Nicht nur Dämonen und sonstige Gestalten aus der Unterwelt, sondern insbesondere der liebestolle Ex-Dämon Cole (Julian McMahon), der Phoebe (Alyssa Milano) noch immer nachsteigt, machen den drei Schwestern Phoebe, Piper (Holly Marie Combs) und Paige (Rose McGowan) zu schaffen...
Ich mach es kurz: Mittlerweile hat sich Charmed zu einem soliden und durchaus goutierbaren Guilty Pleasure entwickelt, welches sich zur Berieselung nach einem anstrengenden Arbeitstag hervorragend eignet. Der Nervfaktor der ersten drei Staffeln ist so gut wie gar nicht mehr vorhanden und mittlerweile macht die Serie tatsächlich Spaß. Und - ich kann es einfach nicht oft genug erwähnen - Alyssa Milano ist ein Traum.
Eine ganze Reihe von Goldsuchern macht sich auf nach Klondyke um dort den erhofften Reichtum zu finden. Auch der kleine Tramp (Charles Chaplin) macht sich auf den Weg in ein ungeahntes Abenteuer...
Mit Goldrausch wollte Charlie Chaplin in Erinnerung bleiben. Das ist ihm - auch mit seinen anderen Filmen - wie bekannt mehr als eindrucksvoll gelungen. Weiter oben habe ich bei Zeugin der Anklage von zeitlosem Kino geschrieben. Das trifft auch auf Goldrausch zu. In Zeiten immer größer werdenden Blockbuster-Irrsinns aus der Traumfabrik tut die Sichtung eines solchen Films richtig gut. Mit scheinbar einfachsten Mitteln bringt Chaplin sein Publikum - zumindest mich - auch heute - über 80 Jahre nach Erstaufführung der ursprünglichen Version - zum Lachen und zum Mitfühlen. Ganz großes Kino zum Wohlfühlen. Für die nunmehr angefangene Vorweihnachtszeit hervorragend geeignet. Angesehen habe ich mir übrigens die Version der Wiederaufführung aus dem Jahr 1942, in der Chaplin die ursprüngliche Stummfilm-Version seinen Wünschen entsprechend etwas gestrafft, mit einem eigenen Score ausgestattet und eine Erzählstimme (seine eigene) hinzugefügt hat.
Jack, Eric, Bill, Roberta und Harvey leben in New York und sind filmverrückt. Ihren kompletten Tagesablauf organisieren sie nach dem Spielplan der verschiedenen Kinos. Ein Filmteam begleitet sie bei ihrem ganz normalen, täglichen Wahnsinn...
Von dieser Doku hatte ich mir ehrlich gesagt etwas anderes erwartet bzw. erhofft. Ich dachte, es würde in erster Linie um die Faszination Film und Kino gehen, stattdessen durfte ich eine Handvoll - in meinen Augen - gescheiterter Existenzen beim Ausleben ihrer Obsession beobachten. Das war zwar in gewisser Weise auch ganz interessant, die Tatsache, dass die vorgestellten Verrückten fast durch die Bank gänzliche Unsympathen waren, erzeugte aber eine gewisse Distanz und Verständnis konnte ich für die Protagonisten auch nicht aufbringen. Wenn diese Doku mir persönlich etwas gebracht hat, dann die Erkenntnis, dass ich mit meinem extremen Filmtick dann doch im Vergleich zu den Typen in der Dokumentation vollkommen "normal" zu sein scheine. Denn Parallelen zu Jack, Eric, Bill, Roberta und Harvey konnte ich glücklicherweise keine feststellen.
Unbedarft fahren eine Handvoll Jugendliche (u.a. Chris Lemon, Gregg Henry) aus der Stadt in die Wildnis um zu Zelten. Doch der geplante Urlaub in der Natur verwandelt sich sehr schnell in einen regelrechten Horrortrip...
Mit Vor Morgengrauen hat Jeff Lieberman so etwas wie den kleinen Bruder von Beim Sterben ist jeder der Erste gedreht. Eine kurzweilige und sehr ansehnliche Mischung aus Abenteuerthriller und Backwood-Slasher. Auch Filme wie The Texas Chain Saw Massacre dürften da wohl Pate gestanden sein. Gleichzeitig ist Vor Morgengrauen eindeutig als eine der Vorlagen für Wrong Turn zu erkennen. Die Handlung ist aus ähnlichen Streifen bestens bekannt. Eine Handvoll Jugendlicher aus der Stadt begibt sich in die Wildnis, missachtet offensichtliche Warnungen, führt sich auf wie die berühmte Axt im Walde und bekommt schließlich die Rechnung in Form degenerierter Einheimischer. Alles ziemlich vorhersehbar aber auch sehr unterhaltsam. Ein Genrebeitrag der sehenswerteren Art.
Die 14 Jahre alte Alice (Charlotte Alexandra) fährt in den Ferien nach Hause zu ihren Eltern aufs Land. Mit den veralteten Ansichten ihrer Mutter kann das pubertierende Mädchen, welches langsam aber sicher seine eigene Sexualität zu erforschen beginnt, nichts mehr anfangen und verliert sich mehr und mehr in erotische Tagträume...
Bereits in ihrer ersten Regiearbeit aus dem Jahr 1976 legte die französische Regisseurin Catherine Breillat mehr als einen Grundstein für ihren Ruf als Skandalfilmerin. Die Geschichte über das sexuelle Erwachen eines jungen Mädchens strotzt nur so von Tabubrüchen und expliziten Darstellungen. Dumm nur, dass Breillat dabei die Story des Films fast gänzlich vergisst. Die wird nämlich von Minute zu Minute belangloser und langweiliger und so bleibt A Real Young Girl eigentlich nur wegen seiner Tabubrüche im Gedächtnis und versinkt ansonsten im tiefen Sumpf der Durchschnittsware.
