Mysteriöse Todesfälle führen den Arzt Dr. Paul Eswai (Giacomo Rossi-Stuart) in ein kleines Dorf. Er soll versuchen, eine logische Erklärung für die Todesfälle zu finden. Doch je näher er diese untersucht, desto mehr kommt er zu der Überzeugung, dass die abergläubischen Dorfbewohner mit ihrer Theorie, dass der Geist eines toten Mädchens für das Unheil verantwortlich ist, durchaus richtig liegen könnten...
Wow, was für ein Erlebnis. Im Bereich des Gothic Horror bürgt der Name Mario Bava ja sowieso für eine unglaubliche Qualität, aber Kill, Baby... Kill! dürfte in diesem Bereich vielleicht sogar sein absolutes Meisterwerk darstellen. Ganz offensichtlich von diversen Hammer-Produktionen inspiriert, entführt Bava den Zuschauer in ein abgelegenes Dorf und nimmt ihn mit auf einen richtiggehenden Trip. Was für ein visuelles Glanzstück. Da könnte man sich unzählige Einstellungen einrahmen und an die Wand hängen. Dazu eine unglaublich intensive Atmosphäre und ein wirklich extrem hoher Gruselfaktor. Verdammt noch mal, ist der Film "scary" geraten, und spannend, und einfach nur wunderschön anzusehen. Klasse!
Ein Geschäftsmann (Forest Whitaker), der ein Vermögen beim Pferderennen verliert, ein Popsternchen (Sarah Michelle Gellar), das in die Hände eines Gangsterbosses (Andy Garcia) gerät, ein Handlanger (Brendan Fraser) dieses Gangsterbosses, der in die Zukunft sehen kann und ein verzweifelter Arzt (Kevin Bacon), der versucht, die große Liebe seines Lebens (Julie Delpy) zu retten. Ohne es zu wissen, stehen sie alle auf bestimmte Art und Weise miteinander in Verbindung…
Wieder ein Film für Freunde von Powder Blue, The Informers, L.A. Crash und Konsorten. In The Air I Breathe geht es um die Leben und Schicksale von vier scheinbar nicht in näherer Verbindung stehenden Menschen und ihres jeweiligen Umfeldes und natürlich fügt sich am Ende wieder alles zu einem großen Ganzen zusammen. Von den in den letzten Jahren gesehenen Filmen dieser Art empfand ich The Air I Breathe als einen der schwächeren Vertreter. Vielleicht habe ich auch mittlerweile einfach zu viele dieser Streifen gesehen (obwohl ich eigentlich der Meinung bin, von solchen Filmen nie genug zu Gesicht bekommen zu können). Als schlechten Streifen möchte ich Jieho Lees Film aber definitiv nicht bezeichnen, denn auch The Air I Breathe hat seine Stärken und hat mir schon die eine oder andere Gänsehaut verpassen können. Lediglich die Begeisterung für den Film konnte sich nicht so einstellen, wie bei manch anderen Vertretern dieser Art Film. Positiv hervorzuheben ist auf jeden Fall der Mystery-Touch, welchen der Film durch den von Brendan Fraser gespielten Charakter erhält und auch schauspielerisch gibt es praktisch nichts auszusetzen. Die äußerst prominente Besetzung überzeugt auf ganzer Linie und lässt die eine oder andere Schwäche in der Story als nicht so gravierend erscheinen. Insgesamt betrachtet also ein solider Film, bei dem Interessierte durchaus mal einen Blick riskieren können.
Gestrandet auf einem fernen Planeten, muss sich die Besatzung eines Raumschiffes mit scheinbar nicht erklärbaren Gefahren auseinandersetzen. Ein Crewmitglied nach dem anderen kommt unter mysteriösen Umständen ums Leben...
Ganz vorzügliches Alien-Ripoff aus der Corman-Schmiede. Eine gehörige Portion Spannung, gelungene Effekte, eine bedrohliche und düstere Atmosphäre und ein paar wirklich herrliche Schauwerte (Stichwort u.a.: Alien-Vergewaltigung) machen aus Galaxy of Terror einen absolut sehenswerten und verdammt unterhaltsamen Mix aus Science Fiction, Action, Horror und Mystery. Auf Schauspielerseite gibt es mit Edward Albert, Ray Walston, Zalman King, Robert Englund und Sid Haig das eine oder andere (Genre-)Schwergewicht zu bewundern und für das Production Design zeichnete kein geringerer als James Cameron verantwortlich. Wer also schon immer mal wissen wollte, wo Camerons futuristische Welten aus The Terminator und Aliens ihren Ursprung hatten, sollte sich mal diesen Streifen hier ansehen. Galaxy of Terror nimmt die Optik dieser beiden Filme praktisch vorweg und ist somit nicht nur "billiges" Ripoff eines Klassikers, sondern auch Vorbild zweier weiterer Großtaten des phantastischen Films.
Die Ermordung des für seine extremen Sexorgien bekannten Altnazis Adolph Schwartz (Edward Schaaf) interessiert den ortsansässigen Sheriff Homer (Monty Bane) weniger. Stattdessen konzentriert er sich lieber auf das Disziplinieren von Verkehrssünderinnen. Und als Homer Zeuge wird, wie die überaus attraktive Tramperin Margo (Raven Da La Croix) in Notwehr einen Vergewaltiger tötet, rutschen die Ermittlungen im Mordfall Schwartz in Homers Prioritätenliste noch ein gutes Stück tiefer...
Nach den bereits ziemlich tollen Beyond the Valley of the Dolls und Faster, Pussycat! Kill! Kill! war Up! nun meine dritte Begegnung mit dem Kino von Russ Meyer und auch dieser Streifen konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Up! stammt aus Meyers Spätwerk und enthält so ziemlich alle Zutaten, die aus dem Busen-Fetischisten den wohl bekanntesten Sexploitation-Regisseur seiner Zeit gemacht haben. Nach einem absurd-komischen Anfang im S/M-Keller eines Altnazis und der Ermordung desselben durch einen maskierten Unbekannten mit Hilfe eines Piranhas geht es in Sachen Sex, Gewalt und nackten Tatsachen so richtig zur Sache. Nackte Schönheiten mit üppigen Oberweiten - verdammt noch mal, ist Raven De La Croix in der Rolle der Margo Winchester heiß -, obskure Gestalten, unerwartete Gewaltausbrüche und wirklich ausgesprochen erotische und mit viel Liebe zum Detail gefilmte Sexszenen verwöhnen den geneigten Zuschauer und sorgen für beste Unterhaltung. Die ursprüngliche Ausgangssituation des Films wird dabei mehr oder weniger links liegen gelassen, lediglich kurz eingestreute Sequenzen mit einer nackten Erzählerin - gespielt von der vollbusigen Kitten Natividad - erinnern an die Tat und erst zum Ende hin, wenn man sich als Zuschauer schon langsam zu fragen beginnt, was das Gezeigte eigentlich alles soll, schließt sich der Kreis. Ich war alles in allem ziemlich angetan von dem Streifen und freue mich schon auf weitere Sichtungen aus Meyers Filmographie.
