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One Night Stands und wahre Liebe


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HARD CANDY


HARD CANDY HARD CANDY (DVD: Autobahn/Senator/Universum, Deutschland)
(OT: Hard Candy | USA 2005 | Regie: David Slade)


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Modefotograf Jeff (Patrick Wilson) ist Anfang 30 und chattet im Internet schon seit längerer Zeit mit der erst 14-jährigen Haley (Ellen Page). Als diese ihn um ein Treffen bittet, willigt Jeff bereitwillig ein und nimmt das minderjährige Mädchen sogar mit zu sich nach Hause. Ein schwerer Fehler, wie sich bald herausstellen wird…

Ein heikles Thema, verpackt in einen kammerspielartigen Thriller. Patrick Wilson als vermeintlicher Kinderschänder und Ellen Page als Racheengel liefern sich ein wirklich beeindruckendes Psycho-Duell ab und schaffen es tatsächlich, den kompletten Film allein durch ihre bemerkenswerten schauspielerischen Leistungen zu tragen. Das Ergebnis ist ein wirklich extrem schwer verdaulicher Film, der den Zuschauer ein ums andere Mal an der Nase herumführt und verdammt viel abverlangt. Leichte und unbeschwerliche Unterhaltung sieht definitiv anders aus.

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Ellen Page David Slade 2000er Rache


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DER LETZTE KUSS


DER LETZTE KUSS DER LETZTE KUSS (DVD: DreamWorks, Deutschland)
(OT: The Last Kiss | USA 2006 | Regie: Tony Goldwyn)


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Kurz vor seinem 30. Geburtstag erkennt Michael (Zach Braff), dass seine Zukunft bereits festzustehen scheint und das Leben wohl keine Überraschungen mehr für ihn bereithalten wird. Seine langjährige Freundin Jenna (Jacinda Barrett) ist schwanger, in der Ferne läuten bereits die Hochzeitsglocken und auch der Weg ins eigene Haus scheint nicht mehr allzu lang zu sein. Da trifft Michael auf einer Hochzeit auf die junge College-Studentin Kim (Rachel Bilson). Eine Begegnung, die ihn vollkommen aus der Bahn wirft…

Filme wie The Last Kiss stehen bei mir immer hoch im Kurs. Eine aus dem Leben gegriffene Geschichte mit einem Hauptcharakter, in den man sich in meinen Augen gut hineinversetzen kann und mit dem das Mitfühlen dann auch nicht sonderlich schwer fällt. Dazu ein toller Soundtrack und eine gute Besetzung und schon steht einem kurzweiligen Filmvergnügen nichts mehr entgegen. Die Tatsache, dass sich nicht nur alles um Michael und seine Zukunftsängste dreht, sondern auch die verschiedenen Probleme seiner Freunde näher beleuchtet und thematisiert werden, macht Goldwyns Film immer wieder abwechslungsreich und trägt viel zum Gelingen des Streifens bei. In ruhigen Tönen und mit viel Humor erzählt Goldwyn seine wunderbare Geschichte und versucht dabei auf allzu viel Kitsch zu verzichten, was ihm über weite Strecken auch ganz gut gelingt. Lediglich das Finale ist schon etwas arg dick aufgetragen, wobei mir allerdings der Schluss des Films sehr gut gefallen hat.

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Rachel Bilson Zach Braff Tony Goldwyn Harold Ramis 2000er female nudity


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UNLEASHED


UNLEASHED UNLEASHED (DVD: Universal/Rogue Pictures, USA)
(OT: Danny the Dog | Frankreich/Großbritannien/USA 2005 | Regie: Louis Leterrier)


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Schon seit seiner frühesten Kindheit lebt Danny (Jet Li) bei Gangsterboss Bart (Bob Hoskins). Dieser hält Danny wie einen Hund und hat ihn im Lauf der Jahre zu einer gewissenlosen Kampfmaschine abgerichtet. Als Danny eines Tages nach einem Autounfall die Flucht gelingt, nimmt ihn der blinde Klavierstimmer Sam (Morgan Freeman) bei sich auf. Langsam aber sicher lernt Danny wieder wie ein Mensch zu leben. Doch seine Vergangenheit holt ihn schneller ein als ihm lieb ist…

Ich bin mir nicht so ganz schlüssig darüber, was ich von Unleashed halten soll. So richtig funktioniert hat der von Luc Besson produzierte und von Transporter-Regisseur Louis Leterrier inszenierte Film für mich nicht. Auf der Haben-Seite stehen für mich eine sehr gelungene Balance zwischen Action und ruhigen Momenten, großartig choreographierte Kampfszenen, ein souverän aufspielender Morgan Freeman und ein herrlich fieser Bob Hoskins. Auf der Soll-Seite steht dagegen eine Story, mit der ich nicht wirklich viel anfangen konnte und auf die ich allerdings - da ich mir den Streifen ohne jegliches Vorwissen über die Handlung angesehen habe - auch nicht wirklich gefasst war. Ein endgültiges Urteil werde ich über Unleashed wohl erst irgendwann mal nach einer Zweitsichtung treffen können.

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Louis Leterrier Jet Li Morgan Freeman 2000er Rache female nudity


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DREIZEHN


DREIZEHN DREIZEHN (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Thirteen | USA 2003 | Regie: Catherine Hardwicke)


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Die 13-jährige Tracy (Evan Rachel Wood) träumt davon, zu den angesagten Mädchen ihrer Highschool zu gehören. Als sie sich mit der coolen Evie (Nikki Reed) anfreundet, scheint dieser Traum auch sehr schnell in Erfüllung zu gehen. Tracy und Evie werden schon bald unzertrennlich und Tracys Mutter Mel (Holly Hunter) muss plötzlich erkennen, dass diese Freundschaft nicht gerade einen positiven Einfluss auf ihre Tochter hat…

Zwei Mädchen sitzen sich auf einem Bett gegenüber und schlagen sich - offensichtlich unter Drogeneinfluss stehend - gegenseitig mit voller Wucht ins Gesicht. Mit diesen drastischen Bildern beginnt das Regiedebüt von Catherine Hardwicke, ein intensives Jugend-Drama, das mich mit seiner extrem realistisch und authentisch wirkenden Geschichte und vor allem auch mit seinen wirklich exzellenten Darstellern (insbesondere Evan Rachel Wood und Holly Hunter spielen einfach nur großartig) voll und ganz überzeugen konnte. Ein Film, der unter die Haut geht und alles andere als leicht verdaulich geraten ist. Vielleicht ist das Ende ein bisschen zu harmonisch und positiv ausgefallen, den guten Gesamteindruck kann dieser kleine Makel aber nur wenig schmälern.

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Holly Hunter Evan Rachel Wood Catherine Hardwicke 2000er Oscar Nominee female nudity


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CONFUSION - SOMMER DER AUSGEFLIPPTEN


CONFUSION - SOMMER DER AUSGEFLIPPTEN CONFUSION - SOMMER DER AUSGEFLIPPTEN (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Dazed and Confused | USA 1993 | Regie: Richard Linklater)


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Es ist der letzte Schultag in einer texanischen Kleinstadt im Jahr 1976. Die Schüler der Abschlussklasse der örtlichen Highschool werden im nächsten Jahr die Frischlinge am lokalen College sein. Aufgrund dieses Überganges müssen sie sich zum einen an diesem Tag auf Quälereien durch ältere College-Studenten gefasst machen, zum anderen winkt aber auch die Teilnahme an einer riesigen Party am Abend…

Weshalb dieser Film bisher komplett an mir vorübergegangen ist, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht so wirklich. Denn Linklaters Porträt über amerikanische Teenager in der 70er Jahren hätte sicher das Zeug dazu gehabt, zum Dauerbrenner auf diversen Videoabenden zu avancieren. Mit einer ganzen Reihe von mittlerweile mehr als bekannten Schauspielern (so sind beispielsweise Milla Jovovich, Matthew McConaughey, Adam Goldberg, Cole Hauser, Parker Posey und Ben Affleck mit von der Partie), alle damals noch am Anfang ihrer Karriere stehend, erstklassig besetzt und mit einem Soundtrack zum Niederknien ausgestattet, erzählt Linklater die Geschichte dieses letzten Schultages und der anschließenden Party so glaubwürdig, so witzig und so charmant, dass ich seinen Streifen sofort in mein Herz geschlossen habe. Dazed and Confused ist wieder mal einer dieser Filme ist, die mich wirklich von der ersten bis zur letzten Minute hervorragend unterhalten haben. Klasse!

