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One Night Stands und wahre Liebe


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THE WILD BUNCH - SIE KANNTEN KEIN GESETZ


THE WILD BUNCH - SIE KANNTEN KEIN GESETZ :love: THE WILD BUNCH - SIE KANNTEN KEIN GESETZ :love: (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Wild Bunch | USA 1969 | Regie: Sam Peckinpah)


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Nach einem mehr als missglückten Bankraub gelingt dem Gangster Pike Bishop (William Holden) und einer Handvoll seiner Männer (u.a. Ernest Borgnine) gerade noch die Flucht in Richtung mexikanische Grenze. Während sich Bishop und seine Gang in Agua Verde von dem hinterhältigen General Mapache (Emilio Fernández) für einen neuen Auftrag anheuern lassen, nimmt Bishops ehemaliger Weggefährte und nun im Dienst der Eisenbahngesellschaft stehende Deke Thornton (Robert Ryan) die Verfolgung von Bishop auf...

Ein US-Western im Italo-Gewand, roh, dreckig und brutal. Den typischen Helden gibt es genauso wenig wie die strikte Trennung von Gut und Böse, dafür aber zwielichtige Gestalten wohin man blickt. Seit ich The Wild Bunch Anfang der 90er Jahre zum ersten Mal auf Video gesehen habe, gehört der Streifen zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Meines Erachtens ist Peckinpahs Streifen einer der drei besten Western, die je gedreht wurden. Der Showdown ist IMHO bis heute unerreicht und bietet - wie auch der nicht minder intensive und sehenswerte Auftakt des Films - mit seinen blutigen Shoot-Outs und den grandiosen Zeitlupensequenzen genau die Stilmittel en masse, für die Peckinpah berühmt wurde und mit denen er das Actiongenre maßgeblich beeinflusst hat. The Wild Bunch ist einer dieser Filme, auf die der mittlerweile leider schon inflationär verwendete Begriff Meisterwerk ohne Frage zutrifft, ein echter Meilenstein der Filmgeschichte.

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Sam Peckinpah William Holden Ernest Borgnine Warren Oates 1960er Oscar Nominee female nudity Rache 10er Jahre New Hollywood


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KEOMA - MELODIE DES STERBENS


KEOMA - MELODIE DES STERBENS KEOMA - MELODIE DES STERBENS (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Keoma | Italien 1976 | Regie: Enzo G. Castellari)


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Als Halbblut Keoma (Franco Nero) nach den Wirren des Bürgerkrieges nach Hause zurückkehrt, muss er feststellen, dass sich seine Heimatstadt fest in den Händen des machtbesessenen Ex-Offiziers Caldwell (Donald O'Brien) und dessen Männern befindet. Zudem sind die Pocken ausgebrochen und jeder scheinbar Erkrankte wird von Caldwells Männern zum Sterben in eine stillgelegte Mine gebracht. Als Keoma die schwangere Lisa (Olga Karlatos) aus den Fängen von Caldwells Schergen befreit, zieht er damit die Wut des ehemaligen Offiziers auf sich und muss sich einem ungleichen Kampf stellen...

Auch wenn es ein bisschen gedauert hat bis Castellaris Western so richtig in Fahrt gekommen ist, muss ich bescheinigen, dass Keoma doch einen gehörigen Eindruck bei mir hinterlassen hat. Ein durch und durch pessimistischer Film, ein Italo-Western mit Endzeit-Touch, dreckig und ebenso kompromiss- wie humorlos. In teils surrealen Bildern und mit so einigen erinnerungswürdigen Einstellungen erzählt Castellari seine zutiefst deprimierende Geschichte. Unterstützt wird das ganze von einem Soundtrack der sicher ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist, mir persönlich aber verdammt gut gefallen hat. Dieser die Handlung kommentierende Klagegesang, abwechselnd von einer Männer- und einer Frauenstimme vorgetragen, hat schon seinen Reiz und trägt meines Erachtens viel zur Atmosphäre des Streifens bei. Ja, Keoma hat mich voll und ganz überzeugt und zählt sicher zu den besten Vertretern des Italo-Western.

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1970er Enzo G. Castellari Franco Nero Rache 19. Jahrhundert Spaghetti Western


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VIVA MARIA!


