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One Night Stands und wahre Liebe


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DAS RÄTSEL DER ROTEN ORCHIDEE


DAS RÄTSEL DER ROTEN ORCHIDEE DAS RÄTSEL DER ROTEN ORCHIDEE (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Das Rätsel der roten Orchidee | Deutschland 1962 | Regie: Helmut Ashley)


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In London treibt eine Bande ihr Unwesen die reiche Bürger mit Schutzgeldzahlungen zu erpressen versucht. Wer sich weigert zu zahlen wird kaltblütig ermordet. Inspektor Weston (Adrian Hoven) bittet den sich zufällig in London aufhaltenden Captain Allerman (Christopher Lee) vom FBI bei der Bearbeitung des Falls um Hilfe. Der erkennt in der Vorgehensweise der Gangster dann auch sehr schnell alte Bekannte aus den USA wieder...

Nach einer doch etwas längeren Pause stand mal wieder ein Wallace-Film auf dem Spielplan. Das Rätsel der roten Orchidee von Helmut Ashley ist der mittlerweile neunte Film der Reihe und einer der Streifen ohne den von mir so gern gesehenen Joachim Fuchsberger in der Hauptrolle. Solchen Beiträgen stehe ich von vornherein etwas skeptisch gegenüber, ich muss allerdings gestehen, dass das Fehlen Fuchsbergers durch das Mitwirken von Christopher Lee (dessen zweiter Auftritt in einem Wallace-Film) und auch von Klaus Kinski kompensiert wurde.
Für die Reihe selbst ist der ganze Film allerdings doch etwas ungewöhnlich und ich bin gespannt, ob die nachfolgenden Filme den eingeschlagenen Weg weitergehen werden. Das Rätsel der roten Orchidee ist fast mehr Komödie als Krimi, von der typischen Wallace-Atmosphäre ist nicht viel vorhanden und auch sonderlich spannend ist der Film nicht ausgefallen. Wer bisher mit dem fast immer vorhandenen Klamaukfaktor nichts anfangen konnte, wird sich wahrscheinlich mit Grauen von diesem Streifen abwenden. Denn der Klamaukanteil und die mit diesem verbundene Screentime von Eddi Arent - bereits im Vorspann bezeichnenderweise als "Todesbutler" aufgeführt - ist im vorliegenden Fall schon erstaunlich hoch. Ich war von mir selbst überrascht, wie gut ich mich trotzdem von dem Film unterhalten fühlte. Zwar haben mir die komischen Elemente in den bisherigen Filmen auch schon immer ganz gut gefallen, aber die hier fehlende Atmosphäre machte für mich bisher immer den größten Anteil am Unterhaltungsfaktor der Wallace-Filme aus. Vielleicht lag meine eher positive Wahrnehmung des Films aber auch am weiblichen Sidekick. In dieser Rolle gab es nämlich die einfach nur wunderschöne Marisa Mell zu bewundern. Die hat mir vor einigen Monaten schon in ihrer Rolle als Eva Kant in dem kunterbunten Danger: Diabolik gehörig den Kopf verdreht und konnte mit ihren körperlichen Reizen auch in diesem Film und in s/w voll und ganz überzeugen. :love:

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Pinkas Braun Helmut Ashley Christopher Lee Eddi Arent Klaus Kinski Marisa Mell 1960er Euro Crime London


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THE BIG LEBOWSKI


THE BIG LEBOWSKI :love: THE BIG LEBOWSKI :love: (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: The Big Lebowski | Großbritannien/USA 1998 | Regie: Joel Coen/Ethan Coen)


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Als eine Truppe Schläger dem Dude (Jeff Bridges), der in seinem Leben eigentlich nur seine Ruhe haben und/oder zum Bowling spielen gehen will, auf den Teppich pinkelt, entschließt sich dieser gegen diesen unglaublichen Eingriff in seine Privatsphäre etwas zu unternehmen. Er sucht den Millionär Jeffrey Lebowski (David Huddleston) auf, seinen Namensvetter mit dem ihn die Teppichpisser verwechselt hatten, und fordert Schadenersatz. Dadurch setzt der Dude allerdings eine Kette von Ereignissen in Gang, die sein sonst so beschauliches Leben gehörig auf den kopf stellen...

The Big Lebowski ist einer dieser Filme, die ich mir wirklich immer und immer wieder ansehen kann. Ich liebe diese ganzen durchgeknallten Charaktere, die unglaublichen Situationen, in welche diese manövriert werden, die Unmenge zitierwürdiger Dialoge und die Tatsache, dass sich in diesem Film eine grandiose Szene an die nächste reiht. Ob nun die Bekanntschaft mit der eigenen Toilette gleich zu Beginn des Films, die erste Begegnung des Dudes mit seinem Namensvetter und die anschließende mit dessen Ehefrau, das Ausrasten Walters auf der Bowlingbahn mit gezogener Waffe, die misslungene Geldübergabe, der klägliche Versuch, die Wohnungstür von innen mit einem Stuhl zu verbarrikadieren, usw. Das alles sind Szenen für die Ewigkeit im - ich lege mich einfach mal fest - definitiv besten Film der Coens. Der vielerorts fast schon inflationär verwendete Begriff "genial" trifft es im Falle dieses Films wahrscheinlich tatsächlich am besten. Ich freue mich schon jetzt wieder auf die nächste Begegnung mit dem Dude!

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Tara Reid Steve Buscemi Julianne Moore John Goodman Jeff Bridges 1990er Ethan Coen Joel Coen female nudity Sam Elliott John Turturro Philip Seymour Hoffman


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THE X FILES: I WANT TO BELIEVE (Director's Cut)


THE X FILES: I WANT TO BELIEVE (Director's Cut) THE X FILES: I WANT TO BELIEVE (Director's Cut) (Blu-ray: 20th Century Fox, Großbritannien)
(OT: The X Files: I Want to Believe | Kanada/USA 2008 | Regie: Chris Carter)


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Das Verschwinden einer Agentin führt dazu, dass sich das FBI wieder mit Scully (Gillian Anderson), die mittlerweile wieder in ihrem Beruf als Ärztin an einem Krankenhaus tätig ist, in Verbindung setzt. Scully wird gebeten, Mulder (David Duchovny) zu kontaktieren und zu überreden, im Fall der verschwunden Agentin zu helfen...

Für das zweite Kinoabenteuer von Mulder und Scully haben sich die Macher eine relativ gewöhnliche Thrillerhandlung ausgedacht. Wenig Mystery, keine Monster und schon gar keine Aliens. Solche Folgen gab es zwar auch in der Serie zuhauf, für einen Kinofilm wünscht man sich aber dann doch etwas Spektakuläreres. Schön war auf jeden Fall die Tatsache, dass auf die Ausarbeitung der Beziehung zwischen Mulder und Scully sehr viel Wert gelegt wurde. Das entschädigte mich dann doch sehr für die unspektakuläre Rahmenhandlung. Alles in allem also ein durchaus erfreuliches Wiedersehen mit den beiden - mittlerweile ehemaligen - FBI-Agenten.

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David Duchovny Gillian Anderson Chris Carter 2000er Sequel


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DER BAADER MEINHOF KOMPLEX


DER BAADER MEINHOF KOMPLEX DER BAADER MEINHOF KOMPLEX (Blu-ray: Constantin Film, Deutschland)
(OT: Der Baader Meinhof Komplex | Deutschland/Frankreich/Tschechien 2008 | Regie: Uli Edel)


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Ein Blick auf die ersten 10 Jahre der RAF, die mit ihren Köpfen und Gründern Andreas Baader (Moritz Bleibtreu), Ulrike Meinhof (Martina Gedeck) und Gudrun Ensslin (Johanna Wokalek) ab Ende der 60er Jahre mit ihren terroristischen Aktivitäten das Land in Angst und Schrecken versetzte...