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Matthew McConaughey Milla Jovovich Richard Linklater Ben Affleck 1990er car chase 70er Jahre


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SYLVIA


SYLVIA SYLVIA (DVD: After Hours Cinema, USA)
(OT: Sylvia | USA 1977 | Regie: Peter Savage)


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Als Toby (Pamela Serpe) gemeinsam mit einer College-Freundin (Helen Madigan) ihre Cousine Sylvia (Joanna Bell) besuchen möchte, überrascht sie diese beim Sex mit einem wildfremden Mann (Marc Stevens). Da Toby ihre Cousine nur als äußerst zurückhaltenden und tief religiösen Menschen kennt, ist sie von diesem Vorfall richtiggehend schockiert. Und da Sylvia auch im weiteren Verlauf des Besuchs extreme Stimmungsschwankungen und seltsame Verhaltensweisen aufzeigt, kommt Toby langsam aber sicher der Verdacht, dass ihre Cousine unter einer schweren psychischen Störung zu leiden scheint…

Sylvia beginnt zunächst wie ein x-beliebiger Hardcore-Streifen: Ein Staubsaugervertreter kommt zu einer Kundin (der titelgebenden Hauptfigur), wird von dieser verführt und anschließend vernascht. Im weiteren Verlauf verwandelt sich der Film allerdings mehr und mehr in einen regelrechten Psychotrip. Die Geschichte von Sylvia, die aufgrund ihrer tief religiösen und sehr strengen Mutter multiple Persönlichkeiten entwickelt um ihre sexuellen Bedürfnisse auszuleben, schwankt irgendwo zwischen Psycho-Drama, typischem XXX-Flick und Exploitation in Reinform. Der Streifen erreicht nun sicher nicht die Qualitäten manch anderer Werke (wie beispielsweise The Opening of Misty Beethoven) aus den goldenen 70ern, wurde aber von Regisseur Peter Savage - der im Film selbst als Psychiater zu sehen ist - durchaus kurzweilig inszeniert und konnte mich aus diesem Grund auch ganz gut unterhalten.
Noch zwei kurze Anmerkungen für Trivia-Freunde: Assistant Director des Films war kein geringer als Maniac-Regisseur William Lustig, der auch einen Audiokommentar für die DVD von After Hours Cinema - ein kleines Label, das man für seine Veröffentlichungspolitik nur äußerst lobend erwähnen kann - eingesprochen hat und für Darsteller Sonny Landham war dies einer der letzten Auftritte im HC-Bereich bevor er sein Glück in Hollywood versuchte. Landham dürfte wohl allen aufgrund seiner Rollen als Billy Bear in Nur 48 Stunden und als Billy in Predator bestens bekannt sein.

Peter Savage 1970er female nudity


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GESTÄNDNISSE - CONFESSIONS OF A DANGEROUS MIND


GESTÄNDNISSE - CONFESSIONS OF A DANGEROUS MIND GESTÄNDNISSE - CONFESSIONS OF A DANGEROUS MIND (DVD: Miramax/Buena Vista, Deutschland)
(OT: Confessions of a Dangerous Mind | Deutschland/Großbritannien/USA 2002 | Regie: George Clooney)


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Chuck Barris (Sam Rockwell) träumt von der schnellen Karriere im TV-Geschäft, von schönen Frauen und einem Leben im Luxus. Und tatsächlich schafft es Sam, im Haifischbecken der Fernsehunterhaltung Fuß zu fassen. Mit seinen Shows "The Dating Game" und "The Gong Show" begeistert er das Publikum. Doch Sam ist immer weiter auf der Suche nach dem nächsten Kick und als eines Tages der amerikanische Geheimdienst in Gestalt des mysteriösen Jim Byrd (George Clooney) an ihn herantritt und ihm ein ebenso verlockendes wie gefährliches Angebot macht, zögert Chuck nicht lange mit seiner Zusage…

Geständnisse war die erste Regiearbeit von George Clooney und handelt von der angeblich wahren Geschichte des TV-Moderators Chuck Barris, der ein gefährliches Doppelleben führte und neben seinem TV-Job auch als Auftragskiller für die CIA tätig war. Eine durchaus vielversprechende Story und Clooneys Film sieht mit seiner geschliffenen Optik und seinem Staraufgebot auf den ersten Blick auch verdammt gut aus. Der Funke wollte bei mir aber trotzdem nicht so recht überspringen. Ich hab einfach keinen richtigen Zugang zu der Geschichte gefunden und empfand den Streifen über weite Strecken als etwas langatmig. Für einen Thriller fehlte es an Spannung und für eine Komödie fehlte es einfach an Biss. Überzeugen konnte mich einzig und allein Sam Rockwell, der in der Rolle des Chuck Barris wirklich eine beeindruckende Vorstellung geboten hat. Insgesamt betrachtet habe ich mir aber deutlich mehr von Clooneys Debüt als Regisseur erwartet.

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Rutger Hauer Julia Roberts Matt Damon Brad Pitt Maggie Gyllenhaal Michael Cera Drew Barrymore George Clooney 2000er female nudity 50er Jahre 60er Jahre 70er Jahre 80er Jahre


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PAYBACK: STRAIGHT UP: THE DIRECTOR'S CUT


PAYBACK: STRAIGHT UP: THE DIRECTOR'S CUT PAYBACK: STRAIGHT UP: THE DIRECTOR'S CUT (DVD: Paramount, USA)
(OT: Payback | USA 1999/2006 | Regie: Brian Helgeland)


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Nach einem geglückten Coup wird Porter (Mel Gibson) von seinem Partner und gleichzeitig besten Freund Val (Gregg Henry) und seiner Ehefrau Lynn (Deborah Kara Unger) reingelegt. Die beiden schießen Porter nieder und lassen ihn - so glauben sie zumindest - sterbend liegen. Doch Porter überlebt und sinnt auf Rache. Und außerdem will er seinen Anteil an der Beute zurückhaben...

Wie schon Point Blank von Regisseur John Boorman aus dem Jahr 1967 basiert auch Payback auf Donald E. Westlakes Roman The Hunter. Ob man Helgelands Film nun als echtes Remake von Boormans Streifen oder einfach nur als erneute Verfilmung der Romanvorlage ansehen will, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Mir persönlich haben beide Filme - jeder auf seine eigene Art und Weise - sehr gut gefallen. Da Regisseur Brian Helgeland mit der Fassung des Films die 1999 in die Kinos kam nie so recht einverstanden war, war es im Zeitalter der DVD wohl wirklich nur eine Frage der Zeit, bis ein echter Director's Cut von Payback nachgelegt werden würde. Im Jahr 2006 war es dann soweit und herausgekommen ist ein knallharter und kompromissloser Rachethriller, voll schwarzem Humor und einem phantastischen Ende. Da ich die Kinoversion bisher nur einmal - nämlich damals im Kino - gesehen habe und meine Erinnerungen an den Film leider nicht mehr so wirklich intakt sind, kann ich nach Sichtung des Director's Cut nun zwar nicht endgültig beurteilen, welche Fassung mir persönlich besser gefällt, bin aber doch der Meinung, dass meine Begeisterung nach Sichtung der neuen Version größer war als sie damals nach dem Kinobesuch gewesen ist. Wiedererkannt habe ich den Film zumindest nicht mehr und die Tatsache, dass Helgelands neue Schnittfassung einen eigenen Film-Eintrag in der IMDB spendiert bekommen hat und auch im Abspann das Produktionsjahr des Films mit 2006 und nicht mit 1999 angegeben wird, lässt den Schluss zu, dass es sich tatsächlich um eine Fassung zu handeln scheint, die mit der ursprünglichen und von den damaligen Produzenten favorisierten Version nicht mehr viel zu tun hat. Vielleicht können somit auch die Leute, die mit der Kinofassung von Payback bisher nicht so viel anfangen konnten, einen erneuten Blick riskieren.

