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One Night Stands und wahre Liebe


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X: THE MAN WITH THE X-RAY EYES


X: THE MAN WITH THE X-RAY EYES X: THE MAN WITH THE X-RAY EYES (DVD: MGM, USA)
(OT: X | USA 1963 | Regie: Roger Corman)

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Der Wissenschaftler Dr. James Xavier (Ray Milland) macht mit einem von ihm entwickelten Serum einen Selbstversuch und verbessert dadurch seine Sehstärke so drastisch, dass er die Fähigkeit erlangt, durch feste Objekte hindurchzusehen. Eine Fähigkeit, die Xavier schon bald regelrecht süchtig danach macht, das Serum immer wieder anzuwenden. Mit bald schon fatalen Folgen…

Bei X: The Man with the X-Ray Eyes handelt es sich um eine der zahlreichen Regiearbeiten von Roger Corman aus den 60er Jahren. Aufgrund der Tatsache, dass auch X: The Man with the X-Ray Eyes damals in relativ kurzer Zeit und mit relativ geringem Budget realisiert wurde, darf man von einem Film wie diesem natürlich keine großartigen Wunderdinge erwarten. Und so ist diese Mischung aus Sci-Fi, Drama und Gruselfilm um den in der Inhaltsangabe schon beschriebenen Wissenschaftler, der mit Hilfe eines Serums seine Sehstärke so stark verbessert, dass er letztendlich Röntgenaugen bekommt und süchtig danach wird immer mehr und immer besser zu sehen, sicherlich kein Streifen, der einem schlaflose Nächte bereiten könnte (heute schon gleich gar nicht und damals mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit wohl auch nicht). Nein, X: The Man with the X-Ray Eyes ist einfach ein netter, kleiner Streifen aus den 60er Jahren, der mit seinem unvergänglichen Charme punktet und tatsächlich ziemlich viel von dem bieten kann, was ich persönlich mir von einem Streifen dieser Art so erwarte. Es sind die Kleinigkeiten, die mir an solchen Filmen immer wieder unendlich viel Spaß bereiten. Herrlich beispielsweise die - für einen Film aus den 60er Jahren - fast obligatorische Partyszene, in der Ray Milland - der hier sicher einen der menschlichsten "mad scientists" der Filmgeschichte mimt - mit seinen neuen Fähigkeiten den Partygästen praktisch unter die Kleider schaut. Und Kleinigkeiten wie diese sind in X: The Man with the X-Ray Eyes zahlreich vorhanden. Schön!

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Roger Corman Dick Miller 1960er American International


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DAS DORF DER VERDAMMTEN


DAS DORF DER VERDAMMTEN DAS DORF DER VERDAMMTEN (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Village of the Damned | Großbritannien 1960 | Regie: Wolf Rilla)

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In einer Kleinstadt in England verfallen auf mysteriöse Art und Weise sämtliche Einwohner für ein paar Stunden in eine kollektive Ohnmacht. Der Vorfall bleibt ungeklärt und wird noch mysteriöser, als mehrere Frau wenige Monate später Kinder zur Welt bringen, die sich alle extrem ähnlich sehen und langsam aber sicher zu einer globalen Bedrohung heranzuwachsen scheinen...

Mal wieder das Schließen einer filmischen Bildungslücke. Für Zuschauer wie mich, die in Horrorfilmen nichts sonderlich viel gruseliger und erschreckender finden als sich mysteriös verhaltende Kinder, dürfte Rillas Das Dorf der Verdammten eine einzige Offenbarung darstellen. Denn die Kinder in diesem Film sind vielleicht die unheimlichsten und erschreckendsten Gören, die ich je in einem entsprechenden Genrefilm erlebt habe. Regisseur Wolf Rilla lässt die von den Kinder ausgehende Gefahr schleichend über die Erwachsenen im Film und seinen Zuschauer hereinbrechen und erzeugt insbesondere durch das Dilemma der Erwachsenen, die einen absoluten Tabubruch begehen müssten, um die mehr und mehr aufkommende Bedrohung zu bannen, ein Maximum an Spannung. Ohne großartige Effekte und mit einem wohl ziemlich überschaubaren Budget gedreht, holt Rilla in den knapp 75 Minuten Laufzeit wirklich alles aus seiner Geschichte heraus, erzeugt mit Hilfe seiner tatsächlich einfach nur unheimlich wirkenden Kinderdarsteller eine verdammt bedrohliche Atmosphäre und löst die sich stetig steigernde Spannung letztlich in einem ziemlich heftigen Finale auf. Das Dorf der Verdammten ist wahrscheinlich die Mutter aller "Killer Kid Movies" und gehört in meinen Augen definitiv zum Kanon der unbestrittenen Klassiker des Horrorfilms.

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Wolf Rilla 1960er Alien


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CLOVERFIELD


CLOVERFIELD CLOVERFIELD (Blu-ray: Paramount, Großbritannien)
(OT: Cloverfield | USA 2008 | Regie: Matt Reeves)

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Die Gäste einer mitten in Manhattan stattfindenden Überraschungsabschiedsparty für Rob Hawkins (Michael Stahl-David) werden urplötzlich aus ihrer Feierlaune herausgerissen und sehen sich mit der Tatsache konfrontiert, dass New York von einem riesigen Monster angegriffen wird. Panisch ergreifen sie die Flucht…

Regisseur Matt Reeves, Drehbuchautor Drew Goddard und die Produzenten Bryan Burk und J.J. Abrams lassen diverse Monster auf New York los und werfen den Zuschauer mitten hinein ins Geschehen. Komplett mit subjektiver Kamera gedreht, ist man als Zuschauer bei Cloverfield tatsächlich mittendrin statt nur dabei. Die Kamera ist immer in Bewegung, ruckelt und wackelt wie Hölle - was zumindest am Anfang extrem gewöhnungsbedürftig ist - und gönnt dem Zuschauer keine Atempause und auch keinerlei Wissensvorsprung vor den handelnden Personen. Die Panik der Protagonisten ist spürbar und überträgt sich richtiggehend auf die heimische Couch. Von leichter Unterhaltung kann hier definitiv nicht die Rede sein, Cloverfield beschert ein extrem intensives Filmerlebnis und dürfte von all den "Found Footage"-Filmen, die seit dem Erfolg von The Blair Witch Project Ende der 90er auf den Zuschauer losgelassen wurden, der mit weitem Abstand effektivste, spektakulärste und schlicht und einfach beste Streifen sein. Großartig!

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Matt Reeves 2000er New York


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NIGHT OF THE LEPUS


NIGHT OF THE LEPUS NIGHT OF THE LEPUS (DVD: Warner, USA)
(OT: Night of the Lepus | USA 1972 | Regie: William F. Claxton)

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Um der Kaninchenplage auf seiner Farm entgegenzuwirken, bittet Cole Hillman (Rory Calhoun) den Zoologen Roy Bennett (Stuart Whitman) um Hilfe, der die Tiere mit einer speziellen Hormonbehandlung unfruchtbar machen soll. Doch die Behandlung hat fatale Nebenwirkungen und als eines der Versuchskaninchen entkommen kann, entwickelt sich die Kaninchenplage zu einer regelrechten Katastrophe…

Es ist schon irgendwie verwunderlich, dass nach Night of the Lepus überhaupt noch ein Tierhorrorfilm gedreht worden ist. Wurde doch mit Claxtons Film praktisch alles gesagt und gezeigt, was es in diesem Genre so zu sagen und zu zeigen gibt. Denn was sind schon Alligatoren, Haie, Piranhas, Spinnen, Schlangen, diverse Insektenarten, usw. gegen die ultimative Bedrohung aus dem Tierreich, die Regisseur William F. Claxton in Night of the Lepus dem Zuschauer präsentiert? Nichts, gar nichts kommt vom Bedrohungspotential an die Monster aus Claxtons Genrebeitrag heran, handelt es sich bei diesen doch um - tatatata - Hasen und Kaninchen. Doch, wirklich, es handelt sich tatsächlich um Hasen und Kaninchen. Und zwar um Hasen und Kaninchen, die aufgrund einer Hormonbehandlung - hier hat sich wieder der erhobene Zeigefinger des Tierhorrorgenres versteckt, sich als Mensch doch bitte nicht in die Angelegenheiten der Natur einzumischen - etwas arg gewachsen sind, Appetit auf Menschenfleisch verspüren und auch schon mal die eine oder andere Pferde- und Rinderherde heimtückisch überfallen.
Aber mal im Ernst, einen Tierhorrorfilm über Hasen und Kaninchen zu drehen und zu glauben, man könnte damit tatsächlich jemanden erschrecken, zeugt schon fast von unfassbarer Naivität und dürfte wohl zu den schlechtesten Ideen gehören, die man für einen Tierhorrorfilm haben kann. Denn das Bedrohungspotential der Killerkaninchen ist natürlich enorm. Für die Attacken der putzigen Nager wurden größtenteils echte Kaninchen hergenommen, die froh und munter in irgendwelchen Miniatursets herumhoppeln. Außerdem wurde mit extremen Close-Ups gearbeitet, um die Tiere möglichst groß und bedrohlich aussehen zu lassen und wenn es dann wirklich mal ans Eingemachte geht, dürfte auch der eine oder andere Schauspieler in ein Hasenkostüm gesteckt worden sein. Dafür hat man den menschlichen Opfern der gefährlichen Brut ein hübsches Leichen-Make-Up verpasst. Die sehen größtenteils aus, als wären sie von einem Rudel Wölfe gerissen worden. Das absolute Highlight an Night of the Lepus ist allerdings die Tatsache, dass Regisseur William F. Claxton es tatsächlich geschafft hat, seine Geschichte todernst und komplett ironiefrei zu erzählen und dass gestandene Schauspieler wie Rory Calhoun, DeForest Kelley, Stuart Whitman und Janet Leigh hier ernsthaft versuchen, mit betroffenen und schockierten Gesichtern dem Zuschauer diesen ganzen Blödsinn als Horrorfilm zu verkaufen. Absolute weltklasse!
Unsere beiden plüschigen Mitbewohner werden ab heute auf jeden Fall ins geschlossene Gehege verbannt und dürfen nicht mehr arglos durchs Wohnzimmer hoppeln. Nicht, dass die mir irgendwann noch die Kehle durchbeißen. :D

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William F. Claxton Janet Leigh 1970er Tierhorror


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#9


#9 #9 (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: 9 | USA 2009 | Regie: Shane Acker)

