Nach dem Mord an einer Frau wurden die beiden Biker Pete (Arell Blanton) und Stick (Alex Rocco) von ihrer Gang ausgeschlossen und befinden sich nun alleine auf der Flucht vor der Polizei. Als sie auf ein luxuriöses Anwesen stoßen, welches offensichtlich nur von zwei Frauen (Elizabeth Knowles und Sherry Bain) bewohnt wird, quartieren sie sich dort kurzerhand und ungefragt ein...
Mit Wild Riders hat Regisseur Richard Kanter eine ganz nette Mischung aus Biker- und Terrorfilm hingelegt. Den etwas sehr hochgegriffenen Vergleich mit dem ein Jahr später entstandenen Terrorklassiker The Last House on the Left auf dem Backcover der DVD hält der Streifen allerdings erwartungsgemäß nicht stand. Dafür wirken Arell Blanton und Alex Rocco in den Rollen der Gangster einfach nicht bedrohlich genug (an David Hess kommt einfach keiner ran!!!) und das ganze Szenario des Überfalls ist zu vielen Schwankungen unterworfen. Das wechselt viel zu sehr zwischen harmlosen und gefährlichen Situationen hin und her anstatt sich langsam zu steigern. Ja, die eine oder andere Länge schleicht sich schon ein und zudem ist der Streifen auch mit ein paar argen Logik-Schnitzern ausgestattet, die beinahe schon über der Toleranzgrenze für Exploitationfilme liegen. Das grandiose Ende versöhnt dann aber für viele der vorherigen Unzulänglichkeiten und so bleibt unterm Strich doch ein eher positiver Eindruck zurück.
Ein in der Nähe des Schlosses von Lord Chelford (Dieter Borsche) geschehener Mord ruft Scotland Yard auf den Plan. Inspektor Puddler (Charles Régnier) und sein Assistent Horatio W. Smith (Eddi Arent) nehmen die Ermittlungen auf und haben bald den Verdacht, dass der Mord mit einem Schatz in Verbindung stehen könnte, welcher angeblich irgendwo in den Kellergewölben des Schlosses verborgen sein soll...
Wallace Nr. 13. Auf dem Regiestuhl nahm Heimatfilm- und Komödienspezialist Franz Josef Gottlieb Platz und das merkt man dem Film auch an. Ich bin bei dem Streifen irgendwie hin- und hergerissen. Auf der einen Seite fand ich das Setting in dem alten Schloss - beispielsweise die spinnwebenverhangenen Gruften im Finale - als ganz vorzüglich gelungen, auf der anderen Seite fehlte es dem Film über weite Strecken einfach an Spannung und Atmosphäre. Eddi Arent durfte sich bei Komödienregisseur Gottlieb so richtig austoben und die Story um den sagenumwobenen Schatz gab rein spannungstechnisch auch nicht sonderlich viel her. Abzüge gibt es zudem - mittlerweile muss ich schon fast sagen mal wieder - für den weiblichen Love Interest. Grit Boettcher konnte mich da überhaupt nicht überzeugen. Auf der Habenseite standen dagegen Klaus Kinski und Joachim Fuchsberger, letzterer Mal nicht in der Rolle des Ermittlers, sondern als Verwalter des Schlossherrn agierend und nicht auf den ersten Blick als Guter zu identifizieren. Alles in allem also eine eher durchwachsene Angelegenheit. Mal schauen, wie der Nachfolger Das indische Tuch so geraten ist.
Packard Walsh (Nick Cassavetes) und seine Gang terrorisieren schon seit längerer Zeit die Jugendlichen ihrer Heimatstadt, zwingen diese zu Autorennen und jagen ihnen auf diese Weise ihre fahrbaren Untersätze ab. Doch in dem Fahrer (Charlie Sheen) eines futuristischen Autos finden Packard und seine Bande ihren Meister. Ein Rennen endet für ein Bandenmitglied tödlich und offensichtlich scheint der mysteriöse Fremde noch eine Rechnung mit Packard offen zu haben...
Interceptor hab ich wohl schon über 15 Jahre nicht mehr gesehen und eine Auffrischung dieser alten Jugendliebe war schon lange mal fällig. Mit einem riesengroßen Nostalgiebonus ausgestattet landete die DVD im Player und Interceptor ist einer dieser Filme, die wohl auch wirklich nur noch aufgrund dieses Bonusses funktionieren. Denn nüchtern betrachtet hat der Streifen - den ich übrigens um einiges düsterer in Erinnerung hatte - nicht sonderlich viel zu bieten. Ein paar nette Autorennszenen, ein paar lächerliche Punks und das übliche Teeniefilm-Geplänkel. Sonderlich spannend ist der Streifen wahrlich nicht geraten. Dafür gibt es aber einen wirklich großartigen Soundtrack und die damals äußerst schnuckelige Sherilyn Fenn im roten Bikini zu bewundern. Das ist ja auch nicht unbedingt zu verachten. Ich für meinen Teil hatte auch heute noch verdammt viel Spaß mit dem Film. Wie gesagt, der Nostalgiebonus halt.
Die Crippen Highschool war vor einigen Jahren Schauplatz einer grauenvollen Mordserie. Der Täter wurde nie gefasst, die Schule daraufhin geschlossen. Ein Filmteam begibt sich nun an den Tatort um einen Film über die damaligen Ereignisse zu drehen. Doch das Team bekommt schon bald unerwarteten Besuch und ein Crew- bzw. Cast-Mitglied nach dem anderen verschwindet unter merkwürdigen Umständen...
Mitte bis Ender der 80er Jahre war die große Welle der Slasherfilme schon wieder fast vorbei. Neue Filme kamen seltener in die Kinos, stattdessen beherrschten Sequels populärer Franchises wie beispielsweise Halloween, Friday the 13th, A Nightmare on Elm Street oder Prom Night mehr oder weniger erfolgreich den Markt. Vereinzelt kamen aber doch noch gänzlich neue Streifen heraus, so beispielsweise der - in meinen Augen - vollkommen unterschätzte und sträflich missachtete Return to Horror High von Regisseur Bill Froehlich aus dem Jahr 1987. In der IMDB kommt der Streifen beispielsweise auf eine Durchschnittsnote von nur 3,7 bei derzeit nicht mal 900 Votings. Mir vollkommen unverständlich, denn Return to Horror High erinnert schon fast ein bisschen an den neun Jahre später entstandenen - und auch vollkommen zurecht fast überall gefeierten - Scream von Regisseur Wes Craven. Froehlichs Film sticht aus der Masse der 80er-Jahre-Slasher mit seiner selbstironischen Art und der gelungenen Mischung aus Komödie und Slasherfilm deutlich hervor. Als Zuschauer kann man sich nie genau sicher sein, ob das Gezeigte nun Teil der Story des Films oder Teil der Geschichte des Films im Film ist und wird so ein ums andere Mal von Regisseur Bill Froehlich an der Nase herumgeführt. Das macht Spaß, verbreitet Laune und lässt den Streifen zu einem äußerst kurzweiligen Vergnügen werden. Ein Slasher der mir richtig gut gefallen hat und den ich an dieser Stelle auch gerne weiterempfehlen möchte.
Kurznotiz am Rande für die Trivia-Freunde: Das erste Mordopfer nach ca. 15 Minuten ist kein geringerer als der heutige Superstar George Clooney, der in Return to Horror High seinen ersten Leinwandauftritt überhaupt hatte. Zuvor war er ausschließlich in TV-Produktionen zu sehen gewesen.
Burt (Jamie Gillis) ist geradezu besessen von seiner Nachbarin (Clea Carson) und verbringt seine Zeit vornehmlich damit, die junge Frau durch ein Fernglas zu beobachten. Als Burt in einem Bordell Zeuge eines außergewöhnlichen Rollenspiels wird, ist diese Erfahrung nicht gerade förderlich für seinen allgemeinen Geisteszustand. Denn als er seine Nachbarin schließlich beim Sex mit einem Mann "ertappt", entscheidet er sich dazu, diese von ihren Sünden zu reinigen...