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2000er 1990er Brian Helgeland Maria Bello James Coburn Lucy Liu Mel Gibson Rache Remake


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EL MARIACHI


EL MARIACHI EL MARIACHI (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: El Mariachi | Mexiko/USA 1992 | Regie: Robert Rodriguez)


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Eigentlich ist der Mariachi (Carlos Gallardo) nur auf der Suche nach Arbeit in die mexikanische Kleinstadt gekommen. Da er aber aufgrund seines Gitarrenkoffers mit einem entflohenen Gefangenen (Reinol Martinez) verwechselt wird, auf den Gangsterboss Moco (Peter Marquardt) verschiedene Killer angesetzt hat, wird der Aufenthalt für den harmlosen Mariachi zu einer gefährlichen Angelegenheit...

Der Debüt-Film von Robert Rodriguez ist das beste Beispiel dafür, dass man auch mit sehr überschaubaren finanziellen Mitteln - ganze 7.000 US-Dollar hat der Streifen gekostet - ein durchaus beachtliches Ergebnis erzielen kann. El Mariachi hat mir mit seiner kurzweiligen Geschichte, seinem schwarzen Humor und seinen wirklich erstaunlich gut gelungenen Actioneinlagen vergnügliche 80 Minuten bereitet und wer mit Filmen dieser Art auch nur ein bisschen was anfangen kann und dieses sehenswerte Erstlingswerk des - zumindest in Fankreisen - mittlerweile zum Kultregisseur aufgestiegenen Robert Rodriguez noch nicht gesehen hat, sollte das meines Erachtens schleunigst nachholen.

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Robert Rodriguez 1990er


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BLUMEN OHNE DUFT


BLUMEN OHNE DUFT BLUMEN OHNE DUFT (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Beyond the Valley of the Dolls | USA 1970 | Regie: Russ Meyer)


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Die Rockband "The Kelly Affair", bestehend aus Kelly McNamara (Dolly Read), Casey Anderson (Cynthia Myers) und Pet Danforth (Marcia McBroom), drei jungen und attraktiven Frauen, macht sich gemeinsam mit Kellys Freund und Bandmanager Harris Allsworth (David Gurian) auf den Weg nach Hollywood um dort ganz groß rauszukommen. Mit Hilfe von Kellys Tante Susan (Phyllis Davis) lernen die Musikerinnen den Produzenten Z-Man Barzell (John LaZar) kennen, der ihnen tatsächlich zu ersten größeren Erfolgen verhilft. Von nun an bestimmen wilde Parties, Drogen, Sex und Eifersüchteleien das Leben der Bandmitglieder...

Sex, Drugs and Rock N Roll - so lautet das Motto von Blumen ohne Duft, einer herrlichen Persiflage auf Das Tal der Puppen aus dem Jahr 1967. Das Drehbuch dieses wilden Trips stammt aus der Feder von Kritikerpapst Roger Ebert und Busenfetischist Russ Meyer, der auch gleich auf dem Regiestuhl Platz nahm. Und das von Russ Meyer hier abgebrannte Feuerwerk kann sich wirklich sehen lassen. Der Film läuft vor Schauwerten fast über und wahrscheinlich braucht es noch einige weitere Sichtungen, um das Gesehene auch nur annähernd vollständig zu fassen. Blumen ohne Duft ist ein knallbuntes Spektakel voll cooler Musik, nackter Haut, skurrilen Charakteren, einem schier unglaublichen Finale mit derben Gewaltspitzen und einer Atmosphäre, die man wohl wirklich nur in einem Film aus dieser Zeit vorfinden kann. Das war nun tatsächlich der erste Film, den ich von Regisseur Russ Meyer gesehen habe und wahrscheinlich hab ich gleich sein absolutes Glanzstück erwischt. Auf jeden Fall macht der Streifen Lust auf mehr und wenn seine anderen Filme auch nur ein bisschen davon halten, was dieses Exemplar hier verspricht, werde ich sicher noch extrem viel Spaß an Meyers Filmen haben.

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Russ Meyer Pam Grier Haji 1970er female nudity Los Angeles


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THE MOST BEAUTIFUL WIFE


THE MOST BEAUTIFUL WIFE THE MOST BEAUTIFUL WIFE (DVD: NoShame Films, USA)
(OT: La moglie più bella | Italien 1970 | Regie: Damiano Damiani)


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Antonina Stella (Amerigo Tot), Mafiaboss in einer sizilianischen Kleinstadt, steht kurz vor seiner Verhaftung und gibt seinem potenziellen Nachfolger Vito (Alessio Orano) noch einen letzten Rat mit auf den Weg. Vito soll sich eine Frau suchen und schnellstmöglich heiraten, am besten ein Mädchen aus ärmeren Verhältnissen, die ihm schon allein aufgrund ihrer Herkunft immer dankbar sein und treu bleiben wird. Vito entscheidet sich für die erst 15 Jahre alte Francesca (Ornella Muti), welche anfangs tatsächlich Gefühle für den Mafiosi entwickelt, ihn aber kurz darauf doch abweist. Eine Schmach, die Vito nicht auf sich sitzen lassen kann. Mit aller Macht versucht er, Francesca an sich zu binden, rechnet dabei aber nicht mit der unglaublichen Willensstärke der jungen Frau...

Ich habe bisher leider nur wenige Filme von Regisseur Damiano Damiani gesehen und kann mir somit sicher schlecht ein Urteil über sein ganzes Werk erlauben. Ich denke aber einfach mal, dass seine Polit-Thriller sicher zu den Höhepunkten in seinem Schaffen zählen. The Most Beautiful Wife fällt genau in diese Kategorie und wenn ich ihn mit den beiden ähnlich gelagerten und mir bereits bekannten Filmen Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert und Warum musste Staatsanwalt Traini sterben? vergleiche, muss ich sagen, dass er mich noch um einiges mehr gefesselt hat als diese beiden etwas später entstandenen und sicher auch bekannteren Streifen. Damiani zeichnet einmal mehr ein schonungslos offenes Bild über die Zustände in Italien - insbesondere in Sizilien - zur damaligen Zeit und mit dem Wissen im Hinterkopf, dass die erzählte Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht, empfand ich den Streifen als noch schwerer verdaulich als er ohnehin schon war. Die bei den Dreharbeiten erst 14 Jahre alte Ornella Muti liefert in ihrem Leinwanddebüt eine wahrlich beachtliche Vorstellung ab und es ist neben der fesselnden Geschichte und dem schon fast standardmäßig guten Morricone-Score vor allem auch ihre großartige Darstellung der jungen Francesca, die The Most Beautiful Wife zu einem Film macht, der im Gedächtnis haften bleibt. Klasse!

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Ornella Muti Damiano Damiani 1970er


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L'ANGE DE LA VENGEANCE


L'ANGE DE LA VENGEANCE L'ANGE DE LA VENGEANCE (DVD: Aquarelle/Seven 7, Frankreich)
(OT: Ms .45 | USA 1981 | Regie: Abel Ferrara)


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Gleich zwei Mal an einem Abend wird die stumme Thana (Zoë Lund) Opfer von Verbrechen. Zuerst wird sie auf dem Nachhauseweg von einem maskierten Mann überfallen und vergewaltigt, danach überrascht sie in ihrer Wohnung einen Einbrecher, der ebenfalls versucht sie zu vergewaltigen und den sie letztendlich in Notwehr tötet. Traumatisiert von diesen schrecklichen Ereignissen verwandelt sich die unscheinbare junge Frau in einen Racheengel, der, mit einer 45er Magnum in der Tasche, schon bald der kompletten New Yorker Männerwelt den Krieg erklärt...

