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One Night Stands und wahre Liebe


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FRIDAY FOSTER


FRIDAY FOSTER FRIDAY FOSTER (DVD: MGM, USA)
(OT: Friday Foster | USA 1975 | Regie: Arthur Marks)


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Pressefotografin Friday Foster (Pam Grier) sollte eigentlich nur ein paar Fotos von der Ankunft von Blake Tarr (Thalmus Rasulala), dem reichsten Afroamerikaner in den USA, am Flughafen von Los Angeles schießen und wird dabei unfreiwillig Zeugin, wie eine Handvoll Männer versuchen, einen Anschlag auf Tarrs Leben zu verüben...

Arthur Marks' Friday Foster spielt qualitativ in etwa der Liga wie der damals im selben Jahr erschienene und erst vor kurzem von mir angesehene Sheba Baby von Regisseur William Girdler. Grundsolide Blaxploitation mit hohem Unterhaltungswert, allerdings ohne die Klasse von Filmen wie Coffy oder Foxy Brown erreichen zu können. In der Titelrolle ist einmal mehr Pam Grier zu bewundern und allein ihr Mitwirken bürgt für mich für eine gewisse Grundqualität des zu sehenden Films. So ist Friday Foster dann auch ziemlich rasant ausgefallen - insbesondere der Showdown hat es absolut in sich - und extrem kurzweilig geraten. Über Glaubwürdigkeit der erzählten Story und gewisse Logikschwächen innerhalb des Plots sollte man sich allerdings tunlichst keine größeren Gedanken machen, sofern man mit dem Streifen seinen Spaß haben will. Hat zumindest für mich ganz vorzüglich funktioniert und insbesondere als Einstimmung auf den bald zu sehenden Black Dynamite war Friday Foster natürlich bestens geeignet.

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Arthur Marks Pam Grier Yaphet Kotto Carl Weathers 1970er Los Angeles American International Blaxploitation


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TORTURED FEMALES


TORTURED FEMALES TORTURED FEMALES (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Tortured Females | USA 1965 | Regie: Arch Hudson)

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Gerade dem Mädchenhändlerring des skrupellosen Mr. Big (Arnold Black) entkommen, läuft die verstörte Helen (Denine Dubois) glücklicherweise dem örtlichen Sheriff (Wayne Ruggles) in die Arme und erzählt diesem ihre Geschichte...

Noch ein Roughie aus der Zeit des gerade vom Hays Code befreiten Kinos. Wie schon bei dem kurz zuvor gesichteten Sex by Advertisement gibt es auch hier keinerlei Dialoge sondern nur eine Erzählstimme aus dem Off. Tortured Females erzählt in gerade mal 60 Minuten die Geschichte einer jungen Frau, die in die Hände eines Mädchenhändlerrings gerät und der letztendlich die Flucht vor ihren Peinigern gelingt. In der ersten Hälfte des Films bekommt der Zuschauer dabei zu sehen, wie Helen und ihre namentlich nicht genannte Freundin früh aufstehen, sich in ihren durchsichtigen Nachthemden lasziv im Bett räkeln, sich duschen usw.; der typische Fall von "gratuitous nudity", Szenen die dem Plot in keinster Weise förderlich sind, sondern nur aus einem Zweck existieren: die Zeit bis zur Entführung durch die Mädchenhändler zu überbrücken. Bis es schießlich soweit ist, vergeht eine geschlagene halbe Stunde in der faktisch nichts passiert. Danach bekommen wir einen schmierigen Mädchenhändler im Hawaii-Hemd zu sehen, der sich von strippenden Tänzerinnen unterhalten lässt, eine handvoll entführter Damen im Keller nackt an die Wand gekettet hat und diese mit einer Peitsche zu züchtigen versucht. Dürfte die zweite Hälfte des Films ein unbedarftes Publikum zum damaligen Zeitpunkt noch durchaus verstört haben, wirkt das aus heutiger Sicht einfach nur stümperhaft, unfreiwillig komisch und in gewisser Weise - wie die ersten beiden Drittel von Sex by Advertisement - auch herrlich charmant-naiv. Insbesondere die Reaktionen und Gesichtsausdrücke des Sheriffs, dem Helen auf ihrer Flucht in die Arme läuft und dem sie ihre Geschichte erzählt, sind einfach nur zum Brüllen komisch.

Arch Hudson 1960er female nudity Sexploitation Roughie


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RIVELAZIONI DI UN MANIACO SESSUALE AL CAPO DELLA SQUADRA MOBILE


RIVELAZIONI DI UN MANIACO SESSUALE AL CAPO DELLA SQUADRA MOBILE RIVELAZIONI DI UN MANIACO SESSUALE AL CAPO DELLA SQUADRA MOBILE (DVD: Camera Obscura, Deutschland)
(OT: Rivelazioni di un maniaco sessuale al capo della squadra mobile | Italien 1972 | Regie: Roberto Bianchi Montero)


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Eine Mordserie in einer Kleinstadt in Süditalien lässt den ermittelnden Inspektor Capuana (Farley Granger) fast verzweifeln. Opfer sind ausschließlich untreue Ehefrauen wohlhabender und einflussreicher Männer und bei den Leichen hinterlässt der Täter entsprechende, kompromittierende Fotos von den Opfern und deren Liebhabern...

Roberto Bianchi Monteros Schön, nackt und liebestoll mag nun sicher nicht zu den Vorzeige-Vertretern seines Genres gehören - da gibt es, gerade was die Spannung betrifft, weitaus bessere Gialli wie beispielsweise Blutige Seide oder Torso, um nur zwei zu nennen -, eine gewisse Faszination hat der relativ ruhig inszenierte Film aber schon auf mich ausgeübt. Die Atmosphäre passt wie die berühmte Faust aufs Auge und an ausgesprochen nett anzusehenden Schauwerten wird auch nicht gespart. Die weibliche Besetzung ist größtenteils eine Augenweide und großartige Hemmungen, sich ihrer Kleidung zu entledigen, hatten die Damen am Set auch nicht gerade. Dazu kommt eine der vielleicht "schönsten" Mordszenen der Filmgeschichte und ein grandioser Score, der mich so sehr begeistert hat, dass ich mir den Soundtrack gleich mal bei Amazon geordert habe. Für Genrefans gibt's von mir für den Streifen einen glasklaren Kaufbefehl (zumal die DVD von Camera Obscura wirklich außerordentlich gut gelungen ist), wer neu in die Welt der Gialli eintauchen möchte, sollte sich vielleicht nicht unbedingt diesen Film als Einstieg aussuchen.

CLIP:


Roberto Bianchi Montero Nieves Navarro 1970er female nudity Giallo


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DER TEUFEL FÜHRT REGIE


DER TEUFEL FÜHRT REGIE DER TEUFEL FÜHRT REGIE (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: Il boss | Italien 1973 | Regie: Fernando Di Leo)


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Im Auftrag von Mafioso Don Giuseppe D'Aniello (Claudio Nicastro) liquidiert der eiskalte Killer Nick Lanzetta (Henry Silva) die Mitglieder eines rivalisierenden Clans. Cocchi (Pier Paolo Capponi), der einzige Überlebende dieses Clans, entführt daraufhin D'Aniellos attraktive Tochter Rina (Antonia Santilli)...

Mal wieder Italo-Time. Regisseur Fernando Di Leo präsentiert mit Der Teufel führt Regie einen Poliziotto in dem, wie in vielen ähnlichen Genrevertretern der damaligen Zeit, die Missstände in der italienischen Politik, im Polizeiapparat und in der Justiz auf äußerst deftige Art und Weise kritisiert werden. Korruption ist allgegenwärtig, die Mafia hat überall ihre Finger im Spiel und Polizei/Politik/Justiz scheinen ebenso macht- wie willen- und lustlos zu sein, etwas an diesem Zustand zu ändern. Identifikationsfiguren für den Zuschauer sind in Di Leos Film praktisch nicht vorhanden. Nicht einmal Rina, das weibliche Entführungsopfer, taugt als Identifikationsfigur bzw. als Charakter mit dem der Zuschauer mitfühlen könnte, denn sie ist genauso intrigant und durchtrieben wie der Rest der Bande. Das vollständige Fehlen solcher Identifikationsfiguren stellte für mich im Fall von Der Teufel führt Regie allerdings überhaupt kein Problem dar. Der Streifen ist so rasant und so herrlich derb inszeniert, dass es eine wahre Freude ist, dem Geschehen auf dem Bildschirm bzw. der Leinwand zu folgen. Schauwerte gibt es en masse, seien es nun Actionsequenzen, blutige Härten oder einfach nur nackte Haut, und so verwundert es nicht, dass Di Leos Streifen in so einigen Genrekino-Bestenlisten ziemlich weit vorne zu finden ist. This movie rocks!!!

