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One Night Stands und wahre Liebe


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STRAW DOGS


STRAW DOGS :love: STRAW DOGS :love: (DVD: MGM, USA)
(OT: Straw Dogs | Großbritannien/USA 1971 | Regie: Sam Peckinpah)


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Der amerikanische Mathematiker David Sumner (Dustin Hoffman) hat gemeinsam mit seiner hübschen Frau Amy (Susan George) ein abgelegenes Anwesen in einem Dorf in Amys englischer Heimat bezogen, um dort in aller Ruhe zu leben und eine wissenschaftliche Arbeit zu beenden. Doch die Aufnahme durch die Einheimischen in der Gemeinschaft fällt alles andere als herzlich aus. Sie stehen David mit Misstrauen und Verachtung gegenüber und werfen seiner attraktiven Frau lüsterne Blicke zu. Von Tag zu Tag wird die Situation zwischen David und den Einheimischen angespannter und droht zu eskalieren...

Auch knapp 40 Jahre nach seiner Entstehung ist Straw Dogs für mich immer noch das Paradebeispiel in Sachen Gewaltstudie. Mit Ausnahme von Cronbergs A History of Violence fällt mir eigentlich kein weiterer Film ein, der das Thema Gewalt/Gegengewalt auf so drastische, ungemütliche, fesselnde und beeindruckende Art und Weise behandelt wie dieser Streifen. Praktisch von der ersten Sekunde an liegt eine bedrückende Atmosphäre in der Luft, die - auch durch den relativ langsamen Spannungsaufbau bis zum schwer verdaulichen Finale - von Minute zu Minute immer intensiver und beklemmender wird. Für mich ist Straw Dogs einer der besten Filme Peckinpahs und gehört neben The Wild Bunch und The Getaway zu meinen absoluten Lieblingsfilmen dieses Ausnahmeregisseurs - auch wenn ich ihn mir aufgrund seines Themas und dessen drastischer Umsetzung nicht so häufig ansehen kann und will wie die beiden anderen genannten Streifen. Ein Film der regelrecht weh tut.

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Sam Peckinpah Dustin Hoffman Susan George 1970er Oscar Nominee female nudity New Hollywood Rache


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DAMIEN - OMEN II


DAMIEN - OMEN II DAMIEN - OMEN II (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Damien: Omen II | USA 1978 | Regie: Don Taylor/Mike Hodges)


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Der mittlerweile 13-jährige Damien (Jonathan Scott-Taylor) lebt nach dem Tod seiner Eltern in der Familie seines Onkels Richard Thorn (William Holden), der sich plötzlich mit Warnungen vor dem aufgenommenen Sohn seines Bruders konfrontiert sieht. Doch wie schon als kleines Kind hat Damien, der selbst noch nichts von seiner Bestimmung ahnt, auch als angehender Teenager mächtige Beschützer im Hintergrund, die alle möglichen Gefahrenquellen für ihren Schützling eiskalt eliminieren...

Vor über einem halben Jahr musste ich schon feststellen, dass der Auftakt zur Omen-Trilogie doch ziemlich schlecht gealtert ist. Von der unheimlichen Atmosphäre, die ich in Erinnerung hatte, war leider nicht mehr viel übrig geblieben. Nun also die Fortsetzung, die relativ nahtlos an die Geschehnisse des ersten Teils anschließt. An den Film hatte ich so gut wie gar keine Erinnerung mehr und nach der jetzigen Sichtung kann ich mir auch gut vorstellen, weshalb das so gewesen ist. Bot der Vorgänger wenigstens noch einigermaßen spannende und durchaus solide Unterhaltung, regiert hier über weite Strecken die pure Langeweile. Die Geschichte ist ziemlich uninteressant - die Gegner des mittlerweile 13-jährigen Damien werden wie schon im ersten Teil auf mehr oder weniger kreative Art und Weise aus dem Weg geräumt um dem Satan in Kindergestalt den weiteren Weg an die Spitze der Macht zu ebnen - und verkommt sehr schnell zur unspektakulären Nummernrevue. Das weitere Schicksal von Damien gibt es dann im dritten Teil zu "bewundern", auf den mir nach Sichtung dieses bestenfalls durchschnittlichen Streifens allerdings erst Mal die Lust vergangen ist.

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Don Taylor William Holden Sequel Lance Henriksen 1970er Mike Hodges


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LOVE VEGAS


LOVE VEGAS LOVE VEGAS (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: What Happens in Vegas | USA 2008 | Regie: Tom Vaughan)

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Jack Fuller (Ashton Kutcher) wurde gerade vom eigenen Vater gefeuert, Joy McNally (Cameron Diaz) wurde gerade von ihrem Verlobten verlassen. Beide entschließen sich zu einem Trip nach Las Vegas und lernen sich dort kennen. Nach einer wilden und insbesondere feuchtfröhlichen Nacht, müssen sie am nächsten Tag schockiert feststellen, dass sie im betrunkenen Zustand geheiratet haben. Die unfreiwillige Ehe soll auf schnellstem Wege annulliert werden, doch das Paar wider Willen hat die Rechnung ohne den Scheidungsrichter gemacht. Der verdonnert sie zu einem Zusammenleben auf Probe. Erst wenn das nicht klappt, soll die Ehe geschieden und das Vermögen geteilt werden. Und das Vermögen ist kein Pappenstiel. Jack hat nämlich am Morgen nach der Hochzeit mit einer Münze von Joy den Jackpot an einem Spielautomaten geknackt und die bescheidene Summe von $ 3.000.000,00 gewonnen. Jack und Joy müssen sich zusammenraufen, schließlich will jeder von ihnen seinen Anteil am Gewinn kassieren. Wenn einer von beiden allerdings nachweisen würde, dass das Scheitern der Ehe dem anderen Teil anzulasten ist, könnte er die stattliche Gewinnsumme allein einstreichen...

Großartige Überraschungen darf man von einem Film wie Love Vegas sicherlich nicht erwarten und auch wie der Streifen enden wird - das ungleiche Paar kommt natürlich doch zusammen - sollte schon bei Betrachten der Anfangscredits klar sein. Schließlich haben wir es hier mit einer romantischen Komödie zu tun und da gibt es nur äußerst selten bzw. so gut wie nie kein Happy End. Bei Filmen dieser Art ist für mich der Weg das Ziel. Und der ist hier äußerst unterhaltsam und kurzweilig geraten. Cameron Diaz ist in solchen Filmen immer eine sichere Bank und auch Ashton Kutcher hat spätestens mit seinem Auftritt in So was wie Liebe bewiesen, dass er mehr als nur reinen Klamauk auf dem Kasten hat. So nimmt man beiden ihre Rollen durchaus ab und es macht wirklich Spaß ihnen dabei zuzusehen, wie sie versuchen, sich gegenseitig auszuspielen und sich dabei dann doch näher kommen als ihnen lieb ist. Lauter und teils derber Humor wechselt sich dabei mit leisen und teilweise sogar ein bisschen hintergründigen Passagen ab (auch wenn die Botschaft des Films - "Geld ist nicht alles" - sicher als ausgesprochen simpel zu bezeichnen ist). Wie gesagt, der Weg ist das Ziel, und den kann man meines Erachtens wirklich als gelungen bezeichnen.

TRAILER:


Cameron Diaz Ashton Kutcher Tom Vaughan 2000er Las Vegas


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FRAU OHNE GEWISSEN


FRAU OHNE GEWISSEN :love: FRAU OHNE GEWISSEN :love: (DVD: UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Double Indemnity | USA 1944 | Regie: Billy Wilder)


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Schwer verletzt schleppt sich der Versicherungsangestellte Walter Neff (Fred MacMurray) in sein Büro und bespricht ein für seinen Kollegen Barton Keyes (Edward G. Robinson) gedachtes Tonband. Der ist in der Versicherungsgesellschaft für die Untersuchung potenzieller Betrugsfälle zuständig und soll auf diesem Wege erfahren, wie Walter in den geheimnisvollen Todesfall des Mr. Dietrichson (Tom Powers) verwickelt ist, dessen verführerische Frau Phyllis (Barbara Stanwyck) nun eine stattliche Summe aus der erst kurz zuvor abgeschlossenen Lebensversicherung erhalten soll...

Mit dem Genre des Film Noir habe ich mich noch nicht wirklich beschäftigt - früher hab ich den einen oder anderen Streifen mal im TV gesehen und vor ein paar Monaten hab ich mich mit The Big Sleep eigentlich erstmals richtig mit einem Film Noir auseinandergesetzt - und so fehlen mir zu Double Indemnity entsprechende Vergleichsmöglichkeiten. Ich bin aber trotzdem schon gespannt, ob es noch besser geht. Denn Wilders Film habe ich als absolut perfekt empfunden und aus dem direkten Vergleich mit dem auch schon sehr guten The Big Sleep - wenn mir der hier gestattet ist - geht Double Indemnity als eindeutiger Sieger hervor. Diese Spannung, diese Atmosphäre und vor allem diese drei großartigen Schauspieler - Barbara Stanwyck als Femme fatale, Fred MacMurray als Komplize und insbesondere Edward G. Robinson in der Rolle des Ermittlers - machen Double Indemnity zu einem richtiggehenden Erlebnis. Ich bin - mal wieder - von einem Film von Regisseur Billy Wilder restlos und über alle Maßen hinweg begeistert. Für Tipps hinsichtlich ähnlich gelungener Genrebeiträge im Kommentarthread wäre ich dankbar.