VIVA MARIA! VIVA MARIA! (DVD: MGM, Niederlande)
(OT: Viva Maria! | Frankreich/Italien 1965 | Regie: Louis Malle)


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Ihre französische Mutter starb kurz nach ihrer Geburt und so wuchs Maria (Brigitte Bardot) bei ihrem irischen Vater, einem Untergrundkämpfer und Terroristen, auf. Von frühester Kindheit war sie ihrem Vater bei verschiedensten Anschlägen behilflich und ist nun - nach einem letzten Terroranschlag, bei dem ihr Vater ums Leben kam - auf der Flucht vor den Behörden. Dabei schließt sie sich einer Schaustellergruppe an und tingelt mit dieser durch Mittelamerika. Bei gemeinsamen Auftritten mit ihrer Namensvetterin (Jeanne Moreau) werden dem männlichen Publikum dabei regelmäßig die Köpfe verdreht. Die beiden Marias werden zur Hauptattraktion der Gruppe. Als Maria eines Tages jedoch Zeugin wird, wie die Bauern eines Dorfes in San Miguel unterdrückt werden, holt sie ihre Vergangenheit wieder ein und aus den beiden strippenden Sängerinnen werden echte Revolutionsführerinnen...

Louis Malle hat mit seiner herrlichen Mischung aus Drama, Komödie, Action und Western bei mir schon ziemlich ins Schwarze getroffen. Viva Maria! ist ein Film, bei dem meines Erachtens so gut wie alles passt. Die abwechslungsreiche und kurzweilige Geschichte voller Ernsthaftigkeit und augenzwinkerndem Humor lässt die knapp zwei Stunden Laufzeit fast wie im Flug vergehen, Kameramann Henri Decaë verwöhnt den Zuschauer mit wunderschönen Bildern und die Besetzung mit Jeanne Moreau und Brigitte Bardot in den Hauptrollen ist einfach großartig. Allein schon wegen der beiden Hauptdarstellerinnen ist der Film sehenswert. Wobei ich jedoch auch anmerken muss, dass die alles andere als unattraktive Jeanne Moreau neben Brigitte Bardot fast verblasst. Bardots Präsenz, ihre unglaubliche Schönheit und ihre erotische Ausstrahlung kann man fast nicht in Worte fassen. Das war in Sachen Sex-Appeal wohl wirklich die Ikone unter den Kino-Ikonen - in meinen Augen bis heute unerreicht. Ich bin noch immer hin und weg. :love: :love: :love:

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Louis Malle Brigitte Bardot Jeanne Moreau 1960er Spaghetti Western 10er Jahre


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DER TEMPEL DES BLUTIGEN GOLDES


DER TEMPEL DES BLUTIGEN GOLDES DER TEMPEL DES BLUTIGEN GOLDES (DVD: Marketing, Deutschland)
(OT: Yellow Hair and the Fortress of Gold | Spanien/USA 1984 | Regie: Matt Cimber)


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Der Abenteurer Pecos Kid (Ken Roberson) und die Halbindianerin Yellow Hair (Laurene Landon) sind gemeinsam bei Apachen aufgewachsen und haben von ihrer Ziehmutter, einer alten Apachin (Claudia Gravy), vom sagenumwobenen Tempel der Tulapan-Indianer erfahren. Im Inneren des Tempels soll sich ein Goldschatz unfassbaren Ausmaßes befinden. Durch das lose Mundwerk von Pecos Kid bekommt der gierige Colonel Torres (Luis Lorenzo) Wind von dem Gold und versucht mit allen Mitteln, Zugang zu dem Schatz zu bekommen. Dabei schreckt er auch nicht vor Mord zurück wie Pecos Kid und Yellow Hair feststellen müssen, als sie die Leiche ihrer Ziehmutter entdecken...