Drei leicht behinderte und äußerst skurrile Musiker (Norman Baert, Gunter Lamoot und Sam Louwyck) aus ärmlichsten Verhältnissen stehen eines Tages vor der Tür des arroganten Schriftstellers Dries (Dries Van Hegen) und bieten diesem den vakanten Posten des Schlagzeugers in ihrer Punkband an. Dries wittert Stoff für ein neues Buch und nimmt das Angebot an...
Spätestens seit den beiden Megalangweilern A Hole in My Heart und Twentynine Palms stehe ich der so famos gestarteten "Kino Kontrovers"-Reihe von Legend sehr kritisch gegenüber. Ex Drummer ist glücklicherweise mal wieder ein besserer Beitrag, wobei ich von echter Begeisterung auch bei diesem Streifen weit entfernt bin. Kontrovers ist er aber allemal. Regisseur Koen Mortier hat seine beißende Gesellschaftskritik in einen abgrundtief hässlichen Film gepackt. Allerdings übertreibt er es irgendwann mit seinen Provokationen und Tabubrüchen etwas zu sehr. Was anfangs noch schockierend wirkt, scheint irgendwann nur noch belanglos zu sein und so geht dem Film in gewisser Weise relativ schnell die Puste aus. Da wäre sicher weniger mehr gewesen. So reicht es in meinen Augen nur für gehobenen Durchschnitt. Nach den beiden vorgenannten Totalausfällen innerhalb der Reihe ist das aber durchaus positiv zu verstehen.
Chev Chelios (Jason Statham) ist gerade aus einem Hubschrauber gestürzt und muss sich nun damit auseinandersetzen, dass ihm im Auftrag des Triadenbosses Johnny Vang (Art Hsu) sein Herz entfernt und durch ein Kunstherz ersetzt wurde. Dieses muss jedoch ständig mit Strom versorgt werden um Chev am Leben zu erhalten. Von dieser Tatsache lässt sich Chev jedoch nicht einschüchtern und begibt sich auf eine irrsinnige Jagd um sein echtes Herz wiederzubekommen...
Höher, schneller, weiter. Crank, Shoot 'Em Up, Smokin' Aces usw. - das Actionkino der letzten Jahre hat insbesondere mit Geschwindigkeit und Dauerbefeuerung des Zuschauers überzeugt und weniger mit überzeugenden Geschichten. Crank 2 setzt dem jetzt den Gipfel auf. Gegen Crank 2 wirken die vorgenannten Streifen schon fast wie gemächlich erzählte Actionfilme, die auch als Schlafmittel taugen könnten. Hier ist alles so vollkommen überzeichnet, so komplett durchgeknallt, dass ich selbst nicht mehr genau weiß, ob ich nun lachen oder weinen soll. Der Streifen hat mich auf jeden Fall ziemlich sprachlos zurückgelassen und ich bin mir nicht sicher, ob man das hier Gezeigte - vor allem auch in einer solchen Intensität - überhaupt noch übertreffen kann. Bei irgendeinem Eintrag hab ich mal geschrieben, dass man - in Anlehnung an den weit verbreiteten "Torture Porn"-Begriff für Saw und Konsorten - Filme dieser Art dann wohl als "Action Porn" bezeichnen könnte. Und genau diese Bezeichnung trifft den Nagel in meinen Augen ziemlich genau auf den Kopf.
Der junge Cal (James Dean) wurde sein Leben lang von seinem tyrannischen Vater (Raymond Massey) gegenüber seinem Bruder Aron (Richard Davalos) benachteiligt. Sein Kampf um Anerkennung wird für Cal nicht leichter, als er die Wahrheit über seine Mutter erfährt und er zudem Gefühle für Abra (Julie Harris), die Freundin seines Bruders, zu entwickeln beginnt...
Der erste von leider nur drei großen Kinoauftritten des viel zu jung verstorbenen James Dean. Und mit der Sichtung dieses Films ist es auch leicht zu verstehen, weshalb James Dean in extrem kurzer Zeit Kultstatus erreicht hat. Seine Darstellung des rebellischen, aber auch gebrochenen Jugendlichen in diesem eindrucksvollen Familiendrama ist einfach nur grandios und die Identifikation mit dem jüngeren Publikum mit dem "Helden" auf der Leinwand dürfte damals enorm gewesen sein. Zu so unbestrittenen Klassikern wie Jenseits von Eden etwas zu sagen bzw. zu schreiben, fällt mir persönlich ziemlich schwer. Das hört sich eigentlich eh nur nach Nachplappern an und aus diesem Grund lasse ich es lieber bleiben. Nur so viel: Für mich war diese Sichtung das Schließen einer weiteren filmischen Bildungslücke. Ich kannte diesen Streifen - im Gegensatz zu den beiden anderen Dean-Filmen, die ich mir demnächst zum wiederholten Male ansehen werde - vorher tatsächlich noch nicht und bin mir ziemlich sicher, dass ich da einen unglaublich großen Film zu Gesicht bekommen habe.
Der an Höhenangst leidende Ex-Polizist Scotty Ferguson (James Stewart) ist mittlerweile als Privatdetektiv tätig und nimmt einen Auftrag seines alten Schulfreundes Gavin Elster (Tom Helmore) an. Er soll dessen Frau Madeleine (Kim Novak) im Auge behalten, da Gavin befürchtet, dass diese mit Selbstmordgedanken spielt...