Als Greis geboren, wird Benjamin Button (Brad Pitt) von seinem Vater auf den Stufen eines Altenheimes ausgesetzt. Dort wächst er heran und während sein Geist im Laufe der Jahre älter wird, wird sein Körper im gleichen Maße jünger...
Finchers Der seltsame Fall des Benjamin Button wurde ja nun nicht überall mit übermäßigem Lob überschüttet. Verständlich, wenn man Filme wie The Game oder Fight Club als Maßstab heranzieht. Doch das hier ist eine komplett andere Baustelle. Bereits mit Zodiac hat Fincher bewiesen, dass er es auch äußerst ruhig angehen lassen kann und mit Der seltsame Fall des Benjamin Button führt er diesen Weg der Ruhe konsequent fort. Der Streifen über den als Greis geborenen Benjamin Button verlangt dem Zuschauer, insbesondere im ersten Drittel, einiges an Durchhaltevermögen ab. Denn sonderlich viel passiert anfangs nicht und ich empfand die erste Stunde schon als ziemlich zäh. Hat man sich aber erst einmal an den Erzählstil gewöhnt und lässt sich auf den Film ein, wird man umso mehr dafür belohnt. Der Streifen ist einfach nur wunderschön photographiert, die Schauspieler agieren durch die Bank großartig, vor der Arbeit der Maskenbildner kann man sich nur verbeugen und die ganze Atmosphäre des Films wird praktisch von Minute zu Minute intensiver. Das Finale ist dann großes Gefühlskino pur und einfach nur ergreifend. Und der zähe Start in diesen im Endeffekt dann einfach nur wunderbaren Film ist in den Schlussminuten schon längst vergessen.
Als die beiden Polizeibeamten Bleichert (Josh Hartnett) und Blanchard (Aaron Eckhart) ihre Ermittlungen im Fall der ermordeten B-Filmschauspielerin Elisabeth Short (Mia Kirshner) aufnehmen, ahnen sie noch nicht, welch weitreichende Konsequenzen dieser Fall für die Öffentlichkeit und auch für sie selbst haben wird...
Mit Filmen von Brian De Palma kann ich eigentlich gar nichts verkehrt machen und so konnte mich auch sein Neo-Noir Black Dahlia ziemlich schnell in seinen Bann ziehen und auch in gewisser Weise begeistern. Allerdings muss ich feststellen, dass dieser Streifen - innerhalb des mir bisher bekannten Outputs von De Palma - eher zu den schwächeren Arbeiten dieses Ausnahmeregisseurs zu zählen ist. Die Geschichte fand ich jetzt nicht allzu fesselnd und auch Josh Hartnett und Hilary Swank konnten mich nicht wirklich überzeugen. Auf der Haben-Seite stehen dagegen die mal wieder ungemein attraktive Scarlett Johansson, der einfach nur grandiose Look des ganzen Films und eine ganz vorzügliche Mystery-Atmosphäre, die maßgeblichen Anteil daran hatte, dass mich Black Dahlia letztendlich dann doch ziemlich schnell für sich gewinnen konnte. Über kurz oder lang ist eine Zweitsichtung unumgänglich und ich kann mir gut vorstellen, dass der Streifen durch eine weitere Sichtung nur gewinnen kann.
Bei der Beerdigung von Sir Oliver Ramsey ertönt aus dem Sarg des Verstorbenen plötzlich ein unheimliches Lachen. Als kurze Zeit später Dr. Merryl (Otto Stern), der Anwalt der Familie Ramsey, ermordet aufgefunden wird, nimmt sich Inspektor Higgins (Joachim Fuchsberger) des Falles an. Sir Cecil (Wolfgang Kieling), der Bruder von Sir Oliver, ist sogar davon überzeugt, dass sein Bruder noch lebt und für den Mord an Dr. Merryl verantwortlich ist...
Der nächste Wallace-Film aus der Farbära und wieder nahm Alfred Vohrer auf dem Regiestuhl Platz. Eine einschneidende Änderung gab es bei der Besetzung. Siegfried Schürenberg in der Rolle des Sir John scheint ab diesem Streifen nicht mehr mit von der Partie zu sein. Dessen Klamaukpart hat nun Hubert von Meyerinck als Sir Arthur inne. Ein durchaus adäquater Ersatz, von Meyerinck konnte ja bereits in Der Bucklige von Soho als durchgeknallter General Edward Perkins durchaus überzeugen. Ansonsten gibt es nicht sonderlich viel Neues zu berichten. Auch Im Banne des Unheimlichen ist ein typischer Farb-Wallace geworden. Die Atmosphäre der alten S/W-Filme kann wohl einfach nicht mehr erreicht werden, dafür punktet der Streifen aber mit einer ausgewogenen Mischung aus Spannung und Komik. Der Film ist äußerst kurzweilig geraten und die überaus negativen Stimmen, die man ja immer über die Farb-Ära zu hören bekommt, kann ich - nachdem ich ja nun doch schon einige dieser Filme gesehen habe - nicht wirklich teilen (lediglich Die blaue Hand und Der Mönch mit der Peitsche fand ich nicht so gelungen). Mir hat Im Banne des Unheimlichen Spaß gemacht, insbesondere auch aufgrund der einen oder anderen wirklich naiv-bescheuerten Idee, welche dem Film jede Menge trashigem Charme verleihen. Höhepunkt ist dabei das Make-up des von Peter Mosbacher gespielten Ramiro. Der sieht aus wie Hulk und ich fragte mich sofort, warum die ihn eigentlich grün angemalt haben. Die Erklärung folgte auf dem Fuß: Ramiro wird in einer kurzen Dialogsequenz als West-Inder vorgestellt und hat aus diesem Grund wohl einen grünen Anstrich erhalten. Einfach unglaublich!