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Die kleine Häkelpuppe #9 (Elijah Wood) erwacht in einer post-apokalyptischen Welt, in der es keine Menschen mehr zu geben scheint und gefährliche Maschinenwesen die Erde bevölkern. Doch #9 stellt schnell fest, dass er nicht die einzige seiner Art zu sein scheint. Kurz nach seinem Erwachen trifft er auf #2 (Martin Landau) und weitere, ebenfalls mit einer Nummer auf dem Rücken versehene Häkelpuppen (u.a. John C. Reilly, Jennifer Connelly), die sich schon seit längerer Zeit vor den Maschinen verstecken und auch schon einige Verluste in ihren Reihen hinnehmen mussten. Doch #9 kann sich ein ständiges Leben im Versteck und auf der Flucht nicht vorstellen und versucht seine neuen Gefährten davon zu überzeugen, gegen den übermächtig erscheinenden Gegner in die Offensive zu gehen und herauszufinden, was es mit der Maschinenherrschaft auf sich hat…

Regisseur Shane Acker präsentiert dem Zuschauer mit #9 eine dystopische Zukunftsvision. In einer post-apokalyptischen Welt muss sich eine Gruppe von Häkelpuppen gegen diabolische Maschinen zur Wehr setzen, die zuvor bereits der gesamten Menschheit den Garaus gemacht haben. #9 ist düster ausgefallen, verdammt düster sogar, erinnert u.a. an die Zukunftssequenzen aus The Terminator und an Science-Fiction-Animes aus Japan und zieht den Zuschauer mit seiner morbiden Schönheit in den Bann. Es passt, dass #9 u.a. von Tim Burton produziert wurde. Die Stimmung, die Regisseur Shane Acker verbreitet, die Ästhetik der Bilder, die Skurrilität der Figuren, irgendwie trägt das schon alles Burtons Handschrift (obwohl die Vorlage zum Film nicht von Burton, sondern von Regisseur Acker selbst stammt, der mit #9 ein Remake seines gleichnamigen, 4 Jahre zuvor entstandenen und für einen Oscar nominierten Kurzfilms gedreht hat). Und toll auch zu sehen, wie Acker es problemlos schafft, seine kleinen Protagonisten - bei denen es sich eben nicht um irgendwelche knuffigen Tiere oder ähnliche Figuren handelt - zu Sympathieträgern zu machen, mit denen man als Zuschauer bangen und hoffen kann. Definitiv ein Animationsfilm der außergewöhnlicheren Art. Absolut sehenswert!

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Shane Acker Elijah Wood Jennifer Connelly 2000er Ferne Zukunft Remake


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.HACK//QUANTUM


.HACK//QUANTUM .HACK//QUANTUM (DVD: I-On New Media, Deutschland)
(OT: .hack//Quantum | Japan 2010 | Regie: Masaki Tachibana)

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Die drei Freundinnen Asumi (Hanazawa Kana), Eri (Fujimura Ayumi) und Iori (Sawashiro Miyuki) sind begeisterte Spielerinnen des Online-Games “The World“ und verbringen praktisch ihre komplette Freizeit in der riesigen Welt des Spiels. Als sich Eri bei einem der Abenteuer jedoch nicht mehr rechtzeitig ausloggen kann und danach im realen Leben ins Koma fällt, müssen Asumi und Iori, die versuchen, ihrer Freundin mit allen Mitteln zu helfen, entsetzt feststellen, dass neben Eri noch viele weitere Spieler von “The World“ aus unerklärlichen Umständen ins Koma gefallen sind…

Mal wieder ein kleiner Ausflug in die Welt des Anime. .hack//Quantum ist eine 3-teilige OVA und Teil eines groß angelegten Franchises, zu dem bisher diverse Romane, Mangas, Videospiele und TV-Serien gehören. Eine Kenntnis dieses Universums ist allerdings nicht zwingend erforderlich, um sich an .hack//Quantum heranzuwagen. Auch für mich war dies die erste Begegnung mit dem .hack-Universum und ich hatte keinerlei Probleme, mich auf Anhieb zurechtzufinden. Ohne großes Vorgeplänkel wirft Regisseur Masaki Tachibana den Zuschauer in seine ausgesprochen geradlinig erzählte Geschichte hinein und schafft es sehr schnell, ihn mit einer spannenden Mischung aus Fantasy und Mystery für sich zu gewinnen. Gerade mal gut 70 Minuten dauert die Reise durch “The World“ - in die auch einige kritische Untertöne hinsichtlich des Suchtpotentials von Online-Spielen gepackt wurde - und die gehen praktisch wie im Flug vorüber.
Mit am wichtigsten bei einem Anime ist natürlich die Qualität der Zeichnungen und die ist hier wirklich über jeden Zweifel erhaben. .hack//Quantum sieht wirklich klasse aus, egal ob sich die Handlung nun in der realen Welt oder in der Welt des Online-Games abspielt. Die Actionsequenzen in der Online-Welt sind zudem verdammt spektakulär ausgefallen und begeistern mit vielen kleineren und ausgesprochen liebevoll animierten Details. Dazu gesellen sich ein Score von Komponist Kô Ôtani, der das Geschehen nahezu perfekt musikalisch untermalt, und ein Sounddesgin, das hervorragend dazu geeignet ist, die Grenzen der heimischen Surroundanlage auszutesten.
Wer Lust auf kurzweilige Anime-Unterhaltung verspürt und sich nicht erst in ein riesiges Universum einarbeiten will, dürfte mit .hack//Quantum sicher seine Freude haben.

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Masaki Tachibana 2010er Nahe Zukunft


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LOGAN'S RUN - FLUCHT INS 23. JAHRHUNDERT


LOGAN'S RUN - FLUCHT INS 23. JAHRHUNDERT LOGAN'S RUN - FLUCHT INS 23. JAHRHUNDERT (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Logan's Run | USA 1976 | Regie: Michael Anderson)

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Im Jahr 2274 lebt der Rest der Menschheit vollkommen unbeschwert in einer riesigen Kuppelstadt und kann sich ganz den körperlichen Freuden hingeben. Zumindest bis zum 30. Geburtstag, den dann muss ein jeder ins “Karussell“ und wird dort angeblich in einer religiösen Zeremonie erneuert. Jeder, der vor dem “Karussell“ flüchtet, wird von sogenannten Sandmännern gejagt und liquidiert. Einer dieser Sandmänner ist Logan 5 (Michael York), der eines Tages von dem die Stadt beherrschenden Computersystem den Auftrag erhält, alle bisher nicht entdeckten Flüchtigen, die sich an einem geheimen Ort aufhalten, aufzuspüren…

Weltuntergangsstimmung aus den 70ern. Logan's Run schwimmt ein wenig im Fahrwasser von Filmen wie Planet der Affen oder Soylent Green, erreicht deren hohe Qualität allerdings nicht wirklich. Beeindruckend an Logan's Run - der zunächst mit einem fast schon zu bedächtigem Erzähltempo daherkommt und in dessen Finale sich dann die Ereignisse auf einmal regelrecht überschlagen - sind vor allem die Effekte, die ein Jahr vor Lucas' Star Wars durchaus wegweisend für das Science-Fiction-Genre gewesen sein dürften. Absolut positiv hervorzuheben ist außerdem die Atmosphäre des Films, die irgendwo zwischen einem psychedelischen Trip und purer Melancholie hin- und herschwankt, das Set Design, welches den Zuschauer mit so einigen betörenden Aufnahmen verwöhnt, Jenny Agutter als sexy Blickfang und Peter Ustinov in der Rolle des außerhalb der Stadt lebenden Alten, der als etwas wirrer Katzenliebhaber einen wahrlich denkwürdigen Auftritt hinlegt. Auf erzählerischer Ebene gibt Andersons Film für meinen Geschmack dagegen nicht sonderlich viel her. Die Story ist ziemlich vorhersehbar, echte Spannung mag nur selten aufkommen und das Finale wirkt gehetzt und einfach nur überladen.

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Michael Anderson Farrah Fawcett 1970er Oscar Nominee female nudity Ferne Zukunft Dystopie


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WORLD INVASION: BATTLE LOS ANGELES


WORLD INVASION: BATTLE LOS ANGELES WORLD INVASION: BATTLE LOS ANGELES (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Battle Los Angeles | USA 2011 | Regie: Jonathan Liebesman)

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Wie aus dem Nichts wird eine Metropole nach der anderen von außerirdischen Wesen angegriffen und eingenommen. Los Angeles ist eine der letzten Großstädte, die noch nicht vollkommen in der Hand der außerirdischen Angreifer gelandet ist und es liegt allein an Sgt. Michael Nantz (Aaron Eckhart) und seinen Männern, eine feindliche Übernahme der Stadt zu verhindern...

Aliens überfallen die Welt und eine Handvoll US-Marines retten den Tag - mal wieder. Die Geschichte von World Invasion: Battle Los Angeles lässt sich in diesem kurzen Satz locker zusammenfassen. Regisseur Jonathan Liebesman hat da einen 2-stündigen Werbeclip für das US-Militär gedreht, mit den typischen Reißbrett-Figuren und ihren ebenso typischen Reißbrett-Schicksalen aus dem Baukasten "Kriegsfilme für Anfänger". Wir haben den eigentlich kurz vor dem Ausscheiden stehenden Sergeant, der einst bei einem Einsatz seine Einheit verlor und dem aufgrund dieser Tatsache nur wenig Vertrauen von seinen Männern entgegengebracht wird, wir haben den Soldaten mit der schwangeren Frau, wir haben den heldenhaften Zivilisten, der sein Leben opfert, wir haben die toughe Kampfamazone (natürlich mal wieder Michelle Rodriguez), und so weiter und so fort. Das Ganze ist mit einen nunterbrochen dudelnden Score von Brian Tyler unterlegt, für den die Bezeichnung "pathetisch" die Untertreibung des Jahres darstellen dürfte. World Invasion: Battle Los Angeles möchte ein bisschen so etwas wie Black Hawk Down mit Aliens sein - schafft das aber zu keinem Zeitpunkt. Die Action allerdings ist tatsächlich fulminant, einfach grandios inszeniert und mehr als sehenswert gefilmt. Reduziert man World Invasion: Battle Los Angeles auf seine Schauwerte, kann man ihn nur als atemberaubend bezeichnen. Dumm nur, dass die besten Actionszenen nichts nützen, wenn es einfach an der Figurenzeichnung, dem Spannungsaufbau und der Storyentwicklung hapert und man vom ständigen Dauerfeuer irgendwann einfach nur noch gelangweilt ist.

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Jonathan Liebesman Aaron Eckhart Michelle Rodriguez 2010er Los Angeles Alien


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TOTAL RECALL


TOTAL RECALL TOTAL RECALL (Blu-ray: Optimum, Großbritannien)
(OT: Total Recall | USA 1990 | Regie: Paul Verhoeven)

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Der einfache Arbeiter Douglas Quaid (Arnold Schwarzenegger) wird von wiederkehrenden Träumen vom Mars regelrecht verfolgt und entwickelt dadurch eine riesige Begeisterung für den roten Planeten. Als er von der Firma Recall erfährt, die es ermöglicht, perfekte Erinnerungen im menschlichen Gehirn zu implantieren, entschließt er sich dazu, dort einen Trip zum Mars zu buchen. Mit fatalen Folgen...