Vertigo ist selbst innerhalb der von Höhepunkten gepflasterten Filmographie Hitchcocks ein absolutes Highlight und gehört neben Psycho und Der unsichtbare Dritte schon seit vielen Jahren zu meinen persönlichen Lieblingen dieses Ausnahmeregisseurs. Gerade bei Filmen die von ihrer überraschenden Auflösung leben, wird die wahre Qualität der Streifen einem erst dann bewusst, wenn diese auch bei wiederholten Sichtungen und bei Kenntnis des Endes noch zu fesseln vermögen. Vertigo ist einer dieser absoluten Glücksfälle, der mich immer wieder aufs Neue begeistert und in seinen Bann zieht, obwohl ich doch ganz genau weiß, welchen Verlauf die Story nehmen wird. James Stewart liefert in der Rolle des regelrecht besessenen Detektivs eine absolute Glanzvorstellung ab und Kim Novak - deren schauspielerische Leistung ich durch die nun folgenden Worte definitiv nicht schmälern will - ist pures Eye Candy und war wohl nie zuvor und nie mehr danach so wunderschön und verführerisch wie in diesem Film. Vertigo ist filmisches Gold - von der ersten bis zur letzten Sekunde.
Der Symbologe Robert Langdon (Tom Hanks) wird in den Vatikan gebeten, um die katholische Kirche aus einer aussichtslos erscheinenden Lage zu helfen. Nach dem Tod des Papstes wurden die vier für die Nachfolge favorisierten Kardinäle aus dem Konklave entführt und zudem droht eine aus Antimaterie hergestellte Bombe den ganzen Vatikan zu vernichten. Als Drahtzieher scheint der eigentlich gar nicht mehr existierende Geheimbund der Illuminati in Frage zu kommen. Eine Organisation, die Langdon sein Leben lang aufs Genaueste studiert hat...
Nach The Da Vinci Code die zweite Verfilmung eines Romans von Dan Brown. Dessen Romane eignen sich meines Erachtens tatsächlich hervorragend zur leichten Unterhaltung und schreien förmlich danach, für die große Leinwand adaptiert zu werden. Wenn Regisseur Ron Howard es nur endlich mal lassen würde, den Versuch zu starten, praktisch jedes geschriebene Wort zu verfilmen. Das war schon beim Erstling die große Schwäche und auch Illuminati krankt an dieser Vorgehensweise des Regisseurs. Wobei mir der Streifen deutlich besser gefallen hat als der Vorgänger. Er ist kurzweiliger, spannender und einfach unterhaltsamer ausgefallen. Solides Blockbuster-Kino. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Nach der Lektüre des Tagebuches eines Architekten ist Rose Elliot (Irene Miracle) davon überzeugt, in New York in einem der drei auf der Erde existierenden Häuser des Bösen zu leben. Verängstigt bittet sie ihren Bruder Mark (Leigh McCloskey), der in Rom Musik studiert, um Hilfe...
Zwischen dem grandiosen Suspiria und dem - so ist es zumindest fast überall zu lesen - wohl ziemlich katastrophalen La terza madre stellt Inferno den Mittelteil von Argentos Mutter-Trilogie dar. Ohne an die Qualitäten von Suspiria heranzukommen, muss man Argento in meinen Augen bescheinigen, dass er mit Inferno einen formidablen Schocker abgeliefert hat. Die üblichen storytechnischen Schwächen macht Argento durch Atmosphäre, Schockeffekte, Spannung und seinem visuellen Einfallsreichtum locker wett und so ist auch Inferno einer der Filme, die definitiv zur Haben-Seite der Filmographie Argentos zu zählen sind.
Der erfolgreiche, doch durch einen Herzinfarkt beeinträchtigte Strafverteidiger Sir Wilfrid Robarts (Charles Laughton) soll den aussichtslos erscheinenden Fall von Leonard Vole (Tyrone Power) übernehmen. Der wird beschuldigt eine Witwe kaltblütig ermordet zu haben, beteuert allerdings seine Unschuld. Und tatsächlich scheint der Prozess auf ein positives Ende für Vole hinauszulaufen. Doch dann ruft die Klägerseite dessen Ehefrau Christine (Marlene Dietrich) in den Zeugenstand...
Nach etwas längerer Pause mal wieder ein Film von Billy Wilder. Und das Warten auf einen vielleicht etwas schwächeren Film dieses Ausnahmeregisseurs geht weiter. Auch Zeugin der Anklage ist ganz großes Kino und obwohl es sich hier um ein(en) Krimidrama/Gerichtsthriller handelt, kommt auch der typische Humor Wilders nicht zu kurz. Da gibt es auch in dieser Hinsicht wieder so einige Szenen und Dialoge zum Niederknien. Phantastische Darsteller und eine fesselnde Handlung mit einem überraschenden Plottwist am Ende machen aus Zeugin der Anklage zeitloses Kino der Extraklasse. Und die unglaubliche Ausstrahlung von Marlene Dietrich ist einfach nur atemberaubend.
Zack (Seth Rogen) und Miri (Elizabeth Banks) sind schon seit Ewigkeiten beste Freunde und teilen sich auch eine gemeinsame Wohnung. Finanziell halten sie sich dabei allerdings eher schlecht als recht über Wasser. Als ihnen die Schulden langsam aber sicher über den Kopf wachsen, hat Zack eine äußerst unkonventionelle Idee um an Geld zu kommen. Ein selbst gedrehter Pornofilm soll die finanziellen Probleme lösen...