Water Power ist wohl einer der berüchtigtsten Sickos bzw. Roughies aus dem goldenen Zeitalter des Pornofilms und wird nicht zu unrecht vielerorts als Taxi Driver oder Maniac des Pornofilms bezeichnet. An- bzw. erregend ist der Streifen nicht wirklich. An HC-Sequenzen mangelt es dem Film zwar nicht, die sind aber größtenteils eher als verstörend zu bezeichnen und wahrlich nichts für zartbesaitete Gemüter. Wobei in der mir vorliegenden, gerade mal 65-minütigen Fassung von Alpha France - die den Film übrigens in atemberaubend guter Bildqualität präsentiert - wohl auch nicht gerade wenige Sequenzen fehlen dürften. Die Wirkung des Films in einer Uncut-Version mag ich mir gar nicht wagen vorzustellen. Jamie Gillis spielt die Rolle des Psychopathen jedenfalls so extrem überzeugend, dass man schon fast am tatsächlichen Geisteszustand dieses Mannes zweifeln könnte und auch die ganze Atmosphäre des Films kann man nur als dreckig und bedrückend bezeichnen.
Verstörender als der Film selbst ist vielleicht nur noch die Tatsache, dass die Geschichte tatsächlich auf wahren Begebenheiten beruht. Als Vorlage diente der Fall des "Enema Bandits" Michael H. Kenyon, der über Jahre hinweg Frauen überfiel, ausraubte und ihnen Einläufe verpasste.
Interessant ist auch die Regiefrage. Aus zwielichtigen Quellen finanziert, taucht in den Credits der Name von Deep Throat- und Devil in Miss Jones-Regisseur Gerard Damiano auf. Tatsächlich verantwortlich für den Streifen war allerdings kein geringerer als Forced Entry-Regisseur Shaun Costello. Die Produzenten dachten wohl, mit dem Namen Damiano mehr Geld machen zu können. Entgültig aufgeklärt hat diese Frage Shaun Costello vor wenigen Jahren selbst. Ab Seite 2 dieses Threads bei den AV-Maniacs plaudert er unter seinem tatsächlichen Namen Warren Evans aus dem Nähkästchen und bringt ein bisschen Licht ins Dunkel um Water Power und bezeichnet diesen so ganz nebenbei als seinen lustigsten Film. Unbedingt lesenswert!
Die Tänzerin Nomi Malone (Elizabeth Berkley) kommt mit großen Träumen in Las Vegas an und muss sich zunächst ernüchtert mit der Realität und einem Job in einem schäbigen Stripclub abfinden. Als sie jedoch die Chance erhält, für eine Show des berühmten Stardust Hotels vorzutanzen, scheint sich ihr Traum doch noch zu verwirklichen...
Was Scream für den Horror- bzw. Slasherfilm und American Pie für die Teenie-Komödie gewesen sind, ist Showgirls - wenn auch wohl eher unfreiwillig - definitiv für den (S)Exploitation-Film. Schade nur, dass Verhoevens Granate keine Nachahmer nach sich gezogen hat. Was der gute Paul mit Showgirls abliefert ist nichts anderes als großartige Exploitation mit einer Unsumme an Schauwerten. Gut, ob das nun auch wirklich so gewollt war und ob Verhoeven mit seinem Film nicht vielleicht doch etwas anderes bezwecken wollte (nämlich auf seine typische, überspitzte Art und Weise einen zynischen Kommentar zur Glitzerwelt der Showbühnen abzugeben), sei mal dahingestellt. Wichtig ist das Ergebnis und das spricht in meinen Augen eine eindeutige Sprache: Beispielsweise Titten und Ärsche am laufenden Band, der wohl schärfste Lapdance der je auf Zelluloid gebannt wurde und ein Vergewaltiger, dem von der verführerischen Hauptdarstellerin - ohne Oberteil und in hochhakigen Stiefeln - ein äußerst kurzer Prozess gemacht wird. Showgirls rockt das Haus und stellt für mich ein absolutes Highlight des Exploitationkinos dar. Wenn ich mich bei Paul Verhoeven für einen seiner Filme persönlich bedanken dürfte, ich würde es für diesen hier tun. Neben Barb Wire ist Showgirls definitiv eines meiner allerallerliebsten Guilty Pleasures.
Während einer vom örtlichen Radiosender auf dem Campus einer kleinen Universität in Ohio inszenierten, nächtlichen Schnitzeljagd fällt eine Schülerin nach der anderem einem wahnsinnigen Killer zum Opfer...
Die ein paar Tage zuvor gesehene Doku Going to Pieces hat mir wieder Lust auf den Slasher-Film gemacht. Da gibt es sowieso noch vieles aus dessen Hochzeit in den 80er Jahren aufzuholen. Den Start meiner anstehenden, kleinen Slasher-Schau - die sich unregelmäßig und je nach Lust und Laune über die nächsten Wochen und Monate erstrecken soll - machte Girls Nite Out, ein mir bisher unbekannter Streifen, der zwar bereits im Jahr 1982 gedreht, allerdings erst zwei Jahre später auf das Publikum losgelassen wurde. Kein Wunder, dass der Film längere Zeit auf Halde lag, denn sonderlich viel hat der Streifen wahrlich nicht zu bieten. Eine innovative Handlung, die sich von anderen Genrebeiträgen unterscheidet, erwarte ich ja gar nicht von einem solchen Film. Aber ein bisschen mehr Spannung oder etwas mehr Schauwerte (sprich: nackte Haut und Blut ) hätten es schon sein dürfen. So plätschert die Story die meiste Zeit relativ belanglos und ohne größere Höhepunkte vor sich hin. Ein Film aus dem ganz tiefen Slasher-Durchschnitts-Sumpf und wären da nicht wenigstens ein paar gelungene Szenen gewesen und hätte der Film mit Hal Holbrook nicht so etwas wie ein bisschen Starpower zu bieten gehabt, es hätte wohl nicht mal für diesen Durchschnitts-Sumpf gereicht.
Da sich ihr Vater, ein gefeierter Filmstar, für längere Zeit bei Dreharbeiten aufhalten muss, wird die junge Amerikanerin Jennifer Corvino (Jennifer Connelly) auf eine abgelegene Privatschule in die Schweiz geschickt. Mit Ausnahme ihrer Zimmergenossin begegnen die anderen Schülerinnen dem Neuankömmling mit Misstrauen und Abweisung. Als Jennifer, welche die Fähigkeit besitzt, mit Insekten zu kommunizieren, durch Zufall auf den Insektenforscher McGregor (Donald Pleasance) trifft, hofft dieser Jennifers Fähigkeit dazu nutzen zu können, einen sein Unwesen treibenden Serienkiller dingfest zu machen...
Phenomena von 1985 ist vielleicht der letzte Film aus Argentos Hochphase, die 10 Jahre vorher mit Profondo Rosso begann und deren - wohl nicht nur in meinen Augen - unbestrittener Höhepunkt Suspiria aus dem Jahr 1977 darstellt. Ich mag alle seine Filme aus dieser Zeit und sehe sie mir - im Gegensatz zu den meisten seiner späteren Werke - auch immer wieder gerne an. Wie eigentlich so gut wie alle Argento-Filme die ich bisher gesehen habe, überzeugt auch Phenomena weniger durch eine spannende bzw. schlüssige Story, sondern vielmehr durch seine audiovisuellen Reize, durch die Argento eine ganz eigene Atmosphäre erschafft. Aber nicht nur die tollen Bilder, der Goblin-Score und der ungewöhnliche Metal-Soundtrack wissen zu gefallen. Es ist vor allem die noch blutjunge Jennifer Connelly die mit gerade mal 14 Jahren in ihrer ersten großen Rolle eine mehr als beeindruckende Vorstellung abliefert.
