsgebers die Botschaft zu übermitteln, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren. Ryan hat sich an das Leben unterwegs gewöhnt, pflegt zu seiner Familie nur noch oberflächliche Kontakte und verfolgt das große Ziel, als siebter Mensch überhaupt die Grenze von 10 Millionen Flugmeilen zu durchbrechen. Dieses Ziel gerät jedoch in große Gefahr, als Ryan von seinem Boss (Jason Bateman) mit den Ideen seiner jungen Kollegin Natalie (Anna Kendrick) konfrontiert wird. Die will die Durchführung der Kündigungen revolutionieren und diese fortan per Computergespräch durchführen. Um Natalie davon zu überzeugen, dass der persönliche Kontakt zu dem jeweiligen Gegenüber unbedingt bestehen bleiben muss, nimmt Ryan sie mit auf seine Reisen...

Jason Reitmans dritter Streich. Und wieder ist ihm ein ganz wunderbarer Film gelungen. Dieses Mal zum Thema Wirtschaftskrise. Up in the Air erzählt die Geschichte von Ryan Bingham, einem Mann, dessen Zuhause aus Flugzeugen und Hotelzimmern besteht, dessen Job es ist, anderen Menschen ihren Job zu nehmen, dessen Credo es zu sein scheint, keinerlei persönliche Bindungen zu anderen Menschen zuzulassen und der plötzlich erkennen muss, dass sein bisheriger Lebensstil Gefahr läuft, großen Veränderungen ausgesetzt zu werden. Bingham soll nicht nur vom Flugzeug in den Innendienst versetzt werden, nein, er entwickelt auch echte Gefühle für eine Frau, die er auf seinen Reisen kennengelernt und mit der er sich auf eine heiße Affäre eingelassen hat. Bingham ändert sich, arrangiert sich, riskiert etwas und bekommt einen gewaltigen Tritt verpasst. Reitman verzichtet auf ein Happy End und verabreicht seinem Hauptcharakter und seinem Zuschauer den sprichwörtlichen Schlag in die Magengrube. Und das am Ende eines Films, den man guten Gewissens und ohne mit der Wimper zu zucken als astreinen Wohlfühl-Film bezeichnen könnte, mit unzähligen wunderschönen und einfach nur tragikomischen Momenten, einem grandiosen Soundtrack und durch die Bank außerordentlich überzeugend agierenden Darstellern. Der Fakt, dass Jason Reitman seinen Zuschauer am Ende so jäh aus dieser Wohlfühl-Atmosphäre herausholt und mit der rauen Wirklichkeit konfrontiert, ist vielleicht sogar der größte Clou des ganzen Streifens. Ich bin mal wieder schwer beeindruckt von einem Reitman-Film und freue mich jetzt schon auf Young Adult, Reitmans nächstem Streich, der sich derzeit in der Post-Produktion befindet.

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Jason Reitman George Clooney Jason Bateman Vera Farmiga Sam Elliott 2000er Oscar Nominee female nudity


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DER FLUCH VON SINIESTRO


DER FLUCH VON SINIESTRO DER FLUCH VON SINIESTRO (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: The Curse of the Werewolf | Großbritannien 1961 | Regie: Terence Fisher)


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Leon (Oliver Reed), dessen taubstumme Mutter einst von einem Bettler brutal vergewaltigt wurde und die bei seiner Geburt ihr Leben lassen musste, ist im Haus des fürsorglichen Don Alfredo (Clifford Evans) aufgewachsen und will nun als junger Mann sein eigenes Leben führen. Doch Leon muss mit einem schweren Schicksal zurechtkommen: Bei Vollmond verwandelt er sich in einen Werwolf...

