Vier lange Jahre galt der Anthropologe Dr. Ethan Powell (Anthony Hopkins) als im afrikanischen Dschungel verschollen. Nachdem er wieder aufgefunden wird, benimmt er sich wie ein wildes Tier, tötet zwei seiner Entdecker und wird daraufhin in ein Hochsicherheitsgefängnis gebracht. Der junge Psychiater Theo Caulder (Cuba Gooding Jr.) soll sich fortan um Dr. Powell kümmern und versuchen zu ergründen, was in den vier Jahren des Verschwindens des Anthropologen geschehen ist...
Mäßig spannende Mischung aus Thriller und Drama, die aufgrund ihrer guten Darsteller aber doch noch genügend Pluspunkte sammeln kann um letztendlich auf der Habenseite zu landen. Anthony Hopkins gibt hier ziemlich routiniert eine Variation seines Hannibal-Charakters und Cuba Gooding Jr. überzeugt als ehrgeiziger Arzt auf den ersten Stufen seiner Karriereleiter. Dazu gesellen sich Donald Sutherland, Maura Tierney, George Dzundza, John Ashton und John Aylward in weiteren Haupt- und Nebenrollen. Schauspielerisch ist also tatsächlich alles im grünen Bereich, leider ist die Auflösung des Rätsels um Dr. Ethan Powell ziemlich schnell vorhersehbar und so fehlt es dem Streifen doch etwas an Spannung. Sehenswert ist Turteltaubs Instinkt aber auch trotz dieser Schwäche und man kann gut 2 Stunden seines Lebens sicher auch weit weniger sinnvoll verbringen.
Als eine schrecklich entstellte Leiche in den Sümpfen von Louisiana aufgefunden wird, soll der Mediziner Sam Rivers (Tory Kittles) gemeinsam mit der Biologin Mary Callahan (China Chow) der Todesursache auf den Grund gehen. Gemeinsam reisen sie in das Sumpfgebiet um mit der Familie des Verstorbenen zu sprechen und sehen sich schon bald einer äußerst gefährlichen Bedrohung ausgesetzt...
Frankenfish macht überraschenderweise richtig viel Spaß. Hatte zwar zuvor schon viel Gutes über den Streifen gehört, konnte mir aber nicht vorstellen, dass er tatsächlich so unterhaltsam ausfallen würde. Natürlich ist da jede Menge trashiges Potential vorhanden, welches man einfach mögen muss, um seinen Spaß haben zu können. Und natürlich muss man auch gewisse Abstriche machen - insbesondere die Effekte sehen jetzt nicht immer sonderlich gut aus, aber schließlich ist Frankenfish ja auch nur eine TV-Produktion für den amerikanischen Sci-Fi-Channel und kein Kinofilm. Über fehlende Spannung kann man sich allerdings genauso wenig beklagen wie über fehlende Härten. Denn teilweise geht's in Frankenfish tatsächlich erfreulich derb zur Sache. Für einen geselligen Abend mit ein paar Freunden, dem einen oder anderen kalten Bier und ein paar Knabbereien eignet sich der Streifen auf jeden Fall ganz vorzüglich.
Der plötzliche Tod einer Schwimmerin kurz vor Beginn der Feriensaison im kleinen Badeort Amity ruft Polizeichef Brody (Roy Scheider) auf den Plan. Alles deutet auf einen Angriff durch einen Hai hin und Brody verlangt aus diesem Grund, dass Strand und Meer für die Öffentlichkeit gesperrt werden bis die Angelegenheit geklärt ist. Doch Bürgermeister Vaughn (Murray Hamilton) widersetzt sich Brodys Ratschlägen und spielt die Sache herunter. Nicht ahnend, dass er dadurch eine regelrechte Katastrophe auslösen wird...
Die Geburt des Blockbuster- und Event-Kinos. Nach vielen Jahren war das für mich das erste Wiedersehen mit Spielbergs Der weiße Hai. Ich hab den Streifen zuvor tatsächlich nur ein einziges Mal und auch erst relativ spät gesehen (irgendwann Mitte der 90er Jahre), die damalige Sichtung hat mich aber so sehr begeistert, dass es der Film auf Anhieb in die Liste der Lieblingsfilme geschafft hat und warum ich ihn mir nun erst jetzt wieder mal angesehen habe, kann ich mir selbst nicht erklären. Das Prädikat "Lieblingsfilm" kann ich ihm nach dieser zweiten Sichtung nun definitiv guten Gewissens verleihen. Der weiße Hai ist einfach nur perfekt und ich finde bei diesem Film nicht eine Kleinigkeit, die ich zu bemängeln hätte. Story, Besetzung, Unterhaltungswerte, Musik, Effekte - hier passt einfach alles. Übergroßes Kino. Ein Film für die Ewigkeit. Bis zur nächsten Sichtung dürfen definitiv nicht wieder über 10 Jahre ins Land gehen.
Der größte Traum der leicht übergewichtigen Teenagerin Tracy Turnblad (Nikki Blonsky) ist es, einmal in der Corny Collins Tanzshow im Fernsehen auftreten zu dürfen. Als tatsächlich ein Wettbewerb ausgeschrieben wird, um einen frei gewordenen Platz neu zu besetzen, setzt Tracy alles daran, sich ihren Traum zu erfüllen...
Vor mehreren Wochen hab ich mir ja bereits das äußerst vergnügliche Original von John Waters angesehen und nun war das gleichnamige Remake von Regisseur Adam Shankman an der Reihe. Und was soll ich sagen, das Remake konnte mich praktisch genauso gut unterhalten wie das Original. Eine ganz vorzügliche Besetzung - John Travolta als Edna Turnblad ist einfach nur herrlich "trashig" (ob das nun so beabsichtigt war, sei mal dahingestellt) und Michelle Pfeiffer als Velma Von Tussle hat man wohl noch nie so bissig und kratzbürstig erlebt -, hübsch choreographierte Musicalnummern und ins Ohr gehende Songs machen aus Hairspray eine extrem kurzweilige und ausgesprochen unterhaltsame Angelegenheit. Vielleicht kann man dem Film vorwerfen, dass er zu nah am Original klebt und zu wenige eigene Ideen liefert, mich persönlich hat das allerdings weniger gestört und der Filmgenuss wurde dadurch auch nicht geschmälert.
Der draufgängerische Kampfpilot Maverick (Tom Cruise) wird gemeinsam mit seinem Partner und besten Freund Goose (Anthony Edwards) von seinem Vorgesetzten an eine Eliteschule für Kampfflieger geschickt. Dort muss er sich mit den Besten der Besten messen und hat dabei nur ein Ziel vor Augen: Die Spezialausbildung als Jahrgangsbester zu beenden...
