Zum Inhalt wechseln


One Night Stands und wahre Liebe


Foto

TURISTAS (Unrated Version)


TURISTAS (Unrated Version) TURISTAS (Unrated Version) (DVD: 20th Century Fox, USA)
(OT: Turistas | USA 2006 | Regie: John Stockwell)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Nach einem Busunfall stecken Alex (Josh Duhamel), dessen jüngere Schwester Bea (Olivia Wilde) und deren Freundin Amy (Beau Garrett) irgendwo im brasilianischen Hinterland fest. Um die Wartezeit von mehreren Stunden auf einen Ersatzbus zu überbringen, begeben sie sich nach einem Tipp gemeinsam mit der attraktiven Pru (Melissa George) und zwei chaotischen britischen Touristen (Desmond Askew und Max Brown) auf den Weg zu einem nahegelegenen Strand, an dessen Strandbar der Alkohol bald in Strömen fließt. Am nächsten Morgen erwacht das Sextett schließlich mit einem Kater und der Erkenntnis, komplett ausgeraubt worden zu sein...

Turistas wandelt definitiv auf den Spuren von Hostel. Daraus braucht man auch kaum einen Hehl zu machen, allein die Parallelen im Handlungsverlauf sind einfach viel zu groß. Waren es in Hostel noch Hobby-Folterknechte, die den Urlaubern den Garaus machten, sind es hier nun Organhändler, welche versuchen die Gruppe der Sympathieträger zu dezimieren. Und im Gegensatz zu Hostel sind es bei Turistas tatsächlich Sympathieträger die zum Opfer werden, zumindest kamen mir die Charaktere bei weitem nicht so unsympathisch und austauschbar vor wie im Film von Eli Roth. Der Verlauf der Story ist ziemlich vorhersehbar und auch wer am Ende des Films letztendlich überleben wird dürfte genrekundigen Zuschauern sehr schnell klar sein. Hier gab es wirklich keinerlei Überraschungen (nicht einmal in der Reihenfolge der Opfer!). Der Weg zum - zumindest für einige der potentiellen Opfer - dann doch noch glücklichen Ende ist mit einigen Schockeffekten, etwas nackter Haut und ein paar heftigen Splattereinlagen gepflastert. Zudem konnte Regisseur John Stockwell - der auch schon für den Surffilm Blue Crush und die Jessica Alba/Paul Walker-Fleischbeschau Into the Blue verantwortlich war - seine Vorliebe für Wasser- bzw. Unterwasserszenen wieder mal nicht verbergen. Das führt zum einen zu einer absoluten Unglaubwürdigkeit in der Mitte des Films, zum anderen aber auch zu einem extrem spannenden Finale, welches den Streifen in meiner Gunst gleich noch mal ein bisschen aufgewertet hat. Am Ende bleibt ein solider und durchaus unterhaltsamer Film der neuen Horrorwelle übrig. Nicht unbedingt besser, aber auch sicher nicht schlechter als so manch anderer Genrebeitrag der jüngeren Vergangenheit.

TRAILER:


John Stockwell Olivia Wilde Melissa George 2000er female nudity Torture Porn


Foto

SNAKE WOMAN'S CURSE


SNAKE WOMAN'S CURSE SNAKE WOMAN'S CURSE (DVD: Synapse, USA)
(OT: Kaidan hebi-onna | Japan 1968 | Regie: Nobuo Nakagawa)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Den Versuch, einen Schuldenerlass vom Großgrundbesitzer Onuma (Seizaburô Kawazu) zu bekommen, muss ein alter Bauer mit dem Leben bezahlen. Dessen Ehefrau Sue (Chiaki Tsukioka) und Tochter Asa (Sachiko Kuwahara) müssen fortan die Schulden des Verstorbenen auf dem Landsitz Onumas abarbeiten...

Noch eine Geistergeschichte aus Japan. Den fabelhaften ersten beiden Episoden aus dem zuvor gesehenen Kwaidan steht dieser Film in keinster Weise nach. Einen Schocker sollte man allerdings nicht erwarten. Vielmehr bekommt man einen hervorragend photographierten Film zu sehen, eine Mischung aus Drama und Gruselfilm, sehr ruhig erzählt und - wie viele ähnliche Filme aus diesem Land und dieser Zeit - mit einer Atmosphäre gesegnet, die so manchem geneigten Genrefreund sicher genauso vor dem heimischen Fernseher begeistern wird wie mich. Von mir gibt es eine klare Empfehlung für den Film.

TRAILER:


Nobuo Nakagawa 1960er Rache Toei


Foto

KWAIDAN


KWAIDAN KWAIDAN (DVD: Eureka, Großbritannien)
(OT: Kaidan | Japan 1964 | Regie: Masaki Kobayashi)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Ein Samurai, der seine Frau verlässt, um ein Leben in Wohlstand zu führen, zwei Holzfäller, die in einem Schneesturm stecken bleiben, ein blinder Bediensteter, der sein musikalisches Talent den Falschen zur Verfügung stellt und ein hochrangiger Soldat, der eigentlich nur einen Tee trinken wollte - sie alle machen Erfahrungen mit der Welt des Übernatürlichen und der Geister...

Regisseur Masaki Kobayashi hat sich vier traditionelle japanische Geistergeschichten vorgeknöpft und diese in einen gut 3-stündigen Episodenfilm eingebettet. Herausgekommen ist ein visuelles Glanzstück mit wirklich atemberaubenden Bildern in grandiosen Settings. Mir ist im Verlauf der 3 Stunden definitiv mehr als ein Mal die Kinnlade förmlich heruntergeklappt. Die vier Geschichten selbst sind - insgesamt betrachtet - eher durchwachsen geraten. Konnten mich die ersten beiden Episoden mit dem Samurai und dem Holzfäller mit ihrer gruseligen Atmosphäre noch absolut begeistern, herrschte gerade bei der dritten und auch längsten Episode des Films doch ziemlich große Langeweile. Mit dem blinden Musiker konnte ich nicht sonderlich viel anfangen und die unvollendete Episode zum Abschluss war zwar ganz nett, konnte mich für die schwache Geschichte vorher aber auch nicht wirklich entschädigen.

TRAILER:


Oscar Nominee 1960er Masaki Kobayashi Toho


Foto

THE GIRL WHO KNEW TOO MUCH


THE GIRL WHO KNEW TOO MUCH THE GIRL WHO KNEW TOO MUCH (DVD: Anchor Bay, USA)
(OT: La ragazza che sapeva troppo | Italien 1963 | Regie: Mario Bava)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Schlechter könnte der Aufenthalt in Rom für die junge Amerikanerin Nora Davis (Letícia Román) nicht beginnen. Erst verstirbt ihre Gastgeberin, danach wird sie überfallen und ausgeraubt und wird zusätzlich noch Zeugin eines schrecklichen Mordes. Doch am nächsten Morgen fehlt von Täter und Mordopfer jede Spur und niemand will Nora glauben, was sie gesehen hat...

Gemeinhin gilt ja Bavas Blutige Seide von 1964 als Ur-Giallo. Doch bereits ein Jahr zuvor hat Bava mit The Girl Who Knew Too Much einen Film gedreht, der sicher als einer der Vorreiter der ein Jahr später einsetzenden Giallo-Welle bezeichnet werden kann. Da es sich bei The Girl Who Knew Too Much um einen Schwarz/Weiß-Film handelt fehlt lediglich die für Gialli so typische Farbgebung. Alle anderen Zutaten sind aber vorhanden und auch die Geschichte selbst könnte nicht typischer für einen Giallo sein. Eine junge Frau in einem fremden Land beobachtet einen Mord und niemand will ihr glauben, da von dem Opfer jegliche Spur fehlt. Auf eigene Faust werden Ermittlungen angestellt und mit fortschreitender Laufzeit begibt sich die Protagonistin in immer größere Gefahr. In den 85 Minuten, die der Film dauert, legt Bava einige falsche Fährten und geizt wahrlich nicht mit Spannung und entsprechender Atmosphäre. Guter Film mit einer äußerst ansehnlichen Hauptdarstellerin.