Auf den ersten Blick mag der Plot von Die Frau mit der 45er Magnum (so der deutsche Titel) an einen typischen Rachefilm erinnern. In meinen Augen ist Ferraras Film aber viel mehr ein Psychodrama und weist deutlich größere Parallelen zu dem ein Jahr zuvor entstandenem Maniac von William Lustig als zu dem sieben Jahre früher gedrehten Death Wish von Michael Winner auf. Die Ähnlichkeiten zu Maniac sind meines Erachtens nicht von der Hand zu weisen. Auch in Ms .45 geht es um einen Menschen, der durch ein traumatisches Erlebnis zum Psychopathen wird und einen regelrechten Hass auf das andere Geschlecht entwickelt. Waren es bei Maniac die Misshandlungen durch die Mutter in der Kindheit, die Frank Zito zum Mörder werden ließen, ist es hier die zweifache Vergewaltigung, die Thana zur Psychopathin macht. Denn mit Rache haben Thanas Taten eigentlich nichts zu tun. Rein zufällig wählt sie ihre Opfer aus (das wird vor allem in der Szene mit dem jungen asiatischen Mann überdeutlich) und lässt danach die Leichen verschwinden. Wie Lustigs Maniac lebt auch Ferraras Ms .45 einerseits von der durchweg bedrückenden und düsteren Atmosphäre, die insbesondere durch die eindrucksvollen Aufnahmen des nächtlichen New York entsteht, und andererseits von der großartigen Leistung seiner Hauptdarstellerin. Wie sich Zoë Lund vom unscheinbaren Mauerblümchen in den attraktiven Vamp und eiskalten Racheengel verwandelt ist schlichtweg klasse und genau wie Joe Spinell in Maniac ist auch Zoë Lund in Ms .45 zu einem großen Teil dafür verantwortlich, dass der Streifen mehr ist als lediglich ein weiterer guter Beitrag zum Exploitation-Genre.
Ganz interessant sind übrigens auch die Parallelen zwischen den beiden Regisseuren zum Entstehungszeitpunkt des Films. Wie Lustig stand auch Ferrara damals am Anfang seiner Karriere und wie Lustig hatte auch Ferrara diese Karriere als Regisseur in der HC-Branche begonnen. Während William Lustig unter dem Pseudonym Billy Bagg im Jahr 1977 bei den beiden Porno-Streifen The Violation of Claudia und Hot Honey Regie führte, nahm Abel Ferrara unter dem Pseudonym Jimmy Boy L im Jahr 1976 beim Dreh des HC-Films 9 Lives of a Wet Pussy auf dem Regiestuhl Platz.

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1980er Abel Ferrara New York Femme fatale Rache


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SCHULMÄDCHEN-REPORT 9 - REIFEPRÜFUNG VOR DEM ABITUR


SCHULMÄDCHEN-REPORT 9 - REIFEPRÜFUNG VOR DEM ABITUR SCHULMÄDCHEN-REPORT 9 - REIFEPRÜFUNG VOR DEM ABITUR (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Schulmädchen-Report, 9. Teil - Reifeprüfung vor dem Abitur | Deutschland 1975 | Regie: Walter Boos)


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Ein Autorennen endet für eine Gruppe Jugendlicher erst an einem Baum bzw. im Straßengraben und anschließend auf einer Polizeiwache. Nachdem alle Protokolle aufgenommen sind und die Jugendlichen nach Hause dürfen, werfen die beiden diensthabenden Polizisten einen näheren Blick auf die Akten der Beteiligten und bringen so das eine oder andere pikante Detail ans Tageslicht...

Der 9. Teil der berühmt-berüchtigten Schulmädchen-Report-Reihe hat zwar im direkten Vergleich mit seinen Vorgängern - fast erwartungsgemäß - keine großartigen Neuerungen zu bieten, konnte mich aber wieder mal mit seiner Mischung aus skandalösen und komischen Episoden ganz gut unterhalten. Dieses Mal werden u.a. die Folgen einer zu frühen Hochzeit thematisiert, eine Gruppensex-Party verläuft nicht wirklich wie geplant, der vom Stiefvater erzwungene Geschlechtsverkehr endet in einer ungewollten Schwangerschaft der Stieftochter, ein junges Mädchen leidet unter den Folgen einer Begegnung mit einem Exhibitionisten und besorgte Eltern versuchen sich der Sprache und dem Stil der Jugend anzupassen und machen sich so vollkommen zum Affen. Den Humor empfand ich in diesem Film nicht ganz so nervig wie in manch anderen Teilen zuvor und durch die Tatsache, dass dieses Mal wirklich alle Episoden irgendwie miteinander verbunden sind und am Ende des Streifens zusammenlaufen machte der 9. Teil auf mich einfach einen runden Eindruck und ich möchte - insbesondere im Vergleich zu den beiden unmittelbaren Vorgängern - schon fast von einer kleinen Qualitätssteigerung sprechen. Bis ich mir Teil 10 ansehe, werden aber sicher wieder einige Wochen ins Land gehen. Denn in zu kurzen Abständen sollte man die Schulmädchen-Report-Filme in meinen Augen auf keinen Fall ansehen.

Walter Boos 1970er female nudity Sequel Sexploitation Teensploitation


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STATION AGENT


STATION AGENT STATION AGENT (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: The Station Agent | USA 2003 | Regie: Thomas McCarthy)


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Nach dem Tod seines besten Freundes erbt der von Zügen begeisterte Finbar (Peter Dinklage) ein leerstehendes Zugdepot in einem kleinen Nest in New Jersey. Finbar, der aufgrund seiner Kleinwüchsigkeit schon immer gehänselt wurde, entschließt sich, nach New Jersey zu ziehen und hofft dort in der Abgeschiedenheit seine Ruhe vor anderen Menschen zu haben. Doch schon kurz nach seiner Ankunft heften sich mit dem Kioskbesitzer Joe (Bobby Cannavale) und der Künstlerin Olivia (Patricia Clarkson) zwei gänzlich unterschiedliche Charaktere an seine Fußstapfen und versuchen eine Freundschaft zu dem zurückgezogen lebenden Neuankömmling aufzubauen...

Station Agent ist wohl auch einer dieser Filme, die man einfach gerne haben muss. Seine Geschichte über Freundschaft erzählt Regisseur und Drehbuchautor Thomas McCarthy mit leisem Humor, in teils wunderschönen Bildern und ohne jegliche Hektik oder Aufgeregtheit. Klischees werden dabei so gut es geht vermieden und im Gegensatz zu manch anderem Streifen ähnlicher Machart droht Station Agent zu keinem Zeitpunkt im Kitsch zu versinken. Die Story ist realistisch und die durch die Bank guten Schauspieler verleihen ihren Charakteren die erforderliche Glaubwürdigkeit. Für mich war es mal wieder an der Zeit für so ein Feel-Good-Movie und so hab ich dann auch die 90 Minuten entsprechend genossen. Sehr schöner Streifen!

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Thomas McCarthy 2000er


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THE LOST ROOM


THE LOST ROOM THE LOST ROOM (DVD: Lions Gate, USA)
(OT: The Lost Room | USA 2006 | Regie: Craig R. Baxley/Michael W. Watkins)


Infos zur Mini-Serie:
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Police Detective Joe Miller (Peter Krause) gerät durch Zufall in den Besitz eines magischen Schlüssels. Dieser lässt den Besitzer jede Tür der Welt öffnen und so in ein geheimnisvolles Motelzimmer gelangen. Von dort aus kommt man schließlich an jeden Ort, den man sich vorstellen kann. Fasziniert macht Joe von dem Schlüssel Gebrauch, muss jedoch sehr schnell feststellen, dass mehrere Interessengruppen hinter dem Schlüssel her sind und diese auch vor der Entführung seiner kleinen Tochter Anna (Elle Fanning) nicht zurückschrecken. Als Joe versucht, Anna gegen den Schlüssel auszutauschen, verschwindet diese spurlos im Motelzimmer und der verzweifelte Joe setzt von diesem Zeitpunkt alles daran, seine Tochter wiederzufinden...

Nach einigen Action-Krachern Ende der 80er-, Anfang der 90er-Jahre (Action Jackson, Dark Angel, Stone Cold) wurde es relativ ruhig um Regisseur Craig R. Baxley, der fortan hauptsächlich für TV-Produktionen auf dem Regiestuhl Platz nahm. So richtig ins Gedächtnis gerufen wurde mir Baxley erst wieder zur Jahrtausendwende mit seinen beiden Mini-Serien Der Sturm des Jahrhunderts und Das Haus der Verdammnis nach Drehbüchern von Stephen King. Mit der Mini-Serie The Lost Room (die in Deutschland unter dem Titel Das verschwundene Zimmer auch vor einigen Wochen im TV gelaufen ist) hat Craig R. Baxley gemeinsam mit Co-Regisseur Michael W. Watkins nun meines Erachtens sein Meisterstück abgeliefert. Mit Six Feet Under-Star Peter Krause in der Hauptrolle und namhaften Schauspielern wie Julianna Margulies, Kevin Pollak, Ann Cusack, April Grace und Peter Jacobson in weiteren Haupt- und Nebenrollen großartig besetzt, fesselte mich diese wirklich faszinierende Mischung aus Action, Thriller und Fantasy über die komplette Laufzeit von knapp 5 Stunden an den Fernseher wie kaum eine Mini-Serie zuvor. The Lost Room ist spannend, bietet ständig neue Wendungen und Überraschungen, steckt voller abgedrehter Ideen und wird nie langweilig. Kleinere Logiklöcher sind zwar vorhanden, die fallen aber meines Erachtens aufgrund des extrem hohen Unterhaltungswertes so gut wie gar nicht ins Gewicht.