Noch einer dieser Filme aus der eigenen Jugendzeit und noch einer dieser Filme, die ich schon viel zu lange nicht mehr gesehen habe. Top Gun hab ich damals mit knapp 14 Jahren im Kino gesehen. Der Nostalgiefaktor ist somit fast zwangsläufig extrem hoch und eine kritische Bewertung nur schwer möglich. Obwohl Top Gun bei näherer Betrachtung wohl nichts anderes als ein ärgerlicher Werbefilm fürs Militär ist, mochte ich Scotts Film auch heute noch und hatte großen Spaß beim Sprung in die Vergangenheit. Insbesondere die wegweisende Optik des Streifens - damals noch relativ ungewohnt (sieht man mal von Miami Vice ab), mittlerweile etabliert und zigfach kopiert - hat es mir angetan und die kann, auch in Verbindung mit dem grandiosen Soundtrack, doch über so einige andere Schwächen des Streifens (klischeehafte Charaktere, nicht sonderlich fesselnde Story) hinwegtäuschen.
Der mysteriöse Tod eines Millionärs ruft Inspektor Perkins (Horst Tappert) auf den Plan. Nutznießer des Todes ist eine verdächtige Wohltätigkeitsorganisation und Perkins befürchtet, dass beim Tod des Millionärs entsprechend nachgeholfen wurde...
Nach den letzten absolut sehenswerten Wallace-Verfilmungen gehört Vohrers Der Gorilla von Soho nun leider wieder zu den enttäuschenderen Streifen der Reihe. Mit Der Gorilla von Soho hat Vohrer ein Remake seines eigenen Die toten Augen von London gedreht und insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Original einer der besten Wallace-Filme überhaupt gewesen ist, ist die Enttäuschung über das Remake noch größer. Es fehlt an Spannung und Atmosphäre und die Handlung dümpelt ziemlich uninspiriert vor sich hin. Stattdessen gibt es hier zum ersten Mal den massiven Einsatz nackter Tatsachen zu bestaunen. In einem Nachtclub sind beispielsweise so einige barbusige Schönheiten zu bewundern (u.a. gibt die schnuckelige Ingrid Steeger ihr Filmdebüt und stolpert als nackte Bedienung das eine oder andere Mal durchs Bild). Da sollte die fehlende Spannung wohl durch entsprechende andere Schauwerte ersetzt werden. Gelungen ist dies allerdings nicht. Man darf gespannt sein, ob es mit dem nächsten Film Vohrers dann wieder aufwärts geht.
Eric (Sam Huntington), Linus (Chris Marquette), Hutch (Dan Fogler) und Windows (Jay Baruchel) waren schon immer beste Freunde mit einer großen, gemeinsamen Leidenschaft: der Liebe zu Star Wars. Während Linus, Hutch und Windows noch immer hauptsächlich in ihrer Fanwelt leben, geht Eric mittlerweile einem geregelten Beruf als Autoverkäufer nach und hat sich somit fast zwangsläufig von seinen früheren Freunden entfremdet. Als Eric jedoch erfährt, dass Linus unheilbar an Krebs erkrankt ist und somit die Premiere des ersten Teils der Prequel-Trilogie wohl nicht mehr erleben wird, lässt er sich auf ein waghalsiges Abenteuer ein. Das Quartett macht sich auf den Weg zur Skywalker Ranch um dort eine Rolle des noch nicht veröffentlichten Films zu stehlen...
Der Titel ist Programm. Ein Film von Fanboys für Fanboys über Fanboys. Und man muss nicht unbedingt Star Wars-Fan sein, um sich für das Nerdgewichse (ich bin sicher, mancher Kritiker wird diese einfach nur wunderbare Komödie so bezeichnen) von Regisseur Kyle Newman begeistern zu können. Die Abenteuer dieses ungemein sympathischen Quartetts auf seinem Road Trip sind einfach nur herrlich komisch und in gewissem Maße auch anrührend. Zu den 4 liebenswerten Chaoten (wirklich mehr als überzeugend gespielt von Sam Huntington, Chris Marquette, Dan Fogler und Jay Baruchel) gesellt sich auf halbem Wege die ungemein süße Kristen Bell (bestens bekannt aus Veronica Mars) und erhöht den Spaß an dem bunten Treiben nochmals enorm. Fanboys ist ein kleiner Genrefilm, gemacht für sein entsprechendes Zielpublikum, und trifft dabei voll ins Schwarze. Viele kleine, versteckte Gags (die Kenntnis des Universums von Kevin Smith und insbesondere von Clerks II vorausgesetzt, dürfte beispielsweise in einer kurzen, auf den ersten Blick unscheinbaren Sequenz, ein breites Grinsen beim Zuschauer hervorrufen) und einige wirklich grandiose Kurzauftritte (u.a. geben sich Seth Rogen, Danny Trejo, Billy Dee Williams, William Shatner, Carrie Fisher, Ethan Suplee, Kevin Smith und Jason Mewes die Ehre) veredeln den ohnehin schon verdammt großen Spaß noch zusätzlich. Ich bin begeistert und mir ziemlich sicher, dass Fanboys in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren noch häufiger im Player landen wird. Der Streifen hat für mich das absolute Potential zum künftigen Lieblingsfilm.
Um ein kompromittierendes Videoband abzufangen, begibt sich Josh (Breckin Meyer) mit seinem besten Freund Rubin (Paulo Costanzo), dem chaotischen E.L. (Seann William Scott) und dem nerdigen, aber einen fahrbaren Untersatz besitzenden Kyle (DJ Qualls) auf einen Road Trip von Ithaca, New York nach Austin, Texas. Er hat ganze drei Tage um zu seiner Freundin Tiffany (Rachel Blanchard) zu gelangen, bevor diese ein versehentlich an sie geschicktes Päckchen öffnen kann...
American Pie hat das Subgenre der Teeniekomödie damals wiederbelebt, Road Trip hat es am Leben erhalten und seinen Zustand stabilisiert. Ohne das wirklich großartige Leinwanddebüt von Todd Phillips wäre diese ganze Schwemme an Teeniekomödien wohl kaum über das Kinopublikum hereingebrochen. American Pie allein hätte das wahrscheinlich nicht geschafft. Ich habe Road Trip nun schon sicher zum fünften oder sechsten Mal gesehen und irgendwie scheint der Streifen mit jeder Sichtung zu wachsen. Hier zündet wirklich fast jeder Gag, der Streifen ist verdammt rasant inszeniert und Tom Green in seiner Nebenrolle ist einfach nur herrlich durchgeknallt. Zudem kann man sich auch über fehlende Schauwerte wahrlich nicht beklagen. Ein absolutes Highlight des Genres und mittlerweile hat Regisseur Todd Phillips ja auch bewiesen, dass sein Debütfilm keine Eintagsfliege war. Danke für Road Trip, Old School, Starsky & Hutch und insbesondere auch für Hangover. Über den eher durchschnittlichen School for Scoundrels legen wir einfach mal den Deckmantel des Schweigens.