Erfolgreiche Blockbuster ziehen Plagiate nach sich. Nach dem großen Erfolg des ersten Indiana Jones-Films stand das Abenteuer-Genre hoch im Kurs und im Sog dieser Welle entstand auch diese Trash-Granate von Matt Cimber. Bei dieser kruden Mischung aus Western, Abenteuer, Komödie und Action will aber irgendwie so gar nichts zusammenpassen. Der Storyverlauf ist fern jeder Logik und das Finale - welches sich wohl nur dadurch erklären lässt, dass den Machern das Geld ausgegangen ist - muss man wirklich gesehen haben, um es glauben zu können. Das ist Trash pur und auch die wirklich miesen Darsteller passen wunderbar in dieses ganze Chaos. Ken Roberson als Pecos Kid rennt beispielsweise mit einem ständigen Dauergrinsen durch die Landschaft und die gänzlich untalentierte, dafür aber umso üppiger ausgestattete Laurene Landon in der Rolle der Yellow Hair, die wohl so etwas wie den erotischen Part übernehmen sollte, wurde so ungeschickt eingekleidet und frisiert, dass dieses Ziel vollkommen verfehlt wurde. Der Höhepunkt der Fehlbesetzungen ist jedoch die damals knapp 39-jährige Claudia Gravy in der Rolle der alten Apachin. Da wurde nämlich sogar an der Maske gespart und nicht einmal der Versuch unternommen, die Schauspielerin durch entsprechende Schminke ein bisschen älter aussehen zu lassen. Irgendwie ist das alles ziemlich unglaublich. Ein Film, der so schlecht ist, dass er - und da muss ich ein altes Klischee bemühen - tatsächlich schon irgendwie wieder gut ist. Denn bei allen Mängeln und bei allen Unzulänglichkeiten ist der Streifen aufgrund der unfreiwilligen Komik erstaunlich kurzweilig geraten und hat - das eine oder andere kalte Bier im Kühlschrank vorausgesetzt - einen ziemlich hohen Unterhaltungsfaktor. Man könnte auch sagen: Den sauf ich mir gut! :D

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Matt Cimber Aldo Sambrell 1980er Crown International Pictures


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THE MISSING


THE MISSING THE MISSING (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: The Missing | USA 2003 | Regie: Ron Howard)


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Nachdem er vor vielen Jahren seine Familie verlassen hatte um mit den Apachen zu leben, kehrt Samuel Jones (Tommy Lee Jones) plötzlich nach Hause zurück. Seine Tochter Maggie (Cate Blanchett) ist von der Rückkehr ihres Vaters nicht gerade begeistert und weist ihn zurück. Doch als Maggies Tochter Lilly (Evan Rachel Wood) von Menschenhändlern entführt wird, ist Maggie auf die Hilfe ihres Vaters angewiesen...

So einen geradlinigen und spannenden Film hätte ich von Regisseur Ron Howard gar nicht erwartet. Zwar ist auch das Familiendrama um die Vater-Tochter-Beziehung ein Thema des Films, in erster Linie handelt es sich bei dem Western aber um einen lupenreinen Thriller, der wirklich bis zur letzten Minute spannend ist und dessen Darsteller durch die Bank mit ihren schauspielerischen Leistungen überzeugen können. Das gilt für die beiden Hauptdarsteller Cate Blanchett und Tommy Lee Jones genauso wie für Evan Rachel Wood in der Rolle der Lilly und die erst 10-jährige Jenny Boyd in der Rolle von Maggies jüngerer Tochter Dot und vor allem auch für Eric Schweig, der als El Brujo einen wahrhaft diabolischen Bösewicht darstellt. Langeweile kommt nie auf und die gut 130 Minuten vergehen wahrlich wie im Flug. Da mir der Film wirklich gut gefallen hat, überlege ich mir schon, ob ich mir die US-DVD mit dem 20 Minuten längeren Extented Cut zulegen soll. Wenn irgend jemand im Besitz dieser Fassung ist und etwas zu dieser sagen kann, würde ich mich über ein paar Infos freuen.

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Aaron Eckhart Evan Rachel Wood Cate Blanchett Tommy Lee Jones Ron Howard Val Kilmer 2000er 19. Jahrhundert


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PETROLEUM MIEZEN


PETROLEUM MIEZEN PETROLEUM MIEZEN (DVD: e-m-s, Deutschland)
(OT: Les pétroleuses | Frankreich/Großbritannien/Italien/Spanien 1971 | Regie: Christian-Jaque/Guy Casaril)


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In einer von Franzosen gegründeten Kleinstadt mitten in Texas gibt die verführerische Marie (Claudia Cardinale) gemeinsam mit ihren vier Brüdern den Ton an. Als Marie davon Wind bekommt, dass auf dem Grund einer zum Verkauf stehenden Farm eine Erdölquelle vorhanden sein soll, versucht sie natürlich sofort, sich die Farm unter den Nagel zu reißen. Doch sie muss feststellen, dass das Anwesen bereits neue Besitzer zu haben scheint. Die Bankräuberin Frenchie King (Brigitte Bardot) hat sich mit ihren vier Schwestern bereits häuslich niedergelassen und gibt sich als Dr. Miller aus, welcher die Farm tatsächlich gekauft hat und von Frenchie überfallen wurde...