Arnold Schwarzenegger in einer seiner größten Rollen. Total Recall basiert auf einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick und nach dessen Vorlagen wurden u.a. auch Blade Runner und Minority Report gedreht. Es dürfte aufgrund der Vorlage also schon ziemlich klar sein, dass es sich bei Total Recall nicht um typische Hau-drauf-Action der späten 80er bzw. frühen 90er Jahre handelt. Neben den Terminator-Filmen (insbesondere dem ersten Teil) dürfte dies wahrscheinlich der anspruchsvollste Film sein, in dem Arnie je mitgewirkt hat.
Total Recall ist Blockbusterkino wie es man leider schon viel zu lange nicht mehr zu sehen bekommt. Eine intelligente Story, spektakuläre Action mit einigen richtig schön deftigen Härten (das menschliche Schutzschild auf der Rolltreppe - immer noch einer dieser absoluten WTF!?!-Momente), handgemachte Effekte und Masken, die auch heute noch richtig toll aussehen, coole Oneliner ("Consider that a divorce!") und eine großartige Besetzung (neben Schwarzenegger sind u.a. Sharon Stone, Rachel Ticotin, Michael Ironside und Ronny Cox mit von der Partie) zeichnen Total Recall aus und machen ihn zu einem der größten Genrefilme seiner Zeit.
22 Jahre später können Spaßbremsen natürlich auch ein paar Schwachpunkte ausmachen: beispielsweise die nicht gerade futuristisch wirkende Mode der späten 80er Jahre oder auch so manche technische Vision, die sich mit über 2 Jahrzehnten Abstand nur noch als putzig beschreiben lässt. Aber auch diese vermeintlichen Schwächen wirken sich in meinen Augen in keinster Weise negativ auf die große Qualität dieses Films aus.
Zwischen 1987 und 1997 hat Regisseur Paul Verhoeven mit RoboCop, Total Recall und Starship Troopers gleich 3 absolute Meisterwerke des Sci-Fi-Films abgeliefert. Davor kann man einfach nur seinen imaginären Hut ziehen.
Ach ja, das gleichnamige Remake von Regisseur Len Wiseman mit Colin Farrell in der Arnie-Rolle läuft Ende August in den deutschen Kinos an. Für mich bringt das vor allem eine ernüchternde Erkenntnis mit sich: wenn Filme, die man selbst noch im Kino gesehen hat, plötzlich ein Remake spendiert bekommen, merkt man, dass man alt wird.

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Paul Verhoeven Arnold Schwarzenegger Sharon Stone Michael Ironside 1990er Oscar Nominee car chase Nahe Zukunft Dystopie


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DEATH RACE 2


DEATH RACE 2 DEATH RACE 2 (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Death Race 2 | Deutschland/Südafrika 2010 | Regie: Roel Reiné)

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Nach einem schief gelaufenen Banküberfall landet Fluchtwagenfahrer Carl Lucas (Luke Goss) auf Terminal Island, einem privatisierten Hochsicherheitsgefängnis, in dem ein dem gleichen Konzern wie das Gefängnis gehörender TV-Sender eine Show namens “Death Match“ produziert, in der sich zwei Insassen im Kampf auf Leben und Tod gegenüberstehen. Die Quoten sind hervorragend, doch als bei einer der ausgestrahlten Sendungen ein Aufstand ausbricht, ist die Sendung in dieser Form nicht mehr länger realisierbar. Doch September Jones (Lauren Cohan), die überehrgeizige Moderatorin der modernen Gladiatorenkämpfe, hat schon eine neue Idee. Aus “Death Match“ wird kurzerhand “Death Race“, ein Autorennen quer über die Gefängnisinsel und natürlich abermals auf Leben und Tod. Dem Sieger einer bestimmten Anzahl von Rennen winkt die Freiheit. Die große Chance für Lucas, dem Gefängnis zu entkommen...

Über die in Reinés dystopischer Zukunftsvision enthaltene Medienkritik muss man sich wohl nicht näher auslassen. Die ist altbekannt (man denke nur an die WDR-Produktion Das Millionenspiel aus dem Jahr 1970 oder auch an The Running Man mit Arnold Schwarzenegger), wird immer aktuell sein und ist hier ganz einfach aus dem Grund enthalten, weil bereits Death Race 2000, der Ur-Film der Reihe, in den 70er Jahren diese Kritik transportierte.
Death Race 2 erzählt die Vorgeschichte des 2 Jahre zuvor in die Kinos gekommenen Death Race mit Jason Statham in der Hauptrolle, der wiederum eben auf diesem Death Race 2000 basierte, eine der wohl geilsten Roger-Corman-Produktionen aus den 70er Jahren.
Direct-to-Video-Produktionen wie Death Race 2 haben zwar logischerweise nicht das Budget der für das Kino produzierten Vorgänger aufzubieten und wirken aus diesem Grund deutlich billiger, sie haben aber auch den Vorteil, dass die Macher nicht zwanghaft ein möglichst großes Publikum erreichen müssen und stattdessen den B-Movie-Freaks exakt das liefern können, was diese sich von einem Streifen dieser Art erwarten. Und Death Race 2 enttäuscht in dieser Hinsicht keineswegs. Die Action ist spektakulär, roh und hart, der Sex-Appeal der Darstellerinnen nicht zu verachten, mit Ving Rhames, Sean Bean und Danny Trejo sind zudem einige bekannte Gesichter mit von der Partie und Lauren Cohan in der Rolle der September Jones verleiht dem Ausdruck “mean bitch“ völlig neue Dimensionen. Und dann hat Death Race 2 am Ende auch noch einen der coolsten Racheakte der jüngeren Filmgeschichte zu bieten. Rock 'n' Roll!

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Roel Reiné Ving Rhames Danny Trejo 2010er car chase Nahe Zukunft Carsploitation Prequel female nudity


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IRON SKY


IRON SKY IRON SKY (Blu-ray: Revolver Entertainment, Großbritannien)
(OT: Iron Sky | Australien/Deutschland/Finnland 2012 | Regie: Timo Vuorensola)

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Der Afroamerikaner James Washington (Christopher Kirby) traut seinen Augen nicht. Nach der nicht unbedingt planmäßigen Landung auf der dunklen Seite des Mondes muss er feststellen, dass sich dort ein riesiger Gebäudekomplex befindet, der von den Nazis erbaut wurde als die nach dem 2. Weltkrieg von der Erde auf den Mond flüchteten. Und der unverzüglich in Gefangenschaft genommene Washington muss zu seinem Entsetzen weiterhin feststellen, dass die Nazis unter Leitung ihres neuen Führers Wolfgang Kortzfleisch (Udo Kier) und dessen rechter Hand Klaus Adler (Götz Otto) mitten in den Planungen zum erneuten Angriff auf die Erde stecken. Und ausgerechnet die Technologie seines beschlagnahmten Smartphones könnte diesen Angriff nun schneller als gedacht einleiten...

Erste Teaser zu Iron Sky von Regisseur Timo Vuorensola schwirrten ja schon vor Jahren durchs Netz, die endgültige Fertigstellung des Films scheiterte jedoch fast an den finanziellen Mitteln und letztendlich wurde der Streifen mit Spenden von Fans doch noch realisiert. Iron Sky ist also im wahrsten Sinne des Wortes ein Fanprojekt. Ein kleiner Film von Fans für Fans und mit Hilfe der Fans finanziert. Allein schon aufgrund der herrlich bescheuerten Ausgangssituation des Streifens - die Nazis bereiten vom Mond aus einen Angriff auf die Erde vor - dürfte vollkommen klar sein, dass Iron Sky komplett nerdig geraten ist und selbstverständlich keineswegs ernst genommen werden sollte. Hier darf dann wirklich mal von ganzem Herzen über die braune Pest gelacht werden und Iron Sky bietet dazu reichlich Möglichkeiten. Herrlich beispielsweise die Unterrichtsszenen in der Nazischule auf dem Mond, in denen beispielsweise mal kurz Chaplins Der große Diktator zum Propagandafilm umgeschnitten wird. Zum Ende hin geht dem wahnwitzigen Spektakel zwar ein bisschen die Puste aus und nicht alle Gags sind wirklich so böse und respektlos wie sie es gerne sein möchten, als Partyfilm eignet sich Iron Sky aber ganz vorzüglich. Vuorensolas Film ist wirklich ein extrem spaßiger und irgendwie auch sympathischer, kleiner Streifen, der mich übrigens auch mit richtig guten Effekten positiv überrascht hat. Die hätte ich in dieser Qualität nicht wirklich erwartet.

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Timo Vuorensola 2010er Nahe Zukunft Nazisploitation


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DER PLANET SATURN LÄSST SCHÖN GRÜSSEN


DER PLANET SATURN LÄSST SCHÖN GRÜSSEN DER PLANET SATURN LÄSST SCHÖN GRÜSSEN (DVD: CMV Laservision, Deutschland)
(OT: The Incredible Melting Man | USA 1977 | Regie: William Sachs)

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Nach der Rückkehr von einer nicht reibungsfrei verlaufenen Mission zum Saturn wird Astronaut Steve West (Alex Rebar) in Quarantäne gelegt. West hat sich eine rätselhafte Krankheit eingefangen, die dazu führt, dass sein Körper anfängt zu zerschmelzen und er nur noch seinen Instinkten folgt. Als es West gelingt, aus dem Krankenhaus auszubrechen, müssen der Arzt Dr. Nelson (Burr DeBenning) und die Behörden in Form von General Perry (Myron Healey) alles daran setzen, West so schnell wie möglich wieder einzufangen. Denn der hat mittlerweile einen regelrechten Heißhunger auf Menschenfleisch entwickelt und bereits die ersten Mahlzeiten zu sich genommen...

Der Planet Saturn lässt schön grüßen genießt bei Freunden des schlechten Geschmacks einen gewissen Kultstatus und das ist auch durchaus verständlich. Denn Sachs Streifen ist eines dieser "good bad movies" und hat richtig was zu bieten. Beispielsweise genau das Maß an Spannung und Atmosphäre, welches man sich als Fan solcher Filme eigentlich immer erhofft und nicht immer bekommt. Außerdem überzeugt Der Planet Saturn lässt schön grüßen mit so einigen wirklich deftigen Effekten, ein paar herrlich schwarzhumorigen Momenten und einem dieser - für die 70er Jahre so typischen - Enden, bei denen einem nur ein Gedanke in den Kopf kommt: "What The Fuck!?!". Die wirklich gelungenen Make-Up-Effekte stammen von Rick Baker (der später Streifen wie American Werewolf und die Men in Black-Reihe mit seiner Arbeit veredeln sollte) und dann gibt es in Sachs Film noch einen der wenigen Filmauftritte des späteren Das Schweigen der Lämmer-Regisseurs Jonathan Demme zu bewundern. An Der Planet Saturn lässt schön grüßen gibt es in meinen Augen rein gar nichts auszusetzen und Freunde von B-Movies aus den 70ern sollten definitiv ihren Spaß an Sachs Genrebeitrag haben. Und überhaupt sind Filme, in denen die bezaubernde und leider viel zu jung verstorbene Cheryl 'Rainbeaux' Smith einen Auftritt hat und ihre perfekten Rundungen in die Kamera hält, sowieso immer sehenswert!