Nach Sichtung der Dracula- und Frankenstein-Verfilmungen der britischen Hammer Studios möchte ich mich nun anderen Hammer-Horrorfilmen widmen. Bevor es aber mit weiteren Vampir-Streifen und insbesondere den Mumien-Filmen weitergeht, war zuerst mal Hammers - meines Wissens einziger (?) - Ausflug in die Gefilde der Werwölfe an der Reihe. Wie zahlreiche andere Genrebeiträge wurde auch Der Fluch von Siniestro von Regisseur Terence Fisher inszeniert und dessen Handschrift ist - insbesondere im letzten Drittel des Films - eindeutig zu erkennen. Tolle Settings und die - leider erst - im Finale aufkommende Grusel-Atmosphäre sprechen eine eindeutige Sprache. Vergleicht man diesen Film allerdings mit den Auftaktfilmen der Dracula- und Frankenstein-Reihen - und dieser Vergleich dürfte, da es sich ja auch beim Werwolf um eines der klassischen Monster handelt, wohl durchaus gestattet sein - muss man meines Erachtens schon feststellen, dass Der Fluch von Siniestro qualitativ nicht wirklich an Dracula oder Frankensteins Fluch herankommt. Echte Grusel-Atmosphäre kommt in diesem doch sehr bedächtig inszenierten Film wie weiter oben schon erwähnt erst im letzten Drittel auf und bis dahin ist es einfach ein zu langer Weg. Ist man zu Beginn von der Geschichte noch durchaus gefesselt, geht dieser mit zunehmender Laufzeit doch sichtlich die Puste aus. Wenn dann Oliver Reed tatsächlich als Werwolf in Erscheinung tritt ist es wahrscheinlich schon fast zu spät, um wirklich jeden Zuschauer wieder zurück ins Boot zu holen. Nichtsdestotrotz hat mich persönlich das wirklich gelungene Schlussdrittel für so einige Längen zuvor entlohnt und so möchte ich im Endeffekt auch nicht wirklich ein negatives Urteil über diesen Film fällen.

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Terence Fisher Oliver Reed 1960er Hammer Film 19. Jahrhundert Werwolf


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FIGHTING MAD


FIGHTING MAD FIGHTING MAD (DVD: Shout! Factory, USA)
(OT: Fighting Mad | USA 1976 | Regie: Jonathan Demme)


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Nach einigen Jahren kehrt Tom Hunter (Peter Fonda) auf die Farm seines Vaters (John Doucette) in Arkansas zurück und muss feststellen, dass dieser - genauso wie die Eigentümer der benachbarten Farmen - von dem skrupellosen Unternehmer Pierce Crabtree (Philip Carey) zum Verkauf seines Landes genötigt wird. Als bei einem der "Überredungsversuche" von Crabtrees Schlägern Toms Bruder Charlie (Scott Glenn) schließlich ums Leben kommt, entschließt sich Tom dazu, gnadenlos zurückzuschlagen...

Nicht nur für seine eigene Produktionsschmiede New World Pictures produzierte B-Movie-König Roger Corman unzählige Exploitation-Filme, auch größere Studios wurden auf den Erfolg der Corman-Streifen aufmerksam und verpflichteten den Produzenten für ähnliche Werke. Für 20th Century Fox produzierte Corman beispielsweise Fighting Mad, einen Rachestreifen mit Genregröße Peter Fonda in der Hauptrolle. Dessen Mitwirken allein machte mich ausgesprochen neugierig auf den Film, hatte Fonda doch bereits in absoluten Exploitation-Highlights wie Race with the Devil oder Dirty Mary, Crazy Larry mitgespielt. Zum Genre-Highlight reicht es bei Fighting Mad leider nicht ganz. Dafür ist die Geschichte dann doch zu vorhersehbar und unspektakulär geraten und dafür haben sich in den doch ziemlich ruhig inszenierten Streifen einfach zu viele Längen und zu wenig "WTF?!?"-Momente eingeschlichen. Großartig verstecken muss sich der Streifen natürlich trotzdem nicht. Grundsolide inszeniert, ansprechend photographiert und mit einigen Schauwerten ausgestattet, konnte mich Fighting Mad im Großen und Ganzen ausgesprochen gut unterhalten. Für alteingesessene Exploitation-Freunde gibt es von mir eine glasklare Empfehlung, interessierte Genre-Neulinge sollten sich vielleicht zunächst einen anderen Einstieg in die Materie suchen.