Es dürfte schon gut 20 Jahre her sein, dass ich Austs Buch über die RAF gelesen habe. Die Erinnerungen daran sind mittlerweile doch sehr verwischt. Nun also die Verfilmung von Regisseur Uli Edel und Produzent Bernd Eichinger. Was ich von dem Streifen halten soll weiß ich - obwohl nun schon gut drei paar Wochen seit der Sichtung vergangen sind (ich hänge mit dem FTB-Schreiben mal wieder gnadenlos hinterher) - noch nicht so genau. Auf der einen Seite hat er mir vom reinen Unterhaltungsaspekt ganz gut gefallen. Der Zeitgeist wurde meines Erachtens gut eingefangen und auch die Inszenierung ist ziemlich flott - vielleicht sogar etwas zu flott (manchmal wirkt der Film regelrecht gehetzt und es fällt gerade bei den Terroristen der späteren Generation teilweise schwer, den Überblick zu erhalten) - geraten. Auf der anderen Seite hat der Film aber auch durchaus dokumentarischen Charakter und geht damit für meine Begriffe etwas zu unbedarft mit seinem Thema um. Da werden mir die RAF und ihre Taten doch ein bisschen zu undifferenziert und verharmlost dargestellt. Insgesamt betrachtet ist Der Baader Meinhof Komplex also ein etwas zweischneidiges Schwert.

TRAILER:


Oscar Nominee female nudity Uli Edel 2000er Moritz Bleibtreu Martina Gedeck Alexandra Maria Lara 70er Jahre 60er Jahre


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SAVAGE STREETS


SAVAGE STREETS SAVAGE STREETS (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: Savage Streets | USA 1984 | Regie: Danny Steinmann)


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Brenda (Linda Blair) ist Wortführerin einer Mädchen-Gang, die sich immer wieder relativ harmlose Auseinandersetzungen mit anderen Gangs liefert. Aus diesen Reibereien wird jedoch blutiger Ernst als Brendas taubstumme Schwester Heather (Linnea Quigley) von Mitgliedern der "Scars" auf brutalste Art vergewaltigt wird und Brenda Rache schwört...

Ich kann mir gut vorstellen, dass Savage Streets bei vielen Zuschauern heute nur noch ein müdes Gähnen hervorruft. Bis der Film so richtig in Fahrt kommt, ist schon einige Zeit verstrichen und sonderlich spannend oder gar brutal ist der Rachefeldzug auch nicht ausgefallen. Und dennoch will ich für Savage Streets - stellvertretend für viele weitere Filme dieser Art aus den 70er und 80er Jahren - mal (wieder) eine Lanze brechen. Solche Streifen konnten wohl tatsächlich nur in dieser Zeit gedreht werden und sind in meinen Augen heutzutage schlichtweg undenkbar. Nicht wegen des auch heute immer noch gerne verwendeten Rachemotivs und des Selbstjustizthemas, sondern vielmehr wegen der Art der Inszenierung. Die ist nämlich im vorliegenden Fall mal wieder so unglaublich dreckig und schmierig ausgefallen - allein die Schlüsselszene des Films, die Vergewaltigung von Brendas Schwester, ist hierfür ein hervorragendes Beispiel -, dass man sich nach Betrachtung des Streifens am liebsten die Hände waschen möchte. Von mir gibt es für Savage Streets aus diesem Grund eine klare Empfehlung für alle Exploitation-Liebhaber. Viel Spaß mit diesem dreckigen kleinen Bastard von einem Film, der zeitweise geradewegs aus irgendeiner Gosse zu kommen scheint.

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Linnea Quigley Linda Blair Danny Steinmann 1980er female nudity Rache Sexploitation Teensploitation


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THE GIRL WHO KNEW TOO MUCH


THE GIRL WHO KNEW TOO MUCH THE GIRL WHO KNEW TOO MUCH (DVD: Anchor Bay, USA)
(OT: La ragazza che sapeva troppo | Italien 1963 | Regie: Mario Bava)


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Schlechter könnte der Aufenthalt in Rom für die junge Amerikanerin Nora Davis (Letícia Román) nicht beginnen. Erst verstirbt ihre Gastgeberin, danach wird sie überfallen und ausgeraubt und wird zusätzlich noch Zeugin eines schrecklichen Mordes. Doch am nächsten Morgen fehlt von Täter und Mordopfer jede Spur und niemand will Nora glauben, was sie gesehen hat...

Gemeinhin gilt ja Bavas Blutige Seide von 1964 als Ur-Giallo. Doch bereits ein Jahr zuvor hat Bava mit The Girl Who Knew Too Much einen Film gedreht, der sicher als einer der Vorreiter der ein Jahr später einsetzenden Giallo-Welle bezeichnet werden kann. Da es sich bei The Girl Who Knew Too Much um einen Schwarz/Weiß-Film handelt fehlt lediglich die für Gialli so typische Farbgebung. Alle anderen Zutaten sind aber vorhanden und auch die Geschichte selbst könnte nicht typischer für einen Giallo sein. Eine junge Frau in einem fremden Land beobachtet einen Mord und niemand will ihr glauben, da von dem Opfer jegliche Spur fehlt. Auf eigene Faust werden Ermittlungen angestellt und mit fortschreitender Laufzeit begibt sich die Protagonistin in immer größere Gefahr. In den 85 Minuten, die der Film dauert, legt Bava einige falsche Fährten und geizt wahrlich nicht mit Spannung und entsprechender Atmosphäre. Guter Film mit einer äußerst ansehnlichen Hauptdarstellerin.

TRAILER:


Giallo 1960er John Saxon Mario Bava Rom


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DIE UNBESTECHLICHEN


DIE UNBESTECHLICHEN :love: DIE UNBESTECHLICHEN :love: (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: All the President's Men | USA 1976 | Regie: Alan J. Pakula)


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Der Einbruch in das Hauptquartier der demokratischen Partei im Jahr 1972 ruft die beiden Reporter Carl Bernstein (Dustin Hoffman) und Bob Woodward (Robert Redford) auf den Plan. Sie entdecken Ungereimtheiten in der Abwicklung des Falles und decken durch penible Nachforschungen die Watergate-Affäre auf...

Genau so sollte ein Polit-Thriller aussehen. Pakulas Film über die beiden Reporter Carl Bernstein und Bob Woodward - einfach nur phantastisch gespielt von Dustin Hoffman und Robert Redford -, die seinerzeit durch nimmermüde Recherche und alles andere als ungefährliche Kleinstarbeit den Watergate-Skandal aufdeckten und so Präsident Nixon zum Rücktritt zwangen, fesselt mich immer und immer wieder. Der Streifen ist einfach nur packend von der ersten bis zur letzten Minute und wenn nach gut 130 Minuten die Schreibmaschinen ein letztes Mal rattern und die letzten Fakten präsentiert werden, kann man - so geht es zumindest mir bei wirklich jeder Sichtung - irgendwie gar nicht so richtig glauben, dass der Film tatsächlich schon vorbei sein soll. Den Nachforschungen von Bernstein und Woodward könnte ich wohl locker und leicht noch die eine oder andere Stunde länger zusehen und es würde mir mit Sicherheit zu keiner Sekunde langweilig dabei werden. Die Unbestechlichen ist definitiv einer der Filme, die man guten Gewissens als ganz großes Kino bezeichnen kann. Neben Oliver Stones JFK vielleicht sogar einer der besten Filme seiner Art.

TRAILER:


Alan J. Pakula Dustin Hoffman Robert Redford Martin Balsam 1970er Oscar Winner Oscar Nominee New Hollywood


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ZÄHL BIS DREI UND BETE


ZÄHL BIS DREI UND BETE ZÄHL BIS DREI UND BETE (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: 3:10 to Yuma | USA 1957 | Regie: Delmer Daves)


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Aus Geldsorgen erklärt sich Farmer Dan Evans (Van Heflin) dazu bereit, den gefährlichen Gangster Ben Wade (Glenn Ford) in die nächstgelegene Stadt mit Eisenbahnanbindung zu bringen und ihn dort in den Zug nach Yuma zu setzen, wo dem Gangster der Prozess gemacht werden soll. Ein äußerst gefährliches Unterfangen, denn Wades Männer warten nur auf eine passende Gelegenheit um ihren Anführer zu befreien...