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William Sachs Cheryl Smith Jonathan Demme 1970er female nudity American International Alien


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VILLAGE OF THE GIANTS


VILLAGE OF THE GIANTS VILLAGE OF THE GIANTS (DVD: MGM, USA)
(OT: Village of the Giants | USA 1965 | Regie: Bert I. Gordon)

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Eher zufällig entwickelt der kleine Genius (Ron Howard) bei Experimenten mit diversen Chemikalien eine Substanz, die das Wachstum extrem fördert. So werden aus normalen Hausgänsen schnell mannshohe Tiere. Als ein paar auf Krawall gebürstete Teenager (u.a. Beau Bridges) die Substanz in die Finger bekommen und zu sich nehmen, verwandeln sie sich innerhalb von Sekunden in riesige Giganten und tanzen den Erwachsenen fortan sprichwörtlich auf dem Kopf herum...

Teenage-Rebellion aus den 60ern von Regisseur Bert I. Gordon, der ja eigentlich ein Spezialist für Monsterfilme war und sich in dieser spaßigen Mischung aus Juvenile-Delinquent-Film, Komödie und Science Fiction mit monströsen Teenagern abgeben musste. Die Handlung von Village of the Giants ist dabei so herrlich bescheuert, dass man diesem Film unmöglich böse sein kann. So etwas wie Spannung oder Grusel darf man von Village of the Giants natürlich nicht erwarten. Der Film erinnert vom Aufbau und der Machart eher an die Beach Party-Filme aus der damaligen Zeit und weniger an einen Streifen, der dem Genre des phantastischen Films zuzurechnen ist, wobei Regisseur Gordon in dem reichlich unspektakulären Klamauk zumindest eine kurze, spannende Sequenz mit einer Riesenspinne unterbringen durfte. Die Effekte des Films sind übrigens ganz gut gelungen, auch wenn manchmal die Proportionen zwischen normalen Menschen und den Giganten so gar nicht stimmen mögen. Das absolute Highlight von Village of the Giants ist allerdings der Soundtrack. Die Ohren des Zuschauers werden von einem wirklich hammergeilen Score von Komponist Jack Nitzsche ("The Last Race" aus Tarantinos Death Proof ist eigentlich das Titelthema dieses Films hier) und Songs der The Beau Brummels verwöhnt. Insbesondere in den wieder mal ausufernden Party- und Tanzszenen - Teenager-B-Movies gab es ohne solche Sequenzen damals einfach nicht - kommt dadurch eine extrem coole Stimmung und Atmosphäre auf.
Und dann noch ein bisschen Trivia: In der Rolle des kleinen Genius, der das Wachstumsserum durch seine chemischen Experimente eher zufällig entwickelt, ist der heutige Regisseur Ron Howard zu sehen, der zum Zeitpunkt des Drehs 11 Jahre alt war.

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Bert I. Gordon Ron Howard 1960er Juvenile Delinquent Movie


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X-MEN - ERSTE ENTSCHEIDUNG


X-MEN - ERSTE ENTSCHEIDUNG X-MEN - ERSTE ENTSCHEIDUNG (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: X-Men: First Class | USA 2011 | Regie: Matthew Vaughn)

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Zu Zeiten des Kalten Krieges in den 60er Jahren versucht der gemeingefährliche Mutant Sebastian Shaw (Kevin Bacon) zusammen mit seinen Gefolgsleuten (u.a. January Jones) einen 3. Weltkrieg heraufzubeschwören und so zu erreichen, dass die Mutanten die Oberhand über die Menschheit gewinnen. Charles Xavier (James McAvoy), dessen Adoptivschwester Raven (Jennifer Lawrence) und Erik Lehnsherr (Michael Fassbender), die ebenfalls aufgrund von Mutationen über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen, arbeiten dagegen mit dem CIA zusammen und versuchen weitere Mutanten zu rekrutieren um Shaw zu stoppen. Doch während Charles vom friedlichen Zusammenleben zwischen Mutanten und Menschen träumt, hat Erik eine ganz andere Motivation um Shaw zu bekämpfen. Während des 2. Weltkriegs war Shaw für den Tod von Eriks Mutter verantwortlich und Erik sieht nun endlich die Gelegenheit gekommen, sich an Shaw zu rächen...

Neben den verschiedenen Avengers-Filmen ist die X-Men-Reihe definitiv das heißeste Eisen im Feuer der Marvel Studios. X-Men - Erste Entscheidung ist nun schon der mittlerweile fünfte Film der Reihe und wie der unmittelbare Vorgänger stellt auch X-Men - Erste Entscheidung ein Prequel zur ursprünglichen Trilogie dar. Während X-Men Origins: Wolverine in meinen Augen zuvor nicht wirklich gut geglückt ist, haben die Macher rund um Regisseur Matthew Vaughn, der sich ja spätestens mit seinem fulminanten Kick-Ass für große Blockbusteraufgaben förmlich aufgedrängt hat, hier wieder alles richtig gemacht. Der Streifen erzählt die Vorgeschichte von Professor X, Magneto & Co. und steht der ursprünglichen Trilogie qualitativ in nichts nach. Wie in den ersten drei Filmen werden auch in X-Men - Erste Entscheidung Anspruch und Spektakel perfekt miteinander verbunden und insbesondere mit der Besetzung von James McAvoy als junger Professor X und Michael Fassbender als junger Magneto ist der Casting-Abteilung ein echter Coup gelungen. Die beiden spielen absolut großartig und machen ihren älteren Vorgängern Patrick Stewart und Ian McKellen alle Ehre. Die Story, mit der die Geschichte um die Lösung der Kubakrise mal kurz umgeschrieben wird, ist spannend und kurzweilig geraten und bietet zudem ein paar nette Insider-Gags (incl. kurzem Gastauftritt von Hugh Jackman als Wolverine). Außerdem war es einfach geil, Kevin Bacon mal wieder in einem richtigen Blockbuster in einer größeren Rolle zu sehen. Und dann spielen auch noch Oliver Platt, Glenn Morshower und Michael Ironside mit. Und January Jones war/ist ja wohl "hot as hell"!

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Matthew Vaughn Kevin Bacon Rose Byrne Michael Ironside Hugh Jackman Rebecca Romijn 2010er Rache Prequel 40er Jahre 60er Jahre


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ULTRAVIOLET (Extended Cut)


ULTRAVIOLET (Extended Cut) ULTRAVIOLET (Extended Cut) (DVD: Sony, USA)
(OT: Ultraviolet | USA 2006 | Regie: Kurt Wimmer)

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Ende des 21. Jahrhunderts hat ein Virus einen Teil der Menschheit in Hemophagen, vampirartige Wesen mit übernatürlichen Kräften, verwandelt. Die Hemophagen wurden daraufhin von den gesunden Menschen separiert und im totalitären System unter der Führung des skrupellosen Ferdinand Daxus (Nick Chinlund) wird alles daran gesetzt, die von den Hemophagen ausgehende Gefahr für die Menschheit für immer zu bannen. Um die Auslöschung ihrer Spezies zu verhindern, begibt sich die infizierte Violet (Milla Jovovich) auf eine Selbstmordmission und versucht, eine entscheidende Waffe im Krieg zwischen Menschen und Hemophagen in ihre Gewalt zu bringen. Diese Waffe entpuppt sich kurz nach ihrer Sicherstellung jedoch als kleiner Junge (Cameron Bright)...

Feuer frei! In Ultraviolet ballert und prügelt sich Milla Jovovich durch eine dystopische Zukunftsvision - und zwar praktisch von der ersten bis zur letzten Minute. Großartige Verschnaufpausen gibt es in Wimmers Film nämlich genauso wenig wie eine auch nur irgendeinen Sinn ergebende Geschichte oder eine Charakterisierung der vorhandenen Figuren. Ultraviolet hat wirklich null Substanz, lebt allein von seiner stylishen Optik und ist über weite Strecken tatsächlich ausgesprochen nett anzusehen. Insbesondere dem unterkühlten, ja fast schon steril wirkenden Set Design kann man einen gewissen Reiz ebenso wenig absprechen wie der wieder mal verdammt attraktiven und ständig ihre Outfits und Haarfarben wechselnden Hauptdarstellerin. Leider sind viele der zahlreichen CGI-Effekte nicht wirklich gut gelungen und diese Tatsache mindert die visuelle Kraft des Streifens doch deutlich. Hätte Wimmer seine Effekte besser umgesetzt, man müsste Ultraviolet schon fast als extrem stylishes "guilty pleasure" abfeiern. So reicht es am Ende "nur" für kurzweiligen Edel-Trash, der mir persönlich auf seine eigene Art und Weise ziemlich viel Spaß bereitet hat. Während der Sichtung des Streifens fühlte ich mich übrigens einige Male an den recht ähnlich gelagerten Æon Flux von Regisseurin Karyn Kusama erinnert und hätte mir diesen, wäre ich nicht schon so müde gewesen, am liebsten gleich noch im Anschluss angesehen. Ein aus Æon Flux und Ultraviolet bestehendes Double Feature muss ich mir definitiv irgendwann mal zu Gemüte führen. :D

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Kurt Wimmer Milla Jovovich 2000er car chase female nudity Nahe Zukunft Dystopie Vampir


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SHARKTOPUS


SHARKTOPUS SHARKTOPUS (Blu-ray: Sunfilm, Deutschland)
(OT: Sharktopus | USA 2010 | Regie: Declan O'Brien)

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Vor den Stränden von Mexiko treibt eine gefährliche Kreuzung aus Hai und Oktopus ihr Unwesen und verschlingt alles was in ihre Nähe kommt. Entwickelt wurde das Monster von Wissenschaftler Nathan Sands (Eric Roberts) für das Militär, dem es allerdings gleich beim ersten Testlauf entwischen konnte. Sands’ Tochter Nicole (Sara Malakul Lane) soll das Biest nun wieder einfangen, und zwar am besten lebendig...