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Jonathan Demme Peter Fonda Lynn Lowry 1970er car chase female nudity Rache Hixploitation


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FRANK MILLER'S SIN CITY


FRANK MILLER'S SIN CITY :love: FRANK MILLER'S SIN CITY :love: (DVD: Dimension/Miramax, Australien)
(OT: Frank Miller's Sin City | USA 2005 | Regie: Robert Rodriguez/Frank Miller/Quentin Tarantino)


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Prostituierte, Gangster und korrupte Polizisten bevölkern die düstere Metropole Basin City, von allen nur "Sin City" genannt. In diesem Moloch hat jeder mit seinem eigenen Schicksal zu kämpfen. So versucht beispielsweise Dwight (Clive Owen) die nicht wirklich wehrlosen Prostituierten (u.a. Rosario Dawson) der Stadt vor einem brutalen Polizisten (Benicio Del Toro) zu schützen, der brutale Schläger Marv (Mickey Rourke) macht sich auf die Suche nach dem Mörder seiner Geliebten Goldie (Jamie King) und der aufrichtige Cop Hartigan (Bruce Willis), der ein junges Mädchen einst vor einem gefährlichen Pädophilen (Nick Stahl) rettete und dafür im Gefängnis landete, möchte nach seiner Entlassung sicherstellen, dass die mittlerweile zur Frau gereifte Nancy (Jessica Alba) sich auch tatsächlich in Sicherheit befindet...

Liebe auf ersten Blick. So ging es mir vor knapp 6 Jahren, als ich Sin City zum ersten und bisher einzigen Mal gesehen habe. Ich war hin und weg von dem Film und über alle Maßen begeistert. Nun die Zweitsichtung und die unglaubliche Begeisterung von damals konnte sich bestätigen. Sin City lebt natürlich von seiner ausgefeilten Optik, von dem - trotz der stylishen Bilder - unglaublich roh rüberkommenden Mix aus Sex und Gewalt und von seiner einfach nur grandiosen Besetzung. Schon der Hammer, wer hier alles - teilweise in kleinsten Nebenrollen - mit von der Partie ist. Natürlich könnte man Rodriguez, Miller und Tarantino - der ja als Gast-Regisseur fungierte - den "Style over substance"-Vorwurf machen und anführen, dass die in Sin City erzählten Geschichten jetzt nicht unbedingt zu den anspruchsvollsten der Kinogeschichte zählen mögen. Allein, wen interessieren solche Vorwürfe bei so einem Ergebnis denn überhaupt? Das Zielpublikum sicher nicht und alle anderen sollten sowieso einen weiten Bogen um diesen Streifen machen. Meine große Begeisterung für diesen Film wird definitiv nicht so schnell erlöschen.
Ach ja, angesehen habe ich mir abermals die Kinofassung. Eigentlich wollte ich mir ja mal den Recut zu Gemüte führen, hatte aber keine Lust auf vier Kurzfilme mit jeweiligem Abspann. Vielleicht ein anderes Mal. Vielleicht aber auch nie. Denn eigentlich halte ich Sin City in der vorliegenden Kinofassung für absolut perfekt und ich kann mir gut vorstellen, dass es mir mit diesem Film genauso geht wie mit manch anderem Liebling. Obwohl ein Extended Cut, Recut oder Director's Cut im Regal steht, traue ich mich einfach nicht an diese Fassungen ran - beste Beispiele dafür sind Donnie Darko und Apocalypse Now.