TRAILER:


Giallo 1960er John Saxon Mario Bava Rom


Foto

BIS DAS BLUT GEFRIERT


BIS DAS BLUT GEFRIERT BIS DAS BLUT GEFRIERT (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Haunting | USA 1963 | Regie: Robert Wise)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Das unheimliche Hill House ist Ort eines ungewöhnlichen Experiments, welches der Psychologe Dr. Markway (Richard Johnson) durchzuführen gedenkt. Verschiedene, teils für übersinnliche Dinge empfängliche Menschen (Julie Harris, Claire Bloom und Russ Tambyln) sollen eine Nacht in dem Haus verbringen und Erfahrungen mit dem Anwesen machen, in dem es angeblich spuken soll...

Mal wieder das Schließen einer filmischen Bildungslücke. Das Remake aus dem Jahr 1999 fand ich damals ganz nett, nun war endlich das Original - sicher einer der ganz großen Klassiker im Bereich des Geisterhausfilms - an der Reihe. Hauptattraktion des Films und (un)heimlicher Hauptdarsteller ist definitiv das Haus selbst. Die Geschichte und auch die beteiligten Charaktere bleiben im Vergleich mit dem eindrucksvollen Setting eher blass. Das ist aber gar nicht weiter tragisch, denn der Film entwickelt allein aufgrund seines Handlungsschauplatzes eine schier unnachahmliche Grusel-Atmosphäre und über fehlende spannende Momente kann man sich meines Erachtens auch über 40 Jahre nach Entstehung des Streifens nicht beklagen. Hat mir definitiv besser gefallen als das Remake.

TRAILER:


1960er Robert Wise


Foto

DAS DÜSTERE HAUS


DAS DÜSTERE HAUS DAS DÜSTERE HAUS (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: Fanatic | Großbritannien 1965 | Regie: Silvio Narizzano)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Pat Carroll (Stefanie Powers) will einen Aufenthalt in London dazu nutzen, einen Anstandsbesuch bei Mrs. Trefoile (Tallulah Bankhead), der Mutter ihres vor einigen Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommenen Verlobten Stephen, zu machen, die in der Nähe von London auf dem Land lebt. Ein schwerer Fehler wie sich bald herausstellen wird. Denn Mrs. Trefoile entpuppt sich als religiöse Fanatikerin, die Pat für den Tod ihres Sohnes verantwortlich macht und ihren Besuch nicht mehr gehen lassen will...

Silvio Narizzanos Fanatic ist ein ausgesprochen sehenswerter Psychothriller aus der englischen Hammer-Schmiede. Die Handlung des Streifens ist aus anderen Filmen zwar wohlbekannt, der 25 Jahre spätere entstandene Misery von Rob Reiner kam mir beispielsweise sofort in den Sinn, der Spannung war das aber in keinster Weise abträglich. Die Zutaten haben absolut gepasst und insbesondere die beiden Hauptdarstellerinnen überzeugten auf ganzer Linie. Mit Stefanie Powers in der Rolle des Opfers konnte man hervorragend mitfiebern und Tallulah Bankhead spielte die Rolle der religiösen Fanatikern so intensiv und teilweise auch so herrlich überdreht, dass ich gar nicht anders konnte, als sie abgrundtief zu hassen. Beste Voraussetzungen also für einen kurzweiligen, spannenden und auch atmosphärisch dichten Streifen, für den ich einfach mal eine klare Empfehlung aussprechen möchte.

CLIP:


Donald Sutherland Silvio Narizzano 1960er Hammer Film Rache


Foto

DAS BLUT VON DRACULA


DAS BLUT VON DRACULA DAS BLUT VON DRACULA (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Taste the Blood of Dracula | Großbritannien 1970 | Regie: Peter Sasdy)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


In der Öffentlichkeit treten die drei Freunde William Hargood (Geoffrey Keen), Samuel Paxton (Peter Sallis) und Jonathon Secker (John Carson) als gottesfürchtige Ehrenmänner und treusorgende Familienväter auf. Doch in Wahrheit vergnügen sich die Freunde bei dekadenten Spielen im Freudenhaus und sind immer auf der Suche nach dem nächsten Nervenkitzel. Aus diesem Grund gehen sie auch auf den Vorschlag des arroganten Lord Courtley (Ralph Bates) ein, der mit ihrer Hilfe den legendären Grafen Dracula (Christopher Lee) wiedererwecken will...

So, nach über einem halben Jahr Pause - unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht - soll es auch mit Hammers Dracula-Reihe weitergehen. Wie dem unmittelbaren Vorgänger Draculas Rückkehr fehlt es auch Teil 5 vor allem an Spannung und Atmosphäre. Für solide Unterhaltung reicht es aber dennoch. Das liegt vor allem an so einigen Schauwerten, wie beispielsweise den Szenen im Puff, in welchen erstmals - wenn auch nur für einen kurzen Moment - nackte Tatsachen in einem Dracula-Film von Hammer präsentiert werden, sowie an einer gewissen unfreiwilligen Komik, die sich spätestens mit der Wiedererweckung des Grafen Dracula immer wieder einschleicht. Nein, bedrohlich wirkt Christopher Lee in diesem Film wahrlich nicht. Wenn er die Tode seiner drei Opfer mit bedeutungsschwangerem Ton und den wenigen Worten "The First", "The Second" und "The Third" kommentiert, kommt man doch eher ins Schmunzeln als ins Gruseln. Mal schauen, wie sich die Reihe weiterhin entwickelt. Große Hoffnung auf eine Rückkehr zu alten Stärken und Qualitäten habe ich jedoch nicht.

TRAILER:


Christopher Lee Peter Sasdy 1970er female nudity Sequel Hammer Film Rache Vampir


Foto

DER MIETER


DER MIETER DER MIETER (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Le locataire | Frankreich 1976 | Regie: Roman Polanski)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Der stille Trelkovsky (Roman Polanski) bezieht seine neue Wohnung in einem Pariser Mehrfamilienhaus. Die Vormieterin hatte sich aus dem Fenster gestürzt und war kurze Zeit später ihren Verletzungen erlegen. Doch bereits nach kurzer Zeit beschleicht Trelkovsky der Verdacht, dass sich die ganze Hausgemeinschaft gegen ihn verschworen zu haben scheint. Ein Verdacht, der sich nach und nach zu einer regelrechten Psychose entwickelt...

Das war ein Film, der mich - trotz anfänglicher Begeisterung - dann doch eher enttäuscht zurückgelassen hat. Die erste Hälfte hat mir mit dem langsamen Aufbau der Spannung und der bedrohlichen Atmosphäre außerordentlich gut gefallen, danach ging es in meinen Augen aber ziemlich rapide bergab. Spannung und Atmosphäre waren in der zweiten Hälfte so gut wie nicht mehr vorhanden und es machte sich doch sehr schnell Langeweile breit. Es gibt ja immer wieder einmal Filme, zu denen man nur sehr schwer Zugang findet und Der Mieter war für mich - zumindest in der zweiten Hälfte - genau einer dieser Streifen. Vielleicht hab ich bei einer Zweitsichtung irgendwann in der Zukunft ja etwas mehr Glück mit dem Film. Die vielen positiven Stimmen zu Polanskis Werk können ja nicht nur von ungefähr kommen.