Henry Fudd (Buck Kartalian) wohnt auch im mittleren Alter noch immer bei seiner Mutter und vertreibt sich seine Freizeit in erster Linie damit, Pärchen im öffentlichen Park mit seinem Fernglas beim Liebesspiel zu beobachten. Als sich Henry eines Tages eine kleine, fleischfressende Topfpflanze zulegt, stellt sich diese als äußerst gesprächig und extrem gefräßig heraus und wächst zudem in einem rasanten Tempo. Insekten und Kleintiere reichen schon bald nicht mehr als Futter aus und so beginnt Henry schließlich damit, die Paare im Park nicht nur zu beobachten, sondern ihnen aufzulauern und sie an seine Pflanze zu verfüttern...
Herrlich, wieder einer dieser Filme aus dem Sexploitation-Kuriositätenkabinett, den man mit eigenen Augen gesehen haben muss um es wirklich fassen zu können was einem hier präsentiert wird. Regisseur Carl Monson liefert hier puren Trash ab und für eine Double-Feature-Vorstellung mit beispielsweise Hollywood Chainsaw Hookers wäre Please Don't Eat My Mother bestens geeignet. Der absolute Knaller ist die Monsterpflanze. Die hätte wohl eine Handvoll Kindergartenkinder besser modellieren können als die Verantwortlichen dieses Films. Je mehr sie wächst, desto lächerlicher sieht sie aus. Großartig auch die Tatsache, dass der Topf, in dem sie sich befindet, bei jedem Wachsen der Pflanze automatisch mitwächst. In die Handlung integriert wurden zahlreiche, teils recht explizite Sexszenen. Irgendwoher muss das Futter für das posierliche Pflänzchen ja schließlich kommen und was eignet sich dafür besser, als junge, nackte Frauen, die den Händen ihrer Liebhaber entrissen wurden. Sieht man mal von den objektiv festzustellenden Schwächen dieses unglaublichen Blödsinns ab, ist die einzige echte und den Spaßfaktor beeinträchtigende Schwäche des Films seine Laufzeit von knapp unter 100 Minuten. Da schleicht sich dann doch immer mal wieder ein bisschen Langeweile ein. 20 Minuten weniger hätten dem Streifen gut getan.
Nach dem plötzlichen Tod seiner kranken Frau kann sich der arrogante Arzt Dr. George Dumurrier (Jean Sorel) endlich ungestört seiner Geliebten Jane (Elsa Martinelli) widmen. Zudem kommt er in den Genuss einer stattlichen Versicherungssumme, von deren Existenz er allerdings nichts wusste. Als Dumurrier in einem Nachtclub auf die Stripperin Monica Weston (Marisa Mell) trifft, ändert sich sein unbeschwertes Leben allerdings schlagartig. Er glaubt in dieser seine verstorbene Ehefrau wiederzuerkennen und auch die Polizei beschäftigt sich plötzlich eingehender mit dem Tod seiner Gattin...
Ein Film aus Fulcis früheren Tagen der wenig bis gar nichts mit seinen späteren Horror- und Splatter-Meilensteinen gemein hat, und mit dem man - ähnlich wie mit Die Nackte und der Kardinal - eine andere Seite Fulcis kennenlernen darf. Und diese ist nicht minder beeindruckend wie die eher bekannte Seite. Perversion Story ist einer dieser Filme, von denen - für verschiedene Märkte produziert - verschiedene Schnittfassungen existieren. Die Schnittfassung für den englischsprachigen Markt enthält ausführlichere Handlungselemente als die auf der französischen Schnittfassung basierende DVD von Severin. Dafür gibt es in dieser mehr Erotik zu bewundern. Ohne die englischsprachige Fassung zu kennen, muss ich sagen, dass auch die Frankreich-Fassung auf mich einen äußerst runden Eindruck gemacht hat und ich nicht das Gefühl hatte, dass die Handlung vernachlässigt worden wäre oder die Figuren mehr Tiefe nötig gehabt hätten. Mit Perversion Story hat Fulci einen atmosphärisch dichten, extrem spannenden und auch äußerst erotischen Giallo bzw. Mystery-Thriller gedreht, der mich sehr schnell in seinen Bann gezogen hat und dessen einzige Schwäche die Tatsache ist, dass das Geheimnis um die verstorbene Ehefrau zu früh gelüftet wird. Die danach folgenden 20 Minuten sind zwar für das eigentliche Ende des Films - welches auch wieder eines dieser Enden darstellt, die man nicht so schnell wieder vergisst - wichtig, aber irgendwie kann ich nicht verleugnen, dass diese frühe Aufklärung der Spannung des Films eher abträglich war. Gefilmt und ausgestattet ist Perversion Story übrigens ganz vorzüglich, der Score von Riz Ortolani ist anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, geht dann aber doch relativ schnell ins Ohr und an der Besetzung mit Jean Sorel, Elsa Martinelli und insbesondere Marisa Mell gibt es sowieso rein gar nichts auszusetzen. Überhaupt Marisa Mell: wer wie ich schon in Bavas Diabolik von ihrer außergewöhnlichen Schönheit begeistert war, kommt in Perversion Story erst recht auf seine Kosten. Spätestens nach diesem Film steht sie in Sachen Sex-Appeal, Ausstrahlung und Schönheit für mich auf einer Stufe mit den Genrefilmgöttinnen Laura Gemser, Edwige Fenech, Soledad Miranda und Barbara Bach.
In die heile Welt der Ehegatten Janice und Bill Templeton (Marsha Mason und John Beck) dringt eines Tages ein mysteriöser Fremder (Anthony Hopkins) ein, der Ivy (Susan Swift), die kleine Tochter der Templetons, auf Schritt und Tritt zu verfolgen scheint. Als sie den Mann zur Rede stellen, behauptet dieser, dass seine bei einem Unfall verstorbene Tochter Audrey Rose im Körper von Ivy wiedergeboren wäre. Gleichzeitig wird Ivy von immer schlimmeren Albträumen geplagt...
Audrey Rose schwimmt ganz eindeutig im Fahrwasser von Der Exorzist und Das Omen, kommt aber bei weitem nicht an die beiden offensichtlichen Vorbilder heran. Der Film zerfällt nämlich dummerweise in zwei gänzlich unterschiedliche Hälften. Während es in der ersten Hälfte - insbesondere durch Anthony Hopkins - noch gelingt eine gewisse Spannung aufzubauen und eine gruselige Stimmung zu erzeugen, verwandelt sich der Streifen in Hälfte Nr. 2 fast in eine Art Gerichtsdrama und Regisseur Robert Wise - seines Zeichens immerhin für den Gruselklassiker Bis das Blut gefriert verantwortlich - fährt sämtlichen Spannungsaufbau aus Hälfte Nr. 1 gnadenlos gegen die Wand. Ab hier regiert die Langeweile und selbst das Finale kann den Film nicht mehr retten. Da wäre sicher viel mehr drin gewesen, aber so bleibt am Ende nur - schon fast ein bisschen ärgerliche - Durchschnittskost übrig.
Jede Menge illustrer Gestalten (u.a. Burt Reynolds, Roger Moore, Sammy Davis Jr., Jackie Chan) nehmen an einem illegalen Rennen quer durch die USA teil und treiben Ordnungshüter und Umweltaktivisten dabei an den Rand des Wahnsinns...