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Robert Rodriguez Frank Miller Quentin Tarantino 2000er female nudity car chase Bruce Willis Jessica Alba Mickey Rourke Clive Owen Rosario Dawson Michael Madsen Brittany Murphy Rutger Hauer Elijah Wood


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THE TOURIST


THE TOURIST THE TOURIST (Blu-ray: Kinowelt, Deutschland)
(OT: The Tourist | Frankreich/USA 2010 | Regie: Florian Henckel von Donnersmarck)


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Auf einer Zugfahrt nach Venedig lernt der amerikanische Tourist Frank Tupelo (Johnny Depp) die mysteriöse Elise (Angelina Jolie) kennen. Ein Kennenlernen, welches den geplanten Urlaub von Frank zu einem gefährlichen Abenteuer werden lässt...

Nein, ich werde mich - schon aus reinem Trotz; das gebe ich offen und ehrlich zu - hier sicher nicht dem allgemeinen Konsens anschließen und die mittlerweile ja fast schon zum Volkssport hochstilisierte Disziplin des Jolie-Bashings betreiben. Für mich ist und bleibt die gute Frau eine der schillerndsten und faszinierendsten Figuren im großen Hollywood-Zirkus. Einer der ganz wenigen, ganz großen Stars. Ich bin froh, dass es solche "Typen" wie Angelina Jolie - so umstritten sie auch sein mögen - überhaupt noch gibt und freue mich auf jeden neuen Film mit ihr. Mit The Tourist hat Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck - den man wohl auch aus mir nicht näher bekannten Gründen auf gar keinen Fall in irgendeiner Weise gut finden darf - seinen ersten Hollywoodfilm gedreht und mit Johnny Depp und Angelina Jolie die zwei derzeit vielleicht größten Stars der Traumfabrik gemeinsam vor der Kamera vereint. So eine Kombination schürt natürlich größte Erwartungen und die kann The Tourist nicht ganz erfüllen. Das liegt insbesondere an der Tatsache, dass die Story des Films zu unspektakulär und zu vorhersehbar geraten ist und auch so einige Logikfehler aufweist. Die anderen Vorwürfe, die dem Film vielerorts gemachten werden, insbesondere das angeblich lustlose Spiel der beiden Hauptdarsteller, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. In meinen Augen harmonieren Depp und Jolie ganz vorzüglich miteinander, der Film lebt von ihrem gelungenen Zusammenspiel genauso wie von seiner grandiosen Kulisse in Venedig. The Tourist ist ein Fest für die Augen, wunderschön fotografiert, mit einer herrlichen Leichtigkeit inszeniert - allein die Sequenz, in der Johnny Depp im Schlafanzug über die Dächer flüchtet, ist in meinen Augen pure Kinomagie - und erinnert in seinen besten Momenten an klassisches Hollywood-Kino und an Filme wie Über den Dächern von Nizza, ohne natürlich deren ganz große Klasse zu erreichen. Für mich bot der Streifen beste Abendunterhaltung, ganz viel Flair und Kino zum Wohlfühlen. Immer wieder gerne!

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Angelina Jolie Johnny Depp Timothy Dalton 2010er Femme fatale Venedig Remake


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TRUE BLOOD: SEASON 1


TRUE BLOOD: SEASON 1 TRUE BLOOD: SEASON 1 (Blu-ray: HBO/Warner, Großbritannien)
(OT: True Blood: Season 1 | USA 2008 | Regie: Alan Ball)


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Die Tatsache, dass Vampire tatsächlich existieren und mittlerweile auch offiziell unter den Menschen leben, haben die Einwohner der verschlafenen Kleinstadt Bon Temps in Louisiana nur aus den Medien erfahren. Einen echten Vampir hat praktisch noch keiner von ihnen zu Gesicht bekommen. Das ändert sich jedoch schlagartig, als eines Tages der Vampir Bill Compton (Stephen Moyer) in der Bar von Sam Merlotte (Sam Trammell) auftaucht und sich die Bedienung Sookie (Anna Paquin) Hals über Kopf in den charismatischen Blutsauger verliebt...