Eine gefährliche Bande treibt in den Straßen von Los Angeles ihr Unwesen, raubt Banken und Juweliergeschäfte aus und tanzt der Polizei dabei förmlich auf der Nase herum. Die altbekannte Chaotentruppe (u.a. Bubba Smith, Michael Winslow und David Graf) aus der Polizeiakademie von Kommandant Lassard (George Gaynes) soll den Gangstern nun das Handwerk legen...
Erstsichtung. Und der Streifen war nicht mal so extrem mies wie ich erwartet bzw. befürchtet hatte. Würde ihn qualitativ auf die gleiche Stufe mit dem unmittelbaren Vorgänger stellen. Die altbekannten Gags neu aufbereitet, für ein paar Lacher ist noch immer gesorgt, von der Qualität der ersten Filme ist der Streifen aber meilenweit entfernt. Schade vor allem, dass Bobcat Goldthwait und Tim Kazurinsky nicht mehr dabei sind. Hab die beiden bereits im fünften Teil schmerzlich vermisst. Verlass ist rein gag-technisch wieder insbesondere auf G.W. Bailey und Lance Kinsey. Ohne das unverwechselbar bescheuerte Duo Harris/Proctor könnte man diesen Teil wohl schon komplett in die Tonne klopfen. So reicht es immerhin noch für einigermaßen durchschnittliche Unterhaltung. Nichtsdestotrotz, vor dem siebten und letzten Teil der Reihe hab ich mittlerweile schon fast ein bisschen "Angst".
Jigsaw (Tobin Bell) ist spurlos verschwunden und während die Polizei verzweifelt nach ihm fahndet, bereitet der schwerkranke Killer schon wieder ein neues Spiel vor. Die Ärztin Doktor Lynn Denlon (Bahar Soomekh) wird gekidnappt und muss Jigsaw so lange am Leben halten, bis Jigsaws neuestes Opfer Jeff (Angus Macfadyen) seine ihm gestellten Aufgaben bestanden hatte. Sollte Jigsaw vor Ablauf des Spiels sterben, ist auch Lynn dem Tode geweiht...
Langsam wird's wirklich heftig. Regisseur Darren Lynn Bousman - bereits für den zweiten Teil verantwortlich - suhlt sich im dritten Film der Reihe förmlich in Gewalttätig- und Geschmacklosigkeiten. Eine echte Spannungskurve ist praktisch nicht mehr zu erkennen, dafür gibt es fiese Fallen am laufenden Band - über fehlende "Kreativität" bei den Kills kann man sich wahrlich nicht beklagen - und am Ende natürlich den mittlerweile schon obligatorischen Plottwist. Was ich von dem Film letztendlich halten soll, weiß ich selbst nicht so genau. Bousman lotet definitiv die Grenzen des Zeigbaren aus und schert sich einen Dreck um den Gelegenheitszuschauer. Der Film ist definitiv nur noch für die zahlreichen Fans der Reihe gedacht, denn man muss tatsächlich die ersten zwei Teile der Reihe kennen, um alle Zusammenhänge zuordnen zu können. Mir persönlich fehlt es mittlerweile an der nötigen Grundspannung, zum Austesten der eigenen Ekelgrenzen ist Saw III allerdings bestens geeignet. Ich möchte den Film mal als "solide Unterhaltung" bezeichnen, wenn man das überhaupt noch "Unterhaltung" nennen kann und darf. Ach ja, das wirklich grandiose Setdesign des Films möchte ich abschließend auch noch gerne erwähnen.
Jigsaw (Tobin Bell) ist zurück und sperrt acht Menschen in ein mit Fallen gespicktes Haus um erneut eines seiner tödlichen Spiele zu spielen. Unter ihnen befindet sich Amanda (Shawnee Smith), die schon einmal das Opfer von Jigsaws Spielen gewesen ist und der junge Daniel (Erik Knudsen), Sohn des ermittelnden Polizisten Eric Matthews (Donnie Wahlberg). Der setzt natürlich alles daran, seinen Sohn aus Jigsaws Klauen zu befreien...
So, weiter geht's mit der Saw-Reihe. Während der erste Teil mehr auf Spannung gesetzt hat und bei weitem nicht so hart war, wie man - den Ruf der kompletten Reihe im Hinterkopf - glauben könnte, zieht die Fortsetzung die Härteschraube schon gehörig an. Hier geht es tatsächlich vornehmlich nur noch um die Fallen von Jigsaw und Spannung zieht der Streifen vor allem aus der Frage, welche Gemeinheiten wohl noch auf die Eingeschlossenen warten könnten. Am Ende des Films gibt es dann wieder einen netten Plottwist, zudem ist es sicher nicht von Nachteil, wenn man Teil 1 kurz zuvor gesehen hat. Verschiedene Rückblenden und Handlungsaspekte machen nämlich nur mit Kenntnis des ersten Teils richtig Sinn. Alles in allem hat mir auch der zweite Teil ziemlich gut gefallen, wenn er auch nicht ganz an die Qualitäten des Vorgängers herankommt. Dazu fehlt es dem Film einfach an der nötigen Spannung.
Eine unheimliche Wolke sorgt in der kleinen, in den Schweizer Alpen gelegenen Ortschaft Trollenberg für Angst und Schrecken. Bergsteiger verschwinden scheinbar spurlos und wenn überhaupt, wird lediglich der kopflose Leichnam der Vermissten gefunden. Der US-Wissenschaftler Alan Brooks (Forrest Tucker) und die telepathisch veranlagte Anne Pilgrim (Janet Munro) versuchen, die Mitarbeiter des ansässigen Forschungsinstituts bei der Untersuchung der Wolke zu unterstützen und so die mysteriösen Todesfälle aufzuklären...
Die 50er Jahre waren ja die absolute Hochzeit des Paranoia-Kinos, welches nicht wenige Monster, Aliens, usw. auf die Zuschauer losgelassen hat. Nicht nur in den USA wurden Filme dieser Art fast wie am Fließband gedreht, auch aus Großbritannien stammt der eine oder andere äußerst sehenswerte Genrevertreter. Einer dieser Streifen ist Die Teufelswolke von Monteville, der John Carpenter zu seinem späteren Meisterstück The Fog inspiriert hat. Bei Filmen dieser Art und aus der damaligen Zeit schreit man aus heutiger Sicht ja gerne laut das Wörtchen "Trash" und genießt die cineastischen Wundertüten dann auch aus der entsprechenden, scheinbar überlegenen Perspektive. Ich nehme mich da selbst keineswegs aus. Vom typischen 50er-Jahre-SF-Trash ist Die Teufelswolke von Monteville in meinen Augen jedoch ein gutes Stück entfernt. Die schauspielerischen Leistungen sind absolut gelungen, die erzeugte Atmosphäre wirkt bedrohlich und kommt schön gruselig rüber und die Monster sind - für damalige Produktionsstandards - ziemlich beeindruckend und richtig schön "creepy" geraten. Da rauschten schon weitaus schlechter gemachte Monster über den heimischen Bildschirm. Ich fühlte mich bestens unterhalten und spreche für Genrefreunde eine glasklare Empfehlung aus.