Auch in ihrem ersten Jahr am College muss Nachwuchsdetektivin Veronica Mars (Kristen Bell) wieder eine ganze Reihe an kniffligen Rätseln lösen. Dieses Mal ist sie zunächst einem brutalen Vergewaltiger auf der Spur, der seine Opfer mit KO-Tropfen im Alkohol betäubt und ihnen anschließend die Haare rasiert. Dann gilt es Licht in einen merkwürdigen Selbstmordfall zu bringen und letztendlich muss Veronica auch noch in einer sehr persönlichen Angelegenheit tätig werden...
Die Zeit an der Highschool ist vorbei, das erste Jahr am College ist angebrochen. Für Veronica hat sich gar nicht so viel geändert. Auch am College gibt es jede Menge kleinerer und größerer Fälle aufzuklären. Der Zuschauer bekommt ein paar neue Charaktere präsentiert, ohne sich jedoch von allzu vielen alten Bekannten verabschieden zu müssen. Insgesamt betrachtet ist diese dritte Staffel vielleicht ein bisschen schwächer ausgefallen als die beiden Staffeln zuvor. Das liegt vor allem daran, dass es hier nicht nur einen großen Fall gibt, den es über eine komplette Staffel hinweg zu lösen gilt, sondern insgesamt drei größere Fälle, die nacheinander aufgeklärt werden. So baut sich nicht eine große Spannungskurve auf, die letztendlich im Finale gipfelt, sondern es gibt insgesamt drei größere Spannungskurven, die nacheinander aufgebaut werden müssen und dann abgeschlossen werden. Aber das ist wirklich Kritik auf extrem hohem Niveau, denn alle sonstigen Zutaten, die die ersten beiden Staffeln so großartig gemacht haben, sind auch hier vorhanden. Praktisch alle Darsteller sind einfach nur grandios, die Dialoge sind zum Niederknien, die Mischung aus Spannung, Mystery, Drama und komischen Anteilen passt wieder mal wie die Faust aufs Auge und über fehlende Überraschungen während der Staffel kann man sich auch nicht beklagen. Dazu kommt dann wieder mal ein einfach nur perfekter Soundtrack und - das habe ich bei meinen Einträgen zu den vorherigen Staffeln ganz vergessen zu erwähnen - unzählige Hommagen an verschiedene Filme. Als Beispiel sei einfach mal nur dieses herrliche Pulp Fiction-Zitat aus der Episode Un-American Graffiti genannt.
Warum diese grandiose Serie nach der dritten Staffel abgesetzt wurde wissen wohl nur die Götter und ganz offensichtlich ein hochgradig bescheuertes Publikum, welches die großen Qualitäten von Veronica Mars nicht zu schätzen wusste und einfach nicht mehr eingeschaltet hat. Staffel 4 war schon in Planung und hätte die Nachwuchsdetektivin dann beim FBI ermitteln lassen. Ein Jammer, dass das nicht verwirklicht wurde. Wenn ich daran denke, dass mittelmäßiger Kram wie Charmed über ganze 8 Staffeln Erfolg hat und sein Publikum findet und eine Serie wie Veronica Mars nach nur 3 Staffeln in die ewigen Jagdgründe geschickt wird, geht mir regelrecht das sprichwörtliche Messer in der Tasche auf.
Die frisch verheiratete Amerikanerin Kit Preston (Doris Day) lebt gemeinsam mit ihrem Ehemann Tony (Rex Harrison) in London und wird eines Tages auf dem Nachhauseweg im Nebel von einer unheimlichen Stimme bedroht. Diese teilt ihr mit, dass Kit bald sterben werde. Ihr Mann tut diesen Vorfall als Streich ab. Als Kit jedoch kurze Zeit später auch noch anonyme Drohanrufe erhält, wird das Nervenkostüm der jungen Frau immer dünner. Verzweifelt wendet sie sich an die Polizei. Doch die schenkt ihr - ebensowenig wie ihr Ehemann - einfach keinen Glauben...
Doris Day mal in einer eher ungewohnten Rolle. Hier ist sie nicht die souveräne Mutter der Nation, die - hinter dem Herd stehend - die komplette Familie managt, sondern das Opfer eines Psychopathen, der sie langsam in den Wahnsinn treiben will. Der Streifen erinnert stark an die Thriller von Alfred Hitchcock und früher hab ich Millers Mitternachtsspitzen auch immer für einen Hitchcock-Film gehalten. Die Spannung baut sich langsam auf und entlädt sich letztendlich in einem überraschenden Finale. Mit Doris Day, Rex Harrison, John Gavin, Myrna Loy und Roddy McDowall ist Mitternachtsspitzen zudem ganz vorzüglich besetzt und bietet mit seinen überzeugenden Darstellern und seinem spannenden Plot somit beste Unterhaltung. Ein kleines Juwel, welches sich vor der fast übermächtig scheinenden Konkurrenz aus dem Hause Hitchcock wahrlich nicht zu verstecken braucht.
Geheimagent Lemmy Caution (Eddie Constantine) erhält den Auftrag, im futuristischen Alphaville die Machenschaften des Wissenschaftler Professor von Braun (Howard Vernon) zu unterbinden. Der hat den Supercomputer Alpha 60 entwickelt und mit dessen Hilfe wurden praktisch alle Menschen in Alphaville in willenlose Sklaven verwandelt...
Noch mal Arthouse und noch ein Treffer. Alphaville von Jean-Luc Godard überzeugt nun weniger durch eine fesselnde Geschichte - im Grunde genommen ist der Plot sogar ziemlich vernachlässigbar - sondern vielmehr durch die eingesetzten Stilmittel. Der Streifen ist ein echter Leckerbissen in audio-visueller Hinsicht. Das Spiel mit Licht- und Schatteneffekten, die Schnitttechnik und insbesondere die Geräuschkulisse erschaffen eine schier unglaublich intensive Atmosphäre die mich komplett in ihren Bann gezogen hat. So eine Gänsehaut-Atmo ist mir schon lange nicht mehr untergekommen und für die immer wieder einsetzende Computerstimme aus dem Off ist der Begriff "scary" noch arg untertrieben. Toller Film!
Akemi (Meiko Kaji), Anführerin eines Yakuza-Clans, hat alle Hände voll zu tun um einen rivalisierenden Clan davon abzuhalten, ihren Clan zu vernichten. Im ganzen Trubel taucht wie aus dem Nichts auch noch eine mysteriöse, blinde Schwertkämpferin (Hoki Tokuda) auf, die mit Akemi noch eine offene Rechnung zu begleichen hat...