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Craig R. Baxley Michael W. Watkins 2000er


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EIN FALL FÜR HARPER


EIN FALL FÜR HARPER EIN FALL FÜR HARPER (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Harper | USA 1966 | Regie: Jack Smight)


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Privatdetektiv Lew Harper (Paul Newman) bekommt von einem alten Freund, dem Rechtsanwalt Albert Graves (Arthur Hill), einen neuen Fall vermittelt, der sich ganz nach einem Routineauftrag anhört. Harper soll einen verschwundenen Millionär ausfindig machen, dessen Gattin (Lauren Bacall) davon ausgeht, dass ihr Mann sich irgendwo mit einer Geliebten vergnügt. Doch als plötzlich eine Lösegeldforderung gestellt wird, ist schnell klar, dass der Verschwundene nicht freiwillig untergetaucht ist...

Ein Fall für Harper steht ganz in der Tradition klassischer Krimi- und Detektiv-Filme aus dem Hollywood der 40er Jahre. Praktisch ein später Film Noir bzw. ein sehr früher Neo Noir. Das nach einem Roman von Ross Macdonald erstellte Drehbuch bietet gleich ein ganzes Sammelsurium zwielichtiger Gestalten und verdächtiger Zeitgenossen mit denen sich Harper herumschlagen muss um den Fall zu lösen. Da immer wieder neue Fährten ausgelegt werden und auch der Titelheld selbst alles andere als ein Kind von Traurigkeit ist, bleibt die Geschichte immer spannend und interessant und droht zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Weise langweilig zu werden. Paul Newman liefert dabei in der Rolle des zynischen Schnüfflers eine seiner vielen großartigen Vorstellungen ab und trägt so - neben den ebenfalls überzeugenden Nebendarstellern wie beispielsweise Lauen Bacall, Janet Leigh und Robert Wagner - einen großen Anteil zum Gelingen des Films bei. Da der Streifen zudem noch von Kameramann Conrad L. Hall hervorragend photographiert wurde und auch der Score von Johnny Mandel zu begeistern weiß, möchte ich Smights Film als rundum gelungene Angelegenheit bezeichnen.

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Los Angeles 1960er Janet Leigh Lauren Bacall Paul Newman Jack Smight


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THE TRIP


THE TRIP THE TRIP (DVD: MGM, Niederlande)
(OT: The Trip | USA 1967 | Regie: Roger Corman)


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Werbefilmregisseur Paul Groves (Peter Fonda) steht kurz vor der Scheidung von seiner Frau Sally (Susan Strasberg) und befindet sich in einer schweren persönlichen Lebenskrise. Unter Aufsicht seines Freundes John (Bruce Dern) entschließt sich Paul, einen Selbstfindungsprozess unter LSD-Einfluss einzuläuten...

Trash-Papst Roger Corman führte Regie, Jack Nicholson schrieb das Drehbuch und neben den in der Inhaltsangabe genannten Schauspielern ist auch noch Dennis Hopper mit von der Partie. Eigentlich ganz gute Voraussetzungen für einen unterhaltsamen Film. The Trip scheitert jedoch daran, dass er eigentlich keine Geschichte zu erzählen hat und somit relativ schnell Langeweile einkehrt. Denn so sehenswert der verfilmte Drogenrausch mit seinen teils obskuren und mit psychedelischer Musik unterlegten Bildern anfangs auch sein mag, der Sättigungseffekt tritt lange vor dem Abspann ein und so bleibt am Ende doch ein sehr dürftiges und durchschnittliches Filmerlebnis übrig.

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Roger Corman Peter Fonda Dennis Hopper Peter Bogdanovich Dick Miller 1960er female nudity American International Drugsploitation


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SWIMF@N


SWIMF@N SWIMF@N (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Swimfan | USA 2002 | Regie: John Polson)


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Obwohl Ben Cronin (Jesse Bradford), beliebter Star des Schwimmteams der örtlichen Highschool, bereits Pläne für die gemeinsame Zukunft mit seiner Freundin Amy (Shiri Appleby) schmiedet, lässt er sich auf einen One Night Stand mit Madison (Erika Christensen), einer neuen Mitschülerin, ein. Ein Ausrutscher, den Ben bald bitter bereuen wird. Denn Madison stellt ihm nach und versucht um jeden Preis, ihre Eroberung an sich zu binden...

Regisseur John Polson - das wird im Making Of klar angesprochen - macht keinen Hehl daraus, dass er mit Swimf@n eine Teenie-Variante von Eine verhängnisvolle Affäre drehen wollte. Die Qualitäten des 15 Jahre früher entstandenen Vorbilds erreicht Swimf@n zwar nicht - dazu ist er viel zu glatt und zu vorhersehbar geraten -, ein komplettes Versagen kann man dem Streifen aber sicher auch nicht attestieren. Denn trotz aller Vorhersehbarkeit gibt es auch durchaus spannende Momente, die Inszenierung ist grundsolide, der Streifen ist ganz nett photographiert und Langeweile kommt in den gut 80 Minuten Laufzeit auch nicht auf. Ich für meinen Teil fühlte mich zumindest ganz nett unterhalten und viel mehr hab ich von dem Film auch gar nicht erwartet.

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John Polson 2000er


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MOONLIGHTING WIVES


MOONLIGHTING WIVES MOONLIGHTING WIVES (DVD: Retro-Seduction Cinema, USA)
(OT: Moonlighting Wives | USA 1966 | Regie: Joseph W. Sarno)

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Da das Geld hinten und vorne nicht reicht, beschließt die ehrgeizige Hausfrau Joan Rand (Tammy Latour) sich mit einem Stenotypistinnen-Service etwas nebenher zu verdienen. Schnell muss sie erkennen, dass ihre Kunden weniger an ihren Fähigkeiten an der Schreibmaschine interessiert sind, sondern sich vielmehr für ihre körperlichen Reize begeistern. Joan entschließt sich dazu, ihr Angebot der Nachfrage entsprechend anzupassen und kommt - da die Nachfrage ihrer besonderen Zusatzleistungen immer größer wird - schon bald in eine Art Lieferengpass. Neue und vor allem willige Frauen müssen engagiert werden und aus dem anfänglichen Stenotypistinnen-Service wird schon bald ein regelrechter Prostituierten-Ring...

So, das war dann wohl der Gegenentwurf zur einen oder anderen Hollywood-Produktion mit Doris Day in der Hauptrolle. Aber obwohl der Inhalt von Joseph W. Sarnos erstem Farbfilm entsprechende Schauwerte praktisch herausfordert, gibt es in dem Exploitation-Streifen erstaunlich wenig Exploitation zu bewundern. So zeigefreudig wie in manch anderem seiner späteren Werke geht Sarno hier nicht zur Sache; ein nackter Frauenrücken, ein paar verführerische Dessous, viel mehr gibt es nicht zu sehen (das hängt eventuell auch mit dem Produktionsjahr zusammen; ob seine früheren S/W-Filme mehr nackte Haut gezeigt haben entzieht sich meiner Kenntnis, da ich bisher noch keinen dieser Streifen gesehen habe). Das Hauptaugenmerk der Story liegt auf dem Rekrutieren der neuen Angestellten und dem Ausbau des Prostituierten-Ringes. Das ist zwar alles andere als spektakulär und bis auf ein paar eher am Rand behandelte Problemfelder (wie beispielsweise die Folgen von Joans Unternehmen auf ihre Ehe) kann man die Geschichte auch nicht wirklich als abwechslungsreich bezeichnen, auf seine ganz eigene Art und Weise ist der Film aber doch ziemlich kurzweilig und unterhaltsam geraten.