Eigentlich wollte ich mir ja Todeszug nach Yuma ansehen, hab mich aber im letzten Moment daran erinnert, dass das 50 Jahre früher entstandene Original auch noch ungesehen im Regal steht. Stattdessen ist also Zähl bis drei und bete im Player gelandet und die Messlatte, die Regisseur Delmer Daves mit diesem kleinen, aber feinen Western für das von James Mangold inszenierte Remake gelegt hat, ist verdammt hoch geraten. Insbesondere die bereits ab den ersten Minuten spürbare, wunderbar melancholische Grundstimmung des Films hat mich sofort begeistert. Und diese Begeisterung ist dann auch bis zum Finale bestehen geblieben. Der Streifen ist in all seiner Ruhe und Melancholie unglaublich spannend geraten, insbesondere durch das ständige Psychoduell zwischen dem von Glenn Ford verkörperten charismatischen Gangster Ben Wade und dem von Van Heflin gespielten Farmer Dan Evans. Ein klasse Film, den ich mit gutem Gewissen uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

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Delmer Daves Glenn Ford 1950er


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MYSTIC RIVER


MYSTIC RIVER MYSTIC RIVER (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Mystic River | USA 2003 | Regie: Clint Eastwood)


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Einst trennte die Jugendfreunde Jimmy (Sean Penn), Dave (Tim Robbins) und Sean (Kevin Bacon) ein furchtbares Ereignis, nun führt sie ein nicht weniger schreckliches Ereignis wieder zusammen. Als Jimmys Tochter ermordet aufgefunden wird, übernimmt Sean - mittlerweile Polizist - die Ermittlungen. Diese führen ihn ausgerechnet zu Dave als Tatverdächtigen...

Bei aktuelleren Kino-Produktionen der letzten Jahre hänge ich immer einige Zeit hinterher - es landet wirklich jeder Film, den ich seit Beginn meines Filmtagebuches vor knapp 3 Jahren gesehen habe im Tagebuch und ein kurzer Blick ins Register zeigt beispielsweise auf, dass ich gerade mal 11 Filme gesehen habe, die im Jahr 2008 veröffentlicht wurden - und so kam ich auch erst vor relativ kurzer Zeit dazu, mir endlich mal Eastwoods Mystic River zu Gemüte zu führen. Gesehen habe ich dann auch das zu erwartende große Drama über Schuld und Sühne, verpackt in eine Thriller-Handlung, durchaus beeindruckend gespielt aber auch mit zwei ganz eklatanten Schwachstellen ausgestattet. Zum einen war der Thriller-Plot in meinen Augen viel zu vorhersehbar, zum anderen ist die Entwicklung des von Sean Penn verkörperten Charakters zum Schluss hin meines Erachtens dann doch etwas arg unglaubwürdig geraten. Am Ende des Tages bleibt also kein sehr guter, aber immer noch ein durchaus sehenswerter Film übrig.

TRAILER:


Laurence Fishburne Kevin Bacon Tim Robbins Sean Penn Clint Eastwood 2000er Oscar Winner Oscar Nominee Rache Boston


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DAS DÜSTERE HAUS


DAS DÜSTERE HAUS DAS DÜSTERE HAUS (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: Fanatic | Großbritannien 1965 | Regie: Silvio Narizzano)


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Pat Carroll (Stefanie Powers) will einen Aufenthalt in London dazu nutzen, einen Anstandsbesuch bei Mrs. Trefoile (Tallulah Bankhead), der Mutter ihres vor einigen Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommenen Verlobten Stephen, zu machen, die in der Nähe von London auf dem Land lebt. Ein schwerer Fehler wie sich bald herausstellen wird. Denn Mrs. Trefoile entpuppt sich als religiöse Fanatikerin, die Pat für den Tod ihres Sohnes verantwortlich macht und ihren Besuch nicht mehr gehen lassen will...

Silvio Narizzanos Fanatic ist ein ausgesprochen sehenswerter Psychothriller aus der englischen Hammer-Schmiede. Die Handlung des Streifens ist aus anderen Filmen zwar wohlbekannt, der 25 Jahre spätere entstandene Misery von Rob Reiner kam mir beispielsweise sofort in den Sinn, der Spannung war das aber in keinster Weise abträglich. Die Zutaten haben absolut gepasst und insbesondere die beiden Hauptdarstellerinnen überzeugten auf ganzer Linie. Mit Stefanie Powers in der Rolle des Opfers konnte man hervorragend mitfiebern und Tallulah Bankhead spielte die Rolle der religiösen Fanatikern so intensiv und teilweise auch so herrlich überdreht, dass ich gar nicht anders konnte, als sie abgrundtief zu hassen. Beste Voraussetzungen also für einen kurzweiligen, spannenden und auch atmosphärisch dichten Streifen, für den ich einfach mal eine klare Empfehlung aussprechen möchte.

CLIP:


Donald Sutherland Silvio Narizzano 1960er Hammer Film Rache


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DER PATE - TEIL III


DER PATE - TEIL III DER PATE - TEIL III (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: The Godfather: Part III | USA 1990 | Regie: Francis Ford Coppola)


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New York, Ende der 70er Jahre: Nachdem sich Gangsterboss Michael Corleone (Al Pacino) von seinen Casinos getrennt hat, versucht er seine Macht weiter zu vergrößern und gleichzeitig sein illegal erwirtschaftetes Vermögen für legale Zwecke einzusetzen. Er versucht die Anteilsmehrheit an einer weltweit tätigen Immobiliengesellschaft des Vatikans zu erwerben, stößt bei den anderen Anteilseignern allerdings nicht auf allzu viel Gegenliebe. Gleichzeitig muss sich Michael auch mit privaten Problemen herumschlagen. Er leidet unter starker Diabetes, sein Sohn Anthony (Fran D'Ambrosio) widmet sich lieber einer Gesangskarriere als den Familiengeschäften und sein impulsiver und draufgängerischer Neffe Vincenzo (Andy Garcia) liebäugelt sowohl mit seiner Nachfolge als auch mit seiner hübschen Tochter Mary (Sofia Coppola)...

16 Jahre nach dem zweiten Teil wurde die Geschichte der Corleone-Familie im Jahr 1990 zu Ende erzählt. Keine Ahnung, weshalb der Film oft so schlecht bewertet wird. In meinen Augen bringt er die Geschichte zu einem mehr als zufriedenstellenden Abschluss. Aus Michael Corleone, wieder einfach nur großartig gespielt von Al Pacino, ist mittlerweile ein gebrochener und kranker Mann geworden, der nach all den illegalen Machenschaften einen Ausweg in die Legalität sucht, am Ende seinem eigenen Wesen und seinem Schicksal aber doch nicht entkommen kann und für seine Verbrechen dann doch einen hohen Preis zu zahlen hat. Sicher erreicht der dritte Film nicht mehr ganz die Qualität der beiden Vorgänger. Aber das ist in meinen Augen schon fast Jammern auf hohem Niveau. Denn Francis Ford Coppola hat auch mit Der Pate - Teil III ein fesselndes und - trotz der wiederum langen Laufzeit von knapp 3 Stunden - nie langweilig werdendes Stück Film gedreht, welches ohne größere Schwächen daherkommt. Einzig der Handlungsstrang um die von Bridget Fonda verkörperte Journalistin - so wichtig dieser für die Charakterisierung der Figur des Vincenzo auch sein mag - wirkt wie ein Fremdkörper und ist nicht wirklich gelungen. Das ist aber auch die einzige Schwäche in einer ansonsten großartigen Geschichte.

TRAILER:


Bridget Fonda Sofia Coppola Eli Wallach Andy Garcia Diane Keaton Al Pacino Francis Ford Coppola 1990er Oscar Nominee Sequel 70er Jahre New York


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THE STEPMOTHER


THE STEPMOTHER THE STEPMOTHER (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: The Stepmother | USA 1972 | Regie: Howard Avedis)


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Als Architekt Frank Delgado (Alejandro Rey) mitten in der Nacht von einer Geschäftsreise nach Hause kommt wird er Zeuge, wie seine Frau Margo (Katherine Justice) gerade ihren Liebhaber verabschiedet. Der wütende Ehemann tötet den Nebenbuhler kurzerhand und unbemerkt, vergräbt die Leiche und tut, als ob nichts passiert wäre. Doch es dauert nicht lange, bis der Tote von der Polizei gefunden wird und Frank ins Visier der Ermittler gerät...