Exploitation aus Japan hat mich bisher noch selten enttäuscht. Blind Woman's Curse von Regisseur Teruo Ishii war nun aber leider nicht wirklich überzeugend. Der Mix aus Samurai-, Yakuza-, Mystery- und Horrorfilmelementen wirkte auf mich größtenteils ziemlich unausgegoren und sonderlich fesseln konnte die Story in meinen Augen auch nicht. Zudem hätte ich mir ein bisschen mehr Screentime der Hauptdarstellerin gewünscht. Meiko Kaji - hier in einer ihrer frühen Rollen und noch vor Lady Snowblood- bzw. Female Prisoner-Ehren - geht in dem ganzen Wust fast ein bisschen unter. Schade drum. Ein wenig entschädigen konnte dann allerdings das komplett abgedrehte Finale, in dem es ordentlich zur Sache ging und in dem dann auch einige äußerst nette Blutfontänen-Effekte zu sehen waren.
Das letzte Jahr an der Highschool ist angebrochen und Hobby-/Nachwuchs-Detektivin Veronica Mars (Kristen Bell) hat schon wieder alle Hände voll zu tun. Nicht nur, dass verschiedene Schüler mit kleineren und größeren Aufträgen auf sie zukommen; nein, ein mysteriöses Busunglück, bei dem einige Schüler ihr Leben lassen mussten, gilt es aufzuklären. Denn an einen Unfall mag Veronica einfach nicht glauben…
Ein weiterer Grund, weswegen hier in den letzten Wochen fast ausschließlich Exploitation-Filme Einzug in den Filmtagebuch-Blog gehalten haben ist Veronica Mars. Bei meiner Frau und mir ist eine regelrechte Sucht nach dieser Serie ausgebrochen und so wird praktisch jeder gemeinsame TV-Abend - die eh schon ziemlich rar gesät sind - dazu genutzt, die Abenteuer der Nachwuchs-Detektivin weiterzuverfolgen. Auch in der zweiten Staffel geht es wieder um einen großen Fall, der sich wie ein roter Faden von den ersten Folgen bis zur letzten Episode durchzieht. Nachdem Veronica in Staffel 1 den Mord an ihrer besten Freundin aufklären konnte, hat sie es nun mit einem mysteriösen Busunglück zu tun, bei dem einige Schüler ihrer Highschool ihr Leben lassen mussten. Und nebenbei gibt es natürlich während des letzten Jahres an der Highschool viele weitere Hürden zu bewältigen sowie diverse kleinere Fälle und Rätsel zu lösen. Wie schon in der ersten Staffel sucht man auch in dieser Season vollkommen umsonst nach schwächeren Folgen. Die von Produzent und Autor Rob Thomas erschaffene Serie erlaubt sich keinerlei Ausfälle und überzeugt weiter durch ihre unnachahmliche Mischung aus Spannung, Mystery und Komik, mit ihrer riesengroßen Anzahl an liebens- und hassenswerten, perfekt gezeichneten Charakteren, mit ihren geschliffene Dialogen und mit ihren zahl- und abwechslungsreichen Fällen voller unerwarteter Wendungen. Über allem thronen natürlich die grandiosen Schauspieler, insbesondere Kristen Bell - in die man sich ohne größere Probleme verlieben könnte - in der Titelrolle und Enrico Colantoni als deren Vater. Aber auch die übrigen Haupt- und wiederkehrenden Gaststars wie Jason Dohring als Logan, Francis Capra als Eli, Michael Muhney als Sheriff (der wohl verachtenswerteste Charakter der ganzen Serie), Charisma Carpenter als Kendall Casablancas (mein Gott, sind die Frau hier wieder mal hammermäßig gut aus) und Steve Guttenberg als zwielichtiger Politiker Woody Goodman (schön, ihn nach vielen Jahren mal wiederzusehen; was hat der seit den Police Academy-Filmen eigentlich gemacht?) sollen hier nicht unerwähnt bleiben, denn jeder von ihnen drückt der Serie seinen ganz eigenen Stempel auf und keinen von ihnen möchte ich missen. Aber genug der Lobeshymnen, Veronica Mars rockt das Haus und die Freude auf die dritte Staffel ist riesengroß.
RIVELAZIONI DI UN MANIACO SESSUALE AL CAPO DELLA SQUADRA MOBILE (DVD: Camera Obscura, Deutschland)
(OT: Rivelazioni di un maniaco sessuale al capo della squadra mobile | Italien 1972 | Regie: Roberto Bianchi Montero)
Eine Mordserie in einer Kleinstadt in Süditalien lässt den ermittelnden Inspektor Capuana (Farley Granger) fast verzweifeln. Opfer sind ausschließlich untreue Ehefrauen wohlhabender und einflussreicher Männer und bei den Leichen hinterlässt der Täter entsprechende, kompromittierende Fotos von den Opfern und deren Liebhabern...
Roberto Bianchi Monteros Schön, nackt und liebestoll mag nun sicher nicht zu den Vorzeige-Vertretern seines Genres gehören - da gibt es, gerade was die Spannung betrifft, weitaus bessere Gialli wie beispielsweise Blutige Seide oder Torso, um nur zwei zu nennen -, eine gewisse Faszination hat der relativ ruhig inszenierte Film aber schon auf mich ausgeübt. Die Atmosphäre passt wie die berühmte Faust aufs Auge und an ausgesprochen nett anzusehenden Schauwerten wird auch nicht gespart. Die weibliche Besetzung ist größtenteils eine Augenweide und großartige Hemmungen, sich ihrer Kleidung zu entledigen, hatten die Damen am Set auch nicht gerade. Dazu kommt eine der vielleicht "schönsten" Mordszenen der Filmgeschichte und ein grandioser Score, der mich so sehr begeistert hat, dass ich mir den Soundtrack gleich mal bei Amazon geordert habe. Für Genrefans gibt's von mir für den Streifen einen glasklaren Kaufbefehl (zumal die DVD von Camera Obscura wirklich außerordentlich gut gelungen ist), wer neu in die Welt der Gialli eintauchen möchte, sollte sich vielleicht nicht unbedingt diesen Film als Einstieg aussuchen.
Mitten in der Nacht läuft die verwirrte Elisabeth (Brigitte Lahaie) Robert (Alain Duclois) vors Auto. Offensichtlich ist die junge Frau vor irgendjemandem auf der Flucht. Robert nimmt sie mit zu sich nach Hause und muss feststellen, dass Elisabeth keinerlei Erinnerungsvermögen mehr zu haben scheint. Als Robert am nächsten Morgen auf die Arbeit geht und Elisabeth alleine in seiner Wohnung zurücklässt, wird diese nach kurzer Zeit von einem mysteriösen Arzt (Bernard Papineau) abgeholt und zurück in die Einrichtung gebracht, aus der sie zuvor geflohen ist...