Es gibt genau zwei aktuelle Regisseure, bei denen bin ich - so negativ die Begriffe auch vorbelastet sein mögen - gerne Fanboy oder meinetwegen auch Nerd. Der eine ist Quentin Tarantino, der andere Kevin Smith. Von Smith hat mich bisher lediglich der außerhalb seines "View Askew"-Universums spielende Jersey Girl nicht vollends überzeugen können, alle anderen Filme von ihm liebe ich heiß und innig. Wehmütig und auch durchaus traurig habe ich zur Kenntnis genommen, dass mit Clerks II die letzte Geschichte aus Smiths Universum erzählt wurde. Entsprechend gespannt war ich auf Zack and Miri Make a Porno, seinem ersten Film nach Clerks II und dem zweiten überhaupt, der eben nicht von Jay, Silent Bob und Konsorten bevölkert wird. Anfangs war ich dem Streifen gegenüber schon ein bisschen skeptisch eingestellt, diese Skepsis legte sich aber ziemlich schnell. Auch wenn der Film nicht ganz an die großartigen Streifen aus dem "View Askew"-Universum herankommt, vertraute Gesichter wie das von Jason Mewes oder das von Jeff Anderson lassen auch bei Zack and Miri Make a Porno schnell ein heimisches Gefühl aufkommen und alles in allem würde ich den Streifen als rundum gelungen bezeichnen wollen. Die Mischung aus Klamauk und leisen Tönen ist Smith gut geglückt und auch wenn die Story des Films natürlich gängigen Genreregeln folgt und relativ leicht vorhersehbar ist, so hat der Streifen zumindest mir von Anfang bis zum Ende verdammt viel Spaß gemacht. Auf diese Art und Weise kann Kevin Smith gerne auch in Zukunft weitermachen.
Damit er und seine Bande Schreiben und Lesen lernen, entführt der Gangster Frank Calder (Oliver Reed) kurzerhand die Lehrerin Melissa Ruger (Candice Bergen). Allerdings hat er mit Melissa ausgerechnet die Ehefrau des notorisch eifersüchtigen und extrem skrupellosen Großgrundbesitzers und Hobbyjägers Brandt Ruger (Gene Hackman) auserwählt und der macht nun gemeinsam mit seinen Freunden blutige Jagd auf die Gesetzesbrecher...
Neben Das Wiegenlied vom Totschlag und The Wild Bunch dürfte Leise weht der Wind des Todes wohl zu den härtesten, nicht aus Italien stammenden Western seiner Zeit gehören. Lagerfeuerromantik sucht man hier vergebens und auch auf Identifikationsfiguren muss man fast vollkommen verzichten. Don Medfords Film ist brutal, kompromisslos und versprüht während seiner gesamten Laufzeit nicht einen Funken Hoffnung. Das wirklich üble Ende - typisch für die damalige Zeit und heutzutage wohl kaum mehr möglich - kommt in seiner Intensität vielleicht überraschend, dass es auf so etwas in der Art hinauslaufen würde, hätte man jedoch fast erahnen müssen. Leise weht der Wind des Todes ist in eigentlich jeder Hinsicht ein äußerst sehenswerter Streifen geworden - toll besetzt, toll gefilmt und über den grandiosen Score von Komponist Riz Ortolani muss man wohl sowieso keine großen Worte verlieren.
DIE GRUFT MIT DEM RÄTSELSCHLOSS (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Die Gruft mit dem Rätselschloss | Deutschland 1964 | Regie: Franz Josef Gottlieb)
Sein ganzes Leben lang hat der skrupellose Spielhöllenbesitzer Real (Rudolf Forster) auf betrügerische Art und Weise Menschen ausgenommen und so ein stattliches Vermögen angehäuft. Am Ende seines Lebens plagt ihn nun das schlechte Gewissen und er entscheidet sich, sein Vermögen - welches er in einer von mehreren Fallen und Schlössern gesicherten Gruft aufbewahrt - Kathleen Kent (Judith Dornys) zukommen zu lassen. Deren Vater hatte sich einst wegen Real das Leben genommen und der will nun auf diese Weise sein Gewissen reinwaschen. Allerdings sind Reals ehemalige Komplizen von diesen Plänen überhaupt nicht angetan und entführen die junge Frau bereits kurz nach ihrer Ankunft in London...
Franz Josef Gottlieb, seines Zeichens Spezialist für Unterhaltung der leichteren und seichteren Art (böse Zungen würden jetzt wohl behaupten, dass man da durchaus auch die Wallace-Filme dazuzählen kann; ich denke dabei aber eher an seine Komödien, Heimat- und Sexfilmchen), trägt nach dem schon nicht sonderlich überzeugenden Der schwarze Abt auch die Verantwortung für Die Gruft mit dem Rätselschloss, die mittlerweile 17. Wallace-Verfilmung. Gerade nach Vohrers richtig gutem Der Hexer hat es Gottlieb natürlich entsprechend schwer, mit seinem Streifen zu punkten. Richtig gelungen ist eigentlich nur die Ausstattung des Films (vor allem die vielen versteckten Fallen und die Gruft selbst), über den Rest muss man schon fast den Deckmantel des Schweigens legen. Die größte Schwäche des Streifens ist die untergeordnete Rolle der Polizei und somit auch das Fehlen eines echten Leading Man. Kein Fuchsberger oder Drache weit und breit. Zudem ist Eddi Arent in der Rolle des Paragraphen zitierenden Anwalts aus Australien mal wieder extrem nervig. Insgesamt betrachtet ist Die Gruft mit dem Rätselschloss also nur durchschnittlich geraten und gehört zu den eher schwächeren Beiträgen der Reihe.
Amerika, zu Zeiten der Großen Depression in den 30er Jahren. Der einst erfolgreiche Boxer Jim Braddock (Russell Crowe) hat dem Boxsport nach einigen Niederlagen den Rücken gekehrt, hält sich mit Gelegenheitsjobs gerade so über Wasser und lebt mit seiner Frau (Renée Zellweger) und seinen Kindern nahe am Existenzminimum. Als sein früherer Trainer Joe Gould (Paul Giamatti) ihm eines Tages ein Comeback im Ring anbietet, zögert Braddock nicht lange und packt seine Chance beim Schopf...