Das war wohl bisher die größte Gurke, die ich von Crown International Pictures zu Gesicht bekommen habe. Zur Verteidigung dieser feinen Produktionsfirma muss ich allerdings anführen, dass sie den Streifen hier nur vertrieben und nicht produziert hat. Die Ereignisse, die im Endeffekt den Titel des Films erklären und rechtfertigen und die dem Streifen dann doch noch ein kleines Exploitation-Gütesiegel aufdrücken, finden dummerweise erst in den letzten 10 Minuten statt. Zuvor muss man sich durch eine krude und uninspirierte Kriminalgeschichte mit miesen Darstellern, keinerlei Spannung und noch weniger Schauwerten quälen. Mit Ausnahme des Finales wirklich ganz biederer Durchschnittskram ohne irgendeinen Mehrwert, jedoch immerhin mit einer Oscar-Nominierung im Jahr 1973 bedacht. Allerdings "nur" für den wirklich sehr guten Filmsong "Strange Are The Ways Of Love".

CLIP:


Howard Avedis Claudia Jennings 1970er Oscar Nominee female nudity Sexploitation Crown International Pictures


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DER PATE - TEIL II


DER PATE - TEIL II :love: DER PATE - TEIL II :love: (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: The Godfather: Part II | USA 1974 | Regie: Francis Ford Coppola)


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New York, Anfang des 20. Jahrhunderts: Aus einem armen sizilianischen Einwandererjungen wird im Lauf der Jahre der gefürchtete und mächtige Gangsterboss Don Vito Corleone (Robert De Niro).
Einige Jahrzehnte später: Nach dem Tod von Don Vito Corleone führt dessen Sohn Michael (Al Pacino) die Geschäfte der Familie fort und muss sich nach einem Anschlag auf sein Leben mit Verrätern auseinandersetzen, die aus den eigenen Reihen zu kommen scheinen...

Nahezu perfekte Weiterführung der Geschichte des ersten Teils. Im Mittelpunkt steht der von Al Pacino wieder grandios verkörperte Michael Corleone, der mittlerweile die alleinige Führung der Familie übernommen hat, in seiner ganzen Macht aber immer mehr vereinsamt und sogar - teilweise zurecht - seinen eigenen Geschwistern und engsten Vertrauten mit Misstrauen gegenübersteht. Die Geschichte ist etwas trockener und auch zäher ausgefallen als im Vorgänger und der zweite, in Rückblenden erzählte Handlungsstrang über den Aufstieg des jungen Vito Corleone (gespielt von Robert De Niro) zum mächtigsten Verbrecherboss in New York, tut dem Streifen außerordentlich gut. So werden gewisse Längen die ab und an drohen vermieden und die Laufzeit von über 3 Stunden geht doch überraschend schnell vorüber. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger schneidet die Fortsetzung bei mir nur minimal schlechter ab und belegt in meiner persönlichen Gangsterfilm-Rangliste den dritten Platz.

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Robert De Niro Diane Keaton Robert Duvall Al Pacino Francis Ford Coppola James Caan Joe Spinell Roger Corman 1970er Oscar Winner Oscar Nominee Sequel New York female nudity Las Vegas


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DER PATE


DER PATE :love: DER PATE :love: (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: The Godfather | USA 1972 | Regie: Francis Ford Coppola)


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Vito Corleone (Marlon Brando) ist der mächtigste Gangsterboss in New York und wird von allen nur ehrfürchtig "Der Pate" genannt. Sein jüngster Sohn Michael (Al Pacino) versucht sich nach Möglichkeit aus den kriminellen Machenschaften seiner Familie herauszuhalten, doch als auf seinen Vater eines Tages ein Attentat verübt wird, schwört Michael Rache...

Es gibt Szenen in Filmen, die brennen sich für alle Ewigkeiten ins Gehirn. Der Pate hat beispielsweise einen dieser großartigen Momente zu bieten. Seit ich den Film irgendwann Ende der 80er Jahre zum ersten Mal gesehen habe, ist mir die Sequenz zum Ende hin, in der Al Pacino als Michael Corleone in der Kirche dem Teufel entsagt und gleichzeitig von seinen Scharfrichtern alle seine Feinde auf brutalste Art und Weise auslöschen lässt, im Gedächtnis geblieben. Beim jetzigen Wiedersehen mit Der Pate nach vielen Jahren hab ich mich auch vor allem wieder auf diese eine Szene gefreut. Für mich ein Höhepunkt in einem wirklich in jeder Hinsicht perfekten Film. Selten vergehen knapp 3 Stunden so rasant schnell wie bei der Sichtung dieses absoluten Gangsterfilmklassikers. Ganz ganz großes Kino, das in meiner persönlichen und rein subjektiven Rangliste der besten Gangsterfilme aller Zeiten aber auch nach dieser Sichtung weiterhin "nur" den zweiten Platz belegt. Irgendwie hat mir Scarface von Brian De Palma schon immer einen kleinen Tick besser gefallen und daran wird sich wohl auch nie etwas ändern.

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Diane Keaton Robert Duvall James Caan Al Pacino Marlon Brando Francis Ford Coppola Alex Rocco 1970er Oscar Winner Oscar Nominee Rache female nudity Las Vegas New York


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DER MIETER


DER MIETER DER MIETER (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Le locataire | Frankreich 1976 | Regie: Roman Polanski)


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Der stille Trelkovsky (Roman Polanski) bezieht seine neue Wohnung in einem Pariser Mehrfamilienhaus. Die Vormieterin hatte sich aus dem Fenster gestürzt und war kurze Zeit später ihren Verletzungen erlegen. Doch bereits nach kurzer Zeit beschleicht Trelkovsky der Verdacht, dass sich die ganze Hausgemeinschaft gegen ihn verschworen zu haben scheint. Ein Verdacht, der sich nach und nach zu einer regelrechten Psychose entwickelt...

Das war ein Film, der mich - trotz anfänglicher Begeisterung - dann doch eher enttäuscht zurückgelassen hat. Die erste Hälfte hat mir mit dem langsamen Aufbau der Spannung und der bedrohlichen Atmosphäre außerordentlich gut gefallen, danach ging es in meinen Augen aber ziemlich rapide bergab. Spannung und Atmosphäre waren in der zweiten Hälfte so gut wie nicht mehr vorhanden und es machte sich doch sehr schnell Langeweile breit. Es gibt ja immer wieder einmal Filme, zu denen man nur sehr schwer Zugang findet und Der Mieter war für mich - zumindest in der zweiten Hälfte - genau einer dieser Streifen. Vielleicht hab ich bei einer Zweitsichtung irgendwann in der Zukunft ja etwas mehr Glück mit dem Film. Die vielen positiven Stimmen zu Polanskis Werk können ja nicht nur von ungefähr kommen.

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Isabelle Adjani Roman Polanski 1970er Paris


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AND SOON THE DARKNESS


AND SOON THE DARKNESS AND SOON THE DARKNESS (DVD: Anchor Bay, USA)
(OT: And Soon the Darkness | Großbritannien 1970 | Regie: Robert Fuest)


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Die beiden Freundinnen Jane (Pamela Franklin) und Cathy (Michele Dotrice) aus England machen in ihrem Urlaub eine Radtour durch das ländliche Frankreich. Als die beiden sich nach einem kleinen Streit vorübergehend trennen, verschwindet Cathy spurlos. Jane versucht verzweifelt ihre Freundin wiederzufinden, doch die Sprachbarriere und nicht gerade hilfsbereite Dorfbewohner erschweren die Suche ungemein...

Ein kleiner Thriller ganz nach meinem Geschmack. Regisseur Fuest kreiert da vom Start weg eine ziemlich unheimliche und immer bedrohlicher werdende Atmosphäre, die mich sehr schnell in ihren Bann gezogen hat. Das waren 90 überaus spannende Minuten, in denen für mich zu keiner Zeit die Gefahr bestand das Interesse an der Auflösung des Streifens verlieren zu können. Manchmal braucht es wirklich nur eine einfach gestrickte Geschichte und eine überschaubare Anzahl an Darstellern und Locations um einen verdammt unterhaltsamen Film zu drehen.

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Robert Fuest 1970er


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THE GOOD SHEPHERD


THE GOOD SHEPHERD THE GOOD SHEPHERD (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: The Good Shepherd | USA 2006 | Regie: Robert De Niro)


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Nach Abschluss seines Studiums wird Edward Wilson (Matt Damon) für die OSS rekrutiert, einer Behörde aus der nach dem 2. Weltkrieg die CIA werden soll. Edward Wilson gehört zu deren Gründervätern, zerbricht im Laufe der Jahre jedoch fast an seiner ungebrochenen Loyalität gegenüber seinem Land...