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Fernando Di Leo Henry Silva 1970er female nudity Rache Poliziotteschi Sequel


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DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT


DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT (DVD: Kinowelt/Arthaus, Deutschland)
(OT: The Thing from Another World | USA 1951 | Regie: Christian Nyby/Howard Hawks)


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Nach einem Einschlag im Eis entdecken Wissenschaftler einer Arktisstation und Vertreter des Militärs ein offensichtlich außerirdisches Flugobjekt. Sie bergen das tiefgefrorene, außerirdische Wesen und bringen es in die Forschungsstation. Als der Außerirdische durch einen dummen Zufall auftaut und die ersten Todesopfer zu beklagen sind, bricht langsam aber sicher Panik in der Station aus...

Ich hab mal wieder eine filmische Bildungslücke geschlossen und mir endlich erstmals Nybys bzw. Hawks' Das Ding aus einer anderen Welt angesehen. Anders als das bestens bekannte Remake von Carpenter ist mir das Original aus dem Jahr 1951 bisher immer irgendwie durch die Lappen gegangen. Das Ding aus einer anderen Welt dürfte damals die Welle der ganzen Science-Fiction-Horror-Paranoia-Filme aus den USA losgetreten haben. Eine Gruppe von Menschen muss sich mit einer ungreifbaren Bedrohung auseinandersetzen. Das Ding aus einer anderen Welt präsentiert einen absolut genretypischen Plot, der allerdings weit weniger trashig zubereitet wurde als in manch anderen Produktionen aus der damaligen Zeit. Nyby/Hawks erschaffen eine herrlich gruselige Grundstimmung, die aber auch durch entsprechende komische Momente immer wieder aufgelockert wird. Bedrohlich wirkt der Streifen dabei weniger wegen des außerirdischen Wesens, sondern viel mehr durch die Isolation der Menschen und deren Konflikten untereinander. Robert Cornthwaite in der Rolle des fanatischen Wissenschaftlers kommt einem dabei weitaus furchterregender vor als das Ding selbst. Ich persönlich war absolut angetan von dem Streifen, der verdammt viel Lust auf mehr Filme dieser Art macht. Da ich mich in den letzten Wochen ja sowieso fast ausschließlich dem Genre-/Kultfilm-/Drive-In-/Exploitation-Kino gewidmet habe und ich momentan auch gar keine große Lust auf aktuellere Hollywood-Ware verspüre, werden ähnliche Filme in nächster Zeit sicher auch ihren Weg in den heimischen Player finden. Und Carpenters Remake muss ich mir auch mal wieder ansehen.

TRAILER:


Christian Nyby Howard Hawks 1950er


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LA NUIT DES TRAQUÉES


LA NUIT DES TRAQUÉES LA NUIT DES TRAQUÉES (DVD: Encore, Niederlande)
(OT: La nuit des traquées | Frankreich 1980 | Regie: Jean Rollin)


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Mitten in der Nacht läuft die verwirrte Elisabeth (Brigitte Lahaie) Robert (Alain Duclois) vors Auto. Offensichtlich ist die junge Frau vor irgendjemandem auf der Flucht. Robert nimmt sie mit zu sich nach Hause und muss feststellen, dass Elisabeth keinerlei Erinnerungsvermögen mehr zu haben scheint. Als Robert am nächsten Morgen auf die Arbeit geht und Elisabeth alleine in seiner Wohnung zurücklässt, wird diese nach kurzer Zeit von einem mysteriösen Arzt (Bernard Papineau) abgeholt und zurück in die Einrichtung gebracht, aus der sie zuvor geflohen ist...

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber La nuit des traquées dürfte meine erste Begegnung mit dem Kino von Jean Rollin gewesen sein. Von der Stimmung und der Atmosphäre hat mich der Streifen ein bisschen an die besseren Filme des spanischen Vielfilmers Jess Franco erinnert. In minimalistisch ausgestatteten Sets gedreht, hat mich La nuit des traquées mit seiner ruhigen, fast poetischen Art sehr schnell in seinen Bann gezogen und auch bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Obwohl der Streifen wirklich sehr ruhig inszeniert ist und auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so viel passieren mag, bestand für mich aufgrund der wirklich extrem intensiven Atmosphäre und der ständig spürbaren Spannung zu keinem Zeitpunkt die Gefahr aufkommender Langeweile. Und darüber, wie eine leicht bekleidete Brigitte Lahaie beim männlichen Publikum ankommt, muss ich hier wohl nicht sonderlich viel schreiben. Die gute Frau war wohl wirklich eine der schönsten Darstellerinnen des europäischen Genrekinos der 70er und 80er Jahre und allein ihr Mitwirken macht La nuit des traquées unbedingt sehenswert.

TRAILER:


Jean Rollin Brigitte Lahaie 1980er female nudity


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SEX BY ADVERTISEMENT


SEX BY ADVERTISEMENT SEX BY ADVERTISEMENT (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Sex by Advertisement | USA 1968 | Regie: Joel M. Reed)


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Die Wissenschaftlerin Dr. Joanne Ridgefield (Georgina Spelvin) klärt über Abgründe auf, die sich hinter scheinbar harmlosen Sexanzeigen im Kleinanzeigenteil der Tageszeitungen verbergen...

Der Exploitation-Sumpf wird immer tiefer. Als Mitte der 60er Jahre schließlich der Hays Code abgeschafft wurde hatte dies nicht nur extreme Auswirkungen auf die Big Player in Hollywood, sondern insbesondere auch auf das Exploitation-Kino. Mit dem Hays Code verschwanden auch die "Nudie cuties" von der Bildfläche. Nackte Frauen durften auf der großen Leinwand nun auch angefasst und in sexuelle Handlungen verwickelt werden. Das Exploitation-Kino lief förmlich Amok, die "Roughies" wurden geboren und mit ihnen sexuelle Darstellungen der deftigeren Form. Themen mit S&M-Bezug, Prostitution, Vergewaltigung, usw.; langsam aber sicher befinde ich mich wohl schon in den tiefsten Tiefen des Sumpfes. Was man beispielsweise in Sex by Advertisement geboten bekommt, ist schier unglaublich. Aber ich hätte von Joel M. Reed - dem späteren Regisseur von Bloodsucking Freaks - wohl auch nichts anderes erwarten sollen. Sex by Advertisement ist eine Mischung aus Pseudo-Doku, Mondo- und Report-Film, bei dem eine angebliche Wissenschaftlerin sich über die Ausbeutung von Frauen durch Sexanzeigen in Zeitungen auslässt und dem Zuschauer entsprechende Beispiele serviert. Die Wissenschaftlerin wird dabei - ironischerweise - von Georgina Spelvin dargestellt, die schon ein paar Jahre später durch ihre Hauptrolle im HC-Klassiker The Devil in Miss Jones zu einer der ungekrönten Königinnen des Golden Age of Porn werden sollte. Gefilmt in s/w, teilweise unter vollkommenem Verzicht von Dialogen, Hintergrundgeräuschen und Filmmusik und nur mit einer Stimme aus dem Off ausgestattet, welche die Vorgänge auf der Leinwand erklärt bzw. kommentiert, konfrontiert Joel M. Reed den Zuschauer mit einer ganzen Reihe von Absurditäten, die in den ersten beiden Dritteln des Films - zumindest aus heutiger Sicht - noch ziemlich harmlos und schon fast charmant-naiv daherkommen. Im letzten Drittel geht's dann etwas heftiger zur Sache und was Joel M. Reed da dem Publikum präsentiert wirkt - vor allem wegen der Art der Inszenierung - auch heute noch ziemlich befremdlich und dürfte zum damaligen Zeitpunkt nicht wenige unbedarfte Zuschauer ganz schön verstört haben.

Joel M. Reed 1960er female nudity Mondo Roughie Sexploitation


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THE SHE-BEAST


THE SHE-BEAST THE SHE-BEAST (DVD: Dark Sky Films, USA)
(OT: La sorella di Satana | Großbritannien/Italien 1966 | Regie: Michael Reeves)


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Philip (Ian Ogilvy) und Veronica (Barbara Steele) befinden sich auf ihren Flitterwochen in Transsilvanien und machen Halt in einem kleinen Dorf, in dem vor 200 Jahren die bösartige Hexe Vardella in einem See ertränkt wurde. Als nach einem Autounfall der Wagen von Philip und Veronica genau in diesem See landet, ergreift der Geist der Hexe von Veronicas Körper Besitz...