TRAILER:


Barbara Stanwyck Edward G. Robinson Billy Wilder 1940er Oscar Nominee Femme fatale


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THROUGH THE LOOKING GLASS


THROUGH THE LOOKING GLASS THROUGH THE LOOKING GLASS (DVD: Video-X-Pix, USA)
(OT: Through the Looking Glass | USA 1976 | Regie: Jonas Middleton)


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Die wohlhabende Catherine (Catharine Burgess) lebt gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter in einem mondänen Anwesen, welches sie von ihrem verstorbenen Vater (Jamie Gillis) geerbt hat. Doch ihr Reichtum und die damit eingehende materielle Sicherheit machen Catherine nicht glücklich. Sie ist unzufrieden, gelangweilt und sexuell frustriert. Ihr Sexualleben besteht ausschließlich darin, vor einem riesigen Spiegel im Dachboden des Anwesen sitzend zu masturbieren und sich dort ihren Fantasien hinzugeben. Dieser Spiegel übt eine magische Anziehungskraft auf Catherine aus und schon bald entwickeln ihre Fantasien ein gefährliches Eigenleben...

Jonas Middletons Through the Looking Glass gilt vollkommen zurecht als einer der ganz großen Klassiker des Pornofilms der 70er Jahre und steht für mich auf einem Qualitätslevel wie beispielsweise The Opening of Misty Beethoven von Radley Metzger. Diese düstere Alice im Wunderland-Variante, eine Mischung aus Mystery, Fantasy, Drama und Horror, in der die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit mehr und mehr verschwimmen, ist in allererster Linie ein richtig guter Film, teils extrem erotisch und teils absolut verstörend, mit guten und überzeugenden Darstellern, einer düsteren und teilweise richtiggehend bedrohlichen Grundstimmung und einem hervorragenden Score. Through the Looking Glass ist ein Film, der in meinen Augen mehr ist als nur ein weiterer Schmuddelstreifen aus der goldenen Zeit des Exploitation- und Pornokinos. Das ist einer dieser Streifen, bei dem das Zusammenspiel zwischen Sex und Handlung perfekt geglückt ist. Auch ohne Sexszenen müsste man den Film als gelungen bezeichnen, aber gerade mit und aufgrund dieser Szenen funktioniert Middletons Genrebeitrag so extrem gut. In meinen Augen ein absoluter Meilenstein innerhalb des Genres.

Zum Abschluss noch eine Anmerkung zur US-DVD: Es ist in meinen Augen eine echte Schande, wie mit diesen alten Klassikern umgegangen wird. Auch hier diente wohl eine abgenudelte Videokassette als Master und dementsprechend schlecht ist auch die Bild- und Tonqualität der DVD. Auf der einen Seite bin ich zwar froh, dass ich überhaupt die Möglichkeit habe, mir solche alten Genrebeiträge auf DVD ansehen zu können, auf der anderen Seite stimmt es mich wirklich traurig, wie mit diesen Filmen - den wohl unterschlagensten im Bereich des unterschlagenen Films - umgegangen wurde und noch immer umgegangen wird. Auch solche Werke hätten es verdient mit etwas mehr Sorgfalt und Respekt behandelt und dem interessierten Publikum in angemessener Art und Weise präsentiert zu werden. Ich verlange ja kein Criterion-Niveau, aber eine ansatzweise Qualität der Marke Blue Underground oder Anchor Bay wäre schon mehr als wünschenswert.

Jonas Middleton Jamie Gillis 1970er female nudity


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INTO THE WILD


INTO THE WILD INTO THE WILD (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Into the Wild | USA 2007 | Regie: Sean Penn)


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Nach seinem Abschluss am College hat Chris McCandless (Emile Hirsch) die Schnauze vom geregelten Leben voll und beschließt auszusteigen. Ohne das Wissen seiner Eltern spendet er seine Ersparnisse, vernichtet sämtliche Ausweise und macht sich auf eine Reise quer durch die Vereinigten Staaten, die ihn schließlich in die einsame und gefährliche Wildnis Alaskas führen soll...

Sean Penn hat mit seiner mittlerweile vierten Regiearbeit die wahre Geschichte des Aussteigers Chris McCandless verfilmt. Into the Wild beginnt mit Chris' Ankunft in Alaska, der Weg dorthin wird in Rückblenden erzählt welche sich mit der Erzählung des weiteren Schicksals des am Ziel angekommenen Protagonisten abwechseln. Ohne großartig zu werten erzählt Sean Penn die außergewöhnliche Geschichte dieses jungen Mannes bis zu ihrem bitteren Ende. Eine Geschichte, die mich als Betrachter übrigens irgendwo zwischen Bewunderung ob des Mutes und Kopfschütteln ob der Naivität des Aussteigers zurückgelassen hat. Einen wirklichen Zugang zu diesem konnte ich allerdings nicht finden und so fiel es mir auch entsprechend schwer während des Films eine Art Beziehung zu dem von Emile Hirsch wirklich absolut überzeugend gespielten Chris McCandless aufzubauen. Dessen sicherlich tragisches Schicksal kann ich - man möge es mir verzeihen - auch nur ganz lapidar mit den Worten: "Dumm gelaufen, selbst schuld!" kommentieren. Dem Filmgenuss selbst schadete dieser fehlende Zugang nicht. Der Streifen hat mir schon allein aufgrund seiner mehr als beeindruckenden Bilder der atemberaubend schönen Naturkulissen sehr gut gefallen.

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Catherine Keener female nudity car chase Oscar Nominee 2000er Sean Penn William Hurt Vince Vaughn Kristen Stewart Alaska 90er Jahre


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PUNCH-DRUNK LOVE


PUNCH-DRUNK LOVE PUNCH-DRUNK LOVE (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Punch-Drunk Love | USA 2002 | Regie: Paul Thomas Anderson)

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Der zu unkoordinierten Wutausbrüchen neigende Barry Egan (Adam Sandler) ist von seinen sieben Schwestern und seiner eigenen, kleinen Firma fast gleichermaßen genervt. Und auch die Tatsache, dass sich Barry mit einer Telefonsex-Hotline eingelassen hat und nun von deren Betreiber (Philip Seymour Hoffman) bedroht und erpresst wird, wirkt sich nicht gerade positiv auf Barrys Stimmung auf. Da tritt die unscheinbare Lena (Emily Watson) in sein Leben...

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich letztendlich von Punch-Drunk Love halten soll. Das war ein ziemlich außergewöhnliches Filmerlebnis. In seinen Bann gezogen hat mich der Film auf jeden Fall und es gab so einige Momente, die ich einfach nur als "wunderschön" bezeichnen möchte (beispielsweise Barrys Suche nach dem richtigen Appartement), mit der Hauptfigur selbst konnte ich aber irgendwie nie so richtig warm werden. Aufgrund dieser Tatsache habe ich es auch nicht als wirklich geglückt empfunden, dass der von Sandler sicherlich überzeugend gespielte Barry Egan so dermaßen im Mittelpunkt stand und auf die sonstigen Charaktere nur wenig oder fast gar nicht eingegangen wurde. Ein bisschen mehr von Emily Watson, ein bisschen mehr von Luis Guzmán, ein bisschen mehr von Mary Lynn Rajskub und insbesondere ein bisschen mehr von Philip Seymour Hoffman hätten Punch-Drunk Love in meinen Augen ganz gut getan und aus dem - subjektiv betrachtet - guten Film vielleicht sogar einen großartigen Film gemacht.
Eines will ich noch anmerken: den - insbesondere in der ersten Hälfte - teilweise fast schon treibenden Score fand ich absolut grandios!

TRAILER:


Philip Seymour Hoffman Adam Sandler Paul Thomas Anderson 2000er Los Angeles Hawaii


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MULHOLLAND DRIVE - STRASSE DER FINSTERNIS


MULHOLLAND DRIVE - STRASSE DER FINSTERNIS :love: MULHOLLAND DRIVE - STRASSE DER FINSTERNIS :love: (DVD: Concorde, Deutschland)
(OT: Mulholland Dr. | Frankreich/USA 2001 | Regie: David Lynch)


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Voller Hoffnungen kommt die junge Betty (Naomi Watts) in Los Angeles an. Sie träumt von einer Karriere als Schauspielerin und darf vorübergehend im Appartement ihrer Tante, die ebenfalls im Filmbusiness tätig und derzeit verreist ist, wohnen. Doch als sie im Appartement ankommt, entdeckt sie eine junge Frau in der Dusche. Zuerst hält sie die Unbekannte (Laura Harring) für eine Freundin ihrer Tante, doch schnell stellt sich heraus, dass diese nach einem Autounfall ihr Gedächtnis verloren hat und in der Wohnung lediglich Unterschlupf suchte. Betty erklärt sich dazu bereit, der Unbekannten auf der Suche nach ihrer Vergangenheit zu helfen...

