"¡Yo soy Armando Alvarez!"
Casa De Mi Padre ~ USA 2012
Directed By: Matt Piedmont
Den mexikanischen Ranchersohn Armando Alvarez (Will Ferrell) trifft es hart: Obschon er fest mit seinem Land verwurzelt ist und es liebt wie kein zweiter, bevorzugt sein Vater Miguel (Pedro Armendáriz Jr.) stets Armandos Bruder Raul (Diego Luna), der tatsächlich nichts weiter als ein formvollendeter Halunke und Drogendealer ist. Nicht ganz zu Unrecht: Einst hat Armando als Kind den Tod der Mutter (Sandra Echeverría) verschuldet und gilt auch sonst als etwas unterbelichtet. Als Raul protzend mit Geld, Gut und seiner neuen Verlobten Sonia (Genesis Rodriguez) heimkommt, um auf der heimischen Hacienda zu heiraten, ist Miguel zunächst hocherfreut. Doch der hiesige Gangsterboss Onza (Gael Garcia Bernal), dem Raul zudem das Mädchen ausgespannt hat, lässt sich nicht gern in die Suppe spucken und richtet auf Rauls Hochzeit ein Massaker an. Jetzt schlägt Armandos Stunde: Die Rache ist sein.
Wenngleich "Casa De Mi Padre" natürlich ein lupenreines Ferrell-Vehikel ist, unterscheidet er sich doch zumindest formal etwas von der üblichen Linie 'seiner' Filme. Nicht nur, dass die Dialoge bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich in spanischer Sprache vorgetragen werden, Piedmonts Film begreift sich vor allem als streng satirisch gehaltene Hommage und Reverenz an die Filme von Peckinpah, das Grindhouse-Kino der siebziger Jahre, den traditionellen mexikanischen B-Film sowie die hiesigen Telenovelas. Das in den Originalen mitunter selbstherrlichst vorgebrachte Klischeerepertoire zieht "Casa De Mi Padre" gnadenlos durch Scheiße und Kakao. Dementsprechend geht es auch etwas blutiger zu als üblicherweise in Ferrells Komödien, die Schießereien werden, ganz der genannten Tradition als Blutbalette in SloMo zelebriert und enden stets mit einer besonders bedeutsamen Einstellung - Blut tropft von einer weißen Rose etc. Dazu offeriert "Casa De Mi Padre" ein Feuerwerk an sorgfältig arrangierten, natürlich überdeutlich sichtbaren 'Patzern': permanente Anschluss- und Montagefehler, haltlos schlechte Miniatur- und Matte-Effekte, künstliche Filmrisse und ähnliches sorgen für überaus komische Kurzweil.
Allerdings macht sich auch bemerkbar, dass jene Arbeiten, in denen Ferrell eines gleichrangigen und vor allem ebenbürtigen Gegenübers wie Sacha Baron Cohen, John C. Reilly oder zuletzt Zach Galifianakis entbehrt, eher seine 'sekundären' sind - ich denke da an "Blades Of Glory", "Semi-Pro" oder "The Lost World". In ebendieser "Kategorie B" würde ich auch "Casa De Mi Padre" ansiedeln - man mag ihn als Ferrell-Apologet natürlich zwangsläufig, er hält jedoch nicht das brachiale, durchgehende Dauerfeuerkomik-Flair der Instant-Klassiker "Anchorman", "Talladega Nights" oder "Step Brothers".
7/10
Matt Piedmont Will Ferrell Mexiko Drogen Familie Vater & Sohn Brüder Hommage Groteske Parodie
Casa De Mi Padre ~ USA 2012
Directed By: Matt Piedmont
Den mexikanischen Ranchersohn Armando Alvarez (Will Ferrell) trifft es hart: Obschon er fest mit seinem Land verwurzelt ist und es liebt wie kein zweiter, bevorzugt sein Vater Miguel (Pedro Armendáriz Jr.) stets Armandos Bruder Raul (Diego Luna), der tatsächlich nichts weiter als ein formvollendeter Halunke und Drogendealer ist. Nicht ganz zu Unrecht: Einst hat Armando als Kind den Tod der Mutter (Sandra Echeverría) verschuldet und gilt auch sonst als etwas unterbelichtet. Als Raul protzend mit Geld, Gut und seiner neuen Verlobten Sonia (Genesis Rodriguez) heimkommt, um auf der heimischen Hacienda zu heiraten, ist Miguel zunächst hocherfreut. Doch der hiesige Gangsterboss Onza (Gael Garcia Bernal), dem Raul zudem das Mädchen ausgespannt hat, lässt sich nicht gern in die Suppe spucken und richtet auf Rauls Hochzeit ein Massaker an. Jetzt schlägt Armandos Stunde: Die Rache ist sein.
Wenngleich "Casa De Mi Padre" natürlich ein lupenreines Ferrell-Vehikel ist, unterscheidet er sich doch zumindest formal etwas von der üblichen Linie 'seiner' Filme. Nicht nur, dass die Dialoge bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich in spanischer Sprache vorgetragen werden, Piedmonts Film begreift sich vor allem als streng satirisch gehaltene Hommage und Reverenz an die Filme von Peckinpah, das Grindhouse-Kino der siebziger Jahre, den traditionellen mexikanischen B-Film sowie die hiesigen Telenovelas. Das in den Originalen mitunter selbstherrlichst vorgebrachte Klischeerepertoire zieht "Casa De Mi Padre" gnadenlos durch Scheiße und Kakao. Dementsprechend geht es auch etwas blutiger zu als üblicherweise in Ferrells Komödien, die Schießereien werden, ganz der genannten Tradition als Blutbalette in SloMo zelebriert und enden stets mit einer besonders bedeutsamen Einstellung - Blut tropft von einer weißen Rose etc. Dazu offeriert "Casa De Mi Padre" ein Feuerwerk an sorgfältig arrangierten, natürlich überdeutlich sichtbaren 'Patzern': permanente Anschluss- und Montagefehler, haltlos schlechte Miniatur- und Matte-Effekte, künstliche Filmrisse und ähnliches sorgen für überaus komische Kurzweil.
Allerdings macht sich auch bemerkbar, dass jene Arbeiten, in denen Ferrell eines gleichrangigen und vor allem ebenbürtigen Gegenübers wie Sacha Baron Cohen, John C. Reilly oder zuletzt Zach Galifianakis entbehrt, eher seine 'sekundären' sind - ich denke da an "Blades Of Glory", "Semi-Pro" oder "The Lost World". In ebendieser "Kategorie B" würde ich auch "Casa De Mi Padre" ansiedeln - man mag ihn als Ferrell-Apologet natürlich zwangsläufig, er hält jedoch nicht das brachiale, durchgehende Dauerfeuerkomik-Flair der Instant-Klassiker "Anchorman", "Talladega Nights" oder "Step Brothers".
7/10
Matt Piedmont Will Ferrell Mexiko Drogen Familie Vater & Sohn Brüder Hommage Groteske Parodie