Wenn man sich einen Film wie Sharktopus ansieht, sollte man wissen, was einen erwartet. Eine hanebüchene Story, nicht nur eine stereotype Figur vom Reißbrett, maximal ein halbwegs bekanntes Gesicht - in diesem Fall ist es Eric Roberts, der ältere Bruder von Hollywood-Superstar Julia Roberts - unter einer Horde von Schauspielern, die diese Berufsbezeichnung nicht wirklich verdient haben, eine gewöhnungsbedürftige, digitale Optik (der Streifen wurde für den Syfy-Channel in den USA gedreht) und ein ziemlich mies animiertes CGI-Monster. Auf den ersten Blick gibt es also vielleicht keinen wirklichen Grund, sich einen Film wie Sharktopus anzusehen. Aber Sharktopus wurde halt auch von Roger Corman produziert und der gute Mann beweist nun schon seit Jahrzehnten, dass er es bestens versteht, sein Publikum auch mit offensichtlich miesen Filmen verdammt gut zu unterhalten. Und diese Tatsache macht Sharktopus dann am Ende des Tages auch richtig sehenswert. Das ist einer dieser Filme, auf den das Gütesiegel "So Bad It’s Good" definitiv zutrifft. Denn Sharktopus ist trotz all seiner Unzulänglichkeiten immer als Corman-Film erkennbar und teilt somit auch die Stärken der typischen Corman-Produktionen. In Sharktopus ist immer was geboten, es wird einfach nie langweilig und der "Flow" der Geschichte ist genauso wie das Timing der spektakulären Szenen nahezu perfekt. Und dann gibt es da noch diese kurze Szene in der Radiostation, in der in wenigen Dialogen auf treffende und herrlich selbstironische Art und Weise erklärt wird, wie das Corman'sche Prinzip des Filmemachens schon seit Jahrzehnten funktioniert. Und natürlich der herrliche Gastauftritt von Corman in der einen Strandszene. Einfach toll!
Sollte Corman als nächstes vielleicht einen Tierhorror- oder Monsterfilm produzieren, in dem eine Kreuzung aus Rehkitz und Heuschrecke Jagd auf Menschen macht - ich werde ihn mir definitiv ansehen.

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Declan OBrien Roger Corman 2010er Tierhorror


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CHOKE CANYON


CHOKE CANYON CHOKE CANYON (DVD: Code Red, USA)
(OT: Choke Canyon | USA 1986 | Regie: Charles Bail)

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Der Wissenschaftler Dr. Lowell (Stephen Collins) hat sich im verlassenen Choke Canyon ein riesiges Labor aufgebaut und steht mit seinen Forschungen kurz vor einem spektakulären Durchbruch. Doch dummerweise interessiert sich auch der skrupellose Konzernboss John Pilgrim (Nicholas Pryor) für den sich im Eigentum von Lowell befindlichen Landstrich, eignet sich dieser doch hervorragend dazu, heimlich nuklearen Müll zu entsorgen. Pilgrim will Lowell schnellstmöglich loswerden und hetzt seine Männer (u.a. Bo Svenson, Lance Henriksen) auf den scheinbar harmlosen Wissenschaftler. Doch der denkt gar nicht daran, sich von seinem Land und seinen Forschungsarbeiten vertreiben zu lassen...

Choke Canyon ist eindeutig als typisches Kind der 80er Jahre zu identifizieren und stellt praktisch so etwas wie eine Blaupause des damaligen B-Action-Films dar. Ein muskelbepackter und mit Fönfrisur unter seinem Cowboyhut versehener Stephen Collins - dem man mit gutem Willen vielleicht tatsächlich viel abnimmt, aber sicher nicht die Tatsache, auch nur annähernd so etwas wie ein Wissenschaftler sein zu können - liefert sich hier einen erbitterten Kampf gegen einen skrupellosen Geschäftsmann und dessen Befehlsempfänger die ihn aus seinem geliebten Canyon vertreiben wollen um dort nuklearen Abfall (!) zu entsorgen. Natürlich steht dem Held mit der extrem schnuckeligen Janet Julian ein entsprechendes Love Interest zur Seite und natürlich rettet der Held am Ende den Tag. So wirklich mitreißen konnte mich Choke Canyon allerdings nicht. Der Film ist - trotz aller vorhandener Action und einem ziemlich spektakulären Finale - doch ziemlich zäh und spannungsarm geraten und so bleibt mir persönlich von Choke Canyon in erster Linie die tolle Kameraarbeit von Dante Spinotti im Gedächtnis (der im selben Jahr ja auch Michael Manns Manhunter veredelt hat). Für einen Film, der auf Seiten der Bösewichter immerhin Bo Svenson und Lance Henriksen zu bieten hat, ist Choke Canyon definitiv zu schwach und unspektakulär ausgefallen. Fans von 80er-Jahre-Action dürfen natürlich dennoch einen Blick riskieren.

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Charles Bail Bo Svenson Lance Henriksen 1980er


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CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER


CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: Captain America: The First Avenger | USA 2011 | Regie: Joe Johnston)

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Der große Traum des Amerikaners Steve Rogers (Chris Evans) ist es, seinem Land im 2. Weltkrieg als Soldat zu dienen. Doch aufgrund seiner geringen Körpergröße und seiner schmächtigen Erscheinung, wird er immer wieder abgelehnt. Seine letzte Chance doch noch in das Kriegsgetümmel einzugreifen bietet sich Steve in Gestalt des Wissenschaftlers Dr. Erskine (Stanley Tucci), der freiwillige Probanden für ein geheimes, militärisches Projekt sucht. Mit Hilfe eines Serums wird Steve in einen regelrechten Supersoldaten verwandelt. Aus Steve Rogers wird Captain America…

So, nun habe ich auch den fünften und letzten Film der Marvel Studios vor The Avengers gesichtet. Ähnlich wie seine vier Vorgänger zeichnet sich auch Captain America: The First Avenger dadurch aus, dass er es schafft, spektakuläre Blockbuster-Unterhaltung mit einer ordentlichen Entwicklung von Charakteren und Story zu verbinden. Im direkten Vergleich mit den vier anderen Filmen ist die Balance zwischen dem Spektakel auf der einen und der Entwicklung von Figuren und Plot auf der anderen Seite jedoch nicht ganz so gut geglückt. Regisseur Joe Johnston lässt sich einfach ein bisschen zu viel Zeit um seine Geschichte in Gang zu bringen und bis es dann auch in Sachen Action so richtig schön zur Sache geht sind bereits 2/3 der Laufzeit vorüber. Während das Finale dann fast etwas überladen daherkommt, hat Captain America: The First Avenger in den Minuten zuvor mit so einigen Längen zu kämpfen. Und auch die Tatsache, dass Johnston Film irgendwie nichts absolut Herausragendes zu bieten hat, führt letztendlich dazu, dass dieser fünfte und letzte Streifen vor dem großen Zusammentreffen der Superhelden qualitativ nicht ganz an die Vorgänger herankommt (wobei er natürlich immer noch weit davon entfernt ist, ein schwacher oder gar schlechter Film zu sein). The Incredible Hulk hatte diese unfassbar temporeiche und intensive Art der Inszenierung, Thor hatte eine umwerfende visuelle Kraft und Iron Man und Iron Man 2 hatten einen großartigen Robert Downey Jr. als Hauptdarsteller, der Filmen alleine durch seine Präsenz einen Stempel aufzudrücken vermag. Captain America: The First Avenger hat einen Regisseur, der im Finale unter Beweis stellt, dass er ein großer Fan der Star Wars-Filme zu sein scheint (insbesondere die Verfolgungsjagd auf den Motorrädern im Wald hat doch extrem an Die Rückkehr der Jedi-Ritter erinnert). Um mit seinen Kollegen Louis Leterrier, Kenneth Branagh und Jon Favreau auf Augenhöhe zu sein, hätte sich Joe Johnston dann doch ein bisschen mehr einfallen lassen müssen.

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Joe Johnston Tommy Lee Jones Hugo Weaving Samuel L. Jackson Stanley Tucci 2010er New York 40er Jahre 2. Weltkrieg


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IN TIME - DEINE ZEIT LÄUFT AB


IN TIME - DEINE ZEIT LÄUFT AB IN TIME - DEINE ZEIT LÄUFT AB (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: In Time | USA 2011 | Regie: Andrew Niccol)

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In einer unbestimmten Zukunft hören die Menschen mit Erreichen ihres 25. Geburtstages auf zu altern, haben von da an aber nur noch zwei Jahre zu leben. Zumindest sofern ihre im Unterarm implantierte Zeituhr nicht wieder aufgeladen werden kann. Zeit ist zum begehrten Zahlungsmittel geworden und während sich die Reichen und Mächtigen auf ein Leben in ewiger Jugend freuen können, müssen die Armen um jede Sekunde kämpfen. Als der nicht gerade im Viertel der Privilegierten lebende Will Salas (Justin Timberlake) von einem unbekannten Fremden scheinbar grundlos 100 Jahre geschenkt bekommt und der Fremde kurze Zeit später tot aufgefunden wird, gerät Will in Verdacht, den Fremden ermordet zu haben. Unverzüglich heften sich die Behörden in Form des skrupellosen Raymond Leon (Cillian Murphy) an Wills Fersen...

Regisseur und Drehbuchautor Andrew Niccol entführt den Zuschauer in eine Dystopie mit durchaus interessanter Ausgangssituation aus der er am Ende aber dann doch nicht das Optimum herausholt. In Time lässt mich ein bisschen ratlos zurück. Auf der einen Seite hat mir der Streifen eigentlich richtig gut gefallen, auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass dem Film einfach das gewisse Etwas gefehlt hat und er noch weitaus besser hätte sein können als er letztendlich geraten ist. Denn ich denke, dass man aus der Ausgangssituation von In Time noch viel mehr hätte machen und rausholen können als das, was man letztendlich zu sehen bekommt. Während Niccols Film anfangs noch mit sorgfältiger Storyentwicklung und Charakterzeichnung überzeugen kann, schleichen sich mit zunehmender Laufzeit immer mehr Logiklöcher ein und die Handlung entwickelt sich leider nicht sonderlich innovativ weiter. In Time verkommt irgendwann zu einer Art Zukunftsversion von Robin Hood innerhalb eines typischen Jagd/Flucht-Szenarios mit teils arg klischeehaften Figuren (insbesondere die Charaktere der Polizisten scheinen direkt vom Reißbrett zu stammen). Nach dem tollen Auftakt ist das dann einfach eine Spur zu wenig. Dieser Schwäche steht auf der Haben-Seite ein tolles Set Design, ein gutes Timing in den Spannungssequenzen und mit Justin Timberlake und Amanda Seyfried ein überzeugendes und gut harmonierendes Hauptdarsteller-Paar gegenüber und auch mit Spannung und kurzweiliger Unterhaltung ist man - sieht man es aus rein unterhaltungstechnischen Gesichtspunkten - bis zum Ende eigentlich ganz gut versorgt.