Gestrandet auf einem fernen Planeten, muss sich die Besatzung eines Raumschiffes mit scheinbar nicht erklärbaren Gefahren auseinandersetzen. Ein Crewmitglied nach dem anderen kommt unter mysteriösen Umständen ums Leben...
Ganz vorzügliches Alien-Ripoff aus der Corman-Schmiede. Eine gehörige Portion Spannung, gelungene Effekte, eine bedrohliche und düstere Atmosphäre und ein paar wirklich herrliche Schauwerte (Stichwort u.a.: Alien-Vergewaltigung) machen aus Galaxy of Terror einen absolut sehenswerten und verdammt unterhaltsamen Mix aus Science Fiction, Action, Horror und Mystery. Auf Schauspielerseite gibt es mit Edward Albert, Ray Walston, Zalman King, Robert Englund und Sid Haig das eine oder andere (Genre-)Schwergewicht zu bewundern und für das Production Design zeichnete kein geringerer als James Cameron verantwortlich. Wer also schon immer mal wissen wollte, wo Camerons futuristische Welten aus The Terminator und Aliens ihren Ursprung hatten, sollte sich mal diesen Streifen hier ansehen. Galaxy of Terror nimmt die Optik dieser beiden Filme praktisch vorweg und ist somit nicht nur "billiges" Ripoff eines Klassikers, sondern auch Vorbild zweier weiterer Großtaten des phantastischen Films.
Zwei Männer (Leigh Whannell und Cary Elwes) wachen angekettet in einem versifften und heruntergekommenen Baderaum auf. Sie sind die Opfer eines offensichtlich verrückten Killers, der ein teuflisches Spiel mit den beiden treiben möchte...
Man will ja auch irgendwie mitreden können. Aus diesem Grund werde ich mir nun mal die Saw-Reihe zu Gemüte führen. Teil 1 hatte ich damals kurz nach seinem Erscheinen gesehen und für gut befunden. Die darauffolgenden Filme zwar immer schön in die Sammlung integriert, aber bis heute nicht angesehen. Der Start nun mit einer Neusichtung des ersten Teils und ich war doch überrascht, wie wenig ich mich an die Geschehnisse im Film zurückerinnern konnte. Lediglich der letzte Plottwist ist im Gedächtnis geblieben. Wie es zu diesem letztendlich kommen sollte, hätte ich während der Sichtung aber nicht mehr sagen können. Aus diesem Grund war nun auch diese Zweitsichtung von Saw für mich eine äußerst spannende Angelegenheit. Natürlich wirken die diversen Plottwists teilweise etwas arg unglaubwürdig und konstruiert, bei einem Horror-Film muss man über solche Unzulänglichkeiten aber einfach hinwegsehen können. Ansonsten hätte man mit dem Genre wohl prinzipiell wenig Freude. Ich halte den Auftaktfilm zur Reihe auch heute noch für einen richtig guten Genrevertreter. Ob der ganze - sowohl positive als auch negative - Hype um den Film bzw. die Reihe gerechtfertigt ist, wage ich allerdings zu bezweifeln. Und so übermäßig brutal, gewalttätig, sadistisch usw. ist zumindest Teil 1 der Reihe übrigens auch nicht geraten.
Kathryn (Sarah Michelle Gellar) und ihr Stiefbruder Sebastian (Ryan Philippe) kommen aus einer äußerst wohlhabenden und in höchsten gesellschaftlichen Kreisen verkehrenden Familie und lieben es, ihre Mitmenschen zu manipulieren. Ihr neuestes Opfer ist die überaus prüde Annette (Reese Witherspoon), über deren Jungfräulichkeit Kathryn und Sebastian eine Wette abschließen...
Cruel Intentions hat vielleicht einen der besten Soundtracks aller Zeiten. In Verbindung mit dieser perfekten Musikwahl reiht sich praktisch ein magischer Moment an den nächsten. Bereits der Vorspann - zu den Klängen von Placebos "Every You Every Me" - erzeugt bei mir immer wieder pure Gänsehaut. Eine von vielen in den darauffolgenden 90 Minuten. Musikalischer Höhepunkt ist dann das Ende des Streifens mit "Bittersweet Symphony" von The Verve. Was für ein grandioses Finale für einen einfach nur großartigen Film. Cruel Intentions ist für mich - da kann nun jeder davon halten, was er will - einer der besten Filme der 90er Jahre. Ich liebe die Story (und zwar schon seit Stephen Frears Gefährliche Liebschaften), ich finde die Besetzung grandios und den Soundtrack - wie eingangs schon erwähnt - einfach nur brilliant. Ein Film, den ich mir immer und immer wieder ansehen kann.
Zum wiederholten Male landet Rica (Rika Aoki) in einer Anstalt für jugendliche Straftäterinnen und muss sich erneut mit den typischen Problemen in einer solchen Einrichtung auseinandersetzen. Doch dieses Mal hat die Anstaltsleitung noch weitaus mehr Dreck am Stecken als die zahlreichen Insassinnen. Denn Rica und ihre neuen "Freundinnen" sollen an einen Mädchenhändlerring verkauft werden...
Der Abschluss der Rica-Trilogie. Und was für einer. Teil 3 ist vielleicht sogar der beste Film der ganzen Reihe. Der Storyverlauf wirkt noch mal deutlich flüssiger als im direkten Vorgänger und ist - auch wenn es hier alles andere als lahmarschig zur Sache geht - mit dem regelrechten Plot-Overkill des Auftaktfilms schon gar nicht mehr zu vergleichen. Liebhaber zünftiger Japan-Exploitation kommen definitiv auf ihre Kosten, denn Rica 3: Juvenile's Lullaby spart wahrlich nicht an entsprechenden Schau- und Unterhaltungswerten und da Regisseur Kôzaburô Yoshimura - der Kô Nakahira auf dem Regiestuhl ablöste - in diesem Film zudem auch noch eine richtige Geschichte zu erzählen hat, gibt es neben den ganzen Schauwerten auch noch ein gehöriges Maß an Spannung obendrauf.
Möchte nach Sichtung aller drei Filme die komplette Trilogie auf jeden Fall wärmstens weiterempfehlen. Genreliebhaber sollten auf jeden Fall mal einen Blick riskieren.
Eine Reise durch Stripclubs in Baltimore und Washington...