TRAILER:


Isabelle Adjani Roman Polanski 1970er Paris


Foto

AND SOON THE DARKNESS


AND SOON THE DARKNESS AND SOON THE DARKNESS (DVD: Anchor Bay, USA)
(OT: And Soon the Darkness | Großbritannien 1970 | Regie: Robert Fuest)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Die beiden Freundinnen Jane (Pamela Franklin) und Cathy (Michele Dotrice) aus England machen in ihrem Urlaub eine Radtour durch das ländliche Frankreich. Als die beiden sich nach einem kleinen Streit vorübergehend trennen, verschwindet Cathy spurlos. Jane versucht verzweifelt ihre Freundin wiederzufinden, doch die Sprachbarriere und nicht gerade hilfsbereite Dorfbewohner erschweren die Suche ungemein...

Ein kleiner Thriller ganz nach meinem Geschmack. Regisseur Fuest kreiert da vom Start weg eine ziemlich unheimliche und immer bedrohlicher werdende Atmosphäre, die mich sehr schnell in ihren Bann gezogen hat. Das waren 90 überaus spannende Minuten, in denen für mich zu keiner Zeit die Gefahr bestand das Interesse an der Auflösung des Streifens verlieren zu können. Manchmal braucht es wirklich nur eine einfach gestrickte Geschichte und eine überschaubare Anzahl an Darstellern und Locations um einen verdammt unterhaltsamen Film zu drehen.

TRAILER:


Robert Fuest 1970er


Foto

DER EXORZISMUS VON EMILY ROSE


DER EXORZISMUS VON EMILY ROSE DER EXORZISMUS VON EMILY ROSE (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: The Exorcism of Emily Rose | USA 2005 | Regie: Scott Derrickson)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Nachdem Vater Moore (Tom Wilkinson) an der mutmaßlich besessenen Emily Rose (Jennifer Carpenter) einen Exorzismus durchführte und diese kurz darauf verstarb, muss sich der Priester nun vor dem Gesetz dafür verantworten. Verteidigerin Erin Brunner (Laura Linney) soll einen Vergleich aushandeln, denn die katholische Kirche will eine Gerichtsverhandlung und großes Aufsehen nach Möglichkeit vermeiden. Doch Vater Moore besteht darauf, die Geschichte der Emily Rose im Zeugenstand zu erzählen und so landet der Fall doch vor einem Gericht...

Ebenso wie der ein Jahr später entstandene Requiem von Hans-Christian Schmid basiert auch Der Exorzismus von Emily Rose auf dem Fall der Anneliese Michel. Doch während sich Schmid in Requiem ernsthaft und vor allem auch kirchen-kritisch mit dem tragischen Schicksal der angeblich Besessenen auseinandersetzte, erzählt Regisseur Scott Derrickson den Fall in Rückblenden und nutzt diese wahre Begebenheit als Aufhänger für eine Mischung aus Thriller, Gerichtsfilm und Psychodrama, in dem er dann auch noch ziemlich eindeutig Stellung für die Position der Kirche bezieht. Ein etwas fader Beigeschmack ist also durchaus vorhanden.
Wer jedoch die Hintergründe der Geschichte und insbesondere Schmids Film nicht kennt, dürfte von Der Exorzismus von Emily Rose dennoch ganz gut unterhalten werden. Denn vor allem Atmosphäre und Spannung passen und zur kurzweiligen Unterhaltung eignet sich der Film auf jeden Fall. Auch mir persönlich hat der Film im Endeffekt - trotz des vorgenannten faden Beigeschmacks - ganz gut gefallen. Ich habe nämlich seit jeher ein gewisses Faible für Filme, die in Gerichtssälen spielen und auch für Streifen mit religiösem/okkultem Hintergrund. Und in dieser Hinsicht hat Derricksons Film als "Guilty Pleasure" dann doch ziemlich gut funktioniert.

TRAILER:


Scott Derrickson 2000er


Foto

PSYCHO IV: THE BEGINNING


PSYCHO IV: THE BEGINNING PSYCHO IV: THE BEGINNING (DVD: Universal, Großbritannien)
(OT: Psycho IV: The Beginning | USA 1990 | Regie: Mick Garris)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Bei einer Radio-Show in der es um das Thema Muttermord geht, meldet sich plötzlich kein Geringerer als Norman Bates (Anthony Perkins) per Telefon und erzählt über sein Leben...

Wer mal seine eigenen Toleranzgrenzen testen will, sollte sich ein Double Feature mit wohl zwei der schlechtesten Horrorfilm-Sequels der Filmgeschichte zusammenstellen. Nach Halloween: Resurrection sollte Psycho IV: The Beginning im Player landen. Ich habe es getan und glaubt mir, es war kein Spaß. Waren die ersten beiden Fortsetzungen von Hitchcocks Klassiker vielleicht auch schon unnötig aber zumindest noch einigermaßen unterhaltsam, ist die Existenz dieser TV-Produktion nur noch schwer zu rechtfertigen. Keine Ahnung, welche Probleme und Sorgen Anthony Perkins hatte, um bei dieser Gurke mitzuwirken. Keine Spannung, keine Atmosphäre, Psycho IV: The Beginning hat bei näherer Betrachtung eigentlich gar nichts zu bieten. Ich bin mir sicher, Hitchcock würde sich im Grab umdrehen, wüsste er von der Existenz dieses Films. Ein Film, über den man am besten den Deckmantel des Schweigens legen sollte. Und das tu ich hiermit auch.

TRAILER:


Olivia Hussey female nudity Sequel Anthony Perkins Mick Garris John Landis 1990er Slasher


Foto

HALLOWEEN: RESURRECTION


HALLOWEEN: RESURRECTION HALLOWEEN: RESURRECTION (DVD: Highlight, Deutschland)
(OT: Halloween: Resurrection | USA 2002 | Regie: Rick Rosenthal)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Michael Myers (Brad Loree) weilt noch immer unter den Lebenden und nachdem er es endlich geschafft hat, seine Schwester Laurie (Jamie Lee Curtis) unter die Erde zu bringen, muss er sich mit unerwünschten Eindringlingen in seinem Elternhaus auseinandersetzen...

Halloween: Resurrection hat nun mittlerweile auch schon wieder sieben Jahre auf dem Buckel und da vom Produzentenkreis um den im Jahr 2005 verstorbenen Moustapha Akkad mit Ausnahme der Remakes von Rob Zombie kein weiterer Teil der Reihe gedreht oder angekündigt wurde, keimt in mir langsam die Hoffnung, dass es das mit der Reihe endgültig gewesen sein könnte. Die Reihe hätte jedoch bereits spätestens nach dem gar nicht mal so schlechten siebten Teil endgültig eingestellt werden müssen. Denn mit Halloween: Resurrection hat die Serie ihren absoluten Tiefpunkt erreicht und so einen unsäglichen Abschluss hätte man der Reihe doch ersparen sollen. Nach einer wieder mal absolut hanebüchenen Erklärung für das weitere Überleben des Michael Myers und einer nichtsdestotrotz gerade noch sehenswerten Anfangssequenz und dem Ableben von Laurie Strode, kommt es wirklich knüppeldick. Michael Myers als heimlicher Star einer live im Internet übertragenen Reality-Show. Das ist nicht spannend, das ist nicht mal mehr unfreiwillig komisch, da gibt es keinerlei Schauwerte, das ist einfach nur noch peinlich. Hoffentlich war Teil 8 jetzt wirklich der letzte Teil der alten Reihe. Nicht das Akkads Sohn Malek, mitverantwortlich für die Produktion des Remakes von Rob Zombie und dessen Fortsetzung, noch auf dumme Gedanken kommt.