Eines gleich vorweg. Ich möchte mich festlegen, und Mulholland Drive herzlich im Kreis meiner Lieblingsfilme willkommen heißen. Erst die übliche, kurze Einschätzung: der Streifen ist trotz seiner Laufzeit von 140 Minuten extrem kurzweilig geraten, hat mir verdammt viele Gänsehäute bereitet, ist spannend, unheimlich, sehr atmosphärisch und zudem noch hocherotisch (insbesondere das Vorsprechen von Betty). Zudem hat der Streifen genau das geschafft, was ich mir nach Lost Highway insgeheim erhofft hatte, nämlich mich ebenso zu verwirren und gleichermaßen zu begeistern. Hat mir schon Lost Highway verdammt viel Spaß gemacht, liegt die Qualitätslatte bei Mulholland Drive für mich noch ein gutes Stück höher. Ich fühlte mich vom Gesehenen förmlich hinweggeblasen und hab mich wirklich richtiggehend in den Streifen verliebt.
Während mich Lost Highway vor einigen Tagen noch so planlos zurückgelassen hat, dass ich mir fast nicht vorstellen kann, diesen Film jemals - auch nach vielen weiteren Sichtungen - richtig verstehen zu können, sieht es bei Mulholland Drive jedoch ein bisschen anders aus. Auch hier war ich nach dem Abspann erst mal ziemlich plan- und ratlos, aber die Chance, den Film nach einigen weiteren Sichtungen tatsächlich erfassen zu können, scheint mir hier durchaus gegeben.
Der Film hat mich noch Stunden später beschäftigt und beschäftigt mich noch immer. Aus diesem Grund soll der Text hier ausnahmsweise mal über die sonst üblichen, relativ kurz gehaltenen Eindrücke meiner Seherlebnisse hinausgehen. Zum besseren Verständnis habe ich mir einzelne Szenen noch einmal angesehen und ich wage mal den Versuch einer Einschätzung der verschiedenen Zusammenhänge - natürlich verbunden mit extremen Spoilern. Sollte also jemand den Film noch nicht kennen, sollte er besser nicht weiterlesen.

Erst mal meine Interpretation der tatsächlichen Ereignisse:
Diane Selwyn (Naomi Watts) kommt nach dem Tod ihrer Tante, die ihr etwas Geld hinterlassen hat, nach Los Angeles und träumt von einer Schauspielkarriere. Beim Vorsprechen um eine wichtige Hauptrolle lernt sie die Schauspielerin Camilla Rhodes (Laura Harring) kennen. Obwohl Camilla die begehrte Hauptrolle bekommt, freundet sich Diane mit ihr an und beginnt sogar ein Verhältnis mit ihr. Außerdem verschafft ihr Camilla die eine oder andere kleinere Rolle. Camilla beendet die Affäre, weil sie auch mit dem Regisseur Adam Kesher (Justin Theroux) liiert ist und diese Beziehung nicht aufs Spiel setzen will. Auf einer Party des Regisseurs - auf die Diane auf Einladung von Camilla gegangen ist - geben Kesher und Camilla ihre Verlobung bekannt. Auf dieser Party lernt Diane außerdem Keshers Mutter Coco (Ann Miller) kennen und sieht zudem einen Cowboy (Monty Montgomery) durch den hinteren Teil des Raumes laufen. Eine der Schlüsselszenen auf der Party: Eine namenlose blonde Schönheit (Melissa George) gibt Camilla einen leidenschaftlichen Kuss. Diane tickt aus und beauftragt einen Killer (Mark Pellegrino) damit, Camilla zu töten. Die Geldübergabe findet in einem Diner statt, ein gerade bezahlender Kunde beobachtet sie dabei. Der Killer teilt Diane mit, dass er ihr einen blauen Schlüssel in die Wohnung legen wird, sobald der Auftrag erledigt ist. Diane geht nach Hause, legt sich schlafen und beginnt zu träumen (der Gegenstand des Großteils des Films). Als sie aufwacht, sieht sie den Schlüssel, bekommt Schuldgefühle und Wahnvorstellungen (symbolisiert durch die wohl herrischen Großeltern (?) unter denen sie früher gelitten hat) und bringt sich um.

Nun die Traumhandlung (allerdings etwas chaotisch angeordnet, da ich hier einfach keine Kontinuität reinbringen kann):
Der Großteil der Handlung besteht aus dem Traum, den Diane nach der Beauftragung des Killers träumt. In diesem Traum verarbeitet sie ihre Wünsche, ihre Gefühle und auch ihre Bekanntschaften, die sie in Los Angeles gemacht hat. Die realen Ereignisse kehren sich praktisch um.
Aus Diane wird Betty Elms (den Vornamen hat sie vom Schild der Kellnerin im Diner bei der Geldübergabe an den Killer), die voller Hoffnungen nach Los Angeles kommt, um es mit der Schauspielerei zu versuchen.
Auf dem Flug nach Los Angeles hat sie ein nettes, älteres Ehepaar kennen gelernt, die wohl das Gegenstück zu den schon oben genannten herrischen Großeltern darstellen sollen.
Als Betty wohnt sie in der Wohnung ihrer Tante, die im Traum nicht verstorben, sondern lediglich verreist ist.
Aus der ihr in der Realität sympathischen Mutter von Kesher wird in der Traumwelt die Verwalterin der Wohnanlage, die sie in die Wohnung ihrer Tante lässt und sich um sie kümmert.
Aus Camilla Rhodes wird eine schöne Unbekannte, die nach einem Autounfall ihr Gedächtnis verloren hat und sich in der Wohnung versteckt hält.
So wie Camilla in der Realität Diane geholfen hat, um an Rollen zu kommen, und sich zwischen den beiden Frauen eine sexuelle Beziehung entwickelt hat, so hilft nun Betty im Traum der Unbekannten (die sich Rita nennt), um deren wahre Identität herauszufinden. Gleichzeitig entwickelt sich zwischen Betty und Rita im Traum ebenso eine sexuelle Beziehung, wie sie sich zwischen Diane und Camilla in der Realität entwickelt hat.
Der Unfall findet genau an der Stelle statt, an der Diane in der Realität von Camilla zur Party abgeholt wurde. An dieser Stelle änderte sich für Diane in der Realität alles und an dieser Stelle ändert sich auch für Rita im Traum alles.
Die Tatsache, dass Rita im Traum vor dem Unfall mit einer Waffe bedroht wurde ist wohl die Verarbeitung des Mordauftrags an den Killer.
Die Person des Killers und die Geldübergabe wird außerdem in folgenden Teilen des Traums verarbeitet: zum einen in der Durchführung eines Mordes durch den Killer, die nicht gerade glatt läuft, zum anderen in der Szene, in welcher der zahlende und die in der Realität erfolgte Geldübergabe beobachtende Diner-Kunde im Traum mit einem Psychologen (?) genau auf dem Platz im Diner sitzt, an dem Diane und der Killer in der Realität saßen und diesem zudem noch von einem Albtraum erzählt. Als Zeuge der Geldübergabe in der Realität wird er im Traum - nachdem er das Diner verlassen hat - von einem Penner getötet.
Ihre Erfolglosigkeit als Schauspielerin in der Realität verarbeitet Diane im Traum in der Weise, dass Betty gleich bei ihrem ersten Vorsprechen eine absolut überzeugende Vorstellung abgibt und alle Beteiligten äußerst beeindruckt zurücklässt.
Auch die Tatsache, dass Diane in der Realität die so wichtige Hauptrolle an Camilla verloren hat, wird im Traum verarbeitet. Kesher bleibt auch im Traum Kesher. Allerdings hat er in diesem keine Wahl, die Hauptrolle zu besetzen, sondern wird von den Produzenten dazu gezwungen. Aus dem in der Realität auf der Party gesehenen Cowboy wird im Traum der Erfüllungsgehilfe der Produzenten. Aus der namenlosen Schönheit, die auf der Party Camilla leidenschaftlich geküsst hat, wird im Traum Camilla Rhodes, die Schauspielerin, die auch im Traum die Hauptrolle bekommt, obwohl der Regisseur - das erkennt man am Blickkontakt - viel lieber Betty genommen hätte.
Für die Tatsache, dass Kesher in der Realität Camilla heiraten will, wird er im Traum mit der Szene bestraft, in der er seine Frau beim Ehebruch erwischt.
Aus Betty, der Kellnerin, wird im Traum Diane, die Kellnerin. Durch sie erlangt Rita im Traum einen Bruchteil der Erinnerung zurück und dadurch entdecken Betty und Rita im Traum die Leiche; wohl eine weitere Verarbeitung des Mordauftrages in der Realität.
Die Traumsequenz endet im Club und mit dem Finden und Öffnen der blauen Box. Die Clubszene ist vielleicht ein Zeichen zum Erwachen, die blaue Box ist vielleicht ein Symbol für Dianes Schuldgefühle, die mit dem Aufschließen der Box freigelassen werden und sie schließlich in der Realität in den Selbstmord treiben. Außerdem wird der blaue Schlüssel, den Diane in der Realität vom Killer nach der Durchführung des Auftrags erhalten soll, mit dieser Szene thematisiert.

Soweit meine wagen Vorstellungen. Keine Ahnung, ob ich hiermit vollkommen falsch oder vielleicht doch einigermaßen richtig liege.