Was soll man zu einem Film wie Way Out Topless großartig schreiben? Im Endeffekt muss man das mal wieder selbst gesehen haben, um fassen zu können, welche Unglaublichkeiten im Sexploitation-Kino der 60er Jahre möglich waren. Jeder, der dieses Filmtagebuch bzw. diesen Blog ein bisschen verfolgt, wird wissen, dass ich Filme dieser Art hier schon zur Genüge besprochen habe und man sollte vielleicht meinen, irgendwann sei der Bodensatz erreicht und es geht nicht mehr absurder. Aber dank Something Weird Video stoße ich immer wieder auf neue Unglaublichkeiten. Way Out Topless beginnt als Art Dokumentation. Eine gönnerhafte Stimme teilt dem geneigten Zuschauer mit, dass nun auch Frauen den Herd kurz verlassen dürfen um sich in den in letzter Zeit in Mode gekommenen Fitness-Studios körperlich fit zu halten. Natürlich sagt diese Stimme das so nicht wörtlich, aber im übertragenen Sinne ist es doch ziemlich eindeutig. Weshalb die gezeigten Frauen in den Studios dann oben ohne trainieren wird allerdings nicht geklärt. Nach ca. 10 Minuten körperlicher Ertüchtigung wird dem zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich ungläubig dreinblickenden Zuschauer schließlich erklärt, weshalb körperliche Fitness für Frauen so wichtig ist. Es gibt nur einen Grund: damit diese in Stripclubs dem männlichen Publikum ihre Reize präsentieren können. Was danach folgt ist eine 50-minütige Reise durch Stripclubs in Baltimore und Washington, in der vollbusige Damen zu groovigen Sixties-Klängen sich ihrer Kleidung entledigen. Dann ist der Spuk zu Ende.
Richtig erschreckend an dem Streifen war für mich die Tatsache, wie sehr er mich einlullen konnte. Der groovige Sound aus den 60ern gepaart mit den teils wirklich verdammt attraktiven Stripperinnen ließ die gut 60 Minuten Laufzeit wie im Flug vergehen und irgendwie hätte ich dem bunten Treiben in dieser Mondo-Doku auch noch durchaus ein bisschen länger zusehen können. Ich bekomme langsam aber sicher Angst vor mir selbst.
James Reece (Jonathan Rhys Meyers), Assistent des amerikanischen Botschafters in Paris, erledigt nebenbei kleinere Dienste für den amerikanischen Geheimdienst und hofft so, seine Karriere möglichst schnell vorantreiben zu können. Und tatsächlich erhält Reece nach diversen Botengängen und dem erfolgreichen Anbringen verschiedener Wanzen nun endlich eine etwas größere Aufgabe. Er soll Spezialagent Charlie Wax (John Travolta) vom Pariser Flughafen abholen und diesen bei dessen Mission unterstützen...
Zur Abwechslung mal ein richtig aktueller Film. Zumindest für meine Verhältnisse. Dürfte lange her sein, dass ich einen Film tatsächlich in dem Jahr gesehen habe, in dem er erschienen ist. Regisseur Pierre Morel hat ja bereits mit seinem Rachestreifen Taken mehr als nur eine Duftmarke gesetzt und mit From Paris with Love legt er jetzt so richtig los.
Der Film beginnt noch relativ ruhig und gediegen, zunächst wird die Figur von Jonathan Rhys Meyers vorgestellt. Der von ihm gespielte James Reece ist die rechte Hand des amerikanischen Botschafters in Paris und erledigt nebenbei für den amerikanischen Geheimdienst kleine Hilfsdienste wie Autokennzeichen austauschen oder Wanzen platzieren. Nun sein erster großer Auftrag: Er soll einen Agenten für Spezialaufträge vom Pariser Flughafen abholen und diesen bei seiner Arbeit unterstützen.
Nach gut 10 Minuten dann der erste Auftritt von John Travolta. Glatzköpfig, schmuddelig und übelst pöbelnd sitzt er in einem Zollbüro am Pariser Flughafen. Für die restliche Laufzeit des Films wird Travolta die vielleicht coolste Rampensau sein, die je durch einen Actionstreifen gestolpert ist. Gegen seinen Charlie Wax verkümmern Figuren wie John McClane oder Jack Bauer zu regelrechten Waisenknaben. Ab dem Zusammentreffen von Reece und Wax im Zollbüro entwickelt sich das Buddy-Movie zu einem Actionfilm, wie ich ihn in solcher Intensität und Härte schon lange nicht mehr gesehen habe. Travolta walzt förmlich über Paris hinweg und schießt - zumindest gefühlt - auf alles, was sich bewegt. Die eigentliche Handlung des Streifens verkommt zur absoluten Nebensache. Es regiert die Action - und die ist wirklich atemberaubend und mehr als abwechslungsreich inszeniert. Zeit zum Luft holen gibt es kaum und obwohl es wirklich an allen Ecken und Enden ständig kracht und scheppert fühlte ich mich von From Paris with Love nicht so überfordert wie beispielsweise von Shoot 'Em Up, bei dem der ganze Overkill irgendwann nur noch genervt hat.
Rein unterhaltungstechnisch ist das in meinen Augen der vielleicht beste Actionstreifen der letzten Jahre geworden und ich bin vom extremen Spaßfaktor des Films - in dem übrigens auch ein paar wirklich nette Oneliner (ich mochte die mit dem Holzhammer vorgetragene Pulp Fiction-Referenz) für eine gehörige Portion Humor sorgen - schlichtweg begeistert.
Ernst nehmen kann und darf man das Gezeigte selbstverständlich nicht. Denn From Paris with Love könnte durchaus als großer Bruder der alten Cannon-Filme aus den 80er Jahren durchgehen. Invasion USA und Delta Force lassen grüßen. Wer auf "political correctness" aus ist, wird bei Morels Film definitiv nicht fündig werden und natürlich kann man dem Streifen ärgerliche S/W-Malerei und reaktionäres Gedankengut vorwerfen. Um seinen Spaß mit dem Film zu haben, muss man darüber also definitiv hinwegsehen können.
Der größenwahnsinnige Kriminelle Giulio Sacchi (Tomas Milian) entführt mit zwei Komplizen Marilù Porrino (Laura Belli), die Tochter eines schwerreichen Industriellen und hofft auf ein stattliches Lösegeld. Ein schwieriger Fall für den ermittelnden Kommissar Grandi (Henry Silva), dem nur wenig Zeit bleibt, das Opfer aus den Händen seiner Kidnapper zu befreien...
Mal wieder amoklaufendes Exploitationkino, dieses Mal aus Italien. Umberto Lenzi lässt in seinem Poliziotto den in der Rolle des größenwahnsinnigen Kleinganoven Giulio Sacchi komplett durchdrehenden Tomas Milian auf die Zuschauer los und der macht auf seinem gnadenlosen Feldzug gegen Recht und Ordnung wahrlich keine Gefangenen. Ihm entgegengestellt ist der recht hilflos wirkende Henry Silva in der Rolle des Kommissars, der sich tatsächlich mit einem regelrechten Berserker - selten war ein deutscher Verleihtitel treffender als hier - auseinandersetzen muss. Und natürlich ist in diesem unglaublichen Feuerwerk aus Action, Gewalt und Kompromisslosigkeit auch noch Platz für attraktive Frauen. Laura Belli als Entführungsopfer, Anita Strindberg als Sacchis Freundin sowie Annie Carol Edel und Rosita Torosh als Opfer einer wirklich spektakulären Mordsequenz (Stichwort: Kronleuchter) sorgen für den einen oder anderen zusätzlichen Hingucker.