Michael Reeves' The She-Beast unterhält dann doch eher mit seinen (wohl oft auch unfreiwilligen) Albernheiten als mit einer dem Genre entsprechenden Gruselatmosphäre. Man könnte fast meinen, die Hammer Studios hätten sich an einer Slapstick-Version eines ihrer Horrorklassiker versucht. Irgendwie hat dieser ganze Blödsinn aber auch verdammt viel Spaß gemacht und so bringe ich es auch gar nicht übers Herz mit The She-Beast zu hart ins Gericht zu gehen. Barbara Steele ist ja eh immer den einen oder anderen Blick wert, die Make-up Effekte des Biests fand ich - gemessen am wohl nicht gerade üppigen Budget - durchaus gelungen und bei der relativ kurzen Laufzeit von nicht mal 80 Minuten konnte ich mich auch über aufkommende Langeweile nicht wirklich beklagen. Hat schon gepasst.

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Michael Reeves Barbara Steele 1960er female nudity Rache


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HOLLYWOOD BOULEVARD


HOLLYWOOD BOULEVARD HOLLYWOOD BOULEVARD (DVD: Anolis, Deutschland)
(OT: Hollywood Boulevard | USA 1976 | Regie: Joe Dante/Allan Arkush)


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Mit dem Traum von einer großen Filmkarriere begibt sich die etwas naive Candy (Candice Rialson) nach Hollywood und wird vom schmierigen Agenten Walter Paisley (Dick Miller) schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Da Rollen in anspruchsvollen Filmen nicht zu kriegen sind, muss sich Candy mit Auftritten in Billigstreifen der Produktionsschmiede Miracle Pictures zufrieden geben und kann in dieser Nische tatsächlich auch relativ schnell erste Erfolge verzeichnen. Sehr zum Ärger von Mary McQueen (Mary Woronow), dem bisherigen Aushängeschild und Star des Studios...

Extrem spaßig. Ein Exploitation-Film, der auf einfach nur herrlich selbstironische Art und Weise das komplette Genre parodiert. Gremlins-Regisseur Joe Dante veralbert gemeinsam mit seinem Kollegen Allan Arkush im Auftrag von B-Film-König Roger Corman in seiner ersten Regie-Arbeit sämtliche B-Movie-Klischees, die man sich nur vorstellen kann und geizt dabei selbst nicht mit entsprechenden Reizen und Schauwerten. Viel Action, viel nackte Haut und jede Menge Gags - Hollywood Boulevard hat praktisch alles zu bieten, was man sich von einem 70er-Jahre-Exploiter erhoffen kann und begeistert so auf ganzer Linie. Candice Rialson und Mary Woronov sind einfach eine Augenweide und Dick Miller gibt eine mehr als gelungene Vorstellung in seiner Rolle als Agent ab. Hollywood Boulevard rockt und macht von der ersten bis zur letzten Minute einfach nur Spaß, ist dabei aber nicht ganz so abgedreht ausgefallen und viel eingängiger als der ebenfalls sehenswerte, 2 Jahre später entstandene Rock 'n' Roll High School, bei dem neben Arkush und Dante auch noch Jerry Zucker für die Regie verantwortlich zeigte.

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Mary Woronov Dick Miller Candice Rialson Allan Arkush Joe Dante Paul Bartel Lewis Teague Jonathan Kaplan Jonathan Demme 1970er female nudity car chase Los Angeles New World Pictures


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THE SEXPLORER


THE SEXPLORER THE SEXPLORER (DVD: Substance, USA)
(OT: The Sexplorer | Großbritannien 1975 | Regie: Derek Ford)


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Ein Außerirdischer vom Planeten Venus landet im Londoner Soho-Bezirk und nimmt die Form einer attraktiven jungen Frau (Monika Ringwald) an, um die Verhaltensweisen der Menschen zu erforschen...

Wie oft ich in diesem Tagebuch wohl schon das Wort "Exploitation" geschrieben habe? Egal, weiter geht's mit meinem Lieblingsgenre. Es gibt noch verdammt viel zu entdecken. Mit The Sexplorer begebe ich mich aus den USA nach Großbritannien, genauer gesagt in die schmierigsten Ecken des Londoner Soho-Bezirks. Dort landet ein Außerirdischer von der Venus, der die Form einer nackten und nicht gerade unattraktiven Frau annimmt, um die Menschheit zu erforschen. Klar, dass sich die Forschung fast ausschließlich auf die sexuellen Aspekte des menschlichen Lebens bezieht und der Streifen aus diesem Grund auch nicht gerade mit entsprechenden Schauwerten geizt. Hübsch in Szene gesetzt, einige wirklich gelungene Gags präsentierend und mit einem grandiosen Titellied ausgestattet, ist Derek Fords Science-Fiction-Sex-Komödie eine durchaus spaßige Angelegenheit geworden.
Wäre zu wünschen, dass dieser Film irgendwann mal eine "Special Edition"-Behandlung spendiert bekommt. Für die mir vorliegende Public-Domain-DVD musste wohl ein altes VHS-Band als Master herhalten und entsprechend durchwachsen - um es mal vorsichtig auszudrücken - ist die Qualität der Scheibe auch geraten. Die Hoffnung auf eine anständige Veröffentlichung habe ich allerdings noch nicht ganz aufgegeben. Immerhin zählt Quentin Tarantino diesen Film zu seiner persönlichen Top 20 des Grindhousekinos und lobende Worte Quentins haben sich ja schon häufiger positiv auf Veröffentlichungen entsprechender Genrefilme ausgewirkt.

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Derek Ford 1970er female nudity London Sexploitation Alien


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HOUSE ON BARE MOUNTAIN


HOUSE ON BARE MOUNTAIN HOUSE ON BARE MOUNTAIN (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: House on Bare Mountain | USA 1963 | Regie: Lee Frost/Wes Bishop)


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Während sich die Schülerinnen einer Mädchenschule auf die bevorstehende Halloween-Party freuen, muss sich die Schulleiterin Granny Good (Bob Cresse in Frauenkleidern (!!!)) mit Prudence (Laura Eden), einer als Schülerin getarnten Ermittlerin der zuständigen Behörden, auseinandersetzen und läuft dabei Gefahr, dass ihre illegale Schnapsbrennerei im Keller der Schule entdeckt wird...

Sex sells! Das dachten sich auch viele Filmemacher zu Zeiten des Hays Codes und wenn Sex schon nicht gezeigt werden durfte, dann doch wenigstens nackte Haut. Da die nackten Tatsachen aber keineswegs in Verbindung mit sexuellen Handlungen stehen durften, wurde so fast zwangsläufig das wohl absurdeste Subgenre des Exploitationfilms geboren. Die sogenannten "Nudie cuties" verwöhnten den männlichen Zuschauer mit nackten Frauenbrüsten und -hinterteilen und hatten sonst meist so gut wie gar nichts zu bieten (insbesondere keinen in irgendeiner Weise sinnigen Plot). House on Bare Mountain ist genau einer dieser Vertreter und konfrontiert den Zuschauer mit nackten Tatsachen am laufenden Band. Die praktisch nicht existente Handlung ist ausnahmsweise mal nicht in einem Nudistencamp (der liebste Spielplatz damaliger Filmemacher) angesiedelt, sondern - wie einfallsreich - in einem Mädcheninternat, in dem sich die ständig nackt durchs Bild hüpfenden Schülerinnen auf eine bald stattfindende Halloween-Party freuen. In irgendeiner Weise bewerten kann man diesen unglaublichen Humbug eigentlich gar nicht, Filme dieser Art ziehen heutzutage ihren Reiz ausschließlich aus dem Staunen, welches beim Zuschauer aufgrund der gezeigten Kuriositäten einsetzt und sind wohl wirklich nur noch als Mischung aus Zeitdokument und Guilty Pleasure goutierbar. Wer nicht wie ich auch die allertiefsten Sümpfe des Exploitationfilms durchwaten will und in dessen qualitative Niederungen eintauchen möchte, sollte tunlichst die Finger von Filmen wie diesem lassen.

Lee Frost Wes Bishop 1960er female nudity Nudie Cutie


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I EAT YOUR SKIN


I EAT YOUR SKIN I EAT YOUR SKIN (DVD: CMV Laservision, Deutschland)
(OT: Zombies | USA 1964 | Regie: Del Tenney)


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Eigentlich wollte der erfolgreiche Schriftsteller Tom Harris (William Joyce) eine geruhsame Zeit am Pool eines luxuriösen Hotels verbringen. Doch sein Agent Duncan Fairchild (Dan Stapleton) nötigt Tom regelrecht dazu mit ihm auf eine abgelegene, mysteriöse Insel zu reisen um sich vom dortigen Ambiente für einen neuen Roman inspirieren zu lassen...