TRAILER:


female nudity Slasher Sequel 2000er Rick Rosenthal Jamie Lee Curtis


Foto

PRIME EVIL


PRIME EVIL PRIME EVIL (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: Prime Evil | USA 1988 | Regie: Roberta Findlay)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Um den Alterungsprozess zu stoppen und Unsterblichkeit zu erlangen, müssen die Mitglieder einer Sekte von Teufelsanbetern alle 13 Jahre ein Blutopfer aus ihrer Familie bringen. Irgendwann kommt eine Nonne (Mavis Harris) der Sekte auf die Spur und versucht sie zu stoppen. Gleichzeitig wird erneut eines der Sektenmitglieder (Max Jacobs) aufgefordert, ein Opfer zu bringen...

Dieser abstruse Okkult-Horror-Thriller war dann doch eine ziemliche Gurke. Bis auf ein paar wenige Schauwerte - nackte Haut und etwas Blut - hatte Prime Evil so gut wie gar nichts zu bieten, am allerwenigsten Spannung. Rein unterhaltungstechnisch - und nur das zählt für mich bei Filmen dieser Art - unterer Durchschnitt, allein sehenswert wegen dem schier unglaublichen Finale. Das ist nämlich tatsächlich so unsagbar schlecht, dass es schon wieder Spaß macht und entschädigte zumindest ein kleines bisschen für die unerträgliche Langeweile in den Minuten zuvor. Prinzipiell aber ein Film, den man sich komplett schenken kann.

TRAILER:


Roberta Findlay 1980er female nudity Crown International Pictures


Foto

DON'T ANSWER THE PHONE!


DON'T ANSWER THE PHONE! DON'T ANSWER THE PHONE! (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: Don't Answer the Phone! | USA 1980 | Regie: Robert Hammer)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Der Fotograf Kirk Smith (Nicholas Worth), ein früherer Vietnam-Veteran, macht die Straßen von Los Angeles unsicher. Denn Smith hat sich neben dem Ablichten vor allem auch auf das Erdrosseln von Frauen spezialisiert. Und während die Polizei in Gestalt von Lt. McCabe (James Westmoreland) auf der Suche dem gefährlichen Serienmörder im Dunkeln tappt, nimmt Smith immer wieder Kontakt zu Dr. Lindsay Gale (Flo Lawrence), der Psychologin einer Radioshow, auf und lässt diese an seinen kranken Phantasien Anteil haben...

Don't Answer the Phone! ist ein schmieriger, kleiner Thriller, der mich ein kleines bisschen an den im selben Jahr ins Kino gekommenen Maniac von William Lustig erinnert hat, allerdings ohne auch nur annähernd die Klasse und die Intensität von Lustigs Streifen zu erreichen. Der Sleaze-Faktor ist auf jeden Fall extrem hoch und wenn Regisseur Robert Hammer es auch noch geschafft hätte, wenigstens ein kleines bisschen Spannung zu erzeugen, hätte aus Don't Answer the Phone! vielleicht sogar ein kleines Exploitation-Highlight werden können. So bleibt es leider nur bei einem durchschnittlich unterhaltsamen Filmchen mit so einigen Schauwerten. Hatte mir doch etwas mehr von dem Streifen versprochen.

TRAILER:


Robert Hammer Pamela Jean Bryant 1980er female nudity Slasher Crown International Pictures


Foto

FRONTIERS


FRONTIERS FRONTIERS (DVD: Optimum, Großbritannien)
(OT: Frontière(s) | Frankreich/Schweiz 2007 | Regie: Xavier Gens)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Während der Unruhen in den Pariser Vororten fliehen eine Handvoll jugendlicher Straftäter (u.a. Karina Testa, Aurélien Wiik) vor der Polizei und landen auf der Suche nach einer Unterkunft für die Nacht in einem abgelegenen Hotel, welches sie besser gemieden hätten...

Nachdem ich von Inside - der immer gemeinsam mit High Tension und Frontiers im Zuge der aktuellen französischen Extrem-Horrorwelle genannt wird - doch ziemlich enttäuscht war, hatte ich auch in Gens' Film nicht allzu große Hoffnungen gesetzt und wurde dann doch positiv überrascht. War Inside in meinen Augen nicht mehr als eine langweilige Aneinanderreihung gut gemachter Splattereffekte ohne jegliche Atmosphäre, ist Frontiers - eine Mischung aus Backwood-Horror und Terrorfilm - schon ein anderes Kaliber. Filme wie TCM oder HOTC (um mal einen etwas aktuelleren Titel zu nennen) standen ganz offensichtlich Pate bei diesem grimmigen, fiesen und saubrutalen Genrebeitrag, der nicht nur pure Exploitation liefert, sondern darüber hinaus auch ziemlich spannend daherkommt. Ich fühlte mich von Frontiers, der ganz bewusst immer wieder gewisse Grenzen überschreitet, vorzüglich unterhalten und freue mich schon auf die Heimkino-Veröffentlichung von Martyrs, der nächsten Schlachtplatte aus Frankreich, die es wohl auch wieder nicht ungekürzt auf DVD oder Blu-ray in Deutschland schaffen wird. Ich werde dann wieder auf eine britische oder amerikanische Veröffentlichung ausweichen.

TRAILER:


Xavier Gens 2000er female nudity Torture Porn Shocksploitation


Foto

THE FIFTH CORD


THE FIFTH CORD THE FIFTH CORD (DVD: Blue Underground, USA)
(OT: Giornata nera per l'ariete | Italien 1971 | Regie: Luigi Bazzoni)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Nachdem Reporter Andrea (Franco Nero) sturzbetrunken von einer Sylvesterparty nach Hause gekommen ist, erfährt er am nächsten Morgen, dass nach dieser Party einer der Gäste auf dem Heimweg brutal niedergeschlagen wurde und dabei nur knapp mit dem Leben davonkam. Als kurze Zeit später andere Partygäste sogar ermordet werden, stellt Andrea auf eigene Faust Nachforschungen an und gerät dabei selbst ins Visier des ermittelnden Polizeikommissars (Wolfgang Preiss)...

Nachdem mich The Perfume of the Lady in Black vor ein paar Tagen nicht wirklich überzeugen konnte, bekam ich mit The Fifth Cord von Luigi Bazzoni nun einen Giallo ganz nach meinem Geschmack zu sehen. Gut, rein storytechnisch ist der Film nun sicher auch keine allzu große Offenbarung, dafür passen aber Atmosphäre, Spannung und vor allem auch die Optik des Films (Kameramann Vittorio Storaro sorgt für diverse, denkwürdige Einstellungen und Szenen - allein die Sequenz, in der ein kleines Kind von dem Killer verfolgt wird, ist ein absoluter Hammer). Langeweile kommt bei The Fifth Cord definitiv nicht auf - dazu ist der Streifen einfach viel zu spannend - und auch wenn es im Vergleich mit manch anderem Genrevertreter in Sachen Schauwerten (sprich Gewalt und Sex) sicher etwas ruhiger zur Sache geht, muss man auch hier nicht auf eine gewisse Portion Sleaze (beispielsweise die Szene mit den filmenden Voyeuren) verzichten. Und mit Komponist Ennio Morricone, Hauptdarsteller Franco Nero und drei wirklich verdammt hübschen Nebendarstellerinnen - Pamela Tiffin, Agostina Belli und vor allem Silvia Monti - sammelt Bazzonis Film noch weitere Punkte auf der Habenseite.

TRAILER:


Luigi Bazzoni Franco Nero 1970er female nudity Giallo


Foto

IL PROFUMO DELLA SIGNORA IN NERO


IL PROFUMO DELLA SIGNORA IN NERO IL PROFUMO DELLA SIGNORA IN NERO (DVD: Raro Video, Italien)
(OT: Il profumo della signora in nero | Italien 1974 | Regie: Francesco Barilli)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Silvia Hacherman (Mimsy Farmer) hat schlimme Erlebnisse aus ihrer Kindheit bis heute nicht verkraftet, immer wieder hat sie seltsame Visionen und wird von Albträumen heimgesucht. Als ihr Freund Roberto (Maurizio Bonuglia) eine längere Geschäftsreise antreten muss, zieht sich die alleingelassene Silvia immer mehr in die Einsamkeit ihres Appartements zurück und kann bald nicht mehr zwischen Phantasie und Wirklichkeit unterscheiden...

