
THE HEROES OF TELEMARK (Anthony Mann/UK 1965)
von Funxton ·
30. März 2011, 16:43
Kategorie:
Kriegsfilm,
Action
Aufrufe: 860
"Don't you ever make the mistake by underrating the Germans!"
The Heroes of Telemark (Kennwort "Schweres Wasser") ~ UK 1965
Directed By: Anthony Mann
Telemark, Spätwinter 1943: Die Deutschen planen mithilfe norwegischer Wissenschaftler den Bau der Atombombe. Zu diesem Zwecke nutzen sie in der verschneiten Gebirgsregion ein leerstehendes Werk, in dem tonnenweise Schweres Wasser produziert wird. Als der norwegische Widerstand um den Partisanen Knut Straud (Richard Harris) davon Wind bekommt, setzt man den Atomphysiker Dr. Pedersen (Kirk Douglas) von der Osloer Universität in Kenntnis. Dieser schließt sich umgehend dem Untergrund an. Mit der Unterstützung der Briten plant man eine Zerstörung der Fabrik, doch die Führerriege hat längst Alternativpläne entwickelt. Straud und Pedersen aber lassen sich von ersten Misserfolgen nicht abschrecken.
In den sechziger Jahren hatte der einstmalige Westernregisseur Anthony Mann viel von seiner früheren Kompetenz, maßgeblichen Genrestoff zu schaffen, aufgegeben. Stattdessen inszenierte er nun großzügig budgetierte, von den Studios jedoch unabhängig produzierte period pieces, darunter auch dieses auf authentischen Geschehnissen basierende Kriegsabenteuer. "The Heroes Of Telemark" gliedert sich recht homogen in die Welle jener zu dieser Zeit vielfach hergestellten Spannungsfilme ein, die den Zweiten Weltkrieg als historisches Ingredienz für schauwertiges, zumeist überlanges Männer- und Actionkino entdeckten. Ein mit zwei verlässlichen Charakterköpfen (ein altgedienter Star und ein Newcomer) besetztes Protagonistenduo als Führer eines prinzipiell aussichtslosen Kommando-Unternehmens, dazu ein exotischer Kriegsschauplatz - in diesem Falle die vereiste Berglandschaft Norwegens, die teilweise aufwändig in den Pinewood-Studios nachempfunden wurde. "Where Eagles Dare" perfektionierte diese Formel später noch, indem er sich überhaupt nicht mehr mit letztlich überflüssigen Sequenzen um etwaige Beziehungsschwierigkeiten aufhielt, sondern sogleich zum Kern der Sache vordrang und dort verharrte. In Manns Film gelingt diese etwas rücksichtslose Taktik noch nicht ganz perfekt; hier und da stockt das Tempo und es wird allzuviel Wert auf schlicht Uninteressantes gelegt. Zudem tut das erwartungsgemäß klitternde Script alles, um aus dem anfänglich noch sehr filouhaft gezeichneten Douglas-Charakter einen großen Helden zu machen. Nun - Entschädigungen dafür gibt es glücklicherweise zur Genüge.
Die deutsche Synchron-Fassung leidet derweil unter einem wahren Kardinalfehler: Douglas wird, aus welchen Gründen auch immer, anstelle von seinem Stammsprecher Arnold Marquis von Lothar Blumhagen gesprochen. Ein unverzeihlicher Faux-pas.
6/10
Norwegen WWII Historie period piece Anthony Mann Nationalsozialismus Widerstand Atombombe
The Heroes of Telemark (Kennwort "Schweres Wasser") ~ UK 1965
Directed By: Anthony Mann
Telemark, Spätwinter 1943: Die Deutschen planen mithilfe norwegischer Wissenschaftler den Bau der Atombombe. Zu diesem Zwecke nutzen sie in der verschneiten Gebirgsregion ein leerstehendes Werk, in dem tonnenweise Schweres Wasser produziert wird. Als der norwegische Widerstand um den Partisanen Knut Straud (Richard Harris) davon Wind bekommt, setzt man den Atomphysiker Dr. Pedersen (Kirk Douglas) von der Osloer Universität in Kenntnis. Dieser schließt sich umgehend dem Untergrund an. Mit der Unterstützung der Briten plant man eine Zerstörung der Fabrik, doch die Führerriege hat längst Alternativpläne entwickelt. Straud und Pedersen aber lassen sich von ersten Misserfolgen nicht abschrecken.
In den sechziger Jahren hatte der einstmalige Westernregisseur Anthony Mann viel von seiner früheren Kompetenz, maßgeblichen Genrestoff zu schaffen, aufgegeben. Stattdessen inszenierte er nun großzügig budgetierte, von den Studios jedoch unabhängig produzierte period pieces, darunter auch dieses auf authentischen Geschehnissen basierende Kriegsabenteuer. "The Heroes Of Telemark" gliedert sich recht homogen in die Welle jener zu dieser Zeit vielfach hergestellten Spannungsfilme ein, die den Zweiten Weltkrieg als historisches Ingredienz für schauwertiges, zumeist überlanges Männer- und Actionkino entdeckten. Ein mit zwei verlässlichen Charakterköpfen (ein altgedienter Star und ein Newcomer) besetztes Protagonistenduo als Führer eines prinzipiell aussichtslosen Kommando-Unternehmens, dazu ein exotischer Kriegsschauplatz - in diesem Falle die vereiste Berglandschaft Norwegens, die teilweise aufwändig in den Pinewood-Studios nachempfunden wurde. "Where Eagles Dare" perfektionierte diese Formel später noch, indem er sich überhaupt nicht mehr mit letztlich überflüssigen Sequenzen um etwaige Beziehungsschwierigkeiten aufhielt, sondern sogleich zum Kern der Sache vordrang und dort verharrte. In Manns Film gelingt diese etwas rücksichtslose Taktik noch nicht ganz perfekt; hier und da stockt das Tempo und es wird allzuviel Wert auf schlicht Uninteressantes gelegt. Zudem tut das erwartungsgemäß klitternde Script alles, um aus dem anfänglich noch sehr filouhaft gezeichneten Douglas-Charakter einen großen Helden zu machen. Nun - Entschädigungen dafür gibt es glücklicherweise zur Genüge.
Die deutsche Synchron-Fassung leidet derweil unter einem wahren Kardinalfehler: Douglas wird, aus welchen Gründen auch immer, anstelle von seinem Stammsprecher Arnold Marquis von Lothar Blumhagen gesprochen. Ein unverzeihlicher Faux-pas.
6/10
Norwegen WWII Historie period piece Anthony Mann Nationalsozialismus Widerstand Atombombe