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber La nuit des traquées dürfte meine erste Begegnung mit dem Kino von Jean Rollin gewesen sein. Von der Stimmung und der Atmosphäre hat mich der Streifen ein bisschen an die besseren Filme des spanischen Vielfilmers Jess Franco erinnert. In minimalistisch ausgestatteten Sets gedreht, hat mich La nuit des traquées mit seiner ruhigen, fast poetischen Art sehr schnell in seinen Bann gezogen und auch bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Obwohl der Streifen wirklich sehr ruhig inszeniert ist und auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so viel passieren mag, bestand für mich aufgrund der wirklich extrem intensiven Atmosphäre und der ständig spürbaren Spannung zu keinem Zeitpunkt die Gefahr aufkommender Langeweile. Und darüber, wie eine leicht bekleidete Brigitte Lahaie beim männlichen Publikum ankommt, muss ich hier wohl nicht sonderlich viel schreiben. Die gute Frau war wohl wirklich eine der schönsten Darstellerinnen des europäischen Genrekinos der 70er und 80er Jahre und allein ihr Mitwirken macht La nuit des traquées unbedingt sehenswert.
Nachdem ihre beste Freundin Lilly Kane (Amanda Seyfried) ermordet wurde und ihr Vater (Enrico Colantoni) im Wege der Ermittlungen dieses Mordfalls seinen Posten als Polizeichef verlor, ändert sich das zuvor so unkomplizierte Leben der Highschool-Schülerin Veronica Mars (Kristen Bell) drastisch. War sie vor den Ereignissen rund um den Mordfall Lilly Kane noch eines der populärsten und beliebtesten Mädchen an der Schule, wird sie nun von den meisten Mitschülern mit Misstrauen und Verachtung gestraft. Um den Ruf ihrer Familie wiederherzustellen und den wahren Mörder ihrer Freundin zu finden, hilft Veronica außerhalb der Schule ihrem Vater in dessen neu gegründeter Detektei und deckt bei ihren Nachforschungen einige delikate Geheimnisse ihrer Heimatstadt auf...
Neue Serie, neues Glück. Nachdem meine letzte Serienerfahrung mit Charmed ja eher etwas ernüchternd abgelaufen ist, scheine ich mit Veronica Mars wieder einen echten Treffer gelandet zu haben. Bereits nach wenigen Folgen hat man die schlagfertige Schulhof-Detektivin ins Herz geschlossen und das Suchtpotential der Serie ist bereits in der ersten Staffel relativ hoch. Veronica Mars ist spannend, witzig, mysteriös, dramatisch, begeistert mit überzeugenden Darstellern - allen voran natürlich Kristen Bell in der Rolle der Titel-Heldin und Enrico Colantoni als deren Vater - und einem Soundtrack, der es absolut in sich hat. So perfekt in die jeweilige Szene passende Songs hat es - zumindest was von mir bisher gesehene TV-Serien angeht - bisher nur bei The O.C. gegeben. Die 22 Folgen der ersten Staffel vergingen praktisch wie im Fluge und während ich mich bei Charmed noch durch jede einzelne Staffel kämpfen musste befürchte ich, dass ich zum Ansehen der insgesamt 3 Staffeln von Veronica Mars insgesamt weniger Zeit brauchen werde als ich für eine Staffel Charmed benötigt habe.
England im Jahr 1935: Weil ihre Fantasie mit ihr durchgeht, beschuldigt die 13 Jahre alte Briony Tallis (Saoirse Ronan) Robbie Turner (James McAvoy), den Freund ihrer älteren Schwester Cecilia (Keira Knightley), ihre Cousine Lola (Juno Temple) vergewaltigt zu haben. Robbie wird unschuldig verurteilt, landet im Gefängnis und wird dadurch von Cecilia getrennt. Als ihm bei Ausbruch des 2. Weltkriegs ein Angebot auf Haftverschonung gemacht wird, wenn er dafür in den Militärdienst tritt, nimmt er dieses an...
Typisches Oscar-Material. Im Gegensatz zu dem vor kurzem gesehenen Million Dollar Baby ist die Aussage dieses Mal aber eher negativ zu verstehen. Abbitte bietet Kitsch in Hochglanzbildern und hat mit Keira Knightley und James McAvoy zwei Hauptdarsteller am Start, die mir in diesem Streifen viel zu gekünstelt und bemüht wirkten. Zudem nervte Saoirse Roman in der Rolle der jungen Briony Tallis maßlos - die Oscar-Nominierung für diese Darbietung halte ich für einen schlechten Witz. Einigermaßen gerettet hat den Streifen für mich der unerwartete Plottwist, der mich tatsächlich ziemlich kalt erwischt hat und die negativen Aspekte zuvor fast in Vergessenheit geraten ließ.
In New York laufen innerhalb kürzester Zeit zuvor unbescholtene Bürger Amok und töten mehrere Menschen. Der ermittelnde Detective Nicholas (Tony Lo Bianco) bekommt von allen Tätern die gleichen, letzten Worte zu hören: Gott habe ihnen die Tat befohlen. Für den tiefgläubigen Nicholas geraten die Ermittlungen schon bald zur persönlichen Zerreißprobe...
Ich stehe ja sowieso auf Horrorfilme bzw. Thriller mit christlichen Motiven und da war Larry Cohens God Told Me To genau die richtige Wahl. Was noch als typischer Copthriller zu beginnen scheint, verwandelt sich nach einiger Zeit in einen immer unheimlicher werdenden Mysterythriller, welcher dem Zuschauer doch einiges abverlangt. Tony Lo Bianco in der Hauptrolle des zwischen seinem eigenen Glauben und dem aufzuklärenden Fall fast zerrissenen Polizisten ist ein Glücksfall, die Spannungsschraube wird stetig weiter gedreht und so einige optische Leckerbissen bzw. Unglaublichkeiten hat der Film außerdem zu bieten. Absolut empfehlenswert!