Entgegen meiner sonstigen Angewohnheit, mir Serien möglichst erst dann anzuschauen, wenn diese komplett auf DVD vorliegen, habe ich mich nun doch mal an eine aktuelle, noch laufende Serie gewagt. Die Neugier war einfach zu groß. Auf den ersten Blick erinnert True Blood aufgrund seiner Ausgangssituation - eine junge Frau verliebt sich in einen Vampir - an eine erwachsene Variante von Twilight. Eine Liebesgeschichte, angereichert mit viel Sex und viel Gewalt. Aber mit dieser Klassifizierung würde man True Blood einfach nicht gerecht werden. Denn die Geschichte der Bedienung Sookie Stackhouse und ihres Vampire Lovers Bill Compton ist nur eine von vielen im sich von Folge zu Folge mehr ausbreitenden Universum der fiktiven Kleinstadt Bon Temps in Louisiana. Neben den Problemen, die sich aus der Vampir-Mensch-Beziehung ergeben, ist es beispielsweise auch noch eine ungeklärte Mordserie, die ein weiteres zentrales Plot-Element dieser ersten Staffel darstellt. Außerdem scheinen Vampire - das wird sehr schnell offensichtlich - nicht die einzigen, fantastischen Wesen im heißen Süden der USA zu sein. Überhaupt diese Location im heißen Süden. Perfekt gewählt und perfekt ins heimische Wohnzimmer transportiert. Durch die Wahl des Soundtracks, den grandiosen Slang der Darsteller - teilweise vielleicht etwas schwer zu verstehen, aber eine Synchro-Fassung kann hier nur gnadenlos scheitern - und nicht zuletzt die wundervollen Settings, seien es nun die verschiedenen Wohnhäuser oder vor allem die Bar, in der Sookie als Bedienung arbeitet, wird eine so intensive Atmosphäre erzeugt, wie ich sie bei einer TV-Serie bisher nur selten erlebt habe. Man fängt als Zuschauer auf der heimischen Couch regelrecht das Schwitzen an und fühlt sich schon fast selbst nach Bon Temps versetzt. True Blood ist nicht nur großes Fernsehen, True Blood hat - wie so manch andere US-Serienproduktion der letzten Jahre auch - definitiv schon Kino-Qualität. Wahnsinn, wie sich TV-Serien in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Ich bin schwer begeistert von Alan Balls neuester Schöpfung, böse angefixt und absolut gespannt, ob dieses hohe Niveau auch in den nächsten Staffeln gehalten werden kann.

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Alan Ball Anna Paquin 2000er female nudity Vampir


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FREQUENCY


FREQUENCY FREQUENCY (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Frequency | USA 2000 | Regie: Gregory Hoblit)


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Als Polizist John Sullivan (James Caviezel) eher zufällig mit dem alten Funkgerät seines vor vielen Jahren bei einem Einsatz als Feuerwehrmann verstorbenen Vaters (Dennis Quaid) herumspielt, erhält er plötzlich Antwort und unterhält sich eine Zeit lang mit dem Mann am anderen Ende. Urplötzlich begreift John, dass er mit seinem eigenen Vater zu sprechen scheint. Es gelingt ihm, diesen vor dem drohenden Unglück zu warnen und tatsächlich überlebt Johns Vater den Einsatz, der damals zu seinem Tod führte. Doch damit greift John auch gleichzeitig in den Lauf der Geschichte ein, mit fatalen Folgen...

Zweitsichtung nach knapp 10 Jahren. Die überwiegend positive Erinnerung, die ich an Frequency hatte, konnte sich bestätigen. Gregory Hoblits Film spielt zwar nicht in der ganz großen Liga mit, sorgt mit seiner gelungenen Mischung aus Fantasy und Thriller aber für grundsolide Mainstream-Unterhaltung. Das überzeugende Vater/Sohn-Gespann Dennis Quaid und James Caviezel ist für das Funktionieren des Streifens dabei hautpverantwortlich und die phantastische Ausgangssituation der Story stellt auch mal eine willkommene Abwechslung zum sonstigen Thriller-Einheitsbrei dar. Für einen kurzweiligen Zeitvertreib ist Frequency in meinen Augen bestens geeignet.
Und noch ein Hinweis für Trivia-Freunde: der zum damaligen Zeitpunkt 11 Jahre alte Michael Cera - mittlerweile aus Filmen wie Juno, Superbad und Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt bestens bekannt - hatte hier einen seiner ersten Leinwandauftritte.