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Joseph W. Sarno 1960er Sexploitation


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BUCKTOWN


BUCKTOWN BUCKTOWN (DVD: MGM, USA)
(OT: Bucktown | USA 1975 | Regie: Arthur Marks)


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Duke Johnson (Fred Williamson) besucht eine kleine Stadt um seinen verstorbenen Bruder zu beerdigen und dessen Erbe anzutreten. Zum Nachlass gehört auch ein Nachtclub, den Duke möglichst schnell versilbern will. Um einen potentiellen Käufer zu finden, muss Duke das Lokal jedoch mit Hilfe der attraktiven Aretha (Pam Grier) erst wieder eröffnen und macht so bald Bekanntschaft mit der lokalen Polizei. Die korrupten Gesetzesdiener verlangen Schutzgeld und Duke, der überhaupt nicht einsieht entsprechende Zahlungen zu leisten, bittet daraufhin seinen alten Freund Roy (Thalmus Rasulala) um Hilfe, der auch umgehend mit seinem Schlägertrupp (u.a. Carl Weathers) anrückt...

Es gibt Filme, die einem aus irgendwelchen Gründen bereits von der ersten Minute an gefallen. Bucktown war genau einer dieser Kandidaten. Da hat für mich einfach alles zusammengepasst: Die Story, die auch gut aus einem Western stammen könnte, die Atmosphäre, die dieses wunderbare Gefühl der 70er-Jahre hervorragend herüberbringt, die ganze Ausstattung des Streifens und natürlich die Darsteller, allen voran Fred Williamson und die einfach nur hammermäßig aussehende Pam Grier ( :love: ) sorgten für Ex- bzw. Blaxploitationunterhaltung erster Güteklasse. Welchen Stellenwert man Bucktown innerhalb des Blaxploitation-Genres einräumen könnte, kann ich - da ich noch nicht so extrem viele Filme dieser Art gesehen habe - schlecht beurteilen, ich persönlich fühlte mich mindestens genauso gut unterhalten wie bei Streifen wie Foxy Brown oder Coffy. Bucktown hat auf jeden Fall richtig Lust auf mehr gemacht und ich werde wohl bei meinen US-Bestellungen in den nächsten Monaten auch noch den einen oder anderen Titel der Soul Cinema-Reihe von MGM ordern müssen.

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Carl Weathers female nudity 1970er Arthur Marks Pam Grier Fred Williamson Blaxploitation American International Rache


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DARK ANGEL - STAFFEL 1


DARK ANGEL - STAFFEL 1 DARK ANGEL - STAFFEL 1 (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Dark Angel: Season 1 | USA 2000/2001 | Idee: James Cameron/Charles H. Eglee)


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Das post-apokalyptische Seattle im Jahr 2019: Fahrradkurier Max (Jessica Alba) hat eine Vergangenheit, von der keiner ihrer Freunde etwas weiß. Sie ist in Wahrheit ein genetisch manipulierter Supersoldat, der im Alter von 10 Jahren gemeinsam mit anderen Kindern aus einer geheimen militärischen Einrichtung geflohen ist. Mit Hilfe des wohlhabenden Untergrundkämpfers Logan Cale (Michael Weatherly) versucht Max nun ihre mit ihr geflohenen Brüder und Schwestern aufzufinden, muss sich dabei aber immer wieder vor ihrem früheren Ausbilder, Donald Lydecker (John Savage), verstecken, der seine entflohenen Kampfmaschinen um jeden Preis zurückhaben will...

Kein geringerer als Terminator- und Aliens-Regisseur James Cameron ist für die Entstehung dieser Serie (mit-)verantwortlich und die Erwartungen an die Abenteuer der Supersoldatin Max waren bei mir vor allem aus diesem Grund entsprechend hoch. Erfüllt werden konnten sie nur selten, wenngleich Dark Angel sicher keine schlechte Serie ist. Allerdings plätscherte die erste Staffel für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr vor sich hin. Ich habe selten erlebt, dass eine komplette Staffel von Anfang bis fast zum Ende (das zweiteilige Staffelfinale hebt sich doch etwas von den vorherigen Folgen ab und bietet einen vielversprechenden Cliffhanger) so gänzlich ohne nennenswerte Höhepunkte bzw. echte Highlights - allerdings auch ohne einen qualitativen Ausrutscher nach unten - vonstatten geht. Das ist zwar alles - insbesondere Jessica Alba :love: - sehr nett anzusehen und man sieht auch, dass die Produktion dieser Serie sicher verdammt viel Kohle verschlungen haben muss (meines Wissens wurde die Serie nur wegen der extrem hohen Produktionskosten nach Staffel 2 wieder eingestellt), so wirkliches Suchtpotential (wie beispielsweise bei 24) ist aber nicht vorhanden. Als durchaus solide TV-Unterhaltung für entspannte Fernsehabende nach anstrengenden Arbeitstagen eignet sich Dark Angel natürlich trotzdem und da die einzelnen Folgen auch durch die Bank sehr kurzweilig geraten sind, fühlte ich mich von der ersten Staffel im Endeffekt schon ganz gut unterhalten. Mal schauen, wie sich die zweite und letzte Staffel entwickelt.

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Rainn Wilson 2000er James Cameron Charles H. Eglee Jessica Alba Nahe Zukunft car chase Dystopie


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DIE AKTE JANE


DIE AKTE JANE DIE AKTE JANE (DVD: Hollywood Pictures/Buena Vista, Deutschland)
(OT: G.I. Jane | USA 1997 | Regie: Ridley Scott)


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Eine ehrgeizige Senatorin (Anne Bancroft) will Frauen den Einzug in die militärischen Truppen erleichtern und hat durchgesetzt, dass eine weibliche Testperson die Ausbildung der Navy Seals durchlaufen darf. Die Wahl fällt auf Lt. Jordan O'Neill (Demi Moore), die diese Herausforderung unbedingt annehmen will. Doch von Anfang an hat Jordan gegen schier unüberwindbar erscheinende Hürden zu kämpfen. Vorurteile innerhalb der Einheit, der sadistische Ausbilder John James Urgayle (Viggo Mortensen) und ein politisches Komplott machen Jordan das Leben noch schwerer als es im harten Trainingscamp der Seals sowieso schon ist...

Vom Handlungsverlauf erinnert G.I. Jane ein bisschen an den 11 Jahre früher entstandenen Heartbreak Ridge von und mit Clint Eastwood. Zuerst die harte Ausbildung mit diversen Schikanen, danach der für die Truppe ziemlich unerwartet kommende erste Kampfeinsatz. In erster Linie ist Scotts Film natürlich ein lupenreiner Werbestreifen für das Militär - obwohl die Frage schon erlaubt sein darf, warum man sich freiwillig solchen Strapazen aussetzen sollte -, dementsprechend spektakulär und audiovisuell beeindruckend ist er inszeniert und das für diese Art Film schon obligatorische und pathosreiche Ende darf natürlich auch nicht fehlen. Von der Handlung des Streifens darf man sich allerdings nur wenig bis gar nichts erwarten. Der Verlauf der Geschichte ist nämlich von Anfang an absolut vorhersehbar - daran ändert auch das eingefügte politische Komplott nichts - und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass auch nur ein Zuschauer für einen Moment am glorreichen Bestehen der Ausbildung der Protagonistin zweifeln könnte. Aber dieser eklatanten Drehbuchschwäche zum Trotz eignet sich Die Akte Jane für kurzweilige zwei Stunden ohne größere Ansprüche auf jeden Fall. Das Unterhaltungspotential von Scotts Film ist nämlich tatsächlich enorm groß und ich persönlich hatte durchaus meinen Spaß mit dem Streifen.

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Viggo Mortensen Anne Bancroft Demi Moore Ridley Scott 1990er


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DELILAH


DELILAH DELILAH (DVD: Wicked Pictures, USA)
(OT: Delilah | USA 2007 | Regie: Michael Raven)


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Für den erfolgreichen Unternehmer Samson (Herschel Savage) steht die Arbeit an erster Stelle. Die Quittung dafür erhält er von seiner Freundin Christy (Hillary Scott), die ihn aus diesem Grund verlässt. Samson ist am Boden zerstört und erst als er die attraktive Delilah (Jessica Drake) kennen lernt, scheint sein Leben wieder einen Sinn zu ergeben. Doch während Samson von der blonden Schönheit wie besessen ist und ihr regelrecht verfällt, befürchten seine besorgte Mutter (Veronica Hart) und seine Freunde, dass diese Beziehung für Samson in einer Katastrophe enden wird...