Det. McPherson (Dana Andrews) nimmt die Ermittlungen im Fall der ermordeten Laura Hunt (Gene Tierney) auf. Der beliebten Leiterin einer Werbeagentur wurde das Gesicht weggeschossen und McPherson versucht zunächst, sich durch Gespräche mit Lauras engsten Bekannten - wie beispielsweise dem zynischen Waldo Lydecker (Clifton Webb) - ein Bild von der Ermordeten zu machen. Doch je mehr McPherson von Laura erfährt, desto faszinierter wird er von dem Opfer und desto intensiver kämpft er um die Aufklärung des Falles, der allerdings nach wenigen Tagen eine gänzlich unerwartete Wendung nimmt…
Mal wieder ein Film Noir. So langsam begeistert mich dieses Genre immer mehr. Nach dem schon sehr guten Tote schlafen fest und dem mich absolut begeisternden Frau ohne Gewissen hat mir nun Otto Premingers Laura komplett den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich bin ähnlich begeistert wie ich von Wilders Streifen war. Laura ist ein absoluter Glücksfall, ein Film, bei dem irgendwie alles zu passen scheint. Jede Einstellung, jeder Dialog, die ganze Atmosphäre des Streifens - das ist alles einfach nur unglaublich gut. Allein Clifton Webb und dessen fantastische Vorstellung des zynischen Waldo Lydecker machen Laura unbedingt sehenswert. Und die Präsenz von Gene Tierney ist tatsächlich atemberaubend!
Desperation, ein gottverlassenes Nest irgendwo in der Wüste von Nevada. Hier treibt nur noch der offensichtlich verrückt gewordene Sheriff (Ron Perlman) sein Unwesen. Wahllos verhaftet er Durchreisende (u.a. Tom Skerritt und Annabeth Gish) und steckt sie für Nichtigkeiten ins Gefängnis. Dort müssen die Gefangenen sehr schnell erkennen, dass es für sie schon bald um Leben oder Tod gehen wird...
Keine Ahnung, aber rein gefühlsmäßig dürfte Stephen King zu den Autoren zählen, deren Werke am häufigsten für filmische Umsetzungen herangezogen werden. Früher fast ausschließlich fürs Kino, heute fast nur noch fürs Fernsehen. Auch Desperation ist eine dieser TV-Produktionen und das merkt man dem Film auch deutlich an. Die mit Tom Skerritt, Ron Perlman, Annabeth Gish und Charles Durning durchaus prominente Besetzung kann nur schwer über das ganz offensichtlich ziemlich niedrige Budget des Streifens hinwegtäuschen und da auch die Geschichte selbst nicht wirklich überzeugen kann, taugt Desperation allenfalls für einigermaßen durchschnittliche Unterhaltung. Am Anfang funktioniert der Streifen noch ganz gut, Regisseur Mick Garris erschafft eine durchaus unheimliche und bedrohliche Atmosphäre und auch über fehlende Spannung kann man sich im ersten Drittel des Films wahrlich nicht beklagen. Dummerweise werden Atmosphäre und Spannung relativ schnell geopfert und aus dem Mystery-Horror-Mix wird ein Werbefilm für das Christentum. So penetrant und offensichtlich hat in meinen Augen wohl noch kein Streifen versucht, seine Zuschauer zum christlichen Glauben zu bekehren. Die ständigen Anspielungen der Marke "Alles wird gut wenn wir nur auf Gott vertrauen" fangen sehr bald zu nerven an und was als spannender und atmosphärischer Genrebeitrag begonnen hat endet dann leider als nervtötende und langweilige Durchschnittsware.
Nachdem mehrere männliche Bewohner einer mitten in den Sümpfen gelegenen Siedlung zu Tode gekommen sind beginnen die Einwohner zu glauben, dass der Geist eines einst unschuldig Gehängten Rache an allen männlichen Nachfahren der damals für dessen Tod verantwortlichen Männer nehmen will. Als auch der Fährmann tot aufgefunden wird, entschließt sich dessen Enkeltochter Maria (Rosemary La Planche) den Fährbetrieb weiterzuführen und lernt dabei den jungen Chris Sanders (Blake Edwards) kennen und lieben. Doch auch dessen Vater zeichnete sich für den Tod des unschuldig Gehängten verantwortlich und so scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis dessen Geist erneut zuschlägt...
Überschaubare 60 Minuten benötigt Regisseur Frank Wisbar für seine Mischung aus Romanze und Gruselgeschichte; 60 Minuten, die sich durchaus lohnen. Denn so einfach gestrickt der Plot auch sein mag und obwohl bei näherer Betrachtung eigentlich gar nicht sonderlich viel in diesen 60 Minuten passiert, konnte mich der Streifen, der ganz offensichtlich ohne nennenswertes Budget gedreht wurde, durch seine ganze eigene Atmosphäre - begünstigt durch das praktisch ständig nebelverhangene Sumpf-Setting - relativ schnell in die erforderliche Gruselstimmung bringen und so auch ziemlich gut unterhalten. War insgesamt betrachtet also eine durchaus nette Angelegenheit.
Kleine Anmerkung am Rande: In der Rolle des Chris Sanders ist übrigens kein geringerer als der spätere Star-Regisseur Blake Edwards zu sehen.
Die junge Suzy Bannion (Jessica Harper) kommt aus den USA nach Deutschland um an einer angesehenen Ballett-Schule Tanz zu studieren. Doch bereits bei ihrer Ankunft wird sie Zeuge wie ein junges Mädchen die Schule fluchtartig verlässt, welches zudem am nächsten Tag tot aufgefunden wird. Suzy fühlt sich verständlicherweise von Anfang an in ihrer neuen Umgebung unwohl und muss schon bald feststellen, dass die Schule ein schreckliches Geheimnis zu beherbergen scheint...
Suspiria dürfte wohl wirklich Argentos Meisterstück darstellen. Habe den Film nun schon ziemlich oft gesehen und bin immer wieder aufs Neue von der Intensität des Streifens beeindruckt. So perfekt wie Argento hier seine Bilder mit Soundeffekten und dem unnachahmlichen Score von Goblin vermischt, ist es ihm - auch wenn ich noch nicht alle seine Filme kenne, wage ich das nun zu behaupten - wohl nie zuvor und auch nie mehr danach gelungen. Die Tatsache, dass die eigentliche Story - auch typisch für Argento - nicht unbedingt allen Regeln der Logik folgt, ist bei der einfach nur grandiosen Atmosphäre des Streifens absolut zu vernachlässigen. Keine Ahnung, was Argento damals beim Dreh dieses Films alles eingeworfen hat. Aber ein "normaler" Mensch bringt einen Film wie Suspiria wohl kaum zustande.
Aus dem Nichts ereignen sich in großen amerikanischen Metropolen plötzlich merkwürdige Todesfälle. Menschen begehen ohne offensichtlichen Grund Selbstmord. Befürchtungen vor Terroranschlägen lassen verschiedene Menschen (u.a. Mark Wahlberg, Zooey Deschanel und John Leguizamo) aus den Städten aufs Land fliehen, da sie sich dort in Sicherheit wiegen. Doch die unsichtbare Gefahr breitet sich immer weiter aus...