Der Film hat mich vollkommen auf dem falschen Fuß erwischt und entsprechend schlecht kann ich The Good Shepherd im Nachhinein einschätzen. Eine Zweitsichtung ist früher oder später unumgänglich. Erwartet hatte ich einen fesselnden Politthriller, gesehen habe ich ein ziemlich ruhig und eindringlich gespieltes Drama über einen Mann, der durch seine bedingungslose Loyalität zu seinem Land im Lauf der Jahre sein Privatleben und seine Familie aufs Spiel setzt. So gut gespielt der Streifen auch war, ich musste mich doch ziemlich durch Robert De Niros zweite Regiearbeit kämpfen und konnte mich einfach nicht damit anfreunden, dass ich hier ein Drama und keinen Thriller zu sehen bekam. Dafür kann der Film natürlich nichts und ich kann mir gut vorstellen, dass mir der Streifen bei einer zweiten Sichtung - die allein schon wegen dem Mitwirken von Angelina Jolie ( :love: ) so sicher kommen wird wie das Amen in der Kirche - weitaus besser gefallen wird als beim ersten Mal. Denn dann weiß ich ja, was ich zu erwarten habe.

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Martina Gedeck Alec Baldwin Angelina Jolie Matt Damon Robert De Niro Joe Pesci John Turturro 2000er Oscar Nominee female nudity 40er Jahre 50er Jahre 60er Jahre


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DER EXORZISMUS VON EMILY ROSE


DER EXORZISMUS VON EMILY ROSE DER EXORZISMUS VON EMILY ROSE (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: The Exorcism of Emily Rose | USA 2005 | Regie: Scott Derrickson)


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Nachdem Vater Moore (Tom Wilkinson) an der mutmaßlich besessenen Emily Rose (Jennifer Carpenter) einen Exorzismus durchführte und diese kurz darauf verstarb, muss sich der Priester nun vor dem Gesetz dafür verantworten. Verteidigerin Erin Brunner (Laura Linney) soll einen Vergleich aushandeln, denn die katholische Kirche will eine Gerichtsverhandlung und großes Aufsehen nach Möglichkeit vermeiden. Doch Vater Moore besteht darauf, die Geschichte der Emily Rose im Zeugenstand zu erzählen und so landet der Fall doch vor einem Gericht...

Ebenso wie der ein Jahr später entstandene Requiem von Hans-Christian Schmid basiert auch Der Exorzismus von Emily Rose auf dem Fall der Anneliese Michel. Doch während sich Schmid in Requiem ernsthaft und vor allem auch kirchen-kritisch mit dem tragischen Schicksal der angeblich Besessenen auseinandersetzte, erzählt Regisseur Scott Derrickson den Fall in Rückblenden und nutzt diese wahre Begebenheit als Aufhänger für eine Mischung aus Thriller, Gerichtsfilm und Psychodrama, in dem er dann auch noch ziemlich eindeutig Stellung für die Position der Kirche bezieht. Ein etwas fader Beigeschmack ist also durchaus vorhanden.
Wer jedoch die Hintergründe der Geschichte und insbesondere Schmids Film nicht kennt, dürfte von Der Exorzismus von Emily Rose dennoch ganz gut unterhalten werden. Denn vor allem Atmosphäre und Spannung passen und zur kurzweiligen Unterhaltung eignet sich der Film auf jeden Fall. Auch mir persönlich hat der Film im Endeffekt - trotz des vorgenannten faden Beigeschmacks - ganz gut gefallen. Ich habe nämlich seit jeher ein gewisses Faible für Filme, die in Gerichtssälen spielen und auch für Streifen mit religiösem/okkultem Hintergrund. Und in dieser Hinsicht hat Derricksons Film als "Guilty Pleasure" dann doch ziemlich gut funktioniert.

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Scott Derrickson 2000er


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PSYCHO IV: THE BEGINNING


PSYCHO IV: THE BEGINNING PSYCHO IV: THE BEGINNING (DVD: Universal, Großbritannien)
(OT: Psycho IV: The Beginning | USA 1990 | Regie: Mick Garris)


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Bei einer Radio-Show in der es um das Thema Muttermord geht, meldet sich plötzlich kein Geringerer als Norman Bates (Anthony Perkins) per Telefon und erzählt über sein Leben...

Wer mal seine eigenen Toleranzgrenzen testen will, sollte sich ein Double Feature mit wohl zwei der schlechtesten Horrorfilm-Sequels der Filmgeschichte zusammenstellen. Nach Halloween: Resurrection sollte Psycho IV: The Beginning im Player landen. Ich habe es getan und glaubt mir, es war kein Spaß. Waren die ersten beiden Fortsetzungen von Hitchcocks Klassiker vielleicht auch schon unnötig aber zumindest noch einigermaßen unterhaltsam, ist die Existenz dieser TV-Produktion nur noch schwer zu rechtfertigen. Keine Ahnung, welche Probleme und Sorgen Anthony Perkins hatte, um bei dieser Gurke mitzuwirken. Keine Spannung, keine Atmosphäre, Psycho IV: The Beginning hat bei näherer Betrachtung eigentlich gar nichts zu bieten. Ich bin mir sicher, Hitchcock würde sich im Grab umdrehen, wüsste er von der Existenz dieses Films. Ein Film, über den man am besten den Deckmantel des Schweigens legen sollte. Und das tu ich hiermit auch.

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Olivia Hussey female nudity Sequel Anthony Perkins Mick Garris John Landis 1990er Slasher


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HALLOWEEN: RESURRECTION


HALLOWEEN: RESURRECTION HALLOWEEN: RESURRECTION (DVD: Highlight, Deutschland)
(OT: Halloween: Resurrection | USA 2002 | Regie: Rick Rosenthal)


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Michael Myers (Brad Loree) weilt noch immer unter den Lebenden und nachdem er es endlich geschafft hat, seine Schwester Laurie (Jamie Lee Curtis) unter die Erde zu bringen, muss er sich mit unerwünschten Eindringlingen in seinem Elternhaus auseinandersetzen...

Halloween: Resurrection hat nun mittlerweile auch schon wieder sieben Jahre auf dem Buckel und da vom Produzentenkreis um den im Jahr 2005 verstorbenen Moustapha Akkad mit Ausnahme der Remakes von Rob Zombie kein weiterer Teil der Reihe gedreht oder angekündigt wurde, keimt in mir langsam die Hoffnung, dass es das mit der Reihe endgültig gewesen sein könnte. Die Reihe hätte jedoch bereits spätestens nach dem gar nicht mal so schlechten siebten Teil endgültig eingestellt werden müssen. Denn mit Halloween: Resurrection hat die Serie ihren absoluten Tiefpunkt erreicht und so einen unsäglichen Abschluss hätte man der Reihe doch ersparen sollen. Nach einer wieder mal absolut hanebüchenen Erklärung für das weitere Überleben des Michael Myers und einer nichtsdestotrotz gerade noch sehenswerten Anfangssequenz und dem Ableben von Laurie Strode, kommt es wirklich knüppeldick. Michael Myers als heimlicher Star einer live im Internet übertragenen Reality-Show. Das ist nicht spannend, das ist nicht mal mehr unfreiwillig komisch, da gibt es keinerlei Schauwerte, das ist einfach nur noch peinlich. Hoffentlich war Teil 8 jetzt wirklich der letzte Teil der alten Reihe. Nicht das Akkads Sohn Malek, mitverantwortlich für die Produktion des Remakes von Rob Zombie und dessen Fortsetzung, noch auf dumme Gedanken kommt.

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female nudity Slasher Sequel 2000er Rick Rosenthal Jamie Lee Curtis


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THE DARK KNIGHT


THE DARK KNIGHT THE DARK KNIGHT (Blu-ray: Warner, Deutschland)
(OT: The Dark Knight | USA 2008 | Regie: Christopher Nolan)


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Die Straßen von Gotham City werden von einem neuen Supergangster unsicher gemacht. Der Joker (Heath Ledger) fordert Batman (Christian Bale) offen dazu auf, seine wahre Identität preiszugeben. Ansonsten müssen die Bürger von Gotham City um ihre Sicherheit und vor allem um ihr Leben bangen...