The Perfume of the Lady in Black war der erste von nur zwei Kinofilmen, die Regisseur Francesco Barilli gedreht hat. Was ich von dem Streifen letztendlich halten soll, weiß ich selbst nicht so genau. Zum einen erzeugt Barilli - unterstützt von einem wirklich großartigen Score von Komponist Nicola Piovani - über die komplette Laufzeit eine sehr unheimliche Atmosphäre und somit auch in eher ruhigen und ereignisarmen Momenten sehr viel Spannung, zum anderen konnte ich mit der erzählten Geschichte - auf die ich aus Spoiler-Gründen gar nicht näher eingehen will - nicht sonderlich viel anfangen. Für einen Giallo - und als solcher wird der Film eigentlich überall geführt - war mir das schon fast zu untypisch und ich würde den Streifen eher in die Horror/Mystery-Ecke stellen wollen. Wahrscheinlich hat mir auch einfach mal wieder meine eigene Erwartungshaltung einen Strich durch die Rechnung bzw. den Filmgenuss gemacht - ich hatte Lust auf einen typischen Giallo und war etwas enttäuscht, einen solchen nicht gesehen zu haben -, denn The Perfume of the Lady in Black ist auch ein Film, den ich allein aufgrund seines extrem derben Endes schon gerne in mein Herz schließen würde. Vielleicht braucht es dazu einfach nur irgendwann einen zweiten Anlauf.

TRAILER:


Francesco Barilli Mimsy Farmer 1970er female nudity Giallo


Foto

DEVIL TIMES FIVE


DEVIL TIMES FIVE DEVIL TIMES FIVE (DVD: Code Red, USA)
(OT: Peopletoys | USA 1974 | Regie: Sean MacGregor/David Sheldon)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Nach einem Unfall mit einem Kleinbus sind fünf Kinder (u.a. Leif Garrett, Dawn Lyn) in einer einsamen Schneelandschaft auf sich alleine gestellt. Als sie sich einem abgelegenen Anwesen nähern, in dem drei befreundete Ehepaare (u.a. Sorrell Booke, Gene Evans und Joan McCall) ihr Wochenende verbringen, wird ihnen Unterschlupf gewährt. Doch die Gastfreundschaft wird von den Kindern anders erwidert als erwartet...

Von Devil Times Five hatte ich mir deutlich mehr versprochen. Ich hatte auf einen fiesen, kleinen Exploitation-Streifen gehofft, gesehen habe ich einen routinierten Slasher mit Kindern in der Mörderrolle, von dem nur das letzte Drittel einigermaßen überzeugen konnte. Da gab es ab und zu ein bisschen Spannung, die Mordszenen waren durchaus kreativ und zumindest im Ansatz war der Streifen im Finale auch so fies, wie ich ihn mir erhofft hatte. Die ersten 60 Minuten waren allerdings von ausgiebiger Langeweile geprägt. Außer uninteressanten Konflikten zwischen den durchweg unsympathischen Ehepaaren und ein bisschen nackter Haut war aber auch rein gar nichts geboten. Keine Atmosphäre, keine Spannung, nur die Hoffnung, dass diesen Unsympathen möglichst schnell der Garaus gemacht wird. Naja, das zuvor schon erwähnte Finale hat mich dann wenigstens ein bisschen versöhnen können und so kann ich - gemessen an meinen persönlichen Ansprüchen - Devil Times Five gerade noch einen durchschnittlichen Unterhaltungswert attestieren. Nach der ersten Stunde hatte ich schon einen Totalausfall befürchtet.

TRAILER:


David Sheldon Sean MacGregor 1970er female nudity Slasher


Foto

LEMORA: A CHILD'S TALE OF THE SUPERNATURAL


LEMORA: A CHILD'S TALE OF THE SUPERNATURAL LEMORA: A CHILD'S TALE OF THE SUPERNATURAL (DVD: Synapse, USA)
(OT: Lemora: A Child's Tale of the Supernatural | USA 1973 | Regie: Richard Blackburn)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Lila Lee (Cheryl Smith), Tochter eines Bankräubers und Mörders, lebt mittlerweile in der Obhut eines Priesters (Richard Blackburn). Als sie eines Tages ein Brief erreicht, in dem sie ihr angeblich im Sterben liegender Vater darum bittet, zu ihm zu kommen und ihm zu vergeben, macht sich Lila auf den Weg zu ihrem Vater und damit auch auf den Weg zur mysteriösen Lemora (Lesley Taplin)...

Lemora war für mich fast so etwas wie ein Trip in die Vergangenheit. Bei so manchem Märchen hatte ich als Kind immer so ein unbehagliches Gefühl - keine Ahnung, ob es anderen früher ähnlich gegangen ist - und ziemlich genau dieses Gefühl hatte ich auch während der knapp 90 Minuten von Richard Blackburns Gruselmärchen. Ein Film, der eine durchweg unbehagliche, düstere und fast beklemmende Atmosphäre erzeugt hat und zudem noch sauspannend war. Ich hatte eine Gänsehaut nach der anderen und habe mit Lila - Cheryl Smith, die Exploitation-Freunden vor allem aus ihren Rollen in diversen Cheerleader-Filmen aus den 70er Jahren bekannt sein dürfte, in einem ihrer ersten Filmauftritte - regelrecht mitgelitten. Wahrlich mehr als gelungene Genrekost.

CLIP:


Cheryl Smith Richard Blackburn 1970er Vampir 30er Jahre


Foto

THE MONSTER OF CAMP SUNSHINE


THE MONSTER OF CAMP SUNSHINE THE MONSTER OF CAMP SUNSHINE (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: The Monster of Camp Sunshine or How I Learned to Stop Worrying and Love Nature | USA 1964 | Regie: Ferenc Leroget)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Über Umwege gerät eine Chemikalie, die in der Laborabteilung eines Krankenhauses dafür gesorgt hatte, dass Ratten, die mit ihr in Berührung gekommen waren, eine Krankenschwester angriffen, in einen Fluss in der Nähe eines Nudistencamps. Als der Gärtner des Camps aus dem Fluss einen Schluck Wasser trinkt, wird aus dem zuvor friedliebenden Mann ein mordlustiges Monster. Und ausgerechnet die kurze Zeit zuvor von den Ratten angegriffene Krankenschwester macht sich gemeinsam mit ihrer Freundin auf den Weg in das Camp, um dort ein bisschen auszuspannen...

