

QUIET COOL
von Splatter-Fanatic ·
08 September 2007
Kategorie:
Drive-In/Euro-Cult/Exploitation/Grindhouse,
Action
Aufrufe: 672

(OT: Quiet Cool | USA 1986 | Regie: Clay Borris)
Infos zum Film:
IMDB
OFDB
Nachdem ihr Bruder samt Familie nach einem Ausflug nicht zurückkommt, befürchtet Kate (Daphne Ashbrook) das Schlimmste. Sie bittet ihren Ex-Freund, den New Yorker Cop Joe Dylanne (James Remar) um Hilfe und dieser macht sich auch prompt auf den Weg in das verschlafene Nest in Nordkalifornien, in dem Kate mittlerweile wohnt. Als er jedoch damit beginnt, Nachforschungen anzustellen, muss er feststellen, dass ihm die Dorfgemeinschaft keine große Hilfe sein wird...
Neben den ganzen Streifen mit Norris, Bronson, Dudikoff, Stallone, Schwarzenegger, usw. ging Quiet Cool in den 80er Jahren fast ein bisschen unter. Dabei handelt es sich auch hier um einen typischen Vertreter der Actionfilm-Welle, der aufgrund seines unglaublich hohen Trash-Potentials mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Der mir eigentlich nur aus Rollen als Bösewicht bekannte James Remar darf hier mal den Good Guy mimen. Bei dem Film selbst handelt es sich um eine Rachegeschichte. Denn - das erfährt der Zuschauer gleich zu Beginn - der Bruder von Kate und dessen Frau wurden von Drogendealern erschossen, der Sohn wurde von einer Klippe gestürzt. Was die Verbrecher nicht ahnen: Sohnemann hat den Sturz überlebt und will sich jetzt in den Wäldern von Nordkalifornien an den Mördern seiner Eltern rächen. Dabei wird er natürlich von Joe aufgespürt und das Duo macht sich nun gemeinsam daran, unter dem Verbrechersyndikat aufzuräumen. Der Film macht - zumindest unter der Voraussetzung, dass man sich über das Dargebotene keine näheren Gedanken macht und sein Gehirn möglichst komplett abschaltet - richtig Spaß. An Actionszenen mangelt es nicht und so besteht eigentlich nie die Gefahr der Langeweile. Die komplette Story ist natürlich absoluter Blödsinn und vollgestopft mit Fehlern und Logiklöchern. Da brennt dann schon mal ne Hütte mitten im Wald komplett nieder ohne dass auch nur ein nebenstehender Baum Feuer fängt. Bei den von einer kompletten Armee bewachten Drogen handelt es sich nicht etwa um Koks oder Heroin mit einem Marktwert von mehreren Million Dollar, sondern lediglich um stinknormales Marihuana. Das Verbrechersyndikat scheint dann auch irgendwie - mit Ausnahme von Kate - aus der kompletten Dorfgemeinschaft zu bestehen. Mir war gar nicht bewusst, dass man in 80 Minuten Laufzeit so viele Ungereimtheiten packen kann. Besonders erwähnenswert sind noch die drei Anführer des Syndikats, gespielt von Chris Mulkey und zwei mir namentlich nicht bekannten "Schauspielern", davon einer mit weißem und einer mit schwarzem Vokuhila. Vor allem letztgenannter, der wohl so etwas wie den Oberbösewicht darstellen sollte, hat es mir angetan. Gegen diesen Typen sind Lundgren, Dudikoff und Co. wahre Oscar-Kandidaten. Ich habe selten zuvor so einen lächerlichen und untalentierten Bad Guy gesehen. Der Typ beherrscht einen einzigen Gesichtsausdruck und spricht im ganzen Film kein Wort. Der allein macht Quiet Cool schon irgendwie sehenswert.
CLIP:
Clay Borris Nick Cassavetes 1980er Rache