Ob Heath Ledger wohl auch den Oscar als Bester Nebendarsteller bekommen hätte, wenn er noch unter den Lebenden weilen würde? Ich habe keine Ahnung, verdient hätte er ihn sich in meinen Augen auch dann auf jeden Fall. Denn Ledgers Darstellung des Jokers hat mich tatsächlich genau so begeistert wie fast überall zu lesen war. Ich habe selten einen so grandios gespielten Bösewicht in einer Blockbuster-Produktion zu Gesicht bekommen. Der von Christian Bale verkörperte Batman, eigentlicher Hauptcharakter des Films, verkommt neben dem Joker schon fast zum Statisten. Aber auch ansonsten hat mir die vieler-, ja fast schon allerorts hochgelobte Fortsetzung von Batman Begins außerordentlich gut gefallen. Das war wirklich nahezu perfekte Mainstream-Unterhaltung, die nicht nur mit Bombast und Schauwerten, sondern auch mit einer intelligenten Story aufwarten konnte. Einziger und echter Schwachpunkt des Gezeigten war vielleicht das Finale mit den Überwachungsbildschirmen. Das war mir persönlich dann doch etwas zu viel der Gimmicks und zu viel Zirkus. Sonst hab ich an dem Streifen aber wirklich rein gar nichts auszusetzen.

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Michael Caine Morgan Freeman Heath Ledger Gary Oldman Maggie Gyllenhaal Christopher Nolan Aaron Eckhart Oscar Winner Christian Bale 2000er Oscar Nominee Sequel car chase Rache


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WEST SIDE STORY


WEST SIDE STORY WEST SIDE STORY (DVD: MGM/Sony, Deutschland)
(OT: West Side Story | USA 1961 | Regie: Jerome Robbins/Robert Wise)


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In New York liefern sich schon seit geraumer Zeit zwei verfeindete Straßengangs, die Jets und die Sharks, immer wieder Revierkämpfe. Schlechte Voraussetzungen für die Liebe von Tony (Richard Beymer) und Maria (Natalie Wood), denn Maria ist die Schwester von Bernardo (George Chakiris), dem Anführer der Sharks, und Tony ist ausgerechnet der beste Freund von Riff (Russ Tamblyn), dem Chef der verhassten Jets...

Das war nun das erste große Hollywood-Musical der alten Schule welches ich mir angesehen habe. Durch die Sichtung von Chicago vor einiger Zeit bin ich auf den Geschmack gekommen und West Side Story - wohl eines der bekanntesten Musicals überhaupt - erwies sich als äußerst gelungene Wahl. Die klassische Geschichte von Romeo & Julia, transportiert in die Straßen von New York vor dem Hintergrund zweier rivalisierender Straßengangs. Großes Drama, große Gefühle, eingängige Lieder - von denen einige mittlerweile schon zu Evergreens geworden sind ("America" beispielsweise) - und gelungene Choreographien sorgen für kurzweilige Unterhaltung und lassen die knapp 150 Minuten Laufzeit ohne großartige Längen vergehen. Hat mir sehr viel Spaß gemacht und in den nächsten Wochen und Monaten werde ich mir sicher noch den einen oder anderen Musical-Klassiker zu Gemüte führen. Kleine Kuriosität am Rande: Die beiden Hauptdarsteller Natalie Wood und Richard Beymer hatten wohl kein allzu großes gesangliches Talent und wurden in ihren Gesangsnummern von Jimmy Bryant und Marni Nixon synchronisiert.

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Jerome Robbins Robert Wise Natalie Wood 1960er Oscar Winner Oscar Nominee New York Rache


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BONNIE UND CLYDE


BONNIE UND CLYDE BONNIE UND CLYDE (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Bonnie and Clyde | USA 1967 | Regie: Arthur Penn)


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Beim Versuch ein Auto zu stehlen lernt der Ex-Sträfling Clyde Barrow (Warren Beatty) die gelangweilte Kellnerin Bonnie Parker (Faye Dunaway) kennen. Die beiden sind sich auf Anhieb sympathisch und so beschließt Bonnie kurzerhand mit dem Gangster, der seinen Lebensunterhalt mit Banküberfällen finanziert, abzuhauen...

Weiter geht es mit dem Schließen filmischer Bildungslücken. Bonnie und Clyde ist ja einer der Wegbereiter des New Hollywood und während mich ein weiterer Vertreter des New Hollywood, nämlich Bogdanovichs The Last Picture Show, vor kurzer Zeit doch eher gelangweilt als begeistert hat, konnte mich Penns Film über das wohl bekannteste aller Verbrecherpärchen von Anfang an fesseln. Ohne große Umschweife und ohne jegliches Vorgeplänkel startet der Film sofort mit dem Kennenlernen des Ex-Sträflings Clyde Barrow und der Kellnerin Bonnie Parker und begleitet das Paar sodann auf seiner immer gewalttätiger werdenden Reise. Eine Reise mit vielen komischen, tragischen und auch schwermütigen Momenten, mit tollen Actionszenen und einem jähen Ende, welches dem oft zitierten Schlag in die Magengrube gleichkommt. Das Etikett Klassiker trägt der Film meines Erachtens vollkommen zu recht und wenn es von meiner Seite überhaupt etwas an dem Streifen auszusetzen gibt, dann vielleicht die Tatsache, dass das Verbrecherpaar für meinen Geschmack teilweise etwas zu romantisiert dargestellt wurde. Außerdem hat der Charakter der Blanche - so gut gespielt sie von Estelle Parsons auch wurde - einfach nur genervt wie Hölle.

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Oscar Winner 1960er Arthur Penn Warren Beatty Faye Dunaway Gene Hackman Gene Wilder Oscar Nominee female nudity 20er Jahre 30er Jahre Rache New Hollywood


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DAS VERMÄCHTNIS DES GEHEIMEN BUCHES


DAS VERMÄCHTNIS DES GEHEIMEN BUCHES DAS VERMÄCHTNIS DES GEHEIMEN BUCHES (Blu-ray: Walt Disney, Deutschland)
(OT: National Treasure: Book of Secrets | USA 2007 | Regie: Jon Turteltaub)


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Als der undurchsichtige Mitch Wilkinson (Ed Harris) eine der fehlenden 18 Seiten aus dem Tagebuch des Lincoln-Attentäters John Wilkes Booth präsentiert, wird Schatzsucher Ben Gates (Nicolas Cage) damit konfrontiert, dass sein Ur-Großvater und Nationalheld Thomas Gates seinerzeit am Lincoln-Attentat beteiligt gewesen sein könnte. Um das Gegenteil zu beweisen, setzt Ben alle Hebel in Bewegung...

Das Subgenre des Action-Adventures lag nach den großen Erfolgen in den 80ern lange Jahre brach und so freute es mich 2004 ungemein, dass Regisseur Jon Turteltaub mit Das Vermächtnis der Tempelritter versuchte, den Geist der Indiana Jones-Filme und ähnlicher Produktionen wie beispielsweise Die Goonies, Das Geheimnis des verborgenen Tempels oder auch Feuerwalze und der beiden Quatermain-Teile wiederzubeleben. Das Ergebnis hat mir damals ausgesprochen gut gefallen und nun stand endlich die Anfang 2008 in die deutschen Kinos gekommene Fortsetzung Das Vermächtnis des geheimen Buches auf dem Heimkinospielplan. Die Vorfreude auf den Streifen war ziemlich groß, von negativen Stimmen lasse ich mich bei Filmen dieser Art sowieso schon lange nicht mehr beeindrucken und Turteltaubs zweiter Teil über den von Nicolas Cage gespielten Schatzsucher hat mir dann auch verdammt viel Spaß gemacht. Natürlich sollte man sich über die Geschichte an sich keine allzu großen Gedanken machen und wer hier nach Logik oder einer halbwegs realistischen Handlung sucht, wird nicht wirklich fündig werden. Wer aber unterhaltsame zwei Stunden verbringen will, könnte mit Das Vermächtnis des geheimen Buches vielleicht ebenso viel Freude haben wie ich. Der Unterhaltungsfaktor ist in meinen Augen enorm hoch und steht dem Vorgänger in nichts nach. Das war Popcorn-Kino ganz nach meinem Geschmack und hat mir ähnlich gut gefallen wie der auch vielerorts verrissene vierte Teil von Indiana Jones.