Del Tenneys I Eat Your Skin ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie kleine No-Budget-Produktionen in der Zeit der Drive-In-Kinos und Double-Feature-Vorstellungen über Jahre hinweg wiederverwertet wurden. Auf der Suche nach einem geeigneten (!?!) Partner für Durstons I Drink Your Blood wurde der zuständige Verleih Anfang der 70er bei dem 1964 entstandenen Zombies fündig und brachte diesen Streifen unter dem neuen Titel I Eat Your Skin nochmals auf die Leinwände. Im Vergleich mit Durstons praktisch amoklaufendem Exploiter kommt Tenneys Zombie-Film natürlich eher harmlos daher, aber dafür klingt ein Double-Feature-Programm mit den beiden Titeln I Drink Your Blood und I Eat Your Skin umso reißerischer. Der damaligen Paarung ist es wahrscheinlich auch zu verdanken, dass Tenneys kleiner Horrorstreifen nicht vollends in Vergessenheit geraten ist. Im Bonusmaterial der CMV-DVD zu I Drink Your Blood zu finden (allerdings in wirklich lausiger Bild- und Tonqualität), kann sich der interessierte Genrefreund von Del Tenney auf eine kleine Insel entführen lassen, auf der ein Voodoo-Priester, ein Wissenschaftler und eine Horde Zombies (und zwar keine Untoten im Sinne von George A. Romero, sondern die "klassischen" Voodoo-Ritual-Zombies) ihr Unwesen treiben. Mit I Eat Your Skin kann man sich in meinen Augen ganz vorzüglich die Zeit vertreiben. Die Geschichte ist relativ kurzweilig, die Atmosphäre passt, die wohl gänzlich unbekannte Heather Hewitt in der Rolle der Tochter des Wissenschaftlers ist eine wahres Fest für die Augen und die Zombies sind - insbesondere wenn man Produktionsjahr und wohl auch das so gut wie nicht vorhandene Budget in Betracht zieht - sogar ziemlich creepy geraten. Schade nur, dass der Streifen nicht in besserer Qualität vorgelegen hat.

CLIP:


Del Tenney 1960er Zombie


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KITTEN IN A CAGE


KITTEN IN A CAGE KITTEN IN A CAGE (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Kitten in a Cage | USA 1968 | Regie: Richard MacLeod)


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Ein maskierter Unbekannter jagt Julie (Miriam Eliot) schon den ganzen Tag hinterher und versucht sie unter Drogen zu setzen. Offensichtlich scheint sie Informationen zu besitzen, die der Unbekannte gerne haben möchte. Nur knapp kann Julie immer wieder entkommen und als sie schließlich bei einer Stripperin (June Roberts) Unterschlupf findet, scheint sie vorerst in Sicherheit zu sein...

Man kann es drehen und wenden wie man will: Kitten in a Cage macht einfach überhaupt keinen Sinn und ist nur relativ schwer zu überstehen. Man muss schon ein sehr großes Faible für Kino dieser Art haben, um dem dargebotenen Blödsinn überhaupt noch etwas Positives abgewinnen zu können. Ich versuche es trotzdem: das Gezeigte war so extrem stümperhaft, dass es fast schon wieder charmant war und ein paar nette Schauwerte waren auch vorhanden. Ach ja, minimal unterhaltsamer als der zweite auf dieser DVD enthaltene und bereits vor längerer Zeit von mir angesehene The Girl from Pussycat war er auch. Was allerdings auch kein großes Kunststück darstellt. Mehr gibt's eigentlich gar nicht zu sagen bzw. zu schreiben.

Richard MacLeod 1960er female nudity Sexploitation Roughie


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DIE BESTEN JAHRE UNSERES LEBENS


DIE BESTEN JAHRE UNSERES LEBENS DIE BESTEN JAHRE UNSERES LEBENS (DVD: MGM/Sony, Deutschland)
(OT: The Best Years of Our Lives | USA 1946 | Regie: William Wyler)


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Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kehren die Soldaten Al Stephenson (Fredric March), Fred Derry (Dana Andrews) und Homer Parrish (Harold Russel) in ihre Heimatstadt zurück und müssen feststellen, dass sie - aus verschiedenen Gründen - ihren jeweiligen Platz im Leben erst wieder neu finden müssen…

Ein gutes Jahr nach Ende des Zweiten Weltkriegs in den US-Kinos gestartet, dürfte William Wylers Kriegsheimkehrer-Drama perfekt den Nerv der Zeit und des Publikums getroffen haben. Der mit insgesamt 7 Oscars - und wahrhaft nicht in irgendwelchen Mitläuferkategorien - ausgezeichnete Film ist wohl ein absolutes Paradebeispiel für fast schon übergroßes Schauspielkino. Mit Myrna Loy, Fredric March, Dana Andrews, Teresa Wright, Virginia Mayo und dem fast alle anderen überstrahlenden Harold Russell - der im Krieg beide Hände verlor - ganz hervorragend besetzt, gelingt es Wyler ohne große Probleme, den Zuschauer über die doch relativ lange Laufzeit von knapp 3 Stunden in seinen Bann zu ziehen. Die Geschichten der 3 Heimkehrer berühren und fesseln zugleich und da der Streifen auch größtenteils auf Kitsch und übermäßigen Pathos verzichtet und eher durch Glaubwürdigkeit und Realismus überzeugt, gibt's an Die besten Jahre unseres Lebens praktisch gar nichts auszusetzen.

TRAILER:


1940er Dana Andrews Fredric March Myrna Loy William Wyler Oscar Winner Oscar Nominee


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VERONICA MARS - STAFFEL 1


VERONICA MARS - STAFFEL 1 VERONICA MARS - STAFFEL 1 (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Veronica Mars: Season 1 | USA 2004/2005 | Idee: Rob Thomas)


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Nachdem ihre beste Freundin Lilly Kane (Amanda Seyfried) ermordet wurde und ihr Vater (Enrico Colantoni) im Wege der Ermittlungen dieses Mordfalls seinen Posten als Polizeichef verlor, ändert sich das zuvor so unkomplizierte Leben der Highschool-Schülerin Veronica Mars (Kristen Bell) drastisch. War sie vor den Ereignissen rund um den Mordfall Lilly Kane noch eines der populärsten und beliebtesten Mädchen an der Schule, wird sie nun von den meisten Mitschülern mit Misstrauen und Verachtung gestraft. Um den Ruf ihrer Familie wiederherzustellen und den wahren Mörder ihrer Freundin zu finden, hilft Veronica außerhalb der Schule ihrem Vater in dessen neu gegründeter Detektei und deckt bei ihren Nachforschungen einige delikate Geheimnisse ihrer Heimatstadt auf...

Neue Serie, neues Glück. Nachdem meine letzte Serienerfahrung mit Charmed ja eher etwas ernüchternd abgelaufen ist, scheine ich mit Veronica Mars wieder einen echten Treffer gelandet zu haben. Bereits nach wenigen Folgen hat man die schlagfertige Schulhof-Detektivin ins Herz geschlossen und das Suchtpotential der Serie ist bereits in der ersten Staffel relativ hoch. Veronica Mars ist spannend, witzig, mysteriös, dramatisch, begeistert mit überzeugenden Darstellern - allen voran natürlich Kristen Bell in der Rolle der Titel-Heldin und Enrico Colantoni als deren Vater - und einem Soundtrack, der es absolut in sich hat. So perfekt in die jeweilige Szene passende Songs hat es - zumindest was von mir bisher gesehene TV-Serien angeht - bisher nur bei The O.C. gegeben. Die 22 Folgen der ersten Staffel vergingen praktisch wie im Fluge und während ich mich bei Charmed noch durch jede einzelne Staffel kämpfen musste befürchte ich, dass ich zum Ansehen der insgesamt 3 Staffeln von Veronica Mars insgesamt weniger Zeit brauchen werde als ich für eine Staffel Charmed benötigt habe.