Als erstes ist anzumerken, dass Petroleum Miezen auf jeden Fall im französisch-englischen O-Ton angesehen werden sollte. Ich gehe nämlich davon aus, dass vom Humor des Films in der Synchro-Fassung sehr viel auf der Strecke bleibt. Da hätten wir beispielsweise die Tatsache, dass in der von Franzosen gegründeten Kleinstadt mitten in Texas auch gefälligst nur französisch gesprochen werden soll. Englisch wird von den Bewohnern nur in Ausnahmefällen akzeptiert. Dummerweise spricht der Sheriff nur englisch und versucht - da er die Einwohner oft nicht versteht - nun krampfhaft der französischen Sprache mächtig zu werden. Keine Ahnung, wie das in der Synchro bewerkstelligt wurde. Ich habe kein einziges Mal auf die deutsche Tonspur umgeschaltet.
Nun zum Film selbst. Diesen verstehe ich als etwas augenzwinkernde Hommage an das (Italo)-Western-Genre. Hier geben - das ist für das Genre des Westerns (insbesondere zum damaligen Zeitpunkt) eher unüblich - die Frauen den Ton an und die Männer stellen eindeutig das schwächere Geschlecht dar. Die Geschichte dieser durchaus amüsanten und unterhaltsamen Westernkomödie - die leider mitunter Gefahr läuft, etwas zu sehr in den Klamauk abzudriften - ist allerdings hauchdünn und hält einer kritischeren Betrachtung nicht wirklich stand. Aber welcher (männliche) Zuschauer kann das einem Film, in dem ihm mit Brigitte Bardot ( :love: :love: ) und Claudia Cardinale ( :love: :love: ) zwei der attraktivsten Schauspielerinnen aller Zeiten in wunderschönen Bildern präsentiert werden schon krumm nehmen? Ich mit Sicherheit nicht. :D

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Guy Casaril Claudia Cardinale Brigitte Bardot Christian-Jaque 1970er female nudity 19. Jahrhundert Spaghetti Western


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DIE RECHNUNG WIRD MIT BLEI BEZAHLT


DIE RECHNUNG WIRD MIT BLEI BEZAHLT DIE RECHNUNG WIRD MIT BLEI BEZAHLT (DVD: MGM/Sony, Deutschland)
(OT: Da uomo a uomo | Italien 1967 | Regie: Giulio Petroni)


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Ein kleiner Junge muss mit ansehen wie seine Familie von einer Gangsterbande kaltblütig ermordet wird. 15 Jahre später ist aus dem kleinen Jungen ein erwachsener Mann geworden. Bills (John Phillip Law) größter Wunsch ist es, Rache für den Mord an seiner Familie zu nehmen. Als er mitbekommt, dass ein aus der Haft entlassener Sträfling (Lee Van Cleff) offensichtlich auch noch eine Rechnung mit den Mördern zu begleichen hat, heftet sich Bill kurzerhand an dessen Fersen...

Schon wieder das Motiv Rache. In letzter Zeit hab ich wohl doch eine gewisse Vorliebe für solche Filme. Dieser Italo-Western hier ist nun meines Erachtens besonders sehenswert. Ein rauher Film mit einer spannenden Geschichte. Die typische Italo-Western-Atmosphäre ist jederzeit vorhanden, der Score setzt sich wie ein Ohrwurm fest und den finalen Showdown möchte ich einfach nur als absolut großartig bezeichnen. Klasse Film!
Die Rechnung wird mit Blei bezahlt ist dabei übrigens einer der vielen Filme, die in Kill Bill zitiert werden. Das Titelthema des genialen Scores von Ennio Morricone findet auch in Tarantinos Rachegeschichte Verwendung und auch das Zitat "Revenge is a dish best served cold" habe ich wiedererkannt.

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Giulio Petroni John Phillip Law Lee Van Cleff Luigi Pistilli 1960er Rache Spaghetti Western


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...UND SANTANA TÖTET SIE ALLE


...UND SANTANA TÖTET SIE ALLE ...UND SANTANA TÖTET SIE ALLE (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: Un par de asesinos | Italien/Spanien 1970 | Regie: Rafael Romero Marchent)


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Die beiden Ganoven und Revolverhelden Santana (Gianni Garko) und Marcos (William Bogart) sind auf der Jagd nach einer Menge Geld. Um 100.000 Dollar wurden sie betrogen und nun wollen sie die Kohle zurück. Dabei geraten sie immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt...