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Jon Turteltaub Nicolas Cage Diane Kruger Jon Voight Helen Mirren Harvey Keitel 2000er Sequel car chase London Paris New York


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THE THOMAS CROWN AFFAIR


THE THOMAS CROWN AFFAIR THE THOMAS CROWN AFFAIR (DVD: MGM, Großbritannien)
(OT: The Thomas Crown Affair | USA 1968 | Regie: Norman Jewison)


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Der schwerreiche Thomas Crown (Steve McQueen) hat - aus einer Laune heraus - einen perfekten Banküberfall geplant und von vier Männern durchführen lassen. Von den Tätern und der Beute fehlt jede Spur, die Polizei tappt vollkommen im Dunkeln. Erst als die attraktive Versicherungsagentin Vicki Anderson (Faye Dunaway) den Fall untersucht, gerät auch Crown ins Visier der Ermittlungen. Doch dem smarten Charmeur kann nichts aus der Ruhe bringen und schon bald scheint auch Vicki der Ausstrahlung des Gauners zu erliegen...

Mit der Sichtung von Jewisons Thomas Crown ist nicht zu fassen konnte ich eine weitere filmische Bildungslücke schließen. Und was ich da zu sehen bekam, hat mir außerordentlich gut gefallen. Ein Film ganz nach meinem Geschmack, mit dieser unnachahmlichen Atmosphäre der späten 60er und frühen 70er Jahre und einem supercoolen Steve McQueen und einer sexy Faye Dunaway in einer spannenden und kurzweiligen Geschichte. Der Unterhaltungsfaktor ist extrem hoch, Langeweile kommt in diesem lässig und leicht inszenierten Film nie auf und der eingängige Score und der nimmermüde Einsatz des Split-Screen-Verfahrens machen den Streifen zu einem regelrechten Fest für die Sinne. Toll!

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Norman Jewison Steve McQueen Faye Dunaway Yaphet Kotto 1960er Oscar Winner Oscar Nominee female nudity Heist Movie New Hollywood


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FADE TO BLACK 2


FADE TO BLACK 2 FADE TO BLACK 2 (DVD: Vivid, USA)
(OT: Fade to Black 2 | USA 2006 | Regie: Paul Thomas)


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Nachdem sich Regie-Veteran Trent Morgan (Paul Thomas) beim Dreh zu seinem neuesten Hardcore-Film noch über zunehmende Langeweile und fehlende Abwechslung beklagt hatte, gibt es ein unerwartetes Wiedersehen mit Curry (Dale DaBone), dem jungen Nachwuchsregisseur, dem Trent einst die eine oder andere Darstellerin auf nicht gerade feine Art und Weise ausgespannt hatte. Curry fordert nun einen beträchtlichen Geldbetrag in kürzester Zeit und droht ansonsten mit roher Gewalt. Da trifft es sich für Trent ganz gut, dass ihm ein außergewöhnliches Angebot ermöglicht, für eine Weile unterzutauchen. Bürger einer Kleinstadt haben sich dazu entschlossen einen Sexfilm zu drehen, um so Geld für die dringend notwendige Sanierung des städtischen Abwassersystems einzunehmen und Trent soll diesen Streifen verwirklichen. Gemeinsam mit seinem Team und seinem Starlet Darla (Lexie Marie) nimmt er diesen Auftrag unter den gegebenen Umständen gerne an...

Der im Jahr 2001 erschienene Fade to Black konnte so einige Preise einheimsen und - was für Hollywood gilt, gilt für die Adult-Branche erst recht - so verwundert es nicht, dass Regisseur Paul Thomas fünf Jahre später eine Fortsetzung seines Erfolgsfilms drehte. Und Fade to Black 2 ist einer dieser Filme, die mich in meiner These bestärken, dass zumindest die HC-Produktionen aus dem Bereich des Featurefilms doch ein bisschen mehr sein wollen - und oft auch sind - als das, was wohl die meisten Leute in ihnen sehen. Denn um beispielsweise die Aktionen der Charaktere - insbesondere zu Beginn des Streifens - nachvollziehen zu können, muss man den Vorgänger schon gesehen haben. Wie schon im ersten Teil gewährt Paul Thomas in seiner Mischung aus Mystery, Drama und Spannung erneut einen Einblick hinter die Kulissen des Pornodrehs und platziert seine ausschweifenden Sexszenen innerhalb einer glaubwürdigen Handlung, die gerade zum Ende hin auch mit einigen überraschenden Wendungen aufwarten kann. Hauptdarstellerin Lexie Marie ist dabei heiß wie die Hölle und insbesondere ihren ersten Auftritt vor den Bürgern der Kleinstadt kann man fast schon als magischen Moment des modernen Feature-Films bezeichnen. Paul Thomas, mittlerweile seit weit über 30 Jahren im Adult-Business tätig, spielt sich im Endeffekt selbst und es ist auch seine selbstironische Darstellung des Regisseurs, die Fade to Black 2 zu einem kleinen Genre-Highlight macht.

Paul Thomas 2000er female nudity Sequel Rache


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HANCOCK


HANCOCK HANCOCK (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Hancock | USA 2008 | Regie: Peter Berg)


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Der mit Superkräften und einem Alkoholproblem ausgestattete John Hancock (Will Smith) ist für die Stadt Los Angeles mehr Fluch als Segen. Auf der einen Seite hilft er äußerst effektiv bei der Verbrechensbekämpfung, auf der anderen Seite verursacht er dabei immer wieder Schäden in Millionenhöhe. Als er eines Tages das Leben des PR-Beraters Ray Embrey (Jason Bateman) rettet, entschließt sich dieser dazu das Image des Superhelden aufzubessern. Rays Frau Mary (Charlize Theron) ist von dieser Idee jedoch alles andere als begeistert und möchte Hancock wieder so schnell wie möglich aus ihrem Leben haben...

Ein Superheldenfilm, der ausnahmsweise nicht auf einer Comic-Vorlage basiert. Keine Ahnung, ob es das überhaupt schon mal zuvor gegeben hat. Die Meinungen zu Hancock waren ja - so zumindest mein Eindruck - eher verhalten und durchwachsen. Eine Einschätzung, die ich mal wieder so gar nicht nachvollziehen kann. Peter Berg hat mit Hancock äußerst erfrischende Mainstream-/Blockbuster-Unterhaltung abgeliefert, an der es meines Erachtens nicht viel auszusetzen gibt. So wirklich gestört haben mich lediglich die Szenen am Schluss (Stichwort: Mond), die mir dann doch etwas zu kitschig ausgefallen sind. Den Rest fand ich richtig gelungen, vor allem auch dieses Zerfallen in zwei Hälften und den Plottwist. Die Mischung aus Action, Witz, Spannung und Drama hat einfach gestimmt, Will Smith passte meines Erachtens gut in die Rolle des Titelhelden und so empfand ich Hancock als einen extrem kurzweiligen Film mit sehr hohem Unterhaltungswert.

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Jason Bateman Charlize Theron Will Smith Peter Berg Michael Mann 2000er Los Angeles New York


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CHICAGO


CHICAGO CHICAGO (DVD: Miramax/Buena Vista, Deutschland)
(OT: Chicago | Deutschland/USA 2002 | Regie: Rob Marshall)


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Chicago, in den 20er Jahren. Roxie Hart (Renée Zellweger) träumt von einer großen Karriere als Sängerin und Showstar. Als sie herausfinden muss, dass ihr vermeintlicher Manager nur mit ihr ins Bett steigen wollte, bringt sie diesen im Affekt um und landet - die Todesstrafe vor Augen - im Gefängnis. Dort trifft sie auf ihr großes Vorbild Velma Kelly (Catherine Zeta-Jones), der nach einem begangenen Doppelmord ebenfalls die Todesstrafe droht. Ihre einzige Hoffnung legen beide Frauen in den gewieften Anwalt Billy Flynn (Richard Gere), der seine volle Aufmerksamkeit jedoch nur einem der beiden Fälle widmet. Während Velma jegliche Hoffnung schwinden sieht, macht Flynn aus Roxie mit Hilfe der Presse einen regelrechten Unschuldsengel, dem die Sympathien der Öffentlichkeit nur so zuzufliegen scheinen...