Einige Sachen kann ich nämlich nicht wirklich einordnen:
Ganz oben steht dabei die in der Realität stattfindende Szene der Geldübergabe. Warum reagiert der Killer auf Dianes Frage, zu welchem Schloss der blaue Schlüssel gehört, nur mit einem Lachen.
Die Clubszene und die Sache mit der Box sind mir trotz meines Erklärungsversuchs absolut suspekt.
Ebenso der Penner, der auch ganz am Ende wieder auftaucht.
Die Kette an Telefonaten am Anfang des Traums kann ich auch nicht zuordnen.
Des weiteren mache ich es mir mit der Erklärung der Rolle des Cowboys wahrscheinlich auch zu einfach. Insbesondere dessen Ankündigung, dass er - je nachdem wie sich Kesher entscheiden werde - diesen noch ein oder zwei Mal aufsuchen werde, ergibt für mich noch keinen Sinn.
Und was ist die Rolle des geheimnisvollen Mr. Roque (Michael J. Anderson)?

Es bleiben immer noch sehr viele Fragen offen und das macht ja auch den Reiz an den Filmen von Lynch aus.

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Robert Forster Naomi Watts David Lynch Melissa George 2000er Oscar Nominee Los Angeles female nudity


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INSIDER


INSIDER :love: INSIDER :love: (DVD: Cine Plus/VCL, Deutschland)
(OT: The Insider | USA 1999 | Regie: Michael Mann)


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Der Chemiker Dr. Wigand (Russell Crowe) hat gerade seinen gut bezahlten Job bei einem großen Tabakkonzern verloren und wird nun mit einer Anfrage des TV-Journalisten Lowell Bergman (Al Pacino) konfrontiert. Der will einen Bericht über die Machenschaften der Tabakindustrie erstellen und Wigand soll diese Machenschaften durch ein entsprechendes Interview belegen...

Was ich vor kurzem über Brian De Palma geschrieben habe, trifft ähnlich auch auf Michael Mann zu. Auch ein Regisseur mit enorm hoher Lieblingsfilmdichte. Insider reiht sich da wunderbar neben andere Mann-Filme wie Collateral, Heat oder Miami Vice ein, wenngleich er von der Thematik nicht unbedingt mit diesen zu vergleichen ist. Insider beruht auf einer wahren Geschichte und handelt von dem Chemiker Dr. Wigand, der seinen Job bei einem großen Tabakkonzern verloren hat weil er interne Kritik an dessen Machenschaften übte, nun durch den TV-Journalisten Lowell Bergman die Möglichkeit bekommt an die Öffentlichkeit zu gehen und dadurch den Unmut seines früheren Arbeitgebers auf sich zieht. Auch wenn das erstrangig vielleicht nicht allzu viel mit Politik zu tun haben mag, möchte ich Insider gerne als Politthriller bezeichnen. Ein Plädoyer für Mut und Zivilcourage, ein Film in der Tradition von Pakulas Die Unbestechlichen oder auch Stones JFK, packend und spannend inszeniert und mit Russell Crowe in der Rolle des Chemikers und Al Pacino in der Rolle des TV-Mannes hervorragend besetzt. Wieder mal ganz großes Kino aus dem Hause Mann.

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Wings Hauser Oscar Nominee 1990er Michael Mann Russell Crowe Al Pacino


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BRÜGGE SEHEN… UND STERBEN?


BRÜGGE SEHEN… UND STERBEN? BRÜGGE SEHEN… UND STERBEN? (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: In Bruges | Großbritannien/USA 2008 | Regie: Martin McDonagh)


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Die beiden Profikiller Ray (Colin Farrell) und Ken (Brendan Gleeson) wurden von ihrem Boss Harry Waters (Ralph Fiennes) zum Ausspannen nach Brügge geschickt. Während Ken vom kulturellen Angebot und der Geschichte der Stadt begeistert ist, kotzt Ray der Aufenthalt nur an und er verbringt seine Zeit vornehmlich damit, sich über die Gestaltung des Tagesablaufs zu beschweren und Touristen anzupöbeln. Da erreicht Ken ein verhängnisvoller Anruf von Harry. Er soll Ray - der kurz zuvor bei der Ausführung eines Auftrages versehentlich einen kleinen Jungen getötet hatte - aus dem Weg räumen...

Auf den ersten Blick könnte man meinen, bei In Bruges handele es sich auch schon wieder um einen dieser zahlreichen Tarantino-Klone. Eine Geschichte über zwei gänzlich unterschiedliche Profikiller im Urlaub. Das schreit ja förmlich nach abgedrehten Charakteren, einer ebensolchen Handlung mit entsprechenden Überraschungen und einem gewissen Gewaltfaktor. Und irgendwie trifft das alles ja auch ein bisschen auf Martin McDonaghs ersten abendfüllenden Spielfilm zu. Aber da ist eben noch mehr und dieses Mehr hebt In Bruges deutlich von ähnlichen Genrebeiträgen ab. In Bruges ist auch eine Geschichte über die Freundschaft - wenn ich die Beziehung zwischen Ray und Ken mal so bezeichnen darf - zweier gänzlich unterschiedlicher Männer, über Schuld und Sühne und über Loyalität und wie diese mit dem eigenen Gewissen zu vereinbaren ist. Und das kommt alles - trotz des Vorhandenseins der eingangs beschriebenen Merkmale - so sympathisch, so charmant, so witzig und teilweise auch schrullig und insbesondere so bemerkenswert einfühlsam rüber, dass man In Bruges mit einem Aufdrücken des Stempels "Tarantino-Klon" sicher nicht gerecht werden würde. Sehr schöner Film, in dem insbesondere Colin Farrell eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass er ein richtig guter Schauspieler ist.

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Colin Farrell Martin McDonagh Ralph Fiennes 2000er Oscar Nominee


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LOST HIGHWAY


LOST HIGHWAY LOST HIGHWAY (DVD: UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Lost Highway | Frankreich/USA 1997 | Regie: David Lynch)


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Nach dem Mord an seiner Frau Renee (Patricia Arquette) wird Fred Madison (Bill Pullman) zum Tode verurteilt. Während er in seiner Zelle auf seine Hinrichtung wartet, verwandelt er sich langsam in den jungen Automechaniker Pete Dayton (Balthazar Getty)…

Erstsichtung. Und ich bin ziemlich fasziniert und vollkommen planlos. Keine Ahnung, was ich da gerade eigentlich gesehen habe. Es war auf jeden Fall ein Film, der immer wieder für extreme Gänsehaut gesorgt hat. Wirklich verstehen kann man Lost Highway - zumindest beim ersten Mal - wahrscheinlich gar nicht. Oder bin ich einfach nur zu doof dazu? War das nun alles eine Fantasievorstellung des Inhaftierten, waren das zwei verschiedene Realitätsebenen? Ich weiß es nicht. Wird wohl noch einige weitere Sichtungen brauchen, bis ich den Streifen einigermaßen kapiert habe - wenn das überhaupt möglich ist. Um meine Verwirrung im Lynch-Universum weiter zu steigern, werde ich jetzt mal Mulholland Drive auf meine "To Watch"-Liste relativ weit oben platzieren. Den kenne ich nämlich auch noch nicht.

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Richard Pryor Patricia Arquette David Lynch 1990er female nudity car chase Femme fatale Los Angeles


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SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD


SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD :love: SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD :love: (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: C'era una volta il West | Italien/USA 1968 | Regie: Sergio Leone)

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Ein namenloser Fremder (Charles Bronson) mit einer Mundharmonika ist auf Rache an dem eiskalten Killer Frank (Henry Fonda) aus und kommt damit auch der jungen Witwe Jill McBain (Claudia Cardinale) zu Hilfe, deren Familie von Frank im Auftrag einer Eisenbahngesellschaft kaltblütig ermordet wurde...

Es gibt Filme, die begeistern mich bei jeder Sichtung immer wieder so sehr, dass mir regelrecht die Worte fehlen, um diese Begeisterung in irgendeiner Weise auszudrücken. Spiel mir das Lied vom Tod ist genau so ein Film. Neben Zwei glorreiche Halunken und The Wild Bunch gehört er für mich definitiv zu den drei besten Western aller Zeiten. 160 Minuten pure Magie, Szenen für die Ewigkeit - allein die Anfangssequenz ist pures Gold oder die Szene, in der Claudia Cardinale an der Bahnstation ankommt, für mich die schönstes Szene des ganzen Films - und Dialoge, die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Dazu noch diese wunderbar fotografierten Bilder und der grandiose Score von Morricone. Was soll ich noch groß sagen oder schreiben? Ein Lieblingsfilm, ein ganz großer sogar.