TRAILER:


Rob Thomas Kristen Bell Amanda Seyfried Paris Hilton Alyson Hannigan 2000er


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ABBITTE


ABBITTE ABBITTE (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Atonement | Frankreich/Großbritannien 2007 | Regie: Joe Wright)


Infos zum Film:
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England im Jahr 1935: Weil ihre Fantasie mit ihr durchgeht, beschuldigt die 13 Jahre alte Briony Tallis (Saoirse Ronan) Robbie Turner (James McAvoy), den Freund ihrer älteren Schwester Cecilia (Keira Knightley), ihre Cousine Lola (Juno Temple) vergewaltigt zu haben. Robbie wird unschuldig verurteilt, landet im Gefängnis und wird dadurch von Cecilia getrennt. Als ihm bei Ausbruch des 2. Weltkriegs ein Angebot auf Haftverschonung gemacht wird, wenn er dafür in den Militärdienst tritt, nimmt er dieses an...

Typisches Oscar-Material. Im Gegensatz zu dem vor kurzem gesehenen Million Dollar Baby ist die Aussage dieses Mal aber eher negativ zu verstehen. Abbitte bietet Kitsch in Hochglanzbildern und hat mit Keira Knightley und James McAvoy zwei Hauptdarsteller am Start, die mir in diesem Streifen viel zu gekünstelt und bemüht wirkten. Zudem nervte Saoirse Roman in der Rolle der jungen Briony Tallis maßlos - die Oscar-Nominierung für diese Darbietung halte ich für einen schlechten Witz. Einigermaßen gerettet hat den Streifen für mich der unerwartete Plottwist, der mich tatsächlich ziemlich kalt erwischt hat und die negativen Aspekte zuvor fast in Vergessenheit geraten ließ.

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Joe Wright Keira Knightley 2000er Oscar Winner Oscar Nominee 2. Weltkrieg 30er Jahre 40er Jahre


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SUMMER SCHOOL


SUMMER SCHOOL SUMMER SCHOOL (DVD: Paramount, USA)
(OT: Summer School | USA 1987 | Regie: Carl Reiner)


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Da der zuständige Englischlehrer seinen Job hingeschmissen hat und alle anderen Lehrer am letzten Schultag fluchtartig die Flucht ergriffen haben, wird der junge Sportlehrer Freddy Shoop (Mark Harmon) von seinem Vorgesetzten, dem Schulleiter Phil Gills (Robin Thomas), dazu verdonnert, eine Klasse während der Sommerferien zu unterrichten, die sich so auf die anstehende Wiederholungsprüfung vorbereiten muss. Seine Schüler (u.a. Patrick Labyorteaux, Courtney Thorne-Smith und Dean Cameron) sind vom Drücken der Schulbank in den Sommerferien allerdings genauso wenig begeistert wie der Nachhilfelehrer wider Willen und so wird von beiden Seiten schon bald nach Möglichkeiten gesucht um die zu verbringende Zeit so angenehm und kurzweilig wie möglich zu gestalten...

Nach den großen Erfolgen der Filme von John Hughes Mitte der 80er Jahre konnte man in den folgenden Jahren bemerken, dass sich das Genre der Teenie-Komödie etwas gewandelt hatte. Weg vom puren Klamauk, hin zu eher harmloseren und familientauglicheren Geschichten. Summer School von Regisseur Carl Reiner ist - auch wenn der Streifen im Finale mit einer Szene aufwartet, die heutzutage in dieser Form wohl nicht mehr gedreht werden könnte - einer dieser eher harmloseren Vertreter seiner Zunft. Der Film erinnert leicht an Hughes' 2 Jahre zuvor ins Kino gebrachten The Breakfast Club (allerdings ohne auch nur ansatzweise dessen Klasse zu erreichen), denn auch in Summer School geht es um eine Reihe gänzlich unterschiedlicher Schüler, die sich langsam aber sicher näher kommen und so fast zu einer verschworenen Einheit werden. Hier ist es allerdings kein Nachsitzen als Strafe, sondern das zwangsweise Drücken der Schulbank über die Sommerferien um zuvor versaute Abschlussprüfungen später erfolgreich nachholen zu können. Der ohne große Stars auskommende Film - in der Hauptrolle des Nachhilfelehrers wider Willen ist beispielsweise Mark Harmon zu bewundern, der sowohl zuvor als auch danach eher als TV- und weniger als Filmschauspieler in Erscheinung treten sollte, dessen Love Interest gibt Kirstie Alley, die zum damaligen Zeitpunkt aufgrund ihrer Rolle in Fackeln im Sturm vielleicht sogar der größte Star des Films gewesen sein dürfte - ist dabei ziemlich kurzweilig geraten, bietet einige gelungene Gags und macht insgesamt betrachtet genügend Spaß um bedenkenlos weiterempfohlen werden zu können. Und allein die weiter oben schon angedeutete Szene im Finale macht den Streifen schon sehenswert.

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Carl Reiner Kirstie Alley 1980er Teensploitation


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DAWN OF THE DEAD


DAWN OF THE DEAD :love: DAWN OF THE DEAD (European Version) :love: (DVD: Anchor Bay, USA)
(OT: Dawn of the Dead | Italien/USA 1978 | Regie: George A. Romero)


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Auf der Flucht vor lebenden Toten, die mittlerweile ganz Amerika zu bevölkern scheinen, verschanzen sich zwei Mitglieder eines Sondereinsatzkommandos (Ken Foree und Scott H. Reiniger) sowie ein TV-Reporter (David Emge) und dessen Freundin (Gaylen Ross) in einem riesigen Einkaufszentrum…

Was soll ich zu Dawn of the Dead eigentlich noch groß schreiben, was nicht praktisch überall anders eh schon zu lesen ist? Für mich stellte der Streifen damals Mitte der 80er Jahre gemeinsam mit Raimis The Evil Dead den Einstieg in das Horror-Genre dar. Erstmals gesehen auf einer x-ten VHS-Kopie, die in den Pausen auf dem Schulhof heimlich die Besitzer wechselte und bei der praktisch so gut wie keine Farben mehr vorhanden waren, zog mich Romeros Film schon damals absolut in seinen Bann. Ich war vom Gezeigten gleichermaßen schockiert wie fasziniert, die ganz große Klasse des Films erschloss sich mir aber erst einige Jahre später. Damals standen die Splatter- und Gore-Szenen im Mittelpunkt, die enthaltene Kritik an der Konsumgesellschaft konnte ich in jungen Jahren noch nicht wirklich ausmachen. Nach langer Zeit - ich dürfte den Streifen zum letzten Mal irgendwann Ende der 90er Jahre auf VHS gesehen habe - nun ein Wiedersehen mit der Mutter aller Zombie-Filme - dank Anchor Bay erstmals in bestechender Qualität und im O-Ton - und ich muss sagen, dass der Streifen im Laufe der Zeit wirklich rein gar nichts von seiner Faszination verloren hat. Meine Liebe zu diesem Film wird wohl nie vergehen. Großartig, einfach nur großartig!

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George A. Romero Ken Foree Tom Savini 1970er female nudity Sequel Dystopie Zombie


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RUN! BITCH RUN!


RUN! BITCH RUN! RUN! BITCH RUN! (DVD: Scanbox, Großbritannien)
(OT: Run! Bitch Run! | USA 2009 | Regie: Joseph Guzman)


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Die zwei katholischen Schulmädchen Rebecca (Christina DeRosa) und Catherine (Cheryl Lyone) ziehen von Tür zu Tür um religiöse Utensilien zu verkaufen und auf diese Weise ihr Taschengeld aufzubessern. Als die beiden Freundinnen jedoch an der falschen Tür klingeln, landen sie mitten in einem Albtraum…

Und noch eine aktuelle Hommage an das Exploitation-Kino der 70er. Run! Bitch Run! verneigt sich vor den "Rape & Revenge"-Streifen der damaligen Zeit im Allgemeinen und vor I Spit on Your Grave im Besonderen. Die Parallelen zu Zarchis verstörendem Meisterwerk sind überdeutlich. Anders als beispielsweise die Macher von Zombie Strippers oder Bitch Slap geht Regisseur Joseph Guzman seinen Ultra-Low-Budget-Film eher ernst an und versucht einen Streifen zu drehen, der tatsächlich aus der damaligen Zeit hätte stammen können. Der Look passt perfekt, die Stimmung ist auch einigermaßen gut gelungen, scheitern tut das Vorhaben leider an den größtenteils ziemlich miesen Darstellern. Der Cast von praktisch kompletten No Names stolpert sich eher schlecht als recht durch den Plot und so macht sich zeitweise eine etwas unfreiwillig erscheinende Komik breit, die nicht wirklich zum Thema des Films passen will. Von den Schauspielern dürfte einzig Daeg Faerch durch seine Rolle des jungen Michael Myers in Rob Zombies Halloween-Remake einem breiteren Genrepublikum bekannt sein und es spricht schon Bände, wenn ausgerechnet mit seinem Namen für diesen Film geworben wird; überschreitet sein Mitwirken doch kaum die 1-Minuten-Grenze. Aber ich will Run! Bitch Run! gar nicht allzu schlecht reden, denn das hätte der Streifen dann im Endeffekt auch nicht verdient. Hier handelt es sich um eine Amateurproduktion und vergleicht man die mal mit ähnlichen Streifen aus deutschen Landen, dann kann man locker einen Unterschied von mehreren Klassen gegenüber filmischen Sondermüll der Marke Bethmann und Konsorten ausmachen. Die Liebe zum zitierten Genre ist den Machern von Run! Bitch Run! praktisch in jeder Sequenz des Films anzumerken und einen gewissen naiven Charme kann man dem Streifen auch nicht absprechen. Man kann 90 Minuten seines Lebens definitiv auch weit sinnloser verbringen und Exploitation-Fans dürfen gerne mal einen Blick riskieren. Das nächste Projekt von Regisseur Joseph Guzman trägt übrigens den verführerischen Titel Nude Nuns with Big Guns. Man darf gespannt sein, was sich dahinter verbergen wird.