The Happening dürfte der wohl bisher umstrittenste Film von Regisseur M. Night Shyamalan sein. Mit Schimpf und Schande wurde der Streifen vielerorts bedacht, nachvollziehen kann ich das nicht wirklich. Wahrscheinlich wartet jeder seit The Sixth Sense auf den ganz besonderen Kniff am Ende und ist dann einfach enttäuscht, wenn dieser nicht kommt. Bei The Happening verzichtet Shyamalan praktisch komplett auf irgendwelche großartigen Erklärungen. Die Dinge passieren einfach. Und so überzeugt der Film dann sicher auch weniger mit einer ausgeklügelten Story, sondern viel mehr durch seine Atmosphäre und seine oft unheimliche Stimmung. Und das alleine hat mir persönlich vollkommen ausgereicht, um mich von The Happening richtig gut unterhalten zu lassen.
Nach dem Korea-Krieg kehrt der Soldat Raymond Shaw (Laurence Harvey) als Kriegsheld in die Staaten zurück und erhält mehrere Auszeichnungen. Allerdings kann sich keiner seiner Kameraden erinnern, welche Leistungen Shaw im Krieg erbracht hat. Stattdessen werden diese von immer wiederkehrenden Albträumen gequält. Major Bennett Marco (Frank Sinatra) will der Angelegenheit auf den Grund gehen und kommt bei seinen Nachforschungen einer unglaublichen Verschwörung auf die Spur...
Mal wieder einer dieser Filme, die einen ziemlich beeindruckt zurücklassen. Was oberflächlich vielleicht noch wie eine anti-kommunistische Hetze wirken mag, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als bitterböse Satire über die zum damaligen Zeitpunkt vorherrschende Paranoia. Regisseur John Frankenheimer mischt Mystery-Elemente mit beißendem Witz und teils atemberaubender Spannung und hat es damit locker geschafft, mich absolut in seinen Bann zu ziehen. Dazu gesellen sich noch wirklich großartige schauspielerische Leistungen. Die eigentlich schon mehr als überzeugenden Frank Sinatra und Laurence Harvey werden beispielsweise von der einfach nur grandiosen Angela Lansbury regelrecht an die Wand gespielt. Warum sie für diese Performance "nur" eine Oscar-Nominierung erhalten hat und die Trophäe nicht mit nach Hause nehmen durfte, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht wirklich nachvollziehen. Der Oscar für die Beste Nebendarstellerin ging damals an Patty Duke für ihren Auftritt in Licht im Dunkel; den Streifen werde ich mir demnächst mal ansehen müssen.
Der an Höhenangst leidende Ex-Polizist Scotty Ferguson (James Stewart) ist mittlerweile als Privatdetektiv tätig und nimmt einen Auftrag seines alten Schulfreundes Gavin Elster (Tom Helmore) an. Er soll dessen Frau Madeleine (Kim Novak) im Auge behalten, da Gavin befürchtet, dass diese mit Selbstmordgedanken spielt...
Vertigo ist selbst innerhalb der von Höhepunkten gepflasterten Filmographie Hitchcocks ein absolutes Highlight und gehört neben Psycho und Der unsichtbare Dritte schon seit vielen Jahren zu meinen persönlichen Lieblingen dieses Ausnahmeregisseurs. Gerade bei Filmen die von ihrer überraschenden Auflösung leben, wird die wahre Qualität der Streifen einem erst dann bewusst, wenn diese auch bei wiederholten Sichtungen und bei Kenntnis des Endes noch zu fesseln vermögen. Vertigo ist einer dieser absoluten Glücksfälle, der mich immer wieder aufs Neue begeistert und in seinen Bann zieht, obwohl ich doch ganz genau weiß, welchen Verlauf die Story nehmen wird. James Stewart liefert in der Rolle des regelrecht besessenen Detektivs eine absolute Glanzvorstellung ab und Kim Novak - deren schauspielerische Leistung ich durch die nun folgenden Worte definitiv nicht schmälern will - ist pures Eye Candy und war wohl nie zuvor und nie mehr danach so wunderschön und verführerisch wie in diesem Film. Vertigo ist filmisches Gold - von der ersten bis zur letzten Sekunde.
Der Symbologe Robert Langdon (Tom Hanks) wird in den Vatikan gebeten, um die katholische Kirche aus einer aussichtslos erscheinenden Lage zu helfen. Nach dem Tod des Papstes wurden die vier für die Nachfolge favorisierten Kardinäle aus dem Konklave entführt und zudem droht eine aus Antimaterie hergestellte Bombe den ganzen Vatikan zu vernichten. Als Drahtzieher scheint der eigentlich gar nicht mehr existierende Geheimbund der Illuminati in Frage zu kommen. Eine Organisation, die Langdon sein Leben lang aufs Genaueste studiert hat...
Nach The Da Vinci Code die zweite Verfilmung eines Romans von Dan Brown. Dessen Romane eignen sich meines Erachtens tatsächlich hervorragend zur leichten Unterhaltung und schreien förmlich danach, für die große Leinwand adaptiert zu werden. Wenn Regisseur Ron Howard es nur endlich mal lassen würde, den Versuch zu starten, praktisch jedes geschriebene Wort zu verfilmen. Das war schon beim Erstling die große Schwäche und auch Illuminati krankt an dieser Vorgehensweise des Regisseurs. Wobei mir der Streifen deutlich besser gefallen hat als der Vorgänger. Er ist kurzweiliger, spannender und einfach unterhaltsamer ausgefallen. Solides Blockbuster-Kino. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Nach der Lektüre des Tagebuches eines Architekten ist Rose Elliot (Irene Miracle) davon überzeugt, in New York in einem der drei auf der Erde existierenden Häuser des Bösen zu leben. Verängstigt bittet sie ihren Bruder Mark (Leigh McCloskey), der in Rom Musik studiert, um Hilfe...
Zwischen dem grandiosen Suspiria und dem - so ist es zumindest fast überall zu lesen - wohl ziemlich katastrophalen La terza madre stellt Inferno den Mittelteil von Argentos Mutter-Trilogie dar. Ohne an die Qualitäten von Suspiria heranzukommen, muss man Argento in meinen Augen bescheinigen, dass er mit Inferno einen formidablen Schocker abgeliefert hat. Die üblichen storytechnischen Schwächen macht Argento durch Atmosphäre, Schockeffekte, Spannung und seinem visuellen Einfallsreichtum locker wett und so ist auch Inferno einer der Filme, die definitiv zur Haben-Seite der Filmographie Argentos zu zählen sind.