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Sergio Leone Charles Bronson Henry Fonda Claudia Cardinale Fabio Testi Aldo Sambrell 1960er Rache 19. Jahrhundert Spaghetti Western


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THE AFRICAN QUEEN


THE AFRICAN QUEEN THE AFRICAN QUEEN (DVD: Columbia TriStar/Carlton, Frankreich)
(OT: The African Queen | Großbritannien/USA 1951 | Regie: John Huston)


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Afrika zu Zeiten des ersten Weltkriegs. Der Priester Samuel Sayer (Robert Morley) leitet gemeinsam mit seiner Schwester Rose (Katharine Hepburn) eine Mission, die von Charlie Allnut (Humphrey Bogart), dem ebenso gutmütigen wie trinkfesten Kapitän eines kleinen Dampfbootes, der "African Queen", alle paar Wochen mit dem Notwendigsten versorgt wird. Nach dem Einzug deutscher Truppen in dieses Gebiet verstirbt der Priester und Rose bleibt alleine zurück. Charlie Allnut bietet ihr an, sie mit seinem Boot zurück in die Zivilisation zu bringen. Rose nimmt dieses Angebot gerne an, hat aber ein anderes Ziel im Auge…

Mal kein Wiederentdecken, sondern die Erstsichtung eines großen Klassikers. Und diese wundervolle Mischung aus Abenteuer, Komödie und Love Story hat nicht lange gebraucht, um mich in ihren Bann zu ziehen. Spätestens als sich Rose auf das Boot von Charlie begibt und Katharine Hepburn und Humphrey Bogart auf absolut eindrucksvolle Art und Weise ihrem Schauspielberuf nachgehen, hat mich The African Queen nicht mehr losgelassen. Denn wie der sonst so coole Bogart hier den schon fast hilfslosen Bootskapitän gibt, der sich von der dominanten Katharine Hepburn herumkommandieren lässt und irgendwann verzweifelt feststellen muss, dass er auch noch Gefühle für seine sture Passagierin entwickelt, ist schon ganz große Klasse. Ich freue mich jetzt schon auf zukünftige Sichtungen dieses tollen Films.

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John Huston Humphrey Bogart Katharine Hepburn 1950er 1. Weltkrieg Oscar Nominee Oscar Winner 10er Jahre


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DAS FENSTER ZUM HOF


DAS FENSTER ZUM HOF :love: DAS FENSTER ZUM HOF :love: (DVD: Universal, Deutschland)
(OT: Rear Window | USA 1954 | Regie: Alfred Hitchcock)


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Der Fotograf L.B. "Jeff" Jefferies (James Stewart) sitzt mit einem Gipsbein in seinem Appartement fest. Abwechslung bringen lediglich die täglichen Besuche der Krankenschwester Stella (Thelma Ritter) und die abendlichen Besuche seiner Freundin Lisa (Grace Kelly). Den Großteil seiner Zeit vertreibt sich Jeff mit dem Beobachten der Nachbarn aus einem zum Hinterhof gelegenen Fenster. Als einer der Nachbarn mitten in der Nacht mehrmals mit seinem Musterkoffer die Wohnung verlässt und dessen Frau daraufhin nicht mehr so sehen ist vermutet Jeff einen Mord...

Und weiter geht's mit dem Wiederentdecken großer Klassiker. Mit Das Fenster zum Hof stand einer der vielleicht besten Hitchcock-Filme auf dem Spielplan. Auf den Streifen hatte ich schon nach Sichtung des neuzeitlichen Quasi-Remakes Disturbia vor einigen Wochen große Lust bekommen. Das Fenster zum Hof ist ein Film, der mir in einfach jeglicher Hinsicht perfekt vorkommt. Das fängt schon bei der ersten Kamerafahrt an, während der man ohne eine Dialogzeile das erforderliche Hintergrundwissen zum von James Stewart hervorragend gespielten Charakter erfährt. Auf engstem Raum - die komplette Handlung findet im Endeffekt in einem Appartement statt - erzeugt Hitchcock allein durch die Kraft seiner Geschichte, seiner Dialoge und seiner großartigen Darsteller (neben James Stewart brillieren - ja, das ist genau der richtig Ausdruck - die einfach nur wunderschöne Grace Kelly in der Rolle der Freundin und Thelma Ritter als Krankenschwester) eine schier unvergleichliche Spannung und erlaubt sich bis zum Abspann nicht eine Sekunde Leerlauf. Perfekt, einfach nur perfekt.

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Oscar Nominee 1950er James Stewart Alfred Hitchcock Grace Kelly New York


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ZERO WOMAN: RED HANDCUFFS


ZERO WOMAN: RED HANDCUFFS ZERO WOMAN: RED HANDCUFFS (DVD: Discotek Media, USA)
(OT: Zeroka no onna: Akai wappa | Japan 1974 | Regie: Yukio Noda)


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Nachdem sie Selbstjustiz geübt und einen Diplomaten getötet hat, landet die Polizistin Rei (Miki Sugimoto) im Gefängnis. Doch Rei bekommt eine zweite Chance. Die Tochter eines einflussreichen Politikers wurde entführt und Rei soll die Entführte aus den Klauen ihrer Peiniger befreien. Und das möglichst ohne Spuren, d.h. lebende Entführer, zu hinterlassen…

Was für eine Granate - im absolut positiven Sinn! Ein wahres Fest für Liebhaber der gepflegten Exploitationkost. Der Streifen könnte schon fast als Begriffsdefinition durchgehen, so herrlich kompromisslos, derb und schmierig geht es hier zur Sache. Auf politische Korrektheit wird nicht nur gepfiffen, sondern regelrecht geschissen. Egal ob es nun die Guten oder die Bösen sind - beide Seiten bekleckern sich mit ihren fragwürdigen Methoden wahrlich nicht mit Ruhm. Ein Film, nach dessen Sichtung man sich selbst so dreckig vorkommt, dass man am liebsten sofort die Dusche aufsuchen würde. Hat für mich bereits nach der ersten Sichtung das Zeug zum absoluten Lieblingsfilm innerhalb des Genres und gesellt sich zu Krachern ähnlichen Kalibers wie I Drink Your Blood oder I Spit on Your Grave.

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Yukio Noda Miki Sugimoto 1970er female nudity Toei Pink Eiga Rache car chase


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TWO-LANE BLACKTOP - ASPHALTRENNEN


TWO-LANE BLACKTOP - ASPHALTRENNEN TWO-LANE BLACKTOP - ASPHALTRENNEN (DVD: Pierrot Le Fou/Al!ve, Deutschland)
(OT: Two-Lane Blacktop | USA 1971 | Regie: Monte Hellman)


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Der Fahrer (James Taylor) eines aufgemotzten Chevy ist gemeinsam mit seinem Mechaniker (Dennis Wilson) und einer aufgegriffenen Anhalterin (Laurie Bird) in den USA unterwegs um an Dragsterrennen teilzunehmen. Als sie immer wieder auf einen gelben Pontiac GTO treffen, fordern sie dessen Fahrer (Warren Oates) zu einem Rennen quer durch die USA heraus…

Ein Film, der an meiner Erwartungshaltung gescheitert ist. Hatte mir da einen Autorennfilm erster Güte und einen ähnlichen Kracher wie beispielsweise Vanishing Point oder Dirty Mary, Crazy Larry erhofft und wurde letztendlich bitter enttäuscht. Der Film erinnert eher an Easy Rider mit Autos, jedoch ohne die im Film von Hopper vorhandenen Schläge in die Magengrube des Zuschauers. Eigentliche Hauptdarsteller sind zwar tatsächlich die Autos - die Charaktere bleiben durch die Bank namenlos - aber auf Actionsequenzen wird im Endeffekt fast gänzlich verzichtet. Vielleicht hätte mir den Streifen besser gefallen, wenn ich gewusst hätte, was mich erwartet. So war das ziemlich langweilige Durchschnittsware, zu der ich so gut wie keinen Zugang gefunden habe. Ich werde Asphaltrennen aber sicher irgendwann eine zweite Chance gewähren. Schließlich weiß ich dann was mich erwartet.

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Monte Hellman Warren Oates 1970er car chase Carsploitation


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DIE KATZE AUF DEM HEISSEN BLECHDACH


DIE KATZE AUF DEM HEISSEN BLECHDACH :love: DIE KATZE AUF DEM HEISSEN BLECHDACH :love: (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Cat on a Hot Tin Roof | USA 1958 | Regie: Richard Brooks)


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Zur Feier des 65. Geburtstages der Großgrundbesitzers "Bid Daddy" Pollitt (Burl Ives) kommt die ganze Familie im riesigen Anwesen des Jubilars zusammen. Der leidet - was er allerdings nicht ahnt und nur seine beiden Söhne und deren Frauen wissen - an Krebs im Endstadium und wird keinen weiteren Geburtstag mehr erleben. Während sein jüngerer und alkoholsüchtiger Sohn Brick (Paul Newman) sich vor allem verschließt und auch alle Annäherungsversuche seiner Frau Maggie (Elizabeth Taylor) abwehrt, versucht sich dessen älterer Bruder Gooper (Jack Carson) mit seiner gierigen Frau Mae (Madeleine Sherwood) beim Vater einzuschleimen, um so ein möglichst großes Stück vom zu verteilenden Nachlass zu ergattern...

Auch ein Wieder- bzw. Neuentdecken nach längerer Zeit. Die Katze auf dem heißen Blechdach ist ein Paradebeispiel für großes Darstellerkino und steht damit im krassen Gegensatz zu den letzten Trash- und Exploitation-Sichtungen. Aber Abwechslung muss sein. Brooks' Familiendrama ist mit all seinen Abgründen und behandelten Problemen (Alkoholismus, Krankheit, Verlogenheit, Gier, Neid, usw.) sicher keine allzu leicht verdauliche Kost, fasziniert und begeistert mich - insbesondere durch die wirklich phänomenalen Leistungen eigentlich aller Darsteller - aber in einem solchen Maße, dass ich bei aller Schwere des Themas nur von hervorragender und auch kurzweiliger Unterhaltung sprechen kann. Fesselnd von der ersten bis zur letzten Sekunde, klassisches Hollywood-Kino allererster Güteklasse.