Was ich bei dem vor einigen Tagen gesehenen Highway noch zu kritisieren hatte, nämlich die Integrierung der Sexszenen in die Rahmenhandlung, ist Regisseur Michael Raven bei Delilah schon weitaus besser gelungen. Erinnerungen an die Ex-Freundin und das Glück mit der neuen Flamme geben Anlass zu ausgiebigen Ferkeleien zu Beginn des Films, danach macht sich langsam aber sicher eine bedrückendere Stimmung breit und es entwickelt sich eine ganz nette Thrillerhandlung. Die letzte von insgesamt nur vier (und damit erstaunlich wenigen) Sexszenen ist dann auch schon eine gute halbe Stunde vor Schluss des Films vorbei und so bleibt genügend Zeit, weitere Spannung aufzubauen und sogar mit einem Plottwist zu überraschen. Hat mir in allen Belangen ziemlich gut gefallen. Und Jessica Drake war - ich weiß, ich wiederhole mich :D - mal wieder ein Traum. :love:

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Veronica Hart female nudity 2000er Michael Raven Jessica Drake


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DAS TAL DER PUPPEN


DAS TAL DER PUPPEN DAS TAL DER PUPPEN (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Valley of the Dolls | USA 1967 | Regie: Mark Robson)


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Um in Hollywood Karriere zu machen, verlässt Anne Welles (Barbara Parkins) gegen den Willen ihrer Eltern ihren Heimatort in New England und beginnt als Sekretärin bei einem angesehenen, im Showgeschäft tätigen Rechtsanwalt. Dadurch lernt sie die talentierte Sängerin Neely O'Hara (Patty Duke) und die äußerst attraktive, ebenfalls im Showbusiness tätige Jennifer North (Sharon Tate) kennen. Den Traum von der großen Karriere teilen alle drei Frauen und tatsächlich legt jede von ihnen schon bald einen rasanten Aufstieg auf der Karriereleiter hin. Doch der erworbene Ruhm hat auch viele Schattenseiten...

Bei Valley of the Dolls handelt es sich um die Verfilmung des gleichnamigen Skandalromans von Jacqueline Susann, der vom Aufstieg und Fall dreier Frauen im Showgeschäft erzählt. Ich kann mir gut vorstellen, dass u.a. der tragische Tod von Marilyn Monroe zu den Inspirationsquellen für Buch und Film gedient haben dürfte. Hollywood wird als einziger Moloch dargestellt, in dem es neben Neid und Missgunst nur noch Alkohol, Tabletten und sonstige Drogen zu geben scheint. Eine Mixtur, die zwangsläufig in die Katastrophe führen muss. Da mag ja vielleicht sogar ein bisschen Wahrheit dahinter stecken, wirklich ernst nehmen kann man Robsons Film jedoch meines Erachtens nicht. Das ist alles doch ein bisschen viel zu klischeehaft und viel zu platt gezeichnet und wirkliches Interesse an den Charakteren wird durch den episodenhaften Aufbau des Streifens und den dadurch etwas planlos erscheinenden Verlauf der Handlung auch nicht wirklich erzeugt. Ich möchte Valley of the Dolls irgendwo zwischen Edel-Trash und Exploitation ansiedeln. Der Unterhaltungswert ist trotz aller Schwächen enorm hoch, die Schauwerte passen (insbesondere Sharon Tate war wirklich ein absoluter Hingucker :love: ) und so manche Thematik hätte ich in einem Studiofilm aus dieser Zeit auch nicht wirklich erwartet. Ja, ich hatte durchaus meinen Spaß mit dem Streifen.

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Mark Robson 1960er Los Angeles Oscar Nominee New York


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EINE AFFÄRE IN PARIS


EINE AFFÄRE IN PARIS EINE AFFÄRE IN PARIS (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Le Divorce | Frankreich/USA 2003 | Regie: James Ivory)


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Eigentlich wollte die Amerikanerin Isabel Walker (Kate Hudson) nur ihr schwangere, in Paris lebende Schwester Roxy (Naomi Watts) besuchen. Da Roxy jedoch in dem Moment von ihrem Ehemann verlassen wird, in dem Isabel bei der Wohnung ihrer Schwester ankommt, ist an einen unbeschwerten Aufenthalt nicht mehr zu denken. Isabel entschließt sich, für längere Zeit in Paris zu bleiben um ihrer Schwester in dieser schwierigen Phase zur Seite zu stehen...

Anstatt den Originaltitel Le Divorce ins Deutsche zu übersetzen und so der Story des Films gerecht zu werden, hat man sich hierzulande mal wieder dazu entschieden, mit einem blödsinnig gewählten Titel (es gibt zwar eine Affäre in Paris, dabei handelt es sich aber nur um einen Nebenplot und nicht um das zentrale Element des Films) falsche Erwartungen zu wecken, die nie erfüllt werden können. Wer hier eine romantische Komödie erwartet, wird sicher schwer enttäuscht werden. James Ivorys Film ist ein Melodram, welches vom Zusammentreffen zweier gänzlich verschiedener Familien (und fast zwangsweise auch Kulturen) handelt, die im Scheidungskrieg ihrer beiden Kinder versuchen, den größtmöglichen Profit aus der anstehenden Vermögensverteilung zu schlagen. Das große Plus des Films ist die Besetzung. James Ivory hat wirklich einen amerikanisch-französischen All-Star-Cast vor der Kamera versammelt (neben Kate Hudson und Naomi Watts sind u.a. Glenn Close, Matthew Modine, Thierry Lhermitte und Stockard Channing mit von der Partie), der die zwei Stunden Laufzeit in meinen Augen zu einem kurzweiligen Unterfangen machte. Durch die guten Darsteller empfand ich den Film wohl weit unterhaltsamer als er im Nachhinein betrachtet tatsächlich war. Auch wenn mir persönlich der Film ganz gut gefallen hat, kann ich durchaus nachvollziehen, wenn der Streifen von anderen Zuschauern als unspektakulär und langweilig empfunden wird. Denn die erzählte Geschichte ist bei näherer Betrachtung eigentlich ziemlich belanglos, das Drehbuch hält sich mit viel zu vielen Nebenschauplätzen auf und die oft etwas sprunghafte Handlung wird immer wieder unnötig in die Länge gezogen.

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Glenn Close Naomi Watts Kate Hudson James Ivory 2000er Paris


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HIGHWAY


HIGHWAY HIGHWAY (DVD: Wicked Pictures, USA)
(OT: Highway | USA 2004 | Regie: Michael Raven)


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Tanya (Stormy Daniels) ist von ihrem Job als Bedienung in einem Fast-Food-Restaurant extrem angekotzt und würde am liebsten ein neues Leben beginnen. Als ihr zufällig eine Karte ihres kriminellen Ex-Freundes in die Hände fällt, auf der das Versteck der Beute aus einem Raubüberfall eingezeichnet ist, gibt es für Tanya kein Halten mehr. Sie versucht, ihre beste Freundin und Arbeitskollegin Sandy (Jessica Drake) davon zu überzeugen, mit ihr gemeinsam das Geld zu holen und sich dann nach Mexiko abzusetzen...

Thelma & Louise von Ridley Scott stand ganz offensichtlich Pate für diesen Feature-Film von Regisseur Michael Raven. Das Ergebnis ist ein etwas zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite kann man die Story und ihre Umsetzung - natürlich immer unter Berücksichtigung der vorgegebenen Grenzen des Genres (insbesondere was Budget und schauspielerisches Talent der Akteure angeht) - schon als gelungen bezeichnen, auf der anderen Seite hat sich Michael Raven sichtlich schwer getan, seine Sex-Szenen in den Handlungsverlauf zu integrieren. Das wirkt teilweise ein bisschen holprig und insbesondere im Vergleich mit dem einige Tage zuvor gesehenen No Limits kann man da schon von einem deutlichen Klassenunterschied sprechen. Zu verachten ist Highway schon allein wegen den beiden Hauptdarstellerinnen dennoch nicht und im weiten Feld des Feature-Films gibt es sicher noch weitaus durchschnittlichere und schlechtere Exemplare als diesen hier.