Der erfolgreiche, doch durch einen Herzinfarkt beeinträchtigte Strafverteidiger Sir Wilfrid Robarts (Charles Laughton) soll den aussichtslos erscheinenden Fall von Leonard Vole (Tyrone Power) übernehmen. Der wird beschuldigt eine Witwe kaltblütig ermordet zu haben, beteuert allerdings seine Unschuld. Und tatsächlich scheint der Prozess auf ein positives Ende für Vole hinauszulaufen. Doch dann ruft die Klägerseite dessen Ehefrau Christine (Marlene Dietrich) in den Zeugenstand...
Nach etwas längerer Pause mal wieder ein Film von Billy Wilder. Und das Warten auf einen vielleicht etwas schwächeren Film dieses Ausnahmeregisseurs geht weiter. Auch Zeugin der Anklage ist ganz großes Kino und obwohl es sich hier um ein(en) Krimidrama/Gerichtsthriller handelt, kommt auch der typische Humor Wilders nicht zu kurz. Da gibt es auch in dieser Hinsicht wieder so einige Szenen und Dialoge zum Niederknien. Phantastische Darsteller und eine fesselnde Handlung mit einem überraschenden Plottwist am Ende machen aus Zeugin der Anklage zeitloses Kino der Extraklasse. Und die unglaubliche Ausstrahlung von Marlene Dietrich ist einfach nur atemberaubend.
Spanien, im Jahr 1944. In den Bergen Nordspaniens kämpfen auch noch Jahre nach Beendigung des Bürgerkriegs Partisanen gegen das faschistische Regime. In die umkämpfte Region verschlägt es auch die kleine Ofelia (Ivana Baquero) und ihre schwangere Mutter (Ariadna Gil), da deren neuer Ehemann, der rücksichtslose Captain Vidal (Sergi López), seine Frau in seiner Nähe haben will. Ofelia beginnt sich schon bald in eine eigene Fantasiewelt zu flüchten...
So, auch endlich gesehen und damit eine der jüngeren filmischen Bildungslücken geschlossen. Ich hatte mir ein bisschen mehr Fantasy erwartet und war über den doch relativ niedrigen Fantasy-Anteil ziemlich überrascht. Das ändert natürlich nichts an der Qualität des Streifens. Leicht zu verdauen ist die fesselnde Geschichte der kleinen Ofelia (ganz toll: Ivana Baquero) und ihrer Mutter wahrlich nicht. Pans Labyrinth ist einer dieser Filme, die richtig an die Substanz gehen und die einen auch weit nach dem Abspann nicht mehr loslassen. Hab mir die Blu-ray nur von einem Kumpel ausgeliehen und werde mir den Streifen in nächster Zeit auf jeden Fall selbst zulegen. Ich gehe davon aus, dass Pans Labyrinth mit weiteren Sichtungen noch mehr wachsen wird und dass ich noch viele Dinge entdecken werde, die mir bei der ersten Sichtung - schon allein aufgrund der schier unfassbaren Bildgewalt des Streifens - verborgen geblieben sind.
In Hoffnung auf ein erfolgreiches Comeback nimmt die Schauspielerin Nikki Grace (Laura Dern) die weibliche Hauptrolle im neuen Film des Regisseurs Kingsley Stewart (Jeremy Irons) an. Nach Beginn der Dreharbeiten erfahren sie und ihr Kollege Devon Berk (Justin Theroux), der die männliche Hauptrolle übernommen hat, dass es sich bei dem Film um eine Art Remake handelt. Das Original wurde nie fertiggestellt, da die Hauptdarsteller damals ermordet wurden. Für Nikki beginnen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion zu verschwinden...
Wahrscheinlich ist Inland Empire innerhalb der Filmographie von David Lynch nur konsequent. Anfangen konnte ich mit diesem Film aber leider überhaupt nichts mehr. So sehr mich Lynch mit Lost Highway und Mulholland Dr. noch begeistert hat, mit Inland Empire hat er mich einfach nur noch gequält und gelangweilt. Sicher, auch in diesem Film gibt es jede Menge erschreckender und atmosphärischer Szenen und auch dieser Film hat mir die eine oder andere Gänsehaut bereitet, aber dieser fast vollkommene Verzicht auf eine Art Plot war für mich persönlich ein KO-Kriterium. Lost Highway und Mulholland Dr. haben mich noch zum Rätseln und Knobeln angeregt, die beiden Filme haben mich auch Tage nach der Sichtung noch beschäftigt; bei Inland Empire war ich nach den gut 3 Stunden Laufzeit eigentlich nur froh, dass es endlich vorbei war. Ich habe wirklich noch nie einen Film vorzeitig abgebrochen, bei diesem hätte ich es fast getan. Und das hat jetzt nichts damit zu tun, dass ich nicht dazu bereit gewesen wäre, mich auf den Streifen einzulassen. Der Funke wollte und wollte halt einfach nicht überspringen.
2 Jahre ist es her, dass die Familie von Donna (Brittany Snow) von einem wahnsinnigen Lehrer des Mädchens ermordet wurde. Donna lebt seitdem bei Verwandten und versucht die Ereignisse von damals zu verdrängen. Doch ausgerechnet am Abend des Abschlussballs holt sie die Vergangenheit wieder ein. Der Killer ist entkommen und macht erneut Jagd auf sie...
Nach der von Scream im Jahr 1996 ausgelösten Welle an neuen Slasher-Filmen sind es im neuen Jahrtausend insbesondere Remakes altbekannter Franchises, die das Horrorgenre zu dominieren scheinen. Gefühlsmäßig angefangen haben dürfte das im Jahr 2003 mit Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre, mittlerweile gibt es schon fast eine regelrechte Schwemme an mal mehr, mal weniger guten Horrorfilm-Remakes. Es scheint fast so, als dass jeder Film, der sprichwörtlich nicht bei drei auf dem Baum ist, eine schicke Neuauflage erfahren muss. Auch Prom Night aus dem Jahr 1980 konnte wohl nicht rechtzeitig flüchten und wurde im Jahr 2008 neu aufgelegt. Und so gnädig ich ja im Normalfall mit solchen Remakes umgehe, speziell in diesem Fall hätten es sich die Macher dann doch lieber sparen sollen. Die Neuverfilmung ist ein höchst durchschnittlicher, größtenteils unspannender und komplett blutleerer Streifen geworden und dürfte wohl wirklich so gut wie keinen Genrefan in irgendeiner Weise begeistern. Langweilig, nervig, einfach überflüssig.