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Paul Newman Elizabeth Taylor Richard Brooks 1950er Oscar Nominee


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THE GIRL FROM PUSSYCAT


THE GIRL FROM PUSSYCAT THE GIRL FROM PUSSYCAT (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: The Girl from Pussycat | USA 1969 | Regie: Smythe David)


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Eine Gang junger Frauen plant einen Banküberfall. Die Zeit vor und nach dem Überfall verbringen die Gangmitglieder vornehmlich damit, sich miteinander zu vergnügen und mit zufällig auf der Straße aufgegriffenen Männern regelrechte Orgien zu veranstalten...

Das war nun für mich der erste Reinfall mit einem der von Something Weird Video vertriebenen Exploitation-Streifen. Die Macher dieses Ende der 60er Jahre entstandenen Schmuddelfilms haben sich wohl so sehr darüber gefreut, dass Nacktheit in Verbindung mit sexuellen Situationen endlich gezeigt werden durfte, dass sie darüber eine auch nur ansatzweise vorhandene Story komplett vergessen haben. Der in der oben genannten Inhaltsangabe genannte Banküberfall spielt sich in zwei oder drei Einstellungen über eine Zeit von maximal 2 Minuten ab, ansonsten wälzen sich mehr oder weniger attraktive, nackte Frauenkörper über Betten, Sofas und Fußböden. Das ist eine Zeit lang zwar ganz nett anzusehen, wird aber auch sehr schnell langweilig. Trotz aller vorhandener Schauwerte hat The Girl from Pussycat einfach keinen Nährwert. Der Streifen ist nicht interessant, nicht spannend, nicht unterhaltsam, nicht kurzweilig und schon gar nicht anregend. Abgeschrieben hab ich die DVD allerdings noch nicht. Schließlich ist ja auch noch ein zweiter Film enthalten und der kann eigentlich nur besser sein.

1960er Smythe David female nudity Sexploitation


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DIE STEWARDESSEN


DIE STEWARDESSEN DIE STEWARDESSEN (DVD: Elite, Schweiz)
(OT: Die Stewardessen | Schweiz 1971 | Regie: Erwin C. Dietrich)

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Jenny (Margrit Siegel) und ihre Kolleginnen (u.a. Evelyne Traeger, Kathrin Heberle) sind Stewardessen bei einer amerikanischen Fluggesellschaft. Ihre Aufenthalte in verschiedenen europäischen Großstädten verbringen sie hauptsächlich damit, die ansässige Männerwelt näher kennen zu lernen…

Filme von Produzent Erwin C. Dietrich sind eigentlich immer dann am sehenswertesten wenn Jess Franco auf dem Regiestuhl Platz genommen hat oder alternativ die Handlung auf einem im Grünen gelegenen Anwesen angesiedelt ist und hauptsächlich darin besteht, dass hübsche Frauen nackt durch Wiesen und Wälder rennen. All das ist bei Die Stewardessen nicht gegeben und so handelt es sich bei dem Streifen fast folgerichtig um einen Dietrich-Film der eher unterdurchschnittlichen Sorte. Auch wenn Texttafeln zu Beginn des Films darauf hinweisen, dass es sich nicht um einen Reportfilm handelt, erinnert der Streifen aufgrund seiner episodenhaften Struktur stark an eben diese Reportfilme der damaligen Zeit. Die vier Geschichten sind sehr lose miteinander verknüpft und eher langweilig als unterhaltsam. Nackte Haut gibt es zwar im Überfluss, die Hauptdarstellerinnen gehören aber leider nicht gerade zu den attraktivsten Damen die sich für Dietrich vor der Kamera ihrer Kleidung entledigt haben. Die wirklich hübsche Ingrid Steeger hat - obwohl mit ihrem Namen auf dem Cover geworben wird - leider nur einen sehr kleinen Part übernommen und taucht zum ersten Mal auf als die Hälfte des Films schon vorbei ist. Am ehesten im Gedächtnis bleibt das politische Statement des Films. In der in Kopenhagen spielenden Episode plädiert Dietrich ohne größere Umschweife für die Aufhebung des zum damaligen Zeitpunkt noch bestehenden Pornographieverbots.

Erwin C. Dietrich Ingrid Steeger 1970er female nudity Sexploitation


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WEEKEND WITH THE BABYSITTER


WEEKEND WITH THE BABYSITTER WEEKEND WITH THE BABYSITTER (DVD: BCI Eclipse, USA)
(OT: Weekend with the Babysitter | USA 1970 | Regie: Don Henderson)


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Während seine Ehefrau (Luanne Roberts) gemeinsam mit Sohn Mike (Easton Herd) übers Wochenende wegfährt, verbringt der erfolgreiche Regisseur Jim Carlton (George E. Carey) seine Zeit mit der versehentlich bestellten Babysitterin Candy Wilson (Susan Romen). Die hat zufällig ein im Haus des Regisseurs liegendes Drehbuch in die Hand bekommen und festgestellt, dass die darin porträtierten Jugendlichen überhaupt nicht der Realität entsprechen. Candy bietet Carlton an, ihn in die tatsächliche Jugendszene einzuführen und währenddessen kommen sich die beiden immer näher...

Vor kurzer Zeit habe ich mir ja den ebenfalls in dem Set von BCI Eclipse enthaltenen The Babysitter angesehen und nun war das zwei Jähre später entstandene Quasi-Remake an der Reihe. George E. Carey hat wieder die Rolle des verführten Ehemannes übernommen, der dieses Mal allerdings ein erfolgreicher Regisseur und kein Chefankläger der Staatsanwaltschaft mehr ist. Dementsprechend gibt es in diesem Streifen auch keinen Subplot um eine Erpressung des Verführten, George E. Carey darf sich vielmehr ungezwungen und vor allem ungestraft mit Babysitterin Candy (gleicher Rollenname wie im ersten Film) vergnügen. Die wird nun dargestellt von Susan Romen und die steht ihrer Vorgängerin in Sachen Attraktivität wahrlich in nichts nach. Die entsprechenden Schauwerte passen also und unterhalten tut der Streifen auch ganz vorzüglich. Damit die 90 Minuten Laufzeit auch noch mit ein bisschen mehr Handlung gefüllt werden, als nur mit einer 3 Tage andauernden Affäre zwischen einem älteren Herrn und einer viel jüngeren Frau, gibt es noch einen mindestens ebenso unterhaltsamen Subplot um Carltons Ehefrau zu bewundern. Die ist nämlich drogenabhängig, hat den gemeinsamen Sohn bei ihren Eltern abgeliefert und muss sich nun mit ihrem Dealer herumschlagen, der sich weigert ihr weiteren Stoff zu beschaffen, wenn er ihm Gegenzug nicht einen bestimmten Gefallen erhält. Insgesamt betrachtet ist der Streifen also sogar noch eine Spur unterhaltsamer als der sowieso schon spaßige, inoffizielle Vorgänger. Wieder mal gut mundende Exploitation-Kost aus dem Haus Crown International.
Ach ja, die derzeit extrem miese Durchschnittsnote des Films in der IMDB von gerade mal 1,4 darf in diesem Fall gerne als Qualitätsmerkmal angesehen werden.

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Don Henderson 1970er female nudity Sexploitation Crown International Pictures Femme fatale


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CHARMED - SEASON 2


CHARMED - SEASON 2 CHARMED - SEASON 2 (DVD: Paramount, Holland)
(OT: Charmed: Season 2 | USA 1999/2000 | Idee: Constance M. Burge)


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Nach dem Tod von Andy steht den drei Schwestern Prue (Shannen Doherty), Piper (Holly Marie Combs) und Phoebe (Alyssa Milano) der Sinn nach allem, nur nicht nach dem Kampf gegen das Böse. Doch die Welt der Dämonen gewährt ihnen keine Auszeit…

Ich könnte jetzt hier den weiter oben zur ersten Staffel geschriebenen Text eigentlich wiederholen. Denn sonderlich gesteigert hat sich Charmed auch in Season 2 leider noch nicht. Das dümpelt alles ziemlich durchschnittlich vor sich hin. Eine minimale Qualitätssteigerung ist zwar schon vorhanden, aber die ist wirklich so gering ausgefallen, dass ich nun meine Hoffnungen in die dritte Staffel lege. Da sollte es dann aber schon mit der Begeisterung klappen, ansonsten befürchte ich, dass die komplette Serie eher zum Reinfall mutiert. Aber zumindest gibt es einen guten Grund überhaupt weiterzuschauen: Alyssa Milano ( :love: ). Wenn schon die Folgen nicht viel taugen, als Guilty Pleasure ist Charmed definitiv goutierbar. Ja, macht schon durchaus Spaß, sich diese wunderschöne Frau anzuschauen.

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Alyssa Milano Constance M. Burge 1990er San Francisco 2000er


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DRESSED TO KILL


DRESSED TO KILL DRESSED TO KILL (DVD: MGM, USA)
(OT: Dressed to Kill | USA 1980 | Regie: Brian De Palma)


Infos zum Film:
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Die Prostituierte Liz (Nancy Allen) wird zufällig Zeugin eines grausamen Mordes und bekommt auch die Täterin, eine Blondine, die ihr Gesicht hinter einer riesigen Sonnenbrille verborgen hat, zu Gesicht. Begangen wurde der Mord mit einem Rasiermesser des Psychiaters Dr. Elliott (Michael Caine) und das Mordopfer (Angie Dickinson) zählte zu dessen Patienten. Die Polizei schenkt Liz' Aussage allerdings keinen Glauben und zählt die Zeugin, da diese dummerweise die Tatwaffe aufgehoben hatte, viel mehr zu den Verdächtigen...