Wenn ich schon mal dabei bin - auch wenn es eher unbewusst geschieht -, der nächste Film der auf wahren Begebenheiten bzw. dem Leben einer realen Person basiert. Mit Das Comeback hat sich Ron Howard das Leben des Boxers Jim Braddock vorgeknöpft, der in den Zeiten der Großen Depression in den USA ein nicht für möglich gehaltenes Comeback schaffte. Herausgekommen ist im Endeffekt ein genretypisches Sportdrama, welches sich von ähnlichen Filmen einzig darin unterscheidet, dass hier tatsächliche Ereignisse zugrunde liegen. Ron Howard setzt auf entsprechend große Gefühle, Russell Crowe in der Hauptrolle spielt entsprechend souverän und auch die Nebenrollen sind mit u.a. Renée Zellweger und Paul Giamatti prominent und auch gut besetzt. Höhepunkt des Streifens ist zweifelsohne und natürlich wenig überraschend der Schlusskampf zwischen Braddock und Max Baer (gespielt von Craig Bierko). Das alles hat man so oder so ähnlich zwar sicher schon unzählige Male gesehen, unterhaltsam ist so etwas - zumindest für mich - aber trotzdem immer wieder. Nicht überragend, aber solide, gut und sehenswert.
Als der extravagante Schriftsteller Truman Capote (Philip Seymour Hoffman) von einem brutalen Mord an einer Familie in Kansas erfährt, entschließt er sich dazu einen Roman über diesen Kriminalfall zu schreiben und vor Ort zu recherchieren. Ein Projekt, welches sich schon bald zu einer wahren Lebensaufgabe entwickeln soll...
Noch so eine Art Biopic. Regisseur Bennett Miller skizziert die Arbeiten Capotes an dessen letztem und wohl bekanntestem Buch "In Cold Blood". In die Rolle des Truman Capote schlüpfte Philip Seymour Hoffman, der die Aufgabe der Darstellung dieses Enfant terrible mehr als überzeugend gelöst hat und dafür auch mit einem Oscar belohnt wurde. Mit dem Film selbst wurde ich allerdings nicht so recht warm. Sicher ist der Streifen toll gespielt (nicht nur von Philip Seymour Hoffman, sondern insbesondere auch von Catherine Keener und Clifton Collins Jr.) und auch interessant anzusehen, so wirklich fesseln konnte er mich allerdings nicht.
Bryan Mills (Liam Neeson), CIA-Agent im Ruhestand, hat seinen Job an den Nagel gehängt um ein besseres Verhältnis zu seiner Tochter Kim (Maggie Grace) aufzubauen, die bei seiner geschiedenen Frau (Famke Janssen) und deren neuem Partner lebt. Als Kim während eines Parisaufenthalts von skrupellosen Menschenhändlern gekidnappt wird, kommt Bryan seine alte Ausbildung zu Gute. Er begibt sich nach Frankreich und setzt alle Hebel in Bewegung um seine Tochter wiederzufinden...
Mal wieder ein Actionkracher der alten Schule. Ideologisch natürlich höchst fragwürdig, walzt Liam Neeson auf seinem Rachefeldzug bzw. auf seiner Suche nach seiner Tochter ohne Rücksicht auf Verluste alles nieder. Knallhart sowie komplett kompromiss- und humorlos ist Taken ausgefallen und dürfte dabei so manchem Genrefan - zumindest bei der Erstsichtung - die eine oder andere Freudenträne in die Augen treiben. Über die ziemlich reaktionäre Ausrichtung des Films muss man allerdings hinwegsehen können. Für Political Correctness ist bei Taken keinen Millimeter Platz, aber das war bei meinen ganzen Lieblingen aus den 80er Jahren ja auch so gut wie nie der Fall. Mich hat dieser spannende Streifen - insbesondere auch wegen des wirklich gelungenen Timings der Actionszenen - auf jeden Fall ziemlich begeistert zurückgelassen. Ob diese Begeisterung auch von Bestand sein und bei weiteren Sichtungen erneut auftreten wird, wird die Zukunft zeigen.
Die drei ungleichen Schauspieler Tugg Speedman (Ben Stiller), Kirk Lazarus (Robert Downey Jr.) und Jeff Portnoy (Jack Black) sind die Stars des neuen Films von Regisseur Damien Cockburn (Steve Coogan). TROPIC THUNDER lautet der Titel des Streifens über den Vietnamkrieg und die Dreharbeiten finden in einem südostasiatischen Dschungel statt. Dumm nur, dass sich dort zur gleichen Zeit ein realer Drogenkrieg abspielt und die drei Schauspieler plötzlich und ohne es zu merken zwischen die Fronten geraten...
Tropic Thunder verbreitet nicht weniger als 2 Stunden verdammt gute Laune. Was Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller Ben Stiller hier abgeliefert hat, ist wirklich mehr als sehenswert. Eine saumäßig lustige Komödie (schon die Trailer zu Beginn des Films sind zum Brüllen), eine augenzwinkernde und schwarzhumorige Abrechnung mit dem Filmbusiness (Tom Cruise als Produzent in seiner vielleicht bisher besten Rolle überhaupt), eine herrliche Hommage an das Kriegsfilmgenre (eine Kenntnis der entsprechenden Streifen - insbesondere aus den 70er und 80er Jahren - erhöht den Spaßfaktor nochmals enorm) und nicht zuletzt einen teils knallharten Actionfilm, der mit entsprechend rasantan und auch blutigen Szenen nicht wirklich sparsam umgeht. Tolle Mischung, toller Film - wird nicht zum letzten Mal im Player gelandet sein.
Das frisch verheiratete Journalisten-Ehepaar John (Owen Wilson) und Jenny Grogan (Jennifer Aniston) zieht ins sonnige Florida um das gemeinsame Leben dort zu starten. Da sie sich über ihren Kinderwunsch noch nicht so ganz im Klaren sind, schaffen sie sich zunächst einen kleinen Labrador-Welpen an. Und Marley stellt sehr schnell das Leben der Grogans komplett auf den Kopf...