Ein in den 50er Jahren in New York gefälltes Gerichtsurteil war wohl Auslöser eines in den darauffolgenden Jahren sehr beliebten Untergenres des Exploitation-Films, dem Nudie-Film. Danach durften nackte Menschen nur dann auf der Leinwand präsentiert werden, wenn diese Nacktheit nicht in einem sexuellen Kontext stand. Findige Exploitation-Regisseure begannen damit, Filme in und um Nudistencamps mit größtenteils haarsträubenden Geschichten zu drehen. The Monster of Camp Sunshine ist ein Vertreter genau dieser Welle und wieder mal ein Film aus der Kategorie "Muss man selbst gesehen zu haben um es glauben zu können"! Was Regisseur und Drehbuchautor Ferenc Leroget und seine Darstellerriege hier mit minimalstem Aufwand abliefern ist nichts anderes als purer Trash. Der Film ist wirklich und wahrhaftig so unglaublich schlecht, dass man ihn schon fast wieder als genial bezeichnen kann. Der Unterhaltungswert ist enorm hoch und neben der vollkommen abstrusen Handlung mit einem mehr als lächerlichen Monster, den nett anzusehenden Brüsten der durchaus attraktiven Darstellerinnen und dem naiv-charmanten Versuch in dem ganzen Gedöns noch so etwas wie Gesellschaftskritik (Stichworte: Tierversuche, Umweltverschmutzung) unterzubringen, ist es vor allem das wirklich unglaubliche Finale im Nudistencamp, dass den Film verdammt sehenswert macht. Um die Nudisten vor dem Monster zu retten, springt nämlich nicht nur der verantwortliche Wissenschaftler mit Fallschirm und dem Antiserum im Gepäck aus einem Flugzeug, nein, es wird auch gleich noch das Militär eingeschaltet, was zu ausgiebigen Kampfhandlungen führt, die wohl aus diversen Kriegsfilmen in den Streifen geschnitten wurden. Als das Monster letztendlich besiegt ist und die Darsteller wohl zum Ende einen möglichst betroffenen und schockierten Gesichtsausdruck aufsetzen sollten, tun diese sich ganz offensichtlich extrem schwer damit, ihr Lachen zu unterdrücken. Die hatten beim Dreh sicher genau so großen Spaß wie ich bei der Sichtung des Knallers.

CLIP:


Ferenc Leroget 1960er female nudity Nudie Cutie


Foto

BEGIERDE


BEGIERDE BEGIERDE (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Hunger | Großbritannien 1983 | Regie: Tony Scott)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Ewiges Leben wurde John (David Bowie) von der Vampirin Miriam (Catherine Deneuve) einst versprochen, die ihn als Liebhaber auserkoren hatte. Als er nach 200 Jahren jedoch rapide zu altern beginnt, wendet er sich verzweifelt an die Ärztin Dr. Sarah Roberts (Susan Sarandon), die ihm jedoch nicht mehr helfen kann. Zum wiederholten Male hat Miriam somit einen Liebhaber verloren und benötigt - um selbst weiter überleben zu können - ein neues Opfer. Ihre Wahl fällt auf Dr. Roberts...

Das Leinwanddebüt von Tony Scott ist in erster Hinsicht ein atmosphärischer und visueller Leckerbissen. Die reichlich dünne Geschichte ist in meinen Augen eher schmückendes Beiwerk. Begierde ist ein Film, der mich wirklich ausschließlich aufgrund seiner nahezu perfekten Optik zu fesseln vermag. Ich nenne nur mal die tolle Anfangssequenz mit dem Bauhaus-Song "Bela Lugosi's Dead" oder die hocherotischen Szenen zwischen Deneuve und Sarandon - ich bin von der Atmosphäre und vom Look des Films immer wieder begeistert. Einfach toll!

TRAILER:


Willem Dafoe 1980er Catherine Deneuve Tony Scott David Bowie Susan Sarandon female nudity Femme fatale Vampir


Foto

SALEM'S LOT - BRENNEN MUSS SALEM


SALEM'S LOT - BRENNEN MUSS SALEM SALEM'S LOT - BRENNEN MUSS SALEM (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: 'Salem's Lot | USA 2004 | Regie: Mikael Salomon)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Nach vielen Jahren kehrt der Schriftsteller Ben Mears (Rob Lowe) in seine kleine Heimatstadt Jerusalem's Lot zurück. Dort will er ein traumatisches Kindheitserlebnis, welches sich einst im unheimlichen Marsten-Haus abgespielt hat, verarbeiten und gleichzeitig Stoff für einen neuen Roman sammeln. Eigentlich wollte Ben das Haus sogar kaufen, doch zwei Antiquitätenhändler (Donald Sutherland und Rutger Hauer) sind ihm leider zuvor gekommen. Als kurz nach Bens Ankunft verschiedene mysteriöse Dinge passieren - u.a. verschwindet ein Kind spurlos -, keimt in ihm sofort der Verdacht auf, dass das unsägliche Haus und dessen neue Eigentümer etwas mit der Sache zu tun haben könnten...

Romane und Kurzgeschichten von Stephen King werden ja schon seit einer gefühlten halben Ewigkeit immer wieder gerne als Vorlage für Horror- und Gruselfilme verwendet, gerne auch mehrmals. Mikael Salomons 'Salem's Lot ist nach dem Streifen aus dem Jahr 1979 schon die zweite Verfilmung des King-Buches Brennen muss Salem und kann sich - insbesondere aufgrund der Tatsache, dass es sich "nur" um eine TV-Produktion handelt - durchaus sehen lassen. Viele Längen habe ich in dem 3-stündigen Werk nicht ausmachen können, mit Rob Lowe, Donald Sutherland, Rutger Hauer, James Cromwell, Andre Braugher und Samantha Mathis ist der Film richtig gut besetzt und - bei einem Horrorfilm besonders wichtig - auch Spannung und Atmosphäre passen. Ein sehenswerter Beitrag für das Vampir-Genre und sicherlich eine der besseren King-Verfilmungen.

TRAILER:


Rutger Hauer Donald Sutherland Rob Lowe Mikael Salomon 2000er Vampir Remake


Foto

INDIGO DELTA


INDIGO DELTA INDIGO DELTA (DVD: Wicked Pictures, USA)
(OT: Indigo Delta | USA 1997 | Regie: Jonathan Morgan)

Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Die erfolgreiche Schriftstellerin Sophie Lyons (Serenity) hat bisher vor allem mit romantischen Liebesromanen ihre Brötchen verdient, die sie unter einem Pseudonym geschrieben hat. Nun träumt Sophie davon, erstmals das Genre zu wechseln und unter ihrem richtigen Namen einen echten Thriller zu veröffentlichen. Alle Warnungen ihrer Agentin Michelle (Melissa Hill) missachtend macht sich Sophie ans Werk und vereinbart aus Recherchegründen erste Gesprächstermine mit dem inhaftierten Serienkiller Walter Charles (Tom Byron). Und schon nach kurzer Zeit beginnt Sophie durch Charles' Ausführungen eine regelrechte Faszination für den Killer zu entwickeln...

Jenna Jameson war in den 90er Jahren der absolute Star von Wicked Pictures, alle anderen Contract Girls standen im Schatten der Porno-Ikone und fast hat es den Anschein, dass das Label auch wirklich ausschließlich für die Filme mit Jenna in der Hauptrolle ein angemessenes Budget zur Verfügung gestellt hat. Indigo Delta aus dem Jahr 1997 ist nun kein Jameson-Vehikel, die Hauptrolle spielt Serenity, eines der Contract Girls aus der zweiten Reihe. Regisseur Jonathan Morgan hat sich Das Schweigen der Lämmer als lose Vorlage für seine Mischung aus Mystery, Horror und Drama vorgenommen, Tom Byron spielt den Hannibal Lecter-Verschnitt Walter Charles und herausgekommen ist ein etwas planlos wirkendes Durcheinander und wahrlich kein Film, den man als Highlight im Bereich der Feature-Produktionen bezeichnen kann. Insbesondere mit der Integration der Sex-Szenen in die ziemlich dünne Handlung hat es sich Regisseur Jonathan Morgan extrem leicht gemacht. Fast alle Ferkeleien entspringen der Phantasie der von Serenity verkörperten Hauptfigur, von einem Integrieren in die Handlung kann da eigentlich keine Rede sein. Alles in allem also ein höchst durchschnittlicher Streifen, bei dem in den Schlussminuten deutlich aufgezeigt wird, dass mit etwas mehr Mühe und Geld wahrscheinlich ein deutlich besserer Film entstanden wäre.