Letzter Film in meinem Triple-Feature war De Palmas Dressed to Kill. Ein Streifen, den ich schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen habe und der mir mal wieder bewiesen hat, dass ich mit Filmen dieses Regisseurs einfach nichts falsch machen kann. Denn obwohl die Auflösung und der Twist noch bekannt waren, hat Dressed to Kill nichts an seiner Faszination eingebüßt. In meinen Augen hat De Palma da einen lupenreinen Giallo gedreht - blutige Morde, entblößte Frauenkörper, Privatpersonen die auf eigene Faust vermitteln, eine mysteriöse Handlung mit einer überraschenden Auflösung, die Atmosphäre, der Score, es sind eigentlich so gut wie alle Giallo-Zutaten vorhanden - und zwar definitiv einen der besseren Sorte. Der Streifen bietet Spannung, Atmosphäre und Erotik pur und stellt für mich einen weiteren von sowieso schon extrem vielen Höhepunkten in De Palmas Filmographie dar.

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Nancy Allen Michael Caine Angie Dickinson Brian De Palma 1980er Giallo female nudity New York Femme fatale


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BEIM STERBEN IST JEDER DER ERSTE


BEIM STERBEN IST JEDER DER ERSTE BEIM STERBEN IST JEDER DER ERSTE (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Deliverance | USA 1972 | Regie: John Boorman)


Infos zum Film:
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Bevor der Cahulawassee River in einen riesigen Staudamm verwandelt wird, wollen die vier Freunde Ed (Jon Voight), Lewis (Burt Reynolds), Bobby (Ned Beatty) und Drew (Ronny Cox) den mächtigen Fluss mit ihren Kanus überwinden. Doch der geplante Wildnis- und Abenteuerurlaub verwandelt sich für die vier Städter schon bald in einen regelrechten Albtraum...

Als zweiter Film im Triple Feature stand auch ein guter alter Bekannter auf dem Programm. Obwohl Deliverance mittlerweile schon fast 40 Jahre auf dem Buckel hat, verstört und schockiert der Streifen auch heute noch wie wenige andere Filme seiner Zeit. Was als harmloser und romantischer Abenteuertrip beginnt, endet bald in reinstem Terror und wird auch für mich als Zuschauer immer wieder zur regelrechten Tour de Force. Ein wahrlich unangenehmer Film, der wahrscheinlich auch erst durch den starken Kontrast zwischen der atemberaubend schönen Naturkulisse und dem Schicksal der Abenteurer so unangenehm wird. Das ist wirklich alles andere als leicht verdauliche Kost die Boorman hier abgeliefert hat und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Streifen irgendwann mal seine verstörende Wirkung auf mich verlieren könnte.

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Ed ONeill Hixploitation 1970er Jon Voight John Boorman Burt Reynolds New Hollywood


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FRENCH CONNECTION - BRENNPUNKT BROOKLYN


FRENCH CONNECTION - BRENNPUNKT BROOKLYN FRENCH CONNECTION - BRENNPUNKT BROOKLYN (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: The French Connection | USA 1971 | Regie: William Friedkin)


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Die beiden Rauschgiftfahnder Jimmy "Popeye" Doyle (Gene Hackman) und Buddy Russo (Roy Scheider) sind einer großen Sache auf der Spur. Aus Frankreich soll eine Großlieferung Rauschgift in die USA gebracht werden. Doch während der Ermittlungen in dem Fall werden sie vom FBI ausgebremst, welches die Angelegenheit zur Chefsache erklärt. Doch das hält Doyle nicht davon ab, auf eigene Faust weiterzumachen...

Friedkins French Connection gehört für mich neben The Getaway und Dirty Harry zu den absoluten Höhepunkten des amerikanischen Actionkinos der frühen 70er Jahre und machte am vergangenen Samstag den Auftakt zu einem wirklich grandios besetzten Triple-Feature im heimischen Wohnzimmer (die beiden weiteren Filme, die ich mir angesehen habe, erhalten je ein eigenes Posting). Ich hatte French Connection schon viele Jahre nicht mehr gesehen und das Wiedersehen hätte nicht schöner ausfallen können. Ein Film, der mich mal wieder in eigentlich allen Belangen überzeugen konnte. Spannung von der ersten bis zur letzten Minute, tolle Action (allein die Verfolgungsjagd mit der Bahn ist einfach nur der Hammer) und dann noch diese wunderbare Atmosphäre der 70er Jahre. Dazu mit Roy Scheider und vor allem Gene Hackman zwei erstklassige Darsteller in den Rollen der beiden Cops und an der nötigen Härte - insbesondere im Showdown - fehlt es dem Streifen auch nicht. Sollte es wirklich jemanden geben, der diesen Film noch nicht kennt: Anschauen, aber ganz schnell!

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Roy Scheider Gene Hackman William Friedkin 1970er New York car chase female nudity Oscar Winner Oscar Nominee New Hollywood


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LUCKY # SLEVIN


LUCKY # SLEVIN LUCKY # SLEVIN (DVD: Concorde/Highlight, Deutschland)
(OT: Lucky Number Slevin | Deutschland/USA 2006 | Regie: Paul McGuigan)


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Slevin (Josh Hartnett), der gerade Job und Freundin verloren hat, wollte eigentlich nur eine Woche bei seinem alten Freund Nick in New York verbringen. Doch schon kurz nach seiner Ankunft wird er ausgeraubt und muss danach noch feststellen, dass sein Freund nicht zuhause ist. Dafür steht die Wohnungstür offen und Slevin macht es sich gemütlich. Doch nicht lange, denn zwei Schlägertypen, die ihn mit Nick verwechseln, bringen ihn zu ihrem Boss (Morgan Freeman). Bei dem steht Nick hoch in der Kreide und Slevin, der seine wahre Identität nicht nachweisen kann, soll nun die Schulden seines Freundes durch die Durchführung eines Auftrags begleichen...

Das war mal ein Tarantino-Klon der mir richtig gut gefallen hat. Hier passt - ganz anders als bei dem kürzlich gesehenen Smokin' Aces - die Mischung aus Action, Spannung, Gewaltausbrüchen, Coolness und abgedrehten Charakteren und ergibt einen Film, der mir zu keinem Zeitpunkt langweilig vorgekommen ist und der zudem mit einem wirklich überraschenden Plottwist am Ende aufwartet. Von mir gibt es für Lucky # Slevin eine ganz dicke Empfehlung. Der Film bietet in meinen Augen weitaus mehr als den typischen Action-Einheitsbrei, ist mit Bruce Willis, Josh Hartnett, Lucy Liu, Ben Kingsley, Morgan Freeman und Stanley Tucci auch noch richtig klasse besetzt und hat mir über die gesamte Laufzeit verdammt viel Spaß bereitet. Aber wahrscheinlich hat den Streifen sowieso schon jeder gesehen und ich bin nur mal wieder verdammt spät mit der Sichtung dran.

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Stanley Tucci Morgan Freeman Ben Kingsley Lucy Liu Josh Hartnett Bruce Willis Paul McGuigan Robert Forster 2000er female nudity Rache New York


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COMMON LAW WIFE


COMMON LAW WIFE COMMON LAW WIFE (DVD: Something Weird Video, USA)
(OT: Common Law Wife | USA 1963 | Regie: Eric Sayers/Larry Buchanan)


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Der wohlhabende, alte Griesgram Shugfoot Rainey (George Edgley) möchte seine langjährige Geliebte Linda (Annabelle Weenick) vor die Tür setzen und stattdessen lieber seine attraktive Nichte Jonelle (Lacey Kelly) bei sich aufnehmen. Doch er hat die Rechnung ohne Linda und eine Besonderheit im texanischen Recht gemacht. Linda gilt nämlich - da Shugfoot sie immer und überall als seine Frau vorgestellt hat - auch ohne Trauschein als seine rechtmäßige Gattin und denkt gar nicht daran, ihren "Ehemann" und insbesondere dessen Vermögen zu verlassen...

Typisch amerikanische Exploitation-Kost der frühen 60er Jahre gibt es mit Common Law Wife zu bewundern. Das war auch wieder einer dieser Filme, bei dem sich die Mehrzahl heutiger Zuschauer sicher nach kurzer Zeit gelangweilt und kopfschüttelnd abwenden würde, der mir persönlich aber ziemlich viel Spaß bereitet hat. Denn mit welch bescheidenen bzw. fast nicht vorhandenen Mitteln (Geld, schauspielerisches Talent) hier versucht wird, eine praktisch nicht existente Geschichte zu erzählen und mit entsprechenden Schauwerten anzureichern um den Zuschauer über gut 75 Minuten bei Laune zu halten, hat schon einen gewissen Charme und übt auf mich eine nahezu magische Anziehungskraft aus. Natürlich, der Film ist - objektiv betrachtet - schlecht und todlangweilig. Der oben beschriebene Plot wird über ca. 15 - 20 Minuten entwickelt, danach gibt es über ca. 50 Minuten gar keine Weiterentwicklung der eigentlichen Handlung mehr zu sehen, sondern stattdessen unnötige und vor allem mies getimete Unsinnigkeiten und Schauwerte, bevor dann die letzten 5 - 10 Minuten krampfhaft versucht wird, die am Anfang begonnene Geschichte zu einem Ende zu führen. Wie gesagt, empfehlen kann ich Filme dieser Art guten Gewissens wirklich niemandem, Spaß machen sie - wenn man sich darauf einlassen will und kann - aber durchaus.