Das Genre des Musicals ist ja eigentlich mausetot. Nur alle paar Jahre gehen Regisseure und Produzenten das Wagnis ein und starten einen Wiederbelebungsversuch. Und irgendwie können sich auch alle diese Wiederbelebungsversuche - zumindest die der letzten Jahre - sehen lassen. Sweeney Todd von Tim Burton hat mir vor einigen Monaten richtig gut gefallen und auch Baz Luhrmanns Moulin Rouge! aus dem Jahr 2001 konnte mich seinerzeit begeistern. Nur das dritte große Musical aus diesem Jahrtausend hatte ich noch nicht gesehen und diese kleine Bildungslücke wollte ich nun endlich mal schließen. Rob Marshalls Chicago, 2002 in den Kinos gestartet und 2003 immerhin mit 6 Oscars ausgezeichnet und in 7 weiteren Kategorien nominiert, landete also im Player und sorgte - trotz der relativ dünnen Handlung - doch ziemlich schnell für ziemlich große Begeisterung. Chicago ist in erster Linie ein wahres Fest für Augen und Ohren, mit nahezu perfekt choreographierten Musiknummern, Songs die ins Ohr gehen, überzeugenden Darstellern - insbesondere Richard Gere und Catherine Zeta-Jones - und einem großartigem Set Design. Der Streifen hat mir wirklich richtig Spaß gemacht und ich muss mir nun unbedingt mal wieder Moulin Rouge! ansehen. Den habe ich sogar noch einen kleinen Tick besser in Erinnerung.

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Catherine Zeta-Jones Renée Zellweger Richard Gere Rob Marshall Lucy Liu 20er Jahre Chicago 2000er Oscar Winner Oscar Nominee


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ALIAS - DIE AGENTIN - STAFFEL 5


ALIAS - DIE AGENTIN - STAFFEL 5 ALIAS - DIE AGENTIN - STAFFEL 5 (DVD: Touchstone/Buena Vista, Deutschland)
(OT: Alias: Season 5 | USA 2005/2006 | Idee: J.J. Abrams)


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Als Vaughn (Michael Vartan) Sydney (Jennifer Garner) seine wahre Identität preisgeben will, wird er von einer geheimen Organisation verschleppt. APO gelingt es zwar, Vaughn zu befreien und so erfährt Sydney die Wahrheit über Vaughn und Prophet Five, einer Verbrecherorganisation, die Geheimdienste auf der ganzen Welt infiltriert hat und gegen die Vaughn mit Hilfe der französischen Terroristin Renée Rienne (Élodie Bouchez) schon seit Jahren unerkannt ermittelt. Diese Ermittlungen sollen nun von APO unter der Leitung von Jack Bristow (Victor Garber) und Arvin Sloane (Ron Rifkin) weitergeführt werden. Jedoch ohne Vaughn, denn dieser wird schon kurz nach seiner Befreiung Opfer eines Anschlags von Prophet Five...

Die letzte Staffel ist mit nur 17 Episoden etwas kürzer ausgefallen als die vier Staffeln zuvor und so hat es insgesamt auch nur knapp eine Woche gedauert, bis ich die Geschichte um Sydney Bristow zu Ende angesehen habe. Auf das missglückte Experiment abgeschlossener Folgen aus der vorherigen Staffel wurde glücklicherweise verzichtet und so zeichnete sich die finale Season durch die große Stärke aus, die mir schon an den ersten drei Staffeln so gut gefallen hat, nämlich durch einen alles umfassenden Handlungsbogen mit einer gefährlichen Organisation als Gegner, durch Cliffhanger am Ende jeder einzelnen Episode und durch die Wiederaufnahme und den endgültigen Abschluss der Rahmenhandlung um Rambaldi.
An die hohe Qualität und auch den extrem hohen Unterhaltungswert der ersten drei Staffeln konnte Season 5 dann aber doch nicht ganz anknüpfen. Die Luft war aus verschiedenen Gründen ein bisschen raus. Da Hauptdarstellerin Jennifer Garner schwanger war, musste auch die von ihr verkörperte Sydney Bristow ein Kind erwarten und die Beteiligung Garners an diversen Actionszenen wurde verständlicherweise deutlich heruntergeschraubt. Mit Michael Vartan in der Rolle des Michael Vaughn ist zudem bereits nach sehr kurzer Zeit ein Hauptcharakter weggebrochen und auch Greg Grunberg in der Rolle des Eric Weiss und Mía Maestro in der Rolle von Sydneys Schwester Nadia waren nur noch sehr sporadisch mit von der Partie. Kompensiert werden sollten diese Ausfälle durch vier neue Hauptcharaktere, nämlich durch Élodie Bouchez, die den Part der Terroristin Renée Rienne übernahm, welche schon längere Zeit mit Vaughn gegen Prophet Five ermittelte, durch Amy Acker in der Rolle der Kelly Peyton, eine der Schlüsselfiguren bei Prophet Five und durch Rachel Nichols in der Rolle der Rachel Gibson und Balthazar Getty in der Rolle des Thomas Grace, zwei Agenten, die das Team der APO unterstützen sollten. Gelungen ist das leider nicht wirklich. In den nach der Einführung der neuen Charaktere verbleibenden Folgen einen großartigen Bezug zu diesen aufzubauen, war schier unmöglich. Erfreulich war da eher die Tatsache, dass mit David Anders, Lena Olin, Gina Torres und auch Bradley Cooper einige altbekannte Gesichter in der einen oder andere Episode wieder mit dabei waren und dass der Storyverlauf auch wieder einige Überraschungen und viel Spannung zu bieten hatte. Insgesamt betrachtet konnte die fünfte und letzte Staffel in meinen Augen schon ganz gut unterhalten und das Serienfinale brachte die ganze Geschichte auch zu einem durchaus zufriedenstellenden Abschluss.

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Bradley Cooper Lena Olin Jennifer Garner J.J. Abrams 2000er car chase Rache


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BEWEGLICHE ZIELE


BEWEGLICHE ZIELE BEWEGLICHE ZIELE (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Targets | USA 1968 | Regie: Peter Bogdanovich)


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Völlig überraschend erklärt der alternde Horrorfilmstar Byron Orlok (Boris Karloff) seinen Rückzug aus dem Filmbusiness. Auch seine Assistentin Jenny (Nancy Hsueh) und der junge Drehbuchautor Sammy Michaels (Peter Bogdanovich), der erst kürzlich das Drehbuch zu einem neuen Orlok-Film fertiggestellt hat, können Orlok nicht zu einem Rücktritt vom Rücktritt bewegen. Ein letzter öffentlicher Auftritt bei einer Drive-In-Vorstellung seines neuesten Filmes, danach soll endgültig Schluss sein. Gleichzeitig bereitet sich der Waffennarr Bobby Thompson (Tim O'Kelly) auf einen regelrechten Amoklauf vor...

In seinem Debütfilm erzählt Regisseur Peter Bogdanovich zwei auf den ersten Blick völlig voneinander unabhängige Geschichten. Zwischen dem Handlungsstrang über die Entscheidung des alternden Horrorfilmstars Byron Orlok, mehr als überzeugend gespielt von Boris Karloff, aus dem Filmbusiness auszusteigen und nur noch einen letzten Auftritt in der Öffentlichkeit zu absolvieren und dem Handlungsstrang über den gelangweilten, von Tim O'Kelly verkörperten Waffenfanatiker Bobby Thompson, der erst seine Familie tötet und anschließend einen wahllosen Amoklauf startet, wird immer wieder hin- und hergeschaltet und so baut sich mit der Zeit eine immer größere Spannung und immer dichtere Atmosphäre auf, die aus dem insgesamt sehr ruhig erzählten Streifen eine äußerst fesselnde Angelegenheit macht. Leider verliert der Film meines Erachtens ein kleines bisschen von seiner Magie ab dem Zeitpunkt, ab dem das Zusammentreffen der beiden parallel erzählten Handlungen immer unausweichlicher wird. Da schleichen sich dann doch ein paar Längen ein, den positiven Gesamteindruck schmälert diese Tatsache jedoch nicht.

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Peter Bogdanovich 1960er Boris Karloff Randy Quaid New Hollywood





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