Schwelgen in Kindheits- und Jugenderinnerungen und pure Nostalgie begleiten jede Sichtung von Auf dem Highway ist die Hölle los. Das ist einer dieser Filme, die sich einfach nicht abnutzen wollen und von mir in unregelmäßigen Abständen immer wieder gerne angesehen werden. Vielleicht nicht unbedingt ein Lieblingsfilm, aber ein Film mit extrem hohem Spaßfaktor und auch ein Film, in dem es immer wieder Neues zu entdecken gibt (mir ist beispielsweise erst bei dieser Sichtung aufgefallen, dass sich Jackie Chan in seinem Subaru während des Rennens den HC-Klassiker Behind the Green Door mit Marilyn Chambers in der Hauptrolle reinziehen will). Ansonsten sprechen natürlich das hohe Tempo des Streifens, die vielen gelungenen Gags und die schier unglaubliche Starbesetzung (man kommt mit dem Zählen bekannter Gesichter gar nicht mehr nach) für sich. Ein immer wieder gern gesehener Streifen!
Wegen einer unerwarteten Schwangerschaft wird ein Platz im Cheerleader-Team der Amarosa High School frei. Für die zu besetzende Stelle fällt die Wahl von Teamkapitän Claudia (Denise Dillaway) auf die unscheinbare und noch jungfräuliche Jeannie (Stephanie Fondue). Eine plötzliche Schwangerschaft von ihr scheint ziemlich unwahrscheinlich zu sein. Dumm nur, dass Jeannie durch ihre Tätigkeit als Cheerleader für das männliche Geschlecht immer interessanter zu werden scheint und selbst alles daran setzt, ihre Jungfräulichkeit möglichst schnell zu verlieren...
Im Bereich des Teensploitation-Films - vielleicht sogar im Bereich des Sexploitation-Films - ist The Cheerleaders in meinen Augen der grandioseste Vertreter überhaupt. Regisseur Paul Glickler fährt Schauwerte am laufenden Band auf und baut seine relativ einfach gestrickte Geschichte ausschließlich aus eben diesen Schauwerten auf. Das macht den Film - der sicher eine der Hauptinspirationsquellen für den 5 Jahre später entstandenen Hardcore-Klassiker Debbie Does Dallas gewesen sein dürfte - so unterhaltsam wie kaum einen anderen Genrevertreter dieser Art und gewisse Längen, die gerade im Bereich des Sexploitation-Genres doch etwas häufiger vorkommen, sind hier einfach nicht vorhanden. Es gibt sprichwörtlich Tonnen an nackten Tatsachen, sexuellen Situationen, infantilen Gags und sonstigen Späßen zu bewundern und zu bestaunen und dass der Film in dieser Art und Weise in den USA tatsächlich mit einem R-Rating erschienen ist grenzt schon fast an ein Wunder.
Sollte jemand mal Lust auf eine Retrospektive des US-Exploitationfilms haben, so darf dieser Streifen unter den gesichteten Werken auf gar keinen Fall fehlen!
Ach ja, und dann gibt es noch so Kleinigkeiten, die mein Exploitation-Herz einfach höher schlagen lassen. Eine Szene spielt während einer Filmvorführung in einem Kino. Und ratet mal welcher Film da zu sehen ist? Kein geringerer als David E. Durstons Exploitation-Meisterwerk I Drink Your Blood!
THE BIRD WITH THE CRYSTAL PLUMAGE (DVD: Blue Underground, USA)
(OT: L'uccello dalle piume di cristallo | Deutschland/Italien 1970 | Regie: Dario Argento)
Am Abend bevor der amerikanische Schriftsteller Sam Dalmas (Tony Musante) nach einem langen Aufenthalt in Rom in die USA zurückkehren will wird er Zeuge, wie ein ganz in schwarz gekleideter Mann in einer Galerie eine junge Frau (Eva Renzi) angreift und danach flüchtet. Da Sam als einzigem Zeugen von der Polizei die Ausreise in die USA verweigert wird, entschließt er sich auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen...
Gleich mit seiner ersten Regiearbeit vor mittlerweile fast 40 Jahren hat Regisseur Dario Argento einen beeindruckenden Genrebeitrag geschaffen. Von den optischen Leckerbissen folgender Jahre ist The Bird with the Crystal Plumage zwar verständlicherweise noch ein gutes Stück entfernt, dafür punktet der - für einen Giallo überraschend zurückhaltend inszenierte Film (so gut wie keine Nackt- und Gewaltszenen) - mit einem großartigen Morricone-Score, viel Spannung, noch mehr Atmosphäre und einem wirklich überraschenden Plottwist am Ende. Hat mir sehr viel Spaß gemacht und kann in meinen Augen bedenkenlos weiterempfohlen werden.
Eine amerikanische Kleinstadt muss sich von einem auf den anderen Tag mit einer plötzlichen Präsenz des Militärs auseinandersetzen. Eine bakteriologische Waffe hat das Grundwasser verseucht, die ersten Bewohner wurden bereits angesteckt und um den Vorfall zu vertuschen, wird die ganze Stadt unter Quarantäne gestellt...
Unter den ganzen Dead-Filmen gerät Romeros The Crazies leider immer wieder leicht in Vergessenheit. Dabei hat Romero fünf Jahre nach seinem Erstlingswerk Night of the Living Dead einen Film geschaffen, der in meinen Augen definitiv zu den Höhepunkten des Horrorgenres zu zählen ist. The Crazies zeichnet ein glaubwürdiges Horrorszenario, zeigt auf bedrückende Art und Weise das Verhalten von Menschen in Extremsituationen und spart dabei nicht an Spannung und ein gewisses Maß an schwarzem Humor. Ich habe The Crazies immer als Prequel zu den Dead-Filmen gesehen und schaue ihn mir - wann immer ich mal wieder Lust auf Romeros Zombie-Universum verspüre - seit jeher als Einstimmung auf diese Filme an. Demnächst geht es hier also mit Romeros lebenden Toten weiter.
Der Driver (Ryan O'Neal) ist der beste Fluchtwagenfahrer weit und breit und lässt sich seine Dienste von seinen Auftraggebern entsprechend entlohnen. Der ermittelnde Detective (Bruce Dern) versucht dem Profi schon seit langer Zeit das Handwerk zu legen und hofft nun auf die Aussage einer vermeintlichen Augenzeugin (Isabelle Adjani). Doch auch diese behauptet, den Verdächtigen nicht identifizieren zu können und so versucht der Detective den Driver auf anderem Wege dingfest zu machen...
Walter Hill ist auch einer dieser Regisseure, deren Filme ich mir immer und immer wieder ansehen kann. Mit Filmen wie Straßen in Flammen, Nur 48 Stunden oder auch Die letzten Amerikaner hat er so einige Streifen abgeliefert, die in meiner persönlichen Bestenliste ziemlich weit oben rangieren. Nun also Driver, ein mir bisher unbekannter Hill-Film. Und ich muss sagen, dass ich mal wieder ziemlich beeindruckt bin. Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Ryan O'Neal (der sich mit dieser Rolle wohl endgültig seines Images aus Love Story entledigt hat) als Driver und Bruce Dern als Detective ist extrem spannend, düster und unterhaltsam ausgefallen. Dazu noch eine atemberaubende Isabelle Adjani und Verfolgungsjagden, die ich in einer solchen Intensität in noch nicht allzu vielen Filmen gesehen habe. Toll!
Vor 12.000 Jahren erlangte ein Stamm das Geheimnis des ewigen Lebens durch den Verzehr bestimmter Pflanzen und der Eingeweide junger Menschen. Als die Geschwister Gar (Robert Gribbin) und Tar (Barbara Bain) damit anfangen, auch eigene Stammesabkömmlinge zu töten und deren Eingeweide zu verzehren, werden sie vom Stammesoberhaupt zu ewigem Leben als alte Menschen verflucht. Nur die Tötung eines eigenen, jungfräulichen Abkömmlings während einer ganz bestimmten Mond-Sterne-Konstellation kann diesen Fluch beenden und den Geschwistern ein ewiges Leben als Jünglinge schenken. Im Jahr 1980 soll es soweit sein, doch zuvor muss Gar eine Frau (Linnea Quigley) ehelichen und mit dieser ein Kind zeugen...