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Gregory Hoblit Dennis Quaid Michael Cera 2000er 60er Jahre New York


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BURLESQUE


BURLESQUE BURLESQUE (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Burlesque | USA 2010 | Regie: Steve Antin)


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Mit dem Traum einer großen Karriere im Showgeschäft begibt sich die talentierte Ali (Christina Aguilera) nach Los Angeles und ergattert mit Hilfe des Barmannes Jack (Cam Gigandet) einen Job als Bedienung im Revue-Theater von Tess (Cher). Und mit harter Arbeit und viel Überzeugungskraft gelingt es Ali tatsächlich, Tess davon zu überzeugen, ihr auf der Bühne eine Chance zu geben. Sehr zum Missfallen von Nikki (Kristen Bell), dem absoluten Star des Showprogramms, die nun um ihre Vormachtstellung bangt...

Ha, ich sehe schon wieder wie sich die Mehrheit der Vertreter des männlichen Geschlechts mit Grausen abwendet (gell, mein lieber Funxton :D ). Wer mich kennt, der weiß, dass ich praktisch vor nichts zurückschrecke, auch nicht vor einem Film wie Burlesque und schon gar nicht, wenn die ganz wundervolle Kristen Bell in einer der größeren Nebenrollen zu sehen ist. Erwartet hatte ich mir eine Mischung aus Coyote Ugly und Moulin Rouge und die habe ich tatsächlich auch bekommen, wobei mir die beiden Vorbilder schon deutlich besser gefallen haben. Die Story von Burlesque ist größtenteils für den Allerwertesten, der Streifen lebt ausschließlich von seinen hübsch choreographierten Show-Nummern und seinen sexy Darstellerinnen - gut, Cher ist damit nicht wirklich gemeint - und den entsprechenden Schauwerten, die mit diesen verbunden sind. Erwartungshaltung erfüllt, mehr muss man zu einem solchen Film nicht wirklich sagen und schreiben.

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Steve Antin Cher Kristen Bell Peter Gallagher Stanley Tucci 2010er Los Angeles


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SHAFT


SHAFT SHAFT (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Shaft | USA 1971 | Regie: Gordon Parks)


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Privatdetektiv John Shaft (Richard Roundtree) nimmt den Auftrag an, die entführte Tochter eines Gangsterbosses ausfindig zu machen und gerät so zwischen die Fronten von Gangstern und Polizei...

Natürlich gab es auch schon vor Shaft Blaxploitation-Filme, der von Regisseur Gordon Parks für MGM produzierte Film über den supercoolen Privatdetektiv dürfte aber dennoch so etwas wie den Urknall für das Genre dargestellt haben, denn nach Shaft explodierte die Zahl ähnlicher Produktionen regelrecht. Anders als in so manchen Nachfolgewerken wie beispielsweise in Coffy oder in Foxy Brown geht es in Shaft übrigens noch relativ ruhig und gediegen zur Sache. Der Film lebt über den größten Teil seiner Laufzeit nicht von plakativen "WTF!?!"-Momenten, sondern vor allem von seiner Spannung und seiner intensiven Atmosphäre, die sich durch die sehr ruhige Inszenierung langsam und schleichend aufbaut. Und natürlich von Richard Roundtree in der Titelrolle des fast schon übergroßen und praktisch alleskönnenden Privatdetektivs. Und letzten Endes auch von dem einfach nur grandiosen Soundtrack von Isaac Hayes. Ausgesprochen sehenswerter Film, demnächst sind die beiden Nachfolger an der Reihe. Die dritte und bisher letzte Fortsetzung aus dem Jahr 2000 mit Samuel L. Jackson in der Hauptrolle stand ja schon vor ein paar Monaten auf dem Heimkinospielplan.