Die Ermordung des für seine extremen Sexorgien bekannten Altnazis Adolph Schwartz (Edward Schaaf) interessiert den ortsansässigen Sheriff Homer (Monty Bane) weniger. Stattdessen konzentriert er sich lieber auf das Disziplinieren von Verkehrssünderinnen. Und als Homer Zeuge wird, wie die überaus attraktive Tramperin Margo (Raven Da La Croix) in Notwehr einen Vergewaltiger tötet, rutschen die Ermittlungen im Mordfall Schwartz in Homers Prioritätenliste noch ein gutes Stück tiefer...
Nach den bereits ziemlich tollen Beyond the Valley of the Dolls und Faster, Pussycat! Kill! Kill! war Up! nun meine dritte Begegnung mit dem Kino von Russ Meyer und auch dieser Streifen konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Up! stammt aus Meyers Spätwerk und enthält so ziemlich alle Zutaten, die aus dem Busen-Fetischisten den wohl bekanntesten Sexploitation-Regisseur seiner Zeit gemacht haben. Nach einem absurd-komischen Anfang im S/M-Keller eines Altnazis und der Ermordung desselben durch einen maskierten Unbekannten mit Hilfe eines Piranhas geht es in Sachen Sex, Gewalt und nackten Tatsachen so richtig zur Sache. Nackte Schönheiten mit üppigen Oberweiten - verdammt noch mal, ist Raven De La Croix in der Rolle der Margo Winchester heiß -, obskure Gestalten, unerwartete Gewaltausbrüche und wirklich ausgesprochen erotische und mit viel Liebe zum Detail gefilmte Sexszenen verwöhnen den geneigten Zuschauer und sorgen für beste Unterhaltung. Die ursprüngliche Ausgangssituation des Films wird dabei mehr oder weniger links liegen gelassen, lediglich kurz eingestreute Sequenzen mit einer nackten Erzählerin - gespielt von der vollbusigen Kitten Natividad - erinnern an die Tat und erst zum Ende hin, wenn man sich als Zuschauer schon langsam zu fragen beginnt, was das Gezeigte eigentlich alles soll, schließt sich der Kreis. Ich war alles in allem ziemlich angetan von dem Streifen und freue mich schon auf weitere Sichtungen aus Meyers Filmographie.
Als Greis geboren, wird Benjamin Button (Brad Pitt) von seinem Vater auf den Stufen eines Altenheimes ausgesetzt. Dort wächst er heran und während sein Geist im Laufe der Jahre älter wird, wird sein Körper im gleichen Maße jünger...
Finchers Der seltsame Fall des Benjamin Button wurde ja nun nicht überall mit übermäßigem Lob überschüttet. Verständlich, wenn man Filme wie The Game oder Fight Club als Maßstab heranzieht. Doch das hier ist eine komplett andere Baustelle. Bereits mit Zodiac hat Fincher bewiesen, dass er es auch äußerst ruhig angehen lassen kann und mit Der seltsame Fall des Benjamin Button führt er diesen Weg der Ruhe konsequent fort. Der Streifen über den als Greis geborenen Benjamin Button verlangt dem Zuschauer, insbesondere im ersten Drittel, einiges an Durchhaltevermögen ab. Denn sonderlich viel passiert anfangs nicht und ich empfand die erste Stunde schon als ziemlich zäh. Hat man sich aber erst einmal an den Erzählstil gewöhnt und lässt sich auf den Film ein, wird man umso mehr dafür belohnt. Der Streifen ist einfach nur wunderschön photographiert, die Schauspieler agieren durch die Bank großartig, vor der Arbeit der Maskenbildner kann man sich nur verbeugen und die ganze Atmosphäre des Films wird praktisch von Minute zu Minute intensiver. Das Finale ist dann großes Gefühlskino pur und einfach nur ergreifend. Und der zähe Start in diesen im Endeffekt dann einfach nur wunderbaren Film ist in den Schlussminuten schon längst vergessen.
Jennifer (Megan Fox) und Needy (Amanda Seyfried) sind schon seit frühester Kindheit beste Freundinnen. Ein gemeinsamer Konzertbesuch hat für die Beziehung der beiden Teenager jedoch fatale Folgen...
Auch wieder ein Film, der praktisch überall in der Luft zerrissen wurde. Und auch hier stellt sich mir die Frage: Warum eigentlich? Hat auch nur einer der Kritiker ernsthaft etwas anderes erwartet als das, was er letztendlich zu sehen bekommen hat? Wenn ja, dann liegt hier in meinen Augen ein deutlicher Fall von Realitätsverlust vor. Fast so, als ob sich ein Death-Metal-Fan über ein neues Hip-Hop-Album beschweren würde. Der hätte doch gleich wissen müssen, dass er mit dieser Musik nichts anfangen kann. Jennifer's Body ist eine kurzweilige, auf ein jüngeres Publikum zugeschnittene Mischung aus Teeniekomödie und Horrorfilm, mit einer wieder mal extrem scharfen Megan Fox als männermordenden Vamp, einer ganz vorzüglich aufgelegten Amanda Seyfried in der eigentlichen Hauptrolle als deren Freundin Needy, ein paar netten Effekten, ein bisschen Spannung, ein bisschen Erotik und einer gehörigen Portion Dialogwitz (allein das Wikipedia-Zitat ist ja wohl ein absoluter Brüller). Nicht mehr, aber ganz sicher auch nicht weniger. Wer sich an den vielleicht manchmal zu konstruiert wirkenden Dialogen stören sollte - meinetwegen, aber das Drehbuch stammt aus der Feder von Diablo Cody und jeder, der den - meines Erachtens - großartigen Juno gesehen hat, sollte wissen, was ihn dialogtechnisch erwartet. Keine Ahnung, ob die von mir angesehene Unrated-Fassung - welche nach Aussage von Regisseurin Kusama ihren Extended Director's Cut des Films darstellt - mit ihren knapp 70 Abweichungen von der Kinofassung aus Jennifer's Body einen komplett anderen Film macht und sich die ganze Kritik nur auf die mir unbekannte Kinofassung bezieht. Das mag ich nicht zu beurteilen und die Wahrscheinlichkeit, dass ich mir jemals die ebenfalls auf der Blu-ray enthaltene Theatrical Version des Streifens ansehe, dürfte gegen Null gehen. Sollte dies allerdings nicht der Fall sein, kann ich das ganze Gebashe gegen diesen Streifen beim besten Willen nicht nachvollziehen. Ich fühlte mich ganz hervorragend unterhalten.