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Joseph Guzman 2000er female nudity Rache Shocksploitation


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DER PORNOGRAPH


DER PORNOGRAPH DER PORNOGRAPH (DVD: Alamode Film, Deutschland)
(OT: Le pornographe | Frankreich/Kanada 2001 | Regie: Bertrand Bonello)


Infos zum Film:
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In den 70er und frühen 80er Jahren war Jacques Laurent (Jean-Pierre Léaud) ein überaus erfolgreicher Pornoregisseur. Nun, gut 20 Jahre nach seinem letzten Dreh zu seinem letzten, nie fertig gestellten Film, plagen Laurent Geldsorgen und er nimmt erneut einen Regieauftrag an. Doch die Welt des modernen Pornofilms hat so gar nichts mehr mit der Welt von damals gemein…

Mal wieder ein Versuch mit dem Arthouse-Kino. Und dieses Mal hat es sogar recht gut geklappt. Obwohl meine Hoffnungen in den Streifen - sprich: eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema Pornographie oder vielleicht sogar ein melancholischer Abgesang auf den klassischen Hardcore-Film - definitiv nicht erfüllt worden sind. Der Pornograph ist viel mehr ein Film über einen Mann in der Midlife-Crises, der an einem Wendepunkt in seinem Leben angekommen ist. Zufällig ist er Porno-Regisseur, er könnte aber auch irgendeinen anderen Beruf ausüben. Da Jean-Pierre Léaud in der Hauptrolle absolut überzeugt, gelingt es dem sehr ruhig inszenierten Film relativ leicht, den geneigten Zuschauer für sich zu gewinnen. Man fühlt und leidet mit dem alternden Regisseur mit, kann sein Dilemma gut verstehen und freut sich darüber, dass er am Ende dann doch - auf gewisse Weise - sein Werk vollenden kann. Bonellos Film ist definitiv einen Blick wert, man sollte bloß keine Arthouse-Variante von Boogie Nights erwarten.

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Bertrand Bonello 2000er female nudity Paris


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42ND STREET FOREVER VOLUME 5: ALAMO DRAFTHOUSE CINEMA


42ND STREET FOREVER VOLUME 5: ALAMO DRAFTHOUSE CINEMA 42ND STREET FOREVER VOLUME 5: ALAMO DRAFTHOUSE CINEMA (DVD: Synapse Films, USA)
(OT: 42nd Street Forever Volume 5: Alamo Drafthouse Cinema | USA 2009)


Infos zur Compilation:
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Mal kein Eintrag zu einem Film, sondern zu einer Compilation. Ein Eintrag also, der ein bisschen aus der Reihe fällt. Was wäre der Exploitation-Film ohne seine reißerische Werbung, sprich seine Trailer? Viele dieser Kleinode sind fast sehenswerter als die durch sie beworbenen Filme und versprechen nicht selten Attraktionen, welche die Streifen im Endeffekt nur schwer einhalten können. Das US-Genrefilm-Label Synapse hat unter dem Titel 42nd Street Forever bereits vor längerer Zeit mit dem Start einer DVD-Reihe begonnen, in der Trailer dieser Art nun einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden. Mit Laufzeiten zwischen 90 und 120 Minuten enthält jede der bisher insgesamt sechs erschienenen Compilations (5 reguläre und eine XXX-Edition) eine wahre Unmenge entsprechender Trailer und kann wohl wirklich jeden halbwegs interessierten Zuschauer durch diese Aneinanderreihung von Kuriositäten und Unglaublichkeiten bestens unterhalten. Volume 5 ist die bisher jüngste Veröffentlichung dieser Reihe und stellt - evtl. sogar innerhalb der Reihe selbst - ein absolutes Highlight dar. Die Auswahl der Trailer erfolgte von den Betreibern des wohl kultigsten Kinos Amerikas (davon kann man sich durch die im Bonusmaterial der Scheibe enthaltene Doku eindrucksvoll überzeugen), dem Alamo Drafthouse in Austin, Texas. Neben dem regulären Programm gibt es hier immer und immer wieder Kultfilme aus den 60er, 70er und 80er Jahren zu sehen und das Zeigen entsprechender Trailer - auch vor aktuellen Hollywood-Produktionen - ist fester Bestandteil eines jeden Programms. In den gut 100 Minuten dieser von den Drafthouse-Jungs zusammengestellen Compilation bekommt man Filme zu Gesicht von denen man nie zuvor gehört hatte und die man - auch wenn klar ist, dass sie nur in den allerwenigsten Fällen das halten können, was die Trailer versprechen - am liebsten sofort in die Sammlung aufnehmen würde. Als Exploitation-Fan wird einem durch die Sichtung einer solchen Compilation erst richtig bewusst, welche unentdeckten Schätze und Gurken bis heute auf eine vernünftige Veröffentlichung warten und wahrscheinlich noch eine halbe Ewigkeit warten werden. In dieser Compilation haben es mir persönlich besonders die Trailer zu Stacey und Pretty Maids All in a Row angetan, ersterer ein weiblicher Bond-Ripp-Off, zweiterer ein Cheerleader-Streifen mit Rock Hudson, Angie Dickinson, Keenan Wynn, Roddy McDowall, Telly Savalas und James Doohan von Regisseur Roger Vadim, der - glaubt man den enthusiastischen Äußerungen der Drafthouse-Jungs im hoch interessanten Audiokommentar (in dem verdammt viel Hintergrundwissen zu den einzelnen Filmen vermittelt wird und außerdem recht spaßige Anekdoten aus dem Kinobetrieb - sprich: unbewusst ungünstige Trailerauswahl vor aktuellen Hollywood-Blockbustern - zu hören sind) - wohl pures "eye candy" sein muss und ein absolutes Genrehighlight darstellen soll. Verdammt noch mal, ich will diese - und noch viele weitere in der Compilation enthaltene - Filme sehen. Und besser heute als morgen!

2000er car chase female nudity


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THE FREAKMAKER


THE FREAKMAKER THE FREAKMAKER (DVD: Subversive Cinema, USA)
(OT: The Mutations | Großbritannien 1974 | Regie: Jack Cardiff)


Infos zum Film:
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Der verrückte Professor Nolter (Donald Pleasance) versucht durch die Kreuzung von Pflanzen und Menschen das perfekte Lebewesen zu erschaffen. Doch all seine Versuche schlagen auf verheerende Art und Weise fehl und um seine Opfer loszuwerden, entsorgt er diese in der örtlichen Freakshow des verunstalteten Lynch (Tom Baker). Der erhofft sich durch Nolters Forschung früher oder später von seinen körperlichen Handicaps befreit zu werden...