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Andrew Niccol Justin Timberlake Amanda Seyfried Olivia Wilde 2010er car chase Ferne Zukunft Dystopie


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IT! THE TERROR FROM BEYOND SPACE


IT! THE TERROR FROM BEYOND SPACE IT! THE TERROR FROM BEYOND SPACE (DVD: MGM, USA)
(OT: It! The Terror from Beyond Space | USA 1958 | Regie: Edward L. Cahn)

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Die Besatzung eines Raumschiffes, welches zum Mars geschickt wurde, um die Mitglieder einer früheren Mission zu bergen, findet dort in Col. Carruthers (Marshall Thompson) lediglich einen Überlebenden vor und verdächtigt diesen sogleich, die anderen Besatzungsmitglieder ermordet zu haben. Den Ausführungen Carruthers, eine Art Monster hätte seine Besatzung umgebracht, wird nur wenig Glauben geschenkt. Bis sich die Männer und Frauen der Rettungsmission auf dem Rückflug zur Erde damit auseinandersetzen müssen, dass einer nach dem anderen von ihnen unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt...

Die vorstehenden Einträge waren Teil eines kleinen Exploitation-Marathons, den ich am Sonntag vor Ostern gemacht habe und bei dem ich mir insgesamt 5 Genrefilme hintereinander reingezogen habe. Den Auftakt machte dabei Lipstick, zum Abschluss meines kleinen Marathons habe ich mich zurück in die 50er Jahre begeben, dem Jahrzehnt des Paranoia-Kinos, welches im Genrebereich ja einige ganz wunderbare Horror- und Sci-Fi-Streifen hervorgebracht hat, und mir It! The Terror from Beyond Space angesehen. In diesem Film muss sich die Besatzung eines Raumschiffs gegen ein außerirdisches Wesen zur Wehr setzen, welches wie eine mutierte Variante von Jack Arnolds Monster aus Der Schrecken vom Amazonas aussieht. Regisseur Edward L. Cahn hält sich in dem mit einer knackig-kurzen Laufzeit von 70 Minuten ausgestatteten Film gar nicht erst lange mit einer Exposition auf, sondern kommt lieber gleich zur Sache. Er wirft den Zuschauer mitten hinein in die Handlung und es gelingt ihm dabei richtig gut, seine Geschichte mit einer unheimlichen Atmosphäre auszustatten und - im Rahmen seiner ihm gegebenen Möglichkeiten - entsprechende Spannung zu erzeugen. Spielverderber dürfen sich natürlich gerne über die Unzulänglichkeiten von Filmen dieser Art auslassen - das tapsig wirkende Monster, die teils hölzern und oft bierernst agierenden Darsteller oder das komplette Missverhältnis zwischen Innen- und Außenaufnahmen des Raumschiffs (hier stimmen die Proportionen überhaupt nicht). Für mich gehören diese Unzulänglichkeiten bei solchen Streifen einfach dazu, machen sie doch einen Großteil des Charmes dieser Filme aus. Und die Tatsache, dass speziell It! The Terror from Beyond Space als Hauptinspirationsquelle für Ridley Scotts Alien gedient haben dürfte, darf sicher auch mal erwähnt werden. Ein wunderbarer Film zum Abschluss dieses kleinen Marathons.

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Edward L. Cahn 1950er Nahe Zukunft Alien


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REPO! THE GENETIC OPERA


REPO! THE GENETIC OPERA REPO! THE GENETIC OPERA (Blu-ray: Lionsgate, Großbritannien)
(OT: Repo! The Genetic Opera | USA 2008 | Regie: Darren Lynn Bousman)

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In nicht allzu ferner Zukunft ist ein großer Teil der Menschheit einer rätselhaften Epidemie zum Opfer gefallen. Rettung vor der tödlichen Krankheit verspricht ausschließlich der Austausch von Organen, auf den sich der mächtige Konzern GeneCo spezialisiert hat. Dessen Inhaber Rotti Largo (Paul Sorvino) lässt sich und seine Technologie als Retter der Menschheit feiern, betreibt sein Geschäft aber mit ausgesprochen skrupellosen Methoden. Wer sich kein Organ leisten kann, bekommt die Möglichkeit, dieses auf Raten abzuzahlen. Sobald der Schuldner jedoch mit seiner Ratenzahlung im Rückstand ist, wird ihm das Organ von einem von GeneCo beauftragten Repo Man wieder entfernt. In dieser Welt lebt auch die an einer seltenen Blutkrankheit leidende Shilo (Alexa Vega), die nicht ahnt, dass es sich bei dem sie umsorgenden Vater (Anthony Head) um den Repo Man von GeneCo handelt und die von ihrem Vater aus Angst, dass sich ihr Gesundheitszustand weiter verschlechtern könnte, regelrecht an ihr Krankenbett gefesselt wird. Shilo versucht dennoch regelmäßig, ihrem Krankenbett zu entfliehen und als bei einem ihrer Ausflüge in die Außenwelt GeneCo-Inhaber Largo auf sie aufmerksam wird, hat dies fatale Konsequenzen…

Ok, so sieht das also aus, wenn die Produzenten von Saw ein Musical verfilmen. Und wenn ich Musical schreibe, dann meine ich auch Musical. Hier gibt es tatsächlich so gut wie keine gesprochenen Dialoge, ca. 95% aller Dialogzeilen dürften gesungen sein. Repo! The Genetic Opera lebt neben seinem wirklich grandiosen Soundtrack vor allem von seiner ausgefeilten Optik und erschlägt den Zuschauer regelrecht mit einer visuellen Gewalt, die ihresgleichen sucht. Man stelle sich die irrsten Szenen aus den Musikvideos von Marilyn Manson vor, montiere diese wild zusammen und potenziere diesen Zusammenschnitt. Das Resultat dürfte nicht annähernd so abgefahren und durchgeknallt aussehen wie Repo! The Genetic Opera. Darren Lynn Bousmans Film ist eine Symphonie aus Blut und Gedärmen, ein Streifen, der dem Unterbewusstsein eines Wahnsinnigen entsprungen zu sein scheint. Natürlich kann man dem Streifen den berühmt-berüchtigten “Style Over Substance“-Vorwurf machen und natürlich geht die Story hier fast zwangsläufig unter und verkommt zur absoluten Nebensache. Wenn ein Film aber solche audio-visuellen Geschütze auffährt wie dieser hier, kann man ihm da in meinen Augen gar nicht großartig böse sein. Außerdem denke ich, dass die Geschichte des Streifens doch einiges an Potential zu bieten hat und man dieses wahrscheinlich erst bei weiteren Sichtungen erkennen kann, nämlich dann, wenn man schon weiß, was einen hier erwartet und man von dem Film nicht mehr komplett überrollt wird. Ich bin auf jeden Fall ziemlich beeindruckt von Repo! The Genetic Opera, empfehle den Film einfach mal wärmstens weiter und verspreche jedem, der Paris Hilton auf Anhieb erkennt, einen virtuellen Keks.

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Darren Lynn Bousman Paris Hilton 2000er Nahe Zukunft Dystopie female nudity Rache


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DER KLEINE HORRORLADEN


DER KLEINE HORRORLADEN DER KLEINE HORRORLADEN (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Little Shop of Horrors | USA 1986 | Regie: Frank Oz)

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Mr. Mushnik (Vincent Gardenia) ist Inhaber eines miserabel laufenden Blumenladens in einem heruntergekommenen Stadtviertel in New York. Als sein Angestellter Seymour (Rick Moranis) eines Tages jedoch eine außergewöhnliche Pflanze im Schaufenster ausstellt, scheint diese eine magische Anziehung auf die potentiellen Kunden auszuüben. Mushniks Laden erlebt durch sie einen regelrechten Boom und die Geschäfte laufen so gut wie nie zuvor. Doch die Pflanze entwickelt schon bald ein gefährliches Eigenleben...

Im Jahr 1960 drehte Roger Corman innerhalb von 2 Tagen und 1 Nacht den Film The Little Shop of Horrors, in dem u.a. ein gewisser Jack Nicholson einen seiner ersten Leinwandauftritte hatte. Der Film wurde zum absolut Kulthit und später als Musical für die Bühne adaptiert. Und dieses Bühnen-Musical nahm sich schließlich Muppets-Schöpfer Frank Oz zur Brust und verfilmte Cormans Streifen im Jahr 1986 als Musical-Version nochmals neu. Rick Moranis, bekannt vor allem wegen seiner Rolle in Ghostbusters, ist Seymour Krelborn, der in einem kleinen Blumenladen eine außergewöhnliche Pflanze hegt und pflegt, welche sich langsam aber sicher als blutdurstiges Monstrum entpuppt. Herrlich verschrobene Charaktere, jede Menge skurrile Einfälle, nett choreographierte Musical-Nummern, ein wunderbares Creature Design und nicht zuletzt tolle Gastauftritte von Stars wie Steve Martin, Bill Murray, James Belushi und John Candy machen Der kleine Horrorladen zu einem echten Genre-Highlight. Insbesondere Steve Martin in der Rolle des durchgeknallten Zahnarztes gibt hier eine seiner denkwürdigsten Vorstellungen ab. Oz’ Film, der gleichzeitig auch eine augenzwinkernde Hommage an die Monsterfilme der 50er Jahre darstellt, läuft vor erinnerungs- und zitierwürdigen Szenen praktisch über und verbreitet über seine komplette Laufzeit einfach nur richtig gute Laune. Klasse!

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Frank Oz Steve Martin Bill Murray James Belushi John Candy 1980er Oscar Nominee New York Alien Remake


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OHNE LIMIT - DIE DROGE FÜR REICHTUM UND MACHT


OHNE LIMIT - DIE DROGE FÜR REICHTUM UND MACHT OHNE LIMIT - DIE DROGE FÜR REICHTUM UND MACHT (Extended Cut) (Blu-ray: Concorde, Deutschland)
(OT: Limitless | USA 2011 | Regie: Neil Burger)

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Der schon seit längerer Zeit an einer Schreibblockade leidende Schriftsteller Eddie Morra (Bradley Cooper) wurde gerade von seiner Freundin (Abbie Cornish) verlassen und trifft nur wenige Minuten später zufällig auf seinen früheren Schwager Vernon (Johnny Whitworth). Der lädt ihn sogleich auf einen Drink ein und bietet ihm zur Besserung seines Gemütszustandes eine Pille an. Nach anfänglichem Zögern nimmt Eddie das noch nicht für den Markt freigegebene Medikament ein und mit einem Mal offenbart sich ihm eine völlig neue Welt. Das Medikament optimiert auf beeindruckende Art und Weise die Funktionen des Gehirns und Eddie stehen mit Hilfe der Pille praktisch alle Türen offen. Eddie will mehr von diesem Wundermittel und begibt sich mit seinem Verlangen in ernsthafte Gefahr...