Jonathan Morgan 1990er female nudity


Foto

CANNIBAL APOCALYPSE


CANNIBAL APOCALYPSE CANNIBAL APOCALYPSE (DVD: Image, USA)
(OT: Apocalypse domani | Italien/Spanien 1980 | Regie: Antonio Margheriti)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Auch Jahre nach seiner Rückkehr aus Vietnam plagen den Veteranen Norman Hopper (John Saxon) schreckliche Albträume. Charles Bukowski (Giovanni Lombardo Radice) und Tom Thompson (Tony King), zwei Soldaten, die Hopper aus der Kriegsgefangenschaft befreit hatte, wurden mit einem mysteriösen Virus infiziert, der sie zu Kannibalen machte. Während Hopper in die Normalität zurückkehrte, landeten Charles und Tom in der Nervenheilanstalt. Als sich der angeblich geheilte Charles eines Tages wieder bei Hopper meldet, holt diesen die Vergangenheit ein...

Antonio Margheritis Beitrag zum Zombie- und Kannibalenfilm. Nach einer heftigen Flashback-Sequenz im Dschungel von Vietnam (die wohl definitiv mit einigen Archivaufnahmen aufgepeppt wurde) geht es erst mal etwas ruhiger zur Sache. Bis zur Kaufhausszene - ein ganz offensichtliches Zitat von Romeros zwei Jahre früher entstandenem Dawn of the Dead - entwickelt sich die Geschichte eher gemächlich und die Spannung baut sich langsam, aber stetig auf. Danach gibt es allerdings kein Halten mehr, der Streifen nimmt deutlich an Fahrt auf und entzückt den Liebhaber italienischer Genrekost mit einigen netten Actioneinlagen und teils ziemlich derben Splattereffekten. Langweilig ist Cannibal Apocalypse zu keinem Zeitpunkt und mit John Saxon und Giovanni Lombardo Radice in den Hauptrollen kann auch nicht sonderlich viel anbrennen. Margheritis Streifen hat mich sowohl mit seinen zahlreichen Schauwerten als auch mit seiner spannenden Geschichte (bei der man natürlich über den einen oder anderen Logikfehler hinwegsehen sollte) überzeugen können. Ein richtig guter Exploitation-Streifen mit so gut wie gar keinem Trashpotential. Warum ich den Film erst jetzt zum ersten Mal gesehen habe ist mir ein echtes Rätsel.

TRAILER:


John Saxon Antonio Margheriti 1980er Vietnamkrieg female nudity


Foto

PSYCHO III


PSYCHO III PSYCHO III (DVD: Universal, Großbritannien)
(OT: Psycho III | USA 1986 | Regie: Anthony Perkins)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Die ehemalige Nonne Maureen (Diana Scarwid) landet im Bates Motel, welches noch immer von Norman (Anthony Perkins) geleitet wird. Der steht noch immer unter dem Bann seiner toten Mutter, deren sterblichen Überreste er weiterhin in seinem Haus verwahrt...

Den dritten Teil der Reihe inszenierte Hauptdarsteller Anthony Perkins selbst. Psycho III ist typische Slasher-Durchschnittsware. Verglichen mit dem drei Jahre früher erschienenen Vorgänger muss man in meinen Augen nochmals deutliche Abstriche machen. Spannende Momente sind äußerst selten und lediglich der Gewaltpegel - es gibt einige ziemlich blutige Morde zu sehen - ist höher ausgefallen als im zweiten Teil. Nein, das war bestenfalls Durchschnitt. Auf den vierten Teil hab ich jetzt irgendwie gar keine große Lust mehr. Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Qualitätskurve noch mal nach oben geht.

TRAILER:


Anthony Perkins Katt Shea 1980er Slasher Sequel female nudity


Foto

HALLOWEEN H20: 20 YEARS LATER


HALLOWEEN H20: 20 YEARS LATER HALLOWEEN H20: 20 YEARS LATER (DVD: Dimension, USA)
(OT: Halloween H20: 20 Years Later | USA 1998 | Regie: Steve Miner)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Auch 20 Jahre nach den Ereignissen in Haddonfield wird Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) noch immer von Albträumen heimgesucht. Unter dem Namen Keri Tate lebt sie gemeinsam mit ihrem 17-jährigen Sohn John (Josh Hartnett) abgeschieden in Kalifornien und ist als Rektorin an einer kleinen Privatschule tätig. Pünktlich zu Halloween steigt die Angst vor einer eventuellen Rückkehr von Michael Myers bei Laurie ins Unermessliche und im Gegensatz zu all den Jahren zuvor ist ihre Angst in diesem Jahr gerechtfertigt. Denn Michael Myers ist tatsächlich auf dem Weg nach Kalifornien um sein Werk zu beenden...

Endlich mal wieder ein kleines Highlight in der langen Halloween-Reihe. Miners Film schließt an die ersten beiden Teile an - fast könnte man meinen, Teil 3-6 habe es nie gegeben - und ist eher Hommage als Fortsetzung. Ich mag ja solche Zitate in Filmen und Halloween H20 verbeugt sich nicht nur vor Carpenters Original, sondern auch Hitchcocks Psycho als Ur-Slasher und Cravens Scream als Auslöser der neuen Horror- bzw. Slasherfilmwelle werden zitiert. In erster Linie ist Steve Miner aber mit dem siebten Halloween-Film ein spannender und kurzweiliger Genrevertreter gelungen, der die Geschichte eigentlich zu einem gelungenen Abschluss bringt und in dem lediglich LL Cool J etwas nervig und deplatziert wirkt. Die von Jamie Lee Curtis verkörperte Laurie Strode stellt sich nach 20 Jahren auf der Flucht endlich ihren Ängsten und nimmt den Kampf mit Michael Myers auf, der letztendlich von ihr enthauptet wird. Damit hätte man die Halloween-Reihe in meinen Augen in Frieden ruhen lassen können. Aber nein, es musste ja vier Jahre später mit Halloween: Resurrection noch ein achter Teil nachgeschoben werden. An den habe ich mich bis heute nicht rangetraut, werde ihn mir aber demnächst wohl doch mal ohne jegliche Erwartungen und mit den schlimmsten Befürchtungen ansehen.

TRAILER:


Joseph Gordon-Levitt Janet Leigh Josh Hartnett Jamie Lee Curtis Steve Miner 1990er Sequel Slasher


Foto

FEAST


FEAST FEAST (DVD: Dimension, USA)
(OT: Feast | USA 2005 | Regie: John Gulager)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Es ist ein typischer Abend in einer kleinen Bar irgendwo im Nichts. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als ein wildfremder Mann (Eric Dane) in die Bar platzt und behauptet, von Monstern verfolgt zu werden. Bevor der alte Barkeeper (Clu Gulager) und die anwesenden Gäste (u.a. Balthazar Getty, Krista Allen, Jason Mewes, Henry Rollins) überhaupt reagieren können, werden sie schon Opfer eines ersten Angriffs. Die wenigen Überlebenden verschanzen sich daraufhin in der Bar und versuchen, den ungleichen Kampf aufzunehmen...

Für Filme dieser Art wurde der Begriff Fun-Splatter erfunden. Verdammt blutig, verdammt spaßig und verdammt sinnlos, so kann man Feast meines Erachtens ganz gut beschreiben. Die Story, die mich von der Ausgangssituation ein kleines bisschen an Ritter der Dämonen erinnert hat, ist natürlich absolut blödsinnig, macht dafür aber umso mehr Spaß. Ja, der Unterhaltungsfaktor ist schon extrem hoch bei diesem netten Gematsche. Einzig und allein die teils unübersichtlichen und zu schnellen Schnittfolgen trübten den Spaß ein kleines bisschen. Werde mir wohl demnächst auch den mittlerweile schon erschienenen zweiten Teil des Films zulegen müssen. Mal schauen, ob der ähnliche "Qualitäten" hat wie der erste Teil.

P.S.: Die Tatsache, dass es zu Feast noch keinen einzigen Eintrag im FTB-Register gibt, ist hoffentlich kein Anzeichen dafür, dass mein Filmgeschmack unter aller Sau ist.