Owen Wilson, Jennifer Aniston und ein kleiner, süßer Hund - das riecht förmlich nach seichter und vor allem leicht verdaulicher Familienunterhaltung. Und mit genau dieser Erwartungshaltung bin ich ehrlich gesagt auch an den Film herangegangen. Aber dann kam doch tatsächlich alles anders. Das Leben schreibt wohl wirklich die besten Geschichten; Marley & Ich basiert auf dem Buch des Journalisten John Grogan, der mit diesem seine wahre Geschichte niedergeschrieben hat. Und so ist Marley & Ich dann auch - insbesondere in der zweiten Hälfte - eher ein Beziehungsdrama und nicht nur ein reiner Tierfilm bzw. eine reine Komödie und spart wahrlich nicht an ernsten Momenten. Die Mischung passt einfach. Der Streifen ist natürlich in erster Linie komisch, aber eben auch ernst und gerade zum Ende hin regelrecht herzzereißend. Wenn es überhaupt etwas zu kritisieren gibt, dann vielleicht die Tatsache, dass der Film - weil er einen fast zu großen Zeitraum abdeckt - mitunter etwas gehetzt wirkt und das Ende vielleicht doch ein kleines bisschen zu sehr auf die Tränendrüse drückt. Als sonderlich störend hab ich persönlich das allerdings nicht empfunden. Auch wenn es vielleicht nur wenige nachvollziehen können: Ich bin begeistert, und zwar restlos.
Mit der Hoffnung auf ein besseres Leben wandert die Mexikanerin Flor (Paz Vega) mit ihrer Tochter Cristina (Shelbie Bruce) nach Los Angeles aus. Um den Lebensunterhalt zu verdienen nimmt Flor nach kurzer Zeit einen Job als Haushälterin beim wohlhabenden Ehepaar John (Adam Sandler) und Deborah Clasky (Téa Leoni) an. Doch nicht alles läuft rosig. Der Lebensstil der Claskys ist Flor fremd, die Sprachbarriere macht der nur Spanisch sprechenden Einwanderin zu schaffen und auch ihre pubertierende Tochter bereitet Probleme...
Spanglish von Regisseur James L. Brooks schwankt irgendwo zwischen Komödie und Drama und ist einer dieser Filme, die fast ausschließlich von den Schauspielerleistungen leben. Die sind nämlich durch die Bank grandios, egal ob nun Adam Sandler, Téa Leoni, Paz Vega, Shelbie Bruce, Sarah Steele oder Cloris Leachman - wirklich alle überzeugen auf ganzer Linie. Das ist auch wichtig, denn sonderlich viel passiert nicht gerade in den gut 2 Stunden Laufzeit und die Handlung von Spanglish plätschert größtenteils eigentlich nur so dahin. Es sind die Schauspieler, die den Film retten und eine auf den ersten Blick eigentlich ziemlich belanglose scheinende Geschichte dann doch interessant und sehenswert machen. Wobei eine etwas kürzere Laufzeit dem Film sicher ganz gut getan hätte. So bleibt am Ende ein guter, nett anzusehender, aber alles andere als überragender Film übrig.
In einem kleinen amerikanischen Vorort lernen sich auf einem Spielplatz Sarah (Kate Winslet) und Brad (Patrick Wilson) kennen. Beide sind verheiratet, haben ein Kind und tragen in ihrer jeweiligen Ehe für die Kindererziehung die Hauptverantwortung. Bald verbringen Sarah und Brad mehr Zeit miteinander als mit ihren eigentlichen Partnern und es dauert nicht lange, bis sich aus der anfänglichen Bekanntschaft eine Affäre entwickelt...
Regisseur Todd Field wandelt mit Little Children auf den Spuren von American Beauty, jedoch ohne dessen Klasse zu erreichen. Dafür ist Little Children irgendwie zu sperrig und teilweise auch etwas zu langatmig ausgefallen. Das Verstehen der bzw. das Hineinversetzen in die Charaktere fiel mir bei Little Children ungleich schwerer als bei Mendes' Meisterstück, woran vielleicht auch die teils episodenhafte Erzählweise eine Mitschuld hatte. Die Tatsache, dass der Film mich trotz seiner Sperrigkeit dann doch irgendwie fesseln konnte, hat er vor allem den wirklich guten Schauspielerleistungen zu verdanken. Die konnten - allen voran Kate Winslet und Jackie Earle Haley in der Rolle des Ronnie J. McGorvey - nämlich so gut wie alle vollends überzeugen.
Spanien, im Jahr 1944. In den Bergen Nordspaniens kämpfen auch noch Jahre nach Beendigung des Bürgerkriegs Partisanen gegen das faschistische Regime. In die umkämpfte Region verschlägt es auch die kleine Ofelia (Ivana Baquero) und ihre schwangere Mutter (Ariadna Gil), da deren neuer Ehemann, der rücksichtslose Captain Vidal (Sergi López), seine Frau in seiner Nähe haben will. Ofelia beginnt sich schon bald in eine eigene Fantasiewelt zu flüchten...
So, auch endlich gesehen und damit eine der jüngeren filmischen Bildungslücken geschlossen. Ich hatte mir ein bisschen mehr Fantasy erwartet und war über den doch relativ niedrigen Fantasy-Anteil ziemlich überrascht. Das ändert natürlich nichts an der Qualität des Streifens. Leicht zu verdauen ist die fesselnde Geschichte der kleinen Ofelia (ganz toll: Ivana Baquero) und ihrer Mutter wahrlich nicht. Pans Labyrinth ist einer dieser Filme, die richtig an die Substanz gehen und die einen auch weit nach dem Abspann nicht mehr loslassen. Hab mir die Blu-ray nur von einem Kumpel ausgeliehen und werde mir den Streifen in nächster Zeit auf jeden Fall selbst zulegen. Ich gehe davon aus, dass Pans Labyrinth mit weiteren Sichtungen noch mehr wachsen wird und dass ich noch viele Dinge entdecken werde, die mir bei der ersten Sichtung - schon allein aufgrund der schier unfassbaren Bildgewalt des Streifens - verborgen geblieben sind.