Jack Cardiffs The Freakmaker hat mich dann doch ein kleines bisschen an den erst vor einigen Wochen gesehenen und ein Jahr früher entstandenen Sssssss von Regisseur Bernard L. Kowalski erinnert. Auch hier geht es um einen Mad Scientist, der versucht das perfekte menschliche Wesen zu erschaffen und seine misslungenen Experimente in einer Freakshow entsorgen lässt. Da gibt es wirklich auffällig viele Parallelen zwischen beiden Filmen. Der Forscher in The Freakmaker versucht sich an einem Menschen-Pflanzen-Hybriden und die daraus resultierenden Ergebnisse sind schon ziemlich creepy geraten. In der Hauptrolle gibt sich Donald Pleasance die Ehre, die Parts der weiblichen Sidekicks bzw. Opfer sind u.a. mit den britischen Cult-Movie-Darstellerinnen Julie Ege (aus Die sieben goldenen Vampire) und Jill Haworth (aus Der Turm der lebenden Leichen) durchaus ansehnlich besetzt und für die Bevölkerung seiner Freakshow hat Jack Cardiff zum Teil echte "Freaks" engagiert, wobei ihm allerdings - auch wenn The Freakmaker augenscheinlich dem Exploitationfilm zuzuordnen ist - der Balanceakt gelingt, deren Deformitäten nicht auf billige Art und Weise auszubeuten.
Im direkten Vergleich mit dem zuvor schon genannten Sssssss gibt sich The Freakmaker nicht viel. Beide Filme sind ähnlich unterhaltsam - auch in Cardiffs Streifen plätschert die Handlung über weiten Strecken so vor sich hin - und konnten mich einigermaßen gut unterhalten. Wo The Freakmaker dann letztendlich die Nase vorn hat ist bei den Effekten, die im Vergleich deutlich besser und gruseliger ausgefallen sind.

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Jack Cardiff Donald Pleasance 1970er female nudity


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SCHULMÄDCHEN-REPORT 11 - PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN


SCHULMÄDCHEN-REPORT 11 - PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN SCHULMÄDCHEN-REPORT 11 - PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Schulmädchen-Report, 11. Teil - Probieren geht über Studieren | Deutschland 1977 | Regie: Ernst Hofbauer)


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Während einer Talk-Runde zum Thema Jugendschutz in einer Radiosendung werden verschiedene Beispiele zur sexuellen Reife junger Menschen gegeben…

Nach ziemlich langer Abstinenz soll es nun auch mit der Schulmädchen-Report-Reihe mal weiter gehen. Sind ja nicht mehr allzu viele Filme übrig. Hinsichtlich "Qualität" und "Niveau" unterscheiden sich die einzelnen Filme ja schon seit bestimmt 4 oder 5 Streifen nicht mehr großartig voneinander. Auch der mittlerweile 11. Teil hat wieder die typischen Schocker-Episoden - sprich: Vergewaltigung, Prostitution, usw. - sowie eine Klamauk-Episode am Start und unterhält genauso gut bzw. genauso schlecht - alles eine Frage der Perspektive - wie die 10 Filme zuvor. Mit reichlich Abstand zwischen den einzelnen Filmen kann der Reihe einen immensen Unterhaltungswert definitiv nicht absprechen. Müsste ich mir alle 13 Teile kurz hintereinander ansehen, würde ich wohl spätestens nach der Hälfte der Filme verzweifelt aufgeben.

Jane Iwanoff Ernst Hofbauer 1970er female nudity Sequel Sexploitation Teensploitation


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THE SWINGING CHEERLEADERS


THE SWINGING CHEERLEADERS THE SWINGING CHEERLEADERS (DVD: Anchor Bay, USA)
(OT: The Swinging Cheerleaders | USA 1974 | Regie: Jack Hill)


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Kate (Jo Johnston), Reporterin einer College-Zeitung, plant einen nicht gerade schmeichelhaften Artikel über die Welt der Cheerleader zu schreiben. Dazu bewirbt sie sich "undercover" für einen frei gewordenen Platz im Cheerleader-Team und wird tatsächlich per Mehrheitsentscheid aufgenommen…

Der Name Jack Hill ist Musik in den Ohren eines jeden Exploitation-Fans. Mit Filmen wie Spider Baby, Coffy, Foxy Brown oder The Jezebels hat er absolute Genre-Highlights gedreht und dürfte allein mit diesen Streifen einen Platz in der persönlichen Hall of Fame eines jeden Fans entsprechender Genrefilme sicher haben. Und The Swinging Cheerleaders aus dem Jahr 1974 - die direkte Fortsetzung des ein Jahr zuvor entstandenen The Cheerleaders von Regisseur Paul Glickler - untermauert diesen Platz eindrucksvoll. Anders als Glickler erzählt Hill in seiner Fortsetzung tatsächlich eine echte Story und verlässt sich nicht nur auf die körperlichen Vorzüge seiner Darstellerinnen. Auf entsprechende Schauwerte muss der geneigte Genrefreund natürlich trotzdem nicht verzichten und die sind dank der Mitwirkung von Jo Johnston, Kultfilm-Göttin Cheryl Smith und Colleen Camp auch ausgesprochen attraktiv ausgefallen. Da auch die relativ simple Story zu gefallen weiß und der Streifen zudem äußerst rasant und somit ziemlich kurzweilig inszeniert ist, möchte ich The Swinging Cheerleaders gerne als kleines Genrehighlight in den Weiten des Teensploitation-Films bezeichnen. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger geht dennoch Glicklers Film knapp als Sieger hervor. Das "What the Fuck !?!"-Potential von The Cheerleaders war dann doch noch ein gutes Stück höher als in Hills Film.

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Jack Hill Cheryl Smith 1970er Sequel female nudity Teensploitation Sexploitation


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FREEWAY


FREEWAY FREEWAY (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Freeway | USA 1996 | Regie: Matthew Bright)


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Um der Unterkunft in einer Pflegefamilie zu entgehen, klaut die 16-jährige Vanessa (Reese Witherspoon) ein Auto und macht sich auf den Weg zu ihrer Großmutter. Wegen einer Panne landet sie letztendlich im Wagen von Bob Wolverton (Kiefer Sutherland), der ihr zunächst vertrauensvoll seine Hilfe anbietet, sich aber nach kurzer Zeit als gefährlicher Psychopath entpuppt…

Freeway ist auch einer der vielen Tarantino-Klone aus den 90er Jahren und dabei einer der wenigen Streifen, die tatsächlich überzeugen können. Regisseur Matthew Bright hat da eine ziemlich abgedrehte Mischung aus Thriller, Komödie und Road Movie gedreht, die mir bereits damals auf VHS viel Spaß gemacht hat und die mich nun beim Wiedersehen auf DVD erneut ganz vorzüglich unterhalten konnte. Reese Witherspoon in der Rolle der ebenso hassens- wie liebenswerten Göre ist dabei ebenso ein Glücksfall wie Kiefer Sutherland in der Rolle des Psychopathen. Wenn man die beiden hier spielen sieht, kann man es sich nur schwer vorstellen, dass Freeway auch mit anderen Hauptdarstellern funktioniert hätte. Insbesondere Reese Witherspoon hat da - noch relativ am Anfang ihrer Karriere stehend - eine absolut denk- und erinnerungswürdige Leistung abgerufen.
Weniger denk- und erinnerungswürdig ist leider die deutsche DVD von Kinowelt. Hatte mich damals gefreut wie Sau als endlich eine Scheibe im anamorphen Bildformat und incl. O-Ton in Deutschland auf den Markt gekommen ist und musste nun, etwas über einem Jahr nach Veröffentlichung, leider feststellen, dass die Kinowelt-Scheibe - zumindest für O-Ton-Freunde - nicht zu gebrauchen ist. Es ist schon verwunderlich, dass es dieses Label im Jahr 2009 (!!!) immer noch schafft, DVDs mit deutschen Zwangsuntertiteln beim O-Ton zu veröffentlichen. Ich dachte eigentlich, dass dies lediglich eine Unart aus längst vergangenen Anfangstagen der DVD gewesen ist. Dummerweise werden diese Zwangs-UT auch nicht auf dem Cover erwähnt. Hätte ich es gewusst, hätte ich mir die Scheibe nie bewusst zugelegt.
Was am Ende des Tages übrig bleibt ist ein ziemlich geiler Film, dessen Genuss durch die nervenden deutschen Untertitel doch ziemlich eingeschränkt wurde und die Erkenntnis, dass mir keine Kinowelt-DVD mehr ins Haus kommt, ohne dass ich mich vorher eingehend über die Scheibe informiert habe.