TRAILER:


Jason Mewes John Gulager 2000er


Foto

PSYCHO II


PSYCHO II PSYCHO II (DVD: Universal, Großbritannien)
(OT: Psycho II | USA 1983 | Regie: Richard Franklin)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Nach über 20 Jahren wird Norman Bates (Anthony Perkins) als geheilt aus der Psychiatrie entlassen. Er kehrt in sein altes Haus zurück, bekommt einen Job in einem Diner vermittelt und freundet sich mit der Bedienung Mary (Meg Tilly) an, die erst kürzlich von ihrem Freund verlassen wurde und nun nach einer geeigneten Unterkunft sucht. Norman bietet ihr an, vorübergehend bei ihm zu wohnen. Doch schon kurz nachdem das junge Mädchen dieses Angebot angenommen hat, wird Norman wieder von den Dämonen seiner Vergangenheit heimgesucht...

Ich kann mir gut vorstellen, dass es damals nicht nur positive Stimmen gegeben hat als bekannt wurde, dass relativ kurz nach Hitchcocks Tod eine Fortsetzung seines wohl bekanntesten Films realisiert werden sollte. Muss ausgerechnet ein für das Genre so wegweisender Film wie Psycho nach über 20 Jahren ein Sequel bekommen? Auch ich habe mir diese Frage - ähnlich wie die Frage nach dem Sinn des 1998 in die Kinos gekommenen Remakes - schon immer gestellt, allerdings ohne diese oder eine der anderen Fortsetzungen je gesehen zu haben. Die für wenig Geld zu bekommende "Psycho Collection" mit allen vier Teilen hat mich dann dazu bewogen, mich doch irgendwann mal den Fortsetzungen zu widmen. Und nachdem die nun auch schon wieder eine halbe Ewigkeit ungesehen im Regal steht, wage ich mich nun endlich an die Teile 2 - 4 und werde mir danach auch das Remake erstmals ansehen.
Psycho II hat mich positiv überrascht. Natürlich kommt der Film nicht an das Original heran, aber Richard Franklin, der mich vor kurzem ja schon mit seinem Roadgames überzeugen konnte, hat hier einen spannenden, nie langweilig werdenden und vor allem eigenständig wirkenden Genrebeitrag abgeliefert. Der Film führt die Geschichte des Originals konsequent fort - die eine oder andere Unstimmigkeit im Storyverlauf wirkte auf mich dabei nicht weiter störend - und überrascht doch mit ein paar unerwarteten Wendungen. Über den Schluss kann man sicher geteilter Meinung sein, ich fand ihn eigentlich - auch wenn er etwas arg konstruiert wirkte - ganz gelungen. Teil 3 werde ich mir dann in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft ansehen.

TRAILER:


Richard Franklin Anthony Perkins Vera Miles 1980er female nudity Slasher Sequel


Foto

GOKÉ - VAMPIR AUS DEM WELTALL


GOKÉ - VAMPIR AUS DEM WELTALL GOKÉ - VAMPIR AUS DEM WELTALL (DVD: NEW, Deutschland)
(OT: Kyuketsuki Gokemidoro | Japan 1968 | Regie: Hajime Sato)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Kurz nachdem ein Entführer (Hideo Ko) ein japanisches Passagierflugzeug in seine Gewalt gebracht hat, kollidiert dieses mit einem merkwürdigen Objekt und die Piloten werden so zu einer Crash-Landung in einer unwirtlichen Gegend gezwungen. Dem Entführer gelingt in dem Durcheinander die Flucht und er wird schon bald mit der Absturzursache konfrontiert. Ein UFO hat das Flugzeug aus der Bahn gebracht und eine außerirdische Lebensform ergreift Besitz vom Körper des Entführers...

Goké - Vampir aus dem Weltall ist eine durchaus gelungene Mischung aus Horror- und Science-Fiction-Film mit einem gehörigen Maß Gesellschaftskritik, einer Atmosphäre, die an so manchen Vertreter des (post-)apokalyptischen Films erinnert und einer außerirdischen Lebensform, die der aus der zehn Jahre früher entstandenen US-Produktion The Blob sehr ähnelt. Während man bei den Special Effects im Hinblick auf das Entstehungsjahr des Streifens schon einige Abstriche machen muss und auch einige der Darsteller einen starken Hang zum Overacting zeigen, kann man die teilweise faszinierenden Farbkompositionen - wie beispielsweise den blutroten Himmel zu Beginn des Streifens - in meinen Augen nicht genug loben. Die entfalten schon fast eine hypnotische Wirkung und über die eine oder andere Schwäche des Films - wie beispielsweise die bei der relativ kurzen Laufzeit von 80 Minuten doch immer wieder vorhandenen Längen - lässt es sich so relativ leicht hinwegsehen.

TRAILER:


Hajime Sato 1960er Gangster-Krimineller Vampir Alien


Foto

DAS OMEN


DAS OMEN DAS OMEN (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: The Omen | Großbritannien/USA 1976 | Regie: Richard Donner)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Katherine Thorn (Lee Remick), die Frau des US-Botschafters Robert Thorn (Gregory Peck), bringt in Rom ein Kind zur Welt, das kurz nach der Geburt verstirbt. Um seiner Frau diese schreckliche Wahrheit zu ersparen, geht Thorn kurzerhand auf das Angebot des Krankenhauspriesters ein, der ihm vorschlägt, ein zur gleichen Zeit geborenes Kind, dessen Mutter nach der Geburt verstorben ist, heimlich zu adoptieren und seiner Frau davon nichts zu verraten. Doch als sich am fünften Geburtstag seines Sohnes dessen Kindermädchen erhängt und ein geheimnisvoller Priester immer wieder Versuche unternimmt, Thorn vor dem Kind zu warnen, beginnt dieser sich etwas näher mit der Herkunft seines Sohnes zu beschäftigen...

Nach dem großen Erfolg von William Friedkins Der Exorzist aus dem Jahr 1973 waren Filme dieser Art schwer in Mode und Das Omen dürfte mit seinen zwei Fortsetzungen wohl zu den bekanntesten Vertretern dieses Subgenres zählen. Die Klasse des großen Vorbildes erreichte dabei keiner der Nachfolger. Das kann man wohl ohne schlechtes Gewissen behaupten. Und gerade Donners Film ist leider auch ein gutes Beispiel dafür, dass manche Streifen wirklich verdammt schlecht altern. Vor gut 20 Jahren fand ich Das Omen noch furchteinflößend wie Hölle, das Wiedersehen nach sehr langer Zeit fiel dann doch etwas ernüchternd aus. Gefallen hat mir der Film zwar immer noch, aber dieses Unbehagen beim Ansehen - wie es beispielsweise bei Friedkins Der Exorzist immer noch vorhanden ist -, diese unheimliche und bedrohliche Atmosphäre, die früher noch von der bösartigen Mrs. Baylock und den Rottweilern (das waren doch Rottweiler, oder?) ausgegangen ist, wollten sich einfach nicht so richtig einstellen. Und so bleibt für mich am Ende des Tages ein manchmal etwas holprig inszenierter Film übrig, der mir kurzweilige und solide Unterhaltung geboten hat. Mal schauen, wie sich die beiden Fortsetzungen demnächst so schlagen werden. An die kann ich mich irgendwie überhaupt nicht mehr erinnern.

TRAILER:


Richard Donner Gregory Peck 1970er Oscar Winner Oscar Nominee Rom London





Filmtagebuch von...

Splatter-Fanatic
  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.580 Beiträge

Letzte Besucher

Aktuelle Besucher

Mitglieder: 0, Gäste: 3, unsichtbare Mitglieder: 0

Filmtagebuch durchsuchen