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Gordon Parks Richard Roundtree 1970er Oscar Winner Oscar Nominee New York female nudity car chase Blaxploitation


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DER ROSEN-KRIEG


DER ROSEN-KRIEG DER ROSEN-KRIEG (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: The War of the Roses | USA 1989 | Regie: Danny DeVito)


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Nach vielen Ehejahren haben sich Oliver (Michael Douglas) und Barbara Rose (Kathleen Turner) auseinandergelebt. Die einvernehmliche Scheidung ihrer Ehe scheint unumgänglich zu sein. Doch Oliver und Barbara können sich nicht hinsichtlich ihres gemeinsamen Hauses einigen und so entsteht zwischen den beiden Ehegatten ein erbitterter Krieg...

Nach Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten und Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil stellte Der Rosen-Krieg die dritte gemeinsame Arbeit von Michael Douglas, Kathleen Turner und Danny DeVito dar. Das gegenseitige Angiften hatten Douglas und Turner ja bereits in den beiden Abenteuer-Streifen bestens drauf, in dieser bitterbösen Komödie über ein Ehepaar, bei dem nach vielen Jahren Ehe die Liebe erloschen ist und das sich praktisch nichts mehr zu sagen hat, treiben sie dieses Angiften jedoch auf die Spitze. Der Humor ist wirklich rabenschwarz geraten und es gibt nicht wenige Momente, in dem einen als Zuschauer das Lachen regelrecht im Halse stecken bleibt. Ich habe den Film nun seit ca. 15 Jahren zum ersten Mal wieder gesehen und bin zudem äußerst positiv überrascht darüber, wie gut der Streifen gealtert ist. Der Rosen-Krieg wirkt zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Weise altbacken oder überholt, sondern entfaltet seinen bösen Humor noch genauso gut, wie er es vor über 20 Jahren schon getan hat. Und das Finale des Streifens - Stichwort: Kronleuchter - ist sowieso der absolute Hammer.

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Danny DeVito Michael Douglas Kathleen Turner 1980er Rache female nudity


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DONKEY PUNCH


DONKEY PUNCH DONKEY PUNCH (Blu-ray: Universum, Deutschland)
(OT: Donkey Punch | Großbritannien 2008 | Regie: Oliver Blackburn)


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3 Freundinnen (Jaime Winstone, Nichola Burley und Sian Breckin) lassen sich während ihres Mallorca-Urlaubs von 3 jungen Männern (Tom Burke, Jay Taylor und Julian Morris) dazu überreden, mit ihnen und ihrem Freund Sean (Robert Boulter) mit einer Yacht aufs Meer hinauszufahren und dort eine gute Zeit zu haben. Doch der Aufenthalt auf der Yacht verläuft anders als es sich alle Beteiligten vorgestellt hätten...

Kleiner, böser Film aus Großbritannien. Was wie ein harmloser Partyfilm mit lauter Musik, Sex und synthetischen Drogen beginnt, wandelt sich urplötzlich in einen kleinen Schocker, in dem jeder der Beteiligten nur noch darauf aus ist, die eigene Haut zu retten. Das räumlich begrenzte Setting auf dem Schiff eignet sich hervorragend dazu, Spannung aufzubauen und eine immer bedrohlichere und bedrückendere Atmosphäre zu erschaffen. Und im Gegensatz zu sonstigen Genrevertretern kann man hier erfreulicherweise den Verlauf der Todesfolgen und das Ende dieser Tour de force nicht unbedingt von Anfang an vorhersagen. In meinen Augen ein kleiner Geheimtipp, über den ich auch nur durch Zufall gestolpert bin.

