
BRAINSTORM (Douglas Trumbull/USA 1983)
von Funxton ·
20. April 2013, 13:15
Kategorie:
Science Fiction,
Drama
Aufrufe: 803
"I'm more than I was."
Brainstorm (Projekt Brainstorm) ~ USA 1983
Directed By: Douglas Trumbull
Ein emsig arbeitendes Team von Wissenschaftlern, allen voran die kettenrauchende Lillian Reynolds (Louise Fletcher) und der exzentrische Michael Brace (Christopher Walken), arbeiten an der Vollendung einer Maschine, die sämtliche sinnlichen Erfahrungen, also nicht nur audiovisuelle, sondern auch olfaktorische, haptische, emotionale und sogar gedankliche, eines Menschen aufzeichnen und von einem anderen wiedererleben lassen kann. Als sie bemerken, dass ihr Chef (Cliff Robertson) sie ohne ihr Wissen an das Militär verkauft hat, reagieren Lillian und Michael höchsst ungehalten. Als Lillian infolge eines Herzinfarktes stirbt und ihren Todeskampf mit der Maschine aufzeichnet, hängt die Verantwortung komplett an Michael. Nachdem er sich mit seiner von ihm getrennten Frau Karen (Natalie Wood) wieder zusammengerauft hat, beginnt er unter Zuhilfenahme von Lillians Aufzeichnung einen höchst riskanten, mentalen Fernangriff auf das Projekt 'Brainstorm'.
Ganz ähnlich arrangiert wie Russells "Altered States" beinhaltet auch "Brainstorm" die Warnung vor einem allzu rigorosen Eindringen in heimliche Sphären der menschlichen Existenz: Habt Respekt, sonst mag es euch schlecht ergehen, ihr, die ihr hier eintretet! Im Gegensatz zum experimentierfreudigen Russell hält sich Trumbull in seinem zweiten Langfilm nach "Silent Running" jedoch vergleichsweise "solide"; seine große inszenatorische Finte besteht im Wechsel zwischen 35mm- und 70mm-Film; wobei die von der Hirnmaschine widergespiegelten, also die subjektiven Bilder in konvexem Super Panavision gezeigt werden. Das ist, vor allem im Hinblick auf die Entstehungszeit, ungewöhnlich, aber nicht revolutionär - ebensowenig wie die philosophische Diskurslage des Films, die niemals die ihr angemessene Tiefe erreicht. Und just wie am Ende von "Altered States", der ein brüchiges Beziehungsband wieder kittet, ist auch in "Brainstorm" die Himmelsmacht der Liebe der Allzweckkleber für amoralische Penetrationen des Jenseitigen. Hier wie dort gilt ferner: Der Hauptdarsteller reißt einiges raus, wenn auch Chris Walken anders als William Hurt nicht durch bloße Präsenz 'seinen' Film vor der ausgeprägten Selbstverliebtheit des Regisseurs retten kann.
6/10
Douglas Trumbull North Carolina Mad Scientist Ehe Familie Jenseits Militär
Brainstorm (Projekt Brainstorm) ~ USA 1983
Directed By: Douglas Trumbull
Ein emsig arbeitendes Team von Wissenschaftlern, allen voran die kettenrauchende Lillian Reynolds (Louise Fletcher) und der exzentrische Michael Brace (Christopher Walken), arbeiten an der Vollendung einer Maschine, die sämtliche sinnlichen Erfahrungen, also nicht nur audiovisuelle, sondern auch olfaktorische, haptische, emotionale und sogar gedankliche, eines Menschen aufzeichnen und von einem anderen wiedererleben lassen kann. Als sie bemerken, dass ihr Chef (Cliff Robertson) sie ohne ihr Wissen an das Militär verkauft hat, reagieren Lillian und Michael höchsst ungehalten. Als Lillian infolge eines Herzinfarktes stirbt und ihren Todeskampf mit der Maschine aufzeichnet, hängt die Verantwortung komplett an Michael. Nachdem er sich mit seiner von ihm getrennten Frau Karen (Natalie Wood) wieder zusammengerauft hat, beginnt er unter Zuhilfenahme von Lillians Aufzeichnung einen höchst riskanten, mentalen Fernangriff auf das Projekt 'Brainstorm'.
Ganz ähnlich arrangiert wie Russells "Altered States" beinhaltet auch "Brainstorm" die Warnung vor einem allzu rigorosen Eindringen in heimliche Sphären der menschlichen Existenz: Habt Respekt, sonst mag es euch schlecht ergehen, ihr, die ihr hier eintretet! Im Gegensatz zum experimentierfreudigen Russell hält sich Trumbull in seinem zweiten Langfilm nach "Silent Running" jedoch vergleichsweise "solide"; seine große inszenatorische Finte besteht im Wechsel zwischen 35mm- und 70mm-Film; wobei die von der Hirnmaschine widergespiegelten, also die subjektiven Bilder in konvexem Super Panavision gezeigt werden. Das ist, vor allem im Hinblick auf die Entstehungszeit, ungewöhnlich, aber nicht revolutionär - ebensowenig wie die philosophische Diskurslage des Films, die niemals die ihr angemessene Tiefe erreicht. Und just wie am Ende von "Altered States", der ein brüchiges Beziehungsband wieder kittet, ist auch in "Brainstorm" die Himmelsmacht der Liebe der Allzweckkleber für amoralische Penetrationen des Jenseitigen. Hier wie dort gilt ferner: Der Hauptdarsteller reißt einiges raus, wenn auch Chris Walken anders als William Hurt nicht durch bloße Präsenz 'seinen' Film vor der ausgeprägten Selbstverliebtheit des Regisseurs retten kann.
6/10
Douglas Trumbull North Carolina Mad Scientist Ehe Familie Jenseits Militär