Das war eine ziemliche Gurke. Weswegen dieser Langweiler tatsächlich mal auf der Liste der Video Nasties in Großbritannien stand, wird wohl auf alle Ewigkeiten ein Rätsel bleiben. Wahrscheinlich wegen des Kannibalismus-Themas. Gut, ein paar vereinzelte, derbe Goreeffekte sind schon vorhanden, aber ansonsten hat dieser Streifen wirklich so gut wie gar nichts zu bieten. Die Story ist komplett hanebüchener Schwachsinn (nicht nur die phantastische Ausgangssituation, sondern der ganze Verlauf), die Schauspieler durch die Bank mies und Spannung vermisst man über weiteste Strecken genauso wie Atmosphäre. Irgendwann in der Mitte kommt mal für ca. 15 Minuten echte Spannung auf und da hatte ich schon die Hoffnung, dass der Streifen nach sehr mühsamen und zähen Beginn vielleicht doch noch die Kurve kriegen könnte. Aber weit gefehlt, denn nach diesem kurzen Höhepunkt geht es genauso öde und langweilig weiter, wie es ursprünglich angefangen hatte. Don't Go Near the Park ist wirklich unterste Durchschnittsware und keinesfalls weiterzuempfehlen.
Der abgehalfterte Privatdetektiv Jack Chandler (Jay Richardson) soll die verschwundene Samantha (Linnea Quigley) finden und stößt dabei auf einen regelrechten Ring von Prostituierten, die ihre Freier mit einer Kettensäge zerteilen...
Regisseur Fred Olen Ray hat mit Hollywood Chainsaw Hookers einen ultimativen Partyfilm gedreht. Mit reichlich Bier und Knabberein dürfte dieser Streifen in illustrer Runde fast unschlagbar sein. Die Mischung aus Film-Noir-Parodie, Komödie und Splatterfilm ist einfach nur herrlich abgedreht, wartet mit einer Vielzahl von verrückten Ideen auf, zeigt ordentlich Haut und auch der Härtefaktor dieses Klamauks ist nicht von schlechten Eltern. Definitiv kein Film für den guten Geschmack und unbedarfte Zuschauer dürften sich wohl ziemlich schnell mit Grauen abwenden. Für mich ist das extrem unterhaltsamer Trash der ersten Güteklasse und Gleichgesinnten möchte ich den Streifen unbedingt ans Herz legen.
Die deutsche DVD von CMV ist übrigens durchaus gelungen und mit dem Film hätte sich das Label fast keinen besseren Auftakt für seine mittlerweile schon ordentliche gewachsene Trash Collection aussuchen können.
Der singende Zuhälter Mike (Louis Ojena) soll seinen festen, allabendlichen Auftritt in der örtlichen Bar an zwei neue Musiker (Ric Lutze und John Paul Jones) verlieren. Die befinden sich mit ihrem Wohnmobil schon auf dem Weg in die Stadt. Mike setzt kurzerhand zwei seiner Prostituierten (Rene Bond und Sandy Dempsey) auf die beiden Musiker an und hofft, dass diese dadurch nicht pünktlich am Veranstaltungsort erscheinen und der Barbetreiber ihn somit auch weiterhin das Abendprogramm absolvieren lässt. Das Vorhaben gestaltet sich erfolgreich, doch dummerweise verliebt sich eine der Frauen in ihr Opfer und will Mike ihre Dienste fortan nicht mehr zur Verfügung stellen...
Wie wohl Filme dieser Art entstanden sind? Ich stelle mir das in etwa so vor:
Anruf des Drive-In-Betreibers X bei Exploitation-Produzent Harry H. Novak. Es entwickelt sich folgendes Gespräch:
X: "Hi Harry, ich bräuchte mal wieder nen neuen Rausschmeißer für mein Spätprogramm. Handlung ist nicht so wichtig. Vielleicht ein bisschen Gewalt und jede Menge Titten. Das reicht vollkommen. Länger als 70 oder 75 Minuten muss er auch nicht dauern. Hast Du da was für mich?"
Novak: "Gerade nichts auf Halde, aber das lässt sich schnell erledigen. Mehr als sechs Darsteller brauchen wir da sowieso nicht und ein guter Kumpel von mir hatte da vor einiger Zeit eine Idee für einen Film mit einem singenden Zuhälter. Den ruf ich gleich an, dass er ein Drehbuch schreiben soll und frag ihn, ob er nicht auch gleich Regie führen könnte. Der schuldet mir sowieso noch einen Gefallen und so sparen wir uns schon die Gage für einen richtigen Regisseur. An einem Filmset war der glaube ich auch schon mal. Und ein paar Laien-Darsteller sind auch schnell zusammengetrommelt. Wie schnell brauchst Du den fertigen Film?"
X: "In 3 bis 4 Wochen wäre nicht schlecht."
Novak: "Kein Problem, in 14 Tagen hast Du ihn vorliegen. Bis dann."
Ende des Gesprächs.
Ja, so könnte das wohl abgelaufen sein. Country Hooker ist einer dieser typischen kleinen Sexploiter aus dem schier unerschöpflichen Kuriositätenkabinett des amerikanischen Exploitation-, Grindhouse- und Drive-In-Kinos. Der Streifen besteht aus einer Aneinanderreihung ziemlich graphischer Sexszenen, die von dümmlichen Dialogen und schrecklichen Gesangseinlagen unterbrochen werden. Mehr gibt es nicht zu sehen. Eine Handlung ist zwar in gewisser Weise existent, entbehrt aber jeder Logik und Glaubwürdigkeit. Das Finale des Films, in dem ein zuvor geschehener Mord aufgeklärt und bestraft wird, dauert nicht mal eine Minute. Das ist alles so unglaublich, dass man es wirklich selbst gesehen haben muss um es fassen zu können. Unterhaltsam ist das alles zwar weniger, aber mit gerade mal 70 Minuten Laufzeit stellt Country Hooker eine noch hinzunehmende Zeitverschwendung dar. Und irgendwie ist es doch auch schön, dass solche Kuriositäten überhaupt in irgendeiner Form überlebt haben und auch heute noch gesichtet werden können.
Nach einer längeren Reise durch die USA kommt Bobby Strong (John Savage) in das Anwesen seiner Eltern zurück und trifft dort auf seine attraktive Schwägerin Joanna (Anne Saxon). Die wurde vor kurzem von ihrem Mann Edward (Will MacMillan) wegen einer jüngeren Frau verlassen und versucht nun, Bobby zu verführen. Die Dinge verkomplizieren sich, als Edward eines Tages mit seiner neuen Freundin Deborah (Meridith Baer) auftaucht und sich auch Bobby für die hübsche, junge Frau zu interessieren beginnt. Sich dessen bewusst, bittet Edward seinen jüngeren Bruder um einen gefährlichen Gefallen...
Auf Crown International Pictures ist wie fast immer Verlass. The Sister in Law ist auch wieder so ein kleiner Exploiter, der aus dem Crownschen Kuriositätenkabinett entsprungen ist. Die Schauwerte stehen im Mittelpunkt und die Handlung ist erwartungsgemäß nicht der Rede wert. Der Unterhaltungsfaktor ist vor allem in der letzten halben Stunde enorm hoch und entschädigt für einige Längen in den ersten 50 Minuten, in denen die Geschichte relativ planlos vor sich hinplätschert und in erster Linie darin besteht, dass sich die gut gebaute Anne Saxon ihrer Kleidung entledigt. Erst nach gut 45 Minuten kommt der Streifen etwas in Fahrt, die Story driftet in eine komplett andere Richtung ab und endet mit einem 70er-Jahre-typischen Knaller. Eine äußerst spaßige Angelegenheit.