Das deutsche Synchron-Studio hat diesem Film sicher seinen eigenen Stempel aufgedrückt. Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass es im O-Ton auch so spaßig zur Sache geht. Dumme Sprüche und Kalauer hagelt es zumindest in der Synchronfassung am Fließband und irgendwie haben diese alten Klamauk-Synchros ja auch ihren ganz eigenen Charme und wissen durchaus zu unterhalten. Handlungstechnisch wird nicht arg viel geboten. Zwischen den Albernheiten gibt es noch ein paar Schießereien und der typische Kampf um die Gunst einer schönen Frau. Stellenweise wirkt das alles ein bisschen sprunghaft und der Schluss kam mir doch ein bisschen planlos vor. Ich würde mir den Film ja gerne mal im O-Ton ansehen, aber dummerweise ist die auf der DVD enthaltene italienische Tonspur ohne entsprechende Sprachkenntnisse nicht zu gebrauchen. Die optionalen deutschen Untertitel geben nämlich wortwörtlich die Blödel-Synchro wieder.

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Rafael Romero Marchent 1970er Spaghetti Western


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A DIRTY WESTERN


A DIRTY WESTERN A DIRTY WESTERN (DVD: VCX, USA)
(OT: A Dirty Western | USA 1975 | Regie: Joseph F. Robertson)


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Ausgerechnet als Nate (Richard O'Neal) gemeinsam mit Sheriff Josh (Geoff Parker) auf der Suche nach drei entflohenen Häftlingen ist, kommen diese auf ihrer Flucht an der Farm von Nate vorbei. Dort fallen sie über Nates Ehefrau Sarah (Barbara Bourbon) her, nehmen seine drei Töchter als Geiseln und setzen ihre Flucht fort. Doch die Verfolger sind ihnen dicht auf den Fersen...

Deep Throat trat Anfang der 70er Jahre eine regelrechte Welle von Schmuddelfilmen los. Das war die goldene Zeit des Pornokinos in der die Filmemacher sich bei der Erstellung ihrer Werke noch Mühe gaben und versuchten, die Sexszenen in eine Art Rahmenhandlung einzubetten. Sogenannte Feature-Produktionen gibt es zwar auch heute noch - gegen den unsäglichen Gonzo-Rotz, den die heutige Pornoindustrie massenweise ausstößt, befinden sich die qualitativ hochwertigeren Veröffentlichungen allerdings deutlich in der Unterzahl.
A Dirty Western stammt nun gerade aus der Hoch-Zeit des Feature-Films, dürfte innerhalb dieser Ära aber einen der absoluten Tiefpunkte darstellen. Die Mischung aus Western und Rape & Revenge-Movie (die am Anfang vergewaltigte Mutter kann am Schluss des Films ihre Rachegelüste befriedigen) kann eigentlich nur mit einigen netten Außenaufnahmen und dem Score überzeugen. Da kommt zeitweise schon ein bisschen Western-Feeling auf. Ansonsten hat der Streifen nicht viel zu bieten. Die Story ist wenig überzeugend, die darstellerischen Leistungen sind richtig mies und die Sexszenen ziemlich unästethisch. Aufgrund des Handlungsverlaufs nehmen die Ferkeleien dann in der zweiten Hälfte des Films auch ein bisschen zu sehr überhand und so macht sich relativ schnell Langeweile breit.

Joseph F. Robertson 1970er female nudity Rache


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BRING MIR DEN KOPF VON ALFREDO GARCIA


BRING MIR DEN KOPF VON ALFREDO GARCIA BRING MIR DEN KOPF VON ALFREDO GARCIA (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Bring Me the Head of Alfredo Garcia | Mexiko/USA 1974 | Regie: Sam Peckinpah)


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Auf den Kopf von Alfredo Garcia ist ein stattliches Lösegeld ausgesetzt. Bennie (Warren Oates), ein Barpianist, hat zufällig Kenntnis, dass Alfredo Garcia bereits tot ist. Da Bennies Verlobte Elita (Isela Vega) die Stelle des Grabes kennt, macht er sich gemeinsam mit ihr auf den Weg, um den Kopf des Gesuchten zu holen und das Kopfgeld zu kassieren...

Ein absolut kompromissloser und dreckiger Film über Gier und die Sinnlosigkeit von Gewalt. Anfangs noch relativ ruhig und behutsam erzählt, steigert sich der Streifen spätestens ab der Ankunft bei der Grabstätte von Minute zu Minute und endet schließlich in einem irrsinnigen Showdown, bei dem es - zumindest auf den ersten Blick - keine Gewinner mehr gibt. Eine Art "Happy End" gibt es meines Erachtens trotzdem. Denn vielleicht wollte Bennie nach seinen ganzen Taten, nach dem Verlust seiner großen Liebe und nach der Erkenntnis, dass sein Plan ihn fast in den Wahnsinn getrieben hat, genau dieses Ende heraufbeschwören.

