
(OT: The Wolfman | USA 2010 | Regie: Joe Johnston)
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Um das plötzliche Verschwinden seines Bruders aufzuklären, kehrt Lawrence Talbot (Benicio Del Toro) nach langen Jahren in das elterliche Anwesen in der Nähe des kleinen Städtchens Blackmoor zurück. Dort angekommen muss Lawrence erfahren, dass die entstellte Leiche seines Bruders mittlerweile gefunden wurde. Lawrence entschließt sich, den Mörder dingfest zu machen. Doch sein Bruder bleibt kein Einzelfall. Immer mehr Bewohner von Blackmoor fallen dem Täter zum Opfer…
In den 30er und 40er Jahren schufen die Universal Studios mit Filmen wie Dracula, Frankenstein, The Mummy und The Wolf Man ja einige der bedeutendsten Horrorfilme aller Zeiten. Vor einigen Jahren hat Universal nun damit begonnen, seine klassischen Filmmonster erneut auf die Leinwand zu bringen. The Wolfman von Regisseur Joe Johnston ist dabei das aktuellste Reboot eines solchen Klassikers.
Während Johnstons Kollege Stephen Sommers mit The Mummy im Jahr 1999, dessen Fortsetzung aus dem Jahr 2001 und insbesondere mit Van Helsing im Jahr 2004 dem puren Eskapismus fröhnte und reine Nummernrevuen ablieferte, nähert sich Johnston der Wiederauferstehung des Wolfsmenschen auf deutlich seriöserem Wege.
Mit einer ausgesprochen ruhigen Erzählweise und einer schaurig-schönen Gruselatmosphäre versucht The Wolfman beim Zuschauer zu punkten. Das gelingt allerdings nicht vollends. Rein handwerklich gibt es an dem Streifen zwar sicher nichts auszusetzen - die Verwandlungsszenen sind toll geworden, Effekte und Makeup überzeugen auf ganzer Linie, die Wahl der Locations und das Set Design sind wahrlich superb (egal ob nun das riesige Anwesen der Talbots oder die bedrohlich wirkenden Wälder) und Kameramann Shelly Johnson hat da so einige Szenen abgelichtet, die man sich gerahmt an die Wand hängen könnte -, am Ende des Tages droht The Wolfman jedoch regelrecht in handwerklicher Schönheit zu sterben. Die Balance zwischen den ruhigen Sequenzen und den vorhandenen Actionszenen haut in meinen Augen nie so richtig hin, es schleichen sich immer wieder einige Längen ein und auch zu den Charakteren findet man keinen richtigen Zugang. Das liegt vielleicht auch an Anthony Hopkins und seinem nun schon seit 2 Jahrzehnten andauernden Hannibal-Syndrom. Hopkins ist sicher ein großartiger Schauspieler, aber er scheint einfach in der Rolle des Hannibal Lecter gefangen zu sein. Egal was er spielt, der charismatische Kannibale lugt immer wieder hervor. Hier war das mal wieder ein gewisser Störfaktor.
TRAILER:
Joe Johnston Benicio Del Toro Anthony Hopkins Hugo Weaving 2010er Oscar Winner Remake Werwolf 19. Jahrhundert