Budapest, in den 30er Jahren: Alfred Kralik (James Stewart) und Klara Novak (Margaret Sullavan) arbeiten beide im Lederwarengeschäft von Hugo Matuschek (Frank Morgan) und sind nicht sonderlich gut aufeinander zu sprechen. Was beide jedoch gemeinsam haben ist die Tatsache, dass sie seit einiger Zeit eine rege Brieffreundschaft mit einer bzw. einem Unbekannten pflegen. Als beide schließlich ein Treffen mit der jeweiligen Bekanntschaft vereinbaren, kommt es zu einer faustdicken Überraschung...
Erst mal Dank und Gruß an Howie, durch dessen Tagebucheinträge ich erst auf diesen Film aufmerksam geworden bin. Rendezvous nach Ladenschluss ist Wohlfühlkino par excellence, mit großartigen Schauspielern, einer wunderbaren Story, herrlich witzigen Dialogen und Situationen. Ein Film, den man wohl wirklich einfach gern haben muss und der mit Sicherheit nicht zum letzten Mal im Player gelandet ist. Gerade in der mittlerweile kalten Jahreszeit zum Erwärmen des Gemüts bestens geeignet. Mehr gibt's eigentlich gar nicht zu sagen bzw. schreiben.
Nachdem Pilot und Frauenheld Rick Richards (Elvis Presley) seinen Job verloren hat, kehrt er in seine Heimat Hawaii zurück und überredet seinen langjährigen Freund Danny (James Shigeta) dazu, mit ihm einen Hubschraubercharterservice aufzuziehen. Da Rick praktisch auf so gut wie jedem Hotel auf den verschiedenen Inseln eine Liebschaft pflegt und diese sich auch gerne dazu bereit erklären, entsprechende Aufträge an Rick und Danny zu vermitteln, beginnt das Geschäft schon bald zu florieren. Doch nicht alles läuft wie geplant...
Elvis Presley hat im Endeffekt wohl auch ein und denselben Film wieder und wieder gedreht. Dem Unterhaltungswert seiner Streifen ist das in meinen Augen allerdings nicht sonderlich abträglich. Man darf halt keine großen Innovationen erwarten. Eine harmlose Geschichte, ein paar nette Gesangseinlagen vom King und eine gehörige Portion nicht wegzuleugnender Schauwerte (die im vorliegenden Film insbesondere aus einigen tollen Aufnahmen der wunderschönen Kulisse und jeder Menge attraktiver Frauen bestehen) - fertig ist das Elvis-Vehikel (ich glaube, ich habe das so oder so ähnlich auch schon bei einem meiner letzten Einträge zu einem Elvis-Film geschrieben). Ich hatte mal wieder meinen Spaß in den knapp 90 - ziemlich kurzweiligen - Minuten.
St. Louis, im Jahr 1903: Die ganze Stadt fiebert der im nächsten Jahr stattfindenden Weltausstellung entgegen. Auch die wohlhabenden Ehegatten Alonzo (Leon Ames) und Anna Smith (Mary Astor) und ihre vier Töchter Esther (Judy Garland), Tootie (Margaret O'Brien), Rose (Lucille Bremer) und Agnes (Joan Carroll). Das Leben der Familie ist perfekt. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als der Vater verkündet, dass er einen lukrativen Job in New York angenommen hat und die Familie das geliebte St. Louis verlassen muss. Vor allem für Esther, die sich gerade in den neu zugezogenen Nachbarsjungen John (Tom Drake) verliebt hat und die kleine Tootie, die auf keinen Fall ihr geliebtes Umfeld verlassen will, ist diese Nachricht ein echter Schock...
Ich hatte mal wieder Lust auf ein klassisches Hollywood-Musical. Die Wahl fiel auf Vincente Minnellis Meet Me in St. Louis mit einer einfach nur zauberhaften Judy Garland in der Hauptrolle. Vincente Minelli, der Judy Garland kurze Zeit später heiraten sollte, zelebriert seine Hauptdarstellerin regelrecht. Der Film ist einfach nur wunderschön anzusehen, das Titelstück verwandelt sich ziemlich schnell in einen echten Ohrwurm und neben dem - in solchen Produktionen und insbesondere zur damaligen Zeit eigentlich immer - vorhandenen Kitsch gesellen sich auch durchaus ernste Untertöne und gerade im Schlussdrittel eine bisweilen etwas düstere Atmosphäre. Mich hat der Streifen vollkommen überzeugt und auch ziemlich begeistert. Wer auch diesem Genre mal eine Chance geben will, darf gerne mal einen Blick riskieren. Wer mit Musicals vom Grund auf nichts oder nur wenig anfangen kann, wird sich wohl eher mit Grauen abwenden.
In einem waghalsigen Coup ist es einer Verbrecherbande geglückt, in Ägypten eine stattliche Anzahl von Goldbarren zu rauben. Das Gold muss nun allerdings irgendwie nach Italien geschmuggelt werden. Ein Job, für den eigentlich nur ein Mann in Frage kommt: der geniale Gangster Aldo Vanucci (Peter Sellers). Doch der sitzt momentan im Gefängnis. Durch geschickt gestreute Informationen über den Lebenswandel seiner jüngeren Schwester Gina (Britt Ekland) lässt sich Vanucci allerdings zu einem Ausbruch hinreißen und nimmt sich - wieder auf freiem Fuß - mit einem schlichtweg grandiosen Plan auch des Problems der Goldräuber an...
