Zum Inhalt wechseln


One Night Stands und wahre Liebe





Foto

DIE FREMDE IN DIR



DIE FREMDE IN DIR DIE FREMDE IN DIR (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Brave One | Australien/USA 2007 | Regie: Neil Jordan)


Infos zum Film:
IMDB
OFDB


Aus einem unbeschwerten Abendspaziergang mit ihrem Verlobten David (Naveen Andrews) wird für die Radiomoderatorin Erica Bain (Jodie Foster) ein regelrechter Albtraum. Die beiden werden von einer Gang überfallen, David wird dabei zu Tode geprügelt und Erica kommt schwer verletzt mit dem Leben davon. Hilflos, verstört und verzweifelt besorgt sich Erica nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus eine Waffe...

The Brave One wurde ja vielerorts als weibliche Death Wish-Variante bezeichnet und auch entsprechend vermarktet und tatsächlich sind gewisse Ähnlichkeiten mit den Bronson-Filmen nicht von der Hand zu weisen. Neben der Ausgangslage ist es vor allem die Durchführung der Selbstjustiz, die frappierend an den ersten Film der Death Wish-Reihe erinnert. Die eigentlichen Täter bleiben zunächst - aufgrund fehlender Greifbarkeit - verschont, stattdessen knöpft sich Erica Bain andere Gangster vor. Die Zeichnung und Darstellung der "Heldin" als gebrochene Person und ihre Entwicklung und Entfremdung von sich selbst ist Neil Jordan und Jodie Foster dabei um Längen besser gelungen als Michael Winner und Charles Bronson vor 35 Jahren. Ihre erste Tötung geschieht noch aus Notwehr, danach reagiert sie auf Provokationen, fordert selbst Provokationen heraus, geht schließlich in die Rolle der Vollstreckerin der machtlosen Justiz über und kommt letztendlich auch in den "Genuss" des persönlichen Racheaktes. Jordan verzichtet dabei auf die Heroisierung seiner Protagonistin und die Glorifizierung ihrer Taten. Es ist immer klar, dass die Vorgehensweise der Erica Bain falsch ist und sie selbst immer mehr an ihren Taten zerbricht. Sie ist eine Getriebene, die tut, was ihrer Ansicht nach getan werden muss. Diese Vorgehensweise zu beurteilen bleibt dem Zuschauer selbst überlassen. The Brave One ist dann auch mehr Drama als Thriller und überzeugt vor allem durch seine beiden richtig guten Hauptdarsteller. Neben Jodie Foster, der man die Rolle der Erica Bain absolut abkauft, weiß auch Terrence Howard in der Rolle des Detectives zu gefallen. Ein großer Kritikpunkt des Films ist für mich jedoch Zeit und Ort der Handlung. New York dürfte mittlerweile zu den sichersten Großstädten der Welt zählen, in der Welt der Erica Bain wimmelt es an allen Ecken und Enden jedoch nur so von gefährlichen Kriminellen. Man fühlt sich in die Zeit eines Taxi Driver oder eines Ms. 45 zurückversetzt. Wäre auch kein Problem, wenn der Film in dieser Zeit spielen würde. Er spielt allerdings in der Gegenwart und so wirkt dieser regelrechte Moloch doch etwas unglaubwürdig. Aber mit dieser Schwäche muss man halt leben und so wirklich geschadet hat sie der Qualität von Jordans Film dann doch nicht.

TRAILER:


Jodie Foster Neil Jordan 2000er New York female nudity Rache



Filmtagebuch von...

Splatter-Fanatic
  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.580 Beiträge

Letzte Besucher

Aktuelle Besucher

Mitglieder: 0, Gäste: 7, unsichtbare Mitglieder: 0

Filmtagebuch durchsuchen