Tja, das war wohl nichts. Regisseur Neil Burger sollte man mal stecken, dass visuelle Spielereien allein - die Kamerafahrten durch das nächtliche New York sind allerdings tatsächlich atemberaubend - noch lange keinen guten Film machen. Die oben beschriebene Ausgangssituation der Story ist schon mal komplett hanebüchen. Damit könnte man auch durchaus noch leben, wenn der Film doch nur in irgendeiner Weise spannend geraten wäre. Aber Spannung sucht man in diesem aufpolierten Hochglanzprodukt vergebens. Und das liegt vor allem an der Tatsache, dass Regisseur Burger bei der Charakterentwicklung des von Bradley Cooper gespielten Eddie Morra praktisch komplett versagt. Den Typ kann man weder hassen, noch kann man mit ihm bangen - sein Schicksal ist einem im Endeffekt scheißegal. Und so plätschert Ohne Limit mit ein paar netten visuellen Einfällen so vor sich hin, die Story wird von Minute zu Minute lächerlicher, Actionsequenzen und verzweifelte Versuche eines Spannungsaufbaus verpuffen wirkungslos. Mittendrin schaut dann auch mal kurz Robert De Niro vorbei, spielt auf Autopilot und dürfte sich am Set ganz vorzüglich gelangweilt haben. Graue Durchschnittsware, die man ganz schnell wieder vergessen kann. Wie der Film in der IMDB eine derzeitige Durchschnittsnote von immerhin 7,3/10 erreicht hat, ist mir ein einziges Rätsel.

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Neil Burger Bradley Cooper Robert De Niro 2010er New York


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HOT TUB - DER WHIRLPOOL… IST 'NE VERDAMMTE ZEITMASCHINE! (Extended Cut)


HOT TUB - DER WHIRLPOOL… IST 'NE VERDAMMTE ZEITMASCHINE! (Extended Cut) HOT TUB - DER WHIRLPOOL… IST 'NE VERDAMMTE ZEITMASCHINE! (Extended Cut) (Blu-ray: MGM/20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Hot Tub Time Machine | USA 2010 | Regie: Steve Pink)

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Die Freunde Adam (John Cusack), Nick (Craig Robinson) und Lou (Rob Corddry) beschließen, im Gedenken an alte Zeiten, ein Wochenende in einem Skigebiet zu verbringen, in dem sie schon vor über 25 Jahren gemeinsam feierten und mit dem viele Erinnerungen verbunden sind. Adams Neffe Jacob (Clark Duke) im Schlepptau, freut sich die Truppe auf eine unbeschwerte Zeit. Doch als sie gemeinsam in den Whirlpool auf der Terrasse ihres Apartments steigen hat dies unerwartete Konsequenzen...

3 Freunde, denen das Leben mittlerweile arg mitgespielt hat, wollen noch einmal ein Wochenende an ihrem liebsten Ferienort aus ihrer Jugendzeit verbringen und landen wegen eines Whirlpools, der sich als Zeitmaschine (!!!) entpuppt, im Jahr 1986. Das liest sich jetzt vielleicht extrem bescheuert, ist aber im Endeffekt nichts anderes als eine moderne Variante von Zurück in die Zukunft. In der Vergangenheit angekommen versuchen die Freunde nämlich ihr exaktes Vorgehen von damals zu wiederholen um kein Chaos in der Zukunft anzurichten - bis ihnen dämmert, dass sie letztendlich eine zweite Chance geboten bekommen. Die Parallelen zur Filmreihe mit Michael J. Fox sind wirklich unübersehbar.
Aber natürlich befriedigt Hot Tub Time Machine auch die Bedürfnisse der Freunde des etwas brachialeren Humors. Regisseur Steve Pink setzt nämlich in erster Linie schon auf Klamauk und teils tiefschwarze Scherze. Diesen verbindet er aber gekonnt mit ruhigeren Passagen in denen zeitweise auch schon fast nachdenkliche Untertöne zum Vorschein kommen. Hot Tub Time Machine möchte ich einfach mal als gelungene Mischung aus derben Scherzen und einer Coming-of-Age-Geschichte der etwas anderen Art bezeichnen. Und diese Mischung verbreitet richtig gute Laune. Fans von Komödien aus den 80er Jahren sollten definitiv mal einen Blick riskieren. Hier gibt es nicht nur sämtliche Modeverbrechen von damals zu begutachten, sondern auch einen entsprechend coolen Soundtrack für die Ohren und John Cusack in der Haupt- sowie Crispin Glover und Chevy Chase in Nebenrollen zu bewundern. Extrem spaßiger Streifen!

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Steve Pink John Cusack Chevy Chase 2010er female nudity 80er Jahre


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JASON X


JASON X JASON X (DVD: Warner/New Line, Deutschland)
(OT: Jason X | USA 2001 | Regie: James Isaac)

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Als im Jahr 2455 ein Forschungsschiff auf der mittlerweile zerstörten Erde landet, findet die Besatzung zwei tiefgefrorene Körper in einer alten Forschungsstation, bringt diese an Bord ihres Schiffes und versucht, die Körper aufzutauen und zu reanimieren. Dummerweise handelt es sich bei einem der beiden Körper um Jason Voorhees (Kane Hodder) und der beginnt unmittelbar nachdem er erneut zum Leben erweckt wurde mit der fröhlichen Jagd auf die Besatzungsmitglieder des Raumschiffes...

Nach dem meines Erachtens nicht wirklich gelungenen Jason Goes to Hell: The Final Friday war es einige Jahre ruhig um die Friday-Reihe. Im Jahr 2001 wagte New Line Cinema dann doch noch einen weiteren Versuch und brachte Jason X heraus. Und der Streifen ist erfreulicherweise wieder ein echter Knaller geworden. Wenn Drehbuchautoren von Horrorfilmreihen nichts besseres mehr einfällt, schicken sie ihre Bösewichter ins All. Jason teilt somit das Schicksal von Pinhead und dem Leprechaun und darf im 10. und letzten Teil der Reihe im Jahr 2455 (!) die Besatzung eines Raumschiffes auf ausgesprochen kreative Art und Weise dahinmetzeln. Eine großartige Charakterisierung der größtenteils nervenden Opfer findet erst gar nicht statt, es geht hier einzig und allein darum, dass menschliche Schlachtvieh auf möglichst spektakuläre Art und Weise um die Ecke zu bringen. Jason ist hier wirklich omnipräsent und fast hat es den Anschein, als wollte sich die produzierende New Line für die extrem geringe Screentime ihres Killers im Vorgänger entschuldigen. Der Body Count ist so hoch wie nie zuvor und die Kills sind so abwechslungsreich und blutig geraten wie in praktisch keinem anderen Jason-Film - sogar eine Schlafsack-Szene ist wieder mit dabei, eine kleine Hommage an Teil 7 der Reihe. Jason X rockt ganz gewaltig und stellt so tatsächlich einen ziemlich glorreichen Abschluss einer Reihe mit vielen Höhen und einigen Tiefen dar. Das hätte man so wohl nicht unbedingt erwartet und so extrem unterhaltsam hatte ich diesen Teil gar nicht mehr in Erinnerung. Und 2 Jahre später sollte es dann ja auch noch einen kleinen Nachschlag geben. :D

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James Isaac David Cronenberg 2000er female nudity Ferne Zukunft Sequel Slasher


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DEAD SPACE: AFTERMATH


DEAD SPACE: AFTERMATH DEAD SPACE: AFTERMATH (Blu-ray: I-On New Media, Deutschland)
(OT: Dead Space: Aftermath | USA 2011 | Regie: Mike Disa)

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Eine Spezialeinheit von Space Marines rettet die überlebenden Crew-Mitglieder des Raumschiffes USS O'Bannon. Diese sollten auf dem Planeten Aegis VII nach einem verschollenen Bergbau-Raumschiff suchen und den fragilen Planeten vor dem endgültigen Zusammenbruch bewahren. Eine Mission, die jedoch nicht so durchgeführt werden konnte als geplant und auch nur als Vorwand für das wahre Ziel des Einsatzes diente, nämlich Fragmente eines außerirdischen Artefakts sicherzustellen. Die Verhörspezialisten der Marines versuchen nun von den Überlebenden der O'Bannon die genauen Einzelheiten der Vorkommnisse auf Aegis VII zu erfahren...

Spätestens seit Titan A.E. aus dem Jahr 2000 und der steigenden Beliebtheit japanischer Animes in der westlichen Welt haben sich Animationsfilme für ein rein erwachsenes Publikum etabliert. Videospiele bilden da natürlich einen wunderbaren Nährboden für reichlich Horror- und Sci-Fi-Stoffe, die entsprechend verfilmt werden wollen. Dead Space: Aftermath ist nach Dead Space: Downfall aus dem Jahr 2008 nun schon der zweite Streifen, der auf den Dead Space-Games von Electronic Arts basiert und in allererster Linie natürlich für die Fans der beiden Spiele interessant. Aber auch ohne Kenntnis der Spiele und des filmischen Vorgängers dürften sich interessierte Zuschauer relativ schnell im Dead Space-Universum zurechtfinden. Regisseur Mike Disa, der durch sein Mitwirken bei Dante’s Inferno: An Animated Epic ja schon Genre-Erfahrung sammeln konnte und zudem auch für Das Rotkäppchen-Ultimatum, der Fortsetzung des extrem spaßigen Die Rotkäppchen-Verschwörung verantwortlich zeichnete, nimmt den Zuschauer mit auf einen gut 75-minütigen Horrortrip mit richtig gut choreographierten Actionszenen, einer Atmosphäre, die in ihren besten Momenten an Filme wie Event Horizon erinnert sowie spektakulären Splatterexzessen. Da werden Monster zerfetzt und es fliegen Körperteile durch die Gegend, dass es für jeden Liebhaber des gepflegten Gematsches eine wahre Freude sein dürfte. Aber leider ist nicht alles Gold was glänzt. Die Macher hätten sich meines Erachtens für einen Animationsstil entscheiden sollen. Dead Space: Aftermath erzählt seine Geschichte in Rückblenden und während die Rückblenden im Still klassischer, japanischer Animes daherkommen und durch ihre visuelle Kraft absolut überzeugen können - vor allem die Szenen im Weltraum sind der absolute Hammer -, wurden alle in der Gegenwart spielenden Sequenzen mit 3D-Computeranimationen realisiert. Letztere wirken größtenteils leider absolut billig und wollen so gar nicht zum klassischen Animationsstil der Rückblendensequenzen passen. Dieses ständige Hin und Her zwischen den einfach nicht miteinander harmonierenden Stilen schmälert den ansonsten unbedarften Spaß, den dieses kurzweilige Gematsche über den Großteil seiner Laufzeit bereitet, schon ein bisschen.

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Mike Disa 2010er female nudity Ferne Zukunft Alien Zombie


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SUPER 8


SUPER 8 SUPER 8 (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: Super 8 | USA 2011 | Regie: J.J. Abrams)

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Eine amerikanische Kleinstadt Ende der 70er Jahre: Als ein paar Kids (u.a. Joel Courtney, Elle Fanning, Riley Griffiths) in einer Nacht Szenen für ihren neuen Zombie-Film drehen wollen, werden sie zufällig Zeuge eines schrecklichen Zugunglücks. Als sie kurz darauf beobachten, wie das Gelände in Windeseile vom Militär und den Behörden abgeriegelt wird, erhärtet sich bei den Freunden der Verdacht, dass etwas aus dem Zug entkommen sein könnte...