Larry Buchanan Eric Sayers 1960er Hixploitation


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BELLE DE JOUR


BELLE DE JOUR BELLE DE JOUR (DVD: Sin City, USA)
(OT: Belle de jour | USA 2000 | Regie: Kris Kramski)


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Die sexuell frustrierte Samantha Polak (Jessica Drake), Gattin eines erfolgreichen Mediziners (Chris Marks), ist gleichermaßen schockiert wie neugierig als sie erfährt, dass eine Bekannte von ihr ein Doppelleben als Prostituierte in einem Bordell führt. Durch einen Freund ihres Mannes gerät sie schließlich an die Adresse eines diskreten Etablissements und lässt sich - nach anfänglichem Zögern - auch auf einen Nachmittagsjob als Hure ein. Aus Samantha wird Belle de jour...

Regisseur Kris Kramski hat sich mit Belle de jour an einer HC-Adaption des Romans von Joseph Kessel bzw. an einem HC-Remake des Films von Luis Buñuel versucht und dieser Versuch ist unter den gegebenen Bedingungen ganz gut gelungen. Kramski hält sich - von einigen kleinen Änderungen am Ende und dem Weglassen der Phantasien des Hauptcharakters (die ja eigentlich prädestiniert für die eine oder andere HC-Sequenz gewesen wären) - eigentlich recht genau an die filmische Vorlage Buñuels, die Geschichte steht stets im Vordergrund und so verkommt der Streifen - trotz aller vorhandener Ferkeleien - eigentlich nie zur reinen Nummernrevue. Denn Kramski ordnet auch die Sexszenen der Handlung unter und so ist beispielsweise die erste richtige HC-Sequenz von Hauptdarstellerin Jessica Drake (die hier, noch ziemlich am Anfang ihrer HC- bzw. Feature-Film-Karriere stehend, schon durchaus ein gewisses, schauspielerisches Talent beweist) - eine kurze Masturbationsszene von ihr am Anfang des Films lasse ich mal außer acht - alles andere als an- bzw. erregend gefilmt, sondern von der Tatsache geprägt, dass der von ihr gespielte Charakter der Samantha den Akt relativ teilnahmslos und ernüchtert über sich ergehen lässt. Als typische Wichsvorlage taugt Kramskis Film sicher nicht und wer nur darauf aus ist, sollte tunlichst die Finger von dem Streifen lassen. Wer dagegen am Genre selbst interessiert ist und mal eine der ambitionierteren HC-Produktionen des neuen Jahrtausends sehen will, macht mit Belle de jour sicher nichts falsch.

Jessica Drake Kris Kramski 2000er female nudity Remake


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DER GLÜCKSBRINGER


DER GLÜCKSBRINGER DER GLÜCKSBRINGER (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: Good Luck Chuck | Kanada/USA 2007 | Regie: Mark Helfrich)

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Jede Frau mit der sich Zahnarzt Charlie (Dane Cook) einlässt, findet kurze Zeit später ihren Traummann und landet vor dem Altar. Chuck scheint ein echter Glücksbringer zu sein und das spricht sich sehr schnell in der Damenwelt herum. Anfangs genießt Chuck die unzähligen One Night Stands in vollen Zügen, doch als er die bezaubernde Tierpflegerin Cam (Jessica Alba) kennen lernt, bekommt Chuck regelrecht Panik, dass sie ihn wieder verlassen und danach ihren Traumprinzen finden könnte...

Eine lächelnde Jessica Alba auf dem Cover vermittelt den Eindruck, man bekäme mit Der Glücksbringer eine romantische Komödie zu sehen, deren Ende schon nach den Anfangscredits feststeht und die trotz aller Vorhersehbarkeit doch ziemlich unterhaltsam sein könnte. Nun, das ist Mark Helfrichs Streifen sicher auch, aber das Gewand in dem er verpackt ist, hat mich doch ziemlich überrascht. Der Streifen ist nämlich eher für die "Brachialhumor"-Zielgruppe und weniger für die "Romantische Komödien"-Zielgruppe geeignet. Hier geht es teilweise äußerst derb und geschmacklos zur Sache. Zudem gibt es den ganzen Film über nackte Tatsachen en masse zu bewundern (leider nicht von Hauptdarstellerin Jessica Alba, die somit eine der wenigen Frauen in dem Film ist, die sich nicht entblättert). Sonderlich niveauvoll ist der Streifen definitiv nicht geraten, dafür aber umso unterhaltsamer. Wer also Lust auf 90 Minuten absolut anspruchslose Unterhaltung verspüren sollte, kann hier gerne zugreifen.

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Dan Fogler Jessica Alba Mark Helfrich 2000er female nudity


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REBECCA


REBECCA REBECCA (DVD: EuroVideo, Deutschland)
(OT: Rebecca | USA 1940 | Regie: Alfred Hitchcock)


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Der verwitwete Maxim de Winter (Laurence Olivier) lernt im Urlaub in Monaco eine aus einfachen Verhältnissen stammende junge Frau (Joan Fontaine) kennen, verliebt sich in sie und macht ihr kurzerhand einen Heiratsantrag, welchen diese auch annimmt. Doch als die neue Ehefrau im gewaltigen Schloss ihres Gatten ankommt betritt sie eine vollkommen unbekannte Welt in der sie sich äußerst schwer zurechtfindet...

Hitchcocks erste Regiearbeit in den Staaten ist alles andere als ein typischer Hitchcock-Film. Rebecca ist viel mehr Drama als Thriller und die Spannung entsteht auch weniger durch den Krimi-Plot in der zweiten Hälfte bzw. im letzten Drittel, sondern viel mehr durch den dramatischen Teil in der ersten Hälfte des Films. Die hat mir auch weitaus besser gefallen als die zweite Hälfte. Denn spätestens nachdem das Geheimnis um Rebecca gelüftet ist, ist die Luft doch ziemlich heraus. Da boten das Zurechtfinden der zweiten Ehefrau - wirklich beeindruckend gespielt von Joan Fontaine - im unüberschaubaren Anwesen, die ständige, unsichtbare Bedrohung durch den übergroßen Schatten der verstorbenen Rebecca samt der offensichtlichen Abweisung durch die führende Hausangestellte Mrs. Danvers - auch sehr beeindruckend und auf eine gewisse Weise richtiggehend furchteinflößend dargestellt von Judith Anderson - in den ersten 60, 70 Minuten des Films doch weitaus fesselndere und spannendere Unterhaltung. Heimlicher Star des Films war für mich das riesige Anwesen mit seinen unzähligen Zimmern, Gängen und Winkeln. Die Hilflosigkeit der neuen Ehefrau in diesen riesigen Gemäuern war richtig spürbar und wie das von Hitchcock alles in Szene gesetzt wurde, war wirklich überaus beeindruckend. Mein Fazit: Großer Film mit einer übergroßen ersten und einer eher durchwachsenen zweiten Hälfte.

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Laurence Olivier Alfred Hitchcock 1940er Oscar Winner Oscar Nominee


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AUGEN OHNE GESICHT


AUGEN OHNE GESICHT AUGEN OHNE GESICHT (DVD: Eyecatcher, Deutschland)
(OT: Les yeux sans visage | Frankreich/Italien 1960 | Regie: Georges Franju)


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Seit einem Autounfall ist das Gesicht der jungen Christiane (Edith Scob) furchtbar entstellt, die junge Frau trägt eine gesichtslose Maske. Ihr Vater, der angesehene Chirurg Dr. Génessier (Pierre Brasseur), versucht alles in seiner Macht stehende zu tun, um seiner Tochter wieder zu einem Gesicht zu verhelfen. Hierzu lässt er von seiner Assistentin Louise (Alida Valli) junge Frauen kidnappen, deren Gesichtshaut er zu transplantieren versucht. Doch die Operationen schlagen immer wieder fehl und die Besessenheit des Arztes, eine geeignete "Spenderin" zu finden, wird immer größer...

Regisseur Georges Franju baut in seiner Mischung aus Horrorfilm und Drama - unterstützt durch das großartige Titelthema von Komponist Maurice Jarre - gleich in den ersten Minuten eine unglaublich bedrückende Stimmung auf. Schon die während der Anfangscredits aus einem fahrenden Auto gefilmten und regelrecht vorbeirasenden Bäume wirken ungeheuer bedrohlich und sorgen für die erste Gänsehaut nach sehr kurzer Zeit. Und diese Stimmung und Atmosphäre wird tatsächlich fast über die ganze Laufzeit hinweg aufrechterhalten. Lediglich im letzten Drittel fällt die Spannungskurve etwas ab und es schleichen sich ein paar kleinere Längen ein. Aber trotz dieser kleinen Schwäche zum Ende hin bleibt Augen ohne Gesicht ein wirklich beeindruckender Film, der auch 50 Jahre nach seiner Entstehung noch schockiert und es versteht durch seine unglaubliche Atmosphäre regelrechte Angst zu verbreiten. Toll!

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1960er Georges Franju





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