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Oliver Blackburn 2000er female nudity


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TEUFELSKREIS ALPHA


TEUFELSKREIS ALPHA TEUFELSKREIS ALPHA (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: The Fury | USA 1978 | Regie: Brian De Palma)


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Wegen seiner telekinetischen Begabung wurde Robin Sandza (Andrew Stevens) im Auftrag des skrupellosen Geheimdienst-Leiters Childress (John Cassavetes) entführt. Seit diesem Zeitpunkt versucht Robins Vater Peter Sandza (Kirk Douglas) verzweifelt, den Aufenthaltsort seines Sohnes herauszufinden und diesen aus den Händen seiner Entführer zu befreien. Mit Hilfe der ebenfalls telekinetisch begabten Teenagerin Gillian (Amy Irving) scheint Peter Sandza seinem Ziel nun langsam näher zu kommen...

Nach dem zwei Jahre zuvor inszenierten Carrie wandte sich Regisseur Brian De Palma mit Teufelskreis Alpha abermals dem Thema der Paranormalität zu. Auch hier geht es um einen telekinetisch veranlagten Teenager, allerdings ist Teufelskreis Alpha kein Psycho- bzw. Horrordrama geworden, sondern ein lupenreiner Actionthriller. Die Suche von Kirk Douglas nach seinem entführten Sohn ist - De Palma-typisch - wieder mal ein visueller Augenschmaus, wenngleich der Streifen insgesamt betrachtet deutlich geradliniger ausgefallen ist als manch anderes Werk dieses Ausnahmeregisseurs und gar nicht so viele technische Spielereien verwendet worden sind (auf Split-Screen-Aufnahmen wurde beispielsweise komplett verzichtet). Vor allem Spannung wird in Teufelskreis Alpha großgeschrieben und davon gibt es in dem Film tatsächlich jede Menge. Der Streifen ist ein echter Nailbiter, insbesondere die mehrminütige Slow-Motion-Sequenz zum Ende hin ist an Spannung und Atmosphäre fast nicht mehr zu überbieten und das Finale des Streifens ist ein absoluter Hammer und liefert - im wahrsten Sinne des Wortes - einen explosiven Knalleffekt vom Feinsten. Auf Brian De Palma ist einfach Verlass.

TRAILER:


Brian De Palma Kirk Douglas Amy Irving John Cassavetes Daryl Hannah 1970er Rache


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MASQUERADE - EIN TÖDLICHES SPIEL


MASQUERADE - EIN TÖDLICHES SPIEL MASQUERADE - EIN TÖDLICHES SPIEL (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Masquerade | USA 1988 | Regie: Bob Swaim)


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Als sich die millionenschwere Erbin Olivia Lawrence (Meg Tilly) in den charismatischen Skipper und Playboy Tim Whalen (Rob Lowe) verliebt, ahnt sie in ihrem jugendlichen Leichtsinn nicht, dass Tim diese Beziehung nicht ohne Hintergedanken eingeht...

Wieder mal ein Trip in die eigene Vergangenheit. Masquerade kennt eigentlich kein Schwein, es ist einer dieser kleinen Filme, die ich in jungen Jahren wirklich geliebt habe und den ich mir nun - nach einer gefühlten halben Ewigkeit - mal wieder zu Gemüte führen wollte. Bob Swaims Verwirrspiel um Liebe und Verrat ist einer dieser erotisch angehauchten Thriller, die vor allem Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre zuhauf produziert worden sind. Ich muss zugeben, perfekt gealtert ist der Film leider nicht. Die vielen Wendungen in der Handlung kommen einem nun bei Weitem nicht mehr so überraschend und unvorhersehbar vor, wie sie es damals noch waren und auch die Atmosphäre des Films hatte ich weitaus knisternder und mysteriöser in Erinnerung. Aber dann ist da natürlich noch der vorhandene Nostalgiebonus und der hat im Endeffekt dann doch dazu geführt, dass ich mich auch heute von Masquerade noch einigermaßen gut unterhalten fühlte. Nur uneingeschränkt weiterempfehlen würde ich den Film heute wahrscheinlich nicht mehr unbedingt.

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Bob Swaim Rob Lowe Kim Cattrall 1980er female nudity





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