Ich habe mich schon lange nicht mehr so sehr auf einen Film gefreut wie auf Super 8, die von Steven Spielberg produzierte Liebeserklärung an das Jugendkino der 80er Jahre von Regisseur J.J. Abrams. Und ich wollte mir diese Freude auch durch zahlreiche negative Stimmen zu diesem Film einfach nicht kaputtmachen lassen. Wenngleich ich schon zugeben muss, dass meine Erwartungshaltung an Super 8 durch diese Stimmen schon ziemlich geschmälert wurde. Keine Ahnung, ob es an der nun heruntergeschraubten Erwartungshaltung gelegen hat, aber mir persönlich hat Super 8 richtig gut gefallen.
Vielleicht hat das auch alles etwas mit der persönlichen Biographie zu tun. Ich bin erst relativ spät in die ersten Filme ins Kino gegangen und habe meine Liebe zum Film wahrscheinlich auch eher durchs Fernsehen und Videos entdeckt und weniger durch Kinobesuche in frühester Kindheit. Mit Geburtsjahr 1972 wäre ich ja beispielsweise im besten Alter gewesen, um die Star Wars-Filme damals im Kino zu sehen, die habe ich auch erst Mitte der 80er Jahre auf Video erblickt. Aber natürlich wird man in seiner Filmbegeistertheit dann auch durch seine ersten Kinoerlebnisse - so spät die auch gemacht werden - entscheidend geprägt. Und zu diesen zählte bei mir Die Goonies, der damals - ich hab mal kurz in der IMDB nachgeschaut - kurz nach meinem 13. Geburtstag in Deutschland ins Kino kam. Ich habe diesen Film geliebt und ich liebe ihn noch heute. Und ähnlich ging es mir danach mit Filmen wie Explorers oder Stand by Me.
J.J. Abrams’ Super 8 hat mir jetzt einen richtig schönen Nostalgie-Flash verpasst. Ich fühlte mich wie in einer Zeitmaschine und irgendwie schien es, als würde der 13-jährige Junge von damals auf der Couch sitzen und das Geschehen auf dem heimischen TV gebannt verfolgen. Tolle Kinderdarsteller, eine spannende Geschichte und spektakulär choreographierte Action - allein der Eisenbahn-Crash relativ zu Beginn des Films ist der Hammer - ; Super 8 hat mir eigentlich genau das geboten, was ich mir von ihm erwartet habe. Und er hat mir unheimliche Lust darauf gemacht, seine Vorbilder aus den 80ern irgendwann in den nächsten Wochen und Monaten mal wieder neu zu entdecken. Ach, und der von den Kids im Film gedrehte Super-8-Streifen, welcher dann in seiner ganzen Pracht im Abspann zu sehen ist, ist ja wohl richtig klasse!

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J.J. Abrams 2010er Alien Zombie 70er Jahre


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DISTRICT 9


DISTRICT 9 DISTRICT 9 (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: District 9 | Neuseeland/Kanada/Südafrika/USA 2009 | Regie: Neill Blomkamp)

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Vor vielen Jahren erschien ein riesiges UFO über Südafrika, dessen Insassen sich schließlich als ungefährlich herausstellten. Die Aliens wurden in einem Außenbezirk von Johannesburg angesiedelt, der sich im Laufe der Zeit in einen regelrechten Slum verwandelt hat und von einem privaten Konzern überwacht wird. Nun sollen die außerirdischen Einwohner von District 9 unter Leitung des Konzernangestellten Wikus (Sharlto Copley) umgesiedelt werden. Eine schwierige Aufgabe, denn die Aliens zeigen sich nicht gerade kooperativ. Als Wikus während der vorbereitenden Räumungsaktion versehentlich mit einer Flüssigkeit in Kontakt kommt, hat das für ihn schreckliche Konsequenzen...

Wieder mal ein Film, den ich nun reichlich spät zum ersten Mal gesehen habe. Der Hype von damals ist ja mittlerweile schon längere Zeit vorüber. Als Allegorie auf die Apartheid, als die der Streifen sicherlich auch verstanden werden will, mag er meines Erachtens nicht so wirklich funktionieren. Dafür war mir das alles dann doch etwas zu plump und oberflächlich und die Außenseiter einfach viel zu negativ gezeichnet. Aber als reiner Genrefilm funktioniert District 9 dafür umso besser. District 9 rockt als solcher definitiv das Haus! Und zwar ganz gewaltig. Die - was die Optik angeht - eindeutig von Filmen wie Starship Troopers, The Fly und der Alien-Reihe inspirierte Mischung aus Sci-Fi, Action und Thriller des südafrikanischen Regisseurs Neill Blomkamp überzeugt durch eine richtig coole Erzähltechnik im halbdokumentarischen Stil, spektakuläre Action-Sequenzen, ein tolles Set- und Creature-Design und eine richtig spannende Story. Das war für mich persönlich mal wieder ein echtes Highlight im Bereich des Effekte-Kinos. Das schönste an District 9, der ja von keinem geringeren als The Lord of the Rings-Regisseur Peter Jackson mitproduziert wurde, ist allerdings die Tatsache, dass Regisseur Blomkamp eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, dass man auch heutzutage noch mit einem relativ geringen Budget - der Film hat gerade mal 30 Mio. Dollar gekostet - richtig gutes Genrekino machen kann. Wenn man sich ansieht, was beispielsweise ein Mann wie Michael Bay pro Film so alles an Kohle verpulvert, stellt der Erfolg eines Streifens wie District 9 dem typischen Big-Budget-Blockbuster ein ganz schönes Armutszeugnis aus.

TRAILER:


Neill Blomkamp 2000er Oscar Nominee car chase Afrika Alien


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WATCHMEN (Director’s Cut)


WATCHMEN (Director’s Cut) WATCHMEN (Director’s Cut) (Blu-ray: Warner, USA)
(OT: Watchmen | USA 2009 | Regie: Zack Snyder)
Infos zum Film: IMDB | OFDB


Rorschach (Jackie Earle Haley), ein früherer Superheld, der noch immer im Untergrund gegen das Verbrechen kämpft, versucht im USA der 80er Jahre, in dem Nixon noch immer Präsident ist und der Kalte Krieg mit der UdSSR sich auf dem Höhepunkt befindet, den Mord an seinem früheren Weggefährten Edward Blake (Jeffrey Dean Morgan) aufzuklären…

Der Film hat mich jetzt irgendwie weggeblasen. Einer dieser Streifen, die man wohl unmöglich beim ersten Ansehen in ihrer ganzen Größe fassen kann. Insbesondere wenn man wie ich die Vorlage nicht kennt. Dann dauert es nämlich schon eine gute Zeit, bis man sich in diesem Universum mit seinen ganzen verschiedenen Charakteren einigermaßen zurechtfindet. Aber auch trotz dieser "Bürde" und der teilweisen Planlosigkeit, die einen beim Ansehen ohne Vorkenntnisse immer mal wieder überkommt, ist Watchmen ein Film, der wirklich von der ersten Sekunde an eine regelrechte Sogwirkung entfaltet, den Zuschauer gebannt vor dem Bildschirm bzw. der Leinwand hält und über seine stolze Laufzeit von gut 3 Stunden absolut zu fesseln vermag. Einen Film von solcher Intensität und auch Komplexität hätte ich Regisseur Zack Snyder - der sich insbesondere mit seinem unsäglichen 300 ja nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat - ehrlich gesagt nicht wirklich zugetraut. Watchmen - zumindest in der von mir gesehenen Director's-Cut-Fassung - ein visuell mehr als beeindruckendes Filmerlebnis mit einer seltsam melancholischen Grundstimmung und einer nahezu perfekten Balance zwischen ruhigen Momenten und teils irrsinnigen Gewaltausbrüchen. Ich ziehe meinen imaginären Hut.

TRAILER:


Zack Snyder Jackie Earle Haley 2000er female nudity 80er Jahre New York


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G.I. JOE - GEHEIMAUFTAG COBRA


G.I. JOE - GEHEIMAUFTAG COBRA G.I. JOE - GEHEIMAUFTAG COBRA (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: G.I. Joe: The Rise of Cobra | Tschechien/USA 2009 | Regie: Stephen Sommers)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Ein Militärkonvoi unter der Führung von Captain Duke Hauser (Channing Tatum) soll eine gefährliche Waffe von A nach B transportieren und wird dabei von der Terrororganisation Cobra (u.a. Sienna Miller) überfallen, welche die Waffe unbedingt in ihren Besitz bringen und so die Weltherrschaft an sich reißen will. In letzter Sekunde kann eine geheime Kommandoeinheit (u.a. Rachel Nichols) den Angriff vereiteln und die Waffe in Sicherheit bringen. Doch die Terroristen geben noch lange nicht auf…

Ähnlich wie Bays Transformers-Filme basiert auch G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra von Stephen Sommers auf Spielzeugfiguren und einer dazugehörigen Zeichentrickserie aus den 80ern. Jeder, der hier also so etwas wie eine im höchsten Maße anspruchsvolle Story oder sorgfältig gezeichnete Charaktere erwartet und über Sommers kunterbuntes Popcorn-Spektakel dann herfällt, weil eben genau diese Erwartungen nicht erfüllt worden sind, sollte sich vielleicht doch ernsthaft fragen, ob er im richtigen Film gelandet ist. Allen anderen Zuschauern darf man nur verdammt viel Spaß mit dieser grandiosen Wundertüte von einem Film wünschen. Sommers inszeniert hier über die komplette Laufzeit von 2 Stunden Popcorn-Entertainment der allerersten Sorte. Die Action ist brachial - allein die Verfolgungsjagd durch die Straßen von Paris lohnt die Sichtung des Streifens - und so grandios getimt, dass die Materialschlacht eigentlich zu keinem Zeitpunkt ermüdend wird. Und das ist ja doch eine Kunst, die nicht unbedingt alle Action-Regisseure beherrschen. Insbesondere der im selben Jahr gestartete zweite Teil von Transformers hat eben genau das nicht hingekriegt und den Zuschauer mit seinen überbordenden Actionsequenzen ab einem gewissen Punkt einfach nur gelangweilt. Sommers macht mit G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra eigentlich alles richtig, was man bei dieser Art von Kino richtig machen muss. Und sowohl Sienna Miller als auch Rachel Nichols sind ja wohl einfach nur “smoking hot“! Und verdammt, es spielen sogar Ninjas mit. Klasse! :puni2:

TRAILER:


Stephen Sommers Sienna Miller Joseph Gordon-Levitt Dennis Quaid Brendan Fraser 2000er Femme fatale car chase Nahe Zukunft Paris





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