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Warren Oates Sam Peckinpah Kris Kristofferson 1970er female nudity Rache New Hollywood


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SINOLA


SINOLA SINOLA (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Joe Kidd | USA 1972 | Regie: John Sturges)


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Eine Reihe mexikanischer Siedler erhebt Anspruch auf bestimmte Ländereien. Der Großgrundbesitzer Harlan (Robert Duvall) will Luis Chama (John Saxon), den Anführer der Siedler, töten und damit den Aufstand niederschlagen. Hierzu heuert Harlan den ehemaligen Kopfgeldjäger Joe Kidd (Clint Eastwood) an. Kidd bemerkt jedoch ziemlich schnell, dass er auf der falschen Seite kämpft.

Clint Eastwood in seiner typischen Rolle. Als wortkarger Einzelgänger liefert er auch in Sinola eine solide Vorstellung ab. Der relative ruhig erzählt Film gehört zwar sicher nicht zu den Highlights in Eastwoods Western-Karriere, ist aber trotzdem alles andere als schlecht. Interessant fand ich vor allem die Tatsache, dass es in Sinola bei näherer Betrachtung keine Trennung zwischen Gut und Böse gibt. Die Rebellen um Luis Chama als die "Guten" sind nämlich in Wahrheit keineswegs besser als die "Bösen", sprich Harlan und seine Männer. Das Vorgehen beider Parteien kann man beim besten Willen nicht gutheißen und Eastwood in der Rolle des Joe Kidd steht irgendwo in der Mitte und wählt letztendlich mit dem Kampf gegen Harlan die Bekämpfung des für ihn größeren Übels.

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John Saxon Clint Eastwood Robert Duvall John Sturges 1970er 19. Jahrhundert


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PALE RIDER - DER NAMENLOSE REITER


PALE RIDER - DER NAMENLOSE REITER PALE RIDER - DER NAMENLOSE REITER (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Pale Rider | USA 1985 | Regie: Clint Eastwood)


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Der machthungrige Minenbesitzer LaHood (Richard Dysart) terrorisiert gemeinsam mit seinem Sohn (Chris Penn) eine Hand voll unabhängiger Goldgräber um diese aus der Gegend zu vertreiben. Unerwartete Hilfe bekommen die Siedler von einem Priester (Clint Eastwood), der aus dem Nichts auftaucht und es mit LaHoods Männern aufnimmt.

Und wieder ein kleines Wiedersehen mit der Vergangenheit. Dürfte wohl locker 15 Jahre her sein, als ich diesen Western zum letzten - und wenn ich mich recht erinnere auch zum einzigen - Mal gesehen habe. Im Westerngenre ist die Figur des namenlosen Fremden welcher rechtschaffenen Bürgern im Kampf gegen diverse Ungerechtigkeiten und Bedrohungen zur Seite steht - ebenso wie Clint Eastwood in der Rolle dieses Protagonisten - ja relativ häufig anzutreffen. Der unbekannte Helfer ist im vorliegenden Fall ein Priester und irgendwie passt diese Priesterrolle nicht zu Eastwood. Der Film ist in der ersten Hälfte doch etwas zäh und nimmt erst nach einer guten Stunde Laufzeit so richtig Fahrt auf. Sicherlich einer von Eastwoods schwächeren Filmen, davon abgesehen aber immer noch ein solider Western mit so mancher tollen Szene (z. B. gleich zu Beginn des Films bei der Beerdigung des Hundes durch die junge Megan).

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Clint Eastwood 1980er Rache 19. Jahrhundert


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DJANGO - DIE TOTENGRÄBER WARTEN SCHON


DJANGO - DIE TOTENGRÄBER WARTEN SCHON DJANGO - DIE TOTENGRÄBER WARTEN SCHON (DVD: Koch Media, Deutschland)
(OT: Quella sporca storia nel west | Italien 1968 | Regie: Enzo G. Castellari)


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Shakespeares Hamlet im Gewand eines Italowesterns. Und das ganze wurde gar nicht mal so schlecht umgesetzt. Horst Frank gibt einen wunderbar fiesen Bösewicht, der Film kann über die gesamte Laufzeit gut unterhalten und der obligatorische Western-Showdown fehlt natürlich auch nicht. Das ganze war jetzt nicht überragend, hat mir aber ganz gut gefallen.

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Enzo G. Castellari 1960er Spaghetti Western Rache





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