Regisseur Vittorio De Sica hat mit Jagt den Fuchs eine wirklich herrlich rasante Mischung aus Krimi und Komödie gedreht, für die ich an dieser Stelle mal ordentlich die Werbetrommel rühren möchte. Der Film basiert auf einem Stück von Neil Simon und allein diese Tatsache ist - zumindest für mich - ja sowieso schon eine gewisse Qualitätsgarantie. Gewisse Parallelen zu den Pink Panther- Filmen lassen sich definitiv nicht verleugnen, Peter Sellers ist klasse wie eigentlich immer, mit Britt Ekland ist ein echter Hingucker mit von der Partie und der Streifen ist nicht nur verdammt witzig, sondern auch durchaus spannend geraten. Ich kann wirklich nur eine glasklare Empfehlung für Jagt den Fuchs aussprechen.
In Hoffnung auf ein erfolgreiches Comeback nimmt die Schauspielerin Nikki Grace (Laura Dern) die weibliche Hauptrolle im neuen Film des Regisseurs Kingsley Stewart (Jeremy Irons) an. Nach Beginn der Dreharbeiten erfahren sie und ihr Kollege Devon Berk (Justin Theroux), der die männliche Hauptrolle übernommen hat, dass es sich bei dem Film um eine Art Remake handelt. Das Original wurde nie fertiggestellt, da die Hauptdarsteller damals ermordet wurden. Für Nikki beginnen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion zu verschwinden...
Wahrscheinlich ist Inland Empire innerhalb der Filmographie von David Lynch nur konsequent. Anfangen konnte ich mit diesem Film aber leider überhaupt nichts mehr. So sehr mich Lynch mit Lost Highway und Mulholland Dr. noch begeistert hat, mit Inland Empire hat er mich einfach nur noch gequält und gelangweilt. Sicher, auch in diesem Film gibt es jede Menge erschreckender und atmosphärischer Szenen und auch dieser Film hat mir die eine oder andere Gänsehaut bereitet, aber dieser fast vollkommene Verzicht auf eine Art Plot war für mich persönlich ein KO-Kriterium. Lost Highway und Mulholland Dr. haben mich noch zum Rätseln und Knobeln angeregt, die beiden Filme haben mich auch Tage nach der Sichtung noch beschäftigt; bei Inland Empire war ich nach den gut 3 Stunden Laufzeit eigentlich nur froh, dass es endlich vorbei war. Ich habe wirklich noch nie einen Film vorzeitig abgebrochen, bei diesem hätte ich es fast getan. Und das hat jetzt nichts damit zu tun, dass ich nicht dazu bereit gewesen wäre, mich auf den Streifen einzulassen. Der Funke wollte und wollte halt einfach nicht überspringen.
2 Jahre ist es her, dass die Familie von Donna (Brittany Snow) von einem wahnsinnigen Lehrer des Mädchens ermordet wurde. Donna lebt seitdem bei Verwandten und versucht die Ereignisse von damals zu verdrängen. Doch ausgerechnet am Abend des Abschlussballs holt sie die Vergangenheit wieder ein. Der Killer ist entkommen und macht erneut Jagd auf sie...
Nach der von Scream im Jahr 1996 ausgelösten Welle an neuen Slasher-Filmen sind es im neuen Jahrtausend insbesondere Remakes altbekannter Franchises, die das Horrorgenre zu dominieren scheinen. Gefühlsmäßig angefangen haben dürfte das im Jahr 2003 mit Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre, mittlerweile gibt es schon fast eine regelrechte Schwemme an mal mehr, mal weniger guten Horrorfilm-Remakes. Es scheint fast so, als dass jeder Film, der sprichwörtlich nicht bei drei auf dem Baum ist, eine schicke Neuauflage erfahren muss. Auch Prom Night aus dem Jahr 1980 konnte wohl nicht rechtzeitig flüchten und wurde im Jahr 2008 neu aufgelegt. Und so gnädig ich ja im Normalfall mit solchen Remakes umgehe, speziell in diesem Fall hätten es sich die Macher dann doch lieber sparen sollen. Die Neuverfilmung ist ein höchst durchschnittlicher, größtenteils unspannender und komplett blutleerer Streifen geworden und dürfte wohl wirklich so gut wie keinen Genrefan in irgendeiner Weise begeistern. Langweilig, nervig, einfach überflüssig.
Tierarzt Dr. Hansen (William Shatner) macht in einer amerikanischen Kleinstadt ein unerklärliches Sterben von Farmtieren zu schaffen. Die zu Hilfe geholte Wissenschaftlerin Diane Ashley (Tiffany Bolling) findet schließlich heraus, dass die Tiere an Spinnengift verendet sind...
Einen Film mit William "Captain Kirk" Shatner und Tiffany Bolling (bekannt aus The Candy Snatchers und The Centerfold Girls) in den Hauptrollen muss man doch einfach mögen. Und wenn dann auch noch ein entsprechender Nostalgiebonus dazukommt, kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen. Mörderspinnen ist wieder mal ein glänzendes Beispiel für das von mir so sehr geschätzte Kino der 70er Jahre. Natürlich muss man über so manche unübersehbare Schwäche (insbesondere in den Bereichen Logik und Glaubwürdigkeit) hinwegsehen können, dafür wird man dann aber auch mit einem ungemein sympathischen, kleinen Tierhorror-Streifen belohnt, mit dem man sich wunderbar die Zeit vertreiben kann. Anfangs noch ein bisschen schleppend, nimmt der Film im letzten Drittel doch ziemlich an Tempo auf und entschädigt für die eine oder andere Länge, die sich zuvor eingeschlichen hatte. Und auch wenn die Effekte mittlerweile antiquiert erscheinen mögen und die Spinnen für den "normalen" Zuschauer nicht sonderlich bedrohlich wirken, seine Ekelwirkung auf das arachnophobe Publikum erzielt der Streifen heute noch genauso wie vor gut 30 Jahren. Eine von extremer Spinnenangst geplagte Mitseherin stieß während der Sichtung immer wieder spitze Schreie aus und musste sich mehr als einmal die Augen zuhalten.