Als Landwirt Karl (Karl Dall) mit der Post eine Autogrammkarte der von ihm regelrecht angebeteten Sängerin Linda Lou (Isa Haller) bekommt, hält er diese für eine Liebeserklärung und begibt sich schnurstracks auf den Weg nach Ibiza um seine große Liebe zu finden...
Sag beim Abschied leise Servus. Dieses Motto war definitiv nichts für den früheren Schnulzen- und späteren Sexfilm-Regisseur Franz Marischka und so beendete dieser seine Karriere im Jahre 1983 mit einem Triple-Feature denkwürdiger Exploiter. Im Juli startete Die unglaublichen Abenteuer des Guru Jakob, im August war die Dirndljagd am Kilimandscharo an der Reihe und im November ließ Marischka mit Sunshine Reggae auf Ibiza die absolute Bombe platzen. Ich hatte den Streifen nun schon viele Jahre nicht mehr gesehen und das jetzige Wiedersehen war einfach nur grandios. Wie Karl Dall hier durch einen komplett sinn- und logik-befreiten Plot stolpert, wie hier in unglaublichster Art und Weise wohl wirklich alle existenten Kalauer und Karnevalsgags ohne Sinn und Verstand aneinandergereiht werden und wie hier dann zusätzlich noch Schauwert an Schauwert platziert wird, ist wirklich sagenhaft. Würde gerne mal Reaktionen von unbedarften Zuschauern beobachten, die ohne Vorkenntnis zum ersten Mal mit diesem Heuler konfrontiert werden. Das dürfte mindestens genauso unterhaltsam sein wie der Film selbst. Sunshine Reggae auf Ibiza ist pure Exploitation, ein grenzdebiler Film für die Ewigkeit den man als Freund des "schlechten Geschmacks" einfach in sein Herz schließen muss.
In Erinnerungen schwelgend entscheidet sich Lehrer Prof. Johannes Büttner (Wolf Albach-Retty) dazu, seine beiden alten Jugendfreunde Fritz Eilers (Heinz Erhardt) und Ulrich Salandt (Hans-Joachim Kulenkampff) zu kontaktieren. Mit diesen hatte er vor gut 20 Jahren eine denkwürdige Radtour unternommen und nun möchte er dieses Abenteuer gerne wiederholen. Doch Fritz, mittlerweile erfolgreicher Unternehmer, und Ulrich, noch erfolgreicherer Schauspieler, zieren sich zunächst, sich auf den Vorschlag ihres alten Kameraden einzulassen...
Ich gebe es zu, der vor kurzer Zeit gesehene So liebt und küsst man in Tirol machte durchaus Lust auf mehr Filme dieser Art. Die Wahl fiel nun auf Immer die Radfahrer mit Heinz Erhardt. Mit Filmen dieses begnadeten Komikers kann man in meinen Augen gar nichts falsch machen. Der Streifen war aus unzähligen Sichtungen im Fernsehen während der Kindheit natürlich bestens bekannt, auch wenn ich ihn nun schon bestimmt 20 Jahre nicht mehr gesehen habe. Natürlich ist das - nüchtern und objektiv betrachtet - übelster Kitsch und auch der Wortwitz eines Heinz Erhardt wirkt mittlerweile schon arg angestaubt. Aber so waren die Filme der damaligen Zeit halt einfach und den Nerv des Publikums haben sie früher wohl ganz vorzüglich getroffen. Mir macht dieses Eintauchen in die heile Welt des 50er- und 60er-Jahre-Kinos aus Deutschland auf jeden Fall immer wieder verdammt viel Spaß und so konnte ich auch mit Immer die Radfahrer äußerst vergnügliche und kurzweilige 90 Minuten verbringen.
Um Ölförderrechte zu verlängern ist die britische Regierung bereit, einem Scheich Diamanten im Wert von 50 Millionen Pfund zu überlassen. Doch die geplante Übergabe scheint unter keinem guten Stern zu stehen, denn Gerüchten zufolge hat der berüchtigte Diamantenräuber Gabriel (Dirk Bogarde) bereits seine Fühler nach den Diamanten ausgestreckt. Die mit allen Wassern gewaschene Superagentin Modesty Blaise (Monica Vitti) soll nun verhindern, dass Gabriel seinen Plan durchführen kann...
Irgendwo zwischen Agentenfilm, Abenteuerstreifen, Krimi, Komödie und Trash bewegt sich Modesty Blaise, eine weibliche James-Bond-Variante aus dem Jahr 1966. Der Streifen ist in allererster Linie ein Fest für die Augen, über die dürftige und auch nicht immer den Grenzen der Logik folgende Handlung muss und sollte man sich vielleicht auch besser keine großartigen Gedanken machen. Modesty Blaise ist bunt, kunterbunt sogar, und punktet mit tollen Settings, Kulissen und Kostümen, komplett überzeichneten Charakteren und einem namhaften Cast - Monica Vitti, Terence Stamp, Dirk Bogarde - der sich scheinbar komplett dazu verpflichtet hat, ein gnadenloses Overacting zu betreiben. Dazu gesellt sich noch ein herrlich grooviger Sixties-Score und fertig ist die Wundertüte. Lediglich ein bisschen arg lang geraten ist der mit einer stattlichen Laufzeit von gut 2 Stunden ausgestattete Streifen. Denn um diese adäquat zu füllen reichen die vorhandenen Schauwerte leider nicht wirklich aus und so machte sich doch zum einen oder anderen Zeitpunkt ein bisschen Langeweile breit. Ansonsten aber wirklich äußerst nett anzusehen und für Genrefreunde sicher einen Blick wert.
Kurz vor ihrem Highschool-Abschluss entscheidet sich die hübsche Mindy (Patricia Wymer) dazu, ein bisschen Abwechslung in ihr Leben zu bringen. Ihren langweiligen Freund Bill (Gary Rist) lässt sie fortan links liegen und versucht stattdessen, einen ihrer Lehrer (Tom Stewart) zu verführen...
Hab ich hier eigentlich schon mal erwähnt, dass ich die Filme aus der Crown Library vergöttere? Ich weiß, das ist ne ironische Frage, aber ich kann meine Vorliebe für diese Exploitation-Schmiede einfach nicht oft genug wiederholen. Auch The Young Graduates transportiert dieses wunderbare 70er-Jahre-Drive-In-Feeling auf einfach nur herrliche Art und Weise. Der Streifen dreht sich um die kurz vor dem Schulabschluss stehende Mindy Evans - gespielt von der süßen Patricia Wymer, die mich schon in dem zwei Jahre zuvor entstandenen The Babysitter begeistern konnte - die von der Abenteuerlust gepackt wird und sich, nachdem sie erst kurz zuvor einen ihrer Lehrer erfolgreich verführen konnte, gemeinsam mit einer Freundin per Anhalter auf einen Trip nach Big Sur begibt. Eine federleichte Inszenierung, ein eingängiger Soundtrack, so einige WTF-Momente und die schon angesprochene 70er-Jahre-Atmo machen aus The Young Graduates eine absolut runde Angelegenheit.