Die Lincoln Highschool ist fest in der Hand der "Cobras" und ihres brutalen Anführers Cinco (Danny De La Paz). Die Gang schüchtert Mitschüler ein, verkauft Drogen und treibt gnadenlos ausstehende Gelder ein. Bei einer Polizeirazzia in der Schule flüchtet Cinco mit Drogen in der Hand und sucht Hilfe bei Jeff Hannah (Adam Baldwin), einem früheren Gangmitglied, welches der Bande jedoch bereits vor über einem Jahr den Rücken kehrte. Jeff soll die Drogen vor der Polizei verstecken, weigert sich allerdings dies zu tun. Cinco landet daraufhin in Untersuchungshaft und schwört dem Verräter tödliche Rache...
Schon seit längerer Zeit verspürte ich große Lust nach diesem kleinen, eher unbekannten Exploitation-Streifen aus den 80er Jahren. Aus Ermangelung einer Veröffentlichung auf Silberscheibe musste ich letztendlich doch in den sauren Apfel beißen, auf den Dachboden krabbeln und das alte VHS-Tape wieder ausgraben. Ich habe es nicht bereut. Larry Gross' scheinbar vollkommen in Vergessenheit geratener 3:15 - Die Stunde der Cobras - gerade mal 210 Votes in der IMDB und lausige 20 Bewertungen in der OFDB sprechen eine deutliche Sprache - stellt für mich einen der letzten kleinen Höhepunkte des Exploitationfilms - der sich ja in den ausgehenden 80er Jahren mehr und mehr von der Bildfläche verabschiedet hat - dar und funktioniert rein unterhaltungstechnisch und mit ganz viel nostalgischen Werten vorbelastet auch heute noch ganz vorzüglich. Den Film, in dem es übrigens so einige bekannte Gesichter zu entdecken gibt - neben Hauptdarsteller Adam Baldwin sind beispielsweise noch Rene Auberjonois (Odo aus Star Trek: Deep Space Nine), Gina Gershon, Ed Lauter und Mario Van Peebles mit von der Partie -, kann man vielleicht am besten beschreiben, indem man sich vorstellt, dass sich Lesters Class of 1984 mit Danny Steinmanns Savage Streets auf einen wilden Fick eingelassen hat und dabei Nachwuchs gezeugt wurde, ein kleiner Bastard, der auf den Namen 3:15 hört und dessen Patenschaft Cunninghams The New Kids übernommen hat. Der Nachwuchs kann vielleicht nicht unbedingt die Qualitäten seiner Erzeuger und Paten vorweisen, hat es aber trotzdem schon ziemlich faustdick hinter den Ohren. Für Genreliebhaber ist der Streifen definitiv einen Blick wert und es wäre wünschenswert, dass auch dieser Film wiederentdeckt wird.
Noch drei Dinge zum Abschluss:
Die Lagerung meiner alten Videokassetten auf dem Dachboden hat scheinbar doch keinen allzu negativen Einfluss auf die Bänder genommen; der Streifen war durchaus noch ansehbar.
Hinter 3:15 befindet sich auf der alten Kassette übrigens der Oberknaller Lance – Stirb niemals jung; ich hatte also schon in jüngeren Jahren durchaus ein Gespür für die richtige "Mischung".
Warum gibt es diesen Heuler eigentlich weltweit noch nicht auf DVD? Wird doch sonst auch jeder Krampf veröffentlicht. Für mich ist das einer der wenigen 80er-Knaller, auf deren Veröffentlichung ich wirklich noch sehnsüchtig warte.
Inspektor Elford (Heinz Drache) von Scotland Yard ist dem sogenannten Zinker auf der Spur, der seine Opfer - allesamt Schwerverbrecher - mit Schlangengift ermordet. Seine Ermittlungen führen Elford in die Großtierhandlung des zwielichtig erscheinenden Frankie Sutton (Günter Pfitzmann)...
Der Zinker ist der mittlerweile 12. Film der Reihe und obwohl wieder Alfred Vohrer auf dem Regiestuhl Platz genommen hat, setzt sich der schon bei Das Gasthaus an der Themse spürbare Abwärtstrend bedauerlicherweise fort. Als Ermittler fungiert wieder der überzeugende Heinz Drache, der bei dem Streifen allerdings auch nicht mehr allzu viel retten kann. Dem Film fehlt es an Spannung und an Atmosphäre. Die Handlung plätschert ziemlich glattgebügelt vor sich hin, der Klamaukanteil ist viel zu hoch (das war glaub ich das erste Mal, dass mich Eddi Arent auch etwas genervt hat) und auch die weibliche Hauptrolle ist mit der nicht sonderlich attraktiven Barbara Rütting wieder Mal enttäuschend besetzt. Zudem hat Agnes Windeck in der Rolle der Mrs. Mulford einfach nur extrem genervt. Das war alles bestenfalls durchschnittlich und ich hoffe, dass es demnächst mit Der schwarze Abt wieder etwas aufwärts geht.
In einem Klassenzimmer wird eine Lehrerin von ihren Schülern missbraucht und letztendlich ermordet aufgefunden. Die Polizei nimmt sämtliche Schüler der Klasse - durch die Bank jugendliche Straftäter - vorerst in Untersuchungshaft. In ausgiebigen Verhören versucht der zuständige Kommissar Marco Lamberti (Pier Paolo Capponi) mit Hilfe der Sozialarbeiterin und Psychologin Livia Ussaro (Nieves Navarro) herauszufinden, wer die schreckliche Tat angezettelt hat...
So reißerisch sich der Originaltitel auch anhören mag, so vergleichsweise ruhig und zurückhaltend ist Fernando Di Leos Kriminaldrama letztendlich ausgefallen. Diese Anmerkung soll jetzt aber keineswegs kritisch rüberkommen, denn die Ruhe und Zurückhaltung tun dem Film und seinem Thema ausgesprochen gut und sind insbesondere auch der Spannung des Streifens in keinster Weise abträglich. In penibler Kleinarbeit und mit ausdauernden Verhören versucht der von Pier Paolo Capponi überzeugend gespielte Inspektor die Hintergründe des Verbrechens aufzudecken. Das wurde von Regisseur Fernando Di Leo so fesselnd und spannend inszeniert, dass es eine wahre Freude ist, dem Polizisten bei seiner Arbeit zuzusehen. Die Tatsache, dass in dem ganzen Streifen natürlich auch wieder eine gehörige Portion Gesellschafts- und Systemkritik steckt, überrascht bei einem italienischen Film der damaligen Zeit - insbesondere bei einem aus dem Poliziotti-Genre - nicht wirklich und muss wohl nicht sonderlich betont werden. Wer auf italienische Genrekost der späten 60er bis frühen 80er Jahre steht darf und sollte gerne mal einen Blick riskieren. Wer noch einen weiteren, rein oberflächlichen "Anreiz" braucht: Die bezaubernde Nieves Navarro AKA Susan Scott ist auch mit von der Partie.
Die Öffentlichkeit nennt ihn nur den "Hai". Mit einer Harpune ermordet er eiskalt seine Opfer, die wenig später tot aus der Themse gezogen werden. Inspektor Wade (Joachim Fuchsberger) stößt bei seiner Suche nach dem Killer auf eine verruchte Hafenspelunke, deren Wirtin (Elisabeth Flickenschildt) in illegale Geschäfte verwickelt zu sein scheint. Wade hofft durch sie den Hai dingfest machen zu können...