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Matthew Bright Reese Witherspoon Kiefer Sutherland Brooke Shields Brittany Murphy 1990er Rache


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MILLION DOLLAR BABY


MILLION DOLLAR BABY MILLION DOLLAR BABY (DVD: Kinowelt/Arthaus, Deutschland)
(OT: Million Dollar Baby | USA 2004 | Regie: Clint Eastwood)


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"Ich trainiere keine Frauen!" - mit diesem Satz weist der alternde Boxtrainer Frankie Dunn (Clint Eastwood) die Bitte der ehrgeizigen Bedienung Maggie Fitzgerald (Hilary Swank) zurück, die von einer Karriere als Boxerin träumt und sich Dunn als Coach wünscht. Doch Maggie kommt immer wieder, übt in Dunns Boxstudio und schafft es letztendlich mit ihrer Hartnäckigkeit den alten Haudegen als Trainer zu gewinnen…

Ich bin mal wieder ein paar Jahre zu spät dran und habe mir Eastwoods Oscar-Gewinner des Jahres 2005 erst jetzt angesehen. Und was ich da zu Gesicht bekommen habe ist tatsächlich typisches Oscar-Material. Dieses Urteil soll aber keinesfalls irgendeinen negativen Unterton beinhalten. Clint Eastwood hat mit Million Dollar Baby ein absolut bewegendes Sportdrama abgeliefert und ich bin froh, dass ich mich vorher überhaupt nicht über den Film informiert hatte. So konnte ich mich von dem für einen Sportfilm relativ untypischen Storyverlauf wenigstens überraschen lassen. Eastwood, Swank und Freeman spielen ganz großartig - wobei Clint eigentlich mal wieder genau die Rolle spielt, in der er schon seit Jahrzehnten seine Fans begeistert - und mit seiner berührenden Geschichte hat mich Eastwoods Film relativ schnell fesseln und in seinen Bann ziehen können. Toller Film von einem meiner größten Hollywood-Helden. Beim Blick auf Eastwoods Geburtsjahr bleibt nur zu hoffen, dass er sich auch weiterhin bester Gesundheit erfreuen wird und noch viele Jahre unter uns weilt. Hollywood ohne Clint Eastwood ist für mich praktisch nicht vorstellbar.

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Clint Eastwood Hilary Swank Morgan Freeman Jay Baruchel 2000er Oscar Winner Oscar Nominee Los Angeles Las Vegas


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STEP UP


STEP UP STEP UP (DVD: Constantin/Highlight, Deutschland)
(OT: Step Up | USA 2006 | Regie: Anne Fletcher)


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Der junge Tunichtgut Tyler (Channing Tatum) wird von einem Gericht zu 200 Stunden sozialer Arbeit verurteilt, welche er in einer renommierten Ballett-Schule verrichten muss, die er zuvor mit ein paar Kumpels demoliert hatte. Doch die Strafe wird für Tyler zu einer Chance als er in der Schule die junge Tänzerin Nora (Jenna Dewan) kennenlernt. Die benötigt dringend einen Trainingspartner und Tyler scheint wie geschaffen dafür zu sein…

Vom einen Tanzfilm zum nächsten. Wobei der Unterschied zum zuvor gesehenen Hairspray nicht größer sein könnte. Step Up hab ich mir mit exakt gar keinen Erwartungen und auch nur meiner Frau zuliebe (mit-)angesehen und wie das dann bei Filmen ohne Erwartungshaltung hin und wieder passiert: ich fand den Streifen gar nicht mal so schlecht. Step Up erzählt die altbekannte Geschichte von dem aus schlechten Verhältnissen stammenden Verlierer, der sich mit einer ihm fremden Welt konfrontiert sieht, welche ihm allerdings plötzlich eine echte Chance im Leben zu eröffnen scheint. Der Film ist dabei genauso klischeebeladen und vorhersehbar wie er kurzweilig und unterhaltsam geraten ist. Viel Drama, viele Gefühle, nett anzusehende Tanzchoreographien und ein ins Ohr gehender Soundtrack. War insgesamt betrachtet schon in Ordnung.

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Anne Fletcher 2000er Adam Shankman


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HAIRSPRAY


HAIRSPRAY HAIRSPRAY (DVD: Warner/New Line, Deutschland)
(OT: Hairspray | USA 1988 | Regie: John Waters)


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Amerika in den frühen 60er Jahren. Der größte Traum der etwas molligen Tracy Turnblad (Ricki Lake) ist es, einmal am Tanzwettbewerb ihrer Lieblingsshow im Fernsehen, der Corny Collins Dance Show, teilzunehmen. Und tatsächlich scheint sich dieser Traum bewahrheiten zu sollen…

Nach dem vor einigen Jahren gesehenen und für ausgesprochen gut befundenen Cry-Baby war Hairspray nun meine zweite Begegnung mit dem Kino von Regisseur John Waters und auch dieser Streifen machte richtig viel Spaß. Wahrlich ungewöhnliche Charaktere, ein eingängiger Rockabilly-Soundtrack, viel schwarzer Humor und eine bestens aufgelegte Besetzung lassen Hairspray praktisch wie im Flug vergehen. Und dann ist der Streifen auch noch das wohl sympathischste - weil einfach urkomische - Plädoyer für Gleichberechtigung und Integration, welches es je auf irgendeine große Leindwand geschafft haben dürfte. Bin mal gespannt, wie das gleichnamige Remake aus dem Jahr 2007 im direkten Vergleich abschneiden wird.

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John Waters 1980er 60er Jahre


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FORBIDDEN ZONE


FORBIDDEN ZONE :love: FORBIDDEN ZONE :love: (DVD: Legend Films, USA)
(OT: Forbidden Zone | USA 1982 | Regie: Richard Elfman)


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Als Frenchy (Marie-Pascale Elfman) durch eine geheimnisvolle Tür im Keller ihres Elternhauses fällt, findet sie sich kurz darauf in der sechsten Dimension wieder, dem Reich des zwergenwüchsigen Königs Fausto (Hervé Villechaize). Der verliebt sich in die Besucherin, was schließlich dazu führt, dass Königin Doris (Susan Tyrrell) Frenchy in den königlichen Kerker werfen lässt…

Holy Shit! Ich lege mich jetzt einfach mal ganz weit aus dem Fenster und wage zu behaupten: ohne Forbidden Zone wäre die Filmwelt ein gutes Stück ärmer. Ich hab ja nun schon wirklich extrem viel durchgeknallte Sachen in meinem Leben gesehen, aber Forbidden Zone toppt so ziemlich alles. Ein wirklicher Plot ist nicht vorhanden, Forbidden Zone reiht vielmehr eine Absurdität an die nächste. Komplett abgedrehte Charaktere, verrückte Musical-Nummern, ein kleinwüchsiger Prinz, eine Prinzessin, die über den kompletten (!) Film hinweg oben ohne durchs Bild stolpert, ein riesiger Frosch als Butler, ein menschlicher Kronleuchter und vieles mehr, alles präsentiert in billigsten, teilweise aufgemalten (Theater-)Kulissen. Verfilmte Anarchie, unbedarfte Zuschauer dürften bereits nach wenigen Minuten das Weite suchen. Ich für meinen Teil bin absolut hin und weg von dem Film und spreche hier eine ganz dicke Empfehlung für den Streifen aus.
Die US-DVD von Legend Films präsentiert den ursprünglich - wegen fehlender finanzieller Mittel - in schwarz/weiß gedrehten Film in einer nach-colorierten Version, deren Erstellung von Regisseur Richard Elfman persönlich überwacht und abgesegnet wurde. Nach eigener Aussage im Vorwort zum Film ist der Streifen nun erstmals so zu sehen, wie er es sich selbst immer gewünscht hatte.

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Richard Elfman Joe Spinell 1980er female nudity Sexploitation


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FRANKENSTEINS RACHE


FRANKENSTEINS RACHE FRANKENSTEINS RACHE (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: The Revenge of Frankenstein | Großbritannien 1958 | Regie: Terence Fisher)


Infos zum Film:
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Der Guillotine knapp entkommen, ist Baron Frankenstein (Peter Cushing) unter falschem Namen in einer kleinen Ortschaft untergetaucht und praktiziert dort als Arzt. Doch seine Arbeit dient nur als Vorwand für die Fortführung seiner Forschungen. Noch immer ist Frankenstein von der Idee besessen, aus Leichenteilen ein menschliches Wesen zu erschaffen...

Nur ein Jahr nach Frankensteins Fluch legte Hammer mit Frankensteins Rache die Fortsetzung nach. Regie führte abermals Terence Fisher, die Hauptrolle übernahm wieder Peter Cushing. Der Film knüpft seine Handlung nahtlos an den Vorgänger an und steht diesem auch qualitativ praktisch in nichts nach. Settings, Stimmung, Atmosphäre, Gruselfaktor - alles auf gewohnt grund-solidem Hammer-Niveau. Auch die Effekte konnten wieder durchaus überzeugen und der Film überrascht zudem mit einem gewissen Maß an Kompromisslosigkeit und Härte. Hat Spaß gemacht, Frankensteins Ungeheuer sehe ich schon mit Freude entgegen.

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Terence Fisher Peter Cushing 1950er Sequel Hammer Film





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