SCHULMÄDCHEN-REPORT 12 - JUNGE MÄDCHEN BRAUCHEN LIEBE (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Schulmädchen-Report, 12. Teil - Wenn das die Mammi wüßte | Deutschland 1978 | Regie: Walter Boos)
Um die nächste Ausgabe ihrer Schülerzeitung mit interessanten Berichten zu füllen, suchen die zuständigen Redakteure aus eingesendeten Briefzuschriften passende Geschichten aus...
Langsam aber sicher nähere ich mich dem Ende der Schulmädchen-Report-Reihe, die sich im mittlerweile 12. Film so langsam aber sicher totzulaufen scheint. Neues gibt es lediglich von der FSK-Front zu berichten. Teil 12 ist nämlich, obwohl er auch nichts anderes zeigt wie die anderen 11 Filme zuvor, einer der wenigen Filme der Reihe, die ab 16 Jahren freigegeben wurden. Und das obwohl gleich zu Beginn eine Inzest-Episode zu "bewundern" ist. Ansonsten unterscheidet sich natürlich auch dieser Film nicht großartig von den paar Teilen davor. Ernste und komische Episoden wechseln sich ab, eingebettet in eine minimale Rahmenhandlung. Waren es in Filmen zuvor noch Lehrerkonferenzen oder eine Radioshow, in der die Geschichten zum Besten gegeben wurden, ist es nun das Treffen einer Handvoll Redakteure einer Schülerzeitung, die aus Briefzuschriften vorliest. Ein gewisser Grad an Schau- und Unterhaltungswerten ist definitiv vorhanden, die kann man aber wirklich nur dann genießen, wenn man ein Faible für Kino dieser Art hat und sich vor der Sichtung dieses Films eine ausgedehnte Schulmädchen-Report-Pause gegönnt hat. Den letzten Teil der Reihe werde ich mir wohl dann irgendwann Anfang nächsten Jahres ansehen.
Für seine Verdienste im Polizeidienst soll Commandant Lassard (George Gaynes) in Miami mit einem Orden ausgezeichnet werden. Gemeinsam mit seinen besten Leuten (u.a. David Graf, Bubba Smith, Michael Winslow) macht er sich auf dem Weg nach Florida, um die Ehrung entgegenzunehmen. Doch als Lassard am Flughafen versehentlich seine Tasche mit der von Diamantenschmugglern vertauscht, wird aus dem eigentlich gemütlichen Betriebsausflug ein echter Kriminalfall...
Viel Neues gibt es nicht von der Police Academy-Front zu berichten. Teil 5 war damals der letzte Film, den ich noch im Kino gesehen hatte, danach hab ich mir keinen Teil mehr angesehen. Langsam aber sicher geht es mit der Reihe immer mehr abwärts. Steve Guttenberg als Mahoney ist nicht mehr dabei und fehlt an allen Ecken und Enden. Der von Matt McCoy - der übrigens aussieht wie ein junger Steve Carrell - gespielte Lassard-Neffe Nick ist leider nur ein ungenügender Ersatz und auch auf der Gag-Front haben die Macher keinen großen Einfallsreichtum mehr bewiesen. Die immer wiederkehrenden Gags sind aus den ersten vier Filmen zur Genüge bekannt und rufen höchstens noch ein Schmunzeln hervor. Als so extrem grottig wie ich den Film von meiner damaligen Kinosichtung vor über 20 Jahren in Erinnerung hatte, empfand ich ihn dann aber überraschenderweise doch nicht. Wahrscheinlich bin ich durch die ganzen Exploitation- und Trash-Sichtungen der letzten Jahre schon so "abgehärtet", dass mir selbst ein - objektiv betrachtet - wohl ziemlich mieser Streifen wie Police Academy 5 noch einen gewissen Spaß bereiten kann. Die letzten beiden Filme werd ich mir jetzt auch noch reinziehen. Mal schauen, was mich da erwartet. Ich betrete innerhalb der Reihe dann zum ersten Mal Neuland.
Nach eigenen Angaben unschuldig verurteilt landet Boxchampion James Chambers (Ving Rhames) in einem Hochsicherheitsgefängnis und trifft dort auf den noch unbesiegten Knastboxer Monroe Hutchens (Wesley Snipes)...
Ja, ganz nett. Ohne großartige Höhepunkte erzählt Regisseur Walter Hill die Geschichte zweier grundverschiedener Charaktere. Auf der einen Seite der eher ruhige und besonnene Knastboxer Monroe Hutchens, gespielt von Wesley Snipes, auf der anderen Seite der großmäulige Schwergewichtsweltmeister James Chambers, gespielt von Ving Rhames, der nach eigenen Angaben unschuldig im Gefängnis landet und dort dem im Ring unbesiegten Hutchens zeigen will, wer der größere Boxer ist. Eine Mischung aus Gefängnisdrama und Sportfilm, die zwar einigermaßen gut unterhalten kann, die aber wahrscheinlich auch relativ schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwinden wird. Innerhalb der Filmographie Hills gehört seine bisher letzte Kinoproduktion wohl zu den Streifen, die man nicht unbedingt gesehen haben muss.
Der Restaurantangestellte Kai (Anthony Wong) flüchtet - nachdem er seinen Chef und dessen Frau bestialisch ermordet hat - aus Hongkong nach Südafrika um dort unterzutauchen. Dem Restaurant-Business bleibt Kai treu und arbeitet fortan in Südafrika als Bedienung. Als er gemeinsam mit seinem neuen Chef in einem abgelegenen Dorf eine Fleischlieferung abholen soll, vergewaltigt Kai aus Langeweile eine Eingeborene und steckt sich dabei mit dem Ebola Virus an...
Hossa, ein komplett überdrehter Exploiter aus Hongkong. Regisseur Herman Yau, der ja schon für den ziemlich geschmacklosen The Untold Story verantwortlich zeichnete, hebelt auch in Ebola Syndrome sämtliche Grenzen des guten Geschmacks aus. Anthony Wong in der Hauptrolle des schmierigen Kai San läuft über die komplette Laufzeit von knapp 100 Minuten Amok und tritt jegliche Art der "political correctness" regelrecht mit Füßen. Einer dieser Filme, die bestens dazu geeignet sind, unbedarfte Zuschauer bis aufs Mark zu schockieren. Da dürfte bereits die Anfangssequenz genügen, in der Kai San mit der Frau seines Bosses schläft, von diesem erwischt, geprügelt und auf übelste Weise erniedrigt wird und dann in einem unnachahmlichen Gewaltausbruch sich seiner Haut zu wehren beginnt und die komplette Familie auslöscht. Und das ist nur der Anfang eines schier unglaublichen Films, der am Ende in einem schon fast irrsinnig zu nennenden Finale gipfelt. Zeitweise war das sogar mir schon etwas zu sehr "over the top". Und dabei ist das ganze ja eigentlich "nur" eine rabenschwarze Komödie.