Die Fußstapfen des unmittelbaren Vorgängers Die Tür mit den sieben Schlössern waren für Wallace-Verfilmung Nr. 11 dann doch etwas zu groß. Obwohl Alfred Vohrer wiederum auf dem Regiestuhl Platz genommen hatte - zum nunmehr dritten Mal nach Die toten Augen von London und Die Tür mit den sieben Schlössern - konnte Das Gasthaus an der Themse leider nicht wirklich an die Stärken der beiden anderen Vohrer-Filme anknüpfen. Daran konnte auch mein Lieblingsermittler Joachim Fuchsberger nicht viel ändern. Die Stimmung und Atmosphäre des Films waren zwar durchaus gelungen, dem ganzen Streifen fehlte es aber an der notwendigen Spannung, die Rolle von Eddi Arent war auch etwas unglücklich und Brigitte Grothum als Love Interest konnte mich ebenfalls nicht wirklich überzeugen. Alles in allem zwar noch ein relativ solider Beitrag, nach den beiden oben genannten und richtig guten Vohrer-Filmen innerhalb der Reihe aber doch eine kleine Enttäuschung. Mal schauen, ob der nächste Wallace- und gleichzeitig auch Vohrer-Film Der Zinker wieder etwas besser gelungen ist.
Von den Mitschülern ständig gehänselt, mit dem Stiefvater (William Forsythe) auf Kriegsfuß und insgesamt in eher zerrütteten Verhältnissen aufgewachsen, rastet Michael Myers (Daeg Faerch) im Alter von 10 Jahren komplett aus, erschlägt zuerst einen Mitschüler und tötet danach seinen Stiefvater, seine große Schwester und deren Freund. Verschont von Michaels Wut bleiben nur seine Mutter (Sheri Moon Zombie) und seine kleine Schwester. Michael wird in eine Anstalt eingewiesen, in der sich der Psychiater Dr. Loomis (Malcolm McDowell) seiner annimmt. Fünfzehn Jahre vergehen und aus Michael (Tyler Mane) ist mittlerweile ein Hüne von einem Mann geworden. Seine Mutter hat sich längst umgebracht und auch Dr. Loomis hat sich als sein Arzt zurückgezogen. Da gelingt Michael der Ausbruch aus der Anstalt. Er macht sich - eine blutige Spur hinter sich herziehend - auf den Weg nach Haddonfield und auf die Suche nach seiner mittlerweile 17-jährigen Schwester Laurie (Scout Taylor-Compton)...
Auch vor Halloween, einem meiner absoluten Lieblingsfilme des Genres, machte die Horrorfilm-Remake-Welle nicht halt. Aufgrund der Tatsache, dass mir die anderen bisher angesehen Remakes (The Hills Have Eyes, Dawn of the Dead, Texas Chainsaw Massacre) eigentlich durch die Bank gut bis sehr gut gefallen haben und der weiteren Tatsache, dass Rob Zombie auf dem Regiestuhl Platz genommen hatte, war mir vor der Sichtung des Films allerdings nicht wirklich bange. Weshalb es dennoch mal wieder so extrem lange gedauert hat bis auch ich mir den Streifen endlich mal zu Gemüte geführt habe kann ich selbst nicht sagen.
Eines vorweg: Gefallen hat mir der Film gut, aber insgeheim hatte ich mir vielleicht doch ein kleines bisschen mehr erhofft.
Sehr begrüßenswert fand ich schon mal, dass Rob Zombie keine Kopie des Originals gedreht hat, sondern sich die Freiheit genommen hat, seine eigene Version der Geschichte des Michael Myers zu drehen. Der Killer bekommt einen Background, Rob Zombie gestattet einen Blick hinter die Maske und erzeugt sogar so etwas wie Mitgefühl für Michael. Natürlich wird die Figur des Michael Myers dadurch in gewisser Weise entmystifiziert und aus dem unfassbaren Monster wird ein Mensch, problematisch finde ich das allerdings keineswegs, da auch der von Rob Zombie kreierte Michael noch genug Potential hat, um Grauen, Angst und Schrecken zu verbreiten. Als Kind in der ersten Hälfte des Films sogar noch mehr als in der zweiten Hälfte als Erwachsener (wobei die Wahl der Besetzung der beiden Michael-Myers-Figuren mit Daeg Faerch und Tyler Mane wohl nicht viel besser hätte getroffen werden können). Gespannt darf man allerdings schon sein, wie Rob Zombie den nun menschlichen und auch sterblichen Michael Myers in der anstehenden Fortsetzung in das praktisch unsterbliche Monster überführen will.
Andere Punkte die mich regelrecht begeistert haben waren beispielsweise die immensen Schauwerte des Streifens (der Gewaltfaktor ist ziemlich hoch und auch an der Präsentation nackter Haut wurde wahrlich nicht gespart), der großartige Soundtrack und die diversen liebevoll eingestrickten Kleinigkeiten und Details, wie beispielsweise die alten Monster- und Horrorfilme im Fernsehen und die Besetzung des Films in kleineren Rollen mit alten Helden wie Udo Kier, Brad Dourif, natürlich wieder Sid Haig und insbesondere Ken Foree, dessen Auftritt für mich ein absolutes Highlight des Films darstellte. Vom reinen Unterhaltungswert war der Streifen wirklich ganz große Klasse.
Kritisch fand ich allerdings - und da bin ich wohl nicht alleine - dieses Auseinanderfallen des Films in zwei Hälften. Die Vorgeschichte (meines Erachtens die bessere Hälfte des Films) und die Rückkehr nach Haddonfield nach dem Ausbruch passten für meinen Geschmack nicht so richtig zusammen. Da fehlte die Harmonie. Die Vorgeschichte konnte mich noch regelrecht fesseln, die zweite Hälfte stellte nicht viel mehr als einen routinierten Slasher mit immensen Schauwerten dar. Die Versprechungen, die der Film in der ersten Stunde gemacht hatte, konnte er so in der zweiten Stunde leider nicht einhalten. Da wäre sicher noch ein bisschen mehr drin gewesen.
Alles in allem war Halloween für mich ein richtig guter, allerdings kein großartiger Film, der sich jedoch vor den anderen Horrorfilm-Remakes der letzten Jahre sicher nicht zu verstecken braucht.
Der amerikanische Mathematiker David Sumner (Dustin Hoffman) hat gemeinsam mit seiner hübschen Frau Amy (Susan George) ein abgelegenes Anwesen in einem Dorf in Amys englischer Heimat bezogen, um dort in aller Ruhe zu leben und eine wissenschaftliche Arbeit zu beenden. Doch die Aufnahme durch die Einheimischen in der Gemeinschaft fällt alles andere als herzlich aus. Sie stehen David mit Misstrauen und Verachtung gegenüber und werfen seiner attraktiven Frau lüsterne Blicke zu. Von Tag zu Tag wird die Situation zwischen David und den Einheimischen angespannter und droht zu eskalieren...
Auch knapp 40 Jahre nach seiner Entstehung ist Straw Dogs für mich immer noch das Paradebeispiel in Sachen Gewaltstudie. Mit Ausnahme von Cronbergs A History of Violence fällt mir eigentlich kein weiterer Film ein, der das Thema Gewalt/Gegengewalt auf so drastische, ungemütliche, fesselnde und beeindruckende Art und Weise behandelt wie dieser Streifen. Praktisch von der ersten Sekunde an liegt eine bedrückende Atmosphäre in der Luft, die - auch durch den relativ langsamen Spannungsaufbau bis zum schwer verdaulichen Finale - von Minute zu Minute immer intensiver und beklemmender wird. Für mich ist Straw Dogs einer der besten Filme Peckinpahs und gehört neben The Wild Bunch und The Getaway zu meinen absoluten Lieblingsfilmen dieses Ausnahmeregisseurs - auch wenn ich ihn mir aufgrund seines Themas und dessen drastischer Umsetzung nicht so häufig ansehen kann und will wie die beiden anderen genannten Streifen. Ein Film der regelrecht weh tut.