Jessica Drake Stormy Daniels Michael Raven 2000er female nudity


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SAIGON


SAIGON SAIGON (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Off Limits | USA 1988 | Regie: Christopher Crowe)


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Die beiden Militärpolizisten Buck McGriff (Willem Dafoe) und Albaby Perkins (Gregory Hines) werden während des Vietnamkrieges damit beauftragt, den Mord an einer vietnamesischen Prostituierten in Saigon aufzuklären. Bei ihren Ermittlungen kommen sie bald einem Serienmörder auf die Schliche, dessen Spur in höchste militärische Kreise zu führen scheint…

Gerade in der zweiten Hälfte der 80er Jahre waren sowohl Buddy-Movies als auch Filme mit Vietnam-Bezug schwer in Mode. Warum also nicht gleich ein Buddy-Movie nach Vietnam verlegen? Herausgekommen ist Saigon, ein Action-Thriller zu Zeiten des Vietnamkrieges, der mich mit seiner oft zu konstruiert wirkenden Story leider nicht so sehr überzeugen konnte. Dem Film fehlt es an Spannung, die immer wieder eingebauten "Überraschungen" verpuffen ziemlich schnell und so macht sich doch eine gewisse Langeweile breit. Sicher kein Film, der allzu lange im Gedächtnis haften bleiben wird.

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Gregory Hines Willem Dafoe Christopher Crowe 1980er female nudity 60er Jahre Vietnamkrieg


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KNALLHART


KNALLHART KNALLHART (DVD: Universum/UFA, Deutschland)
(OT: Knallhart | Deutschland 2006 | Regie: Detlev Buck)


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Als sie von ihrem wohlhabenden Liebhaber vor die Tür gesetzt wird, muss sich die alleinerziehende Miriam (Jenny Elvers-Elbertzhagen) mit ihrem 15-jährigen Sohn Michael (David Kross) eine neue Bleibe suchen. Aus der Villa im noblen Zehlendorf geht es in eine heruntergekommene Hinterhof-Wohnung ins raue Neukölln. Während Miriam sich auf die Suche nach zahlungskräftigen Liebhabern macht, muss sich Michael in seiner neuen Schule gegen eine brutale Gang unter der Anführung des fiesen Erol (Oktay Özdemir) zur Wehr setzen und gerät schon bald an die falschen Freunde…

Knallhart ist ein für Detlev Buck sehr ungewöhnlicher Film. Humor und Leichtigkeit sucht man hier vergebens, in dem tristen Großstadt-Drama ist der Titel Programm. In nüchternen und farbarmen Bildern erzählt Buck seine Geschichte über Jugendgewalt und -kriminalität und zeigt dabei schonungslos auf, dass ein Ausweg aus diesem Dilemma fast unmöglich erscheint. Schockierend ist vor allem die Tatsache, dass das Gezeigte wohl in vielen Problem-Bezirken so mancher Großstadt an der Tagesordnung ist. Die guten Leistungen aller Darsteller - sogar Jenny Elvers liefert eine überzeugende Performance ab, die ich ihr nicht wirklich zugetraut hätte - trägt dabei sehr viel zur Glaubwürdigkeit der Story bei. Knallhart ist schwer zu verdauen, fesselt mit seiner realistischen Geschichte dafür von Anfang bis zum Ende und wirkt sicher verdammt lange nach.

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Detlev Buck Berlin female nudity 2000er


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DEAD PRESIDENTS


DEAD PRESIDENTS DEAD PRESIDENTS (DVD: Hollywood Pictures/Buena Vista, Deutschland)
(OT: Dead Presidents | USA 1995 | Regie: Albert Hughes/Allen Hughes)


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Für Anthony Curtis (Larenz Tate) und seine beiden Freunde Skip (Chris Tucker) und Jose (Freddy Rodriguez) beginnt der Ernst des Lebens als sie nach dem Highschool-Abschluss in den Vietnamkrieg ziehen. Nach Jose und Skip kehrt schließlich auch Anthony nach 4 langen Jahren in Vietnam in die Heimat zurück. Dort muss er jedoch feststellen, dass ihn weder Ruhm noch Ehre, sondern vielmehr Perspektivlosigkeit erwartet...

Nach dem beachtlichen Erstlingswerk Menace II Society unternehmen die Zwillingsbrüder Albert und Allen Hughes in ihrem zweiten Film Dead Presidents einen Trip in die Vergangenheit. In ihrer Mischung aus Drama, Kriegsfilm und Action-Thriller steckt wieder eine gehörige Portion Gesellschaftskritik. Es geht um das Schicksal und die Wiedereingliederung der Vietnam-Veteranen in die Gesellschaft aus der Sicht der schwarzen Bevölkerung. Die Geschichte kommt zwar vor allem in der zweiten Hälfte nicht ganz ohne gewisse Klischees aus, ist aber insgesamt sehr glaubwürdig erzählt, die Hughes Brothers nehmen sich genügend Zeit für die Entwicklung ihrer Figuren und die Darsteller danken es durch gute Leistungen. Extrem gut gefallen hat mir zudem der Look des Films. New York in den 70er Jahren wurde tatsächlich so eingefangen, wie ich persönlich es mir vorstelle und wie es auch aus so manchem Film dieser Zeit bekannt ist. Ein Wort muss ich noch über die Kriegs- und Action-Szenen verlieren. Die sind durch die Bank extrem hart und blutig geraten und es dürften wohl vor allem die Szenen in Vietnam gewesen sein, die dazu geführt haben, dass Dead Presidents bei seinem Erscheinen im Jahr 1995 als einer der ersten Filme (eventuell sogar als erster Film überhaupt?) in Deutschland mit dem SPIO/JK-Siegel auf den Markt kam, da die FSK dem Film in der ungekürzten Fassung die Freigabe verweigerte. Dies führte leider auch dazu, dass der Film hierzulande - zumindest in meiner Wahrnehmung - einen Ruf genießt, der dem Streifen nicht wirklich gerecht wird.

CLIP:


New York Vietnamkrieg 1990er Martin Sheen Albert Hughes Allen Hughes Chris Tucker Freddy Rodríguez 60er Jahre 70er Jahre


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ALMOST FAMOUS - FAST BERÜHMT (Untitled Extended Cut)


ALMOST FAMOUS - FAST BERÜHMT (Untitled Extended Cut) :love: ALMOST FAMOUS - FAST BERÜHMT (Untitled Extended Cut) :love: (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Almost Famous | USA 2000 | Regie: Cameron Crowe)


Infos zum Film:
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Rock-Musik ist die große Leidenschaft des 15 Jahre alten William Miller (Patrick Fugit). Als der hochbegabte Junge die einmalige Chance erhält, einen Artikel für das renommierte Rolling Stone Magazin über die Newcomer-Band Stillwater zu schreiben, packt er - sehr zum Leidwesen seiner Mutter (Frances McDormand) - die Gelegenheit beim Schopf und begleitet die Band auf ihrer Tournee um die Musiker um den charismatischen Lead-Gitarristen Russell Hammond (Billy Cudrup) zu interviewen. Was eigentlich nur wenige Tage in Anspruch nehmen sollte, entwickelt sich schließlich zu einem echten Road Trip...

Almost Famous muss ich mir mindestens alle zwei Jahre mal ansehen. Das ist ein Film, den ich wirklich von ganzem Herzen liebe. In der autobiographisch geprägten Geschichte des Regisseurs Cameron Crowe reiht sich ein magischer Moment an den nächsten (ein Höhepunkt ist dabei sicher die Szene im Bus, als alle gemeinsam den Elton John-Song "Tiny Dancer" singen) und die Atmosphäre dieser Zeit wurde meines Erachtens perfekt eingefangen. Die Besetzung des Films ist erstklassig und wirklich jeder Darsteller und jede Darstellerin passt einfach hervorragend in die jeweilige Rolle. Hervorheben möchte ich trotzdem Kate Hudson als Penny Lane. Ihre Präsenz ist schier unglaublich, bezaubernder und süßer geht es schon fast nicht mehr, einfach zum Verlieben - wie der gesamte Film. :love: :love: :love:

TRAILER:


Jay Baruchel Philip Seymour Hoffman Oscar Nominee female nudity Oscar Winner 70er Jahre 2000er Cameron Crowe Kate Hudson Anna Paquin Jason Lee Zooey Deschanel Rainn Wilson





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