Der mittlerweile 13-jährige Damien (Jonathan Scott-Taylor) lebt nach dem Tod seiner Eltern in der Familie seines Onkels Richard Thorn (William Holden), der sich plötzlich mit Warnungen vor dem aufgenommenen Sohn seines Bruders konfrontiert sieht. Doch wie schon als kleines Kind hat Damien, der selbst noch nichts von seiner Bestimmung ahnt, auch als angehender Teenager mächtige Beschützer im Hintergrund, die alle möglichen Gefahrenquellen für ihren Schützling eiskalt eliminieren...
Vor über einem halben Jahr musste ich schon feststellen, dass der Auftakt zur Omen-Trilogie doch ziemlich schlecht gealtert ist. Von der unheimlichen Atmosphäre, die ich in Erinnerung hatte, war leider nicht mehr viel übrig geblieben. Nun also die Fortsetzung, die relativ nahtlos an die Geschehnisse des ersten Teils anschließt. An den Film hatte ich so gut wie gar keine Erinnerung mehr und nach der jetzigen Sichtung kann ich mir auch gut vorstellen, weshalb das so gewesen ist. Bot der Vorgänger wenigstens noch einigermaßen spannende und durchaus solide Unterhaltung, regiert hier über weite Strecken die pure Langeweile. Die Geschichte ist ziemlich uninteressant - die Gegner des mittlerweile 13-jährigen Damien werden wie schon im ersten Teil auf mehr oder weniger kreative Art und Weise aus dem Weg geräumt um dem Satan in Kindergestalt den weiteren Weg an die Spitze der Macht zu ebnen - und verkommt sehr schnell zur unspektakulären Nummernrevue. Das weitere Schicksal von Damien gibt es dann im dritten Teil zu "bewundern", auf den mir nach Sichtung dieses bestenfalls durchschnittlichen Streifens allerdings erst Mal die Lust vergangen ist.
Die wohlhabende Catherine (Catharine Burgess) lebt gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter in einem mondänen Anwesen, welches sie von ihrem verstorbenen Vater (Jamie Gillis) geerbt hat. Doch ihr Reichtum und die damit eingehende materielle Sicherheit machen Catherine nicht glücklich. Sie ist unzufrieden, gelangweilt und sexuell frustriert. Ihr Sexualleben besteht ausschließlich darin, vor einem riesigen Spiegel im Dachboden des Anwesen sitzend zu masturbieren und sich dort ihren Fantasien hinzugeben. Dieser Spiegel übt eine magische Anziehungskraft auf Catherine aus und schon bald entwickeln ihre Fantasien ein gefährliches Eigenleben...
Jonas Middletons Through the Looking Glass gilt vollkommen zurecht als einer der ganz großen Klassiker des Pornofilms der 70er Jahre und steht für mich auf einem Qualitätslevel wie beispielsweise The Opening of Misty Beethoven von Radley Metzger. Diese düstere Alice im Wunderland-Variante, eine Mischung aus Mystery, Fantasy, Drama und Horror, in der die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit mehr und mehr verschwimmen, ist in allererster Linie ein richtig guter Film, teils extrem erotisch und teils absolut verstörend, mit guten und überzeugenden Darstellern, einer düsteren und teilweise richtiggehend bedrohlichen Grundstimmung und einem hervorragenden Score. Through the Looking Glass ist ein Film, der in meinen Augen mehr ist als nur ein weiterer Schmuddelstreifen aus der goldenen Zeit des Exploitation- und Pornokinos. Das ist einer dieser Streifen, bei dem das Zusammenspiel zwischen Sex und Handlung perfekt geglückt ist. Auch ohne Sexszenen müsste man den Film als gelungen bezeichnen, aber gerade mit und aufgrund dieser Szenen funktioniert Middletons Genrebeitrag so extrem gut. In meinen Augen ein absoluter Meilenstein innerhalb des Genres.
Zum Abschluss noch eine Anmerkung zur US-DVD: Es ist in meinen Augen eine echte Schande, wie mit diesen alten Klassikern umgegangen wird. Auch hier diente wohl eine abgenudelte Videokassette als Master und dementsprechend schlecht ist auch die Bild- und Tonqualität der DVD. Auf der einen Seite bin ich zwar froh, dass ich überhaupt die Möglichkeit habe, mir solche alten Genrebeiträge auf DVD ansehen zu können, auf der anderen Seite stimmt es mich wirklich traurig, wie mit diesen Filmen - den wohl unterschlagensten im Bereich des unterschlagenen Films - umgegangen wurde und noch immer umgegangen wird. Auch solche Werke hätten es verdient mit etwas mehr Sorgfalt und Respekt behandelt und dem interessierten Publikum in angemessener Art und Weise präsentiert zu werden. Ich verlange ja kein Criterion-Niveau, aber eine ansatzweise Qualität der Marke Blue Underground oder Anchor Bay wäre schon mehr als wünschenswert.
Nachdem sie Selbstjustiz geübt und einen Diplomaten getötet hat, landet die Polizistin Rei (Miki Sugimoto) im Gefängnis. Doch Rei bekommt eine zweite Chance. Die Tochter eines einflussreichen Politikers wurde entführt und Rei soll die Entführte aus den Klauen ihrer Peiniger befreien. Und das möglichst ohne Spuren, d.h. lebende Entführer, zu hinterlassen…
Was für eine Granate - im absolut positiven Sinn! Ein wahres Fest für Liebhaber der gepflegten Exploitationkost. Der Streifen könnte schon fast als Begriffsdefinition durchgehen, so herrlich kompromisslos, derb und schmierig geht es hier zur Sache. Auf politische Korrektheit wird nicht nur gepfiffen, sondern regelrecht geschissen. Egal ob es nun die Guten oder die Bösen sind - beide Seiten bekleckern sich mit ihren fragwürdigen Methoden wahrlich nicht mit Ruhm. Ein Film, nach dessen Sichtung man sich selbst so dreckig vorkommt, dass man am liebsten sofort die Dusche aufsuchen würde. Hat für mich bereits nach der ersten Sichtung das Zeug zum absoluten Lieblingsfilm innerhalb des Genres und gesellt sich zu Krachern ähnlichen Kalibers wie I Drink Your Blood oder I Spit on Your Grave.
Der Fahrer (James Taylor) eines aufgemotzten Chevy ist gemeinsam mit seinem Mechaniker (Dennis Wilson) und einer aufgegriffenen Anhalterin (Laurie Bird) in den USA unterwegs um an Dragsterrennen teilzunehmen. Als sie immer wieder auf einen gelben Pontiac GTO treffen, fordern sie dessen Fahrer (Warren Oates) zu einem Rennen quer durch die USA heraus…
Ein Film, der an meiner Erwartungshaltung gescheitert ist. Hatte mir da einen Autorennfilm erster Güte und einen ähnlichen Kracher wie beispielsweise Vanishing Point oder Dirty Mary, Crazy Larry erhofft und wurde letztendlich bitter enttäuscht. Der Film erinnert eher an Easy Rider mit Autos, jedoch ohne die im Film von Hopper vorhandenen Schläge in die Magengrube des Zuschauers. Eigentliche Hauptdarsteller sind zwar tatsächlich die Autos - die Charaktere bleiben durch die Bank namenlos - aber auf Actionsequenzen wird im Endeffekt fast gänzlich verzichtet. Vielleicht hätte mir den Streifen besser gefallen, wenn ich gewusst hätte, was mich erwartet. So war das ziemlich langweilige Durchschnittsware, zu der ich so gut wie keinen Zugang gefunden habe. Ich werde Asphaltrennen aber sicher irgendwann eine zweite Chance gewähren. Schließlich weiß ich dann was mich erwartet.